Sonnabend
17. November 1928
Unterhaltung und Wissen
In dieser bunten Welt kommt man öfters zu Bekanntschaften, die man dann aus den Augen verliert, um ihnen später einmal wieder zu begegnen. Mitunter legt man auf solch eine Wiederbegegnung feinen sonderlichen Wert, aber das Schicksal spinnt unbefümmert seine Fäden.
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So erging es dem braven Bürger Jonas Klevomedis mit Ritolai Konopiatkin. Das erstemal trafen sie einander in Mogilew während des Weltkrieges. Jonas Klevomedis war aus Furcht vor den Deutschen aus seiner litauischen Heimat nach Mogilem geflohen. Unterwegs hatte er seinen Baß verloren, und so betrat er topfenden Herzens das Polizeirevier. Er stedt dem Wachtmeister 20 Ropeken zu; dieser zeigte ihm darauf diensteifrig den Tisch des zuständigen Beamten, nachdem er ihn zunächst angeschnauzt hatte. Der Beamte sah Jonas sehr streng an und fragte barsch: ,, Wie heißen Sie?" Klevomedis, Herr Inspektor." ,, Sind Sie Tatare?" ,, Nein, aus Litauen ." ,, Litauen ? Gibt es nicht!" Klevomedis versuchte vergeblich, dem hohen Beamten geographische Kenntnisse über dieses Land beizubringen. Das heißt Nordwestgebiet und nicht Litauen ", versezte der Beamte,„ haben Gie zwei Photographien?" Jonas überreichte dem Beamten einen Briefumschlag, in dem sich zwei Photographien und ein Behnrubelschein befanden. Des Inspektors Gesichtsausdruck flärte sich zusehends auf. Er füllte rasch die Formulare aus und erklärte dabei im Tone äußerster Gutmütigkeit: Also wozu viel Förm lichkeiten? Ich bin ein echter Russe mit einer meilenweiten Geele... Ich heiße Nikolai Konopiatfin... Bitte besuchen Sie mich. Biffen Sie, Ihr Aeußeres war mir fofort ungemein sympathisch! Auf Wiedersehen, Herr Klevomedis, es hat mich sehr gefreut!" So wurde die denkwürdige Bekanntschaft zwischen Jonas Klevomedis und Nikolai Konopiatkin geschlossen. Sehr bald war Jonas über die Lebensverhältnisse seines neuen Freundes genau unterrichtet: der Inspektor war verheiratet, hatte zwei Kinder, erhielt zwar nur 30 Rubel Monatsgehalt, zahlte indessen für seine Wohnung 40 Rubel monatlich und lebte auch sonst nicht übel. Man traf sich von Zeit zu Zeit beim Schoppen. ber, wie mun das Leben ist, du denkst: morgen treffen wir uns wieder... aber halt!- es vergehen Tage, Wochen, Monate... Go tam es auch hier. Zwei Jahre später im Dezember 1918 war Klevomedis, auf der Rückreise nach seinem Heimatstädtchen, in Wilna angelangt. Da begegnet er einem arg zermpten Menschen, der demütig den Hut vor ihm zieht. Schon will er ihm einen Groschen geben, als der Mann ausruft:„ Ach, Herr Klevomedis, Sie erkennen mich wohl nicht! Bin doch Ihr elter Freund Nikolai Konopiatfin aus Mogilem!" Lieber after Freund! Entschuldige tausendmal; habe dich nicht erkannt, wirst wirst sicher sehr reich werden!" ,, Reich? Keine Spur! Bo ich seit Tagen nichts gefressen habe..." Klevomedis führte seinen Freund in ein Speisehaus und bemirtete ihn mit einer Fleischbrühe, dicken Mehlflößen und gutem preußischen Bier. Der Inspektor a. D. verschlang alles im Tempo Tausend und erzählte dazwischen seine Leidensgeschichte: nach der Revolution habe man ihn mobilisiert und an die Front geschickt; hier sei er in deutsche Gefangenschaft geraten; nach seiner Flucht aus dem Gefangenenlager habe er sich in den Wäldern herumgetrieben und erst nach der deutschen Revolution es gewagt, in Bilna Zum Abschied schenkte Klevomedis dem Freunde
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cufzutauchen.
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10 Oftrubel. Wieder gingen Jahre ins Land. Neun Jahre später wurde Alevomedis verhaftet, vielleicht hatte er eine illegale Beitung gelejen oder sich über den Polizeivorsteher ungebührlich geäußert. Kurzum, er wurde von zwei uniformierten Polizisten ins Gefängnis eingeliefert. Zuwachs, Herr Direktor!" ,, Wieder so ein Landstrolch? Sollten den Staub des Vaterlandes von ihren Fersen schütteln, die Brüder!" Die Stimme fannte er doch!?".. Ein wohlgenährter Mann in ordenbesäter Uniform erschien. Rein Zweifel. Der schielende Blick, der rote Schnauzbart, das war Nikolai Konopiattin aus Mogilem. Aber dem Konopiattin aus Bilna sah er gar nicht ähnlich.
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Ja, er hatte sich gründlich verändert. Nicht einmal Nikolai Sonopiattin hieß er jetzt, sondern. Mykolajus Konopiatfinas. Der waschechte Russe mit der meilenweiten russischen Seele hatte sich in einen echten Litauer mit garantiert echt litauischer Scele verwandelt. Jegt wußte er genau über Litauen Bescheid.... 3wei Paar Augen freuzten ihre Blide. Das Lächeln auf dem Gesicht des Jonas erstarrte. Konopiatkins Gesicht wurde erst glutrot, dann treideweiß. Er preßte die Lippen aufeinander. Dann sagte er mit schroffer Stimme:
Abführen! In die Zelle! Handfeffeln anlegen!" Das war Jonas Klevomedis und Nikolai Konopiatkins dritte Begegnung...
Ob sie in diesem Leben einander noch einmal begegnen werden? Und wie? Wer weiß.... ( Aus dem Litauischen von G. W.).
Am feuerspeienden Krater des Aetna .
Der bekannte deutsche Naturforscher Professor Koellifer hat in leinen bei Engelmann erschienenen Erinnerungen die Schilderung einer Forschungsreise nach dem feuerſpeienden Krater des Aetna hinterlassen, da er die günstige Gelegenheit hatte, die furchtbare Eruptionstätigkeit dieses Bultans im Winter 1852 fennen zu lernen. Seine Darstellung wird heute, wo der Aetna wieder eine gefährliche Tätigkeit entfaltet, von besonderem Interesse sein. Er schreibt u. a.:,,Diesen Strom fann ich nicht besser vergleichen cls mit Schutt- oder Geröll- Lawinen, wie sie auf steilen Abhängen der Alpen so häufig zu beobachten sind, denn wenn derselbe auch is ein zusammenhängender feuriger Streifen und auf den ersten Elid als flüffig erschien, so bestand derselbe doch aus nichts anderem nis aus herabriefelnden, zwar feurigen, rotglühenden, jedoch schon ften Lavalíumpen der verschiedensten Dimensionen. Da wir von dom Buntte, auf dem wir standen, ein Stück des Stromes von etwa Minuten Länge übersahen, so hatten wir beständig zwei, brei nder vier große Feuerströme und viele fleine vor uns, denn wenn einer versiegte oder schwächer wurde, so taten sich immer wieder an anderen Stellen neue auf oder öffneten fich die alten Schlünde wieder. So schreitet der Lavastrom, in seinem Innern und an feiner Oberfläche sich bewegend, zwar langsam und ungleichmäßig, aber doch stetig fort, und reißt alles, was sich ihm entgegenstellt, ins Berderben. So sehen wir eine Menge verschiedener Bäume und Besträuche von demselben ergriffen werden, und es war ein kauerlich schönes Schauspiel, den Ort der Zerstörung durch die
Beilage
des Vorwärts
Der philosophische Verbrecher.
Jad Blad nennt er sich, und was er von seinem Dasein erzählt,| Als er vierzig Jahre alt war, hatte er infolge der unerhörten Aufist angetan, die Berbrecherlaufbahn durchaus nicht in dem rosigen Licht erscheinen zu lassen, in dem manche abenteuerlustige Knaben und Jünglinge fie sehen, zumal in einer Zeit, die durch Filme und Kriminalromane und Theaterstücke den Schleier hohen Heldentums um Verbrechen und Verbrecher webt. Der Berbrecher, das ist heute der Ausnahmemensch, der Mensch, dessen Tun und Treiben interessanter ist, als das des gewöhnlichen Alltagsmenschen. Hören wir einmal, was ohne Schönfärberei ein Berbrecher von seiner Laufbahn berichtet:
Eines Abends ging ein vierzehnjähriger Knabe zum Bahnhof, um zu sehen, wie der Expreßzug einlief, wie die Passagiere ausstiegen und wie der Zug dann wieder hinausdampfte. Es war nicht der erste Abend, daß sich der Knabe hier einfand. Es war, streng genommen, eine von den beiden Bergnügungen, die die fleine Stadt ihren Bevohnern zu bieten hatte. Das andere Vergnügen war die Bar des einzigen Hotels der Stadt.
An diesem Abend stieg nur ein Baffagier aus, ein großer, hagerer Herr mit aufrechter Haltung und militärischem Gang. Er trug einen hellgrauen Anzug, hellgrauen Hut und hellgraue Hand schuhe in der Hand. Er nahm einen Gepädträger, übergab ihm wurde, und machte sich mit dem Träger als Wegweiser auf den einen Lederkoffer, der soeben aus dem Gepäckwagen ausgeladen Weg nach dem Hotel.
Der Bierzehnjährige folgte dem Mann in dem hellgrauen Anzug, sah den Träger den Koffer in der Halle niederseßen und blieb stehen, um ihn zu betrachten. Es war, wie gesagt, ein Lederfoffer, voller Risse und Schrammen, beflebt mit Blafaten von Hotels, Dampferlinien und Expreßzügen der ganzen Welt. Dieser alte Koffer faszinierte ihn. Er konnte sich nicht von seinem Anblick losreißen. Er bückte sich, streichelte ihn, las die Aufschriften. Er fragte sich, was das wohl für ein Mensch sein mochte, dent so ein fostbarer Gegenstand gehörte. Der Koffer erweckte eine schwindelnde Sehnjucht in ihm, war ihm die Repäsentation von Abenteuer, Welt, Leben. Der Träger fam zurüd, nahm den Koffer und trug ihn die Treppe hinauf, in das Zimmer des wunderbaren Besizers. Der Bierzehnjährige schöpfte tief Atem. Dann aber richtete er sich auf, steckte die Hände in die Hosentaschen und wanderte auf die Straße hinaus. Er hatte seinen ersten, großen Entschluß gefaßt. Er mußte sich so einen hellgrauen Anzug, so einen hellgrauen Hut und so einen Lederkoffer beschaffen. Am anderen Tage fuchte er in seinen schule freien Stunden Arbeit zu bekommen, um so rasch wie möglich seinen Traum zu verwirklichen. Es dauerte viele Jahre, bis er in solche Traum zu verwirklichen. Es dauerte viele Jahre, bis er in solche Verhältnisse tam, daß er ihn anschaffen fonnte. Aber da war es zu spät. So ein Anzug paßte nicht für den Beruf, den er gewählt hatte, ebensowenig der Lederfoffer mit den vielen Blataten. Sein Beruf erforderte einen weniger auffallenden Anzug, wohl auch teuere Beruf erforderte einen weniger auffallenden Anzug, wohl auch teuere und gutsigende Kleider, aber neutrale, die niemandem auffielen und von denen tein Mensch nach fünf Minuten fagen fonnte, ob fie blau, braun oder schwarz waren.
An Abenteuern aber hatte er feinen Mangel. Bor dem Tage feiner Großjährigkeit hatte er sechs Jahre als Landstreicher und Dieb verbracht, mar verhaftet worden, aber wieder freigelassen worden, da man ihm den. Diebstahl, den er wirklich begangen, nicht nachweisen tonnte. Mit 25 Jahren hatte er sich zum Sachver ständigen für Einbrüche entwickelt und jetzt auch bewaffnet arbeiten gelernt. Als Dreißigjähriger stand er in seinem Beruf groß da.
blaue Flamme der brennenden Oliven-, Feigen- und Eichenbäume erleuchtet zu sehen. Manche dieser Bäume widerstanden jedoch merkwürdig lang, und mitten in der Lava fanden wir noch aufrechtstehende Stämune, die der intensivsten Bärme trotten Am schönsten nahmen sich neben dem Kontraste der roten Lavaglut und der hellen Flamme der Bäume die nicht selten in ungewohnter Stärte auftretenden Lavaströme aus, namentlich wenn diefelben ungeheure feurige Klumpen zutage förderten.
Wir begannen zu ratschlagen, wie wir mohl dazu kommen fönnten, die bocca oder den Mund, der das Feuer speit, zu erschauen. Nachts zehn Uhr machten wir uns beim herrlichsten Mondschein mit drei Führern und einem Tiere, das unsere Mäntel und den Mundvormt trug, auf. Nach einem fast unausgesetzten Marsche von 3½ Stunden famen wir endlich sehr ermüdet um% 2 Uhr nachts auf dem Monte Cassono oder Zoccolaro, wie die Führer ihn nannten, einem zwischen 5000 und 5500 Fuß hohen Gipfel der Aetnaausläufer, an, von wo wir uns nun, dicht vor und 250 Fuß unter uns das prächtige Schauspiel der Eruption in größter Bequemlichkeit, d. h. in unsere Mäntel gehüllt und an einem schnell gemachten Reifigfeuer gelagert und einen Becher guten Sizilianer Beins in der Hand, genießen fonnten. Der Krater erschien uns etwa eine halbe Stunde entfernt, allein unsere Führer behaupteten, es sei nicht mehr als etwa 10 Minuten. Auf jeden Fall war der felbe nahe, doch drohte uns, da wir hoch über demselben standen und der Wind von unserer Seite fam, nicht die mindeste Gefahr. Bas wir fahen, mar folgendes:
Aus der Talsohle des hier etwa eine Miglie breiten Bal de bove erhoben sich zwei neugebildete 100 bis 200 Fuß hohe Kegel, ein niedrigerer unterer und ein höherer oberer, aus deren Spißen aus weitem Schlunde Lava und Feuer herausquoll. Der niedrigere Krater war der tätigere. und beständig strömte aus demselben eine mit glühendem Rapilli untermengte Feuermaffe, die meist wie eine foloffale 300 bis 500 Fuß hohe feurige Garbe sich ausnahm. Die Feuersäule war übrigens nicht immer gleich hoch und start, viel mehr zeigte tiefelbe regelmäßige Intermiffionen, indem dieselbe alle drei bis fünf Scfunden unter furchtbarem Getöse und felbft donnerähnlichem Kraden stärker hervorschoß und sich dann wieder verminderte. Der höhere Krater hatte oft eine ziemlich hohe, fchlante, tegelförmige Feuersäule, war aber meniger tätig als der andere und zeigte auch längere Bausen, häufig selbst Momente gänzlicher Ruhe. Uebrigens ergab sich deutlich, daß zwischen beiden Kratern, die dicht beisammen lagen, ein Wechselverhältnis ftattfand, in der Art, daß, wenn der eine lebhaft spie, der andere feine Tätig teit verminderte oder ganz ruhte. Aus beiden Kratern floß hier ein breiter und starter, dort ein schwächerer Strom vollkommen glühender und ganz flüffiger Lava ab, welche am füblichen Fuße des unteren Kraters, mithin auf unserer Seite, fich vereinigten und dann
gemeinschaftlich ins Tal hinabfloffen, wo fie im meiteren Berforafe
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reibung durch den Beruf und die wechselnden Schicksale, die damit verbunden waren, nicht mehr die Nerven und die Kraft für eine so schwierige Arbeit wie die des Einbrechers und des Geldschrankfnackers. Er war jetzt einfach auf den Straßenraub angewiesen, mit dem Revolver in der Hand und dem Kommando: Hände hoch!" In der Mitte der Fünfziger macht er einen Ueberschlag über sein vergangenes Leben. Von den dreißig Jahren, die er dieses Leben außerhalb der Gesellschaft geführt hat, hatte er etwa die Hälfte in Gefängnissen verbracht. Er berechnet, daß es ihm gelungen ist, etwa 50 000 Dollar an sich zu bringen, das sind 9 Dollar pro Tag, abgesehen davon, daß ein großer Teil der Summe für Rechtsanwälte und Helfershelfer aufgewendet werden mußte. Und er kommt zu der Erkenntnis: Wenner die gleiche Energie, die gleiche Ronzentration, die gleiche Willenstraft und die gleiche Erfindungsgabe in einem gefeglichen Beruf eingefeßt hätte, so würde sein Banttonte wesentlich anders aussehen als es heute aussieht. Und er ist froh, daß er als Verbrecher einen Mißerfolg erlebt hat. Heute ist er Bibliothekar einer der größten Zeitungen von San Franzisco und gibt die Abrechnung seines Lebens in dem Buche: Ihr könnt nicht gewinnen". In ihm lebt die Ueberzeugung, daß er und alle anderen Straßenräuber und Einbrecher auf die Dauer Mißerfolg haben müssen.
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Und seine eigene große Verwunderung spricht aus den Erinne rungen: Wie hat es nur so fommen fönnen? In seinem Falle handelt es sich nicht um erbliche Belastung, nicht um moralische Defekte, nicht um ein bestimmtes Milieu, das etwa schon seiner Kindheit einen verhängnisvollen Stempel aufgedrückt hätte. Ein frischer, blonder, blauäugiger Junge ist er, etwas besser begabt als der Durchschnitt, von ehrenhaften Eltern geboren. Alles ist durchaus normal. Der Vater ist ein stiller fleißiger Beamter, die Mutter eine ordentliche, liebevolle Frau. Als er zehn Jahre alt ist, stirbt fie, und da der Vater mit dem Knaben nichts anzufangen weiß, Schickt er ihn in eine Klosterschule, wo er sich ausgezeichnet aufführt. Und dann steigt eines Tages der Mann in dem hellgrauen Anzug aus dem Expreßzug. Der Knabe hat ein Ziel für seine Träume gefunden. Er findet eine Stellung, die ihm drei Schilling wöchentlich einbringt. Das Geld gibt er seinem Bater, damit er es ihm zusammenspart. Der Vater wird in eine größere Stadt versetzt und muß häufig Reifen machen. Der Knabe wird Laufjunge in einem Bigarrengeschäft, das aber in Wirklichkeit ein Spielsalon ist. Hier studiert er die Gäste, ohne irgendwie hineingerissen zu werden. Im Nebenamt tassiert er für ein Milchgeschäft Geld ein, bei dieser Be schäftigung trifft er in einem Bordell ein Mädchen, das sein Mitleid erregt. Er beschließt, sie von ihrem Leben zu erlösen; er mietet thr ein Zimmer, während sie sich eine Anstellung suchen soll. Eines Tages sieht ihn der Bater mit dem Mädchen auf der Straße, macht ihm Borwürfe. Als der Sohn sich in die Wohnung des Mädchens begibt, ist sie verschwunden. Sein Vater war bei ihr gewesen. Er bricht vollkommen mit dem Vater und verläßt die Stadt. Er trifft ein paar Landstreicher, denen er sich anschließt.
Das ist der Anfang.
Die Erkenntnis, die er aus dem Leben des Lasters und Verbrechens schließlich gewinnt, ist: es ist ein sehr schlechtes Geschäft, Berbrecher zu sein. Das Leben des Berbrechers ist nichts als ein mußloses Berschwenden von Energie, ErfindungsI gabe und Umsicht.
durch den eigentlichen Gipfel des Berges, auf welchem wir uns
befanden, dem Blicke sich entzogen, jedoch Beweis der Länge des Stromes gelten Enden noch einmal zum Vorschein kamen.
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und das kann als tief unten mit ihren
Nachdem wir eine volle Stunde an dem immer großartigen und keinen Augenblid ganz gleichen Schauspiele uns geweidet hatten, machten wir uns auf den Rüdweg, diesmal mit Fadeln und Laternen, weil mittlerweile der Mond untergegangen war. Etwas nach 4 Uhr famen wir wieder in Zaffarana an, sehr erfreut, die Mühe nicht gescheut zu haben, uns einen möglichst vollständigen Anblick von einem Naturereignisse zu verschaffen, das an Erhabenheit von feinem anderen übertroffen und nicht leicht einem Menschen zweimal geboten wird.
Ein Planeten- Thermometer.
Ueberraschende Ergebnisse über die Temperaturen, die auf den Planeten herrschen, sind jetzt mit Hilfe eines kleinen Instruments gewonnen worden, das so empfindlich ist, daß man damit die Temperatur auf Millionen von Kilometern entfernten Planeten meffen tann. Diese Meffungen mit dem neuen Instrument find an amerikanischen Sternwarten vorgenommen worden. Näheres dar über teilte der Präsident der englischen Astronomischen Gesellschaft P. R. Phillips in einem Bortrag mit. Das Instrument wurde in den Brennpunkt eines besonders starken Fernrohrs gebracht und fann nach verfchiedenen Teilen an der Oberfläche eines Planeten ge
richtet werden. Berbunden mit einem Galvanometer, einem besonders feinen Empfangsapparat, verzeichnet es mit erstaunlicher Genauigkeit die Wärme, die von dem Puntt, auf den es gerichtet ist, ausgestrahlt wird. Auf diese Weise hat man festgestellt, daß die Sommertemperaturen auf dem Mars höher sind als die im Winter und daß die Nachmittage auf diesem Planeten wärmer find als die abends. Rings um die Pole des Mars befindet sich die Temperatur im Sommer etwa auf dem Gefrierpunkt, während in den Gegenden Abende. Rings um die Pole des Mars befindet sich die Temperatur von 60 Grad Fahrenheit herrscht. Das Fehlen einer dichten Atmo( phäre macht die Nächte auf dem Mars außerordentlich falt, so daßz die Temperatur hier viele Grade unter Null liegt. Aber auch nach den neuesten Messungen erscheint es nicht unmöglich, daß lebende Besen dort egiftieren, die sich an die großen Unterschiede zwischen der Tages- und der Nachttemperatur gewöhnt haben. Der Jupiter, der Riese unferes Sonnensystems, ist als ein falter Stern festgestellt worden, während man früher glaubte, daß er sich in einem halb fonnenartigen Zustande befände. Der Merfur, der fleine Planet, der am nächsten der Sonne ist, zeigt sehr hohe Temperaturen. Mit dem Thermometer fonnte eine Size von 752 Grad Fahrenheit festgestellt werden, bei der Eisen weißglühend wird. Es ist daher voll tommen ausgeschlossen, daß hier irgendeine Art des Lebens be stehen kann.