Eine Weihnachtsbeihilfe der Stadt.

Zum bevorstehenden Weihnachtsfest rüstet auch die Stadt Berlin  . In der Stadtverordnetenversammlung hat die fozialdemokratische Frattion folgenden Dringlich­feitsantrag eingebracht:

,, Die Stadtverordnetenversammlung ersucht den Magistrat um eine Borlage, durch die den Erwerbslosen und den Unter­stüßungsempfängern, wie in den Vorjahren, auch in diesem Jahre eine Weihnachtsbeihilfe gewährt wird."

Der Studienrat als Reporter. Dr. Magnus Hirschfeld   und die„ Deutsche Tageszeitung". In allernächster Zeit steht eine interessante Gerichtsverhandlung bevor mit Dr. Magnus Hirschfeld   als Nebenfläger und dem Studien­rat Funke- Steglitz als Angeklagten. Dieser Studienrat hatte nämlich in der Deutschen Tageszeitung" einen Bericht über einen Vortrag geschrieben, den Dr. Magnus Hirschfeld   vor einiger Zeit im Köl­nifchen Gymnasium vor Schülern gehalten hat.

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Der Vortrag galt den Schülerfelbstmorden. In streng fachlich wissenschaftlicher Weise analysierte der Referent die Ursachen dieser traurigen Erscheinung und glaubte sie in der Hauptfache in drei Momenten zu finden: in der Lebensangst der Jugend, ihren Minder mertigkeitsgefühlen und in der Sexualnot. Wie Dr. Magnus Hirsch. feld das öfter tut, schloß er mit einem Dichterzitat. Diesmal war es die Göttliche Komödie   von Dante  , und zwar die Stelle, in der es heißt:

,, Und heiter mun,

Daß ich die Furcht bezwinge,

Legt er die Hand in meine Hand

Und führt mich ein in die geheimen Dinge."

Was machte aber aus den Danteschen Bersen der Herr Studienrat Funte- Steglig? Bei ihm heißt es: Magnus Hirschfeld  , schloß seine Ausführungen mit dem Hinweis, daß es recht wäre, wenn der Schüler zur Schülerin sagte:

,, Leg deine Hand in meine Hand

Und führ mich ein in die geheimen Dinge."

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„ Revolutionäre  " flagen.

Die„ oppofitionellen" Freidenker klagen vor Gericht.

Die Rommunist en haben es noch immer nicht verschmerzen| gerichtsdirektors Beigert verhandelte am Montag diese Klage. können, daß die Mitglieder im Verband für Freidenter. Für den kommunistischen   Oppositionsführer Bensch war Rechts tum und Feuerbestattung sich von den Heilsaposteln aus anwalt Dr. Samter erschienen, den Berband vertraten die Rechts­Mostau nicht belehren lassen wollen. In den letzten Mitglieder anwälte Dr. Landsberg und Labisch a u. Stundenlang redete versammlungen des Verbandes wurden überall Vorstände gewählt, Dr. Samter, man merfte es ihm an, er glaubte selbst nicht, daß die eine zielbewußte Aufbauarbeit gewährleisten. Die Kommunisten die Kommunisten sehr geschickt waren, diesen Prozeß anzuftrengen. wurden, wie in der Konsumbewegung und in den Gewerkschaften, Er breitete das mühsam gegen den Verband zusammengetragene nicht wiedergewählt. Darob großer Kazenjammer. Material breit aus. Es half ihm aber nichts, furze Ausführungen von Dr. Landsberg bewiesen immer wieder, daß die Verbands­leitung in der Abwehr gegen kommunistische Störenfriede berechtigt sichern. Dr. Samter wollte die Generalversammlung für ungültig mar, die Rechte der Mitglieder durch Einführung der Urwahl zu erklären lassen, weil angeblich in einigen Bezirken die Wahl der Delegierten nicht ordnungsgemäß vorgenommen war. Genaue An Nachdem Rechtsanwalt Dr. Landsberg Abweisung der Klage gaben tonnte aber der Berteidiger der Opposition" nicht machen. beantragt hatte, wurde der Prozeß vertagt. Das Gericht will sich erst noch schlüffig werden, ob den ungenauen Angaben Dr. Samters nachgegangen werden soll. Aber man sieht, den dreimal ,, Revolu tionären" ist jedes Mittel recht, wenn sie sich vor dem Ertrinten retten wollen. Der Ertrinkende greift nach dem Strohhalm, tapfere Rapedisten rufen die bei ihnen sonst so verhaßten bürgerlichen Ge­richte an. Aber das ist wirklich ,, revolutionäre" Logit. Und die besteht eben darin, daß man die Begriffe verwechselt...

Nun hat man in der Alexanderstraße eine Abteilung eingerichtet, die mit allen Mitteln versuchen soll, den kommunistischen   Schrei hälsen   wieder Einfluß zu verschaffen. Sie haben sogar die sonst von ihnen so verpönten bürgerlichen Gerichte bemüht. Der Führer der kommunistischen   Opposition hat den Verband verklagt. Angeblich Die Leute, die mit allen Mitteln des Terrors jahrelang die Mei sollen die Mitglieder im Verband ihre Rechte nicht ausüben tönnen. mungsfreiheit unterbunden haben, sie spielen sich mit einem Male als die Schüßer der Mitglieder auf. Gegen die kommunistischen Heger wurde vom Verband das einwandfreieste Wahlsystem, die Urwahl, bei der Delegiertenwahl angewandt. Weil die Kommunisten dadurch ihre Mehrheit verloren haben, paßt ihnen das nicht, und die Gerichte sollten die Wahlen und die lezte Generalversammlung für ungültig erflären, Die Ziviltammer am Landgericht Mitte unter Borsiz des Land

1928, veranstaltet von der Mitgliedschaft Berlin   des Verbandes der Lithographen, Steinbruder und verwandten Berufe, bietet seinen Mitgliedern und deren Angehörigen ein reichhaltiges Unterhaltungsprogramm. In den zwölf Sälen wird die Tanzmusit ausgeführt von den Kapellen Maret Weber, Efim Schachmeister  , Otto Kermbach  , Gerhard Hoffmann, Homocord­Orchester, Fredric- Band, Jazzband- Wiedenhöft und einer Original­der Grünen Beranda die Gebrüder Steiner und vor Beginn des Ronzert. Tanzes gibt Dajos Bela   mit seinem Orchester ein Jazz- Sinfonie

Diese bewußte Umdrehung des Danteschen Zitats ins grob Ero- Russischen- Balalaifa- Kapelle. Für die Richttänzer fonzertieren in tische es ist doch nicht anzunehmen, daß der Studienrat Dantes Göttliche Komödie   nicht fennt, hat Dr. Magnus Hirschfeld   ver anlaßt, durch Rechtsanwalt Dr. Apfel einen Strafantrag wegen Berleumdung zu stellen. Für die Geistesrichtung der Gefinnun 35 genossen des Studienrats ist es aber charakteristisch, daß seit der Veröffentlichung des Berichtes, der übrigens von vielen Rechts­blättern übernommen wurde, Dr. Magnus Hirschfeld   eine Reihe unflätiger Zuschriften erhalten hat, die auch Drohungen mit tätlichen Angriffen enthalten.

Fabrifbrand im Norden.

Die Feuerwehr wurde gestern abend nach der Stargarder Straße 10 gerufen, wo in einer im dritten Stodwert des Quer­gebäudes liegenden Knopffabrit Feuer entstanden war. Beim Ein­treffen der Wehren stand ein Teil des Betriebes, sowie der an­grenzende Garderobenraum in hellen Flammen. Die Feuerwehr mußte eine mechanische Leiter hochwinden, da das Treppenhaus star? verqualmt und der Zugang durch die verschloffenen Türen nicht möglich war. Nach etwa einstündiger Tätigkeit war die Gefahr be­seitigt. Die Entstehungsursache ist unbekannt.

Neu- Cladow wird billiger.

Aus dem Stadtverordnetenausschuß zur Borberatung der Magistratsvorlage wegen Anlauf des Rittergutes Neu- Cladom ist zu melden, daß es gelungen ist, den Kaufpreis in erfreulicher Weise herabzudrüden. Bisher hatten maßgebende Stellen im Rat haus immer erflärt, es sei unmöglich, noch eine Ermäßigung zu er langen. Die Eigentümerin des Gutes, die einen deutsch  . nationalen Stadtverordneten als Rechtsbeistand hat, verhielt sich in der Tat zunächst gänzlich ablehnend. Den fozialdemokratischen Mitgliedern des Ausschusses hat die Stadt es zu danken, daß sie jezt das Gut zu billigerem Preis erhalten kann. Der Preis ist von ursprünglich 2,75 m. auf 2,50 M. je Quadratmeter ermäßigt worden, wodurch an der ganzen Rauffumme 1 160 000 m. erfpart werden. Dazu kommt, daß die Eigentümerin auch auf die Ertraentschädigung von 250 000 m., die fie fich zunächst für Hergabe des Wohnhauses ausbedungen hatte, ver zichten wird. Hiermit steigt der ersparte Betrag auf

1410000 Mart.

Domelas neue Verhaftung.

Heute vormittag fand zwischen dem Oberstaatsanwalt Sethe, Staatsanwalt Dr. Rammlau und Rechtsanwalt Dr. Apfel als Domelas Berteidiger eine Unterredung statt, bei der unter anderem festgestellt wurde, daß gegen Domela vier Anzeigen schweben. Der durch seine Handlungen verursachte Schaden soll etwa 600 Mark betragen. Es handelt sich um sogenannten Logis­schwindel. Einer der Anzeigenden hat seinen Strafantrag bes reits zurückgenommen, da der Betrag ihm zurückerstattet worden ist. Der Grund, weshalb die Staatsanwaltschaft in diesem Falle zu einer steckbrieflichen Verfolgung und Verhaftung geschritten ist, ist darin zu suchen, daß trop wiederholter Nachforschungen Domelas Wohnfiß nicht festzustellen war. Die Verhaftung Domelas ist aus rein recht­lichen Gesichtspuntten erfolgt. Wenn die Richtigkeit der Anzeigen sich bestätigt, würde es sich um Rückfallbetrug handeln. Domela wird in den nächsten Tagen nach Berlin   befördert. Sein Prozeß dürfte bereits in den allernächsten Wochen stattfinden.

Wie hört der Schwerhörige Runfunt? Unter diesem Titel ver­anstaltet die Schwerhörigenabteilung der Partei am Bußtag nach mittag um 18 Uhr einen Experimentalabend. Der einleitende Vortrag, welcher durch einen Bielhörer übermittelt wird, ebenso die Experimente, werden von dem technischen Reichsleiter des Arbeiter Radio- Bundes, Genossen Voigt, ausgeführt. Im Interesse der Wich­tigkeit dieser Sache bitten wir alle Schwerhörigen und tauben Ge noffen, die Veranstaltung zu besuchen, weil es möglich ist, daß auch Taube die Darbietungen hören können. Die Veranstaltung findet statt im Jugendheim, Lindenstraße 4, I.

" Freilandfarne, Schaffenftauden und Gehölze" heißt der Bor­trag, den Richard Maatsch am Donnerstag, 22. November 1928, abends 7% Uhr, im Hörsaal 6 der Landwirtschaftlichen   Hochschule, Berlin   N. 4, Invalidenstraße 42, im Rahmen der Monatsversamm lung der Deutschen Gartenbaugesellschaft an Hand zahlreicher Licht bilder hält. Am gleichen Abend wird außerdem der Film„ Die Seele der Pflanzen" gezeigt. Der Eintritt ist für alle Interessen

ten frei.

Die letzten Stitrodenkurse vor Weihnachten   veranstaltet der Ortsausschuß für Leibesübungen und Jugendpflege Wilmers dorf in der Turnhalle der Volksschule Wilmersdorf, Koblenzer Straße 22. Erste Zusammenkunft zur Besprechung am Sonnabend, dem 24. November, 5 Uhr abends.

Das Fest der Fünftausend" in den gesamten Festräumen des Hauptrestaurant Zoologischer Garten am Sonnabend, 24. November

Wieder Selbstmord eines Schülers.

Aus Furcht vor Nichtversehung.

In der Wohnung feiner Mutter schoß sich der 17jährige Obertertianer Heinz Riethdorf eine Kugel in die Schläfe. Der junge Mensch wurde in bedenklichem Juftande in das Wilmersdorfer   Krankenhaus in der Achen­bachstraße gebracht, wo er an den Folgen der schweren Ver­letzung gestorben ist.

Frau Riethdorf betreibt im Hause Berliner Str. 162 zu Wilmersdorf   ein fleines Konfitürengeschäft, das nicht besonders gut ging. Die Frau, die von ihrem Mann getrennt lebt, hatte Mühe, den Lebensunterhalt für sich und ihre beiden Kinder, den 17jährigen Heinz und den 8jährigen Werner zu verdienen. Auch der Vertrieb von Zeitungen, den en Frau R. nebenbei hatte, brachte nicht viel ein. Da Heinz Riethdorf, der das Treitschte.Real­gymnasium in der Prinzregentenstr. besucht, ein schwacher Schüler war und taum Aussicht hatte, versetzt zu werden, wollte die Mutter den Jungen von der Schule herunternehmen. Das nahm sich Heinz R. so zu Herzen, daß er, als er allein in der Wohnung weilte, fich eine Rugel in den Kopf jagte.

Der Untergang der„ Bestris".

Die Schuld des Kapitans.

New York  , 20. November.

amerikanischen   Regierung ernannten Rommiffar ist jetzt zweifelsfrei Auf Grund der zahlreichen Zeugenaussagen vor dem von der festgestellt worden, daß der Kapitän der„ Bestris", Caren, die alleinige Schuld an dem Untergang der„ Vestris" trägt. Das Log buch des Dampfers„ Voltaire  " enthält feinen Bermert, daß irgendwelche Weisungen der Reederei Lamport u. Holt, der Eigen­tümerin der„ Bestris", vorlagen. Es ist erwiesen, daß die Bestris" noch am Montagmorgen um 4 Uhr in einer Funfmeldung von irgend welchen Schwierigkeiten nichts berichtet hat. Erst 5 Stunden später funtte der Dampfer, daß er sich auf die Seite zu legen beginne und wahrscheinlich Hilfe brauche. Kurze Zeit darauf erfolgte dann und wahrscheinlich Hilfe brauche. Kurze Zeit darauf erfolgte dann der SOS- Ruf.

Die Stadtverordneten haben ihre nächste Sigung am Donnerstag, um 16% Uhr. Auf der Tagesordnung steht unter anderem zur zweiten Beratung die Umgestaltung des Alexander plages, zur ersten Beratung der Ankauf des Gutes Neu- Cladow. Die nächste Ausgabe des„ Vorwärts" erscheint des Bußtags wegen 22. November, abends. Donnerstag, dem

Funkwinkel.

Das Thema Kunst und Technit ist schon im Berliner Rundfunk einige Male von verschiedenen Gefichtspunkten aus be= handelt worden, aber Gad Lippmann jucht nicht die Zusammen­hänge zwischen diesen beiden Gebieten, er will auch nicht aufzählen, welche Künstler die Technik für die Kunst auswerteten, sein Interesse tonzentriert sich hauptsächlich auf den Film. Die Zahl der Stim­men, die den Film als fünstlerische Mache ablehnten, hat sich all­mählich vermindert. Immerhin ist es notwendig, daß immer wie Bemerkungen über die amerikanische   Wolfenfragerarchitektur, die der auf den Film als Kunstwert hingewiesen wird. Daneben fluge der Vortragende vorsichtig mit der Gotit vergleicht, übrigens ein Borgang, der sich schon bei Star! Schäffer und anderen findet. Lippmann bemüht sich, mit jedem Satz die Gegewart anzuerkennen heit das Heil erblickten. Der erste Teil der Abendveranstaltung, gift und romantische Bestrebungen abzulehnen, die nur in der Bergangen= Ser 70jährigen schwedischen Dichterin Selma Lagerlöf  . Die biographische Einleitung fönnte eingehender, umfassender sein. Auch Wirkung, da Edith Herrenstadt- Dettingen überboten ge die Novelle„ Das Mädchen vom Moorhof" tommt zu einer falschen fühlvoll und zu bramatisch lieft, die Novelle gewissermaßen als Szene auffaßt und feine Rücksicht auf die Erzählung nimmt, wäh rend sich Lothar als beherrschter Interpret epischer Dichtungen von neuem erweist. Einen großen Genuß bietet das Havemann Quartett im Schubertschen C- Dur Quintett. J. S.

Explosionstatastrophe bei Paris  . Bisher 12 Tote geborgen.

Paris  , 20. November.

In dem Pariser Vorort Bincennes, der zum Feftungsgürtel gehört und start mit Truppen belegt ist, flog am Dienstag nach. mittag gegen 45 Uhr französischer Zeit ein Kartuschenlager in die Luft. Bisher wurden 12 Tote gezählt. Die Ursache des Unglücks ift noch nicht bekannt. Nähere Einzelheiten fehlen noch. Die Nach­richt, die fofort in der Kammer bekanntgegeben wurde, hat dort größte Bestürzung hervorgerufen.

Jezt, 14 Jahre nach Beginn des Weltkrieges, ruft die Explosion eines Munitionsdepots überall die heftigste Bestürzung hervor. Man bedauert die Opfer und entsetzt sich bei dem Gedanken, daß 12 Men­fchen bei einer ungewollten Entladung von Sprengstoffen getötet wurden. Aber, gerade das tennzeichnet die Brutalität, das Ver­brechen des Krieges. Damals wurde bald auf der einen bald auf der anderen Seite geflaggt, wenn nicht nur ein Dutzend, sondern Tausende von Menschenleben vernichtet waren, wenn Blut in Strömen geflossen war. Eine Explosion, die nur 12 Opfer forderte, mar eine lächerliche Angelegenheit, über die fein Wort zu verlieren war. Und doch rüstet man überall zu neuen, zu fünftigen Heldenbaten"!..

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Zusammenbruch eines Bankhauses.

Mariannes Liebschaften waren schuld!

Einen Be

fammengebrochen. Dadurch find zahlreiche fleine Sparer schwer ge In Freiburg in Schlesien ist das Banthaus Waldmann zus schädigt worden. Der Zusammenbruch, der in ganz Schlesien   großes Aufsehen erregt, ist auf die große Verschwendungssucht der in dem väterlichen Geschäft als Profuristin tätigen Tochter Marianne Wald­mann zurückzuführen. Die Unterschlagungen famen ans Tageslicht, als ein Fleischermeister aus Sorgau  ( Kreis Waldenburg  ) sein Gut­haben in Höhe von 60 000 m. fündigte und für geschäftliche Trans­attionen die sofortige Auszahlung von 30000 M. for­derte. Auf die Erklärung der Marianne Baldmann, daß eine Bar= auszahlung unmöglich sei, ging der Kunde auf das Amts­mehr selbst die Eröffnung des Kontursverfahrens. gericht und trug dort den Sachverhalt vor. Eine Nachprüfung ergab die Zahlungsunfähigteit, und der Bantier beantragte nun­verbindungen, die Unjummen geloftet haben. Die 38 Jahre alte Bankierstochter unterhielt viele Liebes tannten aus der Jugendzeit, der die bescheidene Stellung eines Amtsdieners befleidete, stattete fie mit einer fompletten Wohnungs­einrichtung aus. Auch sonst trat sie sehr freigiebig auf. Ein Fabrit profurist, ein Rektor und andere Betannte erhielten namhafte Ge= hente, die auf Kredit getauft waren. Einem im väterlichen Geschäft tätigen Buchhalter schenkte fie u. a. ein Motorrad im Werte ausgestattet. Für Einladungen zu einem Kaffeefränzchen revanchierte von 2000 m., und auch dessen Braut wurde in großzügigfter Weise sich die W. mit fostbaren Geschenken, so u. a. mit Pelzfragen, Möbeln, Staubsaugern, Berserteppichen usw. Die Freiburger   Polizei ist nun mehr damit beschäftigt, diese Geschente zu beschlagnahmen und für die Konfursmassen zu retten. Zum Transport der beschlag­nahmten Sachen müssen Rollwagen herangezogen werden. Neben den Ausgaben für Geschenke verbrauchte die W. große Beträge für verleiher hat noch weit über 1000 m. zu erhalten, ein Weinhändler Autofahrten mit ihren Kavalieren und Bekannten. Ein Auto­hat den Berlust von 4700 m. zu beflagen. Bei ihrer Vernehmung gab Marianne Waldmann die riesige Verschwendung zu, belastere aber mun ihren 70 Jahre alten Bater durch die Angabe, daß er sich um die Buchführung nicht gefümmert und auch die Bilanzen nicht tontrolliert habe. Unter diesen Um ständen hat die Staatsanwaltschaft nunmehr auch die Verhaftung des alten Bantiers verfügt. Die Hauptgeschädigten sind kleine hand. merter und Gewerbetreibende.

Seltene Photos. Die neueste Nummer der„ Illustrierten Reichs banner- Zeitung" bringt drei bisher nicht bekanntgewordene Photos von den Waffenstillstandsverhandlungen zwischen Deutschland   und Deutschland   und Frankreich   im Wald von Compiègne  . Rußland im Jahre 1917 im Wald bei Kolponiza und zwischen

Der Männerchor Friedrichshain  ( Mitglied des DAEB.) veranstaltet morgen( Bußtag), abends 7 Uhr, im Saalban Friedrichshain, unter Mit wirlung der Neuköllner   Musikvereinigung 1912 und der Schulchöre der 181./59. Shule zugunsten der 181./59. weltligen Schule einen Schubert Abend. Einlaßkarte 80 f.

Anmeldungen zur Jagerdweihe Neufölln werden in den Vorwärts. Speditionen Siegfriedste. und Nedarftr. 2, von 2 bis 6 1hr nachmittags,

fowie im Parteibureau, Redarfir. 3, non 5 bis 7 1h: sachmittags, ange nommen. Anmeldegebühr 50 Pfg. Unterrichtsbeginn demnächst.

Berantwortlich für Politik: Dr. Curt Geyer  ; Wirtschaft: 6. Aliagelhöfer;

Gewertschaftsbewegung: Fr. Egforn: Feuilleton: R. 8. Difcher; Lotales and Sonftiges: Frig Karftädt: Anzeigen: Th. Glode: fämtlich in Berlin  .

Berlag: Borwärts- Berlag G. m b B.. Serlin Dzud: Forwärts- Bumbruderer und Berlagsanftalt Baul Singer Co., Berlin   E 68. Lindenstraße 3 Sierzu 3 Beilagen und Unterhaltung und Biffen".

gegen Schnupfen

Forman Wirkung frappant