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sru-Unterhaltung unö ZVissen

Seilage des Vorwärts

Manege/ Variete/ Kabarett. Von der Arbeit des Clowns.

Die letzte Rächt des Selbstmörders. Vau Adorjau Äonyi. Tr streckt« stch noch einmal rm grc&en Lehnstuhl au«, rauchte »ngsom seine seine Aigorr« und traick einen aromatischen, grünen �skär. Er dachte, es tst schon einerlei, noch sünf Minuten, zehn -�muten. dann muß es ohnehin geschehen... Er war des Lebenz furchtbar überdrüssig. Es hatte ihm zwar �eine Unannchmlichleiten bc teilet, im Gegenteil! er belaß alles, er all«, durchgekostet und alles widerte ihn an. Er mar reich, so reich daß«r sem Vermögen gar nicht abschätzen fr>mue> Cr versuchte, das Geld mit beiden Händen auszugeben, es wurde nicht weniger. Er haue alles Schöne genossen, was das Leben»u bieten verinag. uns er hat alles satt bekommen. Er ver. '"chte seine matten Nerven durch Kartenspiel auszupeitschen: er liewann hroiwr und immer. Das war schließlich unangenehm und langw�sg. ej yerfuchtc es mit dem Trinken: an das pewöhche er sich dann so schr. daß es Ihm schon kaum mehr einen Taumel veriieh. lind er hört« auch damit aus. Er war ein aus- Vezeichne-er Spartsmann. Es bereitete ihm ansangs eine Wonne, «r im Gals. Tennis, Autölenken alle überflügelte, mit der Zeit wurde ihm aber auch das zuwider, denn er stand allein, einsam da. kchn.- ernsten Konkurrenten. Manchmal entschloß er sich, zu arbeiten; welche ernste Arbeit er aber auch immer airsaßt«. nur zu bald stellt« es sich heraus, haß er dazu kein Talent Hot. Ansangs bereiteten 'hm dt« Frauen eine Wonne, wahllos abenteuert« er unter Ihnen bsrum. aber auch das wurde ihm nicht nur langweilig, sondern ein- fach ekelhaft: er bekam«inen gefährlichen Ruf, die Wonnen des Widerstandes ging«» ihm verloren, und selbst die berückeirdsten und Unnahbarste», Frauen»mlos!«n bei seiner ersten Berührung wie Wachs beim Feuer. Des Raubens und der freien Beut« überdrüssig, beirateie er. Ansang» bedeuteten ihm die Ehe und die oerliebte fang« Frag große und neue Reiz«, aber dann stumpfte seine Lust auch hier ab, und er kam darauf, daß dies die letzte Station tst, nach dieser gibt ez für ihn schon nichts Neues mehr. S» saß« heim an diesem Abend inmitten scir�r unvergleichlich schönen Wohnung, die er schon durch letnerlei Schätze und Selten- fallen mehr schöner hätte ausschmücken können, mit dein festen Ent­schluß. in«Inigen Minuten sich selbst und seinem abscheulich lang- weiligen Leben ei» Ende zu bereiten. Es war das schon«in alter Plan von ihm. Er hatte auch die ilrt des Abschlusses gründlich erwogen. Es muß schön, vornehm, still vor sich gehen. In einer englischen Wotsensabrik Halle er zu dfcsem Zwecke eine eigen« Waffe bestellt. Nicht größer als«ine Zündholzschachtel. St« hat in der Wesiemosche Platz. Schwarz, fam, nolskomm««. Dazu rauchloses Schießpulver: die Spur des Rauch«» würde sich aus dem Hemd oder aus der Haut häßlich aus- nehm«». Der Schall der Wals « ist sozusagen lautlos, ihr Knall nicht stärk«, als wenn man ein Taschenmesser zuklappt. Aber ihre durchschlagend« Kraft ist schrecklich, ganz besonders aus der Nähe. Die Wirkung ist sicher. Lr trug de» Revower.bei sich in der oberen W.cst«ntasche..Qber-. falb d«S Herz««#. Nahe, damit sich die beide» befreunden. Sie werden mit einander gar bald zu tun haben. Die hart«, grau« Asch« seiner Zigarre war schon so lang wie ** Finger. Noch einige Züge, dann... so gut wird es sein, so fa» stillen, türnenb wird es hören, bis am Morgen wird«an ihn "fcht behelligen, man wird nicht an ihm herumdoktern, es wird gut fafa. fchr gut... Cr schloß die Auge«. Da wurde an die Tür geklopft. Dax Dien « kam mst einom Brief herein. Den Brief hatte «M Mann abgegeben, der sofort wieder wegging. Cr wartet? nicht wtf Antwort. Der Diener übergab den Brief, er rührt« sich nicht, 'lls er ober keinerlei Weisung erhielt, machte er alsbald kehrt und Sfag hinaus. Der Brief lag auf dem Tische. Ein gewöhtckiches, weißes Kuvert, ohne Anschrift. Er zuckte die Achseln. Was geht er ihn on? Mas interessiert ihn dieser. Bald wirb die Zigarre zu Ende fain. Da? ist dos Ganze. Alkes andere ist nicht wichtig. Aber dos Weih des Briefumschlages leuchtete ihm gleichsam «u» der Dunkelheit des düstereu Zinmwrs zu. Er empfand irgend- bin« müb« Neugierde. Von der Zigarre brannte nur mehr ein Fünftel. Zerstreut griff er noch dem Brief und öffnet« ihn. Nur zwei Zellen standen darin: -5ch«warte dich an der Ecke der Petergasie. Kamme sogleich. handelt sich um dein Leben, um deine Glückseligkeit." Er kachelte, llm sein Leben... um seine Glückseligkeit... �farad? setzt? Welch' ein Unsinn. Er rauchte seine Zigarre zu Ende und warf sie in den Aschen- fach«. Er nahm die klein« Waise hervor und umcrsuchtc sie noch- wals. Sechs kleine spitzige Äugeln in einer einziger Ebene, alle wrf llzrem Platz. Cr wird von ihnen soviel abfeuern, als er Kraft faden wird. Um so sicherer wird es sein. Jetzt griff et nochmals nach dem Brief. Es war daraus nicht einmal das zu entnehmen,»b es ein« Männer- od« eine Frauen- Schrift war. Plötzlich kam ihm«in« sonderbare Idee. Jetzt ist es lo ohnehin schon emerlei. Was mag dos sein, das ihn im letzten Augenblick auf so geivöhnlich« und unerwartete Art aushalten will? Er empfand etwas wie Durst im Half«. Dabei war das bloß« Neugierde. Aber er war deren Geschmack schon nicht mehr gewöh-itt, *r erkannte ihn nicht. Er lächelte. Er gab die Dasic zurück, hwem in die klein« Westentalchc. Bielleicht hält dos Leben für ihn als Abschluß tat- fachlich noch«ine winzig Neine Ileberraschung bereit, ein ntteressan. Ereignis, mit dessen Geschmack im Munde es best« sein wird, für ewjg einzuschlafen. Er stand auf, ging hinaus, nahm seinen Mantel, sah nach, ab «r den Schlüsiel det.Halle und den Torschlüssel bei sich hat. denn wegen dieses kleinen Spazierganges lohnt es sich nicht, die Diener. faickst aufzuwecken. Er war draußen auf der Straß«. Es war eine iräg«. warm« Nacht. Und er fühlt« in dieler schläfrigen Wärm«. faß er keiner einzigen Bewegung mehr fähig wäre, die Ihn von fainem beschlossenen, zum Tod« führenden Weg abhalten könnt«. Cr erinnerte sich: Die Peter-Gasse ist die dritte Seitengasi« �fcht». Langsam und in seine Langeweile vertieft, schritt er durch faefe siiftter« VlUte des vornehmen Viertels, vorbei an der ersten Und zweiten Seitengasse. Jetzt, das hier ist die Petergals«. Er blickt« um sich. In diesem Augenblick sprangen von vorn und von rückwärts Männer auf ihn los. die« bis jetzt gar nicht bemerkt hatte. Sie packten ihn, für einen Augenblick sah er itoij ein große», schwarzes Auto im Dunkel der Seitengasse stehen, dann wurde sei» Kopf mit

«Lache Bajazzo mst dem Tode!m Herzen* dos ist die Platte, die immer zur Ableierung kommt, sobald vorn Elowneberus ge­schrieben oder gesprochen wird oder er gar m den Mittelpunkt«strer Derfilmuna gerückt ist. So wird der an und für sich sehr de- rechtigte Hinweis auf die Schwierigkeit, in immer gleichbleibender Stimmung der Berufsspaßmacher zu sein, zum elenden Kltschtlifchee. In der Manege ist der Elown nicht Vater, Gatte"der Sohn, sondern er ist Berufsmensch, wie jeder andere gewöhnliche Sterbliche es bei der Ausübung seiner Tätigkeit auch ist. Ebenso ist die Mär von dem melancholischen Clown falsch, denn der Clownsberuf schemati- siert die Charaktere haargenau so wenig wie es irgend ein anderer Berus tut. Ferner ist die Anschauung falsch, der Clown spiele nur für die Galerie. Ein guter Clown legt selbstredend sein Entree für sein jeweiliges Publikum an und er wird dasselbe Cntrec in einem der Riesenumcrnchmen in London vor 10000 Zuschauern, wo er sowieso schnell und aus-Handlung spielen muß, anders heraus- bringen, wie auf einer Kabarettbühne in der Tschechoslowakei, , wo der Raum klein ist und die Wirkung eine ganz intime sein muß. Der Roum ist nämlich stets der Rahmen des Entrees. Hat der Zirkus im Innern des Gebäudes breite Treppen, so tonn viel Ulk mit dem Herab poltebn von Eimern usw. angerichtet werden. hat der Zirkus hochgelagerte Logen, so kann«ine Nummer(kein Clown arbeitet allein) ruhig ein« solche Loge mit Beschlag belegen und van dort noch der Manegerunter" spielen, well dann das Publikum. unwillkürlich mitspielt, ohne belästigt zu werden. Mit kachierten Sachen(Pserd, Giraffe, Löwe) kann man nicht durch den ganzen Zirkus ziehe», sie wirken nur, wenn der Mitspieler, In diesem Falle in der Maske des xrschreckten Zuschauers, auf einem Platz nahe der Manege sitzt. Das Zirtusgewerbe geht zurück und viele seiner Freunde klagen, der Clown sterbe aus. Dabei vergesien sie, daß der gute Clown heute nicht nur In der Manege, sondern auch auf der Barieta- und desgleichen schon aus der Kabareubühne steht. Zu allen Zeiten war aber der gute Clown, der ein Vollkünstler ist. selten. Zudem lebte früher und lebt auch jetzt mancher vortreffliche Clown ün Verborgenen, well er keinen sabelhaften Aufstieg erlebte. der ihn zu einer internationalen Berühmtheit machte. Dielleicht ist er nicht sprachgewandt und bleibt daher aus einen engeren Wirkungskreis beschrönkt, womöglich ist er kein Geschäftsmann oder feine Aufmachung ist arm. Zum Clvwnentree sind nämlich un- bedingt nötig Kostüme, Requisiten und viel« Kleinigkeit«», die Geld kosten. Eine Berühmtheit, die einst im geharkten Sande stand, war A u r i o l, von dem ein Nachkomm« sozialistischer Abgeordneter in Frankreich ist. Zurzeit ist der Akademiker Crock mit ssiner IlM-Mark-SchZt: pro Abend der KstfcKthg« um«? den berühmten Clowns, doch sei bei aller rückhaltlosen Wertschätzung seiner per­sönlichen Leistung hier betont, daß« und sein Partner van Embden eine musikalische Nummer sind und gerade die

musikalischen Nummern augenblicklich so hoch im Kurs stehen. Es gibt ganze Clown-Fomilien, doch sind auch vordem anders tätig gewesene Artisten wie Stchendreiter usw. vortreffliche Clowns geworden, wie wiederum gute Clowns i» anderen Berufen ihren Mann standen. Man denke an Sorrasani, den gewiß geschäftstüchtigen Zirkusdirektor, und den jetzt in Berlin ansässigen ehemaligen Musikclown Wilhelm Kützhauer, den Re­dakteur des artistischen FachblattsDas Programm". Ein Clownentre«, so zufällig es wirkt, wird haargenau ans- gearbeitet. Hat dock) beispielsweise Send Bronett stets «inen Notizblock und«inen Bleistift in der Nähe seine« Bettes, damii, falls ihm nachts«in guter Gedanke kommt, er ihn sofort aus- schreiben kann. Ja, er behauptet, fast alle Grundgedanken zu feinen Entrees schlaflosen Nächten zu verdanken. Erzwingen lassen sich natürlich auch bei ihm keine Ideen, sie kommen und sind da. So verpaßte er einmal, als er nach Kopenhagen ins Engagement mußte, in Berlin den Zug. Mißmutig ging er am Abend in die Staatsoper, er hatte gar nicht nach dem Spielplan gesehen, ihm war alle? gleichgültig.Lohengrln" wurde gegeben. Die Aus- sührung verlief ohne jeden Eindruck für ihn, doch in Kopenhagen angelangt, als er. obwohl müde und abgespannt, morgen» in die Manege trat, um mit seinen Brüdern zu proben, rief er auf einmal: Schnell eine Kiste her, ich Hobe eine neu« Idee." Die gewünschte Kiste wurde ein Pseudo-Schwan und die Brüder Svend. Kalle, Bruno und Jimmy Bronett gingen nicht eher wieder auseinander� bis ihr« nachher(aus BarictSbühnen) sehr bekannt gewordene Lohengrin-Parodie fertig wor. Der vorwärtsstrebende Clown sticht stet» nach neuem, doch gibt es auch Entrees, die feit Jahrzehnten gespielt werden. Ja, jede berühmt« Truppe setzt ihr« Ehr« darein, die Eittrses, die der Zuschauer sicher schon mal von Konkurrenten gesehen hat, vor- tresslich herauszubringen. Dazu gehörenDie chinesische Fessel", .L'er Barbier von Sevilla*.Die Geburtswgsüberraschung" und Beim Photographen" mit der nachfolgende» Beerdigung, bei der dann die Leiche der am heftigsten heulende Leidtragende ist. Gute Clowns werden immer viel kopiert, denn für Clomnentrees gibt es wederNachdruck verboten* noch potentamllichen Schutz. Mit einer trüben Erfahrung hat aber st der Clown zu rechnen: findet er sich selbst wirklich komisch und fällt es seinem Pariner schwer, das Lochen anzuhalten, dann bleibt da? Ptrbliftrm toternst. Und der Clown, der sich zu Ansang seiner Laufhahn ivnerlich schämte, wenn die Leute über ihn lachten, er schämt sich fpöker, wenn die Leute nicht übsr ihn lachen. Und em SleirtfoK bleibt dem gewiegtesten Publikumskenner nicht erspart. Probiert« beispiels- weise der spanische Clown Isidore Barraeeta einen Trick (das Balancieren eines Musikinstruments am dem Kopfe) vier Jahre hindurch täglich und äl?«r mit ihm herauskam, blieben die Zu«: scheuer vollkcmmen teiknahinlv«. Und da» ist und bkeibt sehr ärgerlich, wenn der Narr sich selbst genarrt Hot. Erfiji Bubkryr.'

irgend einem seidenartigen, sck�warzen Zeug bedeckt, er machte«in« mächtig« Kraftonstrengung, um seine Angreifer von sich abzu­schütten, aber ein betäubender, süßlicher Geruch stieg ihm in vi« Nase, und er erschlaffte. Als«r wieder zu sich kam, fand er sich in irgendeiner Scheune, in einer geschlosienen Holzbudc, deren baufälliges Dach van vier Pfosten gehalten wurde. An«inen solchen HolzpsOsten war er mit beiden Händen angebimden. Auf einem Fenstergesimse brannte eine Autolampe und aus einer Holzbank saßen vier oder fünf Burschen, die Mützen bis in die Augen heruntergezogen, und betrachteten ihn. Als sie bemerkten, daß er zu sich gekommen war, trat der eine auf ihn zu. Cr grinste und roch nach Branntwein. Freundlich sagte er: Fürchte nichts, Alter, der Brief an deine Frau ist schon ab- gegangen. Es stand darin, daß wir dich, wenn wir nicht bis Mitter- nacht hunderttausend PenaÖ Dargeld in unseren Händen haben, um zwölf Uhr«ine Minute wie eine Katze niederknallen werden Und im Briese stand auch, daß wir mit dir auch in dein Fall« so o«r- fahren werden, wenn unser Bote nicht zurückkommen und die Frau sich nach der Polizei oder sonstigem umschauen sollte. Jetzt ist es halb Zwölf.* Er grinste lieb und tröstend. Dann ging er zurück zu den anderen und sie begannen jetzt schon beruhigt, fröhlich und durch- einander zu lärmen, währeiü» ein dickbäuchiger Branntweintrug von Hand zu Hand wanderte. Das Hirn des angebundenen Mannes erhob sich mlt raschen Schlägen au» dem Nebel der Verwirrung, der Bewußttoftgkeit und der Ueberrafchung. Er rührte sich nicht, er überlegt«. Es mochte elf Uhr gewesen sein, als er vom Hause aufbrach. Jetzt ist es halb Zwölf. Er hat noch«ine halbe Stunde übrig. Bon den Gaunern ist der eine mit dem Brief zu seiner Frau gegangen. Die Frau wird zweifellos... auss erste Work.... Plötzlich durchlief es ihn kalt. Seine Augen starrte» weit auf- gerissen und sein Mund össnel« sich vor Entsetzen. Jener Kerl kann seiner Frau den Brief nicht übergebens Er kann ihn nicht übergeben, weil er nicht zu ihr kommen kann! (Schluß soZgt.) Künstliche Kruchtreife durch Gas. Sett einigen Iahren stellt man in verschiedenen Laboratorien Versuche an, unreif gepflückt« Früchte, besonder» Orangen und Zitronen, in einer Aetylenatmosphäre zum Resten zu bringen. Dtese Reifungsversuche haben ein überraschend günstiges Ergebnis gc- zeigt. In der Folgezeit wurden nun auch ander« Gas« jür diese Dersuche verwendet. Es zeigte sich, daß auch mit Azetylen und Propylen annähernd die gleichen Ergebnisse erziell werden. Das De- deutsamste war die Entdeckung, daß nicht nur Obst, sondern auch Gemüse unter der Einwirkung dieser Gas« künstlich gereift werden kann. Aufsallend war die Zunahme des Zuckergehaltes bei den meisten Pflanzen. So kann mit Aetylen der Zuckergehall des Sellerie um 20 bis Sk> Proz. gesteigert werden. Bei Bananen. Tamaien und anderen Früchten, mst denen Reisungsversuch« angestellt wurden, stellte man einen Verlust an Säur« fest. Wie rasch sich dieser Reifungsprozeß vollzieht, mögen einige Beispiele zeigen. Unreife

Tomaten bis zu 3 Zentimeter Durchmesser wurdest innerhalb von drei bis sechs Tagen gereift. Im Jjurchschnstl genügten für die meisten Pflanzen ein Aufenthalt in der GasackMasphäre von»men bis zweieinhalb Tagen, um die Reise herbeizuführen. Heber den Borgang, der sich dabei abspielt, ist man sich noch nicht sin klaren. Wichtig ist für die Klärung dieses gangen Vorgmrgs die allgemein gemachte Beobachtung, daß die Temperauir der Räume. in denen diese Reiftingsnersuche angestellt wurden, zunehmend stieg. Dies läßt also den Schluß zu, daß durch das Gas die Atmvng der Früchte angeregt Und gesteigert wurde. Irgend welche schädlichen Etnslüsie oerspürten dir Menschen, die solche künstlich gereiften Früchte genossen, nicht: es soll kein llnterschied Mischen den natürlich und den künstlich gereisten firttchwi bestell«». Einstweilen ist aber wohl kaum anzunehmen, daß dl« künstliche Pskanzenreisung in ab- sehbarcr Zell Im Obst- und Gemüsebau allgemein angewendet wird: denn einmal fehlen»och die für diesen Prozeß nötigen Anlagen. und andererseits sind die Versuch« noch nicht endgültig abgeschlossen.

Wie heiß ist es in der«Sahara? Auf einer Reise durch die Sahara Hai de« skandinavische Me> tearologe O. vlussen wichtige B«obachtubge über das Klima Weier Wüste gesammelt, die tt Knoch in denNaturwissenschaften" mit- keilt. Daß sommerlich« Temperatur«» von 7» Grad in der Sahara vorkommen können, hält Olufsen sür übertrieben: aber bis.zu ßtt Grad kann die Hitze immerhin ansteigen. Cr selbst hat im Winter Wärmegrade bis zu 4b Grad angetroffen, und die Ober- fläche der Dünen wird so wann, daß man nicht mehr aus ihr frohen kann. In den Wüstenseldzügen sollen hie SSldäten sich lieber de» feindlichen Geschossen aussetzen, alz durch Hinlege» cmi dem glühen- den Boden Schutz zu suchen. Die Ouellcn. die aus Tiefen von ist bis stt Metern kommen, haben während des gam.zen Jahres Ä> ltts 25 Grad Wärme. Daneben treten aber auch Frost Und Reif in der kalten Jahreszeit öfters auf, und riesengroß ist der Uebergang von der Tageshiß« zur nächtlichen Abkühluög. Die Temperatur fällt bisweilen innerhalb von wenigen Minuten um 40 Grad. Es gibt Mar viele Ort« in der Sahara, auf den«, Jahre oergehen. bis es regnet, aber durchschnittlich wird der N'e-derschlaq auf lW) Milli- nieter als Sahressumme geschätzt. Der Niederschlag vollzieht sich m so starken Güssen, daß er in den tiefer tiegenden Becken lieber- schwemmungen verursacht und den dort lagernd«» Karawanen g«° sahrlich wird. Unerträglich ist der fein« Sand, der von dem ständig frischen Wind überoll hin gebracht wird, Und(Kradezu gesährlich werden die Sandstürme. DasSchweigen der Wüst«", von dem lo ojk gesprochen wird, gibt es nicht, sondern stets ist die Luft van Ge- rauschen verschiedenster Art erfüllt, We freilich nicht von Lebeivt'«, herrühren, sondern von der Erde, dir sich infolge der Lusidewegunß beständig veränderk und oerlagert. Gewitter sind häufig, aber merk- würdig er weise ist unter de» Eingeborenen nicht bekannt, daß je«in Mensch vom Blitz erschlagen wurde.

Ei« 50 000?ahre alle» Kunstwerk. Die große äqutnoftiale Wut- welle der letzten Tag« hat an der Kllste bei La Rochelle einen großen Stein bloßgelegt, der interessante prähistorische Reliefs ausweist. Während der Ebbe gelang ce, einen Abguß derselben herzustellen. Hinzugezogene namhafte Gelehrte erklärten diese für 5t) OM Jahre alte Kunstwerke, die eine deutliche präcolumbische ZivillsatwN der Mayas zeigen. Diese Funde tragen dazu bei, die Theorie über den prähistorische» Bestand de» SWaniik-Kominent» zu unlerstreichen