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Morgenausgabe
Nr. 535 45. Jahr 45. Jahrgang
A 271
Böchentlich 85 Bf., monatfid) 3,60 2. tm varaus zahlbar, Boftbezug 4,32 M. einschl. Bestellgeld, Auslandsabonne ment 6,- m. pro Monat
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Der„ Borwärts" erscheint wochentag lich zweimal, Sonntags und Montags einmal, die Abenbausgaben für Berlin und im Handel mit dem Titel„ Der Abend", Illuftrierte Beilagen Bolt und Zeit" und„ Kinderfreund". Ferner Unterhaltung und Wiffen"," Frauen ftimme". Technit"," Blid in die Bücherwelt" und Jugend- Borwärts
Sonntag
11. November 1928
Groß- Berlin 15 Pf. Auswärts 20 Pf.
Die ein palttge Ronpareillezetle 80 Pfennig. Reflamezeile Reichs mart. Aleine Anzeigen das jettge druate Wort 25 Pfennig( guläffig we fettgedrudte Borte), jedes weitere Wort 12 Pfennig. Steñengefuche das erste Wort 15 Bfennig, jedes weitere Bort 10 Pfennig. Borte über 15 Buchstaben zählen für zwei Borte. Arbeitsmartt Seile 60 Pfennig. Familienanzeigen für Abonnenten Zeile 40 Pfennig. Anzeigen. annahme im Hauptgeschäft Linden. Straße 3, wochentagl, von 8 bis 17 Uhr,
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Vorwärts Verlag G.m.b.H.
Vermittlung im Ruhrkonflikt?
Der Reichsgerichtspräsident soll eingreifen.
öln, 10. November.( Eigenbericht.) Die„ kölnische Volkszeitung" meldet in ihrer Sonnabend- Abendausgabe aus Düsseldorf , daß im Ruhrkonflikt in der Person des Reichsgerichtspräsidenten Dr. Simons ein Bermittler aufgetreten sei, der den Parteien genehm sein dürfte. Die Verhandlungen würidt, den bereits in Kürze einsetzen und man rechne damit, daß der Weg zu einer Verständigung bald geebnet sei. Als Berhandete lungsbasis fomme eine„ Abweichung(?) über die Arbeitszeilregelung" in Frage.
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In Stolberg bei Aachen sind in der Kaliindustrie ebenfalls bereits 300 Mann entlassen; insgesamt dürften dort in etwa acht Tagen 2000 Arbeitet brotlos werden.
Unterstützung in Effen.
Essen, 10. November.
Postichedkonto: Berlin 37 536.• Bankkonto: Bank der Arbeiter, Angestellten und Beamten Wallstr. 65. Distonto- Gesellschaft, Depositentasse Lindenstr. 3
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3ur Eröffnung des Reichstage.
Bon morgen ab tagt wieder der Reichstag . Er triff unter anderen Vorzeichen zusammen, als man noch vor turzem angenommen hatte. Damats rüstete man rechts zu einem gewaltigen Vorstoß gegen die Locarnopolitit, auf der anderen Seite aber waren durch die Angelegenheit des Panzerschiffes A die Gemüter aufs stärkste erregt. Inzwischen ist ein Ereignis eingetreten, das alle anderen weit überschattet, der gigantische Arbeitstampf im Nordwesten des Reichs. Ihm ist denn auch in den Be ratungen des Reichstags die erste Stelle eingeräumt worden, die ihm zweifellos gebührt.
Die heutige Essener Stadtverordnetenversammlung stand im 3eichen des Arbeitstampfes in der Gruppe Nordwest. Zentrum, Sozialdemokraten und Kommunisten hatten Anträge auf Unterstützung der Ausgesperrten eingereicht. Nach längerer Debatte ergab die Abstimmung die Annahme des Zentrumsantrages. Oberbürgermeister Bracht erklärte, daß er gewungen sei, den BeDie Gewerkschaften werden sich Verhandlungen über die schluß der Stadtverordneten zu beanstanden, da dieser gegen Gesetzes Wiederaufnahme der Arbeit schon deshalb nicht verschließen, bestimmungen verstoße. Unbeschadet dieser Beanstandung werde die weil nicht sie den Arbeitsfrieden gebrochen haben und, so Berwaltung in den ersten Tagen der nächsten Woche mit den Ausschwer es ihnen auch war, weil sie sich auf den Boden des es ihnen auch Schiedsspruchs gestellt haben. Dieser Schiedsspruch ist durch ahlungen der Unterstügungen an die Ausge Genf billigt. Was aber das Panzerschiff betrifft, so wird mt die Berbindlichkeitserklärung ein durch die Staats- zahlungsgeschäftes etwa 25 Schulen geräumt werden Erledigung des Ausgewalt geschüßter Tarifvertrag geworden. Einzahlungsgeschäftes etwa 25 Schulen geräumt werden
bird Berhandeln über ihn fann es also nicht geben. Das wird niemand besser wissen als der Präsident des Reichsgerichts. eis Daß man schon jetzt über die in einigen Wochen fällige ine Arbeitszeitfrage verhandelt, dagegen ist nichts zu net jagen. Aber über den verbindlich erklärten Schiedsspruch der selbst gibt es fein Berhandeln!
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Die Aussperrung vor dem Reichstag . Für die am Montag im Reichstag beginnende Aussprache über die Aussperrungen in Westdeutschland haben die meisten fionen bereits ihre Redner bestimmt. Es sprechen:
Abg. Brandes( sozialdemokratische Fraktion). Abg. v. Lindeiner- Wildau( deutschnationale Fraktion). Abg. Dr. Moldenhauer( Volkspartei).
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Abg. Dr. Stegerwald( Zentrum).
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Die KPD. fammelt für sich.
Zur Spaltung der Arbeiterschaft.
Bei den Gewertschaften gehen Beschwerden ein über Sammellisten, die von der Kommunistischen Bartei Deutschlands und der sogenannten Internationalen
wird man sich im Reichstag über die Außenpolitik der ReErst nach der Aussprache über die große Aussperrung gierung unterhalten. und über das Panzerschiff eine endgültige Entscheidung fällen. Von ihrem außenpolitischen Vorstoß wird sich heute die äußerste Rechte selbst keinen besonde ren Erfolg versprechen, zumal sich längst erwiesen hat, daß die überwältigende Mehrheit des Reichstags und des Volkes die kluge und fachliche Haltung unserer Delegation in niftischen Volksbegehrens auf der einen Seite, die ent niemand verkennen, daß das klägliche Bersagen des kommuschlossene Haltung der sozialdemokratischen Reichstagsfrattion auf der anderen eine neue Lage geschaffen hat. Die sozialdemokratische Fraktion hat den Reichstag als die berufene Instanz um nochmalige und endgültige Entscheidung angerufen. Sie wird alles tun, um zu erreichen, daß die Entscheidung in ihrem Sinne fällt.
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Beschließt der Reichstag die Einstellung, so merden, fich
Die Anhänger des Weiterbaus mit diesem Beschluß abfinden müssen. Oder was sollen sie sonst tun? Eine Res etwa bei den Freunden des Panzerschiffs die Absicht be gierungsfrise deswegen zu eröffnen, wäre frivol, falls nicht
Arbeiterhilfe in Umlauf gesetzt werden, angeblich zur Unterfüßung der ausgesperrten Arbeiter des Ruhrgebiets. Die ausgesperrten Arbeiter erhalten, soweit sie gewerk. Frafschaftlich organisiert sind, freifunterstügung. Darüber hinaus erhalten alle Ausgesperrten, ob organisiert oder nicht, Unterstützung aus der Wohlfahrtspflege, entsprechend den Anträgen, die im Preußischen Landtag einstände, an das Bolt als die höhere Instanz zu appellieren. gebracht worden sind. Dem Reichstag liegen außerdem Anträge vor sowohl von der sozialdemokratischen Reichstags: fraftion wie von der Fraktion der Zentrumspartei , dahin: gehend, allen Ausgesperrten mit rückwirkender Kraft Arbeitslosen unterstügung zu gewähren. Diese Anträge werden voraussichtlich angenommen werden. Unter diesen Umständen besteht gegenwärtig für die Gewerkschaften fein Grund, irgendeine Sammelaktion zu veranstalten, zumal der Deutsche Metallarbeiterverband finanziell so gerüstet ist, daß er auf lange Zeit den Kampf aus eigenen mitteln zu führen vermag.
Die Redner der Bayerischen Boltspartei und der Wirtschaftspartei werden erst noch in Fraktionsfizungen bestimmt.
Bissell Sprecher der Reichsregierung. Amtlich wird gemeldet:
Daß in diesem Reichstag eine Regierung ohne Sozialdemo= fratie möglich wäre, läßt sich schwer vorstellen; will man eine solche haben, so wird man schon das Volk bitten müssen, einen neuen Reichstag zu wählen. Ob aber die Anhänger des Schiffsbaues an diesem neuen Reichstag viel einen neuen Reichstag zu wählen. Ob aber die AnFreude hätten, ist eine ganz andere Frage
allzu tragisch zu nehmen. Die„ Nationallib. Korr." beschäftigt In der Bolkspartei scheint man das Panzerschiff nicht sich in ihrer neuesten Ausgabe mit der Reparations frage, um schließlich auszuführen:
Wie aber auch immer die Dinge laufen mögen, Deutschland Das Reichstabinett beschäftigte sich am Sonnabend mit Die Sammellisten der KPD . und der JAH. können nur steht an einer Schicksalswende und bedarf einer großen, sich ihrer der durch den Arbeitskampf in der nordwestlichen Eiſenindustrie ge- den Zweck haben, die durch das gescheiterte Boltsbegehren entscheidenden Aufgabe voll bewußten Regierung. Es genügt nicht, schaffenen Bage. Der Reichsarbeitsminister wurde beauf leeren Rassen der KPD. zu füllen. Die ganze daß die Entschlüffe dieser Regierung von einigen Barteien getragen tragt, die von den Barteien gestellten Interpellationen in der Mon- Aktion ist außerdem geeignet, Verwirrung und Streit werden; hinter dieser Regierung muß die Autorität einer Koalition stehen, die sich auf eine unbedingt feste Mehrin den Reihen der Arbeiterschaft zu stiften. Nach den wiedertagsfizung des Reichstags zu beantworten. Das Kabinett, beand schäftigte sich ferner mit den deutsch - polnischen Handelsvertragsverholten Unterschlagungen in der KPD. , deren Be- heit im Parlament und im deutschen Volke stützen kann. Damit und schäftigte sich ferner mit den deutsch - polnischen Handelsvertragsvergünstigung dort nicht unvereinbar ist mit der Stellung eines ist das Ziel der kommenden Koalitionsverhandlungen fachlich gebe- handlungen. Die Beratungen hierüber werden fortgesetzt werden. Parteiführers, fann auch sonst die KPD. feinen An Parteiführers, fann auch sonst die KPD . Peinen Ansehen. mindestens ebenso bestimmt wie durch den Ausfall der spruch darauf erheben, daß ihr die Arbeiterschaft ihre Wahlen. Eine Minderheitsregierung fann uns nicht helfen. Wir fauer erarbeiteten Groschen vertrauensvoll übergibt. Erst bedürfen einer entschlußfähigen Mehrheitsregierecht nicht die gewerkschaftlich organisierte Arbeiterschaft, denn rung, einer starten und verantwortungsbewußten Regierung! die KPD . will mit den gesammelten Geldern in erster Linie Wer die Dinge so sieht, fann nicht, ohne sich selber ins Gesicht zu schlagen, wegen des Panzerschiffs Krise spielen ihren Kampf gegen die Gewerkschaften finanzieren. wollen. Im übrigen ist nur zu wünschen, daß im Reichstag ein jeder, unbeschwert durch taktische Bedenken. nach seiner Ueberzeugung stimmt. Dann wird die überflüssige Ausgabe für ein Schiff, dessen Wert unter den Sachverständigen selbst start umstritten ist, vermieden werden.
Die Aussperrung im Ruhrgebiet greift nunmehr auch auf das Kölner Industriegebiet über. Wie der Verband der Fabrikarbeiter, Zahlstelle Köln , meldet, haben in Köln bereits zwei große adi Firmen 120 Arbeiter entlassen, außerdem steht die Entlassung von Ber weiteren 1000 Arbeitern in furzer Zeit bei drei anderen Firmen bevor.
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Neuer Kurs in Rumänien . Parlamentsauflösung und baldigste.Neuwahlen. Bufarest, 10. November.
Das unter dem Vorsitz von Maniu gebildete kabinett hat folgende Zusammensehung:
Inneres: Baida, Auswärtiges : Profeffor Mironescu, Finanzen: Popovici, Krieg: General Cifoffi, Unterricht: Professor Coftatesco, mit Urbeif: Raducanu, Deffentliche Gesundheit: Sever Dan, Deffentliche Arbeiten: Halippa, Berkehr: General Alevra, Candwirtschaft und Domänen: Mihalache, Justiz: Junian, Kultus: Aurel Blad, Industrie and Handel: Madgearu. Als Minister ohne Portefeuille gehören men dem Kabinett Nigescu, Bocu und Saveanu an, die beiden letzteren arde, als Bertreter von Siebenbürgen bzw. der Bukowina.
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Von den Mitgliedern des neuen Kabinetts stammen fünf aus Siebenbürgen , nämlich: Maniu , Baida, Popovici, Sever die Dan und Blad, ebenso zwei Minister ohne Portefeuille. Halippa die flammt aus Bessarabien , Saveanu aus der Butowina, die übrigen Minister aus Ultrumänien.
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Das Parlament wird am Montag ein Defret des kabinetts über die Auflösung von Senaf und Kammer entgegennehmen. Die Neuwahlen follen bereits am 9. Dezember erfolgen.
An anderer Stelle dieses Blattes ist bereits eine War nung an die Berliner Arbeiterschaft vom Ortsausschuß des ADGB. erlassen. Diese Warnung gilt selbstverständlich für die gesamte organisierte Arbeiterschaft des Reiches. Die fommunistischen Sammellisten sind zurückzuweisen!
Die Mehrzahl der neuen Minister sind in Neurumänien zu Hause; werden sie endlich den Minderheitspöltern Gerechtigkeit zuteil werden lassen? Der Hauptgrund zur Beseitigung des liberalen" Regimes war deffen miserable Finanzpolitik: Fiasko der Anleiheversuche bei England und Deutschland , Borschußversuch bei Frankreich ohne Erfolg, Nichtstabilität der Währung, starker Rückgang der Ausfuhr.
Hans Delbrück 80 Jahre. Ein Glückwunsch des Reichskanzlers. Reichskanzler Müller hat an den Historiker Prof. Dr. Hans Delbrück nachstehendes Glückwunschtelegramm gesandt: Zur Bollendung des 80. Lebensjahres übermittele ich Ihnen, zugleich namens der Reichsregierung, befte Glückwünsche. Sie fönnen mit großer Genugtuung an ihrem Lebensabend auf ein überaus erfolgreiches Wirken als Historiker, Politiker und Bublizist zurückblicken. Ich spreche am heutigen Tage die Hoffnung aus, daß es Ihnen noch lange Jahre vergönnt sein möge, ihre unermüdliche Forschertätigkeit fortzusehen, die vor allem der Bollendung ihrer Meltgeschichte gilt."
Die Sozialdemokratische Partei geht in dieser Frage, ohne Sorge um etwaige Rückwirtungen auf die Koalitionspolitit, den Weg, den ihr ihre Ueberzeugung vorschreibt. Da ist es nur selbstverständlich, daß sie auch in der Frage der großen Aussperrung, und da erst recht, dasselbe tut. Hier handelt es sich um einen grundsäglichen Kampf zwischen Kapital und Arbeit, zugleich um die Entscheidung, welche Rolle die demokratische Staats gewalt gegenüber den großen Wirtschaftsmächten spielen soll. Hier fann es für die Sozialdemokratische Partei nur eine Richtlinie ihres Handelns geben: fie muß tun, was den Arbeitern nüßt! Hier geht es um so große Dinge, daß verhältnismäßig wenig daran liegt, ob eine Regierung bestehen bleibt, oder ob sie zu Bruch geht!
Im übrigen gelten auch hier, und hier erst recht, die schon vorhin angestellten Erwägungen. Wie sollte man eine neue Regierung schaffen ohne die Sozialdemokratie, die sich eben erst in einem großen Kampf für Arbeiterrechte neue Volkstümlichkeit erworben hat? Oder zweifelt jemand daran, daß die erdrückende Mehrheit des deutschen Boltes über den Rechtsbruch an der Ruhr tiefinnerst empört ist und dem Herrenübermut der Aussperrer einen fühlbaren Dämpfer wünscht?