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Vormarsch der Arbeitersänger. Das erste BunÄestreffen der Arbeitersänger, dem drei Jahre Vorbereitungen galten, liegt bereits«in Vierteljahr hinter uns. Hannover als Ernte gedacht, wurde zur Saat: von überall her. von unseren Vereinen, Gruppen, Bezirken und Gauen gehen der Bundesleitung Mitteilungen zu, die von einem neuen Auftrieb be- richten, den die Arbeiter-Sängerbewegung durch das Hannovevsest erfahren hat. Di« grasten Chortörperschaften unseres Bundes, die in Hannover zu Gehör kamen, haben auf die kleineren Verein« ihren Eindruck nicht verfchlt. Mr hören von Chorvereinigungen, die sich zu Arbeitsgemeinschaften zusammengeschlossen haben und sogar in ländlichen Gebieten«in« beachtlich« Stärk« er­reichen. Gemeinschaften, die einen Mitgliederstand von 200 Sänge­rinnen und Sängern aufzuweisen haben, gehören auch in der Provinz nicht mehr zu den Seltenheiten, ja, wir erfahren von Zu- sommenschlüssen von vier bis acht Vereinen, die«inen gemeinsamen Mitgliederistand von 250 bis 400 Sängerinnen und Sängern aufzu, weisen haben. Noch vor dem Kriege hatte der Deutsche Arbeiter- Sängerbund nur ein« kleine Anzahl gemischter Chöre auszuweisen. die mehr als 150 Mitglieder zählten: 1020 waren es deren bereits 41 (davon 3S mit über 200 singenden Mitgliedern). Heute dürfte die Zahl der Volkschör«, die ein« Durchschnittsmitgliederzahl von 120 Sängerinnen und Sängern und darüber zählen, bereits hart an die S00 streifen. Aber auch hinsichttich der Liedpflege in den«inzelnen Vereinen macht sich der Einfluh des Bundessängerfestes bemerkbar. Der November bringt den 100. Todestag Franz Schubert », der die leistungsstarken Männerchöre des Deutschen Arbeiter-Sängerbundez auf den Plan ruft. Dieses Tage» dürste von der überwiegenden Mehrzahl unserer Verein« gedacht werden, ernster und würdiger gedacht werden, als es auf dem Bundessest der deutschen Sänger in Wien kürzlich geschehen ist, wo der Name Franz Schubert zu einem Aushängeschild für Liedertafel und Chormeistermusik(mit- unter recht zweifelhaften künstlerischen Vermögens) mistbraucht wurden Die Ausgestaltung der Programme der Arbeitersänger wird nicht mehr dem Zufall überlassen, wie das heute noch bei vielen Parteiveranstaltungen zu geschehen pflegt. Die Arbettersänger fühlen sich dem Werk des Komponisten oerpflichtet, Chorwerke in Originalgestalt werden geboten, Sologesang und Kammermusik fügen sich ein und runden sich zu einem Ganzen, das sich merklich und wesentlich von der Art bürgerlicher Sängerfeste abzusondern beginnt. Dem Kampfgefang der Arbeiterschaft wird g«. bührend« Beachtung geschenkt. Das Tendenzlied hört keineswegs mit©. Ad. Uthmann auf. Gute Namen, Künstler, Könner auf diesem besonderen Gebiet des Arbeitergesanges sind uns erstanden: Her» mann Scherchen , der den russischen Trauennarsch, den Rat- gardistenmarsch, die Warschawjanka,Ich bin das Schwert�, den Armen Sunrad* gesungen, der die Internationale Ad. Degeyters für grasten gemischten Chor und Blasorchester gesetzt hat. Erwin Le n d v a i. der Führer unter den Meistern des modernen Chor- gesanges(Schmiede der Zeit*,.Lied der Kohlenhäuser', stampf- lieh der Arbeit'), Heinz Tiessen , Felix Molden und Michel Englert, der uns inWann wir schreiten' und.Lebt unsre Fahnen in den Wind' neues Volksliedgut geschenkt hat, das heute durch die Arbeiterjugend und Arbeitersänger Verbreitung in wettesten Kreisen der Arbeiterschaft und darüber hinaus gefun- den hat. Wir brauchen um die Zukunft nicht zu bangen: Kinderchöre, Knaben und Mädchen und Jugendchöre, das Jungvolk umfassend,

' erstehen vielerorten. Aus eigenen Thorsammlungen, von Dr. Alfred Guttmann, Berlin , zusammengestellt, von Prof. Hans Meid illu- striert wertvollste Singbücher der Gegenwart darstellend nimmt die Jugend ihre frohen Lieder und oerbreitet Freud« an werwoller Volkskunst über die eigenen Rechen hinaus. In chnsn erwächst uns die neue Generation zukünftiger Mitkämpfer und Streiter. Der Richtfänger und die Nichtfängerin kann sich heute sehr gut über die Arbetter-Sängerbewegung orientieren. Und niemand sollte versäumen, sich auch über Kulturorganisattonen der Arbeiterschaft aus eigenem Anschauen und Anhören ein Urteil zu bilden. Dienen wir doch all« einer Idee, verfolgen wir doch alle ein Ziel! Grammophonplatt« und Hannoverfilm sind ein Auskunftsmittel, das auch Austenstehenden einen Begriff davon geben wird, wie es heute um die Arbeiter-Sängerbewegung im Lande steht. Mittun freilich ist noch besser als anschauen und anhören. Jeder und jede, die von Natur mit einer guten Stimm« und musikalischem Gehör bedacht wurde, sollte sich bemühen, Anschluß an einem Derein des Deutschen Arbeiter-Sängerbundes zu gewinnen. Arbeiterettern und-erzieher wollen die ihnen anvertrauten Jugendlichen anHallen, sich unseren Chören anzuschliesten. Besteht am Ort noch kein Arbeitergesangverein, oder ist er bedauerlicherweis« nicht genügend ausgebaut, so sollte man zu Ausbau und Neugründungen schreiten. Die Arbeiterparteien, die Gewerkschaften, denen die Arbeiter- sänger in schlimmer Zeit und auch heute jederzeit, wenn sie gerufen werden, bereitwilligst beigestanden haben, haben die Pflicht, unser« Bestrebungen aus jede Weise und an jedem Platze zu unterstützen. Reben die Pflege der Körperkultur hat in Zukunft in erhöhtem Mast« die Pflege des Geistigen zu treten, dem auch der Arbeiter- sängerbund in der Pflege fortschrittlichen Chorgesanges dienen will. _ 25. f). Im Zaurös-Land. Im Septemberheft der �Oeutsch-Französifchen Rundschau' schil- dert Leon Springer die Pariser Arbeitervorstadt Belleville und den verlockenden Zauber, den es hat,«in« Untergrundbahnkarte nach dem Bahnhof Jean Joures zu lösen. Ja, dieser Zauber ist groß und jeder Sozialist wird davon gepackt, wie stark, wie freimütig überall in dieser herrlichen Stadt das Bekenntnis zu den großen Führern der Revolution und der Menschheitsentwicklung sst. Neben dem Quartier Jean Iaures gibt es das Quartier Louis Blanc , Dol- tcrire, Rousseau , Iaures liegen im Pantheon, der Ehrengrabstätt« Tarn , Tarn-et-Garoim« und Haute-Garonn« besteht.Eine sehr Iahren in der Stadt selbst(beim Pcmt Mirabeau), während der Berliner , um sie zu finden, nach Grünau und Mahlsdorf wandern muß. Das Andenken an Iaures lebt aber nicht nur in Paris , sondern im ganzen Lande wunderbar fort. Davon legt ein kleiner, reizender Artikel von Jules Devon Zeugnis ab, den die Pariser Theaterzeitung .Camoedia' kürzlich unter dem Titel.In der Jauresie', zu deutsch etwaIn Iaures-Land', veröffentlicht hat. Der Verfasser schildert, wie der Zufall der Ferien ihn dieses Jahr in die Segend geführt hat, die aus den drei Departements Tarn, Tarn-et-Garmme und Haute Garonne besteht..Ein sehr schönes Land,' schreibt er,.beherrscht vom Andenken an Iaures, dem lebendigen und leuchtende» Schatten des Landes. Zahlreich sind die Denkmäler, die dem großen Redner im Süden, selbst austerhalb der Jauresie errichtet worden sind. Zwei davon in Carmaux und zwei wettere in Aldi sind wirklich schön. Besonder» das Denkmal auf dem Haupt platz von Carmaux ist ein vornehmes, machtvolles

Z5erk. Man sieht Iaures aufrecht als Redner, wie er«kne Grupp» Arbetter beherrscht, die ihm lauschen. 2vas nun Zlllsen, Plötze, Straßen mit dem Namen Iaures anlangt, so findet man die einfach in jeder Stadt, so, in jedem Dorf. Gewist ist das alles das Werk feiner Anhänger. Aber kein Mensch widersetzt sich dem. Cimnütig ist die Verehrung für den Redner Iaures. Ich sprach mit einem sehr stveitbaren Konservator des Wunderwerkes der Kathedrale von Albi . Es war ihm ein« Freude, mir auswendig, und mtt welchem Stolz, die schönen Worte aufzusagen, die sich irgendwo bei Iaures über diesen Bau finden. Das ganze Gebiet ist begeistert für Musik und für die Kunst des Sprechens, und es lebt in der Erinnerung an die Zett und die Figur des großen Tribunen auf. Immer noch hält sein Zauber an.' Es ist interessant, daß der Verfasser nun weiter ausführt, dost das Land, trog aller Liebe zu dem großen Redner, sich durchaus nicht von ihm zum vollem Triumph sozialistischer Ideen hat hin- reißen lassen. Carmaux hat zwar eine wirkliche sozialistische Maja- rttät, aber an anderen Orten wird der sozialistische Kandidat mit radikaler Hilfe gewähtt. Und trotzdem ist das Land von einmutiger Bewunderung für Iaures erfüllt. Es ist eben der Zauber der großen Perfönlichkett, die hier vor allem fortlebt. Und trotzdem ist es nicht möglich, die Verehrung für sie von der Sache des Sozialis- mus zu trennen, denn dies hieße ja, sie von ihrem Schaffen, von ihrer Leistung zu isolieren. Aber doch ist bei Iaures noch ein über das Inhaltliche hinausgehender Wert vorhanden. Er ist der Redner an sich! Mtt Recht fragt Jules Veran. ob nicht auch der Politiker, um fortleben zu können, vor allem Künstler fein müsse, wie es Iaures war, der, wie ich irgendwo bei France gelesen habe, sich von den politischen Togeskämpfen erholte, indem er Euripides las Wie in Frankreich , hat auch in Deutschland Jauräs eine Fülle von Liebe für sich hinterlassen, so daß von dem Kult seines An- denkens zu hören auch für den deutschen Sozialisten stets eine reine Freude ist._ F. St. Kein tierisches Leben ohne Mikroorganismen? Bereits früher ist von Schottelius nachdrücklich darauf hingewiesen worden, daß höhere Tiere nicht ohne Batterien in ihrem Darm existieren können. Darmbakterien sind zur Verdauung durchaus notwendig, und sowohl Vögel wie Säugetiere gehen trotz reichlicher Nahrung an Hunger zugrunde, wenn sie völligkeimfrei' ausgezogen werden, da sie nicht imstande sind, die ausgenommen« Nahrung wirNich zu verdauen. In einer neuen Untersuchung, die sich auf 1803 bis 1922 durchgeführte Experimente stützt, kommt jetzt I. Kianitzine zu ähnlichen Ergeb- nissen, wenn er auch die von Schottelius angenommenen Ver- dauungsstörungen als Todesursache ablehnt. Kaninchen, Hunde und Meerschweinchen wurden unter Glasglocken in völlig batterienfreier (steriler) Luft gehatten und stets auch nur mtt steriler Nahrung gefüttert. Stets zeigte sich, daß sich die Verbrennungsvorgänge im Körper gegenüber normal gehaltenen Tieren verminderten, was durch entsprechend« Urinuntersuchungen festzustellen ist. Kianitzine kommt zu der Auffassung, daß durch die sich allmähttch anhäufenden nicht völlig verbrannten(oxydierten) Eiweißstoks« schließlich Selbst- Vergiftung eintritt und der Tod erfolgt. Bei normal gehaltenen Tieren nehmen dagegen die sogenannten meisten Blutkörperchen dauernd die in den Körper eindringenden Batterien auf und erzeugen infolgedessen oxydierend« Ferments, die«ine völlige Verbrennung des Nahrungseiweißes ermöglichen. Dafür, daß bei den keimfrei gshattenen Tieren der Tod tatsächlich durch eine Art Se&stosrgiftung eintritt, spricht die Beobachtung, daß beim Tode die Abmagerung sehr viel geringer ist(27 Proz.) als bei solchen Tieren, die an ae- wohnlicher Cntkräftung zugrundegehen(50 Proz. Gewichtsverlust). Denn bei den keimfrei gehaltenen Versuchstieren ist nur der Eiweiß- stoffwechfel gestört, nicht aber die Verarbettung der aufgenommenen Stickstoff- und Kohlehydratmengen.

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