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noch nicht gellau vernommen werden. Da er aber seine Baar:] schaft in Höhe von etwa 300 M. in Gold bei sich hatte, so liegt die Annahme nahe, daß er das Geld im Rausche gezeigt und dadurch die Habgier anderer Personen erregt hat.

Wetter- Progllose für Dienstag, 24. Dezember 1895. Jan, deren Berechtigung der Angeklagte bestritt, indem er bes

Etwas tälteres, zeitweise heiteres, vorherrschend wolkiges Wetter, mit ziemlich frischen nordöstlichen Winden; teine oder unerhebliche Niederschläge.

Berliner   Wetterbureau.

Kunft, und Wissenschaft.

Neue Schwänke.

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hauptete, daß diefe 30 000 m. gar nicht Eigenthum der Frau S., fondern des Ehemannes gewesen seien. Für den 20. April war ein nachträglicher Prüfungstermin angesetzt, der Angeklagte vers mochte diefem aber nicht beizuwohnen, da er vorübergehend in In der Großkaufmannschaft Berlins   erregt das plök­Nürnberg beschäftigt, von dort aber schon wieder zurückgekehrt liche Verschwinden eines sehr bekannten Großkaufmanns der war, als die Terminsvorladung ihm dorthin nachgeschickt wurde. Lederbranche, eines Herrn W. berechtigtes Aufsehen. W., der Bei dem Mißtrauen, welches ihn in dieser ganzen Angelegenheit sein Geschäft im Zentrum der Stadt betrieb und weit über seine Verhältnisse lebte, hat, dem Fremdenblatt" zufolge, seine sämmt­Gine wenig erquickliche Weihnachts- befeelte, erblickte er in der Sendung der Vorladung nach Nürnberg  lichen Personalpapiere, Werthpapiere und Effekten mitgenommen bescheerung ist es, die uns die Theater bereiten. Man fpekulirt eine böse Absicht und er wurde darin noch durch die irrthümliche Man spekulirt Mittheilung eines Rechtsanwalts und durch eine von ihm ganz und seine Frau und seine beiden Kinder in größter Noth zurück darauf, daß in der Weihnachtszeit gewisse Kreise leicht zu falsch aufgefaßte Notiz des Konkursverwalters Brinkmeyer gelaffen. gebantenloser Gutmüthigkeit hypnotisirt sind und richtet danach feine Gaben ein. Zwei neue Schwänke wurden am Sonnabend und bestärkt. Der Angeklagte, der sich zu jener Zeit in einer hoch­Der Verlag des" Intelligenzblattes" giebt bekannt, daß Sonntag gegeben. Der eine, Frau Lohengrin" im Adolph- gradigen Erregung befand, richtete über das angeblich unverant­bies Blatt vom 1. Januar ab auf das deutsche Druck- und Ernst- theater ist nach dem Franzöfifchen für Berliner   wortliche Verfahren des Amtsrichters Jäger und des Herrn Brinkmeyer eine Beschwerdeschrift an den Amtsgerichts. Verlagshaus( Deutsche Warte") übergeht. Groß wird der Zu- Verhältnisse von Mannstädt und Jacobson   dürftig zurechtgeftugt, Bräsidenten und später auch an den Justizminister. Er ging wachs für lezteres Blatt nicht sein. der andere Bruder Martin" im Neuen Theater trägt aber auch weiter und belegte die genannten Personen nicht nur Das Vokalkonzert, welches am dritten Feiertag in der Wienerische Ortsfärbung und ist von Carl Costa, dem hoch mit Schimpfnamen, sondern beschuldigte sie auch direkt, von verfaßt. Der Laienbruder Brauerei Friedrichshain stattfindet, beginnt nicht, wie irrthümlich betagten Wiener   Schriftsteller angezeigt war, um 81/2 Uhr, sondern bereits um 5 Uhr abends. Martin durchzieht auf seinem Efelein die herrliche Landschaft Herrn Schaurté beftochen worden zu sein, so daß sie eigentlich des Wiener   Waldes, überall ist der fromme Bruder gerne gesehen ins Buchthaus gehörten. Der Angeklagte führte zu seiner Ent­Durch einen Sprung in die Spree versuchte sich am und willig opfern die Leute Kupfer, Nickel und Silber für die schuldigung an, daß die nicht zutreffende Mittheilung des Rechts Sonntag früh um 1 Uhr die 28 Jahre alte Kellnerin Johanna Sammelbüchse des alten Martin. Bruder Martin ist nicht nur anwalts seine Berbitterung noch vergrößert und er sich damals in einem Zustande hoher nervöser Erregung befunden habe. B. zu ertränken. Sie war im Pichelsteiner Krug in der Friedrich- fromm und brav, er ist allzeit auch zu" Spafſeteln", wie man Lehteres wurde durch einige Beugen beftätigt. Der Staats­straße beschäftigt, wohnte am Kottbuser Damm bei den Eltern. Wienerisch die Späßchen nennt, aufgelegt und durch seine anwalt erachtete die Beleidigungen als recht gröbliche und be Die Kellnerin hatte kurz vor Schluß des Geschäftes ihre Stellung Spasfeteln" bringt er ein bedrohtes Cheglück zwischen einem anwalt erachtete die Beleidigungen als recht gröbliche und be verloren. Ob dies die Ursache zu dem Selbstmordversuch war reichen Waldmüller und feiner zu unrecht eifersüchtigen antragte 3 Monate und 14 Tage Gefängniß. Der Dies wird auf naivste Weise mit Gerichtshof erkannte auf eine Gefängnißftrafe von einem ältesten Mitteln erzählt. Dennoch hat das durch und durch triviale Spassetel im Wiener   Raimundtheater einen ungewöhn- ,, Das 500jährige Hohenzollern   Jubiläum nnd die Unter dieser Ueberschrift ist unterm lichen Erfolg errungen und hat auch in Berlin   harmlofen Leuten Alliance israélite". nicht übel gefallen, wenngleich hier nicht an hundert Aufführungen 20. Dktober d. J. in dem antisemitischen Deutschen   Generals und darüber zu denken ist. Das macht: In Wien   sind die alten Anzeiger" ein Artikel erschienen, der dem verantwortlichen Kasperletraditionen noch lebendiger. Zugleich faßte man den Redakteur des Blattes, Karl Sedlacze d, eine Anflage wegen Bruder Martin" als eine Reaktion gegen die Einfuhr gewisser Majestätsbeleidigung zugezogen, welche gestern vor der achten Berlinischer Wigerzeugnisse auf, die sich geistreichelnd geberden Strafkammer des Landgerichts 1 gegen ihn verhandelt wurde. ( Marke Blumenthal). In dem Artikel war u. a. behauptet, daß der Kaiser nicht im stande

oder ob sie mit einem jungen Mann, der sie allabendlich aus dem Lokal abzuholen pflegte, in Streit gerathen ist und deswegen in das Wasser ging, ist nicht bekannt. Das junge Mädchen wurde gerettet und nach einem Krankenhause gebracht.

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Frau ins Loth.

Monat.

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und innerlich frostig und flach sind. fam die Wiener Mittelstands Bewegung" in sei, die Ränte der ihn umgebenden Partei zu durchschauen und sich

Grauenhaftes Elend wurde in Spandau   anläßlich des Todes einer Näherin in einer Familie aufgedeckt. Eine Arbeiterin der Munitionsfabrik hatte noch für ein Kind und ihre Mutter zu sorgen. Leytere ist der Volts- 3tg." zufolge eine dem Trunk ergebene, halb dem Wahnsinn verfallene Person, die alle Augen­blid wegen Erregung von Aergerniß von der Polizei eingesperrt werden muß. Die unglückliche, bruftfranke Tochter mußte nicht Dazu der weise Bruder ihrem Einflusse zu entziehen. Aus diesem Grunde gingen die Wünsche allein für den Unterhalt die Mittel herbeischaffen, sondern den fleinbürgerlichen Kreisen, denen auch das Geld für den Branntwein, den die Mutter Martin sehr nach dem Herzen sprach. In seiner Bettler- der Antisemiten nach der von ihnen gewünschten Gefeßverände= verlangte. Das unglückliche Geschöpf arbeitete sehr fleißig, philosophie theilt er die Menschen in drei Klassen:" Die Reichen, rung betreffend die Beschränkung der jüdischen Freiheiten, Ent­infolge der Entbehrungen aber siechte sie fiechte sie indeß immer bo was haben, die Armen, denen g'schenkt wird, und die Leut' fernung der jüdischen Richter u. f. w. nicht in Erfüllung. Es mehr dahin; einigen vor Zagen gab einem vom Mittelstand, nix friag'n und a nig haben." Solche und wurde ferner behauptet, daß der Kaiser sich durch die Spenden, fte zweiten Rinde das Leben. Der Mann, welcher ihr die Heirath ähnliche Sentenzen mußten im rückständigen Wienerthum schlag- welche die Juden für wohlthätige Einrichtungen, für Kirchens versprochen, hatte sie sorglos im Stiche gelaffen. Während sie fräftig wirken. Im Neuen Theater gab Herr Papay, der bauten u. s. w. bergäben, beeinflussen lasse. Staatsanwalt Stachow nun krank und elend darniederlag, entzog ihr die wahnsinnige besseres kann, die dankbare Rolle des segenspendenden Laien hielt die Majestätsbeleidigung für um so schwerer, da das Blatt Mutter das nothwendigste zur Nahrung; selbst Gaben, die von bruders. Im allgemeinen wurde im Sinne des Kasperlegeschmacks des Angeklagten sich national und monarchisch" nenne. Der Artikel sei in der Hauptsache allerdings gegen die Juden mitleidigen Leuten gebracht wurden, sogar Lebensmittel, trug gespielt. die Alte davon, um sich dafür mit Branntwein zu versorgen. gerichtet, dem Kaiser werde aber darin der Vorwurf gemacht, Auf ihrem elenden Lager hauchte die Wöchnerin ihren Geist aus, daß er seine Regentenpflicht verlege. Er beantrage gegen den während die betrunkene Mutter eben von einem Polizeibeamten Angeklagten   eine Gefängnißstrafe von einem Jahre auf der Straße aufgegriffen und eingesperrt wurde. Der hinter­Der Angeklagte führte in längerer Rede aus, daß der Artikel bliebenen Kinder hat sich jetzt die städttsche Armenpflege an nicht gegen, sondern für die Krone geschrieben sei. Nur genommen. Warum ist denn die halbwahnsinnige Mutter nicht die Hofgesellschaft folle getroffen werden, welche Mißbrauch ebenfalls bei Zeiten von der Behörde irgendwo untergebracht mit ihrer Stellung treibe, indem sie die Juden an den Raiser heranbrächte und verhinderte, daß der Kaiser   Maßregeln gegen fie ergreife. Der Angeklagte wurde verurtheilt unter folgender Begründung: Der Gerichtshof verkenne nicht, daß das Blatt eine nationale Blichtung vertrete, aber auch ein nationaler Mann könne sich im Gifer zu einer Majestätsbeleidigung hinreißen lassen und daß der Angeklagte dies gethan, sei zweifellos. Mit Rücksicht auf die ganze Sachlage sei deshalb nur auf eine Festungshaft von drei Monaten erkannt worden.

worden?

Auf der Straße geftorben ist am Sonnabend das 60 Jahre alte Fräulein Marie Just aus Köpenick  , das im Hospital der Parochialkirche wohnte. Die alte Dame fiel vor dem Haufe Klosterstr. 38 plöglich um und starb auf der Stelle.

Die Glätte hat in der Nacht zum Sonntag wieder ein Opfer gefordert. Als gegen 1 Uhr der 44jährige Arbeiter Hermann Schröter, der in den Elektrizitätswerfen beschäftigt ist, sich nach Schluß der Arbeit in seine in der Ackerstraße Nr. 123 belegene Wohnung begeben wollte, fiel er infolge der Glätte in der Nähe seiner Wohnung hin und brach sich den rechten Unterschenkel. Der Verunglückte mußte in ein Krankenhaus gebracht werden.

Der 38 Jahre alte Hauptmann 3. D. Paul Lamprecht aus Göttingen   fiel am Sonntag Vormittag an der Ecke der Friedrich- und Mohrenstraße plöglich bewußtlos um. Er wurde in ein Krankenhaus gebracht.

Todt aufgefunden wurde Sonntag Nachmittag gegen 6 Uhr Die 33jährige Else Engelhardt, die früher Direttrice bei Gerson war, in ihrer Wohnung in der Frobenftr. 29. Sie ist am Herz­schlage verstorben.

Hat der Bruder Martin noch irgend welche leise Spuren von Charakter, so ist die Posse des Adolph- Ernst- Theaters völlig läppisch und jeden Charakters bar. Ein Wirrsal von grotesten Vorgängen, ein mühsam erzwungener Ult auf Kosten unmöglicher Kleinstädter. Das ist nicht mehr Theater für die Anspruchslosen, für die gläubig- beschränkten Zuschauer, die im Bruder Martin noch auf ihre Kosten kommen können, das ist Verlogenheit und Verrohung zugleich. Soll man die Wizze, die über die armen Provinzialen, die diesmal aus Grünberg   in Schlesien nach der Weltstadt Berlin   verschlagen werden, nach erzählen? Es lohnt der Mühe nicht. Frau Dora als ver­liebte ältliche Grünbergerin ließ erkennen, daß aus der Soubrette wohl noch eine komische Alte" von Humor werden fönne und Direttor Ernst durfte in schlesischem Toufall sprechen und war glücklich über die brave Handarbeit seiner Klaque.

Gerichts- Beitung.

Gegen eine Regierungsverordnung vom 4. Januar 1859, welche besagt, daß sich ein Gastwirth strafbar mache, wenn er ohne polizeiliche Erlaubniß öffentliche Tanzlustbarkeiten ver Der heftige Konkurrenzkampf, der seit Jahren zwischen anstalte, sollte sich der Gastwirth Nodalen vergangen haben. N. den beiden hier bestehenden Zuschneide- Akademien" geführt wird, hatte sein Lokal einer Filiale des Metallarbeiter Verbandes zu zeigte sich in einer Verhandlung, welche gestern vor dem Schöffen- einem Vergnügen zur Verfügung gestellt, das die Staatsanwalts gericht stattfand. Der langjährige Leiter der Großen" Schneider schaft gleich der Polizeibehörde als öffentliche Tanzluftbarkeit Akademie im Rothen Schloß gründete im Anfange d. J. ein betrachtete. N. wurde in allen Instanzen freigesprochen, obwohl eigenes Institut am Alexanderplatz   unter der Firma Größte" festgestellt worden war, daß zwei der Fesitheilnehmer erst am Berliner   Schneider- Akademie von Direktor Maurer. Das Unter- Eingang zum Lokal sich durch Zahlung von 60 Pf. das Recht nehmen florirte, aber wie der Leiter des älteren Justituts, der zum Eintritt erwarben. Schöffengericht und Straffammer fahen hierin ebenfalls Maurer   heißt, annimmt, aus dem Grunde, weil noch keinen genügenden Grund zu der Annahme, daß überhaupt ein das Publikum das Unternehmen mit dem seinigen verwechselt. öffentliches Vergnügen vorlag. Das Rammergericht nahm im Ein solcher Fall hat ihm Veranlassung gegeben, gegen den Gegensatz zu den Vorinstanzen wohl an, daß jenes Vergnügen Eine Selbstmordgeschichte. Seit dem Freitag wird in Direktor Maurer vom Alexanderplatz   Anzeige wegen Betrugs zu eine öffentliche Taugluftbarkeit gewefen fei, weit zwei Personen den befferen" Kreifen der Friedrichstadt   der Selbstmordverfuch erstatten. In der Akademie des Angeklagten erschien eines Tages gegen ein Entree Zutritt erhielten, daß sich aber dennoch der zweier junger Mädchen lebhaft diskutirt. Es handelt sich um die ein taubstummer Schüler namens Stein in Begleitung seiner Gastwirth nicht schuldig gemacht habe. Es tönnte nicht gefagt 16 jährige Tochter eines Bantiers in Halleschen Thorviertel und Tante, um sich für einen Zuschneide- Kurfus anzumelden. Er werden, daß N. eine öffentliche Tangluftbarkeit veranstaltet deren etwa 24 Jahre alte Gouvernante. Als am Freitag Morgen fagte, daß seine Mutter dieserhalb bereits geschrieben habe. Der hätte; und wenn auch, wie der Ober- Staatsanwalt betone, der die beiden Jungfrauen nicht beim Frühstück erschienen und die Angeklagte erwiderte darauf, er entfinne fich". Die Tante des Angeflagte als Wirth insofern fahrlässig handelte, als er den er auch Taubstumme Eintritt der erwähnten beiden Personen nicht verhinderte, so besorgten Angehörigen ins Schlafzimmer eilten, fanden sie die Taubsiummen fragte darauf, ob Der schnell unterrichten jungen Mädchen in bewußtlosem Zustande vor. tönne, worauf der Angeklagte erwiderte, genüge dies hier nicht, ihn für strafbar zu erklären. herbeigerufene Arzt konstatirte Bergiftungssymptome. Die daß er schon wiederholt Taubstumme ausgebildet habe. in der Anstalt. Er er­Unglücklichen, die erst gegen Abend das Bewußtsein wiederer- Der Taubstumme blieb Tangien, gestanden, daß sie aus Lebensüberdruß gemeinsam in fuhr später, daß er in das unrichtige Institut gekommen Der den Tod hatten gehen wollen. Wie diefer Lebensüberdruß ent- sei und dies erfuhr auch der andere" Direktor Maurer. standen ist, davon erzählt ein Berichterstatter eine lange Ge­schichte, deren Kern darin besteht, daß das kleine Fräulein sich in ein Liebesverhältniß mit einem ihrer Gouvernante nahe stehenden Herrn eingelassen haben soll.

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Das alte preußische Presgesetz. Dem Arbeiter Schulz wurde vorgeworfen, einige noch rechtsgiltige Paragraphen des alten preußischen Preßgesetzes dadurch verlegt zu haben, daß er ohne Genehmigung an öffentlichen Orten Druckschriften vertheilte. Staatsanwalt hielt einen Betrug deshalb für vorliegend, weil Schulz hatte ein Flugblatt, das an die Arbeiterschaft Westfalens der Angeklagte in der Zante des Taubstummen den Glauben er gerichtet war, in Dortmund   derart verbreitet, daß er die Zettel weckt hatte, er fei der richtige" Direktor Maurer, dessen Institut in die Wohnungen bineingab. Bei der Gelegenheit traf er auf der Zögling besuchen wollte. Er beantragte gegen den Ange der Treppe eines Hauses einen Mann, dem er im Vorübergehen Der Vertheidiger, R.-A. flagten eine Geldfirafe von 150 M. schnell ein Blatt reichte. Dies wurde ihm zum Vorwurf gemacht; Die auch von uns jüngst mitgetheilte Notiz der Char lottenburger Beitung", wonach der Widerstand der physikalisch Dr. Haase, rügte befonders, daß der Anzeiger des angeblichen Betrugs die zuständigen Behörden nahmen an, der Treppenfiur sei ein technischen Reichsanstalt gegen die Einführung des elektrischen eingestandenermaßen sich der, agents provocateurs  " bediene, um öffentlicher Ort im Sinne des Gesetzes. Das Schöffengericht Betriebes auf der Berlin  - Charlottenburger   Pferdebahu als über- feinem Konkurrenten eine Falle zu stellen. Der Angeklagte sei war derfelben Meinung und verurtheilte den Angeklagten, in der wunden gelten darf, wird von zuständiger Seite als unzutreffend sicher nicht vom bösen Willen beseelt gewesen, er habe doch nicht Berufungsinftanz wurde dieser jedoch freigesprochen. Die Strafe wunden gelten darf, wird von zuständiger Seite als unzutreffend nöthig, jeden sich Meldenden erst einem Examen zu unterwerfen, fammer hatte festgestellt, daß das fragliche Haus nur wenige bezeichnet. um sich zu vergewissern, ob derselbe nicht etwa zu einem Kon- Familien beherbeige und daß infolge dessen auf seinen Treppen furrenten wolle. Er bat um Freisprechung, auf welche der ein sehr geringer Verkehr herrsche. Hieraus schloß das Gericht, Gerichtshof auch erkannte. daß der Flur dieses Hauses nicht als öffentlicher Ort anzusehen

lezen.

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Witterungsübersicht vom 23. Dezember 1895.

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brei Preislisten

Polizeibericht. In der Nacht zum 22. d. M. stürzte sich von der Pferdebahnbrücke am Weidendamm eine Kellnerin in die Spree. Sie wurde zwar alsbald herausgezogen, war aber bereits Im Haufe Puttligstraße 5 knallte es am Nachmittage sei. Anders wäre es, führte das Gericht aus, wenn es sich um bewußtlos und wurde nach der Charitee gebracht. Am 22. d. M. morgens wurde auf einem Grundstück in der des 7. Oftober. Innerhalb kurzer Zeit fielen dort 5 Revolver eine Miethskaserne in einem Berliner   Arbeiterviertel handelte, Bergstraße ein Müllergeselle von mehreren Männern überschüsse. Der Thäter stand gestern unter der Anklage der Beda könnte man den Flur wohl als öffentlichen Ort betrachten. brohung vor der siebenten Straffammer des Landgerichts I  . Es Die Revision der Staatsanwaltschaft gegen diese Entscheidung fallen und durch Schläge schwer am Kopfe verletzt. Nachmittags sprang an der Lüßowbrücke ein Mann in den war der Heizer Hermann Schmidt, der als tapferer Krieger wies der Straffenat des Kammergerichts am 19. Dezember zu= Die vom Vorderrichter aus den thatsächlichen Fest Landwehrkanal  ; er wurde jedoch aus dem Wasser gezogen und mit einer Anzahl Orden auf dem zottigen Mannesbusen den rück. nach der Charitee gebracht.- Ginen gleichen Selbstmordverfuch Gerichtssaal   betrat. An dem obengenannten Tage hatte Schmidt ftellungen gezogenen Schlüsse ließen teinen Rechtsirrthum er beging in der Nacht zum 23. d. M. ein Mädchen, indem es sich des guten zu viel gethan. Auf dem Flur erhielt er Streit mit einem fennen. In der Reinicken- anderen Hausbewohner. Wüthend eilte er in seine Stube mit der Leipzig  . Als ein Retter des Handwerks wurde in Nr. 113 an der Fischerbrücke in die Spree stürzte. dorferstraße gerieth ein Wursthändler mit einem Schlosser in Drohung, einen Revolver holen zu wollen. Sein Gegner zog es vor, der Leipziger Volkszeitung" vom 17. Mai b. J. der Streit und gab, als ein Schuhmann den dadurch hervorgerufenen sich in seine Wohnung zu flüchten, kaum hatte er aber die Thür großherzoglich anhaltinische Kommerzienrath Joseph Seiler, Auflauf beseitigen wollte, einen Revolverschuß ab. Die Kugel sugeichlagen, als hinter ihm zwei Schüsse abgeschossen wurden, in Firma F. 2. Geiler in Dessau   bezeichnet und gesagt: Der drang in die Kleidung des Beamten, ohne ihn jedoch zu ver- zum Glück ohne Schaden anzurichten, da die Gefchoffe im Holz Herr Kommerzienrath, der es feinen 40000 Schneidertunden" stecken blieben. Der Angeklagte gab dann vom Flurfenster aus ohne jemanden zu treffen. Der Staatsanwalt wollte dies mehr als leichtfertige Umgehen mit Schußwaffen mit drei Monaten gewissermaßen eine Prämie aus auf die Fertigkeit und Gefängniß bestraft wissen. Der Vertheidiger Rechtsanwalt unmoralische Fähigkeit, das Publikum hinters Licht zu Wronfer erreichte, daß der Gerichtshof es bei sechs Wochen Ge- führen, ja er verleitet durch sein Gebahren geradezu zu fängniß beließ und hiervon zwei Wochen durch die erlittene den unfeinsten Geschäftsmanipulationen. Hierdurch fühlte sich der Kommerzienrath gekränkt und zitirte den Genossen Richard Untersuchungshaft für verbüßt erachtete. J1lge als verantwortlichen Redakteur der Leipziger   Volts. Wegen Beleidigung des Amtsrichters Jäger, des zeitung" vor den Richter. Das Schöffengericht zu Leipzig  und des Gerichtsschreibers Thomas Ronkursverwalters erfannte am 12. Oktober d. J. auf Freisprechung, da der Brintmeyer hatte sich gestern der Kaufmann Ludwig von Illge geführte Wahrheitsbeweis gelungen sei und Rosmanith vor dem hiesigen Schöffengericht zu verantworten. ihm insoweit, als beleidigende Ausdrücke in dem Artikel Der Angeklagte war früher Mitinhaber der bekannten Weinfirma enthalten seien, der Schutz des§ 193 des Strafgesetzbuches, Seite berechtigter Interessen zur ftebe. Rosmanith u. Schaurté, die Pächterin des Monopol Hotels war Wahrnehmung batte gegen dieses Urtheil Berufung eingelegt, und in Konkurs ging. Zwischen ihm und seinem ehemaligen Seiler Kompagnon hat eine bittere Feindschaft plaggegriffen, die noch Seiler als auch sein Vertreter waren aber zu dem am 23. De­dadurch vergrößert wurde, daß der Angeklagte sich in den zember vor dem Landgericht Leipzig   anberaumten Termin nicht Verdacht verbissen hat, Schaurté habe bei dem Konkurse erschienen, obgleich ihnen die Ladung am 18. bezw. 12. Dezember, durch um fein also rechtzeitig zugestellt worden war. Die eingelegte Berufung allerlei Schiebungen ihn geschädigt und zur wurde darum fostenpflichtig verworfen. Geld gebracht. Schaurté meldete noch nachträglich Maffe eine Forderung seiner Frau in Höhe von 80 000 Mart

noch drei Schüsse auf im Hofe befindliche Personen ab, ebenfalls freiſtellt, ihren Privatkunden gegenüber zu zu benußen, setzt also

Stationen.

Swinemünde  

Barometer­

stand in mm,

reduzirt auf

d. Meeressp.

Windrichtung

UND

Windstärke

KALOKIA NNW( Stala 1-12)

Wetter

bedeckt

Temperatur

( 5° C. 4° R.)

LATLANCOTEC nach Gelsius

762

Hamburg

763

DSD

Nebel

Berlin

762

NNO

Wiesbaden

760

Still

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Regen bedeckt

München  

760

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bedeckt

Wien  

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Haparanda  .

765

M

bedeckt bedeckt

Petersburg

760

0

Cort

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7

Aberdeen.

760

Pairs.

756

DS0

2

Schnee wolfig bedeckt bedeckt

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