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1. Beilage

Freitag, 7. Dezember 1928.

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Der Abend

Spalausgabe des Vorioare

Gefängnisse in Sowjetrußland

18000 Gefangene in Kemj, 27 000 Gefangene auf den Solowetski- Inseln.

Eine Person, die mehrere Monate in den Sowjet-| gefängnissen hat zubringen müffen und erst vor kurzem nach dem Ausland entfam, übermittelte uns Mitteilungen über die Cage in den Sowjetgefängnisfen, die wir nachstehend der Deffentlichkeit unterbreiten:

Die beiden Mostauer Gefängnisse, die der GPU.   unter­stehen( das Lubjanta und das Butyrti- Gefängnis) sind bis zum außersten überfüllt. Man schläft in einem wirren Knäuel durcheinander, die Strohmatten und die Decken sind mit Ungeziefer über und über bebedt. Das Essen ist sehr schlecht: das Brot nicht durchgebaden, mit irgendwelchen unverdaulichen Bei­mischungen, und dann gibt es eine Brühe mit faulen Kartoffeln oder Fleischabfallen( Magen, Gedärm usw.). Die politischen Ge­fangen werden von den inhaftierten Kriminellen erst etwa zwei Bochen nach der Einlieferung und auch dann nur auf nachdrückliches Berlangen getrennt. Unter den politischen Gefangenen sind viele Arbeiter und Bauern. Auch viele fommunistische Oppo­fitionelle, Ausländer und Ruffen, sigen in den Gefängniffen. Die prominentesten und renitentesten von ihnen fizen in strenger Einzelhaft, während die anderen immerhin einige Privilegien genießen; sie werben in der Arbeiterabteilung( Butyrfi) untergebracht und verrichten verschiedene Arbeiten im Gefängnis, fäubern die Bellen, holen Effen, arbeiten in der Küche usm. Interessant ist, fest­zuhalten, daß die Gefängnisinjassen das Auftauchen der neuen Kate­gorie der

tommunistischen Oppofifionellen in den Gefängnissen fehr einfach aufnahmen; man hält sich ihnen nicht fern und nimmt sich vor ihnen nicht mehr in acht als vor anderen Häftlingen, die man nicht fennt. Uebrigens ist der Haß der verhafteten Kommu­niften gegen die Regierungsgewalt des öfteren weit tiefer als die der anderen Inhaftierten.

8weimal im Monat werden ganze Trupps von Gefangenen nach den Solo wetsti- Inseln und nach Ke my verfrachtet. Oft ist die Zahl der abzutransportierenden Gefangenen so groß, daß die legten Häftlinge von den Tschefa- Agenten mit Fäusten und Ge­wehren in die Eisenbahnwagen hineingezwängt werden.

Jm Konzentrationslager von Kemj befinden sich gegenwärtig 18 000 Gefangene, im Konzentrationslager auf den Solowetsti­Infeln 27 000 Gefangene.

Die Haftbedingungen im Golomezlilager find so entfeßlich, daß die Insel unter den triminellen Gefangenen den Namen ,, rotes Sachalin ( nach der in der zaristischen Zeit berüchtigten Straffolonie auf Gachalin erhalten hat.

Unter den politischen Gefangenen gibt es die verschiedensten Kategorien: Sozialisten, die in einer festorganisierten Gemein­schaft zusammenleben, Arbeiter, die wegen Beteiligung an Streits und Bauern, die wegen Beteiligung an Agrarbewegungen oder wegen sonstiger Agrardelifte im Gefängnis figen, die fo­genannten Schädlinge", die im Schachty  - Prozeß verurteilt worden find, Troglisten und ausländische kommunisten. Unter anderem fiel der Dichter Alexander Jaroslam tij auf, der vor etwa zwei Jahren ins Ausland gegangen war, jegt vor einigen Monaten ein Reuebekenntnis" abgelegt hat und nach Ruß­ land   zurückkehren durfte. Er ist vor kurzem verhaftet worden und murde für brei Jahre nach den Solowetsti- Inseln geschickt. Seine frante Frau, bie fich nur auf Krüden   fortbewegen fann, folgt ihm nach Kemi  , um wenigstens in der Nähe seines Gefängnisortes sein 3u tönnen. Dann sieht man eine

große Gruppe von chinesischen Studenten.

Shr Berbrechen besteht darin, daß sie, die an der Moskauer   Uni­berfität des Dftens au tommunistischen Agitatoren für China   ausgebildet wurden, den Reden ihres Rettors Ra def aufrichtig Glauben schenkten, der ihnen beibrachte, daß die Sowjet­anion nie und nimmer die Sache des Kommunismus in China   ver­raten würde. In den fritischen Tagen der chinesischen Revolution veranstalteten mun diese gläubigen Rommunisten in den Straßen Mostaus einen

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niften gegenüber, die ihre Aussage verweigern, folgenden Trid zur| mann nachdrücklichst versichert, raffinierte Grausam. Anwendung bringen: der Gefangene wird in die Gefängnisverteiten gegen die Gefangenen in Anwendung gebracht, um ihnen waltung geholt, wo der angebliche Vertreter der Botschaft" seine die erwünschten Aussagen zu entloden. Die Vernehmungen finden ausführlichen Erklärungen entgegennimmt, besondere Fragebogen nachts statt, wobei die vernehmenden Beamten abgelöst werden, ausfüllt, Aufträge zur Uebermittlung an Freunde des Berhafteten während die Gefangenen Nächte hindurch mit Bernehmungen ge­übernimmt und ihm natürlich verspricht, binnen einigen Tagen seine quält werden Die Gefangenen werden in den Karzer geworfen Entlassung zu erwirken. Es vergehen darauf mehrere Monate, und und müssen ohne Kleider auf dem Fußboden liegen. Man geht so­erst wenn der ausländische Gefangene- nunmehr tatsächlich mit nunmehr tatsächlich mit weit, daß man den Iriffen eines Karzers zweimal am Tage mit Hilfe seiner Botschaft freigelassen ist, erfährt er, daß er seine freigelassen ist, erfährt er, daß er seine faltem Wasser begießt. ele Gefangene halten dieses Folterregime offenherzigen Erflärungen nicht einem Bertreter der nicht aus, und es häufen sich die Selbstmordversuche Botschaft, sondern einem Agenten der GPU. abgab In in den Gefängnissen. der legten Zeit tommt es daher öfter vor, daß die im Gefängnis fizenden Ausländer sich weigern, in irgendwelche Unterhandlungen mit Leuten einzutreten, die sich für Bertreter der Botschaft oder Gesandtschaft ausgeben.

Bon den im Schachty  - Prozeß Berurteilten macht ben un heimlichsten Eindrud einer der Kronzeugen der Anklagebehörde, Baschtin. Nach allem, was er im Verlauf des Prozeffes durch gemacht hat, hat er sein seelisches Gleichgewicht verloren, fann nachts nicht schlafen, murmelt dauernd vor sich hin, blickt entsegt um sich. Leute, die mit den Schachty  - Angeklagten während des Prozesses zusammen eingesperrt waren, behaupten, daß die An­geklagten in den Nächten stundenlang von den Beamten der GPU. bearbeitet wurden, die ihnen die erwünschten Aussagen heraus preßten, sie mit der Erschießung bedrohten. Auch die Standhaf testen brachen zufammen, wenn man ihnen fie angeblich zur Er­

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schießung führend die Gummimaste übers Gesicht zog.

Gummimaste für die Todeskandidaten

Die

FUNK UND­

AM ABEND

Freitag, 7. Dezember.

Berlin  .

16.00 Dr. E. Staedler: Luftschiffahrt und Weltpost". 16.30 Jagd auf Mensch und Gespenster" von Robert Neumann  . 1. Jagd auf 17.00 Unterhaltungsmusik. ausgeführt von

einen Menschen. 2. Das Meer brennt.( Gelesen vom Autor.) Ferdy Kauffmann mit seinem Europa  - Orchester. 19.00 Prof. t. Esau. Jena  : Einführung in die Kurzwellentechnik".( I.) 19.30 Hans- Bredow- Schule, Volkswirtschaftslehre. Chefredakteur Georg Bern­ hard  : Entstehung und volkswirtschaftliche Bedeutung des Geldes". III.: Der Kampf ums Geld zwischen Gesellschaft und Staat. 21.00 Soziale Weltreisen. 5. Vortrag. Fritz Tarnow  , M. d. R. und M. d. RWR.:,,Die Arbeiterfrage in Amerika  ". 21.30 Mozart- Lieder. 1. Daphne, deine Rosenwangen. 2. Wie unglücklich bin ich nit. 3. Der Sylphe des Friedens begleitet mein Leben. 4. Warnung. 5. Die Alte. 6. Das Lied der Trennung. 7. Abend­empfindung.( Johanna Klemperer  , Sopran, Am Flügel: Generalmusik­direktor Otto Klemperer  .

ist die neueste Errungenschaft der Technik", die in den Folter- 20.00 Wolfsblut" von Jack London.  ( Gelesen von Alfred Beierle  .) lammern der GPU. eingeführt worden ist. Man braucht dem zum läßt sich auch bequemer, wenn man eine Gummimaste und nicht Tode Berurteilten nicht mehr die Augen zu verbinden, und schießen den Kopf eines lebendigen Menschen zur Zielschelbe hat.

Königswusterhausen.

16.00 Rektor M. Spielhagen: Heimatpflege im Rahmen des Arbeitsgerichts( I.). 16.30 Uebertragung des Nachmittagskonzertes Leipzig  .

fist Mratschtowskij. Er ist ein alter Bolschewit, einer der Im Butyrki- Gefängnis figt in strenger Isolierhaft der Troß­Führer der Roten Armee, war früher Oberbefehlshaber des Wehr­treises Nordwest. Sein Verbrechen ist die Gründung einer Geheimbruderei zur Drudlegung des Materials und der 17.30 Geh. Ober- Reg.- Rat Flach: Die Handelsverhandlungen in Genf   und Aufrufe der Trotti- Richtung. Sein Haß gegen die regierenden ihre Ergebnisse. Streife ist so groß und wird von ihm so oftentatio zur Schau ge­18.00 Musikdirektor Fritz Ohrmann: Der Weg zu Bruckner( I.). 18.30 Stud.- Rat Friebel, Lektor Mann: Englisch   für Fortgeschrittene. tragen, daß Gerüchte darüber furfieren, er hätte bei emner Ver­nehmung dem Ischekabeamten die beiden Orden des Roten Ban- 18.55 Stud.- Rat Dipl.- Ing. M. R. Müller: Werkmeisterlehrgang für Fach­arbeiter: Maschinenteile. Hebe- und Fördertechnik( IV.). ners" ins Gesicht geworfen, die ihm seinerzeit für seine militärischen 20.00 Uebertragung von Berlin  . 21.00 Reg.- Rat Dr. Helmuth Kuhnert: Die soziale Schichtung des akademischen Berdienste verliehen worden sind. Nachwuchses. Ab 21.30 Uebertragung von Berlin  .

Nicht nur in der Provinz, sondern auch in den Moskauer Ge

fängnissen werden neuerdings wieder, wie uns unser Gewährs 22.45-23.15 Bildfunkversuche.

Der Fingerhut und seine Geschichte

Bann, wo und von wem er erfunden ist, darüber weiß die

Der Fingerhüter  

Geschichte nichts zu berichten. Ohne weiteres darf man aber an­nehmen, daß seine allererste Verwendung bereits in frühesten Beiten erfolgte; denn die ältesten uns befannten Fingerhüte fanden sich schon in füdrussischen, französischen und italienischen Aus­grabungsgebieten. Sie waren entweder aus Bronze, Elfen­bein oder Knochen gefertigt und besaßen schon die auch heute noch übliche Form. Allgemein gilt der Fin­gerhut als eine Erfindung des Amsterdamer Gold schmieds Niclas van Ben­schooten, weil er einen sol chen am 19. Ottober 1864 einer Frau von Reuffelaar als Geburtstagsgeschenk mit der Bemerkung übersandte, daß er ihn eigens erfunden hätte". Diese Annahme stimmt aber nicht mit den geschichtlichen Daten über den Fingerhut überein; denn, abgesehen von seinem be reits eingangs erwähnten Borkommen in vorgeschicht licher Zeit, erscheinen die so­genannten Dingerhu. ter" bereits 1531 als ein besonderes Gewerbe in Nürnberg  , nachdem sie seit 1490 dem Handwerk der Rots schmiede( Kupferschmiede) zu­geteilt gewesen waren. Aber auch schon aus dem Jahre 1832 ist eine Abbildung vor­handen, die einen vingerhuter" bei der Arbeit zeigt, und zwar wie er mit einem Rennbohrer" die Bertiefungen in einen Fingerhut bohrt. Dieses Bildchen entstammt dem für das deutsche Handwerk äußerst wertvollen Porträtbuch der seit 1380 in Nürnberg  bestehenden Mendelschen   Stiftung, das den Zufaß enthält: Der XVI bruder der do starb der hieß vingerling und war ein vinger­huter."

Umzug gegen die Chinapolifik der Sowjetregierung und für die Unterstüßung der chinesischen Revolution. Die Kund­gebung wurde von berittenen Tschefatruppen auseinandergetrieben, und die chinesischen Studenten schmachten nun schon seit einigen Monaten im Butyrti- Gefängnis, allein, verlassen, ohne jegliche Hilfe von außen. Das Interessanteste aber ist, daß unter diesen chinesischen Gefangenen sich auch der Gohn Tschangkai. chets befindet, der nämliche junge Kommunist, der vor etwas über einem Jahr feinen Bater öffentlich für einen Berräter der Revolution und das Rußland der Sowjets für seine zweite Heimat ertlärtel Er wird beschuldigt, in der Chinafrage eine oppofitionelle Haltung gegenüber der Linie der Komintern   eingenommen zu haben. Eine Gruppe von deutschen   kommunisten, die nach Rußland   tamen, um beim Aufbau des Sozialismus in der ersten Arbeiterrepublik der Welt" mitzuwirken, und die jetzt im Butyrki­Gefängnis fihen, umfaßt dreizehn Personen. Ein Teil von ihnen wird beschuldigt, Spionage im Interesse der Beltbourgeoisie getrieben zu haben, die meisten jedoch fizen, ohne baß Biele von ihnen befinden sich schon seit mehreren Monaten in Haft. Einige dieser deutschen Gefangenen, die mit Thal­mann persönlich bekannt sind, riefen ihn während der Tagung des Romintern- Rongesses in Moskau   durch illegal aus dem Ge fängnis geschmuggelte Kasfiber zur Hilfe. Thälmann   erschien denn auch im Gefängnis, hörte sich die Klagen feiner alten Genoffen an, lagte aber fo, daß es fein Begleiter nicht hören fonnte, er würde ihnen gern helfen, fel aber machtlos, irgend etwas zu unternehmen. Ble feine früheren Berliner   und Hamburger Genoffen auf ihn chimpfen, tann man sich vorstellen.

Ausländische Kommunisten müssen des öfteren mehrere Monate m Gefängnis verbringen, ehe es ihnen gelingt, die diplo. matische Vertretung ihres Landes zu benachrichtigen und mit deren Hilfe Rußland   zu verlassen. Ihren Haftgenossen er­ählen se, baß die Agenten der GẞI. den ausländischen Kommu­

Auß Messing mach ich Fingerhut Blechweiß/ werden im Feuwer glüt/ Denn in das Epfen glenck getriebn/ Darnach lochlein darein gehieba/ Gar mancherin art/ eng vnd weit/ Für Schufter vnd Schneider bereit/ Für Seidensticker vnd Naterin/ Deh Handwercks ich ein Meister bin. Puj

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Die erste nachweisliche Erwähnung des Fingerhutes stammt aus dem 12. Jahrhundert unserer Zeitrechnung. Zur da maligen Zeit lebte in dem Kloster auf dem Ruppertsberge bei Bingen   eine Aebtissin  , Hildegard( von Bingen), die uns verschiedene gelehrte Schriften hinterlassen hat. Unter diesen befindet sich auch eine Zusammenstellung von neunhundert Wörtern mit einer Ueber­fegung in eine fremde, rätselhafte Sprache, wo der Dingerhuth

als ziristang" erwähnt wird. Wie die Fingerhüte damals aus­gesehen haben mögen, ist nicht bekannt geworden. Jedenfalls hatten sie die auch heute noch übliche Form, da, wie bereits erwähnt, auch die älteren Funde dieser gleichen. Dafür spricht auch der aus Bronze gefertigte Fingerhut, der im Jahre 1848 unter den Trümmern der 1399 zerstörten Burg Tannenberg gefunden wurde.

In dem im Jahre 1568 erschienenen, von dem berühmten luftrator Joft Amman herausgegebenen Buche Eygentliche

.", finder

Beschreibung aller Sände auff Erden fich u. a. auch das Bild eines Fingerhuters mit einem Gesellen bei der Arbeit fizend, und darunter beschreibende, von Hans Sachs  stammende Berse, aus denen Material und Herstellung der bamaligen Fingerhüte deutlich ersichtlich ist.( S. Abbildung.)

Bis zum Jahre 1695 wurden die Fingerhüte, die zur damaligen 3eit meist auf dem Daumen getragen wurden, zumeist in Nürnberg  , dann aber auch in Köln  , Amsterdam   u. a. holländischen Städten handwerksmäßig hergestellt. Ihre fabrikmäßige Anferti­gung mittels Maschinen soll in dem genannten Jahre ein gewiffer Johann Lotting, nach anderen Angaben Bernd v. d. Becke, der Gründer der heute noch bestehenden Firma von der Becke in Sandwig i. B., eingeführt haben, Artur Streich.