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Ein kleiner Michael Kohlhaas.

Er will sein Recht!

Der Streit geht nicht, wie in der bekannten Kleistschen Novelle, um eine Koppel Pferde, die ein feudaler Junker widerrechtlich zurüd­behält. Herr Louis Gutmann unser moderner Michael Kohl­haas hat einen ganz anderen Feind seine verflossene Schwieger­mutter, und der erbitterte Kampf geht um eine Wohnung.

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Im Jahre 1923 wurde Gutmanns Frau, von der er inzwischen geschieden ist, durch Heiratsgabe mitinhaberin der mütterlichen Wohnung. Die Geschäfte ihres Mannes glückten nicht. Streit mit der Schwiegermutter, die Ehe geht in die Brüche und die Schwieger. mutter verlangt, daß Gutmann die Wohnung verlasse. Er weigert fich und bleibt als möblierter Herr". Räumungsflage. Die Frau berzichtet auf ihr Befizrecht an der Wohnung zugunsten ihrer Mutter. Es ergeht Räumungsurteil. Gutmann erwirkt Einstellung der Räumung, der Anwalt der Schwiegermutter läßt den Einstellungs­beschluß aufheben und dieser neue Beschluß wird dem Schwiegersohn zugestellt. Aber die Zustellung erreicht ihn nicht. Sie wird von der Hausangestellten der Prozeßgegnerin( Schwiegermutter) in Empfang genommen und geht am nächsten Tag an das Gericht zurüď.

Leben und leben laffen.

Der Kreis um Bergmann.

Im weiteren Berlauf des Bergmann Bro3elles marf der Angeklagte Ohnstein seinen Mitangetlagten, dem Ehepaar Wustrom vor, daß fie große Unterschleife, die er euf 60 000 bis 80 000 m. bezifferte, begangen hätten. Die Wustrows hätten von Bergmann Bollmacht für das Bei batkonto gehabt. Der Angeflagte Bergmann erklärte, daß er diese Angaben nicht glauben tönne; menn es aber gefchehen sein sollte, dann könnte es nur möglich gewesen sein, weil er den Wustrows Blantovollmacht für sein Konto gegeben habe.

den Lombardfcheinen notariell beglaubigen zu laffen. Die Namens beglaubigung genüge dann, und es feien Adressen auf den Lager scheinen nicht mehr nötig. Der Angeklagte Dr. Jacoby ertlärte dazu, daß er sich bei seiner verantwortlichen Bernehmung zu allen diesen Bunkten im Zusammenhang ausführlich äußern werde. In­zwischen war der am Vormittag geladene Zeuge, der angeblich ein früherer Angestellter Bergmanns gewesen sein soll, erschienen. Es handelt sich um einen 67jährigen Kaufmann Eduard P. Dieser war aber nie bei Bergmann angestellt, sondern betrieb im Jahre 1915 ein Infassogeschäft und stand mit Bergmann in Berbindung. Der Bücherfachverständige Brandt stellte fest, daß vom Er hatte für einen Kunden damals bei Bergmann 50 000 m. gegen 1. Januar 1926 bis zu dem Tage des Zusammenbruchs, am 27. Ja­30 Proz. Jahreszinsen angelegt und für sich 5 Proz. Provision er nuar d. 3. über das Privattonto Bergmanns 400 000 m. g e- halten. Nachher hatte er mit seinem Geldgeber Differenzen und gangen sind und daß von 178 000 m. jeder Nachweis fehlt, wo­dieser verlangte die Zurückgabe der eingelegten Gelder. Der Zeuge für das Geld verwandt worden ist.( Bewegung.) Angell. Ohnholte sich bei dem Rechtsanwalt Oftenberg, der ihm von Bergmann empfohlen worden war. Rat. Oftenberg sagte ihm wörtlich: Seien Sie zufrieden, daß Sie mit Bergmann auseinander sind, denn er hat die Lagerscheine doppelt verpfändet." Oberstaatsanwalt Binder und der Bodfitzende, Amtsgerichtsrat Dr. Wartenberger, waren sehr erstaunt, von dem Zeugen zu hören, daß Rechtsanwalt Dften­berg noch lebe, denn nach der Darstellung Bergmanns in der Boruntersuchung hatte man angenommen, daß er längst tot sei. Der Angeklagte Bergmann bestritt, daß er Ostenberg für tot erklärt habe. Dieser sei aber so gut wie erblindet und deshalb als sein Vertreter nicht mehr in Frege gekommen.

Der Gerichtsvollzieher tommt eine halbe Stunde vor 3u stellung des Beschlusses und Gutmann wird zwangsweise eftein: Wustrom hat es mir gestanden, in einer schwachen Stunde mittiert. Er behauptet, das sei rechtswidrig geschehen, weil und in animierter Stimmung. Vorf.: Beides paßt wenig zu ihm die Aufhebung des Einstellungsbeschlusses und in animierter Stimmung. nicht zugestellt worden sei. Darum geht nun der ganze fammen.( Seiterfelt.) Angeft. Ohnstein: Er hat mir gefagt, Streit. Gutmann versucht mit Gewalt in die Wohnung einzu daß er und seine Frau das Geld einfach aus der Kaffe entnehmen, bringen. Bergeblich. Er irrt nächtelang obdachlos herum, ist, wie und daß sie die Fehlbeträge durch fingierte Poffs hedeintragungen er sagt, durch den Verlust der Wohnung wirtschaftlich ruiniert und für 3inszahlungen verschleierten. Die Eheleute Buſtrow bestritten wird nur noch von dem einen Gedanken beherrscht: Mein Recht diese Behauptung Ohnsteins ganz entschieden. Weiterhin sagte will ich mir ertämpfen! Er geht mit seinen Beschwerden Ohnstein noch aus, daß er im Januar d. J. Rechtsanwalt Jolen­den Richter am Amtsgericht Mitte, fchreibt Schriftfäße, von denen berg angerufen habe, um ihn um Rat zu fragen, was er machen Es sei feine Ware mehr vorhanden. Es gingen jedoch ber Gerichtsvorsitzende in   Moabit sagt, ein Rechtsanwält hätte sie folle. nicht besser machen fönnen, geht zum Rammergericht, ans preußische dauernd noch Gelder ein, für die feine Warendedung gegeben Justizministerium und tommt wieder und immer wieder, ohne werden könne. Rechtsanwalt Jolenberg habe ihm geantwortet, er etwas zu erreichen. Er wird belehrt, daß alles rechtmäßig zu folle sich teine Sorge machen, es gehe alles in Ordnung". gegangen fei, bleibt aber bei seiner Meinung: Mir ist schmeres( Rechtsanwalt Jolenberg war nicht mehr im Saale anwesend.) Auch Unrecht geschehen! Schließlich wendet er sich an den Rechtsausschuß den Staatsanwaltschaftsrat Dr. Jacoby habe er einmal diese bes Landtags, und

und

Das Gericht bestloh, Rechtsanwalt Ostenberg zum Montag als Zeugen zu laden. Der Zeuge B erwähnte dann auch noch, daß Bor: Wie ein Rechtsanwelt   Ber ihm dasselbe erklärt habe. schreibt sich dieser Rechtsanwalt? 3euge: Wie halb Berlin.(???) Ber.( Große Heiterfeit.) Auch Rechtsanwalt Bor wird ge vertagt.

in or so, ing am gleichen Sage heftet er im Amtsgericht uns Sache vorgetragen. Dr. Jacoby war eines Tages zu Bergmann laden werden. Die Verhandlung wurbe ſchließlich auf Moning früb

gegen den Gerichtsvollzieher den Vorwurf des Hausfriedens gefommen und machte ihm den Vorschlag, die Unterschriften auf bruchs, der nötigung und des Einbruchsdiebstahls erhebt. So bezeichnet er die 3wangsvollstreckung, die bei ihm vor, genommen worden war. Und die Justizverwaltung flagt er an, fie habe die verbrecherischen Handlungen des Gerichtsvollziehers gedeckt. Mit diesem Platat wollte Gutmann ein Disziplinarver fahren oder einen Prozeß gegen den Gerichtsvollzieher erzwingen, meil alle seine anderen Schritte erfolglos waren.

Den Prozeß betam er dann auch, aber einen Beleidigungs­prozeß, in dem er der Angeklagte ist. Er hat feinen Anwalt, ver­teidigt fich felbst. Mit der Energie des Fanatikers hat er sich in fchwierige juristische Fragen hineingearbeitet. Richter and Ministe rialbeamte treten als Zeugen und Sachverständige auf. Ueber die Frage, ob die Ermittierung trotz der nicht erfolgten Zustellung recht mäßig war, entspinnen sich interessante Debatten. Aber der Kleine Michael Kohlhaas bleibt selbst vor den wohlwollenden Richtern, die er gefunden, in den Drähten der Justizmaschinerie hängen. Auf 300 M. Geldstrafe oder 30 Tage Gefängnis wegen öffentlicher Vers leumbung von Beamten lautet das Urteil. Der Verurteilte gibt sich nicht zufrieden. Er legt Berufung ein. Bis zur legten Instanz will er fein Recht perfechten ,.... mie Michael Kohlhaas.

Parteiprogramm und Regierung.

Bor einer start besuchten Kreismitglieder- Bersammlung des 20. Rreises( Reinidendorf) sprach Gen. E. Heilmann, M. b. 2., über Parteiprogramm und Regierungsbildung. Unser Gedante der völligen Abrüstung bestehe leider nur bei der Sozialistischen Arbeiter Internationale, nicht bei den tapitalistischen Regierungen. Nur die Republikanisierung der   Reichswehr fomme in Frage. Eine völlige Abschaffung fände, wie auch der Volksentscheid der Kommu­nisten feinen Widerhall bei der Mehrheit des Volkes. In 6 Jahren rein bürgerlicher Regierungen im Reiche sei auch faum ein Republi­faner mehr in der Marine geblieben. Auch sei ein riesiges Auf­räumen im Innenministerium durch Severing notwendig. Damit merde der Ausspruch Karl Liebknechts zur Wahrheit, daß die Ber. waltung mächtiger als das Parlament fet, mas an vielen Beispielen, auch bei Neueinstellung in die Schupo bewiesen wurde. Republifaner werden durch Polizeiärzte für untauglich befunden. Starte Regierungen feien nötig, um ben Gesetzen, wie Auflösung der Guts bezirke, auch die entsprechende Durchführung zu sichern, da zu ver­hindern sei, daß der Gutsherr nicht den bisherigen Druck weiter als Gemeindevorsteher ausübe. Die Partei müsse darüber wachen, daß das Vertrauen der Wählermassen erhalten bleibt und Worte und Laten mehr in Einklang zu bringen sind. Die Bewilligung des Banzerfreuzers bezeichnete der Redner als einen unbegreiflichen Fehler, wie selbst Genossen aus der Reichsregierung erklärten. Die Fraktion und auch der Reichsfinanzminister sind einmütig in der Ab­lehnung jedes Pfennigs. Auf Preußen übergehend ist er der Auf­faffung, daß bei einem Eintritt der Boltspartei in die Regierung die, Fortsetzung der seit 1921 betriebenen Politit unbedingt Vorausfegung jei. In der lebhaften Diskussion forderte Gen. Koch Lösung der Arbeitsgerichte von der preußischen Juftia. Von den Gen. Ledel, Geursch, Struwe wurde dem Redner in der Schwierigkeit der Ber­waltungsarbeit zugestimmt, jedoch auch in der Ronforbats und Reichsmehrfrage lebhafte Bedenten seitens der Gen. Schulz. Büẞag und weiterer Distuffionsredner vorgetragen. Im Schlußwort machte Gen. Heilmann darauf aufmerksam, daß bereits durch den alten Staat seit 1831 ein Kontordat mit der katholischen Kirche be­fbehe, und daß die Republit unbedingt für Aenderung forgen müsse. Preußens Koalition muß zur Schaffung des Bollwerks der   Republik weiter benugt werden. Die Partei ist entschlossen zur Verteidigung ber Republif, wozu der fortwährende tägliche Rampf auf allen Ge bieten in geschlossenen Reihen zum Erfolg führen wird. Der Referent erntete stürmischen Beifall. Für den nach über 25jähriger Funktionär tätigkeit infolge Krantheit ausscheidenden Gen. Albert Udert wurde Gen. Mag Martin zum Schriftführer gewählt.

Kommunistische Mätzchen.

Einem Zahlabend der 31. Abteilung war vom 4. Bezirk der Kommunistischen Partei ein Brief zugestellt morten, der mit Werte Genossen" begann und von einem angeblich in Büttners Fest­Jalen gemeinsam von Kommunisten und Sozial. demokraten gefaßten Befch I iprach, nach dem sich auch bie Sozialdemokraten an dem Boltsbegehren der Kommunistis hen Partei beteiligen sollten. Der Bahlabend murde aufgefordert, einen gleichen Beschluß zu faffen. Gleichzeitig hatten fich drei junge Rommunisten eingeschmuggelt, um ben Erfolg ihres An­bieterungsverfuches zu beobachten. Der Leiter des Bahlabends machte nicht von seinem Recht Gebrauch, sie hinauszuweisen, sondern beobachtete mit stiller Schadenfreude, welche Enttäuschung fich auf ihren Gesichtern zeigte, als nach Berlesung des Briefes niemand mehr davon Notiz nahm. Bald nahmen die drei ihre Mügen und verschwanden. Am Shluß des Bahlabends murde ein Antrag formuliert und angenommen, ter eine Beteili gung an dem Bolksbegehren ablehnt und Anbiede­rungen der Kommunisten durch Briefe usw. als Belästigungen zu­rückweist. Freude machte es, feststellen zu können, daß über die brennendste Tagesfrage wohl fräftig diskutiert wurde, daß aber jede persönliche Schärfe oder gar Gehässigkeit unterblieb.

Leichentransport ohne Sarg.

Würdelose Weberführung des ermordeten Gefreiten.

fammengefaßt sind und allen Interessenten, namentlich auch ben Referenten, gute Dienste leisten werden. Das Heft ist gegen Ein fendung von 30 Pf. einfchl. Porto durch den Reichsausschuß für fozialistische Bildungsarbeit,   Berlin SW 68, Lindenstraße 3, zu be­ziehen.

Der tägliche Eisenbahnunfall.

Staffel, 5. Ottober. Die Reichsbahnbirettion Raffel teilt mit: Heute früh gegen 4.30 Uhr wurde der D- 3ug 189 R51­Leipzig oor tem Einfahrtssignal des Bahnhofs Guntershausen aus betrieblichen Gründen zum Halten gebracht Bei der Weiter fahrt riß der 3ug auseinander und mußte in zwei Teilen in den Bahnhof Guutershausen hereingebracht werden. Die Beifer­fahrt des Suges erfolgte mit einer Berspätung von nahezu 2% Stunden. Personen find bei der 3ugiremmung nicht

Am Mittwoch mittag gegen 12 Uhr wurde die von der Pots bamer Staatsanwaltschaft beschlagnahmte Leiche des ermordeten Stabsgefreiten Hermann Gelfert aus der Halle der Militär. schwimmanstalt in Neblik in die Friedhofshalle nach  Potsdam gebracht, um obduziert zu werden. Den Transport hatte ein Landwirt aus der Nähe von Medlig übernehmen müssen. Man mutete ihm zu, die start mit Blut besudelte Leiche ohne Garg auf seinem Bauerntastenwagen milzunehmen. Der Bauer weigerte sich, aber schließlich wurde es ihm von Amts wegen befohlen. Man padte den toten Soldaten in einen Plan und legte ihn auf den Bauernwagen. Der Leichendiener des Friedhofes In   Potsdam war sehr erstaunt, daß man ihm eine solche Leichen abnahme zumute. Auf dem Friedhof waren andere Leibtragende, die dieser aurigen Leichenbeförderung mit Grauen zufahen. Nicht| zu Schaden gefommen. genug damit, verlangte der Bauer jezt den Plan zurück. Der Leichen­biener perweigerte ihm das, mit dem Einwand, daß er den Toten doch unmöglich in diefen Suftand auf dem Obduktionstisch liegen lassen fönne.

Ist diese Form der Leichenbeförderung an und für sich schon außerordentlich befrembend, so bestand auch die große Gefahr, daß ein wichtiges Indiz bei solchem Transport verloren gehen fonnte. Wenn eine amtliche Stelle die Macht hat, einem Bauer au befehlen, den Toten zu transportieren, dann hätte sie sicherlich auch die Macht gehabt, für eine würdigere Ueberführung des Er­mordeten zu sorgen.

Nie wieder Krieg!"

Der Reichsausichuß für fozialistische Bildungs­arbeit hat unter dem angeführten Titel in der von ihm heraus gegebenen Schriftenreihe Arbeiter- Bildung" eine vom Genossen Christian Döring bearbeitete Schrift herausgegeben, die eine Ma terialzusammenstellung über die Wirkungen und Schäden des Krieges bringt. Angefügt ist eine Anzahl forgfältig ausgewählter Gedichte, die für Antifriegsfeiern gut verwendet werden können. Aus dem Inhalt des Heftes heben wir u. a. hervor: ,, Weltwirtschaft und Welt­politit vor dem Kriege", Die Weltwirtschaft im Kriege", Die Soziale Bilanz des Krieges". Besonders wertvol dürften die in der Schriff enthaltenen statistischen Angaben sein, die übersichtlich zu­

Funkwinkel.

Einen Zyklus, der an, Grundfragen unserer Lebens- und Kul­turentwidlung rührt, begann Staatssekretär Prof. Dr. Julius  Hirsch unter dem Titel Neue Entwicklungstendenzen in Wirt fchaft und Geschäft. Er ging bei seinen Betrachtungen davon aus, daß das rasche Anwachsen der Menschheit die Geschichte der ver­gangenen Jahrhunderte bestimmt habe; denn der Kampf um das u tnappe Brot führte unausbleiblich zum Kampf um Macht, um Bodenbefiß. Heute hat sich das Verhältnis zwischen Mensch und Brot bereits verschoben. Die Chemie hat dagegen Mittel geschaffen, mit deren Hilfe dem Boden vielfache Erträge gegen früher ab­gewonnen werden können. Kämpfe um Raum werden in abseh­barer Zeit völlig finnlos fein. In diesem Augenblick würde die Menschheit wirklich am Anfang einer neuen Kulturepoche stehen. Dr. Ernst Cohn-   Wiener beendete seine Vortragsreihe Das Kunst handwerk" mit Betrachtungen über das Verhältnis zwischen Mensch, Wohnung und Gerät. Die nächsten Umgebungen des Menschen jede Einzelheit in ihr wird natürlich immer Ausdruck der Zeit fein, in der der Mensch lebt. Die höchste Blüte des Kunsthandwerks fonnte sich dann entwideln, wenn die Zeiten am unsozialsten waren, wenn eine Oberschicht lebte, die an den Gebrauchsgegen ständen überflüssigen, ja, für den mirflichen Gebrauch" ofi stören den Schmuck bezahlen fonnte. Es ist eigentlich falsch, wenn mir in unserer ganz auf das zweckmäßige eingestellte Gegenwart von neuzeitlichem Kunsthandwerk" reden. Was heute an handmert­licher Technit geleistet wird, entspricht faum ben Lehrlingsarbeiten aus den Blütezeiten des Kunsthandwerks. Nicht der Schmud der Gebrauchsgegenstände, sondern ihre richtige, das heißt zweckent­sprechende Form erscheint uns heute schön. Man müßte daher an Stelle des überlebten Wortes Stunsthandwerk" einen neuen Aus­drud finden. Die Abenbunterhaltung" war diesmal mißglückt. Sie wirkte wie eine flechtgelungene Improvisation. Man 30g Ru fammenhänge an den Haaren herbei, und dann sagte jeder der Mit­wirkenden das her, was er gerade vorrätig hatte. Schubert- Kom­pofitionen, Bioline und Klavier.. von Georg Kniestädt und Karl Rockstroh gespielt, und Lewe Balladen von Theodor Scheidl ge jungen, entschädigten die Hörer etwas.

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Ein blühender Kastanienbaum.

Wer mit offenen Augen die Potsdamer Brüde paffieri, dem bietet sich, nur wenige Meter abseits von dem Haus Königin Augusta- Straße 18, ein überraschender Anblid. Mitten unter ent­laubten Bäumen steht da ein Rastanienbaum mit luftig. grünen neuen Blätern und stedt seine blühenden weißen Kerzen ted in die herbstliche fühle Luft. Es blüht und grünt aber nicht der ganze Baum; nur die dem Landwehrkanal zugeneigte Seite zeigt das neue Leben. Auch im vergangenen Jahr hat der Baum nochmals im Ottober geblüht und zwar damals in allen feinen Teilen

Studentenzimmer. Barteigenossen, die vom 15. Oftober oder 1. November an Bimmer an ftudierende Genoffen vermieten wollen. mögen ihr Angebot an den Sozialistischen Hochschulausschuß( Anschrift Rudolf Naud, im Bund", Albrechtstraße 11) richten. Es wird um Mitteilung über genauen Preis für Miete, Morgenkaffee und ob Genosse oder Genoffin als Mieter gewünscht wird gebeten.

101 Arbeiter Handball.  

Wien- Ottafring gegen FTGB.

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Heute um 16 Uhr spielt der neue Bundesmeister im Arbeiter­Handball Wien Ditatring gegen die Freie Turnerschaft Groß­Berlin, Bez. Wedding. Auf einem der schönsten Sportpläge im Humboldthain haben die   Berliner Gelegenheit, diefem aus. gezeichneten, vielversprechenten Treffen beizuwohnen!

Sport.

Rennen zu   Hoppegarten am Freitag, dem 5. Oftober.

1. Sennen. 1. Männerfreu II( 8ebmisch, 2. Fürst Emmo( Grabic), 8. Dtis( D. Echmidt). Toto: 24: 10. Blag: 14, 18: 10. Ferner liefen: Blaugelb, Goldalma, Morgenrot.

2. Rennen. 1. Botschafter( Hahnes), 2. Drry(   Ladendorf), 3. Eergius ( Nart). Toto: 42:10. Blat: 17, 2, 32: 10. Ferner liefen: Diri, Gaf folani, Elilicho, kleift, Cuellendorf, Großadmiral, Altenhof, Comptendorf, ellseherin,   Polydor, Berena, Möwe.

8. Rennen.

1. Pantomime( Huguenin). Toto: 28: 10. Plat: 24:10. 1,+ aetitia( Habres). Toto: 36:10. Blay: 28: 10. 3. Lieferer ( Eajdik). Blak: 31: 10 Ferner liefen: Lorbeerfranz. Mutatis mutandis, Hurone, Tanit, Selecta, Eldon, Fabulist, Jimin, Rohrspaß, Bien, Wignon, Codtail

4. Rennen. 1. Batras( D. Echmidt), 2.   Tiber( Bleuler), 3. Agitator ( Haynes). Toto: 21:10. Drei lieien.

5. ennen. 1. Melkart( Kanet). 2. Gero( D. Edhmidt), 3. Atlantis Meisterpolier.

( uguenin). Zoto: 37: 10. Plaz: 24, 12: 10. Ferner liefen: Piemont,

6. Rennen. 1. Immerhin( Behmis), 2. Mossuf( Narr), 3. Noris ( Raden ciff). Toto: 32:10. las: 18, 16, 30: 10. Ferner liefen: Sunya, Royaliste, life, Norjana,   Heideland Schlagbaum, Mein Zuitus, Drut, Rotiland, Amonenwarte, Bacht am   Rhein, ca.

7. Renne It.

1. Evanabild( Baynes),& Stataftrobbal( Benzel), 3. Pederstrumpf( Vise!). Toto: 84: 10. Feiner Plat: 23, 85, 44: 10. lieien: Mauft, Beleta, Bing Bong, Legende, Frig Fromm, L'Hombre, Chriftinghen, Sonechilbe, Grinnerng.

Wetterbericht der öffentlichen Weller blenfiflelle   Berlin und Umgegend ( Nachdiud verboten.) Fortdauer des beständigen Herbstwetters mit nadt lichen Frösten. Für   Deutschland: Fm Westen vielfach statter bemöitt mit re chichen Strid regen, im Cften nod leine wesentliche Aenderung. Temperaturen nirgends wesentlich verändert.

Den reizvoll schimmern­den Glanz des Haares

erhält man durch

T Fixavon