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Ein ,, Aufguß von Spiritus".

Der Alkoholismus in Rußland .

Ausnahmerecht für Religiöse?

des Zeigners George Gro

Bon Hans Bauer. 0110 11

Die Berurteilung des Zeichners George Groß auf Grund des 166 des Strafgesetzbuches wegen Gotteslästerung hat gutes ge­

mug geftiftet: fie hat das Augenmert aller fortschrittlich Denfenden auf einen Fragenfomplex gerichtet, der eine Anzahl von Jahren in den Hintergrund gerückt war, weil wir in Deutschland ernstere Sorgen hatten als die Auseinandersegung mit einem für unsere Erifteng immerhin nicht entscheidenden Paragraphen. Nun der Kampf aber einmal eröffnet ist, sollte er auch von unserer Seite mit Entschiedenheit aufgenommen werden.

In der Aussprache über das Budget, die in der jetzt tagenden Seffion des Zentralerefutivkomitees der Sowjetunion stattfand, wurde die Frage des Alkoholismus lebhaft erörtert. Gleich dem zaristischen Budget, das von Tropki seinerzeit als Aufguß von Spiritus" be Beichnet wurde, ist auch das Sowjetbudget im großen Maße auf dem Schnapsmonopol aufgebaut. Unter den indirekten Steuern, die zwei Drittel der gesamten Steuereinnahmen ausmachen, stehen die Ein= shmen aus dem Schnapsmonopol auf dem ersten Blog. Im Etatsvoranschlag für 1927/28 maren 663 Millionen Rubel Einkommen aus dem Schnapsmonopol vorgesehen, in Birk- Kampf lichkeit aber haben sie 713 Millionen Rubel erreicht. Dieser Bosten beträgt für 1928/29 bereits 865 Millionen Rubel, aber es ist faum Bu zweifeln, daß auch in diesem Jahre die wirklichen Einnahmen aus dem Schnapsmonopol piel größer sein werden. Die Schnaps produktion, die im Jahre 1927/28 467,4 millionen Liter betrug, wird im Jahre 1928/29 laut dem sozialistischen" Wirtschaftsplan 565,8 Millionen Liter erreichen.

In der Budgetberatung wurde darauf hingewiesen, daß die Schnapsproduktion, die ungemein viel Getreide und Kar toffeln perbraucht, erweitert wird und daß neue Schnaps­jabriten gebaut werden. Zarin unterstrich dabei, daß der zu­nehmende Alkoholverbrauch zum Wachstum des Berbrechertums und u großen Verlusten für die Boltswirtschaft führt. So habe die Miliz( Polizei) in diesem Jahre 2 Millionen Betrunkene

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S.

Paul Eckert, der neue Bevollmächtigte des Deutschen Metallarbeiter­Verbandes in Berlin .

berhaftet! Besonders verheerend ist die Wirkung des Alfoholismus gerade in den Großstädten. Leningrad und Moskau haben in diesem Jahre zusammen 25 Broz. der gesamten Schnaps. und Biererzeugung der Sowjetunion verbraucht.

mus.

Vor allem gilt es, Klarheiten zu schaffen.§ 166 bestraft den, der Gott lästert" und ferner den, der Religionsgemeinschaften oder ihre Einrichtungen und Gebräuche beschimpft", mit Gefäng nis bis zu drei Jahren. Grundgedante des Gesetzgebers ist es gewesen, dem religiösen Gefühl Schutz angedeihen zu lassen, es vor Brafanierung zu hüten. Sinn des Paragraphen ist der Schuß ber Frommen, er privilegiert, begünstigt sie. Er schafft ein Aus­nahmerecht für einen ganz bestimmten und verhältnismäßig engen Kreis von Menschen. Welches Anrecht hat dieser Kreis von Men­schen auf Sonderbehandlung? Nicht das mindeste. Damit soll nicht gesagt sein, daß Religiofität etwas minderwertiges wäre, mohl aber, daß sie bestimmt nicht höherwertig ist als eine ganze Anzahl anderer Gefühlsrichtungen, deren Streben nicht weniger als das der Religionen auf die Berfittlichung der Menschheit, auf seelische Weiterentwicklung gerichtet ist.

Hat denn nur der Religiöse seinen Glauben? Kennt denn nur er ein Heiliges? Gewiß, man soll niemandes Empfindungen verletzen, auch dann nicht, wenn man sie nicht teilt, auch dann nicht, wenn man sie verwirft. Aber wissen es die Religiösen nicht, daß auch die Atheisten, die Pazifisten, die Sozialisten, um hier nur einige Gedankenwelten anzuführen, heilige Ideale haben, die sie ehren, die sie lieben, für die sie sich einsetzen, für die sie bereit sind, sich aufzuopfern, die sie nicht gern bejubelt sehen? Ber nimmt auf solche Empfindungen Rüdsicht? Wo ist der Ge­sezesparagraph, der die Beschimpfung von Einrichtungen und Ge­

Othello.

Neueinstudierung in der Städtischen Oper.

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Im siebzigsten Jahr, im letzten Lebensjahr, übergab Wagner der Welt sein letztes Wert: Parsifal ". Bier Jahre später vollendet Berdi, Wagners Altersgenoffe, fast auf den Tag genau, feinen Othello". Die Oper des Dreiundsiebzigjährigen, der hier stilistisch aus den Gegenfäßen des frühen Berdi und des späten Wagner etwa eine Synthese gefunden hat man fann sie nicht anders als ein Wunder nennen. Bon den ersten Taften der Gewittermusit, mit der, überwältigend, der erste Att anhebt, bis zum erschütternden Austlang der Sterbeszene; von der innig- zarten Traurigkeit des ,, Barbara"-Liedes, das Desdemona wie in Borahnung ihres Todes fingt, bis zur elementaren Gewalt entfesselter Leidenschaft in den Ausbrüchen Othellos; von der meisterlichen Formung des zugleich melodischen und dramatischen Rezitativs bis zum Bau des groß artigsten Opernfinales, das den dritten Aft front- ein Wunder.

Die neue Aufführung ist des Wertes mürdig. Bie Bruno Walter , Berdi erfüllt, es erlebt und, Berbitongenial, uns neu erleben läßt, auch das ist von schlechthin wunderbarer Art. Chor und Orchester, alle Darsteller find, alles in allem, auf feltener Höhe. Besonderes Glüd der Aufführung: die Desdemona der Maria

Müller. Neben ihr Carl Martin Dehmann als Othello,

Wilhelm Rode als Jago . Das Niveau des Szenischen garantiert nun schon der Name Karlheinz Martin . Ein großer Abend, und, nach dem Beifall zu schließen, der erste einer langen Reihe großer Abende für die Städtische Oper.

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Gloria Palaft.

K. P.

brauchen anderer als religiöser, aber deshalb gewiß nicht un­ethischerer Gesinnungsgesellschaften mit Gefängnis bis zu drek Jahren bestrafte?

Es gibt ihn nicht und es soll ihn auch nicht geben, aber gäbe es ihn, er bestünde nicht zu größerem Unrecht als der porfint flutliche gemeingefährliche§ 166. Es ist höchste Zeit, dem Gesez­buch seinen Charakter eines religiöfen Bropagandainstruments zu nehmen. Gleiches Recht für jeden Glauben: für den religiösen mie für den antireligiösen. Eben hat Siegmund Freud , der be­deutende Entdecker der pfychoanalytischen Denkmethode ein aus­gezeichnetes Buch geschrieben. Es heißt Die Zukunft einer Illu­fion" und unter Illusion versteht er hier die Religion. Man fann von allen Menschen verlangen," heißt es an einer entscheiden­den Stelle des Buches, daß sie die Gabe der Vernunft anwenden, die sie besigen, aber man fann nicht eine für alle gültige Verpflich tung auf ein Motiv aufbauen, das nur bei ganz wenigen existiert." So ist es: die Religiösen berufen fich bei ihrer Lehre nicht auf fontrollierbare, überprüfbare, nachrechenbare Dinge, sondern auf ihr inneres Erlebnis.

Man soll nicht schlecht reden über dieses innere Erlebnis und niemandem es zu entreißen versuchen, der es gehabt zu haben behauptet, aber das ist eine Frage des menschlichen Tattes und nicht eine der Baragraphengewalt und eine lächerliche Anmaßung und einen Uebergriff der Religion bedeutet der Anspruch auf amt Bichen Schutz für eine höchst private und feineswegs allgemein­gültige und allgemeinnügliche Angelegenheit. Unsere Bernunft ist ein unzuverlässiges Erkenntnisinstrument und wir wollen sie nicht überschäzen, aber gegenüber den vagen Vermutungen des heim licherweise an grobmateriellen Wünschen sich orientierenden feeli­schen Innenlebens, furzum gegenüber dem Glauben verhält sie sich wie eine Briefwage zu einer Kartoffelwage. Der Groß­Prozeß ist eine einzige Unzeitgemäßheit, eine Kulturschande. In hundert Jahren und hoffentlich schon früher wird man ganz alla gemein über solche Absurditäten den Kopf schütteln, wie wir ihn heute über die Hegenprozesse schütteln.

Arnold Zweig in der Volksbühne.

Novellen des Alltags.

Beauftragt von der Boltsbühne liest Arnold Zweig in Bürgerfaal des Rathauses Rapitel aus dem Sergeanten Grischa

und zwei Novellen.

Man kann diese Erzählungen Novellen des Alltags nennen. Das Schicksal der Hunderttausende, der Inflationsopfer gewinnt in den bisher unveröffentlichten Alter Mann am Stod" seine fünft­lerische Formung. Es ist der typische Verfall eines Menschen, der ,, die Welt nicht mehr versteht", der hilflos dem Wahnsinnstanz der Mart zuschaut, und mit dem Schwinden seines Bermögens schwinden auch allmählich seine geistigen und törperlichen Kräfte. Er ist nur ein elendes Brad, er, der alte Großkaufmann, der noch in vers staubten Listen als vermögender Mann rangiert, so daß sich ein Berein zur Unterstügung der Inflationsopfer Ironie des Schicksalsan ihn um Hilfe mendet, und er dadurch erst aufmerksam auf Hilfsorganisationen gemacht wird.

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3meig schildert dieses Schicksal wie ein Chronist in einer Sprache Don legter gedanklicher und bildhafter Prägung. Plastisch und lebend erscheint das Porträt des alten Mannes. Dagegen wirten die Men fchen seiner ersten Erzählung, Aufzeichnungen einer Familie Klopfer", flächig. Wigig pointiert zeichnet 3meig hier Zustände aus dem taiserlichen Deutschland , die unglaubliche Justiz und die noch unglaublicheren Beamten. Aber das ganze mirtt wie eine Anekdote, ist mehr Feuilleton als Dichtung, eine glänzend geschriebene Reportage.

Beide Arbeiten rüden Arnold Zweigs Bild in ein anderes Licht als die Romane. Das Seelische wird nicht zergliedert, sondern 4ichimmert nur durch die äußerliche Haltung der Menschen hindurch. atzent.

F. S.

Durch den Altoholismus wird auch die Arbeitsproduktivität mindestens um 5 Broz. herabgelegt, was einen reinen Verlust für die Industrieproduktion in Betrag von 1 Milliarde Rubel bedeutet. Indeffen gibt es im Staatsetat der Sowjetunion feine Anweisungen, teine Posten für die Bekämpfung des Alkoholis. Als das Boltsfommiffariat für Gesundheitswesen in der Budgetlommission den Bersuch machte, eine winzige Summe von 320 000 Rubel für die Gründung von Sanatorien zur Behandlung Das Liebesleben der schönen Helena." Gerade auf der Beschreibung des Aeußeren liegt diesmal ber Haupt­der Alkoholiker zu erhalten, wurde es durch eine schroffe Absage überrascht. Bergebens bemühte sich Larin, die Berminderung der Schnapsproduktion und Schnapsverkauf in der Budgetkommiffion burchzusetzen. Wie in den Zarenzeiten hat der Volkskommissar für bas Finanzwesen, Bruchanom, dem Kritiker darauf hingewiesen, baß jede Berminderung der Schnapsproduktion us ftaatsfinanziellen Gründen zurzeit unmög lich sei und daß es doch beffer sei, durch den reinen Staatsschnaps gesundheitsschädlichen, oft sogar giftigen Schnapserfaze( Sfa­mogon") zu verdrängen, die durch die Bauern im geheimen produziert B 50 werden. Also bleibt auch das Sowjetbudget ein Aufguß von Spiritus"

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G. F. 117

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Lächle, Lefer!

Stimmen zur Anfündigung Zörgiebels.

Deutsche Zeitung"( pölfisch):

Der Berliner Bolizeipräsident hat damit deutlich genug bewiesen, baß er nicht den Willen oder nicht die Kraft hat, dem roten Böbel das Handwert zu legen. Auch die neuesten Ab. fichten des Herrn 3örgiebel, die soeben befanntgegeben werden, find taum geeignet, uns eines Befferen zu belehren. Seigt doch gerade diefer Plan einer Ausnahmeverordnung mit besonderer Deutlichkeit, daß man auch jetzt dem roten Verbrechertum nicht den rieg zu erflaren magt.

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Rote Fahne"( fomm.):

Der sozialdemokratische Bolizeipräsident 3örgiebel duldet, daß nationalsozialistischen Terroristen sich auf den Straßen breitmachen. Er hat nichts dagegen einzuwenden, daß flaffenbewußte Arbeiter von dem faschistischen Abschaum gemeuchelt werden,

Gut Düppel zu Berlin .

Der Wunsch Berlins , eine Reihe von Gutsbezirken der Um­gebung in das Stadtgebiet einzugemeinden, ist auf den Bider­ftand der in Frage kommenden Landkreise gestoßen. Nur einen der Gutsbezirke, auf die Berlin Anspruch erhob, hat jetzt das preu­Bilche Staatsministerium der Stadt zugesprochen, den von ihr bor einiger Zeit angetauften Gutsbezirt Düppel im Kreise Teltom. But Düppel wird dem Berliner Berwaltungsbezirt 3ehlendorf ein­gemeindet werden, dem es benachbart ist.

Sinomjer ist von dem Zentralverband der Genossenschaften aum Borfizenden ihrer Kulturabteilung ernannt worden. In den Händen der Kulturabteilung liegt die Organisation Don genossen haftlichen Buchhandlungen und des Rundfunt- und Kinowefens.

Ferdinand Gregori gestorben.

Was offenbar unter dem zweiten französischen Kaiserreich be­gonnen, die Travestierung der heroischen Antife, fegen die Amerika­Im Alter von 58 Jahren ist der Schauspieler Ferdinand Gregori ner mit moderneren Mitteln fort. Es find amerikanische Chefitten der obersten Zehntausend, und es ist die amerikanische Einstellung gestorben. Er war ein prachtvoller und fluger Mann, ein religiöses zum Handels( triege), was hier im Gemande von Alt- Griechenland Gemüt und ein hingebender Lehrer für die Jugend. Ferdinand parodiert wird. Im ganzen ist man nicht über Offenbach hinaus- Gregori gehörte zu jenen feltenen Theatermännern, die sich Rechen­getommen. Sparta und Troja sind Handelskonkurrenzen, die Entschaft über das geheimnisvolle Innenleben des Komödianten geben führung der fofetten Helena , die sich bei ihrem griesgrämigen durften. Seine Abhandlungen über Schauspielerpsychologie, aber Manne, einem hundertprozentigen Amerifaner, langweilt, gibt nur auch seine theaterhistorischen Studien waren stets von einem hoch den Vorwand zum Kriege. Als er zu allgemeiner Zufriedenheit be- gebildeten Mann geschrieben. Gregori tortelte nicht durch die endet ist, ermordet Menelaus feineswegs die treuloje Gattin, sondern Theaterkunft, er beherrschte sie mit dem Kopfe und gleichzeitig mit führt sie, von ihrer sehr ausgiebig gezeigten Schönheit bezwungen, im dem Herzen. Triumphe nach Hause zurüd. Sie verspricht, eine anständige Frau zu werden. Aber schon steht ein neuer Liebhaber vor der Tür, und die Geschichte fann von neuem beginnen. S. M. Menelaus fügt sich in fein Schicksal und geht angeln.

John Erstines gleichnamiges geiſtoolles Buch, das die Batenschaft für den Film übernommen hat, tommt darin leider wenig zum Ausdrud. Das Thema von der geiftigen Ueberlegenheit einer flugen Frau eine nachträgliche Ehrenrettung Helenas­wird nur gelegentlich darin angeschlagen. Aber auch so bietet der Film in der Regie Alexander Cordas eine amüsante Unterhaltung. Die Anspielungen figen und treffen. Es gibt spaßige Kontraste und Uebereinstimmungen zwischen damals und heute genug. Das mondäne Ebeleben ist eben einfach in die Antife transponiert. Die ganz auf Weiß gestimmten Bilder tun dem Auge wohl. Das große Schauſtüd ist das trojanische Pferd. Darstellerisch lebt der Film von der ent­zückend klugen und schönen Helena , wie sie Maria Corda prideind berkörpert. Ihre strahlende Blondheit steht in lebhaftem Kontraft zu dem dunklen Typ, den Ricardo Cortez als Paris zeigt. Dem üblichen Cheirottel Menelaus meiß Lewis Stone neue Reize ab­zugewinnen. In den Beifiguren viel Biziges und Ultiges. In der mufitalischen Begleitung, die Schmidt Gentner fehr gefchicft zufammengestellt hat, geben Offenbachs Melodien die Leitmotive ab.

D.

Am Deutschen Theater von Otto Brahm begann er feine Tätig feit. Er spielte die großen Charakterhelden, aber er entdeckte bald, daß ihn Talent und Berufung zum Kunsterzieher geschaffen hatten. Am Wiener Burgtheater trat er später auf, und für furze Zeit leitete er die Mannheimer Bühne. Stets war er ein solider Theaters mann, in flassischen Traditionen verbunden und nicht allzusehr be freundet mit den Strömungen der Jüngsten, die durch feurige Ima provisation ersehen wollten, was ihnen an gediegener Technik fehlte. Gerade diese ruhige Art befähigte Gregori, viele junge Rünstler heranzuziehen und ihnen den Respekt vor der Komödiantentechnik beizubringen.

Arbeiten Hugo Lederers für Berlin .

M. H.

An der Heerstraße nach Bichelsberge- Spandau , an dem Knid, den die Straße im Walde macht, ehe sie die Havel erreicht, wird eine Monumentalgruppe von vier Läufern aufgestellt werden, ein neues Bronzewert von Prof. Hugo Lederer . Es find Langstreckenläufer, nadt, in zwei Reihen hintereinander im Laufe begriffen. Das große Bronzemert kommt auf eine kleine dreieckige Insel an der Straßen­treuzung zu stehen, nach der Havel zugefehrt. Auch für einen Play im Osten Berlins hat Lederer ein großes Werf in Arbeit. Es ist ein Monumentalbrunnen, für den Baltenplatz bestimmt. Etma un Zuge der Petersburger Straße steigt der Platz leicht an. Für den rüdwärtigen Teil entwarf Lederer eine Anlage, die sich auf einem Stufenunterbau erhebt. Die Mitte nimmt ein rundes hohes Schalen. beden ein, und zu beiden Seiten sollen Gruppen Aufstellung finden, deren Thema die Nachbarschaft des Zentralviehhofs nahelegt. Ein Stier, fizend, aufgerichtet, bildet die Mitte, und zu beiden Seiten lagern Einzelfiguren, Männer, Frauen mit Kindern, Symbole der Fruchtbarkeit. Die große Anlage wird für den tunstarmen Often Berlins einen besonders würdigen Mittelpunkt bilden.

Die Ausstellung chinesischer Kunst, die die Preußische Atademie der Stünfte zufammen mit der Gesellschaft für Ditasiatische Kunst am 12. Januar in Berlin eröffnet, perspricht ein Ereignis von höchster Bedeutung zu werden. Nicht nur alle großen deutschen Sammlungen werden mit ihren hervor ragenbften Schagen vertreten sein, sondern auch das ganze Ausland. Allein aus Paris und London werden etwa zweihundert Objefte aus den berühm testen Sammlungen ausgeftelt werden. Auch Holland , Schweden , Italien und die Schweiz werben die Ausstellung beschiden. Insgesamt merden etwa tausend Ebjette aus allen Gebieten der chinesischer Stunft gezeigt werben. Jur 100 jährigen Wiederkehr der ersten Faust- Aufführung findet am 20. Januar 1929 un Theater om Nollendorfplate eine Fellvorstellung von Goethes Faust, 1. und 2. Teil, in der Bearbeitung von Dr. B. Lenhausen bruderei und Berlagsanftalt Baul Ginger& Co., Berlin CB 68, Sindenstraße& ftatt.

Berantwortlich für die Rebaftion: Eugen Brager. Berlin : Anzeigen: Sh. Glode, Berlin . Berlag: Bormärts Berlag G. m. b. S.. Berlin . Drud: Bormärts Bud Sierzu 2 Beilages,