2. Beilage zum„ Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Nr. 293.
Geheimnille
eines Arbeitshauses.
Sonntag, den 15. Dezember 1895.
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12. Jahrg.
Disziplinarstrafen?-3euge: In der Entziehung der warmen stark dem Schnapsgenusse gefröhnt und sei gegen Mittag bereits Roft, in einem Geldabzug oder in der Verhängung von Arrest. stets betrunten gewesen. In solchem Zustande sei der Ana Schlagen dürfen die Aufseher die Häuslinge nur dann, wenn fie geflagte gegen die Häuslinge furchtbar grob gewesen. Der AnUeber den Beleidigungsprozeß, der gegen unser Bruderorgan, durch Angriffe bedroht werden. In solchen Fällen haben die geklagte habe sich nicht darum gefümmert, ob die Häuslinge die Rheinische Zeitung " zu Köln wegen angeblicher Beleidigung Anffeber aber sofort dem Direktor Anzeige zu machen. Ver- ordentlich arbeiteten, sondern ohne jebe Veranlassung. der Direktion der Arbeitsanstalt zu Brauweiler angestrengt theidiger: Gehört nicht zu den Disziplinarstrafen in Brau- die Häuslinge beschimpft. Er habe deshalb auch den worden ist, wird uns im Anschluß an die gestern unter„ Gerichts- weiler auch die Prügelstrafe?- Beuge: Nein. Berth.: Angeklagten einmal zur Rede gestellt und ihm mit Anzeige bei Dann beantrage ich, aus Atten zu fonstatiren, daß Direktor der vorgesetzten Behörde gedroht. Beitung" gebrachten Mittheilungen weiter gemeldet: Oberauffeher emm( Jülich ): Er habe einmal gesehen, Den Gerichtshof bilden: Landgerichtsrath Reichens. Schellmann in einer anderen Sache als Zeuge befundet hat, perger( Präsident), Landgerichtsrath DeIree, Landgerichts zu den Disziplinarstrafen in Brauweiler gehört auch die wie ein Aufseher einen Häusling furchtbar gefchlagen habe. Er glaube, daß der Aufseher sich dabei eines Stockes bedient habe. rath Asthoever, Landrichter Schroeder und Landrichter Prügelstrafe. Präs.: Herr Vertheidiger, ich bin der Meinung, daß diese Wer dieser Aufseher war, tönne er nicht sagen. Iven( Beisigende). Die königliche Staatsanwaltschaft vertritt Ein junges Mädchen, Elise Fischer, bekundet: Sie fei Staatsanwalt Nate, die Vertheidigung führt Rechtsanwalt Frage für die gegenwärtige Berhandlung irrelevant ist. BerDestreich. Als Vertreter der Nebenkläger, des Geh. Ober- theidiger: Ich muß diese Frage deshalb stellen, um zu be- einmal mit dem Angeklagten von Lövenich nach Brauweiler ges Regierungsraths, Landesdirektors Dr. Klein und des Direttors weisen, daß der Angeklagte nicht das Bewußtsein der Rechtswidig: fahren. Der Angeklagte, der ihr gegenüber saß, habe sich derartig Schellmann fungirt Rechtsanwalt Gammersbach. Unter teit hatte. 3euge: Die Prügelstrafe, wie sie in den Bucht unanständig benommen, daß sie die anderen Mitreisenden um den zahlreichen Zeugen befindet sich der aus dem Xantener häusern als Disziplinarstrafe besteht, daß Gefangene über einen Schuh bitten mußte. Benfionirter Aufseher Fischer: Er habe von der Beleidi Knabenmord- Prozeß bekannte Geh. Medizinalrath Professor Dr. Bock geschnallt und geschlagen werden, ist in Brauweiler unzulässig, Belmann( Bonn ), der Geh. Ober- Reg.- Rath Dr. Klein, der dagegen ist laut allerhöchster Kabinetsordre von 1825 und durch gung, die seiner Tochter durch den Angeklagten zugefügt worden, aus dem Aachener Alexianer Prozeß bekannte Landesrath ausdrückliche Verordnung der königlichen Regierung zu Köln Herrn Direktor Schellmann Anzeige gemacht. Der Angeklagte Brands( Düsseldorf ), der Geh. Medizinalrath Dr. Michelsen schulpflichtigen Häuslingen gegenüber das Büchtigungsrecht in habe deshalb auf Befehl des Direktors Schellmann am folgenBrauweiler gestattet. den Tage seine Tochter um Verzeihung gebeten und dabei ( Düsseldorf ) 2c. geäußert: Ich werde dem Direttor Schellmann etwas einbrocken, daß er baran denken soll." Es wird hierauf die Aussage des fommissarisch vernommenen ehemaligen Häuslings Grüne verlesen. Danach hat dieser be= fundet: Er habe mehrfach gesehen, wie Szaplewski einen fränklichen 64 jährigen Häusling namens Bechthold, weil dieser nicht gehörig arbeitete, mit schweren Rüben in den Rücken geworfen habe. Bechthold sei so krank und schwächlich gewesen, daß er wohl beim besten Willen nicht mehr zu arbeiten vermochte. Ein anderer kleiner buckliger Häusling jammerte oftmals, daß er von Szaplewski schlecht behandelt werde.
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Der Verhandlung gegen Hofrichter geht eine gegen den früheren Aufseher, jezigen Bauwächter Joh. Szap: Iewsti voran. Dieser ist wegen Sittlichkeitsvergehen, vorfäßlicher Körperverlegung, Sach Hausfriedensbruchs und Be beschädigung, leidigung vorbestraft. Er war von 1882 bis 1889 Gendarm und von 1889 bis 1892 Aufseher in der Arbeitsanstalt Brauweiler . Er wird beschuldigt, in mehreren worden sei. Fällen die Häuslinge in der Arbeitsanstalt vorfäßlich körperlich mißhandelt zu haben. Bertheidiger dieses Angeklagten ist Rechts anwalt Dr. Schrammen. Der Angeklagte bemerkt auf Vorhalt des Präsidenten: Er sei mehrfach in Brauweiler disziplinarisch bestraft worden; dies tomme aber daher, daß er von dem Direktor Schellmann verfolgt wurde.
Präsident: Dieser Einwand scheint nicht glaubhaft, zumal Sie von dem Direktor Schellmann, troh Ihrer Vorstrafen, eine Vertrauensstellung in Brauweiler bekleidet haben.
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Verth.: Herr Direktor Schellmann, hielten Sie sich auf grund der erwähnten Kabinetsordre berechtigt, auch erwachsenen Häuslingen gegenüber das Büchtigungsrecht anzuwenden? Schellmann( nach längerem Bögern): In gewissen Fällen, wenn alle anderen Disziplinarstrafen sich als unzureichend erwiesen, allerdings. Berth.: Wem stand alsdann das Büchtigungsrecht zu? Schellmann: Mir.
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Der folgende Zeuge ist Fabrikdirektor Schaper( Jülich ): Eine Anzahl Brauweiler Häuslinge werden in seiner Fabrit während der Zuckerkampagne beschäftigt. Diese Häuslinge arbeiten unter Aufsicht der Aufseher der Arbeitsanstalt Brauweiler . Er habe einmal einen Arbeiter mit furchtbar zerschlagenem Ropf gesehen und habe gehört, daß diefer Mann von dem Aufseher Szaplewsky mit dem Seitengewehr geschlagen Es erscheint alsdann der ehemalige Häusling Haarhaus, ein kleiner schwacher Mann von 63 Jahren, als Zeuge. Er befundet: Als er in der Zuckerrübenfabrik zu Jülich arbeitete, habe ihn ein Aufseher, weil er angeblich sein Bett nicht gut gemacht habe, mit dem Degen derartig auf den Kopf geschlagen, daß er furchtbar blutete und mehrere große Löcher Präs.: Wer war dieser Aufseher? im Kopf hatte. Präs.: War es dieser An3euge: Das weiß ich nicht. getlagte? 3euge: Das fann ich hier nicht fagen, ich fenne Präs.: Haben Sie dem den Mann nicht mehr wieder. Aufseher widersprochen oder sich widerspenstig gezeigt? Berth.: Hatten nicht auch die Aufseher das Büchtigungsrecht? Schellmann: Nein. Die Aufseher hatten nur, 3euge: Nein. Präs.: Der Aufseher hat Sie also ohne weiteres mit seinem wenn sie angegriffen wurden, das Recht, von ihrer Waffe Ge Degen geschlagen?- 3euge: Jawohl.- Präs.: Wo wurde brauch zu machen. Verth.: Dann beantrage ich, aus den Akten zu konstatiren, denn diese Wunde geheilt?-3euge: In Brauweiler. - Präs.: Sind Sie vollständig wieder geheilt? 3euge: Jawohl. daß Herr Direktor Schellmann in einem anderen Falle doch anders ausgesagt hat. Es wird alsdann in die Beweisaufnahme eingetreten. Der Präs.: Haben Sie diese Mißhandlung zur Anzeige gebracht? erste Zeuge ist der Provinzial- Arbeitsanstalts- Direktor Schell 3euge: Da hätte ich mich schön gehütet, da hätte mann. Dieser bekundet auf Befragen des Präsidenten: Der ich ja noch viel mehr Schläge bekommen.( Heiterkeit Angeklagte Szaplewski habe sich bei ihm im Juli 1889 als Hilfs im Zuhörerraum.) Präs.: Wurde Ihnen zuviel Arbeit zugemuthet? auffeher um eine Anstellung beworben. Er habe sich zunächst bei der früheren vorgesetzten Behörde des Szaplewski über dessen Vor- Beuge: Das kann ich nicht sagen, ich bin an harte Arbeit leben erkundigt. Von den Vorstrafen des Szaplewski habe er( Schell- gewöhnt. Man muß auch schon tüchtig arbeiten, sonst bemann) feine Kenntniß erhalten. Es sei ihm nur mitgetheilt worden, tommt man nichts zu essen. Präs.: Sind Sie auch einmal mit Kostentziehung bestraft daß Szaplewski wegen Trunkenheit im Dienst und respektwidriges Berhalten gegen feine Vorgesetzten ohne Pension entlassen worden worden? 8euge: Nein, man bekommt dort über fei. Er habe, da Szaplewšti zivilversorgungsberechtigt war, den- haupt nur halb fatt zu effen. felben zunächst als Hilfsaufseher, später als Aufseher angestellt. Dieser habe sich verschiedener Bergehen im Amte schuldig gemacht, weswegen er disziplinarisch bestraft und schließlich im Jahre 1892 entlassen worden sei. Er( Schellmann) habe erft, nachdem Szaplewšti schon längst entlassen war, von den hier zur Auflage stehenden Mißhandlungen gehört.
Auf das dem Angeklagten zur Last gelegte Bergehen bemerkt Berselbe, auf Befragen des Präsidenten: Er erinnere sich nicht, jemals Häuslinge vorfäßlich törperlich mißhandelt zu haben; allerdings sei er bisweilen genöthigt, sobald die Häuslinge renitent werden, fest zuzugreifen. Daß er aber die Häuslinge mit dem Seitengewehr blutig geschlagen u. f. 1., sei ihm nicht erinnerlich.
Bertheidiger: Herr Direktor, Sie haben, als Sie von Diesen Mittheilungen hörten, keine Anzeige gemacht? 3euge: Nein.
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War dies nicht Ihre Pflicht? 3euge: Nein. Berth.: Sind die Aufseher berechtigt, von der Prügelstrafe Gebrauch zu machen?-3euge: Nein, feineswegs.- Werth.:
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Aufseher Wenner: Er habe einmal gehört, daß Szaplewski einen Häusling mit einem Hirschfänger furchtbar auf den Ropf geschlagen habe. Er habe den Szaplewski deshalb zur Rede gestellt und ihm gesagt, wenn dies noch einmal vorkomme, werde er ihn anzeigen.
Schellmann: Der Oberaufseher Schmitts hatte allerdings einmal einen erwachsenen Häusling gezüchtigt. Als er, deshalb zur Rede gestellt, sagte: Diese Büchtigung sei auf meine Anweisung geschehen, gab ich die Möglichkeit zu.
Der Staatsanwalt hielt 5 Mißhandlungsfälle für erwiesen und beantragte mit Rücksicht auf die gesammte Sachlage drei Monate Gefängniß.- Der Vertheidiger plaidirte für Freisprechung, da einmal der Beweis nicht strikte geführt und andererseits dem Angeklagten das Bewußtsein der Rechtswidrigkeit nicht innegewohnt habe.
Nach kurzer Berathung verurtheilt der Gerichtshof den Angeklagten unter Bubilligung mildernder Umstände zu 3 Monaten Gefängniß. Es tritt alsdann eine längere Pause ein.
Häusling Gazen: Er fei fräntlich gewesen und habe Gegen 42 Uhr nachmittags beginnt die Berhandlung gegen Deshalb Hofrichter, den verantwortlichen Redakteur der Rheinischen einmal sein Bett nicht ordentlich machen können. fei er von Szaplewsky mit dem Seitgengewehr geschlagen Beitung". worden. Erheblich seien diese Schläge nicht gewesen. Er habe Nachdem der Anklagebeschluß verlesen, bemerkt der Annur gesehen, daß andere Häuslinge von Aufsehern gestoßen geflagte Hofrichter: Er sei nicht der Verfasser des ins kriminirten Artikels, übernehme jedoch die Verantwortung für worden seien. Häusling Wittgen: Er habe einmal gesehen, wie der denselben und verweigere die Nennung des Verfassers. Häusling blutig geschlagen Der Präsident verliest alsdann den inkriminirten Schröder Jülich :
Gind ble Auſſeher berechtigt, die Häuslinge disziplinarisch zu Angeklagte einen alten hanging the der Angetlagte habe Artikel. Sofrichter bemerkt danach auf Befragen des Prä
-bestrafen?-3euge: Jawohl.- Verh.: Worin bestehen diese
Sonntagsplauderei.
tönnen.
Gewalt einer breit dahinströmenden Fluth vorwärts rücken Begriff eines Draufgängers mit dem Begriff vom kühlen Temperament vereinigen kann. Jammerschade, daß er In dämmerigen Unklarheiten können sie" allerdings ins ministerielle Walhall eingezogen ist. Zum Glück ein Trost übrig bleiben zu wollen. Als Tartarin von Tarascon, der berühmte Held des nicht gedeihen; und ihnen hat die jüngstverfloffene bewegte scheint uns v. Köller fühlt sich mißbehaglich in seiner Daudet'schen Romans, noch in den friedlichen Mauern Woche vor aller Deffentlichkeit deutlich fundgethan, was sie Herr Er will zur Erde wieder, zur irdischen feiner füdfranzösischen Vaterstadt weilte, da liebte es der zu erwarten haben. In Illusionen hatten sie" sich Walhalla. abenteuerliche Phantast, in der Abenddämmerung durch übrigens niemals gewiegt und was der greise Kanzler und Geschäftigkeit. Er ist unwillig, gekränkt; und so hegen Tarascons enge Gäßchen zu streifen und den stillen Erd- der junge Justizminister sprachen, war also keine Ueber- wir die Hoffnung noch, daß er im Unmuth manch' edlen, winkel mit romantischen Unholden zu bevölkern. Ueberall raschung. Unklarheit herrscht vielmehr, durch die nutzbaren Rath denen, die nach ihm regieren, ertheilen sah er„ fie", die Gefährlichen, gespensterhafte Räuber, die Tarasconaden begünstigt, im Lager derer, die die ge- werde. Merkwürdig, merkwürdig, wie jemand in seiner der Wohlfahrt der tüchtigen Bürger nachstellen, hinter jedem borenen Vorkämpfer für die herrschende Ordnung, die beschaulichen Walhallseligkeit sich nicht glücklich fühlen mag. Nicht den Größenwahn auf Die Walhalla birgt für den gemeinen Mann des Kampfes verdunkelten Thoreingang, an jeder Gaffenschneide Lauerten herrschende Sitte sind.
" fie" auf ihn, im Wachen und Schlafen ließen sie ihn nicht unserer Seite haben die eifernden Wortführer gezeitigt, schon so viele Entzückungen. Dem gefallenen Kriegsmanne los, ihn, dem vom Schicksal das schwere Loos auferlegt sondern Verwirrung in ihren eigenen Reihen haben geben die Jungfrauen Meth aus mächtigen Hörnern zu war, gefahrvolle Abenteuer zu bestehen und sie", die Haffer sie hervorgebracht. Es ist eine höchst merkwürdige, fast trinken, so viel er mag; ein ewiges Labsal! des Guten zu besiegen. volkspsychologische Erscheinung, daß unter den Gutgesinnten nun vollends die Walhalla mit den abgesonderten
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Und
Der gute Tartarin! Nicht blos in südfranzösischer aller Klassen hochaufbrausende Entrüstung sich Luft Räumen für dahingegangene Exzellenzen, eine Walhalla , Sonnengluth, die seltsame Blasen im Hirn aufsteigen läßt, macht oder wenigstens zur Schau getragen wird und daß wunschlos, gesegneten Friedens voll mit dem Genuß eines gedeiht er. Auch unter gemäßigteren Himmelszonen walten feiner so recht weiß, was fie", die Ungeheuerlichen, eigent föstlichen Ruhegehalts, wie es dem Manne ziemt, der die Die Tarasconaden. Man braucht nur auf den Gewaltigen von lich ungeheures in den Septembertagen gefrevelt haben. Bürde einer sorgenvollen Staatsregierung auf seinen Neunkirchen und seine rollenden Phrasen aufzumerken. Auch Raum einer giebt sich Mühe zu prüfen: eine Legende taucht Schultern getragen hat und den in bangen Nächten so er, der Industriekönig, bevölkert seine Erde mit unheimlichen auf, jeder glaubt sie und trägt sie weiter. In der Phan- manchesmal die kummervolle Frage niederbeugte: was Kein Zeitungsschreiber und Schmierfint Geistern, mit Sendboten des Bösen. Auch er sieht die finsteren tafie werden ste" auf einmal zu pechschwarzen Wichten daraus werde. Gesellen, die geborenen Beleidiger alles Erhabenen in der Welt, und nicht blos jene, die tendenziöses Kapital daraus schlagen, stört mehr sein Behagen, teine Stichelrede eines Sigl, kein überall am tüdischen Wert. Wohin er geht, fie" be- die Schärfer" von Profession: auch die Naiven beten nach, parlamentarischer Nörgler kann ihn mehr anfechten, auf schäftigen ihn; wenn andere schlummern, da lasten sie" gläubig, stock- ernsthaft. Auf ihre Gläubigkeit hin bauen die keine neugierige Interpellation braucht er Rede zu stehen, auf ihm wie ein Alp und fie" find es, die seinen über- Tartarins ihr Wert auf und sonnen fich in dem Ruhm, frühzeitig und nicht mehr braucht er aus vollen Baden die waltende higten Thatendrang nähren. Wenn er nur seine Luft an zum Rampf gegen die mephistophelische Sippe gerufen und Polizei anzufeuern, im Eifer nicht zu erlahmen. Trotz alleihnen" büßen könnte, wie er wollte. Und sie" heißen für frühzeitig auf die niederträchtige Verschlagenheit und Ge- dem die ungeduldige Qual, die verdrießliche Gereiztheit fährlichkeit derer hingewiesen zu haben, die alles Hehre, was über das Schetden aus dem Amte? Wo ist der Philosoph ihn: Sozialdemokraten! Uud so vielfach begegnet man heutzutage der Menschenbrust erhebt, in den Staub ziehen. Wo aber die Köller geblieben, der einem alten geflügelten Worte Tarasconade, jener phantastischen Auffassung vom Nebel- Luft an gruseligen Märchen und brodelnde Phantastik die neue klassische Prägung zu geben verstand: Wenn nicht, haften, vom Ungeheuerlichen, vom Verderbenschwangeren heimisch ist, da mag man sich nicht mehr um die Wahr- na denn nicht! Ein Heroe des Gleichmuths und man sieht in der Sozialdemokratie und zugleich der abenteuerluftigen, heit scheeren, die allzu ernüchternd wirken müßte; und da ihn verärgert, verstimmt, erbost, wo seiner alle Herrlichromantischen Gier, wie Ritter Georg den Drachen zu er- tauchen auch die volltönenden Behauptungen auf, die von teiten der Walhalla warten. So erlebt man allerlei UeberLegen: freilich auf echt tarasconsch mit tosenden Worten, Entrüftungsstürmen in ganzen Heeren zu erzählen wissen. raschungen in diesem widerspruchsvollen Dasein. Vielleicht wird Herr v. Köller den frohen Gleichmuth Deklamationen und reckenhaften Posen. Woher aber die Entrüstung, da der Soldat doch ängstlich grollenden Man hat daraus sogar gezogen, vor jeder Berührung mit sozialdemokratischem Gift behütet der Seele, der ihn stets ausgezeichnet hat, bald wiederdaraus sogar die Folgerung Vielleicht wird rascher rascher der innere Frieden daß fie", die bösen Gesellen, zu maßloser Selbst wird? Ist der Vorwärts" Amtsorgan in den Kasernen? finden. überschätzung gelangen, wenn man gegen sie mit fo Oder bildet er die Lieblingslektüre im Offizierkasino? über ihn tommen, als über seine unseligen Freunde heftigen Worten und so starken Geberden losziehe. Das Oder hat man im Sinne der Abschreckungstheorie Proben auf den Reichstagsbänken, die bei jedem Zufallswörtchen, das von Hammerstein handelt, jämmerlich schwitzen müssen. aber hieße doch die Kraft von ihnen" verkennen, die in des Fürchterlichen verlesen? Herrn v. Köller, dem Dahingeschiedenen, muß man 3war manch ein Tartarin unter ihnen reckt sich auf zu harter Leidenszeit gestählt worden. Besäßen„ sie" tein anderes Selbfivertrauen, trügen fie" keine andere wenigstens nachrühmen, daß er seine Vaterlandsretterei heroischer Pose und verbirgt das Pochen des ängstlichen Empfindung ihrer Nothwendigkeit in sich als jene, die sich nicht mit überhitter Phantastik betrieb. Die Welt, die Gewissens unter lärmenden Betheuerungen verdoppelten im Wahn der Selbstüberschäzung auf die Tarasconaden heute um ihn trauert, nennt ihn zwar einen kühnen Drauf- und verdreifachten Muths. Aber so machten sie es immer, der Gegner, auf gesprochenes Säbelgeraffel stüßt, dann gänger. Aber er hatte durchaus nicht das Heißsporn die Helden der rollenden Phrasen, die Helden von Tarascon. stände es wahrhaft schlimm um ihre" Sache und ihr" temperament, das den fühnen Draufgänger charakterisirt. geistiger Eroberungszug hätte nicht so unaufhaltlich mit der Er war ein kühler Draufgänger sozusagen, wenn sich der!
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Alpha.