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Abendausgabe 96 diubli
Rr. 466 B 231
45.Jahrgang
Böchentlich 85 Bt. monatlich 8,60 ( m voraus zahlbar. Boftbezug 4,32 einschl. Bestellgeld, Auslandsabonne ment 6.-M. pro Monat.
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Der Berwärts eridheint wochentag lich zweimal, Sonntags und Montags einmal, die Abendausgaben für Berlin und im Handel mit dem Titel„ Der Abenb, Juustrierte Beilagen Boll und Zeit" und„ Kinderfreund". Ferner Unterhaltung und Wissen". Frauen ftimme". Techni!". Blid in die Bücherwelt" und Jugend- Borwärts
Dienstag 2. Oftober 1928
10 Pfennig
Die etnip altige Ronpareillezetle 50 Bfennig. Reklamezeile 3.- Reichs mart. Sleine Anzeigen" das fettge brudte Bort 23 Bfennig( zufäffig zwei fettgedruckte Morte), jedes weitere Bort 12 Pfennig. Stellengesuche das erste Mort 15 Bfennig, jedes weitere Bort 10 Pfennig. Borte über 13 Buchstaben Arbeitsmark sablen für zwei Borte. Seile 60 Pfennig. Familienanzeigen für Abonnenten Zeile 40 Pfennig. Anzeigen. annahme im Hauptgeschäft LindenStraße 3, wochentägt von 8/2 bis 17 Ubr.
Rentralorgan der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands
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Redaktion und Berlag: Berlin S 68, Lindenstraße 3 Fernsprecher Tonboft 292-297 telegramm- Adr: Sozialdemokrat Berlin
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Vorwärts Verlag G. m. b. H.
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Bostichedkonto: Berlin 37 536 Banffonto: Bant der Arbeiter. Angeftellten unt Beamten Wolftr. 65 Diskonto- Gesellschaft. Depofitentaste Lindenstr. Y
Kursänderung des Zeppelin"!
Das Luftschiff Graf Zeppelin ", das heute früh
7 Uhr bei schönstem Wetter in Friedrichshafen zur Deutschlandfahrt mit dem Ziel Berlin aufgestiegen war, mußte hinter Bamberg nach Westen ab. biegen. Mit Rücksicht auf das in Norddeutschland herrschende sehr schlechte Wetter war diese Kursänderung notwendig geworden.
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Aus Friedrichshafen wird über den- Beginn der Fahrt gemeldet: Es war wie eine große Probe zur Amerikafahrt. Ueber dem See und den Bergen liegt noch herbstliches Dämmerlicht, Friedrichs hafen ist lebendig. Autos rasen durch die Stadt zur Werft, Arbeiter finomen hinaus. Um 47 Uhr schon wird das cuftschiff flar gemacht, sollen Besatzung und Gäfte an Bord sein. Alles scheint herte ein wenig nervös vor der ersten großen Fahrt, die das Schiff ant itt. An Bord befinden sich die gemeldeten Gäfte mit Ausnahme des Reichstagsabgeordneten von Kardorff, der durch seinen Sohn und feine Gatfin vertreten ist. Mit Befahung und Werftangehörigen nehmen etwa fiebzig Perfonen an der Fahrt tell. Beim Auswiegen sob zeigt sich, daß das Cuftschiff noch etwas zu fchwer ist. Eine Bord- lad Infe öffnet sich und unter dem Gelächter der Umftehenden bekommt einer von den Haltemannschaften eine falte Dusche, daß er naß ift wie ein Pudel. Ein Kommando und langsam gleitet es aus der Halle hinaus. Wenige Minuten später beginnen die Propeller zu rattern, und langsam und sicher hebt sich der silberne Riese in die Luft. Auf seinen großen Flächen liegt die herbstliche Morgensonne. Langjam entschwindet er gegen Norden den Bliden.
Um 9,10 Uhr überflog„ Graf Zeppelin" in einer Höhe von etwa 250 Metern Nürnberg in mäßiger Fahrt. Während des Ueberfliegens der Stadt funfte der Nürnberger Oberbürgermeister Dr. Luppe durch, Bermittlung des Nürnberger Rundfunksenders folgenden drahtlosen Gruß an das Luftschiff:„ Die Stadt Nürnberg , deren preisgefröntes Stadion zur Erinnerung an die erste 3eppelinlandung den Namen Zeppelinfeld" trägt, ruft dem Schöpfer und Führer des neuen Meisterwerfes ein herzlich Glücab für alle weiteren Fahrten zu. Eine Antwort fonnte vom Luftschiff aus nicht gegeben werden, da die Funkanlage ständig durch den Wetterdienst in Anspruch ge nommen wird. Während des Erscheinens des Luftriesen über der Stadt war zu dessen Begrüßung ein Flugzeug aufgeftiegen. Der Besuch des Graf Zeppelin" wurde von der Nürnberger Bevölke rung, die sich massenhaft auf den Straßen und Plätzen aufgestellt hatte, mit größter Anteilnahme verfolgt.
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Die Wendung nach Beffen.
Ilm 10.02 Uhr erschien das Luftschiff Graf Zeppelin " über Bamberg , zog eine Schleife und nahm dann ganz überraschend Kurs nach Westen in Richtung Haßfurt - Würzburg .
Einer in Berlin aufgenommenen Funkmeldung Dr. Edeners zufolge hat Graf Zeppelin " um 10.30 Uhr abgedreht und kurs auf Rotterdam genommen. Das Cuftschiff wird voraussichtlich heute abend in Holland vnd, falls nichts Unvorherne henes eintritt, morgen früh in Berlin (? D. Red.) eintreffen.
Pr vatmonopol auf Zeppelinfunt.
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Nach Westen abgebogen.
Der Sommer ist vorüber...
Am vorigen Sonntag herrschte auf der Spree noch lebhafter Betrieb. Jetzt aber ist es Herbst, die Boote verschwinden vom Wasser.
Einer fliegt nach dem anderen!
Der Führer der Bremer Kommunisten aus der Partei ausgeschlossen.
Am 27. September wurde Thälmann - Hamburg feiner| mann in Hamburg und Osterloh in Bremen find zwei lebendige hohen Funktionen in der PD. entfleidet, weil er in fonter- Beispiele dafür, wohin eine folche Wirtschaft führt. revolutionärer" Familiensolidarität die Verfehlungen feines Schwagers Wiftorf gedeckt hatte.
Bremen der kommunistenführer Hermann Osterloh aus der Am 28. September wurde in Hamburgs Schwesterstadt Partei ausgefchloffen. da bi
Osterloh war der erste Mann an der Spiße der KPD . Bremens . Seit der Repolution immer im Vordergrunde der Bewegung, fei es als Betriebsrat der Automobilfabrik Hansa- Lloyd, sei es als Bartelvertrauensmann oder Parlamentsmitglied. Jahrelang war Barteivertrauensmann oder Parlamentsmitglied. Jahrelang war Ofterloh 1. Fraktionsvorsitzender der kommunistischen Bürgerschaftsfraffion und Bezirkssekretär des Bezirks Nordwest der KPD . Aus diefen Funktionen wurde er nun in großem Bogen hinausgeworfen wegen parteifchädigenden Berhaltens".
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Die RTD. wollte ihrer Mitglieds haft die wahren Gründe des Ausschlusses des langjährigen Parteisekretärs verschweigen. Das Unglüd wollte aber, daß am nächsten Tag der sozialdemokra tischen Bremer Boltszeitung" ein Geheimrundschreiben der Bezirksleitung in die Hände fiel, das ein Kommentar für die Parteifunktionäre zu dem lakonischen Ausschlußbeschluß sein sollte. der Bezirkssekretär Offerloh und Fraktionsführer der PD. hat Der legte Absatz des Rundschreibens ist der ausschlaggebende Parteigelder unterschlagen und mit Hilfe dieser Gelder ein flottes
Leben geführt.
Um 21 Uhr mittags übertrug der Berliner Rundfunk, der vom Dach des Funthauses in der Botsdamer Straße die Wartezeit mit Schallplattenkonzert und mit Bizen des Herrn Braun aus, füllte, eine Verbindung, die der Frankfurter Rundfunt. Es ist der Fluch des bösen Rubels! Mostau stellt zur unfender mit dem Luftschifffender erlangt hatte. Bom Luftschiff wurde mitgeteilt, daß zwei Berliner Großverlage einen Monopol- fontrollierbaren Berwendung Korruptionsgelder zur Ververtrag mit dem Zeppelin für den Rundfunkdienst dieses Fluges fügung, die zum Teil dann in den eigenen Taschen und in den gefchloffen haben und daß daher der Luftschifffender zu feinem Kaffen der Verführungsstätten der Großstadt landen. Die Massen Bedauern nichts weiter mitteilen fönne; er werde heute abend find ausgeschaltet aus der undemokratischen Politik und auch aus gegen 11 Uhr vom Luftschiff aus Konzert an die nätftliegenden der Kontrolle der Führerschaft und ihrer Finanzwirtschaft. Thäl Rundfunksender schicken, das dann über die Deutsche Belle weiter. verbreitet werden soll. Dieser standalöse Monopolver. trag, auf den sich die Zeppelinwerft eingelaffen hat, per. hindert also das Luftschiff, die deutsche Deffentlichkeit durch Rundfunk darüber zu unterrichten, wo es sich befindet und wohin es peitersteuert
( Siehe auch 2 Seite.)
Berichte 2. Seite.
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Die fommunistische Presse hatte behauptet, daß der Beschluß der Zentrale über die Funktionsenthebung von Thälmann ein stimmig gefaßt worden wäre. Das Organ des Lenin- Bundes druck nun zum Beweis des Gegenteils in feiner letzten Ausgabe zwei Dokumente aus der fraglichen Sigung ab. Danach haben die Rechten unter Führung von Hausen, politischer Sekretär ir Breslau , und Ba füner Halle den Antrag auf Ausschluf Thälmanns gestellt mit der Begründung, daß Thälmann fei Mal pan den Unterschlagungen feines Freundes Wittorf gewußt und dies dem Zentralfomitee verschwiegen habe. Die Rechten feier weiter nach der Richtung vorgeftoßen, daß sie außer dem Ausschluf Thälmanns den Kampf gegen alle Rorruptionserscheinungen in den führenden Funktionärkörper der Partei verlangten; darüber hinaus forderten sie die Berhandlung des Falles Thälmann in voller Deffentlichkeit, die Einberufung eines außerordentlicher Parteitages und Neuwahl der Zentrale. Schließlich wurde laufende Diskussion und Kritik der Tätigkeit der Partei, Wählbar. Rüdgängigmachung aller in letzter Zeit erfolgten politischen Maßfeit und Absezbarkeit der Parteifunktionäre durch die Mitglieder, regelungen und die heranziehung von Brandler und in
Dieser
Antrag bzw. diese Erklärung, die von dem Organ des Lenin - Bundes veröffentlicht wird, ist der kommunistischen Mitgliedschaft von der tommunistischen Parteipreffe vorenthalten worden.
Das Organ des Lenin - Bundes behauptet ferner, daß Stalin den deutschen Kommunisten Re imele im Flugzeug nach Berlin gefchidt habe, um die Angelegenheit Thälmann zu
Dertuschen. Remmele sei jedoch 24 Stunden zu spät eingetroffen. Genau so sei es einem Vertreter des Erefutipfomitees ergangen, der den bisherigen Bertreter abgelöst habe. Der neue Effivertreter gehöre im Gegensatz zu dem bisherigen der Stalinrichtung an. Aber auch das hätte Thälmann nicht mehr retten tönnen. Daraufhin sei Don Mostau Befehl gekommen, fofort eine 3. Delegation nach dort zu entfenden. Die Zentrale führte auch diesen Befehl