Arbeiter Sport
Und weiter vorwärts in Berlin !
Benn wir immer noch von„ Opposition" im Berliner Arbeiter sport reben, so tun mir den Leuten eigentlich zu viel Ehre an. Man fann sie mit nielmehr Recht als Wilde bezeichnen, weil sie feiner Spikenorganisation mehr angehören und einfach in der Luft schweben. linjere revolutionären Kommunisten in Berlin haben ja befanntlich noch nicht den Mut aufgebracht, eine Filiale der Roten Sportinternationale zu gründen. Dffenbar ist ihnen der Boden hier dafür doch zu heiß und sie begnügen sich damit, den bei ihnen verbliebenen Bereinen irgend ein revolutionäres Theaterchen vorzu
machen.
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Es bleibt also dabei: Die von den verschiedenen Arbeitersport Spizenverbänden Hinausgeworfenen bleiben eine bunt zusammengewürfelte„ milde" Sportgesellschaft. Sie werden unter sich bleiben und im Wettkampf miteinander ihre Medaillen, Diplome und Fahnen aus Mostau verleihen können. Bielleicht darf man sich dazu den Borschlag erlauben, daß auch die längsten Resolutionen und die schönsten Phrasen als Betttampfart mit prämiieri merden. Man joll aber möglichst bald damit anfangen, damit nicht schon vorher allzu viele in das bürgerliche Sportlager abwandern, wie es beispielsweise schon die Hälfte der Fußball- Bundesmeistermannschaft von Abler 08 getan hat. Wir werden uns in einem halben Jahre wiedersprechen und werden dann sehen, mieviel von der ausgeschloffe nen Märkischen Spielvereinigung noch übrig geblieben ist. Auf feinen Fall aber werden fich die Mitglieder der neugegründeten Freien Fußballvereinigung irritieren lassen.
Es geht weiter porwärts im Arbeitersport! Der Bundesvorstand vom Arbeiter- Kraft- und Radfahrerbund Soli darität" beginnt jest nach unserer Meinung schon etwas spät ebenfalls damit, ernst zu machen. Am 24. September hat er an alle Groß- Berfiner Ortsgruppen das folgende Schreiben gerichtet:
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Nachdem der Bundestag in der Frage der Auflösung der Sartelle von Berlin und Halle feinen gegenteiligen Standpunkt einnahm, vielmehr der Beschluß der Zentraltommission für Arheiter- Sport und Körperpflege gutgeheißen wurde, müssen wir verlangen, daß dem Bundesvorstand bis zum 1. Oftober d. 3. Mit teilung gemacht wird, daß sich die Ortsgruppe dem neuen Kartell " angefchloffen hat und aus dem alten Kartell ausgetreten ist.
Falls die Ortsgruppe bis zu oben genannten Zeitpunkt dem Bundesvorstand feine Mitteilung zugehen läßt, nehmen wir an, daß sie sich dem Beschluß nicht fügt.
Im legteren Falle verstößt die Ortsgruppe gegen die Inter effen unseres Bundes und stellt sich damit außerhalb unieres Bundes.
Gegen diejenige Ortsgruppe, die sich dem neuen Kartell nicht anschließt, wird nach dem 1. Oktober das Ausschlußner fahren eingeleitet.
Dieses Rundschreiben von Solidarität wird vielen Mit gliedern, die bisher im Zweifel waren, den Rüden stärfen. Sie werden mun hoffentlich einsehen, daß sie der Demagogie eines
Neue Vereine im Kartell!
Wir setzen nachstehend die Veröffentlichung der dem neuen Rartell angehörenden bundestreuen Bereinen fort.
Freier Seglerverband.
Segelclub Fraternitas", Hermann Melzer, Berlin D 34, Prostauer Str. 6.
Segelclub 1898, Frig Bartsch, Berlin D 34, Libaner Straße 22.
Berein Berliner Jollenfegler, Ernst Sandte, Berlin N 4, Invalidenstr. 119. Seglervereinigung Niederschönemeide, Ermin Solaffe, Rieberschönemeide, Berliner Str. 92.
affersportverein Craffinsee, Alfred Tonscheid, junior, Neukölln, Bürinerstr. 11.
affersportverein 1921, Robert Crämer, C2, Parochialstr. 6.
Segelclub Bendenschloß. 2illi Kieper, Berlin GD 36, Oppelner Str. 34.
affersportnerein Nordstern", Erich Förstel, Bin. Slemensstadt, Märkischer Steig 5.
Seglernerein Stossensee, Fris Tinius, Charlotten burg 5, Schloßstr. 34. Segelclub Beinmeisterhorn, Otto Benthin, Berlin 65, Turiner Str. 5. affersportverein Saatwintel, Walter Saffe, Berlin N 54, 3ionstirchstr. 11.
Diese Bereine haben 702 Mitglieder. Bei Dier Vereinen mit 256 Mitgliedern steht die Entscheidung noch aus, sechs Bereine mit 193 Mitgliedern( also die kleinsten) erklärten sich für das temmunistische Startell.
Arbeiter- Rad- und Kraftfahrer.
kommunistischen Maulheldentums zum Opfer gebracht werden sollten. So haben nun alle Verbände der Zentralkommission für Arbeitersport und Körperpflege ihre Entscheidung getroffen, bis auf den Arbeiter Athleten bund. Deffen Stellungnahme fann man jedoch in aller Ruhe abwarten.
Ein Wort noch zu den hämischen Feststellungen einer kommu nistischen Montagszeitung. Das Blatt macht sich darüber lustig, daß unsere Saalfelder Parteizeitung geschrieben hat, in Berlin seien fchon" 32 Bereine mit 15 000 Mitgliedern freiwillig" zum neuen Kartell gestoßen. Das waren ollerdings die ersten Zahlen, die wir peröffentlichen konnten, die sich aber inzwischen gang außer ordentlich erhöht haben. Wir können in der Deffentlichkeit feststellen, daß zum neuen Kartell in Groß- Berlin 68 Bereine mit weit über 20 000 Mitgliedern gehören. Dabei ist jeder Verein nur als Berein, also einmal gezählt, und nicht, wie es früher geschah, daß jede Abteilung eines Vereins in Rechnung gestellt wurde. Es geht eben vorwärts bei den Bundestreuen in Berlin , froh allen fommunistischen Geschreies!
Das neue Kartell arbeitet. Der GA. tagt.
führenden Ausschusses im neuen Berliner Arbeitersport Gestern fand eine Sigung des vorläufigen geschäfts fartell statt. Es war nach langer Zeit wieder einmal, daß wirklich vorbildliche Arbeit geleistet wurde. Die Anwesenden hatten keine ellenlangen Resolutionen aus der Kleinen Alexanderstraße mitgebracht; sie hatten vorher teine Frattionsligungen abgehalten, und struftionen versehen worden. Ganz einfach, aber ernst und mit fie waren auch nicht von irgendeiner Parteizentrale her mit InUeberzeugung berieten fie, wie der Berliner Arbeitersport wieder auf seine alte stolze Höhe zu bringen ist.
Am 21. Oftober, an dem die Berliner Sozialdemokratie des Tages gedenken wird, an dem vor fünfzig Jahren das Sozialisten geseg fam, werden Berlins bundestreue Arbeitersportler gemeinsam mit der Sozialdemokratischen Bartei be monstrieren. Das ist seit langer Zeit der erste Beschluß zu pofitiver Zusammenarbeit zwischen den Arbeitersportlern und der Sozialdemokratischen Bartei. Nähere Anweisungen werden den Bereinen noch zugehen.
In den einzelnen Berwaltungsbezirken Groß- Berlins wird man jetzt auch wieder Bezirfstartelle gründen, die aber anders aussehen merden als die alten. Es werden teine Rarte11beiträge erhoben, mie man es früher tat; aber man wird ihnen, ebenso mie später im Gesamtfartell, einen demokratischen Aufbau geben. Das soll allerdings nicht heißen, daß min in den Kartellen jeder machen kann, was ihm beliebt und daß er die Freiheit des anderen mit Füßen treten fann. Die Zeiten der Phrasendrescherei und der Rejulutionsfabrikation find endgültig vorbei.
ARBEITER FUSSBALL
Fußballspiele am 7. Oktober.
Nach dem Beschluß der Technifer in der Spielvereinigung im 1. Kreis beginnt am fommenden Sonntag die neue Fußballferie. Die Klaffen- bzw. Bezirkseinteilung zeigt folgendes organijatorisches Bild:
Die 1. Klaffe feht sich zusammen aus den Mannschaften Brandenburg a. d. H., Lichtenberg I, Qudenwalde, Abt. I, II, III und V, Hertha Budenwalde, Frisch- Auf- Luckenwalde und Wolters dorf 1910 bei Ludenwalde. Die 2. Klasse besteht aus den Gruppen Berlin , Ludenwalde, Havel und Elbe . Die Meister der pier Gruppen tragen eine Ausscheidungsrunde aus. Der Sieger spielt dann gegen den Meister der 1. Klasse um die Kreismeisterschaft. Der Kreismeister nimmt an den Berbandsspielen und an ben Bundesmeisterschaftsspielen teil.
In der 1. Klaffe find folgende Spiele angefeßt: Lichtenberg I spielt gegen Frisch- Auf auf dem Sportplay in der Kynaststraße can Bahnhof Stralau- Rummelsburg, nachmittags 4 Uhr. Die Anhänget der bundestreuen Fußballvereine werden gebeten, den Platz nicht nor 4 Uhr zu befuchen, da vorher Mannschaften spielen, die nicht dem Arbeiter- Turn- und Sportbund angehören. Hertha- Lucenwalde und Woltersdorf treffen sich in Luckenwalde . Brandenburg a. d. H. fährt zum Jubiläumsspiel nach Rathenow . In der 2. Klaffe finden folgende Spiele statt: Werder I gegen Karom, Butab gegen Reinickendorf - West auf dem Plaß der FTGB., Abt. Rarom. Moabit fährt zu Werder II; Trebbin und Dahme treffen fic in Trebbin . Kloster Zinna erhält den Besuch von Jüterbog . während Treuenbrießen zu Ruhlsdorf fährt. Hertha II und Frisch Auf III fpielen in Duckenwalde. Kadows Jugendmannschaft stattet der Werderschen Jugend seinen Besuch ab.
Ortsgruppe Charlottenburg , Orth Schulze, Char find em Sonntagabend fofort nach Spielschluß an folgende Adrelle lottenburg, Raifer- Friedrich- Straße 26.
Turn- und Sportvereine. Sportvereinigung Schöneberg Frie benau, Dsmalb Greis, Bln.- Schöneberg, Gotenstr. 68, bei Frante.
Freie
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Aenderung in der Bekanntmachung der Vereine. Der Schwimmverein reie Schwimmer Siemensstabt ist jet als Abteilung Siemensstadt zu den Freien Schwimmern GroßBerlin übergetreten. In der Bekanntgabe der Radfahrerabteilungen ist durch einen Druckfehler die IV. Abteilung angegeben. Diese Abteilung jedoch hält es mit den Spaltern. Gemeint mar die Abteilung VI. Im Verband Boltsgefundheit ist der reis für Körperfultur und Erziehung, Erich Albrecht, Manteuffelstr. 118, vertreten.
Arbeitersportler Charlottenburgs ! 2e bundestreuen Sportler und die Mitglieder der Sozial demokratischen Partei, die an der Gründung eines neuen Bundesvereins in Charlottenburg Interesse haben, treffen sich zu einer Besprechung morgen, Sonnabend, 6. Ottober, um 19% Uhr im Lokal von Reimer, Wilmersdorfer Str . 21. Efe
Ranafftraße.
Achtung! Bundestrene Fußballvereine. Die Spielformulare gu fenben: Spielvereinigung 1. Kreis, Graphia- Verlag, Berlin NO. 18, Dehnerstraße 4, damit in der neuen Kreiszeitung die Berichterstattung erfolgen tann. Die Schiedsrichter haben auf der Rück feite bes Spielformulars einen Bericht über den Berlauf des Spiels zu schreiben. Außerdem rufen die Vereine am Sonntagabend nach Spielschluß E 5 2ichtenberg 0866 an.
Ueber 1000 bundestreue Fußballer.
Start zu den Bundesspielen! Trog ber Hoge des Arbeiterfußball" und der aus dem Bund ausgeschloffenen„ Märkifchen Spielvereinigung" gegen den Bund und gegen die neue„ Spiel. vereinigung im 1. Sireis" gelang es nicht, die Arbeiterfußballbewegung in Berlin- Brandenburg zu zerschlagen. Wie ein eiserner Ring umgibt die Provinz mit einer großen Zahl bundestreuer FußballDereine Sen Spaltungsherb Berlin und wird, wer will daran noch smeifeln, mit Unterstügung des ganzen Reiches dieses angeblasene Strohfeuer erstiden.
fellschaft. Nicht Spaltung und Spartenfimmel, fonbern Einigkeit uns Massensport bringen uns voraus.
Die Arbeiterfußballbewegung im 1. Kreis steht nach wie vor geschlossen hinter den Bundestagsbeschlüssen. Einzig und allein durch falsche Berichterstattung der Zobel und Huthmann ist es den Führern der MSB. gelungen, die Bundestagsbeschlüsse in das Gegenteil umzudeuten. Wenn die MSB. glaubt, durch falsche Berichterstattung in den kommunistischen Zeitungen, der neuen Spielvereinigung schaden zu können, so hat sie sich gewaltig geirrt. Den Beweis dafür werden die am tommenden Sonntag stattfindenden Serienspiele bringen.
Arbeiterfußballer Moabits.
Arbeiterfußballer Moabits. Heute, Freitag, 20 Uhr, findet im Lokal Hübner, Wilsnacker Str. 34, eine Gründungsver= sammlung der Freien Fußballvereinigung Groß- Berlin, Bezirk Moabit statt. 2lle bundestreuen Fußballer der Bezirke 2, 3 und 4 werden dazu eingeladen.
Der Rekordwagen Segraves.
Ueber den Rennwagen, mit dem der englische Major Segrave Anfang März 1929 in Daytona Beach auf Florida einen neuen Geschwindigkeits.Weltrekord aufstellen will, werden neue Einzelheiten bekannt, obwohl noch viele mechanische Details streng geheim gehalten werden. Der Wagen soll eine Geschwindig feit von 240 Meilen( 385 Kilometer) erzielen können. Die Karosserie ist nur 60 Zentimeter breit und 8,40 Meter lang. Das Gesamtgewicht beträgt 3,5 Tonnen. Der Napier- Motor fann ein Maximum von 1000 PS erreichen. Die Bremsen sind darauf eingestellt, bei einer Geschwindigkeit von 240 Meilen in der Stunde auf vier Meilen zu stoppen. Sie weisen besondere Kühlvorrichtungen auf, um das Heißlaufen zu verhüten. Bemerkenswert ist die Ausstattung des Wagens mit einem Teleskop. Bei einer Geschwindig gewohnten Hilfsmitteln zu steuern. Die Signale auf der Rennbahn teit von 320 Stundentilometern ist es nicht mehr möglich, mit den erscheinen mir noch als verzerrte Linie. Mit Hilfe des Teleskops im Moment des Abfeuerns. tann ungefähr so gesteuert werden wie beim Zielen mit dem Gewehr
Das Bild zeigt Magdeburgs Mittelstürmer im Kampf um die Handballmeisterschaft des Arbeiter Turn- und Sportbundes am Sonntag in Magdeburg vor dem Wiener Tor bei einem großartigen Sprunge nach dem Ball, bewacht von der öfterreichischen Berteidigung.
Am Sonnabend, 6. Ottober, 16 Uhr, spielt nun der neue Handballmeister Wien Ottafting gegen eine Mannschaft der Freien Turnerschaft Groß- Berlin im Humboldthain.
Werfährt mit? Fahrten der Naturstunde
Um tomumenben Sonntag, 7. Oftober, vermirstaltet die Abteilung Mitte des Touristenvereins Die Naturfreunde" eine Herbstwande. rung durch das Blumental. Mit der Eisenbahn ab Schlesischer Bahnhof ( Briezener Bahnsteig) 8.25 Uhr mit Rückfahrkarte bis Leuenberg. Treffpunkt 9.49 1hr dort am Bahnhof. Die Banderung führt zunächst auf der alten Berliner Straße zum Bichesee und meiter am Forsthaus Blumental vorbei zum großen und fleinen Dattjee und am Ihlandsee entlang nach Strausberg . Gäfte herzlich milltommen.
Bundesreue Vereine teilen mit:
Freie Rann Union Graz- Berlin, Gruppe Ertner( Bereinigung der Kanu freunbe). Rächfte Gigung Freitag, 3. Oktober, Reukölln, Kaiſer- Friedrich, Ede Gagleftraße, Restaurant ur Ciche". Anläßlich des einjährigen Bestehens unserer Gruppe findet nach der kurzen Tagesordnung eine leine Gründungs feier ftatt. Gäfte berglich willkommen. Um 7. Oktober findet unfer Abpaddeln nach der Reuthener Biese statt. Neue Mitglieder werden noch aufgenommen. Gefchäftsstelle: Willy forper, Berlin N. 58, Ciargarber Str. 33. AGE. Freitag, 5. Oktober, um 20 Uhr, Jahreshauptversammlung bei
Lehnigt. Mühlenstraße, Ede Brommybride.
Arbeiter Radfahrer- Bund Colidarität", Berlin . 1. Abt. : Sonntag, 7. Ditober, 7 Uhr: Tour wird in der Gigung befanntgegeben, 2. Abt. : Connabend, 6. Ottober, 16.15 Uhr, Görliger Bahnhof, Südfahrkarte bis Scharmülgelfee,
Doch nun haben sie ihre eigenen Sorgen. Man dente an Stoch und Mertner, Huthmann und Thälmann , an Unterschlagungen von Arbeitergroschen, an Lüge und Berleumdung, an die Saufgelage, bann sehrt über Beestem, Friedland, Gr. Schmielochfee und Springsee. SoustOrgien und Weibergeschichten, die die Kleinen den Großen nachytag, Otober, 12 Uhe: Mittenwalde ( Ruble ). Start her 2. Abt. Berlin , Dieffenbadytr. 86, bei Shobe. 6 bt.: Gommino. 7. Oftober, un to sad magen. Die bundesireuen Fußballer banten bestens für jou: lembo( Big). Glast: Steimpla
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