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Severings Auftrag. (Fortsetzung von der I.Seite.) Wenn ich die rechtlichen und die wirtschaftlichen Konsequenzen des Schiedsspruches Jötten und des Vermittlungsvorschlages Berge- mann kenne, dann werde ich wieder ins Ruhrgebiet gehen und die Besprechungen mit beiden Parteien wieder aufnehmen. Bei der Ärbeitszeitsrag« wird zu beachten sein, daß im Nordwesten Arbeiter, ich weiß nicht, ob auch Angestellte, noch eine Soslündige Arbeitszeit in der Woche haben, und daß selbst in den Schwer st betrieben noch Z7 Stunden gearbeitet wird. Wenn ich da« anführe, so sage ich damit nicht, daß ich bestimmte Absichten habe, aber es zeigt, welch« Fragen auftauchen. Di« kommenden Besprechungen werde ich zunächst mit den drei Gewerkschaften, dann mit dein Arbeitgeberverbond und schließlich kombiniert führen und auf Grund dies«? Erörterungen werde ich voraussichtlich Ende nächster Woche meinen Schiedsspruch fällen. Alle Nachrichten, die bis dahin darüber auftauchen, können nur auf Kombinotton beruhen, falsche Nachrichten können im Ruhrgebiet nur Mßtrauen erzeugen und den Bestrebungen nach einem dauer- hosten Frieden nur Knüppel zwischen die Bein» werfen. Ohne den Schiedsspruch Jötten» kritisieren zu wollen. erkennt man doch, daß er die komplizierten Lohnver- hält nisse z. B. in den Walzwerken zu sehr schematisiert Oer Schiedsrichter.

Ausgerechnet von dem kleinen Metallarbeiter aus Bielefeld maß ich mich untersuchen lassen. Das kommt mir vor als müßte ich zum Krankenkassen -Arzt!" hat. Der erst« Mann an der Walzenftraße verdient 20 M. und darüber, während ungelernte Arbeiter an derselben Walzenstraß« SO Pf. pro Stunde haben. Der Reichsarbeitsminister, der bei seiner Verbind- lichkeitserklärung ungemein sch nell'' ho ndekn"w u ß t». weil die Aussperrung schon im Beginn war, und di« Unterlassung der Verbindlichkeitserklärung schwere Erschütterungen im Westen hätte Hervornifen können, wird durch mein Schlichleramt in keiner weise desavouiert. Das geht schon daraus hervor, daß gerade Minister W i s s e l l sich ganz besonders bei den Gewerkschaften für ihre Zustimmung zu meinem Schljchteramt eingesetzt hat. Heute läuft di» Ar- b«it im Ruhrgebiet wieder, beide Parteien haben Vertrauen zu meinem Schiedsspruch. Dieses Vertrauen werde ich nützen in jeder Form und auch so, daß ich den sozialen Momenten Rechnung trog«. Der Minister schloß mit Worten besonderen Dankes für di« so mühevoll« und zimächst noch undankbar gebliebene Arbeit des Düsseldorfer Regierungspräsidenten Vergemann.

Anschluß und Frieden. Zur pariser Kammerdebatte. Herr Briand hat sich gestern in der Kammer mit dem Radikalen Fran?ois Albert in Form eines Zwiegesprächs über die Anschlußsrage unterhalten. Da dabei sehr viel von der Hallung der deutschen Sozialdemokraten die Rede war, scheinen uns»inige Bemerkungen unerläßlich. Zunächst: es gibt innerhalb der deutschen Sozialdemokratie in dieser Frage keine..Richtungen', kaum die geringsten Meinung,- Verschiedenheiten. Allgemein hält man es für«in« schwere Un- gerechtigte it, daß dem deutschen Volk Oesterreich» der An- schluß an Deutschland au» eigenem Willen verwehrt ist. Da» ist ein offenkundiger Verstoß gegen das gerühmte Selbstbestimmung». recht der Völker, Wenn Briand dagegen erklärt,»» gebe zwar ein Selbstbestimmungsrecht. aber kein Selbst m o r d recht, und selbst«in Zehntel einer Nation habe da» Recht, gegen neun Zehntel die natio- nal« Selbständigkeit zu oerteidigen. so ist das kein Argument, sondern nur ein schlechter Witz. Erstens Ist der Anschluß für Oesterreich nicht Selbstmord, sondern Selbst e r ha i t u n g, zweitens ist Oesterreich keine Nation, sondern ein Teil des deutschen Volke», drittens gibt es dort nicht einmal ein Zehntel des Volkes, da» den Anschluß nicht will. Die Sozialdemokrat!« ist für den Anschluß, weil er dem Selbst- bestimmungsrecht der Völker entspricht, sie ist aber auch sllr ihn. weil sie im Fall jeder Zoll- und Berkehrsdarriere einen Fortschritt er­blickt und weil sie von der demokratisch und pazifistisch gesinnten Bevölkerung Oesterreichs eine stark« Unterstützung ihrer auf lückenlosen Friedensschutz gerichteten Bestrebungen er- wartet. Da diese Gründe für di, nationalistisch« Rechte kein« Gültigkeit haben, steht sie der Anschlußfrag« viel kühler gegenllher als di» republikanische Link«. Unverständlich ist für den deutschen Beobachter, wieso die An- chlußbewegung den Frieden gefährden soll. Kein Mensch in Deutschland oder in Oesterreich denkt daran, den Anschluß durch «inen Handstreich zu vollziehen und Europa vor»in, vollendet« Tot. sache zu stellen. Darum wirkt jede» Reden'von einer Gefahr für den Frieden hierzulande als ein« gänzlich unangebrachte Drohung. Durch Artikel 80 des Vertrags von Versailles verpflichtet sich Deutschland , dieUnabhängigkeit Oesterreichs unbedingt zu achten'. Nie ist in Deutschland zu einer Verletzung dieser Bestimmung aus- gefordert worden. Andererseits bestimmt aber auch Artikel SO. daß

Die Siedlungen für Kriegsblinde. Was die Siadt Berlin bisher getan hat.

Der Bund erblindeter Krieger des Bezirks Dran- denburg hat ein großzügig«, Hilfswerk für sein« erblindeten Käme- roden geschaffen. Groß-Berlin zählt etwa 300 Kriegsblind«, die der Bund fast restlos erfaßt. Um sie der Sorge nach einer geord- neten Heimstätte zu entheben, hat er di« Wehrzahl der Mitglieder in schönen Eigenheimen angesiedelt. Oberbürgermeister Löß und insbesondere der Stadtrat Genosie Wutzky haben sich für das Zustandekommen der Siedlungen eingesetzt, letzterer wird von den Kriegsblinden als der Schöpfer der Berliner Blindenstedlung de- zeichnet. Landeswohlfahrtsamt und Jugendamt Berlin haben in ihrem Fürsorgewerk in erster Linie sich der Blinden angenommen und Siedlungsbeihilsen gewährt. Bisher hat die Stadt für die Er« richtung der Siedlungen 1 260 000 Mark zinslose Dar- lehenshypotheken und in gleicher Höhe die Hauszinssteuer- Hypotheken, außerdem 508 000 Mark Zusatzhypotheken gewährt. Dem Verband ist es durch dieses Entgegenkommen gelungen. bisher in 16 Bezirken Stedlungsbauten zu er- richten, die sich im folgenden verteilen: Temvelhof 20 Kriegsblinde (13 mit 3 und 7 mit je 4 Zimmern), Borsigwalde und Wittenau 14 Kriegsblinde(7 mit 3 und 7 mit 4 Zimmern), Karlshorst 17 Kriegsblinde, Wolssqarten bei Köpenick 10 Kriegsblinde, Köpenick , Mahlsdorf , Biesdorf 6 Kriegsblinde. Frohnau 2 Kriegsblinde. Zehlendorf und Dahlem IS Kriegsblinde, Hohenschönhausen 2Z Kriegsblinde, Lankwitz 11 Kriegsblinde, Grunewald . Heerstraße 3 Kriegsblinde: weitere Häuser befinden sich im Bau: Spandau 6 Kriegsblinde, Köpenick 2 Kriegsblind«. Lichterfelde -Süd 12

Kriegsblinde, Niederschönhausen 8 Kriegsblind«, Hohenschönhausen 6-Kriegsblind«. Es haben bisher 132 Familien ihr eigene» Helm, für weitere 80 Bewerber sind die Häuser im Bau oder sollen in Kürze in An- griff genommen werden. Die Wohnungen befinden sich meist der Arbeitsstelle entsprechend so gelegen, daß dies« bequem erreichbar ist. Von den im Bund angeschlossenen Mitgliedern sind 2S0 täti g. davon sind etwa 60 Beamte, die anderen arbeiten in der Industrie und in Bureau». Wie sehr der Blinde als Arbeiter geschätzt wird. haben wir auf der in diesem Sommer staugefundenen Blinden - wache gesehen, selten gibt der Blinde als Arbeiter Ursache, den Betrieb zu wechseln. So kommt ihnen die feste Wohnstätt« sehr zu stalten. Die Siedlungen wie z. B. in Hohenschönhausen an der Oberseestrahe sallen durch ihr gepflegtes Aeutzer« auf. Es sind immer zwei Wohnungen in einem Hau, vereinigt. Das Jimere eines Hauses hat eine geradezu vorbildlich« Raumoertei- lung, parterre liegt die Kücke und zwei Wohnräum« sowie di« geräumig« Diele, dos obere Stockwerk hat ebenfalls zwei Zimmer und eine Kammer sowie Badegelah. Boden und Keller schlichen sich an. Bei den Treppen und anderen Einrichtungen ist auf di« Bedürsnisie der Blinden Rücksicht genommen: die Treppen sind z. B. nicht so steil, wie man sie sonst in den Eigenhäusern zu sehen ge- wohnt ist. An jedes Haus schließt sich ein hübscher Garten an. Es ist gewiß ein beruhigendes Gefühl, daß Berlin für seine Blinden gesorgt h-at. Vor allem ist es zu begrüßen, daß nur ge- ringe Zinslasten auf den Häusern stehen. So bleibt ihnen die staatliche Rente, die«Inen Teil und oft da» ganze Einkommen ausmacht, ungeschmälert erhalten.

di«Unabhängigkeit unabänderlich' sei,«? sei denn, daß der Dölkerbundsrat einer Abänderung zustimmt.' Der Vertrag von Versailles hält also die Möglichkeit, daß der Anschluß eines Tages mit Zustimmung des Völkerbundrats erfolgen wird, offen. Jnfolgedesien besteht für jedermann das Recht, den Anschlußgedanken propagandistisch zu vertreten. Eine Zustimmung de» Dölkerbundrats zu einer Aenderung kann doch nur dann erzielt werden, wenn dies« Entscheidung in der Wellmeinung geistig vorbereitet wird. Diese geistige Vorbereitung haben wir uns zur Aufgabe gemacht, nicht mehr und nicht weniger. Man soll also nicht von Gefahren für den Frieden sprechen, wo doch nichts anderes vorliegt, als dies: daß man in Deutschland und Oesterreich von dem Recht Gebrauch macht, das selbst der Vertrag von Versailles Deutschland und Oesterreich belassen hat.

H 21S und die Aerziekammer. Gegen die heutigen Bestimmungen. In der Aerztckammer kam e» zu einer sehr ausgedehnten und recht lebhaften Deballe über den 8 218. Es zeigte sich dabei, daß die rechtseingestellten Aer.zte den Standpuntt einnahmen, daß das keimende Leben heilig und unverletzlich fei, und daß der Arzt Leben erhallen aber nicht abtöten solle, wenn er sich nicht von seinem eigentlichen Derufsgebiet« entfernen wolle. Van den sozialistisch und kommunistisch einge» stellten Aerzten, aber auch von zahlreichen Liberalen ver- trat man die Ansicht, daß bei der ungeheuren Not der Bevölkerung auch auf die wirtschaftlichen und sozialen Gründe Rücksicht genom- mcn und auch in diesen Fällen die Abtreibung straflos werden müsse. Es wurde dabei ober betont, daß die operative Unter- brechung der Schwangerschaft nur ein primitiver und auch nicht gefahrloser Weg der Geburtenregelung sei, und daß nur die Emp- fängnisverhütung die sicher« Vorbeugung darstelle. Gegen 12 Uhr nachts wurde dann die Abstimmung vorgenommen, wobei es zu überaus stürmischen Szenen kam. Dem Vorsitzenden. Prof. Lenn- hoff, wurde nämlich von der Linken der Vorwurf gemacht, daß er den Antrag Alexander-Klauber, der den Aerzten aus wiflenschast. lichen und sozialen Gründen das Recht der Unterbrechung zusprechen wollte, falsch auegelegt habe, um für die Ablehnung Stimmung zu machen. Di« tumultartigen Debatten erreichten ihren Höhepunkt, als von einer Gruppe ktnkselngesteMer Aerzt« gegen den Vorsitzen­den. dem Vergewaltigung der Minderhell und Fälschung des Ab. stimmungsergebnisies durch Zurufe voraeworfen und dessen Amt,- Niederlegung gefordert wurde, ein Mißtrauensvotum eingebracht wurde. Mit Mehrheit wurde ein Antrag des Sozialhygienischen Aueschusie» mit einer Einleitung des Kommunisten Dr. Klauber zum Bc schluß erhoben, der folgenden Wortlaut erhielt: Es besteht für die Aerzt« kein Zweifel, daß die operativ« Unterbrechung der Schwangerschaft einen primitiven, nicht immer gefahrlosen Weg der Geburtenregelung darstellt und daß die Empfängnisverhütung der weitaus gesündere und rationeller« Weg ist. Die Aerztetammcr ist der Ansicht, daß die heutigen gesetzlichen Bestimmungen und deren Ausführungs. bestimmungen über di« Unterbrechung und Verhü- tung der Schwanger sch oft In Uebereinstimmung mit dem Dolksempflnden nicht der Meinung der Ber - liner Aerztekammer entsprechen. Die Aerztekammer fordert da- her ein« Aenderung der gesetzlichen Bestimmungen in der Be- ziehlmg, daß für die Unterbrechung der Schwangerschaft durch den Arzt, neben dem Gesundheitlichen auch di« soziale Indikation (die wirtschastlick)« Lage. D. Red.) in Betracht gezogen werden darf.' Angenommen wurde dann ferner noch«in Antrag, den Dr. U n g« r eingebracht halt« und durch den auch bei chronischen» Alkoholismus , unheilbarer Geisteskrankheit und erwiesener Notzucht die Frucht entfernt werden soll. Ferner sei eine gesetzliche Regelung der Sterilisierung fortpflanzungsunwürdiger Menschen dringend zu erstreben. Die mittelollerlich« Auffassung, daß«ine ledige Mutter durch eine Entbindung mit einem Makel behaftet sei. müsse absolut beseitigt werden und di« Namen der Eltern, die ihr« ledige Tochter verstießen, müßten öffentlich bekanntgegeben werden. Schließlich müsse di» wirtschaftliche Unterstützung kinderreicher Fa- Milien und eine Elternschaftsverstcherung durchgeführt werden. Zu- gestimmt wurde außerdem noch der Entschließung des Vorstandes, di« dem Arzt da» Recht der Unterbrechung der Schwangerschaft zu- billigt, wenn durch sie oder die zu erwartend» Geburt die Gesund- heit der Mutter ernsthast gefährdet werde. Um die Fälle der ille- galen Unterbrechung au» wirtschaftlichen oder sozialen Gründen zu vermindern, sei ein« viel stärkere staatliche Hilfe im Sinne des Schwangerenschutze» us« notwendig, wie e» die Reichsoersassung verspreche. Typisch fijr die ganze Aeruevertretung war es, daß als Be- fürworter für die Auffassung des Vorstande, noch Ausrechterhal- tung de» 8 218 ein Junggeselle, Prof. Vötting «?, per Stadunedizi, nalrat von Charlottenbvrg, bestellt war.

Oer Kamps mit dem Maul. 24 Aufrufe in einem Monat. Der 54. Aufruf ist erschienen. Er füllt fast di« ganz« erste Seite der heutigen Ausgab« derRoten Fahne'. Wir haben uns die Müh« gemacht und nachgesehen, wieviel derartige Aufruf« seit dem 1. November, dem Beginn der Aussperrung im Ruhr- gebiet, erschienen sind. Wir kamen auf 24 Stück. Den Kamps mit dem Maule haben also die kommunistische!' Revolutionäre ' vortrefflich geführt. Und was ist für st« dabei herausgekommen? Der neueste Aufruf sagt es selbst:Denn dies? Forderungen können nicht durchgesetzt werden durch den Kampf von nur einigen Belegschaften oder Teilen von Beleg- schaften.' Am 21- Rovcmber hallen di«.Lampsteitungen" be- hauptet, daß sich genau gezählte 118 330 ausgesperrte Arbeiter hinter ihre Parolen gestellt halten. Inzwischen müht« sich diese Zahl noch vergrößert haben. Jetzt aber wird zugestanden, daß nur «in winziger Teil der Ruhrarbeiter auf den Schwindel derKampf- leltungen' hineingefallen sind. Es hat sich also wieder einmal gezeigt, daß die Kommunisten wohl groß mi Gebrauch des Mundwerks sind: die wirkliche Arbeit zu leisten, den wirklichen Kampf zu führen: da» überlassen sie den Gewerkschaften und der Sozialdemokratie.

Zehn Jahre Oeuischer Beamtenbund. Am 4. Dezember 1018 trat der Deutsch « Beamtenbund ins Leben. Sein Vorsitzender Wilhelm Flügel gab in seiner Festred.' bei der gestrigen Jubiläumsfeier in Kroll» Festfälen«inen Ueber- blick über die Entstehung der Beamtenbewcgung und de» Deutschen Beamtenbundes. Bei der Schilderung der bisherigen Tätigkeit des Bundes und seiner Ziel« betonte der Redner die politische Neu- tralität des Deutschen Beamtenbundes, der sich positiv auf den Boden der republikanisch«" Verfasiung gestellt habe. Reichstagepräsident L ö b« überbrachte die Glückwünsche des Reichstags und seiner Fraktionen. Der Beamte sei vom Fürsten - diencr zum Stootsdiener geworden und werde jetzt zum Volksdien-r An Stelle von Seoering übermillelte Staatssekretär Zweigen di« Wünsche der Rcichsregierung. Finanzminister Höpler-Aschoff sprach als Vertreter der preußischen Regierung, der Abgeordnete Ebersbach für die Landtogsfraktionen und Dr. Mulert für den Deutschen Städtctag. Als Vertreter der Togespreffe betonte Dr. M e t g e r die geistige Verbindung zwischen Beamtenschaft und Journalisten, die beide im Dienst für Staat und Volk stehen. Be­sonder? lebhaft begrüßt wurden di« Vertreter des österreichischen Beamtenbundes(Reichsverband der öffentlichen Angestellten). Auch Abordnungen aus dem Memelland und aus dem Saargebiet brachten dem Deutschen Beamtenbund ihr« Glückwünsch« dar. Dem offiziellen Teil der Feier ii� G estall einer Festsitzung des Gesamtvorstandes folgte ein« gesellige Nnterhastung. Skandal im Theater des Westens . Sie wollten Losefine Baker sehen! Zu einem Theairrskandal ist es am Dienstag abend beim Auf. treten der Tänzerin Zofesine Vater im Theater da» Westen» in verlin gekommen. Die Tänzerin sollt« in ihrer RevueLille einsteigen' zum vorletzten Male auftreten, sle trat aber nicht auf, da es hinter den Kulissen zwischen ihr und ihrem Manne, dem Grasen Pepita Abalino zu heftigen Zusammenstößen kam und diese Auseinandersetzung, bei der es sich um finanzielle Dinge Handelle, so heftig wurde, daß die Laker kurz entschlossen da» Theater ver- ließ. Als dem Publikum milgelcill wurde, daß die Tänzerin wegen einer Fußoerlehung nicht auftreten könne, kam es im vollbe- fehlen Theater zu erregten Protestszeneu des Publi- k u m». das an der Kasse sein Geld wiederverlangte, und soweii di- Karten an der Kasse gekaust waren, die dafür gezahlten vetrüge«" rückerhielt._ 52 Stunden im Schnee gefangen! Katastrophen auf Ver Arlbergbahn . Innsbruck . 5. Dezember. Zu den Schnee verschüttungen im Ariberggeblet vom Sonniag ist«rgänzead zu berichten, daß zur Zreilegung des Bahnhof» Cangra 170 Arbeiter herangezogen werden mußten. Die Arb-ilcn wurde> wiederholt durch hereinbrechend« Schneemosten unierbrochen. folge cebensgcsohr mutzlen auch die in der Röhr des va',n.o' findllchen Wohnhäuser geräumt werden. Etwa 1? Zcinisteu Angehörigen wurden in einem Eijenbahnzug, der Im A'i'oe: i stand, untergebracht. Aus freier Strecke wurde«in mit 80 Per? Ji.e-'i besetzter Zug von zwei Lawinen so eingekeilt, daß er nicht>.»>.' weiter konnte. Erst nach 52 Ltunden konnte die Labn s'e'"Ä «erden. Zum Glück war der Zug«lcklrsc'i or'icH. 5r(! mußten Lebensmittel heranbringen. Ar- der Ifcci Zwei Zirkusaulos. In denen sich erolis-k»? Dl-ie befände.' o.v,!' mossen verschütte«.