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Wllna»Tag m Lugano . Kei«« Schritt weiter.

togano, 12. Dezember. fEigenberichi-i Tagesordnungspunkt« gedachte der Dölkerbundsrot am «! wdvoch zu erledigen. Er wurde Isdsch nicht«inmol mit dem ersten {«nig, dem polntsch.litoulschen Streit> denn «idemoras und Zaloiti wärmten alle möglichen und unmöglichen »» Nenfef/fgen Vorwürfe wieder auf. Taldemaros beschuldigte Polen gewiffer Annerionsodsicht«» ». tyni&pr Litauen und schob der polnischen Regierung für die gc* 5 1 Ergebnisse der Verhandlungen«n Königsberg die Schuld zu. sprach von dem Drang Polen » zum Meer und seiner Vorlieb« �L-fceits Korridore, tn denen es sehr windig ist". Zoleski » Mrte an Dokumenten, daß Litauen immer wieder absage, wenn iiiN weitgehend« Vertragsvorschlägc mach« und sehr viel Zeit z. B Bestätigung der Derhondlungsprototoll« '«uch«. lieber die Behauptung, daß Polens Politik gegen Litauen « Abhängigkeit gerichtet sei, ging er mit einer Handbewegung hin- r9 und lehnte die These Woldemaras' ob. daß der Lotlchasterrat 1 j Urzeit kein Recht gehabt habe, Wilna Polen zuzusprechen. Di« Rotsmitglieder beruhigten sich bei den beiderseitigen Der« ts! �ngen. daß von Krieg im Augenblick nicht mehr die Rede sei. *?l"nani> hatte Lust, da« heiß« Eisen anzufassen: denn unter Red« rtv ü Aegenred« standen nicht nur die Wilna.Frage. sondern die ö st« >. Grenzsragsn überhaupt. Der Spanier als Bs- �ierstatlcr soll in einer der nächsten Sitzungen vorschlagen, wie >ssi weiter Zeit gewinnt, in der die Wunden im Osten j�js.''Helcht vernarben. H. Kw. . Brill nd sprach am. Mittwoch IX Stunden mit Stresemann und W>uf eine Viertelstunde mit Ehamberlain. « Wieder einmal Rüstvngsgeschrei. Pari». 12. Dezember.(Eigenbericht.) _ D»e nationalistisch« ,8 1 h« r t ö' l" wieder einmal die Zeit ? Botstagung für passend, um Meldungen von deutschen «"°h« im r ü st u n g« n aufzutischen. Da» Blatt hat in einer Mischen Militärzeitschrist Anzeigen der Hamburger Firma Stol» n.',er9 sowie der schwedischen Junkere-Werte ge- in' denen die erster« Rauch- und Nebelbomben zur Der- llung taktischer Manöver im Kriege, und die letzteren Kriegkslug- l"»ge aller Art änbieten. Die»Liberte� schreibt, daß die so an- �kstsenen Kriegsmittel im Ernstfall« auch in Deutschland moonit bzw. nach Deutschland transportiert werden könnten.

fremde Miliiarjufiiz in Deutschland . ft Desoffene Schlägerei schwer beffrost. L Bor dem französischen Kriegegericht waren angeklagt der Ar« 'Artehtich Dardya und der Gemüsehändler Georg Ker- h» r eus Spctzeredors wegen vorsätzlicher Körperverletzung und Usbertretung der Ordonnanz.?. Bn, 1. November lSZS abends war Aorduq im Begriff, von der Schaft Müller in Lachsnsp-y-rsdorf total betrunken mit «n Fahrrad wegzufahren und st r« i f t« dabei«Ine» jronzö- Unterofsizler an der Hose, die dadurch beschmutzt wurde. Franzose verlangte von Bardua Reinigung der Hos» und schickte sich dazu an.. Dann soll Dorduo dem Sergeanten �ilnlaß«ine Ohrfeig, gegeben haben, mcki dies war der Kg einer wüsten Schlägerei zwischen den beiden Deutschen und Sergeanten. Ein als Zeug« vernommener Sergeant be- aa-t«,« x habe auf Bardua so fest eingeschlagen, daß dieser aus d und Ras« blutend am Boden liegen ge. Der Staat, anwast beantragt« wegen schwerer Be- ,»i'gung der Besatzungsanne« und vorsätzlicher Körperverletzung l" Barduo fünf Monate und gegen Kercher drei Monat« *'söngnis. S? k- Gericht verurieilj« Bardua zu vier und kercher zu Monaten Gefängnt». Fatt Klotz undGazette du Krane". (Sin Zusammenhang? >ls Komnnmistiichen Behauptungen gegenüber ist größte Vorsicht ? geboten, gleichviel ob sie in der flöten Fahne", tn der �westija". In der ,ch)umaniie" oder In sonstelnem bolschewistische» i>on aufgestellt wcrden. Unter diesen, selbstvscständlichen Vor- sei«Ine Enthüllung. der.�Humanste" wiedeogegeben, die eines gewissen Reize»«ntbehit. .diesem Blatt zusolg« sollen die gefälschten und ungedeckten Liecks des ehentäligSn- französischen Finanzminister» Klotz bereit» « t w a drei Wachen in der größten französischen Laint, dem u�dit Lyonnai»' aufgetaucht sein. Di« Direktion setzte sich direkt . den Leitungen der übrigen Pariser Großbanken sowie mit der Vierung in Verbindung. Es soll In Frantveich üblich fehl daß 1 führenden Finanzinstitute gegenüber markanten politischen �föulichteiten. die sich tn Geldverlegenheiten befinden, die größte chsicht und da» weitestgehend« Entgegenkommen zeigen. So auch In diesem Falle die Finanzmognaten die Regierung Armiert, daß sie bereit wären, den drohenden Kkotz-Skandol ZU '«drücken und die ungedeckten Scheck»(in Höh« von run» Avag Mark!) unter Generalunkosten zu buchen, d. H- ' Berlust selbst zu tragen. Als Gegenleistung hätte das �kenkonfortium lediglich geiorhert» daß die Regierung gegen '..Gazette. du Frone" v o r g« h«, deren Finanzinstitute namentlich in der Provinz, die Sparerkundschast wegnehme dadurch«ine löst ig« Konkurrenz geworden seien. Daraus- .sei die Stoatkanwaltschast tatsächlich gegen dieGazette du vorgegangen! .Soweit die Enthüllungen derHumanitö". Wenn st« auch nnr ?iis« zutvesfen, dann wird damit«in politischer finanzieller aKdol aufgedeckt, der wohl alles bisher Dagewesene weit übe?- ''f'n würde.

Ör legt das Mandat nieder. Pari». 12 Dezember.(Eigenbericht.) Di« Llätler kündigen an, daß der Skandal derGazette du jjdc" künftig Ueberrafchungen nicht mehr bieten und die Unter- ?>Ung In Ruhe sortgcsetzt würde. Inzwischen ist der Skandal 0tz in den Vordergrund gerückt. Er hat sein« Demission als '"otor eingereicht. Die Zahl d»r gegen ihn vorliegenden Klagen mf fKitllerweil« auf 17 gestiegen. Di« einen unter den Klägern » von klotz ungedeckte Scheck», die anderen gefälschte Wechsel i.''Zahlung erhalten, klotz soll in kürzester Zeit vor dem Unter- tft T�ngsrichier erscheinen. Cs wird ihn, nichts anderes übrig ,e( il[)«n, als den Beweis seiner angeblichen Geistisgestörtheit �treten. Di« Schulden de» Senators werden auf s bis 12 rilU.,,, Z.> Nziffert,..........._____

IT,

Llnter Rechtsfludierenden.

veua»Präsident beim Reichsgericht 5» i' M b.R., machte dem Recht ausschuß die Muuiltmq, daß der Hoch- und lian esverra osenat de» a�t eine Art S.rafoktciiunq ür Unbeqab.e gelte!

�Mensch, mit Lernen halte ich mich nicht auf. Wozu gibt's denn den Hoch« und Landesverraissenat beim Reichsgericht?!

Oer Gehenkte von Küstendil .

Sofia , 12. Dezember.(Eigenbericht.)' An einem der Allecbäume vor dem HotelDragoman ", in- mitten der Stadt Küstendil , gegenüber dem neuen Denkmal des 19?z von feinen eigenen Leuten ermordeten mazedonischen Revo- kiUionärs T.od o r A 1«x.» n d r o« hing dieser Tag« die Leiche eines bekannten Mazedonier», auf desicn Brust ein Schild mit der Aufschrift angebracht warDas ist das Schicksal aller Verräter". Die Leiche blieb bis in dl« späten Vormittagsstunden hängen und war da» Schau obsekt der herandrängenden Stadtbevölkerung. Die P o l iz«h h i« lt sich.f er»,.da st« ossenbar-.rechtzeitig" unterrichtet, worden war.. ... Nach Zstitleilungen der Presse ist der. Gehenkte«in gewifl« Sar e S».lfl tschi l.. ädr�angehlichchiÄnorchpromnumlst". der vor«inigen Jahren den Redalieur des reaktionären Regierungz- blattesSlowo" ermordet haben soll; er lebte als Emigrant in Südslawien und ist vermutlich aus bulgarisches Gebiet gelocht worden, wo ihm dos Los so viel« traf. Soziales aus Bulgarien . Hanger and Kinderarbeit. Wie sich die Lage der Arbeiterschaft in Bulgarien unter dem reaktionären Regime verschlechtert hat. zeigen die Elendsschilderungen in dem sozialistischen ZentralorganNora d"(Dag Volk). Gerade-

zu unglaublich liegen die Verhältnisse In der Textilindustrie. In der FirmaProgreß" In der Hasenstadt Warna , dem größten Tcxtllunternehmen in Bulgarien , sind IlOsi jugendliche Arbeite­rinnen beschäftigt, die zum großen Teile infolge Unterernährung' an Tuberkulose leiden, davon sind tn diesem Jahre über' gestorben. Di« Jüngste der Taten, dieRarod" namentlich, und unter Angabe des Sterbetages ausfährt, ist«inzwölfjähriges Kindt Der durchschnittliche W o ch e n o« r d i e n st beträgt A» Lewa, ungefähr 6 Mark. Trotz de» gesetzlichen Achtstundentages dauert die Arbeitszeit bis Müternacht und später. Den au» den umliegenden Ortschaften kommenden Mädchen Ist es unmöglich, nach Arbeiteschluß da». EUernhaup-.auszusuchen,. Sie übernachten vielfach qus den F-ochri k b öd« n. und während.ider warm«s Mpirat« Im F r pi e it Rarvd" schreibt' Der Arbetteminist«. tonn sich durch sein«.L«ttr davon überzeugen lassen, wi« dies« gepeinigten Mädchen nächtigen und wie häufig die sich um ihre trnder sorgenden Mütter kommen und sich tränenden Auges über deren Hinwürgung in dem.Modernen" Betrieb« beschweren. Bei Revisionen der Fabrik werden die noch schulpflichtigen Mädchen versteckt und alles verläuft parademäßig. Die Behörden sind witsch u I d i g an dem Mossenhinmorden der fungen Mädchen. Dies« grausigen Verhtkltniff« sind symptomatisch für das Elend der bulgarischen Arbeiters In der Tobaklndustri« liegen die Ding« ebenso arg, wenn nicht schlimmer.

Sonderfürforge für Saisvuarbeiter. vi- Regierungevoriage im Ausschuß ang-nomm-kt. Der Sozia!« Aukschuß des Reichstages hat I» sein« Sitzung vom Mittwoch nach weiterer Aussprache bie Abstimmungen über di« Sandersürsvrge bei berussüblicher Arbeits­losigkeit erledigt. Der Antrag, diesen Arbeitcloscn nur die Hälfte der nach den ßZ 103 bis 103 vorgesehenen Unterstützung zu gewähren, wuide abgelehnt. Die Mindestunteistätzung sah diese Regelung vor, daß in den Städten dl« Lohnklasse VI, aus dem Lande die Lvhnklasie IV nicht unterschritten- werden sollte. Zur Unterscheidung von Stadt und Land war«ine Einwohnerzahl von lOOtXlO vorgesehen. Danach wäre aber tn einer Gemeinde mit 90 My Einwohnern der Mindestinr!erstützimg»satz für«inen solchen Arbeitslosen 0,90 M. pro Woche gewesen, bei einem verheiraleten Ardeitswsen mst zwei Kindern nur 13 M. pro Woche: d« Höchst« unter stütz un g-ssatz hätte für einen Ledig-n 11 M. pro Woche. für«inen Verheirateten mit zwei Kindern 13,73 M. pro Woche betrogen können. Dos machte diese Lösung für die Sozioldcmokratis untragbar. Alsdann wurde die Regierungsvorlage gegen die Stimmen der Deutschnationalen, der Deutschen Boltspartei und der Kommunisten angenommen. Gleichzeitig pzu'd« ein sozial- demokratischer Antrag angenommen, wonach die Neuregelung für die Saisonarbeiter'nur hie 30. September 1020 gilt, otjö zunächst nur für ein« Saison güllig ist: Zu der jetzt beschlossenen Sonderfürforge muß auch der Haue» holtsousschuß Stellung nehmen, weil Pier Fünftel d« Lasten aus Reichsmitteln zu decken sind. Es ist än zunehmen, daß er sein« Zu- stimmung geben wird. Die Protestwahl von Anwerpen. Oer Flame wird kassiert. Brüssel. 12. Dezember.(Eigenbericht.) Die katholische P a r l a m e n t s f r a k t i o n hat auf das energische persönliche Betreiben des Ministerpräsidenten Jaspar einstimmig beschlossen, die Wahl des Fl amenführe rs Borms als ungültig zu«klären und da» Mandat dem unterlegenen Liberalen zuzusprechen. Da die Liberalen selbstverständlich für diese.Lösung" sind, so wird das Parlament ohne Zweifel so beschließen. Dos wird ober der flämischen Agi- taticn«st recht Nahrung geben. Barms wird noch der Erledigung des Anmesiiegesetzes im Senat, die nächste Woche zu erwarten ist. aus dem Gefängnis entlassen werden, ohne ab« seine politi- sche« Rechte vor Ablauf von fünf Jahre» zurückzuerhalten.

Ein Kreiheiisoröen für MuffoU'ni. Protest in Lettland . Anläßlich der Zehnjährigen Unobhängigkestpfeier Lettlands wurde wie sich erst setzl herausgestellt hat der höchst«, lettisch« Militärorden, der B ä r e n t ö t e ro rd e n,. auch Mufsalini verlichen. Der sozialdemakratilche Abgeordnet« Zelms«klärt« daraufhin seinen Austritt- au« dem Rat« dieses Ordens.. Er begründete feinen Austritt damit, daß der Orden seinerzeit für die- j.migen gestiftet worden sei, die Freiheit und Demokratie für Lettland erkämpften. An dem Tag, an dem et dem tz r ö ß<«>, Feinde der Demokrcti« verliehen worden sei. wär» d« Sin» dieses Freiheiteordens verloren gegangen. Der Schritt dis Abgeordneten Zelms wurde von der gesamten Linken mit großer Genugtuung begrüßt.

Oer Llmschwung in Mexiko . Arbeiterpartei wirb ausgeschaltet. Stadt Mexiko . 12. Dezember.(Eigenbericht.) Im Anschluß an den Gcmerkschaftskongreß tagend, beschloß d« Kongreß'der Arbeiterpartei zu der bevorstehenden endgültigen Präsidentenwahl im s�bruar 1030-einen Saudi - baten nicht aufzustellen. Ein Antrag auf Auflösung der Arbsherpartei wurde abgelehnt und beschlossen, der Parteileitung für den Wahlkamps außerordentliche Vollmachten zu geben. Die innerpolttische Lage hat sich weiter»«schärft. Der S«n«t hat anläßlich der letzten Vorgänge sämtliche Beziehungen zur Arbeiterpartei abgebrochen. Der Gouverneur eines Bundesstaates hat sich diesem Vorgehen angeschlossen und sämtliche gesetzgebenden Körperschaften gebeten, dasselbe zu tun!

Die Kropkhetl de» Brllenkänlg» hat Punktierung(Einstich) zur Entleerung von E.ter aus dem Brustkorb nötig gemocht. Bedors nach einem Oderbai'» besteht in Griechenland . Dl« Kammer, hat einer solchen Gesetzcsvorlage zugestimmt. Der Senat wird proportional gewählt mit Ausnahme von achtzehn Mit- gliedern, die die Kammer als' Vertreter der verschiedene» Berufs- k l o s s e n in den Senat schickt. Drei französische MIlikärauto» wurden In Süd-Algerlen üb«- fallen, und zwar auf der Slraße von Benl-Abbes noch Kenuor-Rohr. Sechs berittene Eingeborene hatten au» dem Hinterhalt das Auw augegrifien, in dem General Claveri« saß. Dieser sowie drei weitere Ossi ziere wurden getötet, außerdem fünf Legionär«, so daß dieZahlderTotenneun beträgt. Ein Legionär wird o« r- mißt, drei weiter« wurden in verletztem Zustande zurück- tran»porti«t.__,.......______._...,