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Die gefränfte Kirche.
Ein Nachwort zum Prozeß George Groß.
Jesus Christus , ber Stifter der christlichen Kirche, ist mit seinen religiösen Gegnern nicht glimpflich nerfahren. Wo er sich mit den Priestern und Schriftgelehrten des alten Glaubens auseinandersetzt, da ist von der Sanftmut und verzeihenden Milde seiner Reden nichts zu spüren. Man leje im 23. Kapitel des Matthäus- Evangeliums nach: Ihr Heuchler, ihr Narren und Blinden , ihr Schlan gen, ihr Dtterngezücht, ihr seid wie die übertünchten Gräber," so bagelt es auf die Schriftgelehrten herab.
Andere Religionsstifter haben nicht weniger temperamentvoll gepredigt. Man lese die Kraftausdrücke nach, in denen Martin Luther gegen den Bapst und gegen die fatholische Stirche wettert. Doch je schonungsloser die Gründer, um so empfindlicher sind die Kirchen selber geworden. Sie haben sich unter die besondere Obhut des Staates begeben, ein eigener Baragraph des Strafgesetzbuches (§ 166) bedroht die Berson mit Gefängnis bis zu drei Jahren, die öffentlich eine der christlichen Kirchen oder eine andere mit Korporationsrechten innerhalb des Bundesgebietes bestehende Re ligionsgesellschaft oder ihre Einrichtungen oder Gebräuche be jhimpft.
Auf Grund dieser Gefeßesbestimmung ist der Zeichner Ges orge Groß zu einer Ersatzstrafe von 2000 m. für verwirkte zwei Monate Gefängnis verurteilt worden. Was mar sein Ber brechen? Er hat den durch nichts wegzudistutierenden, durch nichts zu übertünchenden 3wiespalt farifiert, der zwischen der christlichen Lehre der unbegrenzten Nächstenliebe und ber friegsbegeisterten Haltung der offiziellen Kirchen und ihrer berufenen Drgane im Beltfrieg flajft. Er hat einem Getreuzigten die Gasmaste aufcefekt als Symbol einer Christenheit, die gemeinschaftlich zu diesem Erlöser betet und deren Mitglieder sich gegenseitig durch Vergiffung der Luft ausrotten. Er hat die Kirchendiener verspottet, die für alles und jedes eine theologische Rechtfertigung zurechtbiegen, die in einem Atemzuge Sanftmut und Nächstenliebe predigen und den Krieg verteidigen. Dergleichen darf im heutigen Staat offen bar nicht gesagt werden, vor allem nicht in der handgreif lichsten, eindringlichsten und überzeugendsten Form, in Form der bildlichen Satire.
Die Kirche schreit, daß ihr ein Schimpf angetan sei. Ach nein, ben Schimpf haben ihr nur die Leute angetan, die Tatsachen schufen. Es gehört zu den unverrüdbaren Tatsachen dieser vier Kriegsjahre, Daß ein evangelischer Bastor von der Kanzel herab Gott für den Krieg gebantt hat! Es gehört zu den Tatsachen, daß Kanonen Don Briesterhänden gesegnet murden. Es gehört zu den Tat jachen, daß salbungsvolle Predigten den Ausgang des Krieges als Bottesurteil" priesen, jalange Deutschland fiegreich schien, daß aber die Berfaffer dieser Predigten nach eingetretener Niederlage fich absolut nicht mehr erinnerten, sich dem„ Gottesurteil" untermorfen zu haben. Hier liegt der Schimpf, hier die Blasphemie, die niemand tiefer empfinden sollte als der wirklich Gläubige, als der von wirklicher Gottesfurcht, der von wirklichem Religionsgefühl Erfüllte. Die Satiren, die George Groß gezeichnet hat, find herbe und bittere Ausbrüche eines fünstlerischen Tempe raments, aber das Gefühl, dem sie entsprungen sind, enthält mehr mahres Christentum, als die beleidigten Eiferer und Zeterer zufammengenommen befizen.
Für die Kirche hat die Sache einen fatalen Beigeschmad. Derartige Prozesse sehen danach aus, als folle mit der Baragraphen uchtel jeglicher Berjuch unterdrückt werden, die Kriegsfünden der Airche späteren Generationen Lebendig zu erhalten. Noch trauriger ist die Rolle, welche die staatliche Justiz hierbei spielt, eine Rolle freilich, die sie sich felbft durch eine sehr geiftarme und begrenzte Bejegesauslegung zugewiesen hat. Indem das Gericht in fünft terlerischer Satire die nom Bejeg erforderte Beschimpfung erblickte, hat es sich fether jedes Geistesmaß abgesprochen, das stumpfe Bhis liftrofität überragt, das tieferen Sinn und Bedeutung eines Sunft. merts erfaßt. Du gleichst dem Geist, den du begreifft, nicht mehr!" Kirche und Justiz gleichen genau dem Geift, den fie begreifen. Mit mangelndem Begriffsvermögen läßt sich nicht diskutieren, man tann es mur fonstatieren.
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Schöffengericht.
openhagen, 10. Dezember.( Eigenbericht.) Eine große Zahl Geistlicher der dänischen Staatsfirche hat an alle dänischen Berufsgenossen" ein Rundschreiben gerichtet, in dem jur Unterzeichnung eines öffentlichen Aufrufs gegen den krieg und für die Abrüffung aufgerufen wird. Darin heißt es, daß der& rleg mit dem Christentum unverein bar fei. Man würde, so schließt die Aufforderung, es für eine Chre ansehen, falls Dänemart als erstes der Länder die volle brüftung durchführte.
Das Rundschreiben ist u. a. unterzeichnet von den früheren irchenministern Dahl und Poulsen, die der Sozialdemokratihen bzw. der Radikalen Partei angehören.
Dem Follething liegt ein 2brüftungsentwurf der Sozialdemo. fratifchen Partei vor, die ständig eindringlich für ihn wirbt.
Dienazeit.
Die Reusch Gruppe und die Preffe.
Wir erhalten folgende Berichtigung auf Grund des§ 11 des = ge Breffegejeges:
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Der Borwärts bringt in Rz. 549, Morgenausgabe vom 20. November, einen Artikel Die neue Wirtschaftsethit. Darin eird mit Bezug auf die G. m. b. H. Dienst nationaler Tages beitungen"( Dienazeit) behauptet: Es ist ihr der Reusch- Gruppe gelungen, Einfluß auf die Dienazeit G. m. b. 5. zu gewinnen. Diefer, Diena- Zeitkonzern" ( Dienst nationaler Tageszeitungen G. m. b. 5.) tritt nach außen als Nachrichtendienst von neun der bedeutendsten rechtsstehenden Brovinzblätter auf."
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Diese Behauptung ist unzutreffend. Die Rausch- Gruppe hai inen irgendwie gearteten Einfluß auf die G. m. b. 5.„ Dienst tionaler Tageszeitungen"( Dienazeit) und hat auch niemals ver. tscht, Einfluß auf diese Gesellschaft zu gewinnen. für Die G. m. b. 5. Dienst nationaler Tageszeitungen"( Diengzeit) Iden itt nicht nach außen als Nachrichtendienst auf, sondern ist tatsächlich Nachrichtendienst, der ben angeschloffenen Zeitungen den eigenen rliche Auslands bienfi zu liefern hat.
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Das Befinden des Königs von England scheint nach dem gestris burn Bulletin noch immer außerst ernit zu sein. Der Thronfolger gende Brindisi erreicht und ist im Ertrazug fofort weitergefahren. man er 3ug wird in Lugano halten, um dem Aukenmitten 6000 amberlain Gelegenheit zu geben, den Thron ich über das Befinden des Königs zu unterrichten.
of Hugenbergs erstes Gebot.
Sugenberg wurde zum alleinigen Borsigenden der DNBP. gewählt. Die bisherigen Mitvorsitzenden batten ihre Aemter niedergelegt.
3 Vora. SCHLANGE
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SCHONINGEN
Verlas
UNSER HUGENBERG
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WALLRAFF
,, Du sollst nicht andere Vorsitzende haben neben mir!"
Das Ende einer Konstituante".
Gelebt wie ein Hund, gestorben wie ein Gott.
Locarno , 9. Dezember.( Eigenbericht.).
Jialien at seit 4½ Jahren eine Konstituante gehabt und die Welt hat es nicht gemerkt. Aber nicht mir die außeritalinische Belt hat sich blind gezeigt gegen die„ große geschichtliche Tatsache", die sie miterlebt hat; die konstituierende Versammlung selbst hat erst bei ihrem Tode erfahren, daß sie eine tonstituierende Versammlung gewesen war. Sie hat gelebt wie ein Hund, aber ist gestorben wie ein Gott.
Es handelt sich um die italienische Kammer, die erste faschistische Kammer, die am 6. April 1924 gewählt wurde und am 8. Dezember dieses Jahres ihre legte Gigung abgehalten hat. Sie war nach dem System der Mehrheitsvertretung gewählt, das Mussolini ausdrücklich als ein im Intereffe der faschistischen Partei eingeführtes System bezeichnet hat. Diesem Guteresse hat sie gedient, demütig" unter dem Befehl des Duce", wie einer der Redner in der letzten Sigung so schön gesagt hat sie hat's getan, ohne Shamgefühl, ohne etwas wie eigne Ehre und Würde, mit Bedientengesinnung. Und es ist den Herren Abgeordneten auch ein gutes Trinkgeld versprochen worden. Mussolini hat ihnen versprochen, sie würden
fast alle wiedergemählt
werden, und die wenigen, denen das nicht passieren wird, die mürden in den Senat tommen. Daß ein Ministerpräsident bei der Kammerauflösung ein derartiges Versprechen abgeben kann, daraus sieht man eben eigentlich nur daraus, daß die alte Kammer eine Ronstituante" mar. Denn sie selbst war aus einer Abstim
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nung im Zeichen allgemeinen Wahlrechts hervorgegangen; freilich hatte der faschistische Knüppel diesem Wahlrecht damals die Bege gewiesen, freilich hat man in vielen Urnen mehr faschistische Bahlzettel gefunden als Wahlberechtigte im Kreise waren. Aber im April 1924 hätte noch kein Minister sich seine Abgeordneten offiziell aussuchen und den Ausgesuchten ihre Wiederwahl versprechen fönnen. Das iſt erst eine Frucht der faschistischen Revolution" und eine Bersammlung, die das zustande gebracht hat, sei es auch demütig und auf Befehl, die ist eben eine Konstituante. Denn die neue Kammer, in der wir dieselben Bedienten wiederfinden sollen, wird von den Mitgliedern der faschistischen Syndikate gewählt, auf Grund einer Liste, die die unttionärversammlung der faschistischen Bartei, der sogenannte„ Hohe Rat" aufstellen wird. Für diese Listen tönnen wieder die faschistischen Syndikate und einige andere noch nicht festgelegte Organisationen unverbindliche Vorschläge machen. Die sogenannte Wahlhandlung ist für den Tert der neuen Rammer eima ebenso bestimmend wie der Streujand für ein Schrift. ftüd. Man fann Mussolini aufs Wort glauben, wenn er sagt, daß Wahlen des Jahres VII nichts gemein haben werden mit ben Wahlen anderer Zeiten und anderer Länder".
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Daß die letzten Lebensaugenblicke der Kammer göttlich waren, haben mir schon angedeutet. Fast alle, sogar die Journalisten, waren in ihrer Livree, im schwarzen Hemde, erschienen. Faschiftenmärsche murden gejungen, Allala gerufen, Mussolini bekam Blumen, Worte wie zyklopisch", mehr als Epoche" flogen mur so herum, Gott wurde bemüht, Chriftus fand Verwendung als Bendant zu Mussolini furz, es war zyklopisch und macht mehr als Epoche.
Nun aber noch ein paar Worte über das hündische Leben dieser in göttlich sterbenden Kammer. Es ist dieselbe Kammer, für deren Mehrheit die Annullierung der Wahl gegen Gewalttat und Betrug
Don Giacomo Matteotti beantragt wurde, dieselbe Kammer, in die, nach dem Matteotti ermordet morden war, der
1914-1920.
November in Desterreich" im Renaissance Theater.
3ehn Bilder aus den Kriegsjahren. Das Grauen einer Zeit, bie mir allzu schnell vergessen haben, steigt wieder auf. In dem ein wenig zerflatternden Stüd zeigt sich der Verfasser, der begabte Schauspieler Richard Duschinfty, auch als ein begabter Dichter von tiefem Empfinden. Der herzliche Beifall ruft ihn und
ie Hauptdarsteller oor allem Elisabeth?
Republikaner Chiefa das Wort hineinschleuderte, die Regierung' schweigt, die Regierung ist mitschuldig". Aus dieser Kammer hat fich der sogenannte ventin gebildet, die Sezession der Antifaschisten nach der Ermordung unseres Genossen und dieselben Herren, denen jest Mussolini ihre Stellung zu erhalten versprochen, haben im November 1926 allen Abgeordneten der Sezession das mandat entzogen. Dieselbe Kammer hat es geduldet, daß die kommunistischen Abgeordneten bei offner Sejfiou ohne die Genehmigung, die das Gesetz vorschreibt, verhaftet wurden., Aber sie hat ihre Genehmigung ausdrüdlich verweigert, als die Staatsanwaltschaft gegen den Abgeordneten Barbiellini als den Beauftrager eines Mordes vorgehen wollte, sie hat auch den heutigen Unterstaatssekretär für Luftschiffahrt, Balbo, der beschuldigt mar, der Anstifter der Mörder des Briefters Min zone zu sein, durch Bermeigerung der Genehmigung, por den Folgen seines Verbrechens geschügt,
Sie hat auch Gelege gegeben, ntassenhaft: Die berüchtigten Julidekrete, die die Breßfreiheit aufheben, jollen in bic jetzt beendete Legislaturperiode, ebenso das Gesetz über, die obligatorische inditale Organisation, die Rechtsfähigkeit der faschistischen Synditate, das
Berbot des Streits,
das Gesetz vom November 1926, das die Todesstrafe für politische Verbrechen einführt und ein aus Mitgliedern der faschistischen miliz gebildetes Spezialgericht einfeßt, das jeden Berteidiger beanstanden tann und jede Rechtsgarantie für den Angeklagten
aufhebt. Außerdem hat diese Kammer dasselbe herrliche Wahlgefe" angenommen, das dem Ministerpräsidenten erlaubt, im voraus die Abgeordneten ihrer Wiederkehr zu versichern; weiter das Geset über den hohen Rat, durch das ein Parteiorgan die sogenannte Volksvertretung ernennt. Die jetzt entlassene Stammer hat, um es turz zu sagen, den ganzen zyklopischen Bau" des Faschismus durdy Abstimmungen aufgetürmt, die ganze Verfassungsreform, die im Grunde
aus einem parlamentarischen Staate eine abjolute Monarchie
gemacht
hat. Um eine Vorstellung von ihrer Abstimmungstüchtigkeit z11 geben, fei gesagt, daß fie in den letzten 13 Tagen ihres Wirkens 286 Gefeßentwürfe angenommen hat, über 20 am Tage. Im ganzen hat fie in den 4½ Jahren 245 Sigungen abgehalten mit einer Durchschnittsproduktion, die sicher 20 Gesetze pro Sigung weit über: trifft. Diskutiert hat sie nicht, aber dazu war sie ja auch nicht bal Es gibt Stunden in der Geschichte der Bölker" hat der fa* schistische Generalsekretär Turati gesagt- - ,,, in denen man schweigen und handeln muß." Und dieses Handeln bestand im Abstimmen, im Türmen eines zyklopischen Baues aus Papier.
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Konftantinopel, 10. Dezember
Wie aus Kabul gemeldet wird, haben die Aufständischen 500 Lote und Verwundete. In Beantwortung des Ultimatums, sich zu ergeben, verlangen die Aufständischen den Abschluß eines Waffenstillstandes auf 72 Stunden, um Gelegenheit zu haben, sich mit den anderen Stämmen in Verbindung 311 setzen. Die Regierung hat das Waffenstillstandsangebot abge= lehni und erklärt, daß, wenn in den nächsten 48 Stunden feine Antwort erfolge, wieder von der Waffe Gebrauch gemacht werde. Die politische Polizei hat in Kabul bei der Suche nach Anhängern Der Aufständischen zahlreiche Berhaftungen vorge
nommen.
Der Provinzialausschuß der Provinz Niederschlesien fagr am Dienstag zum erstenmal in der Stadt Waldenburg, inmitten des schlesischen Notstandsgebiets. Diese Absicht war von dem Mitglied des Provinzialausschusses, dem sozialdemokratischen Bürgermeister Burmann, seit langem verjochten morben. Sie fonnte aber erst jest mit Unterstützung des sozialdemorernätbenten RüdeSuci tupmita gegen den Widerstand
torben.