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1. Beilage zum Vorwärts" Berliner   Volfsblatt.

Ur. 293.

Tokales.

Sonntag, den 15. Dezember 1895.

12. Jahrg.

Mittel zum vorläufigen Weiterbetriebe bisher bekanntlich nicht Herzfeld, die im dritten Stock liegt, mit dem Reinigen der Folge gegeben, sondern eine Kommission zur Berathung dieser Fenster beschäftigt. Der 25 jährige Puzer Kraft wollte ein Oberlichtfenster pugen und hatte einen Stuhl auf das Fenster­wieder in das Zimmer wenden wollte, stürzte der Stuhl um und reichen zu können. Als Kraft mit der Arbeit fertig war und sich brett gestellt, um auf diesem stehend, das Fenster von außen er= der Mann fitel zum Entsetzen der Vorübergehenden rücklings auf das Straßenpflaster hinab. Er war sofort todt. Eine große Blutlache bezeichnete die Unfallstelle, nachdem die Polizei die Leiche auf das Straßenpflaster hinab. Er war sofort todt. Eine große abgeholt hatte.

Kaum eine Stunde nach dem Genusse des

Die Arbeiter- Bildungsschule veranstaltet am Sonnabend, Angelegenheit eingesetzt. ten 11. Januar nächsten Jahres in Kellers Festsälen, Koppenstraße, ihr 5. Stiftungsfest. Da nun am 12. Januar die 150. Wiederkehr von W. u. S. Loewenthal, Grünstraße 4) ist gestern erschienen und Das( alte) ,, Berliner   Adrekbuch für 1896"( Verlag d. Geburtstages des berühmten Volksfreundes und Pädagogen Johann Heinrich Pestalozzi   ist, welche Gelegenheit von war wie bisher in zwei stattlichen Bänden. Der 28. Jahrgang bürgerlicher Seite zur Veranstaltung großer Erinnerungsfestlich weist in Umfang und Anordnung diverse in betracht kommende feiten benutzt wird, so bat die Arbeiter- Bildungsschule es sowohl Vermehrungen und Verbefferungen auf. Der Verlag hat in dem mit ihrem Zwecke wie auch mit dem des Stiftungsfestes für sehr Einwohner- Nachweis die Namen wieder fett gedruckt und die Blutlache bezeichnete die Unfallstelle, nachdem die Polizei die Leiche vereinbar gehalten, wenn sie ihr Stiftungsfeft gleichzeitig mit Doppelnamen ganz ausgeschrieben; ebenso ist Amt und Nummer einer Pestalozzifeier für die proletarischen Kreise Berlins   verbindet. Meu aufgenommen sind die Vororte: Kolonie Grunewald  , die Staatsanwaltschaft beim bei allen, welche Fernsprech- Anschluß haben, beigefügt worden. Ein eigenartiger Todesfall beschäftigt seit kurzer Zeit Landgericht I. Dem Milch­Pestalozzi hat durch Wort und That während seines ganzen Bankwig, Schmargendorf  , Nieder- Schönhausen, Südende und händler R. aus der Naunynstraße erkrankte seine 12 jährige Lebens in selbstlosester Weise, unter größten persönlichen Ent behrungen und Mühfalen für das Volk im engsten Sinne, für die Stegliß, und bei denjenigen Vororten, welche durch verschiedene Tochter. Die Mutter begab sich zu einem ihr bekannten Drogisten Unterdiückten, für die Glenden und Enterbten gestrebt, sodaß Eisenbahnen mit Berlin   verbunden sind, ist bei jeder Straße in der Wrangelstraße und ließ sich von diesem ein Heilmittel es eine Pflicht der Pietät ist, wenn auch die heutige Arbeiter: Gine wesentliche Bereicherung hat der Gewerbenachweis dadurch Mittels stellte sich jedoch bei dem kranken Kinde statt der erhofften angegeben, mittels welcher Bahn man am nächsten dahin gelangt. zurecht machen. schaft, der Pestalozzi   zu seiner Zeit bereits eine Art Workämpfer erfahren, daß u. a. Die Näherinnen, Schneiderinnen, Putz- Befferung eine bedeutende Verschlimmerung des Zustandes ein. war, in einer entsprechenden Weise sein Andenken feiert. Wie macherinnen und Modiftinnen darin aufgenommen worden sind. Das Kind bekam Blutungen und starb, bevor ein Arzt ihm Hilfe wir hören, wird auch von der Arbeiterschaft anderer Veränderungen in den Adressen konnten bis zum 9. Dezember bringen konnte. Da der Arzt Dr. K. die Todesursache nicht Städte, so vom Arbeiterverein Leipzig und von den Ge nossen in Magdeburg   durch eine kleine Feier oder durch berücksichtigt werden. feststellen konnte, so wurde die Leiche gerichtsärztlich geöffnet und eine Versammlung das Be italozzi Jubiläum begangen man stellte hierbei fest, daß eine Vergiftung vorlag. Der Drogist Veränderte Sonntagsruhe im Handelsgewerbe. Der ist darauf in Haft genommen worden. weiden. Wir bitten die Berliner   Arbeiterschaft, unser Stiftungs- Polizeipräsident giebt folgendes bekannt: Unter Abänderung fest, tem wir durch die Pestalozzi- Feier eine höhere Weihe zu meiner Bekanntmachung vom 15. November d. J. unter Nr. 1 Vom Gerüst gefallen ist der 38jährige Maurer Gustav geben hoffen, auch diesmal ebenso zahlreich zu besuchen wie bis wird folgendes bestimmt und zur öffentlichen Kenntniß gebracht: Schulze, der in Eiche bei seinem Vater, einem Eigenthümer, her. Der Vorstand der Arbeiter- Bildungsschule. A.: Im Handelsgewerbe, soweit es in offenen Verkaufsstellen bewohnt. Der Mann leidet an Schwindelanfällen! Als er am Heinrich Schulz, S.O., 16. Kaiser Franz Grenadierplay 7. trieben wird, jedoch mit Ausschluß der Bank-, Wechsel und Freitag Nachmittag in Nieder- Schönhausen auf einem Gerüste Fräulein Ida Altmann hat die vom Provinzial- Schul- Lotteriegeschäfte, dürfen Gehilfen, Lehrlinge und Arbeiter am arbeitete, bekam er wieder einen Anfall und stürzte herab. Er follegium über sie verhängte zehntägige Gefängnißhaft heute 15. und 22. Dezember d. J. vormittags von 7 bis 10 und nach- fiel zwischen einen Haufen Mauersteine und erlitt am ganzen Vormittag im Polizeigefängniß auf dem Alexanderplat an- mittags von 1 bis 8 Uhr beschäftigt werden.- Ein Wunder, Körper schwere Quetschwunden. getreten, nachdem sie die Aufforderung erhalten, sich daselbst zu daß aus der angekündigten Offenhaltung der Läden bis 10 Uhr gestellen, widrigenfalls ihre zwangsweise Inhaftnahme erfolgen nichts geworden ist! würde. Damit widerlegt sich die von der" Post" gebrachte Nach­richt, welche auch in freisinnigen Blättern Aufnahme fand, daß Fräulein Altmann es vorgezogen hätte, fich der Haft durch Bahlung der 100 M. Geldstrafe, für die eventuell die Gefängniß­hast substituirt war, zu entziehen. Am Weihnachts- Heiligabend wird Fräulein Altmann wieder in Freiheit" gesetzt werden.

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Der Dachdecker Luh, von dessen denunziatorischem Treiben wir mehrfach berichteten, wohnt in Friedenau  , Schmargendorfer­straße 34, v. III links.

Großes Aufsehen erregt, wie die" Bolts- Zeitung" meldet, in Spandau   das Verschwinden eines Arbeiterführers der kon servativen Partei, des Mechanifers Bluhm, der seit Jahren Aus den Kreisen hiesiger Krankenkassen- Beamten er im Feuerwerkslaboratorium beschäftigt war. halten wir folgende Zuschrift: Die Entgegnung des Kuratoriums war er stets einer der rührigsten Agitatoren, er galt als eine Bei den Wahlen der Unfallstationen kann uns nicht von der Unrichtigkeit unserer Säule der konservativen Sache in Spandau  . In der Fabrik be Anschauungen überzeugen. Wenn das Unternehmen finanziell" fleidete er verschiedene Vertrauensstellungen. In dieser Eigenschaft gesichert ist, dann brauchten doch die Herren überhaupt hat er mehrere hundert Mart für sich verwendet. Als sein Ver feinen Zuschuß aus öffentlichen Mitteln; und wenu fie gehen entdeckt wurde, erfol, te seine Entlassung. Gleich darauf dennoch einen Zuschuß von der Stadt haben wollen, hat er Spandau   heimlich den Rücken gelehrt, seine Kinder in der warum veröffentlichen sie nicht ihren Etat? Dies größten Noth zurücklaffend. wäre doch das einfachste Mittel, uns zu widerlegen!

Die Leiche eines ganz jungen Knaben ist Freitag Vormittag um 11 Uhr auf dem Gelände der Stadt- und Ring­bahn an der Quizomstraße gefunden worden. Man hat sie dem 74. Polizeirevier übergeben.

Ans unbekannten Gründen hat sich der 23 Jahre alte Schuhmacher Frizz K., der bei seiner Mutter in der Krausene straße 64 wohnte, am Sonnabend Morgen erschossen.

Vermißt wird seit Mittwoch die 28jährige Elise Biste aus war. Da das Mädchen mit den Verhältnissen Berlins   nicht be­Prenzlau, die hier in der Nostizstr. 56 bei Angehörigen zu Besuch tannt ist, so vermuthet man, daß es unfreiwillig von der Wohnung der Angehörigen zurückgehalten wird.

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Selbstmord. Am Sonnabend Vormittag 10 Uhr hat sich der 56 jährige Gastwirth Hugo Baer in der Lynarstraße aus Gram über einen mißrathenen Sohn erschossen. Nun ist aber erfiens den, maßgebenden" Personen, wie der Rigdorf bleibt auch nach dem Resultat der letzten Volks= Polizeibericht. Am 13. d. Mts. fiel ein Fensterputer bei Reichs Versicherungsamt, dem Polizeipräsidium, dem Magiftrat& ählung das größte deutsche Dorf Wie jetzt amtlich feststeht, hatte Ler Albeit vom zweiten Stocke eines Hauses An der Stadtbahn bis Oftober 1895 eine Vermögensübersicht des Kuratoriums nicht Schöneberg   am 2. Dezember d. J. 59 060 Seelen, ausschließlich des in den Hof hinab und verlegte sich so schwer, daß er bald darauf vorgelegt worden. Zweitens hat das Kuratorium nach eigener Militärs, während Rigdorf nach dem gestern Nachmittag starb. In der Nacht zum 14. d. M. stürzte sich in der Solms offizieller Mittheilung bis Ende 1894 nicht einen Pfennig von amtlich festgestellten Resultat 59 885 Scelen zählt. Die Einwohner straße ein Mädchen aus dem Bodenfenfier eines fünfftöckigen Beiträgen auftreiben tönnen; im Jahre 1895 find zahl von Rigdorf betrug 1880: 18729; 1885: 22665; 1890: 35 702 Hauses auf den Hof hinab und fand auf der Stelle den Tod.­es nach ebenfalls offizieller Mittheilung noch nicht und bei der Berufszählung am 14. Juni d. J. 56 305. Am 13. d. M. fanden zwei kleine Brände statt. 10 000 m., welche zum größten Theil durch die Beihilfe eines einzigen Herrn beschafft wurden. Auf diese geringe Summe reduziren sich die 200 000 M. des Herrn Schlesinger. Die zu wendungen der betreffenden Berufsgenossenschaften bestehen bisher darin, daß in den Unfallstationen die doppelten Säße des ortsüblichen Verpflegungsgeldes gezahlt, ebenso für ambulatorische Behandlung, Massagen, Verbandstoffe und Berichte extra Gelder bewilligt wurden.

von

Witterungsübersicht

Das Berliner   Aquar im hat seine Reptiliensammlung um zwei ftattliche und merkwürdige Spezies aus der Ordnung der Schuppenechsen vermehrt. Die eine Heimathet in Australien  , die andere auf den Malayischen Inseln und in Sinterindien Wenn bei der mit ganz eigenartigen dicken, höckerigen Schuppen Stationen. bedeckten australischen Stußechse, die diese Bezeichnung wegen des kurzen, breiten, wie abgeftugt erscheinenden Schwanzes führt, übertrifft der indifche, über meterlange Hydrosaurus durch seinen Swinemünde  alles( Kopf, Hals, Rumpf, Beine) breit, dick, stämmig ist, so langgestreckten, schlanken Körper und Schwanz die übrigen Hamburg  Verwandten und erinnert gleichzeitig an die allerdings gepanzerten Berlin  . Wiesbaden  .

Wien  .

Ende September 1895 betragen diese sogenannten Bu wendungen ca. 100 000 m. nach offizieller Mittheilung. Jezt 21/2 Monate später hat sich die Summe schon verdoppelt? Was das Kuratorium den Empfehlungen erster hiesiger Krokodille. Kliniker schreibt, kann uns nicht überzeugen. Wir haben auf Umfrage feinen einigermaßen bekannten Chirurgen aus Von der Beliebtheit der evangelischen Landeskirche bei München  findig machen können, der die Leistungen der Unfall- denen, die sich noch um religiöse Dinge fümmern, zeugt eine neue stationen irgendwie anerkennen konnte. Und ebenso steht Meldung über einen Massenaustritt. Wie das Schwedter Tage- Haparanda. es mit der Zufriedenheit der Arbeiterkreise. Man wird uns zu- blatt" aus Vierraden   berichtet, sind dort 100 Personen aus der Petersburg geben, daß wir mehr Fühlung mit diesen Kreisen haben als evangelischen Landeskirche ausgeschieden. Als Ursache wird un­Leute, welche den§ 76c dazu benutzen, die Arbeiter in die zufriedenheit eines Theiles der Einwohnerschaft mit der Zeitung Unfallstationen zu zwingen unter Androhung der örtlichen kirchlichen Verhältnisse angegeben. der Rentenentziehung. Wir haben viele Arbeiter ge­hört, welche sich bitter über diese Anstalten beklagten, aber bis jezt noch feinen, welcher wünschte, aus der Behandlung seines sich selbst gewählten Arztes in die Behandlung der Unfallstationen überzugehen.

10 Proben von Medizinal- Ungarwein amtlich untersucht und drei Berfälschter Ungarwein. Im November wurden in Berlin  davon beanstandet, weil sie sich als fünstlich gezuckert und arm an phosphorfauren Salzen erwiesen, deren Vorhandensein man insbesondere die Bedeutung der echten konzentrirten Ungarweine als Medizinalweine zuzusprechen pflegt.

Versehen. Der Preis der Privatpost- Karten beträgt nicht drei In dem Inferat der Berliner   Privatpost findet sich ein Pfennig, sondern zwei Pfennig.

Die Berolina auf dem Alexanderplatz   foll am Dienstag

Im Fall Ziethen bereitet sich eine Wendung vor, die hoffentlich entscheidend ist und das dem Laien schwer oder gar nicht verständliche Widerstreben der Behörden gegen die Wieder aufnahme des Verfahrens überwinden wird. Es sind dieser Tage, unabhängig von dem vorgestern nach dem Berl. Tageblatt" mit­getheilten Briefe aus Algerien  , Nachrichten eingelaufen, denen zufolge Wilhelm, der muthmaßliche und gefändige Mörder, enthüllt werden. auch nach seiner zweiten Entlassung aus der Untersuchungshaft ſeine Schuld unum wunden bekannt und spöttische Ver- Nacht die 20 jährige Martha Janezky aus der Arndtstr. 12 ge­Durch Sturz aus der Bodenluke hat sich in der letzten wunderung über seine Gutlassung ausgesprochen hat. Wenn der tödtet. Das Mädchen hatte sich eigens zu dem Zwecke auf das Prozeß von neuem zur Verhandlung tommt Grundstück Solmsstr. 10 begeben und dort den Boden des Seiten­bem uns bekannten Material für zweifellos halten, so wird die flügels bestiegen. In der Nacht um 1½½ Uhr stürzte es sich aus Verwunderung eine allgemeine werden. Freilich für des Räthsel giebt es einen Schlüssel, und auch für dieses Räth Gliedern todt liegen. der Bodenluke auf den Hof hinab und blieb mit zerschmetterten wird der Schlüssel gefunden werden ist's vielleicht schon.

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was wir nach

Cork

Aberdeen. Paris  .

vom 14. Dezember 1895.

Barometer­

ftand in mm,

reduzirt auf

D. Meeressp.

OS Windrichtung

751

ISO

748

OND

749

749

At

750

Q

750

NNW

764

850

768

DSD

756

988

751

SSM

757

Windstärke

22323304424( Stala 1-12)

Wetter

bedeckt

wolfig

halb bedeckt bedeckt

Temperatur

( 5° C. 4° R.)

nach Celsius

02040015

wolkig

Schnee

bedeckt

bedeckt

bedeckt

12

woltig

3

bedeckt

6

Wetter- Prognose für Sonntag, 15. Dezember 1895. Ziemlich trübes Wetter mit geringen Niederschlägen und mäßigen füdlichen Winden; Temperatur wenig verändert. Berliner   Wetterbureau.

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Kunft und Wissenschaft. Tendenzdichtung ist seit kurzem Franz Grillparzer   gerade beim Schiller- Theater. Als Rückschlag gegen die naturalistische hypermodernen Publikum eine Art Modesache geworden. Während früher fich nur felten eine Direktion an " Sappho  " oder" Hero" heranwagte, gräbt man jetzt aller des feinfühligen Dichters aus, man muß fagen, daß manches köstliche Juwel dabei and Licht Orten die Dramen gefördert wird. Auch das Schiller- Theater, das seinem Publikum schon im ersten Spieljahr Hero und Leander  " gab, folgte vor­gestern wieder dem neuen Zuge mit der Aufführung des Märchen­dramas, Der Traum ein Leben". Es ist anzuerkennen, daß die Direktion sich mit dem neuen Stück wieder von der Flachheit zu erheben gefucht hat, die in den letzten Monaten den belehrungswürdigen 1. Buch Moses  , Kap. 28. Vor einem Monat theilten wir leben erhielten am Tonnerstag die Paffanten der Kaiser Friedrich- theaterstraße bilden, in Stücken wie Reif Reiflingen geboten Vom Bauschwindel. Einen kleinen Einblick in das Bau- Kleinbürgern, welche das Stammpublifum in der Wallners mit( vergl. Vorwärts" Nr. 265), daß zwei Redakteure der an­Fraglich bleibt ja allerdings, ob die Grill geblich für Ordnung, Religion und Sitte streitenden Neuesten Straße( Charlottenburg  ). Vor einem neu aufgeführten Hause hielt wurde. Kost den Herrschaften, bie fo gut wie Nachrichten" aus der Redaktion plöglich haben entfernt werden gegen Mittag ein Wagen. Die Infassen sprangen herab und parzer'sche müssen, weil mehrere Laufburschen der Redaktion kränkelten und begannen mit unheimlicher Geschwindigkeit Thüren und Fenster die Kundschaft theurerer Bühnen unterhalten sein wollen, ohne des Hauses auf den Wagen zu verladen. Als das erste Stück der Qual des Dentens ausgesetzt zu sein, Behagen bereitet haben fich herausstellte, daß die Abnahme ihrer Gesundheit auf Hand- niedergelegt wurde, erschien auch schon der Gerichtsvollzieher, der wird; wenn nicht die hübschen Dekorationen und Verwandlungen fungen zurückzuführen war, die seitens der beiden entlassenen fein Siegel" flebte. Nachdem das neue Haus thüren- und gewesen wären: wir glauben, man hätte im Schillertheater noch Kämpfer für Sitte an ihrem Körper vorgenommen fensterlos" gemacht war, fuhr der Wagen unter großem Hallo mehr gegähnt, als es so schon der Fall war. waren. Wir hatten damals hervorgehoben, daß die beiden wieder von dannen. Es war ein Tischlermeister mit seinen Ge- dem, Thäter, Hauptmann a. D. Benefeld und Baron v. Ehrenfellen, der diesen Streich vollführte, um wieder zu seinem Gelde wagen will; ihm wird früh genug die Gewißheit werden, daß hohen Flug berg, nicht verhaftet seien. Herr Benefeld hatte dann die einen Streiter für Recht schmückende Freiheit, uns um eine Adolph Ernst doch der gefcheidtefte Kerl unter der Theatersonne Berichtigung auf Grund des Preßgesetzes" zu ersuchen. Wir Der Zopffammler. Ein Realschüler, der Mädchenzöpfe ist. So wurde denn die Dichtung Grillparzer'  s am Freitag haben dieselbe unter Aufrechterhaltung unserer Mittheilung im fammelt und zu diesem Zwecke den Mädchen die Böpfe ab- von allen, die etwas auf Bildung halten, mit Geduld und Re­das Stück erzielte, wie man so Vorwärts" vom 15. November 1895 mitgetheilt. Wie Recht wir schneidet, ist die neueste Erscheinung unter den seltsamen fignation hingenommen; mit unserer Mittheilung hatten, ergiebt sich unter anderem aus Menschen der Weltstadt. Kriminalbeamte, welche in der Rosen fagte, einen redlichen Achtungserfolg. Säße ein Arbeiterpublikum der Thatsache, daß jezt Herr Hauptmann a. D. Benefeld thalernraße auf Taschendiebe fahndeten, haben einen 15 jährigen im Parkett des Schillertheaters, so wirde diefes mit recht an in Untersuchungshaft fit. Ob Herr Baron v. Ehrenberg Jungen festgenommen. Sie bemerkten, wie er sich im Gedränge Verse heben nicht über das unangenehme Gefühl hinweg, daß der Tendenz des Stückes Anstoß nehmen können; die herrlichen gleichfalls durch eiserne Gardinen gehindert ist, die körperliche um jüngere Mädchen herumdrückte. Bei seiner Verhaftung δας Lob der Zufriedenheit und Selbstbeschränkung in und sittliche Entwicklung junger Leute zu hemmen, ist uns un- wurden bei dem Burschen sechs 3öpfe vorgefunden. Eine Durch­bekannt. Uebrigens hat Herr Hauptmann a. D. Benefeld suchung der elterlichen Wohnung förderte eine ganze Sammlung engen, hübsch umfriedigten Verhältnissen in wiederholt versucht, durch Geld die armen Opfer feiner über- Böpfe zu tage; sogar die 3öpfe der Wachsfiguren in den gewaltiger sozialer Kämpfe ein gar thörichtes und sittlich fättigten Luftbegier zu einer falschen Aussage zu bewegen. Seine Banoptiken waren vor der Scheere des Burschen nicht sicher. Als fragwürdiges Versuche waren fruchtlos. Ursache zu den Zopfräubereien gab der Junge an, daß er gern Haare tämme und streiche. Geschädigte wollen sich im Polizei­präsidium, Zimmer 97, melden.

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au tommen.

Der Betrieb der Uhren und Meteorographen in den Urania Säulen wird von der Gesellschaft Normal- Zeit am 15. d. M. eingestellt werden. Die Konkursverwaltung der Urania  - Ein erschütternder Unglücksfall ereignete sich Freitag Säulen- Gesellschaft hat zu diesem Termin der Gesellschaft Normal- Nachmittag um 4 Uhr im Hause an der Stadtbahn 20. Zwei Beit den Betrieb gekündigt und die Stadtverordneten- Verfamm- Pußer vom internationalen Reinigungsinstitut von Stähr aus lung hat dem Antrage des Magistrats auf Bewilligung der der Petriftraße waren dort in der Wohnung des Bankdirektors

der mit dem Philisterium den

Wehe

einer Zeit

Unternehmen ist. Aber diefe Gedanken werden der Mehrzahl der Besucher des Schiller- Theaters schwer­lich gekommen sein, der aus Schicklichkeitsgründen lau gespendete Beifall lehrte zur genüge, daß es die Langeweile an fich war, die bleiern über das Parkett darniedersant.

Die Aufführung war im ganzen lobenswerth. Herr Ewald Bach gab den Helden Rustan mit wildem Feuer; es soll dem Künstler zu gute gehalten werden, daß unter der Gewalt der Leidenschaft die Reinheit der Aussprache zuweilen recht zu leiden