feit mit affatte, unter deffen Einfluß fich feine politische Welt anschauung entwickelte, und dessen Vermächtnis er als sein Freund und Kartellträger bei dem unseligen Duell übernahm und verwaltete. Statt des feurigen Ausdrucks, der Lassalles Porträt charakterisiert, schweifen die schönen träumerischen Augen in Hofstettens Antlitz überfinnlich ins Weite. Leider wurden seine Dokumente und Briefe durch einen Brand vernichtet.
viel=
Schon als junges Mädchen bekundete Mathilde v. Hofstetten ein lebhaftes Interesse für öffentliche Fragen. Als Frau konzentrierte sie ihre soziale Teilnahme auf das Los der arbeitenden Frauen. Mit dem frühen Tode des Gatten, er starb mit 51 Jahren tausend Genossen geleiteten seinen Sarg unter dem Zeichen des Sozialistengesetzes -, bedurfte seine Witwe einer neuen Lebensaufgabe. Seit den 80er Jahren bereits organisiertes Mitglied, widmete sie sich fortan unermüdlich der Gewerkschaftsbewegung in jener Zeit, in welcher die Beschränkungen des alten Vereinsrechts solche Arbeit noch zu einem schweren Kampf für die sozial und politisch wirkenden Frauen gestalteten. Kaum war sie in der ersten Versammlung aufgetreten, so betraute man sie schon mit dem ersten Amt, dem im Laufe des Jahres sieben andere folgten. Damals mußten die Genoffinnen stets pro forma einem Berufsverein beifreten, da Frauen nicht Mitglieder eines politischen Vereins werden durften. Und mit welchen behördlichen Drangsalierungen mar auch
Bor mir trabt ein Reiter.
Trotzdem das Tier mit Ausdauer fortwährend dieselbe Gangart innehält, wird die Entfernung zwischen mir und ihm nicht größer. Dabei marschierte ich.
Es ist nämlich fein stolzes Roß, was da vor mir trabt, sondern ein fleiner Esel, nicht viel größer als eine Ziege.
Und es sitzt fein vornehmer Reiter oben, sondern ein unbeschreiblich dreckiger Fellache. Er ist sehr lang, der Fellache. Wenn er neben dem Esel stehen würde, würde ihm dieser wohl knapp mit dem Rücken bis an die Hüften reichen. Sollen nun seine Beine beim Reiten auf der Erde nicht nachschleifen, muß er sie ſeitwärts etwas hochhalten. Das sieht sehr fomisch aus.
Alles in allem bietet aber der Fellache ein echt morgenländisches Bild, von seinem kleinen Fez über den langen Bart, weitwallenden Burnus bis zu den emfachen Riemensandalen.
Plötzlich tut der Fellache etwas, was gar nichts Orientalisches an 16118 66 Batten
Ueberall Schreien, Lachen, Feilschen und Kreischen.
In manchen Straßen eine wahnsinnige Drängelei. Oft, allzuoft muß unsere Bahn halten, weil ein großer Ochsenfarren quer über den Schienen steht, weil zwei Greise mitten in der Gasse fizen und sich lausen, oder sich eine Rotte halbnacter Jungen quer über die Straße prügelt und beim lautesten Schreien nicht weggeht.
Dauernd umwehen einen die seltsamsten Gerüche. Bom betäubendsten Rosendust bis zu den scharfstinkenden Ausdünstungen der Kamele. Die Ziege auf dem Schoß,
Der Schaffner fommt faffieren. Das Getreische, Gejohle, Geschimpfe verdoppelte sich. Alle feilschen und handeln mit dem guten Mann um den einen Biafter
fein Geld.
herum. Allen ist der Fahkpreis zu hoch. Viele haben überhaupt Die Straßenbahn hat aber, wie überall, auch in Kairo ihre Preise.
dieſe Tätigkeit verknüpft! Als Parteifunktionärin hat Mathilde mehr att fich hat, feines Tangen Bekleidungs- Die Gr
von Hofstetten, aus bürgerlicher Familie stammend, in Reih und Glied tapfer und treu gearbeitet, Versammlungen geleitet, Aemter verwaltet, Vorträge gehalten, die der Verbesserung der Lage der arbeitenden Frau galten. Bis zu ihrem 73. Jahre war sie Geschäftsführerin des Frauenausschusses im Kreise Moabit . Noch heute besucht die 81jährige Frau in unverminderter geistiger Regfamkeit Parteiversammlungen im Norden Berlins , noch immer darf der Vorwärts", ihr Parteiorgan, nicht auf ihrem Tisch fehlen, obwohl die schwachen Augen nur noch die fetten Ueberschriften entziffern tönnen und eine Borleserin selten zu beschaffen ist. Dabei ist sie ein Vorbild der Genügsamfeit, mit ihrem fargen Alterslos zufrieden. Sie versichert, es an sich selbst erfahren zu haben:„ In der Republik fümmert man sich doch mehr um die Menschen als früher." In ihrer Bescheidenheit findet sie es eigentlich überflüssig, daß die Deffentlichkeit etwas von ihr erfährt. Was habe ich denn besonders getan? Biele von den alten Parteigenossen haben gleich mir gefämpft und gehungert, Opfer gebracht und Verfolgungen über fich ergeben faffen, um dem Sozialismus zu dienen. Das hat uns nicht niedergebrüdt, sonst wären wir ja keine Idealisten gewesen. Das Schandgesetz von 1878 bis 1890 hat uns trotz aller Drangfalierungen nicht auseinander gebracht, sondern fester zufammengehalten. Diese Zeit, so schwer sie war, möchte ich nicht aus meinen Erinnerungen streichen." In einer Zeit, in der der Idealismus als schlechte Münze gilt und Märtyrer ihrer Ueberzeugung immer seltener zu werden scheinen, ist es vielleicht nicht überflüssig, von Mathilde von Hofstetten zu berichten. 1 F. L.
Sind Blinde mufitalischer als Sehende? Da heutzutage so viel Blinde öffentlich mufizieren, glauben manche Leute, die Blinden feien musikalischer, als die Sehenden. Das ist aber ein Irrtum, denn musikalische Begabung ist angeboren und kann durch das Blindsein niemals entstehen. Wohl aber fann eine vorhandene Begabung be= fenders entwickelt werden, zumal der Blinde, der zu einer anderen Beschäftigung unfähig ist, sich ihr eifrig widmen kann. Da den Blinden die meisten geistigen Berufe verschlossen sind und die wenigen Handwerksarten, die sie erlernen können( Korb- und Bürstenmacherei), ihnen nur ein dürftiges Auskommen gewähren, so ver legen sich ziemlich viele auf die Musik. So verdienen von den 34 000 Blinden in Deutschland nicht weniger als 1200 ihr Brot durch Musit. Die blinden Musiker haben vielfach ein gutes Gedächtnis, weil sie eben von Anfang an gezwungen sind, alles im Gedächtnis aufzunehmen. Es gibt unter ihnen manche, die hundert Stücke auswendig können. Das hat der sehende Musiker nicht nötig, weil er sich meist auf die Noten verlassen kann. Der blinde Musiker ist also nur insofern im Vorteil, als das Blindfein die musikalische Erregbarkeit steigert, die Ausbildung des absoluten Tonbewußtseins begünstigt und das musikalische Gedächtnis entwickelt. In der musikalischen Produktion ist der blinde Musiker im Nachteil gegenüber dem Sehenden, schon weil es ihm an vielen Anregungen fehlt und die Notierung von Einfällen materielle Schwierigkeiten bereitet.
Die vorbildliche Gemeinde. In Neapel und Umgebung gibt es nach den neuesten Feststellungen nicht weniger als 11 553 Familien, die 7 bis 21 Kinder haben.
Er zieht nämlich aus den Falten
stückes eine Mundharmonika hervor und spielt einen ganz modernen For. Er spielt ihn mit scharf abgehackten Rhythmus und bewegt im Taft seine langen Beine dazu. 18 Der Efel trabt gemächlich weiter.it 16 m Links und rechts grüßen viele Zuckerrohr- und Maisfelder, und ganz in der Ferne heben sich hellblau, filhouettenhaft die Pyramiden vom flaren Himmel i sig ating site
gung sin jood Arabergaffe.
Die Gasse ist so schmal, daß man vermeint, mit beiden ausge streckken Händen die dreckigen Häuserfronten berühren zu können. Die Häuser sind nicht hoch, aber man wird das Gefühl nicht los, man befinde sich in einer stinkigen, steilen und halbdunklen Schlucht. Kommt man auf einen freien Platz, muß man sekundenlang die Augen schließen, so grell leuchtet der weiße Boden, die gelben Häuserflächen und der dunkelblaue Himmel, und wunderbar scharfe Schatten haben die Dinge, die Aegyptens Sonne bescheint. In den Gassen stolpert man alle Augenblicke über Haufen von Unrat, man tommt in ein Rudel unglaublich schmutziger Araberfinder, die sich um einen großen halbabgenagten Knochen balgen, man tritt auf einen alten Araber aus Versehen, der quer auf der Straße liegt und schläft. Oder ein paar halbwüchsige Jungen fallen über einen her und putzen einem unaufgefordert die Schuhe. Man kann nicht in Ruhe da durchgehen, das fönnen Sie mir glauben! Stellen Sie sich bitte so eine Gasse vor.
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Sie ist drei Meter breit, ungepflastert, dafür aber um so reichlicher uneben. Genau durch die Mitte der Gaffe ziehen sich zwei Straßenbahnschienen hin. Sie bemerken jetzt erst die elektrischen Drähte. Dicht daneben, drunter und drüber hängen und schlampen dreckige, seltsame Wäschestücke und in allen Farben prangende Windeln.
Hallo, was ist das für ein höllisches Bimmeln und Läuten, da hinter der Ecke. Was für ein Saufen und Schnurren? Jetzt kommt es um die Ecke
Heiliger Mohammed , es ist eine Straßenbahn, eine regelrechte Tramway! Achtung! Sie wird gleich die Häusereden mitnehmen, oder die Auswüchse da an den Häusern oder die unglaublich vielen Lumpen, Decken und Wäschebündel nein, um Zentimeterbreite faust fie gerade so an allem vorbei.
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Was für ein groteskes Bild! Eine dunkle Arabergasse. Hinter den letzten Häusern sehen wir die weißen Spigen eines Minaretts in den dunkelblauen Himmel ragen.
In der Gasse links und rechts Basare.
Dort sizen Araber im Kreise und rauchen an der uralten Wasserpfeife. Dort trägt eine tiefverschleierte Frau mit breiten Bumphosen und Ringen um den Knöcheln einen Krug auf dem Kopf vorbei ein Bild aus dem tiefsten Orient, und durch die Mitte fommt eine Straßenbahn angefahren. Sie hält.
Also steige ich ein.
Sie hat feine Seitenwände. Aber das braucht man in dem heißen Aegypten nicht. Dafür sind an den Seiten handfeste Stangen haben, Lehmann! Das ist alles bloß Angewohnheit, die Beratungsangebracht. In die vordere Hälfte kann ich nicht einsteigen, sie zimmer offen stehen zu lassen!"
Dann fuhr er schweren Herzens heim... Clärchens Brief, der in der Tasche war um Gottes willen, wenn der Spitzbube den gefunden hatte!
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Wie er aber in seine Wohnung trat, da kam ihm seine Frau entgegengelaufen, glücftrahlend, sonnig- heiter, und rief in schluchzen
dem Jubel:
,, Gott sei Dant, Männe, daß du da bist!... Ein Herr war hier und hat deine Brieftasche abgegeben, die du verloren hast!" Dabei umschlang sie ihn, daß er all ihre Rippen fühlte. Er dachte im Stillen: Jetzt hat sie vor Eifersucht' n Kleps gefriegt! Und fragte noch in der Umarmung: Wie hieß er denn?" Sie überhörte das ganz in ihrer Seligkeit.
Wie er aber dann die Tasche nachfah, da waren wirklich die Briefe von Clärchen daraus verschwunden... D, wie schmeckte da die Zigarre nach dem Mittagessen! Wenigstens hatte sie nichts erfahren! Der Landgerichtsdirektor hatte sich gerade so recht bequem mit seiner Zeitung aufs Chaiselongue gelegt und dachte zweifelnd darüber nach, ob denn die Chose damit schon ganz und gar erledigt sein sollte, als es flingeltc.
Sie, glücklich wie ein Schoßhündchen und ihn mit der naiven Zärtlichkeit einer Vierzehnjährigen umgebend, lief hinaus und fam wieder mit den schon etwas ernsteren Worten:
Der Herr, der die Tasche gefunden hat, ist nochmal da was will er denn....? Ich meine doch.?"
„ Aha!" dachte der Bandgerichtsdirettor. Laut fagte er mit affettierter Gleichgültigkeit:
,, Laß ihn reinkommen!"
Eine Minute später befanden sich die Herren beide allein. Frau Direttor hatte erst auf diverse Augenwinte des Gatten das Feld geräumt.
Was fosten die beiden Briefe?" fragte der Jurift, der feinen anderen Ausweg jah.
ist mit Borhängen zugezogen.
Oben steht viel arabisch dran und furz darunter: For Ladys." Also steige ich in die Hälfte für Männer ein. Donnerwetter, jetzt habe ich gar nicht nachgesehen, wo sie hinfährt. Aber das ist schließlich gleich. Wir können ja dann wieder zurückfahren.
Ich bin der einzige Europäer hier in dem Karren. Das merkt man sofort. Nicht nur daran, daß die Männer Röde anhaben und ich Hosen, sie sich um den Oberförper Deden gewidelt haben, ich mit einem Jackett bekleidet bin, ihr fahlgeschorenes Haupt ein Turban bedeckt und meine lange Mähne eine Apachenmüße. hon Nein, der Unterschied besteht darin, daß alle unglaublich laut schreien und wie die Verrückten gestikulieren und ich Mund und Ohren aufreiße und stille bin.
Der wandelnde Lumpenfeller.
Ich size nicht lange still da.
Ein alter wandelnder Lumpenfeller steuert auf mich zu und will mir eine echte" Glasperlenkette für" nur" fünf Piaster vertaufen. An der Kette ist ein kleines Blechschild und darauf steht sauber eingedrückt ,, Made in Germany".
Ich' taufe ihm natürlich nichts ab.
Der Alte winselt so herzzerreißend und fuchtelt mir mit seinem Bart, der einer fibirischen Flechte verteufelt ähnlich sieht, so lange im Geficht berunt, bis ich mild werde und ihn anbrille. herumi,
Da kommt der Schaffner, auch ein Araber, und wirft ihn raus. Der Karren schaufelt und schuckelt, freischt und flingelt, daß die Fahrt alles andere als ein Vergnügen ist.
Mitten während der Tour springen Araberjungen auf und handeln mit Bildern, Decken, Postkarten. Verkaufen Pfefferminz, Echofolade, Ketten und Ringe.
Nu, ich mill billig sein, Herr Direktor! Se foll'n se haben runter. Deuernd wollen sie mir für einen Piafter die Schuhe puzen.
mit hundert Mort...
Der Landgerichtsbireftor feufzte auf.
Pro Stüd!" pollendete der Dieb. Und auf des anderen zornige Gebärde:
Was woll'n Se, ich könnt' doch verlangen tausend! Aber ich seh', daß Se sind gestraft genug, Herr Präsedent Was Se haben, darum beneid' ih se nich! Und wenn Se wieder einen freisprechen von unsere Leut', Herr Präfedent, machen Ge ebbes feine faulen Schmonzes! Se messen doch, wenn man selber hat Butter auf'n Kopf, tut man beffer und geht nig in die Sonne!"
Auf der einen Seite springen sie auf, auf der anderen wieder Dabei sehe ich nach allem anderen cher als nach einem Gentle
man aus.
Wir fahren durch dunkle Gassen, helle Plätze, moderne große Boulevards. An der Tramway vorbei marschieren Kolonnen bepadter Kamele, eine Truppe singender Mönche, ein paar Araber auf Efeln.
Kurz hinterher ein moderner, weißer Fordwagen, Kutschen, ein fleiner Trupp Tommis mit Tornister, Stahlhelm und Gewehr. Dic Sonne blendet.
Die Straßen find bunt, bunt.
Wer also den einen Piaster nicht bezahlt, muß raus. Schimpfend nehmen sie ihre Bündel, die sie meist haben, auf die Schulter und steigen aus. Seßen sich auf die Erde und auf die nächſte.
warten
Ich habe gesehen, wie ein Mann mit einer großen Ziege auf dem Schoß auf diese Weise die ganze Fahrt umsonst fuhr. Diesmal blieb ich bis zur Endstation drin.
Da es Abend wurde, mußte ich aber mit der nächsten Bahn wieder nach Kairo City zurück.
Ich habe aber sogar bei der Rückfahrt meinen zweiten Piaster bezahlt. Fellachen und Autopanne.
Ein großer Bogel freist oben am Himmel, tommt tiefer und tiefer und landet surrend und zitternd auf einem kleinen Erdnußader. Notlandung.
Fluchend steigen der Pilot und sein Mitfahrer aus, untersuchen erst noch einmal die gesamte Maschine und sehen sich dann, die Hand über den Augen, um. Etwa zweihundert Meter von ihnen steht ein Fellache mit seiner Familie und sieht ihnen zu.
Sie trauen sich nicht näher, die scheuen, braunen Leute, trotzdem sie von der Neugierde schwer geplagt werden. Der Pilot pfeift und schreit und winkt. Jetzt kommt die ganze Sippe angelaufen. Der Pilot verhandelt mit dem Oberhaupt eine Weile, der sagt darauf seinem Sohne etwas.
Der Junge läuft quer übers Feld davon.
Der Pilot und sein Mitfahrer zünden sich Zigaretten an.
Die Fellachenfamilie aber sitzt mit ihrer schmuzigen morgen ländischen Kleidung im Halbkreis um die Flugmaschine herum und vertreibt sich, nun wieder ganz sicher, lachend und scherzend die Zeit.
Nach ungefähr einer Stunde hört man über das Feld hin Hupen und Rattern eines heranfahrenden Autos.
Das Auto fommt näher, hält, ein Monteur steigt aus und begrüßt die beiden Fahrer.
Alle drei heben aus dem hinteren Teil einen ziemlich großen Benzintant. Rasch wird die Maschine gefüllt, alles noch einmal in Augenschein genommen, das Geschäftliche lachend erledigt und bald ftiebt der große Bogel wieder mit ohrenbetäubendem Gesause und Geratter davon und erhebt sich kurz darauf in die Lüfte.
Bald ist er verschwunden. Gleich darauf fährt auch das Auto davon. Die Fellachenfamilie hat das alles mit kaum merkbarer Erregung miterlebt. Fast alle kennen Flugmaschinen. Bon Autos ger nicht zu reden. Jetzt gehen sie laut redend und gestikulierend auf ihr zweihundert Meter entferntes Arbeitsfeld zurück.
Sie müssen noch die Hälfte des Bodens umpflügen und etliche müssen das Nebenfeld wässern.
Ich erkenne staunend an den Pflügen, die sie gebrauchen, die uralten Dinger wider, die ich in der gemanischen Abteilung des Deutschen Museums in München gesehen hatte.
Mit diesen Pflügen haben unsere Vorfahren vor zweitausend n unfere Jahren die Erde aufgewühlt. Es sind dieselben groben Instrumente aus plumpen Holzstücken zusammengeschlagen. Die zwei Söhne des Fellachen ziehen und er, der Alte, führt den Pflug.
Es ist sehr schwer, dieses Pflügen, man sieht es ihnen an. Auf dem Nebenfeld setzt ein riesiger Bulle ein uraltes Göpelwerf in Bewegung.
Das Göpelwert schaufelt und schaufelt einen dünnen Strahl jaucheartigen Wassers aus einer tiefen Bisterne.
Ganz hinten aber schütten die ganz jungen, wie zu den Zeiten der Pharaonen, das Wasser in eine lange Spur längsseits durch schnittener und ausgehöhlter Baumstämme.
In der Luft liegt noch das feine Summen des fernen Flug zeuges und auf der Erde steht in einiger Entfernung die Staubwolte des fahrenden Autos. Walter Hoffmann.
Rußlands höchfter Berg erstiegen. Wie der Leiter der deutsch russischen Alai- Expedition, W. R. Rickmers( Bremen ), der Not gemeinschaft der deutschen Bissenschaft soeben telegraphisch mittet, ist es der alpinistischen Gruppe der Expedition gelungen, den höchsten Gipfel des Transalai, den Pit Lenin ( früher Pit Kaufmann) zu ersteigen, der mit seinen 7250 Metern wahrscheinlich der höchste Berg der Sowjetunion ist. Man muß diesen Erfolg um so höher einschätzen, als im Gebirge des Transalai bisher jogar die Region der Hochtäler vollkommen unerforscht geblieben war. Bereits im Juli dieses Jahres hatte man Versuche unternommen, den Riesengipfel des Bit Lenin von Osten her, und zwar von der Pamirhoch ſteppe aus, zu ersteigen. Bei diesem Unternehmen hatte man i Refognoizierungszwecken mehrere Gipfel in Höhen von über 6000 Metern erstiegen, das heiß umfämpfte Hauptziel jedoch, den Bik Lenin , nicht erreicht. Erst jetzt, nach vielen Monaten unverdrossener Arbeit, und nachdem man die Operationsbasis der Expedition in die weit lichen Teile des Transalai verlegt hatte, gelang es endlich, den Bit Lenin zu ersteigen und damit eine Leistung zu vollbringen, bie zu den größten gehört, die je in außereuropäischen Gebirgen durch geführt worden sind.
Vom Baum zum Streichholz in einer Stunde. Ein Amerikaner Samuel E. Rahe, hat eine neue Maschine erfunden, die imstande ist, aufs einem Baumstamm innerhalb einer Stunde die entsprechend Anzahl von Streichhölzern, bereits in Schachteln verpackt, her zustellen. Die Maschine schneidet das Holz in viereckige Hölzchen, die auf zwei Seiten eine Reflameinschrift haben, pact fie in Schachtein mit gedruckter Aufschrift und legt sie in große Kisten, die dann zur Die neue Maschine soll in einer Schicht 24 Millionen Streichhölzer herstellen. Verichidung fertig sind. Das alles in einer Stunde. Eine andere Maschine, die jetzt in amerikanischen Streichholzfabriken verwendet wird, stellt an einem Tage eine Million Schachteln her, von denen jede 20 Streichhölzer enthält.