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Wenn Kriegshelden" sterben.bh: Das friegt Mutter, da bezahlt sie das Licht davon." Im

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Die Internationale   der Generale und Admirale.

London  , 28. November. Die britische Admiralität hat an die deutsche  Marineleitung zum Tode des Admirals Scheer   eine Bei­leidskundgebung gerichtet.

( Meldung einiger Berliner   Blätter.) Benn Festungen tapitulieren, pflegt der siegreiche Belagerer em das Kommando führenden Gegner, mag es sich nun, wie im fall Lüttich  , um den belgischen General Léman, mag es sich, wie Fall Przemysl  , um den f. u. t. Felbzeugmeister Stusmanet han ein, in theatralischer Bose unter Anerfemung der heroischen Ber­eidigung des auvertrauten Blages den Degen zu belassen und für in ftandesgemäßes Geleit des Geschlagenen in ein standesgemäßes Quartier Sorge zu tragen. Musketiere und Kanoniere, die in der ezwungenen Festung Dienſt taten, werden, soweit sie nicht gefallen red, auf dem üblichen Wege in ein Mannschaftsgefangenenlager ab. führt.

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Admiral Scheer übrigens ficher nicht der am wenigften ein tepolle wilhelminische Offizier ist gestorben. Er mar Ober. fehlshaber der deutschen   Flotte in der Schlacht am Stagerrat, die 31. Mai 1916 zwischen deutschen   und englischen Seestreitkräften sgetragen wurde. Die Bilanz ift: 6097 Tote, 510 Verwundete i englischer Seite, 2535 Tote, 494 Verwundete auf deutscher   Seite. Bredhaus, Handbuch des Wiffens, schreibt: Die Schlacht war ein Sieg der Deutschen  , blieb aber ohne Einwirtung auf bie riegslage und ließ die englische Ueberlegenheit zur See un­erührt."

Admiral Scheer ist gestorben. Das deutsche   Bolf, das in tagtäg cher Arbeit um die Erfämpfung innerer und äußerer Freiheit war zu ringen hat, ward durch diesen Todesfall in feiner über. biegenden Mehrheit wenig oder nicht berührt. Die englische Admira­tät aber, deren Admiral Bellicoe damals drüben, auf der anderen Seite, das Kommando führte, kondoliert der deutschen   Marineleitung

m Tode des Admirals.

Die bürgerliche Bresse   berichtet es, und deren Leser fagt: Wie tenhaft, wie gentleman- like! Der Gegner beugt sich angesichts er Majestät des Todes vor dem Gegner!" Aber er vergißt dabei: or den neuntausend in der Schlacht am Stagerrat gefallenen Ma Rojen beugte fich fein Gegner!

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die betroffenen Er­Es ist etwas sehr Sonderbares, etwas lenzen werben es übelnehmen- Internationales um Admirale Generale. Die Herren Foch   und Ludendorff   publizieren ihre giffe in den gleichen ausländischen Zeitungen, ein Brief, den der hef der britischen Admiralität, Lord Fisher  , mährend des ieges an Tirpig richtete, beginnt mit den Worten My dear Tirps!"( Mein lieber alter Tirpig!), und der russische General bschef Suchomlinoff, den viele wohl nicht zu Unrecht einen Schuldigen am Kriegsausbruch nennen, hospitalisierte nach der fifchen Revolution in Deutschland   und bemußte als Organ zur Ber­fentlichung feiner Meinungen die deutschnationale Deutsche   Tages Pitung

Dritte, der gar nicht recht mit der Sprache heraus wollte, meinte| Erzgebirge   ist das traurige Bild auch nicht viel beffer. Hier arbeiten die Frauen tagsüber in den Fabriken und abends geht es todmüde an die Stichelei.

,, Ach, die Spitzen stinten so furchtbar," meinte die Gönnerin. Da boden bie Leute in einer einzigen fleinen Stube, alle bei­jammen, und machen womöglich gar nicht das Fenster auf." ,, Biel­leicht müffen sie das Heizen sparen." Darauf rief sie: Ach, das glaube ich nicht, es ist doch Wald in der Nähe." Und damit schließt sie auch schon ihres Herzens Bentil und eilt gefchäftig zu neuen Besucherinnen, um ihnen all die Kostbarkeiten lobend ans erz zu legen. Mit spizigen Fingern und einem Ah und Dh der Begeisterung wird alles liebevoll betrachtet. Bestellungen gehen ein, einiges ist bereits verfauft. Gottlob, es gibt ja für all die Sachen Räufer." Die Käufer aber sehen nicht das graue Elend, das zwischen all den feinen Stichen, Pünktchen und Fältchen hervorlugt.

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Ehrenfosat Cachin.

Nur eine Sympathielundgebung.

DE. Charkow, 29. Novembe

Die Chartower Sowjetpresse bringt eine Erflärung des Kon mandierenden des ukrainischen Wehrkreises, Jafir, welche dr Wahl des französischen   Abgeordneten Cachin zum Ehrenkosaken" der roten Kosakendivision und die von der Pariser Presse im Zu sammenhang damit gegen Cachin als ,, Angehörigen einer fremden Armee" eingeleitete Kampagne betrifft. Jafir stellt fest, daß die Wahl Cachins nur als eine spontane Sympathie fund­gebung einer Rofafengruppe aufzufassen sei, der feinerlei poli­tische Bedeutung zukommt. Cine Bestätigung der Wahl durch die zuständigen Militärbehörden habe nicht stattgefunden und sei aud nicht beabsichtigt. Die Behauptungen über die Zugehörigkeit"

Cachins zur Roten Armee entbehrten daher jeder Grundlage.

Häusliche Schubert- Feier.

Orchester.

Schubert: Schallplatten.  

berichte wieder. Run banken mir der Konjunktur dieses Schubert nächst das Stimmliche entscheidend; prachtvoll die hohe Lage seines Der Name Schubert lehrt in jebem unserer Schallplatten-|( D.). Auch bei Heinrich Schlusnus   wird für den Eindruck zu Jahrs eine Reihe zum Teil sehr willkommener Neuaufnahmen, und ebenmäßig schönen Baritons in Atlas"; ungewöhnlich flangpoll Empfehlung wert sind. es ist zugleich an einige frühere Erscheinungen zu erinnern, die der übrigens hier in der Wiedergabe auch der Ton bes begleitenden Flügels( den Franz Rupp   mit Mujitalität betreut). Doch in ,, Frühlingsglaube" und ,, An Silvia" ist der Vortrag, einfach und ohne Aeußerlichkeit, durchaus von gewinnender Echtheit des Aus bruds( D. G.). Die Leidenschaft der Berzweiflung, die diesem Sänger nicht aufzubringen: der im übrigen an allererster Stelle genannt im Doppelgänger" fehlt, vermag wohl auch Franz Steiner dafür zu werden verdiene. Bie er ,, Wanderers Nachtlied", An die Mufit" bildlich in der Behandlung des Boris und in der Phrasierung( B.) erlebend gestaltet, das ist so erschöpfend im Gefühlemäßigen wie por Und auf gleich hohem Niveau mit Raucheisen als Partner die Interpretation von Litanei" und Sei mir gegrüßt"( B.). ,, Sei mir gegrüßt" in der Art, wie hier vom Komponisten

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In guter Ausführung liegen die beiden Sinfonien vor, deren Bedeutung, deren Stellung im Gesamtwert feines erneuten Hin­weißes bedarf, die C- Dur und die H- Moll. EL") bringt diese große C.Dur- Sinfonie. Eine große Sache; auch für den Käufer, der den Entschluß faßt, das ganze Wert zu erwerben. Sechs große Blatten zwölfmal breißig Zentimeter Durchmesser trotzdem, und troß einem Strich im Scherzo( in der Wiederholung des Hauptteils) mar der Raum ein wenig fnapp bemessen, mußte, wie es scheint, das Tempo an manchen Stellen gedrängt merden. Dieser Einwand bleibt der einzige; das Londoner   Sinfonie- Orchester, von Leo Blech  geleitet, spielt und flingt ausgezeichnet. Auch für die Wiedergabe der H.Moll- Sinfonie( D.) find beste Kräfte aufgeboten: die Berliner  Staatstapelle unter Franz Schalts, des Biener Operndirettors, Führung. Ein Einmand auch hier: alles Pianissimo- es mag an ber lebertragung liegen ist ein menig fräftig geraten; es gibt, auch bei D., Orchesterplatten, bie in der dynamischen Differenzierung glüdlicher find. Dieselbe Sinfonie übrigens ist auch auf P.- Blatten Dirigent: Schiflings zu hören.

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Lieder.

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ein einfaches rhythmisch- harmonisches Schema durch alle Strophen fonsequent festgehalten, doch zugleich im Spiel einer unerschöpflichen Phantasie frei abgewandelt wird, ein fleines Wunderwerk auch Lotte Lehmann  , der zur Bollkommenheit gewissermaßen nichts fehlt, singt es; und dazu Auf dem Wasser zu singen"( D.). Auf dem Wasser nicht mit Kammerorchester zu singen; der Bersuch, so typische Klavierlieber zu inftrumentieren und warum gerade ,, Kammerorchester"? ist nicht nachahmenswert. Anders immerhin liegt der Fall bei orchestral empfundenen, nämlich erfundenen Stüden wie Memnon" und An Schwager Kronos". Brahms   hat fie beibe für Orchester bearbeitet, mm find aus seinem ungebrudten Breitesten Raunn, in der Plattenproduktion wie im Wert Schu- Nachlaß die Partituren auf P.- Platten zum erstenmal zum Klingen Generale und Admirale find, melche Uniform fie auch tragen, berts, nimmt das Lieb ein; Stimmen aller Gattungen, Opern. und berts, nimmt das Lieb ein; Stimmen aller Gattungen, Operne und gebracht; Eduard Erhard, der fachkundige, stilsichere Schubert­em sie den Treueid geleistet haben mögen, eine Kumpanei Konzertjänger an Ausmahl fehlt es nicht; und auch nicht an er beutiche Admiral ist der Kamerad des englischen Admirals, der mahrhaft Empfehlenswertem. Unfehlbar im Musikalischen, mit fänger hat das Berdienst dieser ,, Uraufführung". Schubert- Sänger Unfehlbar im Musikalischen, mit der Bassist Merander Kipnis ist es nicht ohne Vorbehalt; Detla­-t. u. t. General   ist der Kamerad des flarem Ton und natürlicher Empfindung singt Elisabeth Schumation und Longebung verraten die Herkunft von der Bühne, für erlich ruffischen Generals. Er steht dem Kommandeur ber Gegenmann eine Reihe fleinerer Lieder; besonders schön Im Abendrot" mann eine Reihe fleinerer Lieder; besonders schön Im Abendrot" die er ohne Zweifel geboren ist. Aber die Sonorität dieſes tier­( El.). Auch Loite Schöne bietet durchaus Erfreuliches in den buntelen Organs und die Intensität des Ausdruds, mit dem er Grenzen ihres Ausdrudsgebiets, wie es ihr durch Stimme und Per­es zu erfüllen weiß, vereinigen sich in ernsten und düster gefärbten sönlichkeit angewiesen scheint: in ,, Liebesbotschaft" und Forelle"( D.). timbrierten, sicher geführten Alt einzusehen; freilich an Gestaltung gibt sie mir eben das Notwendigste( D. G.). Leo Slezat, der in aller Welt gefeierte Operntenor, überrascht immer wieder als Liederfänger. Nicht, wenn er Rhadames- Töne schmettert; nicht durch gelegentliche Tempowillkür. Aber gerade in Stücken innigen Cha rafters wie Bohin und Der Jüngling an der Quelle"- hat die Zariheit, Schlichtheit, herzliche Wärme seines Singens etwas

Dormais

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vormals

e, dem Rollegen Erzellenz, näher als dem eigenen, ihm unter ten Matrofen, als bem eigenen, ihm unterstellten Mustetier. Die Unterschrift des Admirals Scheer   tragen zwei furcht­re Schriftstüce. Das eine bejagt: Die in dem Rechtsgut- Rosette Andan hat für Gretchen am Spinnrade  " ihren edel Gefängen wie der Wegweiser" zu starter Wirkung( C.).

ten geltend gemachten Bedenten ertenne ich an. Ich gelange aber danach bestehenden Zweifeln zu der Auffassung, daß der Ge­sherr und das Feldtriegsgericht die Bestimmungen des§ 90,6 8. richtig ausgelegt haben... Den 2. Geptember 1917. Heer, Admiral der Hochfeeflotte." Bum zweiten: Bestätigungs. ber. Ich bestätige das Urteil 1. bezüglich der Angeklagten Reich etfch und Robis unverändert... Scheer."

Darauf wurden am 5. September 1917 3 mei Matrojen anerkannter rechtlicher Bebenken tot geschossen, und feine mbe Admiralität fondolierte. Elf Jahre später starb der damals tändige Abmiral, und die bürgerliche Preffe darf melden: Die

tische Admiralität..."

Aber es handelt sich ja gar nicht um den toten Admiral Scheer. handelt sich darum, festzustellen, daß diese Art Kameradschaft, ben eigenen Untergebenen eben nur als Untergebenen" tenni, Exzellenz aus dem anderen Bager aber als gesellschaftlich gleich redytigt aeftimiert, ein für allemal der Vergangenheit angehören

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Henning Duderstadt.

Deutsche   Spigen- deutsches Elend.

Alljährlich um die Weihnachtszeit veranstaltet die Deut iche Spizenschule", Verein zur Förderung deutscher  Spißenfunft, Passauer Straße 3, eine Ausstellung ihrer Er­Jeugniffe.

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tief Sympathisches und leberzeugendes( D. G.). Richard Tauber  versucht mit angenehmem, sehr gepflegtem Tenortiang die Welt der Winterreife zu verniedlichen; fie bleibt ihm verfchloffen ihm, mie feinem, in anderen Aufgaben bewährten, Begleiter Spolianffy Bela; C. Columbia; D. G. Deutsche   Gramma Homocorb; D.= Odeon; B.

*) Abkürzungen: B. phon; EL. Elecivola; Ho.

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Parlophon.

Chöre.

Die Ausleje an Chorplatten ist nicht beträchtlich. Ho. bringt ein paar neue Aufnahmen der Berliner   Liebertafel. Nicht durchaus gleichwertige Leistungen diesmal. Manches immerhin, das gelungen ist; am besten: ,, Die Nacht". Glücklicher ist der Lehrergefang. Derein vertreten; eine D.- G.- Platte. ,, Liebe und Der Ent­

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fernten" zeigt ihn mit tuftiviertem, dynamisch fein nüanziertem Chorflang auf bekannter Höhe. Unsere Arbeiterchäre fehlen diesmal ganz warum? Doch eine freundliche Spezialität endlich: bie Wiener Sängertnaben"( D.); in ihrem reinen, anmutigen Schubertischen Bien lebendig. Singen, in der Erfülltheit ihres frischen Musizierens ist etwas ppm Klaus Pringsheim  .

Die Petroleuminsel.

Der neue Feuchtwanger im Staatstheater.

Betroleum ist eine fette und stinkende Wirklichkeit. Der Dra

matiter darf da nicht fafeln. Lion Feuchtwanger   ist sonst flüger als dieses dumme, verworrene Stick der scheußlich- häßlichen Petroleumkönigin Deborah Gray, die mit ihrer Mordhäßlichkeit einen Napoleonverstand auf die Welt und darum die gesamte Petro. leumproduktion der Erde unter ihre Macht brachte. Natürlich geht es dabei nicht ohne Schutt und Scherben her. Erstes Opfer der effin der Sowjetagent", der bie Betroleummegäre beschläft und durch diese bourgeoise Beschäftigung ein Berräter am Sowjetpetro. leum wird. Zweites Opfer: bie schöne Beruchacho, die auf der Petroleuminsel das Brinzip der schönen Helena   präsentiert und die Bergangenheit des Paradieses, da die Petroleuminfulaner noch in Bergangenheit des Paradieses, da die Petroleuminfulaner noch in Unschuld Liebesfefte feierten. Beischlaf mit flechen Milliardärinnen als Finanzfpekulation existierte noch nicht, und da die neue Mode auftommt, muß Peruchacha untergehen. Eine Ueberwelt in der Realitätenwelt des Petroleums, ein leberweib, das bonapartische Größenwahngedanken nach all diesem Getnall der Kolportage äußert, das paßt alles nicht zusammen. Das ist der Dummheit eines sonst lugen Ropjes entsprungen. Und gar das Problem der Weltpolitit und Arbeitspolitit, soweit es von dem Betroleum der Betroleummonarchin umspült wird: Etwas Kin­discheres läßt sich gar nicht ausdenken. Das sind alles gar teine Typen, sondern nur Nieten der Gedankenlotterie Lion Feucht

Die Schauspieler müssen did, aufgetafelt und geschminkt für das Jupiterlicht spielen. Sie find furios anzusehen. Doch es wird fritisch. fobald fie den Mund auftun. Fräulein Koppenhöfer spielt das Milliardärsmonftrum in solchem Stil und ohne Furcht vor dem Hegengesicht. Sie spricht vorzüglich, hart und schrill, aber was fie fpricht, verpufft ins Zufällige. Es erzielt keinen finnfälligen Sinn. Ihr Widerpart, das erotische Fräulein Peruchacha, geölt, geschniegelt, gefärbt und befiedert wie eine Südfeeinfulanerin, iſt Fräulein Lotte Benja. Diese Stünstlerin zeigt sich zum erstenmal im Staatstehater. Sie scheint eine Naive zu sein, die gut in die Berfonallüde des Staatstheaters einspringen fann. Herr Klopfer als Sowjetagent und Liebhaber der Milliardärsäffin macht glänzend Maske. Er taurrt feine Hochstaplerfäße aus einer Jobber. und Galeerensträflingstehle ganz im Stil des Regisseurs. Doch es padt nichts, alles ist nur Kniff wie das ganze Stück. Und das übrige Personal wurde ebenso aufs Knallige stilisiert, damit die Un­wichtigkeit der Ereignisse einigermaßen ins Gedächtnis hinein­getrieben wird.

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Bahre Wunderwerte feinster Handarbeitstunt tet diese Spigenschau. Decken und Deckchen aus feinster Filet Klöppelarbeit, Tischwäsche, Taschentüchter, ganz seine Spizen. gen, altholländische Muster, topiert nach Rembrandt   und van in sogenannter attenstiderei, hier wirb bie linte Seite als rechts genommen, so nur die verschwindende Kontur des eigentlichen Muſters zur tung fommt, zierliche Kinderkleidchen in Fältchenarbeit und noch e schöne, zarte Dinge, die das Heim der Reichen mit der wohligen arme des vornehmen Zugus umschmeicheln. All diese Kunstwerte blicher Fingerfertigkeit foften natürlich auch ein schönes Stüd d. Und ein paar hundert Mark für so ein Prachtstück ist nichts onderes. Boll Stolz übernimmt eine der Vorstandsdamen die rung und erklärt: Hier, diese Arbeit, getlöppelter Tüll, ist so lam, daß die Arbeiterin in einer Stunde einen einzigen Ben­ter schafft." Das muß aber die Augen furchtbar anstrengen?" ott, die Frauen sind das gewöhnt. Sie müssen es eben machen. ine strengte es allerdings", meinte fie ,,, als ich es einmal zum Und was bekommt die Ar erin für diese Sysiphusarbeit?" B versuchte, ganz schrecklich an." ,, Ganze 20 Pf. die unde." Und die Führerin erzählt so einiges aus ihren Er­bungsarbeiten. 3ehn Stunden täglich fizen Frauen Rinder an der Arbeit. Zehn ganze Stunden schuften fie iam gebeugten Rüdens und guden sich ihre armen Augen blind. Rinder arbeiten, von ihrem fünften Lebensjahr angefangen, mit. lärmende und leuchtende Bilderaufbauschung. Caspar Neher   baut willkommen. Unfostenbeitrag 50 fg. erhalten 15 Pf. pro Stunde. Von diesem mehr als färglichen bienſt lebt in ben allerärmsten Gegenden ble banerische Ober­foll darin des Erzgebirge   noch weit übertreffen wo weber ftrie noch Landwirtschaft ist, wo infolge des rauhen Klimas so mie nichts gedeiht, die ganze Familie. Und sie erzählt meiter: ich in einen fleinen Gudindiemelt fragte, was er sich denn für Berbiente Geld Schönes faufe, da meinte der eine: ,, Ach, an ", und der andere sparie wieder auf ein paar Stiefel und

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mangers.

Rer Regiffeur Fehling hilft: durch ein Regiekino, durch eine und malt da erfindungsreich mit. Methode: Kino für Erotische, aus­geführt mit Lederstrumpfphantafie im Atelier. Immerhin genug, damit die Augen geblufft werden. Aber der Verstand ist durch die Barte nicht zu bluffen. Also braucht der Dramatiker, der seine Idee nicht realistisch bändigen fann, an allen Eden und Enden den Regisseur, und der Szenenmeister muß das Unbändige ausheden, damit die verlorene Betroleuminsel einigermaßen zum geographisch dramatischen Festland wird.

Max Hochdorf  .

Die Lofotfischer", der Roman Jehan Bojers, der auch im Vorwärts" im Jahre 1926 erschien, wird heute von Friedel Siege in ausgewählten Rapiteln im Meistersaal, Röthener Str. 38 zum Bortrag lommen.

Balentin Bulaatov, der lekte Selretär von Tolstoi  , ist wieder in Berlin  ! Er spricht am Freitag, dem 30. Rovember 20 Uhr, in dem Raum der Lige für Menschenrechte Berlin   R. 24, Monbijouplas 10, I. Hufgang III,( Nähe Bahnhof Börse) über Erlebnisse eines Nussen von 1914-1923." Gäste

Das Programm der Palucca- Matinee der Bolfsbühne E. V., die am Sonntag, bem 2. Dezember, 11%, Uhr, im Theater am Bülowplay stattfindet, bringt sowohl Solotänze der Balucca wie Gruppenbarbietungen und ent hält teilweise Neueinftubierungen. Einlaßkarten für Boltsbühnenmitglieder 1,30 M., für Nichtmitglieder 2, 3 und 4 M.

für Kunst im Bolizeipräsidium, am Sonntag, dem 1. Dezember, born to thr 3m Kronprinzenpalais wird Dr. Bertholb Daun, Dezernent Bortrag über die Gemälde der Impressionisten und Expreffionisten halten.