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Streit im Berliner Metallgewerbe.

Bei der Schnell und Ausschnittswaagenfabrik van Berkel u. Co. G. m. b. H., Berlin , Frankfurter Allee 13, stehen die Schleifer und Galvaniseure seit dem 24. Auguft wegen Abzüge im Streit. Dieser Abwehrstreik wurde vom Deutschen Metallarbeiterverband sanktioniert, nachdem eine Ver­ständigung zwischen der Betriebsleitung und der Betriebsvertretung nicht erzielt werden konnte.

Die Direktionsvertreter erklärten dem Betriebsrat, daß es bei den Abzügen sein Bewenden haben müsse. Während der Dauer des Streifes hat die Firma etwa dreizehn Arbeitswillige vom deutschnationalen Arbeitsnachweis bezogen. Eine. Betriebsversamm­lung am 11. September beschloß gegen eine Stimme, daß die Arbeiter mit diesen Elementen nicht zusammen im Betriebe ar­beiten wollen.

Bet ber Gasbetriebsgesellschaft ist selbstverständlich durch den Abbau der Arbeitsfräfte die Arbeit nicht zusammengeschrumpft. Das Ergebnis war vielmehr, daß von der verbliebenen Arbeiterschaft die Leistung zahlreicher Ueberstunden erzwungen wurde und daß man durch alle möglichen Drud mittel durch gesetzt hat, daß die Arbeiter an vielen Sonntagen arbei ten müssen, ohne dafür in der Woche einen Tag freinehmen zu fönnen.

Infolge dieser Maßnahmen gibt es bei der Gasbetriebsgesell­schaft taum noch Arbeiter, die nicht mehr als 48 Stunden in der Woche arbeiten müssen. Diese Verhältnisse haben die Arbeiterschaft gezwungen, bei den jetzigen Verhandlungen über den Ab schluß eines neuen Manteltarifvertrags nachdrück­lihst zu fordern, daß auch endlich bei der Gasbetriebsgesellschaft für alle Arbeiter eine reguläre 48ftündige Wochenarbeitszeit durchgeführt wird, wie sie bei den städtischen Gaswerten schon seit längerer Zeit besteht. Eine sich aus den Verhältnissen ergebende weitere Forde rung war die auf Erhöhung der Zuschläge für Ueberstunden und Sonntagsarbeit. In der Vollversammlung aller Arbeiter der Gasbetriebsgesell­vom Verband der Gemeinde- und Staatsarbeiter über den Verlauf der Verhandlungen mit der Direktion. Er schilderte die unhaltbar gewordenen Zustände und gab bekamit, daß troz eingehender und nachdrücklichster Begründung der berechtigten Forderung der Ar­beiterschaft die Direktion es rundweg abgelehnt habe, die ftritte Innehaltung der 48stündigen Wochen. arbeitszeit zuzusagen. Im Gegenteil, die Direktion hat die Gegenforderung gestellt, daß die zurzeit festgelegten 3 ufchläge für Ueberstunden und Sonntagsarbeit herabge= set werden sollen.

empfehlen, daß ba, wo über den Tariflohn hinaus für befondere Leistungen in Einzelfällen Leistungszulagen gewährt worden sind, diese auch nach einer Tariferhöhung beibehalten werden. Die Parteien waren darin einig, daß bei eintretenden Stundenlohn erhöhungen auch die Akkordarbeiter eine Erhöhung ihres Verdienstes erhalten.

Invalidenunterstützung der Schuhmacher.

im

Die Urabstimmung über die Einführung der Ins validenunterstützung Zentralverband der Schuhmacher hatte folgendes Ergebnis: Die Zahl der Mitglieder am Schluß des 2. Quartals 1928 betrug 80 096. Hiervon haben ab­gestimmt 30 450, d. h. 38,02 Proz. Von den abgegebenen Stimm zetteln waren ungültig 322. Gültig waren 30 128 Stimmzettel. Mit Ja stimmten 15 833( 52,55 Proz.), mit Nein 14 295( 47,45 Prozent). Die einzuführende Invalidenunterstützung ist somit an= genommen. Auf Grund des Abstimmungsresultats hat das neue Verbandsstatut am 1. Januar 1929 in Kraft zu treten.

Der Betriebsrat wurde beauftragt, mit der Direktion darüber zu verhandeln, daß die Arbeitswilligen" entlassen und die übrigen Differenzen geregelt werden. Die Verhandlung mit der Direktion sollte im Beisein eines Vertreters des Deutschen Metallarbeiterschaft am Freitag, dem 14. September, berichtete der Kollege Gradtliche Erscheinung zu verzeichnen, daß der weitaus größte verbandes erfolgen. Diese Forderung wurde rundweg ab= gelehnt, so daß es der Organisation nicht möglich war, den Streit zu verhindern.

Die Arbeiterschaft trat daher am Donnerstag, dem 13. Septem­Die Arbeiterschaft trat daher am Donnerstag, dem 13. Septem ber, fast restlos in den Solidaritätsstreit ein. Trotzdem die Organisation am 13. September nochmals versuchte, eine Ver­handlung herbeizuführen, verhielt die Betriebsleitung sich auch jegt

noch ablehnend.

Leider ist es am 13. September durch das Auftreten des Be­triebsleiters Bey zwischen den Arbeitswilligen und den streifen­den Kollegen zu schweren Komplikationen gekommen, die von der Betriebsleitung ohne weiteres vermieden werden konnten.

In einer Betriebsversammlung am 14. September verwies der Vertreter des Deutschen Metallarbeiterverbandes, Koch I, be­sonders darauf, daß die Streifenden geschlossen ausharren müssen, feinen Auflauf vor den Betrieben herbeiführen sollen, und sich von den Arbeitswilligen" nicht provozieren

Auch bei dieser Urabstimmung ist die meist beobachtete bedauer­Teil der Mitglieder nicht mit abgestimmt hat. Gegner dieser Einrichtung sind es sicher nicht, sonst würden sie ihre Gegner­schaft befundet haben. Die Nichtstimmenden aber können es in solchen Fällen sehr leicht verschulden, den Gegnern der Unterstützungs­einrichtungen zum Erfolg zu verhelfen.

Buchhandels- und Zeitungsangestellte.

Der Zentralverband der Angestellten veranstaltete fürzlich eine Reichsfonferenz seiner Mitglieder im Buchhandel und Zeitungsgewerbe. Die Tagung wurde in Köln abgehalten, um den Kollegen Gelegenheit zum Besuch der Pressa" zu geben. Lage der gesamten Papierbranche und die sozialen Verhältnisse der Den Bericht der Reichsfachgruppenleitung über die wirtschaftliche Angestellten gab Sudert. Die rege Aussprache der aus allen Gegenden Deutschlands erschienenen Vertreter gab der Reichsfach­

Weiter teilte Gnadt mit, daß auch die Erhöhung des Kranken­lohnzus husses gefordert morden sei, weil der jekt gezahlte Krankenlohnzuschuß vielfah niedriger ist als in der Borkriegszeit und bei den Berliner städtischen Gaswerfen eine höhere Krankenlohnzuschußzahlung seit längerer Zeit besteht. Auch in dieser Frage hat die Direktion jedes Entgegenkommen abgelehnt. Die Diskussionsredner sprachen sich alle dahin aus, daß die Schußzahlung unter allen Umständen durchgefeht wer­den müsse, da es nicht länger zu verantworten sei, daß in einem Be­trieb, der der öffentlichen Versorgung dient und der auch zum über­großen Teil im Besitz der öffentlichen Hand ist, so standalöse Bulleberblick über das Entstehen der Pressa" und behandelte die stände in bezug auf die Arbeitszeit angesichts der hohen Arbeits­losigkeit noch weiterhin bestehen bleiben.

lassen dürfen. Nur dann sei es möglich, in dieser Bewegung Forderungen in bezug auf die Arbeitszeit und die Krankenlohnzu gruppenleitung wertvolle Hinweise für ihre weitere Arbeit. Rogon

den Kampf mit geistigen Waffen siegreich zum Ende zu führen. Die Versammlung war mit diesen Ausführungen des Organisations­vertreters vollständig einverstanden.

Es muß nochmals besonders darauf hingewiesen werden, daß sich in der Versammlung ein starker Unmille bemerkbar machte, weil die Belegschaft auf dem Standpunkt steht, daß in diesem, den Arbeitern aufgezwungenem Kampfe die Hauptschuld an dem Betriebsleiter Ben liege. In der Versammlung tam mehrfach zum Ausdruck, daß wenn der Be= triebsleiter 3immermann in Berlin gewejen wäre es zu einem derartig schweren Konflitte nicht tommen fonnte.

Wir bitten die Arbeiterschaft um ihre volle Unterstützung und Solidarität in' diesem Kampfe.

Differenzen bei der Gasbetriebsgesellschaft. Nach dem Tarifvertrag ist bei der Gasbetriebsgeselli haft 2.-G.

für Tagesarbeiter die 48 stündige Wohenarbeitszeit festgesetzt, die zurzeit noch bei Schichtarbeitern bis auf 53% Stunden im Wochendurchschnitt ausgedehnt wer­den kann. Die Direktion hat nun in der letzten Zeit die Arbeits­kräfte in den verschiedenen Abteilungen rücksichtslos eingeschränkt, getreu dem Grundsatz, den der Generaldirektor Körting auf der Tagung der Gas- und Wasserfachmänner in Hamburg mit folgenden Worten propagiert hat:

Man braucht nur die Anzahl der Leute energisch zu redu­zieren und wird sich wundern, wie dann auch die Arbeit zu­fammenfchrumpft."

Die Versammelten erklärten sich mit dem Vorgehen der Dr ganisation und der Vertrauensleute einverstanden und gelobten, alle Kräfte einzusehen, um zu erreichen, daß auch bei der Gasbe­triebsgesells haft endlich zeitentsprechende Arbeitsver­hältnisse erreicht werden.

Wünschenswert wäre es, daß sich auch einmal die Vertreter der Stadt Berlin und des Kreises Teltom, die von ihren Wählern diese Dinge fümmern.

vom Verbandsvorstand schilderte die Mittel und Bege, um die Kollegen aus den Papierbranchen noch mehr als bisher für den freigewerkschaftlichen Gedanken zu gewinnen und sie zur Mit= arbeit im 3d A. zu begeistern. Redakteur Lange gab einen Gedanken, die zur Veranstaltung der Ausstellung geführt haben. Die gut verlaufene Tagung erbrachte den Beweis dafür, daß die Kollegen aus dem Buchhandel und dem Zeitungsgewerbe nur den freigewerkschaftlichen Zentralverband der Ange­steilten als ihre Interessenvertretung ansehen. Sie gelobten, mit aller Kraft für die Ausbreitung des freigewerkschaftlichen Gedankens einzutreten.

in den Aufsichtsrat dieser Gesellschafty geschickt worden sind, um Tariffündigung in der fächsischen Textilindustrie

Reichsmanteltarif der Buchbinder verlängert! Der zwischen den Buchbindern und dem Arbeitgeberver­band der papierverarbeitenden Industriellen ( Api ") abgeschlossene Reichsmanteltarifvertrag, der bis zum 31. August lief und über dessen Erneuerung dieser Tage in Berlin Parteiverhandlungen erfolgten, wurde in seiner Geltungs­dauer bis zum 31. August 1929 verlängert. Wegen anderweitiger Einreihung der Orte Barmen- Elberfeld , Altenburg , Wesel , Hattingen , Roblenz, Berlinchen, Hermannsburg , Altdamm und Lammspringe in das Ortsklassenverzeichnis sollen noch weitere Verhandlungen geführt werden. Die Arbeitgeberverbände erklärten sich bereit, nach Neuabschluß von Lohntarifverträgen auf Anfrage zu

Die Textilarbeitergewerkschaften haben die mit dem Berband sächsischer Tertiimebereien abgeschlossenen Lohntarife zum 30. Sep­tember gekündigt. Sie verlangen Lohnerhöhungen bis 25 Broz. und stellen außerdem noch andere Forderungen. Die ersten Ver handlungen werden in der kommenden Woche sein. Da die Lage der Textilindustrie seit Jahresfrist sehr ungünstig ist, sind im Ber bandsgebiet mit seinen 25 000 Arbeitern neue Lohntämpfe zu bes fürchten.

Der neue Leiter des Arbeitsamtes Schwerin . Der Führer der sozialdemokratischen Fraktion des Mecklenburg­Schweriner Landtages, Stadtrat Moltmann Schwerin , ist zum Oberregierungsrat ernannt worden und wird die Leitung des neuen Arbeitsamtes Schmerin übernehmen.

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