Einzelbild herunterladen
 

Inten: Es feien schon lange vor dem Erscheinen des in- werden. Es werden in der Arbeitsanstalt alle möglichen Ar- 1 im allgemeinen größer als die in den dem Ministerium des friminirten Artitels, bezw. der Veröffentlichung des erivähnten beiten verrichtet, leichte und schwere. Es werden Leute mit Garten Innern unterstehenden Strafanstalten. Während in diesen Briefes eines Reichstags- Abgeordneten verschiedene Gerüchte über die arbeiten, in der Schusterei, Schneiderei, Echreinerei, Weberei Anstalten täglich 550 Gramm Brot gereicht werden, er­Brauweiler Arbeitsanstalt in Umlauf gewefen. Als er den erwähnten u. f. w. beschäftigt. Es werde keinem Korrigenden mehr Arbeit zugehalten die Korrigenden in Brauweiler 625 Gramm. Die Häft. Brief erhielt, habe er Nachforschungen angestellt und als er sich muthet, als er leisten könne. Die Mehrzahl der Korrigenden verrichte linge in den föniglichen Strafanstalten erhalten zum Frühüüd 1/2, von der Richtigkeit des Inhalts des Briefes überzeugt, habe er nicht nur ihr Pensum, sondern mache noch Ueberstunden. Die Kor- mittags 1 bis 14 und abends 3/4 Liter warmes Essen. In feinen Anstand genommen, den Brief zu veröffentlichen, um der- rigenden müssen im Sommer um 41/2, im Winter um 52 Uhr morgens Brauweiler dagegen 1/4 Liter, mindestens 14 Liter und 1 Liter artige Zustände einmal öffentlich zur Sprache zu bringen. Er halte aufstehen. Gine halbe Stunde werde für Waschen, Ankleiden, warmes Effen. Es gebe auch für Kranke und alte Korrigenden, auch heute noch alle in dem Briefe enthaltenen Behauptungen Bettmachen u. f. w. gerechnet. Alsdann beginne die Arbeit. die sich gut geführt und darum bitten, eine sogenannte Mittel aufrecht und wolle dafür den Beweis der Wahrheit führen. Nach anderthalb Stunden werde den Korrigenden eine warme foft. Diese bestehe aus 120 Gramm Fleisch dreimal in der Woche Staatsanwalt: Jch erfuche, den Angeklagten zu fragen, Suppe und Brot gereicht und eine Viertelstunde Bause gemacht. und Graubrot anstatt Schwarzbrot.­bei wem er sich über die Richtigkeit der in dem Briefe enthaltenen Nachdem werde bis 9 Uhr gearbeitet. Zu dieser Zeit trete Auf Befragen des Angeklagten, ob die Geistestranten einer Behauptungen informirt hat?- wiederum eine Viertelstunde Pause ein. Nun können sich die Frrenanstalt überwiesen worden seien, bemerkt der Beuge: Der Angefl.: Ich bin selbst mehrere Male in Brauweiler ge- jenigen, die durch Ueberstunden Ersparnisse gemacht haben, Anstaltsarzt sei psychiatisch vorgebildet. Dieser habe zu ent­wesen und habe mich informirt. Im übrigen waren die Vorgänge etwas kaufen. Nach Beendigung der viertelstündigen Pause, scheiden, ob ein Geistestranter einer Frrenanstalt zu überweisen in Brauweiler und Köln Tagesgespräch. In allen Wirthshäusern die für alle Rorrigenden eintrete, werde bis 1/212 oder sei. Nach einer Verfügung des Ministers des Innern seien auch bildeten dieselben das einzige Gesprächsthema; so daß ich aus 12 Uhr mittags gearbeitet. Alsdann werde eine ein Geistestrante, wenn der Anstaltsarzt es für zulässig halte, mit diesen Unterhaltungen mich ebenfalls über die Richtigkeit der in stündige Pause gemacht und das Mittagsmahl, bestehend leichter Arbeit zu beschäftigen und detentionsfähig. Wie viel dem Briefe enthaltenen Behauptungen informiren fonnte. aus warmen Bohnen, Erbsen, Linfen oder Reis nebst Brot Geiftestranke im verflossenen Jahre einer Frrenanstalt überwiesen hengsmal, bestehend leichter Arbeit zu beschäftigen und detentionsfähig. Wie viel Vertheidiger Rechtsanwalt Deft reich: Ich erlaube mir verabreicht. Es werde danach wiederum bis 3 Uhr nachmittags wurden, könne er augenblicklich nicht angeben. bei dieser Gelegenheit zu bemerken, daß, im Gegensaß zu ant gearbeitet. Alsdann trete eine viertelstündige Pause für aйe Auf weiteres Befragen des Präsidenten bemerkt der Zeuge: deren derartigen Prozessen das ganze Beweismaterial fo recht- Rorrigenden ein und es erhalten diejenigen, die sich durch gute Die Sterblichkeit in der Arbeitsanstalt Brauweiler betrage etiva zeitig dem Gericht und der Staatsanwaltschaft übermittelt worden Arbeit ausgezeichnet, Ueberstunden gemacht oder besonders 2 pet. Die Tobesursachen bestehen zumeist aus Lungen­ist, daß die Staatsanwaltschaft sehr wohl in der Lage war, Ermitte- fchwere Arbeit haben, Raffee und Brot. Es werde darauf bis ich windsucht, Qungentrantheiten 2c. Zur Zeit der lungen über die Richtigkeit diefes Beweismaterials anzustellen. 1/27 oder 7 Uhr gearbeitet. Alsdann werde wiederum eine Influenza sei die Sterblichkeitsziffer allerdings größer gewefen. Der Angeklagte ist also mit größter Offenherzigkeit vorgegangen. warme Suppe und Brot gereicht. Danach werde aufgeräumt Es schwebe ihm so vor, daß in anderen töniglichen Anstalten die Von einer Üeherrumpelnng, wie dies zumeist in derartigen und die Leute in die Schlafsäle geführt. Rorrigenden, die ihr Sterblichkeit und auch die Krankheitsfälle größer seien, als in Prozessen der Fall ist, kann also keine Rede sein. Ich bemerke Pensum nicht verrichten, werden ihm( dem Beugen) Brauweiler . Die Beamten seien verpflichtet, jeden Korrigenden, noch, daß gestern Abend die Köln . 3tg." einen längeren Artikel vom Arbeits- Inspektor vorgeführt. Wenn die Leute ein- der ihn( Beugen) sprechen bezw. sich beschweren wolle, brachte, in dem für den Direktor Schellmann und gegen den wenden, daß sie wegen Stränklichkeit das Pensum nicht ihm vorzuführen. Von diesem Recht werde von den Korrigenden Angeklagten Stimmung gemacht wurde. Ich halte ein solches zu liefern vermöchten, so werde der Anstaltsarzt um ein Gut- vielfach Gebrauch gemacht. Es werden ihm täglich Korrigenden Verfahren noch vor Beginn der Verhandlung für absolut ungeachten ersucht. Wenn die Nichtverrichtung des Penfums nicht zu diesem Zwecke vorgeführt. Wenn sich Korrigenden hörig. Ich habe mit dem Angeklagten in fortwährender Ver- durch Kränklichkeit geschehen sei, so trete Entziehung der warmen mit seinem Bescheid nicht einverstanden erklären und den Wunsch bindung gestanden und hätte demselben Material aus den Akten Kost und Arreststrafe ein. Die Korrigenden erhalten alsdann äußern, sich an einer höheren Stelle zu beschweren, so werde liefern können, um ebenfalls für sich Stimmung zu machen. Der nur 625 Gramm Brot täglich. Die Arreststrafe betrage 24 bis dies zu Protokoll genommen und beim Erscheinen des Landes­Angeklagte hat jedoch davon Abstand genommen. 48 Stunden. Es trete auch bismeilen Nachtarreſt ein. In direktors oder des Landraths diesem vorgeführt. Die Besuche folchem Falle erhalten die Arrestanten teine Pritsche, sondern der letzteren geschehen in der Regel unangemeldet, ohne daß er lediglich eine wollene Decke. Im Falle der Verweigerung der davon vorher unterrichtet sei. Bisweilen werde er allerdings Arbeit trete eine permanente Arreststrafe von 7 Lagen und ersucht, einen Wagen an den Bahnhof zu schicken, in solchem 7 Nächten nebst Entziehung der warmen Soft ein. Am vierten Falle werde er von dem Erscheinen vorher benachrichtigt. Tage erhalten jedoch die Detinirten wiederum einen Strohfact Auf Befragen des Vertheidigers bemerkt der Zeuge: Der und die übliche warme Kost. Landesdirektor sei im legten halben Jahre zweimal in Brauweiler Der Vertheidiger hält dem Zeugen vor, daß er auf gewefen. Auf ferneres Befragen des Präsidenten befundet der der Gefängnißkonferenz zu Düsseldorf gesagt habe: G3 gebe in Beuge: Er habe das Recht, die Beamten mit einer Geldstrafe Es wird alsdann in die Beweisaufnahme eingetreten. Der der Arbeitsanstalt zu Bramweiler Krüppel, Epileptifer und bis zu 10 M. oder mit Schmälerung der freien Dienststunden zu erste Zeuge ist der Arbeitsanstalts- Direktor Schellmann. Dieser mindestens 72 die eigentlich geiste krant seien. Er( Berth.) frage, bestrafen. Die Beamten seien berechtigt, sich beschwerdeführend befundet auf Befragen des Präsidenten: Er sei seit 1882 Direttor was mit diesen Leuten geschehe, ob diese auch zur Arbeit an an den Landesdirektor zu wenden. Der Zeuge giebt noch eine der Provinzial- Arbeitsanstalt zu Brauweiler . Als er sein Amt gehalten werden. Erklärung über die Ursachen der Beamten Entlassungen. Viele antrat, seien in der Anstalt etwa 80 Beamte gewefen. Die Zahl 3enge: G3 gebe allerdings in Brauweiler mehrere Krüppel, Beamten scheiden aus, da ihnen das frühe Aufstehen nicht passe. Im der Korrigenden fei im Jahre 1885 bis auf 1728 gestiegen. Diese Leute, die nur einen Arm oder einen Fuß 2c. haben, diese feien Sommer werden mehr Beamte gebraucht wie im Winter, es werden Zahl sei alsdann zurückgegangen und betrage jetzt etwas über aber durchaus arbeitsfähig. Leute, die wiederholt epileptische Anfälle daber mit Beginn des Winters mehrere Hilfsbeamte entlassen. 1000. Nach der Bahl der Korrigenden richte sich auch die Zahl haben, werden dem Drtsarmenverbande überwiesen. Auf Vorhalten Der Vertheidiger bemerkt: In einer von Schell der Beamten. Die Arbeitsanstalt stehe unter Aufsicht des Landes des Rechtsanwalts Gammersbach bemerkt Zeuge im weiteren: mann zu den Akten gegebenen Erklärung sagt dieser mit Be­direktors der Provinz. Von diesem und dem Provinzialausschuß leisch erhalten die Korrigenden nur an den drei hohen ziehung auf den Angeklagten, daß dieser kein Pflicht­werden die Oberbeamten, alle anderen Beamten, mit Ausnahme der Festtagen, Weihnachten, Ostern und Pfingsten und Ehrgefühl besize. Er stelle daher auf grund des§ 198 Hilfsbeamten, von dem Landesdirektor allein, die Hilfsbeamten von und an aisers Geburtstag. Auf seinen( des Beugen) des Strafgesetzbuchs im Namen des Angeklagten ihm( Zeugen) angestellt. Letztere werden von ihm nach Bedürfniß Antrag erhalten jedoch die warmen Speisen sämmtlich einen gegen Schellmann den Strafantrag. angestellt und ebenso auch entlaffen. Im allgemeinen feien die gewiffen Fettzusas". Allerdings fei die Körper- Der Präsident bemerkt, daß er diesen Antrag zu Protokoll Korrigenden gesunde Leute, in vereinzelten Ausnahmen werden konstitution der Korrigenden im allgemeinen eine schwäche re nehmen werde. Danach wird die Verhandlung gegen 8 Uhr auch krante Leute eingeliefert, die alsdann ins Lazareth gebracht als die der Zuchthäusler u. s. w., die Nationen seien jedoch labends auf morgen( Sonnabend) vormittags 9 Uhr vertagt.

Es werden hierauf die Strafanträge verlesen. Bertheidiger: Ich bemerke, daß ich den Strafantrag des Landesdirektors Dr. Klein für unzulässig halte. Die Angriffe richten sich nicht gegen den Landesdirektor, sondern gegen den Dezernenten, Landesrath Brandts. Für diesen hat aber der Landesdirektor feinen Strafantrag gestellt.

Der Staatsanwalt bemerkt, daß er die gestellten Straf­anträge aufrecht erhalte.

Paris .

Jordan& Fekete

Berlin , Kommandantenstr. 72. Amsterdam .

Weihnachts- Ausverkauf

zu ganz bedeutend herabgesetzten, streng festen Preisen.

früher 12, 16, 20, 24, 30.

Jackets, et 6, 8, 10, 12, 15.

früher 33, 40, 50.

Plüsch- Jackets, Test 20, 27, 35,

früher 16, 20, 30. jezt

Capes, Test 8, 10, 15.

früher 15, 20, 24, jest

Regenmäntel, 18, 24, 35.

Pelzkragen,

früher 24, 31, 50,

jetzt 8, 11, 15.

Abendmäntel, passend für Tanzstunden,

früher 14, 18, jetzt 9, 14.

Abendmäntel, 15, 20, 25, 30. Pelzräder 30, 35, 40. Kindermäntel 6, 8, 10, 12, 14.

Kinderjackets 5, 7, 9, 11, 13.

Auf Wunsch wird jeder Gegenstand bereitwilligft aus dem Fenster genommen und zu dem

daran befindlichen Festen Preis verabfolgt.

Sonntag, den 15., u. Sonntag, den 22., bleiben unsere sämmtlichen Geschäftsräume geöffnet.

vorzügl. u. Garantie, schmerzl., Zahnschmerz beseitigt, schmerz­

H. Fernitz ' Liqueurfabrik u. Weingrosshandlung 2 Jahre Garantie! Künſtl. Zähne, loſes Banziehen. Theilzahlung. Goldstein, Oranienſtr. 125

Berlin SO., Falkensteinstr. 19[ 4000L* empfiehlt zum Fefte: Ingber- Magenweinliqueur. H. Fernitz'sche Magentropfen, das Beste für Verdauungs­

beförderung.

Feine Jamaica - Rums, Cognac u. Arac, nur Original- Waare. Ferner: Grogk , Glühwein und diverse Punsch- Extracte nur eigener Fabrik.

Grösstes Manufactur- u. Modenwaaren­Verkaufshaus des Nordens

[ 8993L*

Max Lehmann

Reinickendorferstr. 22 Berlin N., Reinickendorferstr. 22

nahe der Wiesenstrasse. Haltestelle der Pferdebahn­

Spezialität: Damen- Kleiderstoffe. Großes Lager in Herbst- und Wintersachen. Fabrik Niederlage von Teppichen, Gardinen, Tischdecken, Damen - u. Mädchenmäntel- Fabrik. empfehle ich zu bedeutend herabgesetzten

Zum Weihnachtsfeste Preisen mein großes Lager in Pelz- und

Krimmermuffen, Cachenez, Tricotagen, Wäsche, Unterröcke, Schürzen, Schirme, wollene Strickwesten, Schulterkragen, Corsets, Tücher, Schlaf- und Reisedecken. Feste Preise. Franko Versandt über ganz Deutschland . Muster gratis und franko. Meu

eröffnet!

Mart

Remont. Nickel 6,-

Silb. 800/1000 Goldrand

11,-

Desgl. f. Damen 12,-

Spiral Brequé

15 St.

20,-

2,70

m. 16 St., 1Chaton Syft. Glashütte 26,- Goldin Rem.8Dec. 10,- gar. haltb. 15,- Wecker, Antregang leuchtend Regulateur 1 Tag Geh- u. Schlagwerk 8,50 Regul., 10 Tage Geh- u Schlagw. 12,- Illustr. Preiskourant über Uhren, Retten, Wecker, Regulateure, Gold- und Silberwaaren bis zum feinsten Genre gratis und franko! Nicht Passendes wird umgetauscht oder der Betrag zurückerstattet.

.

Eugen Karecker, Uhrenfabrik

Konstanz 203, Baden.

2 Jahre Garantie!

Appetit

anregend

Verdauung beförderna

Alle Neune

feinster Liqueur

pro Flasche 1,50 Mk.

Ueberall zu haben.

Engrosvertrieb nur

durch

Welke& Kreutziger

Inh. Hasse& Brünn,

Berlin C., Stralauerstr. 25.

Achtung! Achtung! Künstl. Zähne v. 3 M. an, Theilz. wöchentl. 1 M., wird abgeholt. Bahn­siehen, Zahnreinigen, Nerotödten bei Guckel, Laufizerplatz 2, Elsasserstr. 12. Gr. Frankfurterstr. 73, Strickwoll- Reste, Zephyr, Rockwolle an der Kaiserstraße. Billiger Mittags- und Abendtisch. Größte Au für Herren und Damen täglich zu Bartiepreiſen jetzt Holzmarktstr. 60, wahl äußerst schmackhaft bereiteter Speisen; täglich 8-10 verschiedene Gerichte

Hippodrom Rungestrasse 8 Großes Mustkreiten bis abends 11 Uhr. Entree frei. Sof Tints 1 Tr.

1. Reitbahn Bestellung umsonst. Rungestrasse 8

Franke's Volkskaffee und Speisehaus,