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Gespräch mit Thomas Mann .

Bürger und Sozialist.

Ein Redaktionsmitglied beg fozialdemokratischen Lübecker Boltsbote" hatte bei einem Besuch Thomas Manns in feiner Waterstadt eine Unterredung mit dem Dichter. Er berichtet darüber:

Bemis bin ich Bürger lagt Thomas Mann - boas ist be gründet in meiner Herkunft, der Kultur, die ich in mich aufgenommen ng: hate; aber ich weise jeben Zusammenhang mit dem flassenmäßig ge­bundenen, der Arbeiterschaft als Gegner gesinnten Bourgeois bon mir, mit dem beutschen, mit dem internationalen Bourgeois, der fich ja nur in Ruancen unterscheidet.

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Eine antifozialistische Haltung ist heute einfach alavija ( Rüdftand aus überwundenen Entwicklungsstablen), ebenso wie eine nationalistische Haltung heute Atavismus ift."

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Soweit ich Soziali bin fährt er fort,- ,, bin ich es aus einer Lebenswilligen, lebensfreubigen Grundhal. tung heraus. Ich fann nicht auf der Stelle treten, während bos Leben um mich weitergeht. Für ihn war ber Rrieg die große Erschütterung und Lehre. Auf dem Wege über die internationale Politit, über den Gebanten Europa " ist er bazu gelangt, die Kräfte der Arbeiterbewegung fennen und achten zu lernen.

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Soweit ich Sosialist bin das Wort verlangt nähere Deus tung. Margift bin i night und auf den Giremurf, ob er Marg tenne ich habe das Kapital" nicht ftudiert; aber ich glaube gleichmahl das Wesen der Lehre ergriffen zu haben, und ich fann mich nicht mit ihr befreunden, well fie meines Erachtens zu sehr rein materialistisch, otonomisch ist und den geistigen Kräften zu wenig Raum läßt. Aber den Einwand, daß im margismus doch auch ein gut Leff beutiger Bhilofopbie ftedt, läßt er gelten; unb er meint, hier jel bas 3utunts polle ber Arbeiter. bewegung, ber neu faffende löpferische ille, der auch in der jungen Arbelterdichtung es ist von Sönian! und Barthel die Rebe zum Durchbruch tommt. Dhne im einzelnen zu werten, hier sieht er starte positive Straft. Und dieser Teil des Gespräches endet mit ber intereffanten Fest Stellung bes Dichters:

Wir haben heute den felffamen Jufland zu verzeichnen, daß in allen entscheldenden Fragen das Bürgertum, das sich program­mafijah zum 3dealismus befennt, zu einem allzugroßen Teil den materialistischen Intereffenstandpunti vertritt, wägrend die pro­grammatif materialistische Arbeiterbewegung den geistigen Kräften dient. In den fozialen Fragen, in der Frage der not. wendigen Rationalisierung der Reichsverwaltung, in den Beziehun gen zu den anderen Bölkern Europas , überall vertritt die Arbeiler­bewegung das Notwendige; and eben fo weil fie es ful, muß der geiftige Mensch auf ihrer Seite stehen."

Und die Zukunft des geistigen Deutschland steht er in der Ver­bindung sozialistischen Geistes mit den Schäßen deutsch - bürgerlicher Rultur: Die Synthese von Hölderlin und Marg

Gedenkfeier für Broddorff Rangau.

Reden Stresemanns und Kreftinffis.

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Leere im Literatenfaffee.

Zilberm Ber og wurde wegen ,, su starker Babnehmung persönlicher Jntereffen" aus der APD. ausgefchloffen.

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FORUM

Der Lehte: Nun ist der Herzog auch fort. Bie foll ich Wermster ganz allein Rollettivismus machen?

In der Klemme des Bureaukratismus.

Bucharin über Rußlands innere Lage.

Stalins Haupttheoretiker Ba charin hielt am 1. Dezember in der Konferenz ber Arbeiter und Dorfkorrespondenten, die in Moss tau tagte, einen groß angelegten Bortrag über die internatio nale und innere Lage der Sowjetunion . Die internationale Lage unterscheide fia bunch den Verfuch einer Finanzblbdabe ber Sowjetunion und burd) die anbauernde Kriegsgefahr. Die innere Bage set burch bia Wirtschafts- und Ernährungsfrise start getrübt.

Don oben herab sehen und gleichzeitig durch diese Hiniertür zum Fabrikdirektor laufen und fragen:

Worüber befehlen Sie zu fchreiben?"

Bum Schluß verfündete Bucharin zum hundertften Male ben heiligen Rampf gegen den Bureaufratismus mit Hilfe der berühm ten Selbsttritit. Er gab sich aber dabei nicht Mühe zu zeigen, auf malche Beise es möglich ist, unter der terroristischen Diftatut, ins besondere angesichts bes Brelles, Bartel- und Bersammlungsmono­pols ber Bolichewifi, die öffentliche Meinung gegen die bureautra Berfaffung des gesamten Sowjetsystems zu mobilisieren. Gintende Arbeitsdisziplin.

Sie wissen alle gut, so führte Bucharin ons, daß hier und bort, befonders auf bem flachen Bande und in den Städten, wo es mit der Brotnersorgung schlecht steht, eine ziemlich große Hinzufche friehonheit. berricht. Der Stoffantampl bat fi ftort sugefpigt. Der Staat greift logor hier und be an bas Gemehr.

Gine stattfiche Trauergemeinde mar am Donnerstagabend einer Ginladung der Deutschen Gesellschaft zum Studiumi bés Oftens" gefolgt, um bas nhenten bes am& September b.& verstorbenen bangen Batidafters in Moston, Graf Bredarf Rangan, zu ehren. Für die Stegierung waren nebent bem Die wirtliche Bekämpfung dieser außerordentlichen Schwierig. felter fel aber nach Bucharins Meinung burd bie effumfaf. Reichsjuftigminister Dr. 20.23efer foaie mehrere Staatsfenbe Bureauiraillierung ungemein gehindert Buche jetretäre erschienens Bestreter bes Reichstags wax beffen Bräfibent, Genoffe auf Babe, ammejen. Jabirelche beutsche und ausländische Diplomaten, por allem aus ben öftlichen Bändern, maren ebenfalls zugegen. Der 3millingsbruber des Toten, Graf Rangau, batte zwischen Dr. Strefamann und bem Staatsfefretär Don Schubert Blag genommen

in zitierte babel ben beutichen General son Seedt, ber in feinen Teater Buch mit echt belone, baß es in ber e

brei Parteifreunde in einer Parteifanglei figen unb

eigenmächtig fdhalien und walten, als ob es feine Staatsorgane gäbe.

und in Wirklichkeit wendet sich niemand in folchen Gegendent an bie Sowjets ufm. und nur an bas Dreimännerfollegium

Scharfe Auseinandersetzungen zwischen Sowjetindustrie und Gewertschaften.

Mostau, 6. Dezember.( Dit- Cyprep.)

St ber Plenartagung des Obersten Boltswirtschaftsrates bet Sowjenmion pies der Borfizende Ruibyschem mit unperhüter Beforgnis auf bie intende rbeitsbilgiptin in ber Sopjetinbusirte hin. is befonders gefährlich bezeichnete er

daß in einigen Betrieben jogar schon bas Brinsip ber abibarfeit ber technischen Belier eingeführt morben eines Ingenieurs mit der technischen Beitung und dergleichen an der Tagesordnung. Sehr bemerkenswert ist die scharfe Bolemit zwischen Rulbgfdem und Ginsburg, einem führenden Mitglied bes Sentralrats ber Gemertidaften. Suibnichems beforgle Hinweise auf die sintende Arbeitsdisziplin beantwortete Ginsburg mit der Erklärung, daß das Zurüdbleiben der Arbeitsleistung hinter den Boranschlägen auf Rohstoffmangel und Mißwiri Ichaft zurückzuführen sei. Noch fjärfer trat der Gegenfaß zwischen Gomjetindustrie und Gewerffchaften in einer Rebe des 28 erg arbeiterführers Schwarz herpor, ber bie Betriebsleiter verächtlicheute in uten"( im Gegensatz zur proletarischen Rüge) nannte und jede Berantwortung ber Gewerfidhaften für bie finfende Arbeitsdifsiplin ablehnte. 3ugleich beginni aine Breffe­polemit amischen dem Blatt bes Rollswirtschaftsrats und hent Gemerffdjaftsblatt Irub". Den Gewerkschaften wird porgemorfen, daß sie sich um die findende Arbeitsdisziplin nicht fümmern und zur Lösung der schwierigen Aufgaben der Industrie nicht beitragent.

drei Feinde des menschlichen Fortschritts gebe, und zwar Dumm heit, Schlagworte und Bureaufratismus. Besonders her legtere nehme in ber Sowjeunion von Zag u Lag ach turzen Begrüßungsworten bes Dorfigenben der Gefellau. Die bureaukratische Bertoltung sei nicht nur für die Staate ſchaft, des frilheren Stultusministers Profeffor& mibt. Dit, organe caratteriſtich. ich die Barteimitglieber permanen diesen Betrieben seien Abstimmungen über die Betreuung ergriff Dr. Stresemann das Bort, um im Namen des Aus bein sich in eine Sorte pontein bureautratilmen Be wärtigen Amtes dem Berstorbenen den Dank für feine Dienste amten aften Solages. Die Gewertschaftler, die Genoffen. fowohl als Friedensunterbandler in Berfoilies wie auch als fchaftler und sogar bie Arbeitertorrefpondenten zeigen diefelbe ge Botschafter in Moskau auszufprechen. Der Außenminister fand fährliche Tenbens sur Bureaufratifierung auf. Die Gewertschafts babei sehr warme und bemerkenswerte Borte der Anerkennung für organe& 88. unterscheiben sich nicht von der Berwaltung, bie Bar den Verstorbenen. Er nahm ihn besonders lebhaft in Schutz gegen teiorgane nicht von Staatsorganent, die Genossenschaftsfäben nicht den Understand jener Standesgenoffen, ble ihm, bem früheren von ben Staatsfäben. Es tommi nicht fellen vor, daß irgendwo taiferlichen Diplomaten, es hatten nicht vergeiben tönnen, daß er fich fo rüdhalilos nach der Revolution bem neuen Regime zur Verfügung gestellt hatte, und die einft auf ihn das höhnische Bort des Grajen wider Millen" geprägt haben. Brockdorff­Rangau habe eben damals erfannt, daß Staat unb Bolt meiter leben müffen, nicht aber bie Jürsten. Er sel tein Demetrat in bem Sinne gemesen, daß er ber Waffe fanmeichelte, aber er achtete jeben, ob Fürften oder einfachen Mann, ber elmas felftet, unb erachtete jeben, ob Filrfien oder einfachen ann, ber nichts leiftet. Stresemann pries metter bie Saltung Rangaus in Bersailles und bemertte, baß fein Mensch heute be meifen fönne, ab die non ihm geforderte Ablehnung des Friedens bitates richtig oder falsch gemesen fel, weil fein Mensch nachträglich mit Bestimmiheit fagen tonne, was bei einer Ablehnung geschehen mare. Schließlich lohte er bas irten des verstorbenen Botschafters in Mostau, mo er sich die führende Rolle im bortigen biplomatischen Rorps gesichert habe, und sein besonders vertrauensvolles Berhältnis Sabann sprach der Botschafter der Sowjetunion reftiniti. In auffallend schwerfälligem Bortrag hob er bie Berbienste bes Botschafters um die beuifch- ruffifchen Beziehungen hervor. Sodann hörte fich Brofeffor el im Namen der veranstaltenden Ge fellſchaft fo gern reben, baß er babei teinen Schluß fand, was in ber Barfammlung eine Unruhe auslöfte, bie ber Rebner offenbar als einziger nicht bemerkte. Schließlich sprach Geheimrat ta ft I vom als ben Förderer ber beulich - russischen Industriellen Beziehungen. Dufikalische Darbietungen des Deman- Quartelis umrahmte die wir

Bu Tsitserin

bige Feier.

Bormarsch in Norwegen . Arbeitererfolg bei Kommunalwahlen. Oslo , 5. Dezember.

Auch bie Arbeitertorrefpondenten, bie eigentlich ihre Unab hängigkeit besonders start zu bewahren haben, verwandeln sich hier und ba in bienfifertige Halbbeamte, bie auf bie Arbeitermaffen

Kommt man mit Polen vorwärts?

Meldungen über wichtige deutsche Angebote.

Um 3. Dezember ist das polnisch- deutsche Hanbelsablommen ab­gelaufen, und man ärgert fich in Bolen fehr, daß es nicht fofort erneuert worden ist. Man gibt dem beutschen Delegationsführer Dr. Hermes die Schub daren und vermutet, daß mit ber Unter­laffung ein Drud auf ble patrische Berhandlungsbereitschaft aus­geübt werben foll. Bir laffen bas dahingestellt, tömmen es aber immerhit als nicht ganz finnlos betrachten, die Frage ber polnilcher Sofaeinfuhr mit dem großen Handelsvertrag zu verknüpfen.

Beachtlich find fonfrete Melbungen bes Berliner Tageblattes, monach in Barschau die Deutschen ben Bolen bestimmte Angebote für bie Handelsvertragsverhandlungen gemacht haben sollen Der beutfche Delegationstetter, immer noch Dr. Hermes, foll bie nächte Zusammenkunft der beiderseitigen Delegationsführer zum 16. De zember vorgeschlagen haben, und biefer Bufammenfumit follen feste Angebote zunächst in der Rohlen- grott und Eilen frage zugrunde llegen. Den Bolen follen babet fefte Abnahme­Derpflichtungen im Berte von 150 bis 175 millionen Mart geboten

werden.

Sehr wichtig ist, daß auch in der Schweinefrage durch Bei den Wahlen in den Stadtgemeinden gewann die Arbeiter freie Berhandlungen beiderseitiger Interessentengruppen Berein partei nach ben bisher vorliegenden Ergebnissen 70 Mandate. An barungen zustandegekommen fein follen, die wenigstens ble Inter­bem Berluft find die Kommunisten und die Ronfervativen mit je effentengruppen als für beide Teile befriedigend anjeben. Die beut 25, die Rabifalen mit 10 und die anderen bürgerlichen Gruppenschen Intereffenten flagen eine feste 2bnahmeverpflichtung von ebenfalls mit 10 Mandaten beteiligt. In Dolo wirb bie Urbelter Schweinen vor, und war in einer Menge, die von polnischer Beite partel, die zwei Manbate gersonnen hat, voraussichtlich 42 manbaie als durchaus genügend zum Abschluß des Vertrages bezeichnet murde erhalten, die Ronservativen 40 und bie Rabitaten 2. unb als bos höchstmaß bessen betrachtet merben tann, mas bas

polnische Schweinefynditat überhaupt imftande märe lan ugenblic zu liefern. Die Borschläge diefer privaten Intereffententonferenz jollen som beutichen Delegationsführer übernomunen worden sein Wenn diese Mittellungen den Tatsachen entsprechen,( o märe das erfreulich. Die polnischen Extremisten hätten dann zu schweigen. Die Muteilungen find aber so wichtig, daß die Deffentlichkeit Star­beit barüber verlangen muß, ob fie auch rigtig find.

Poincaré und Briand über Reparation Berhandlungen im Auswärtigen Ausschuß.- Allgemein

Billianng.

Baris, 6. Dezember.

Bor dem Auswärtigen Ausfchus der stammer sind heute

nachmittag inisterpräsident Boincaré und Außenminister Briand erschienen, bie, wie das Rommuniqué, bas mach ber Gigung verbreitet wurde, besagt, den Millen der Regierung befeuert haben, fich für eine beständige definitive Liquidierung des Repara tionsproblems einzufegen. Sie haben ihre auf präzisen Dokumenten begründete Ueberzeugung zum Ausdrud gebracht, daß die Berhand­lung in einem Geifte der erständigung und des guten Willens eingeleitet werden würden, die die feste Hoffnung auf einen guten 2 bfchluß erlaubten.

In einer Meldung der Havas - Agentur über diese Sigung wirb

nach berichtet, daß mit Ausnahme des früheren franzöfifchen Dele gletten in der Reparationsfommiffion Dubois alle anderen- mefanden, von den Sozialisten bis zu ben Ronservativen, ber Don Boincaré unb Briand vorgetragenen Thefe vollkommen zu. geftimmt hätten.