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Nr. 595 45. Jahrgang

1. Beilage des Vorwärts

Mehr Badeanstalten in Berlin  

Neue Wege im Bäderbau.

Die Großgemeinde Berlin   hat jetzt 21 städtische Warm-| Entwicklung feststellen. Prof. Seligmann vom Hauptgefundheitsamt badeanstalten mit 16 Schwimmbeden. Niemand wird behaup- übernahm die Führung und erläuterte die neuen Grundfäge, die teu mollen, daß hiermit dem Badebedürfnis einer Viermil- jetzt für den Bau von Badeanstalten gelten. Das Verlangen fionenstadt genügt fein tönne. Das Gewimmel, das in den der Jeztzeit nach Light und Luft wird auch in den neuen Badeanstalten herricht, beweist die Notwendigkeit, sie zu ver- Badeanstalten mehr berücksichtigt werden. Die für Brenzlauer Berg  mehren. Die Entwicklung des städtischen Badewesens nahm und für Schöneberg   beschlossenen neuen Anstalten werden von Lust In der Kleingemeinde Berlin   vor jeht 3% Jahrzehnten einen und Licht durchflutet sein. Nach demselben Grundsatz wird nan erfreulichen Aufschmung. Damals wurden die ersten städti- die für Bankow und für Reinidendorf geplanten, aber noch nicht fchen Warmbadeanstalten eingerichtet, die sehr viel billiger als beschlossenen Anstalten einrichten. In Bau ist die große neue die privaten Badeanstaltsunternehmer faubere Wannenbäder Badeanstalt, die im nördlichen Teil des Bezirks Mitte   auf gaben. Einige der Bororte schloffen fich bald dieser Bewe- dem ehemaligen Sophienfriedhof an der Gartenstraße ent gung an und schufen Anstalten gleicher Art, zum Teil sogar stehen soll. Sie wird die größte Anstalt in Deutschland  , ja viel in faft prunthafter Ausführung. Daß in den Jahren der leicht in Europa   werden. Hundert Zellen für Wannenbäder und Kriegsnot und der sich anschließenden Geldentwertung alles fünfzig Zellen für Brausebäder werden hier zur Verfügung stehen. jum Stillstand fam, war fein Wunder. Die große Schwimmhalle erhält eine Länge von 60 Meter unb Inzwischen hat aber die Großgemeinde Berlin   erfannt, daß eine Breite von 22 Meter. Das Swimmbecken wird 50 Meter bie Bermehrung der Badeanstalten zu ihren un lang und 15 Meter breit sein. Die über die ganze Wand reichen auffchiebbaren Aufgaben gehört. Nach und nach sollen den großen Fenster der Schwimmhalle werden so eingerichtet, daß Badeanstalten in allen Bezirken errichtet werden, so rasch, wie die fie völlig geöffnet werden können, Luft. und Licht ungehindert her­Finanzlage der Stadt das zuläßt. Dabei will man die verfügbaren einfluten und die Schwimmhalle sozusagen ins Freie verlegt wird. Mittel fo perpenden, daß sich mit ihnen eine möglichst große Zahl Anstalten schaffen läßt. Auf äußere Bracht foll verzichtet werden, aber an 3wedmäßigkeit werden die geplanten neuen Anstalten nicht hinter den alten zurüdftehen, sondern sie noch übertreffen. Bei einer für ble Presse vom Hauptgefundheitsamt der Stadt veranstalteten Besichtigung alterer und neuerer Badeanstalten, der Anstalten in Brenzlauer Berg  ( Oberberger Straße). Bedding( Gerichtstraße), Reukölln( Ganghoferstraße), Charlottenburg  ( Krumme Straße), Lichtenberg  ( Azpodienstraße) fonnte man manche Fortschritte der

Der gefälschte Ministerialerlaß. Die Tragödie eines Beamten, der aus Rot   fehlte.

An derselben Stelle, an der jetzt diefe größte Badeanstalt empor: wächst, stand seit 1888 eine ganz fleine Badeanstalt, geschaffen vom Berliner   Berein für Bolfsbäder. Ueber die Zeit, in der man Ber: einen die Lösung solcher Aufgaben überließ, find wir hinausge­fommen. Aber den Führer jener Bewegung, den damals unermüd­lich für Schaffung von Badeanstalten werbenden Prof. Laffar, mollen wir in dankbarer Erinnerung behalten. Die neue Anstalt an der Gartenstraße soll uns als ein Denkmal seiner bahnbrechen. den Arbeit gelten.

haben mußte. 3. mar vorübergehend in der Briefabfertigungsstelle des Kultusministeriums beschäftigt, fannte die dortigen Berhältnisse und benutzte die Abwesenheit der Beamten, während des Spät dienstes, um die Briefbogen mit dem Stempel zu versehen und fie dann zu entwenden.

Wieso er sich dazu, habe enischließen fönnen, feine Beamten­laufbahn, bei so hervorragenden Zeugnissen, durch einen derartigen plumpen Betrugsversuch zu vernichten, fragte der Borsigende den Angeklagten. Er sei seit der Inflationszeit in Schulden geraten, antwortete darauf der Ministerialtanzleiassistent. Der Staats­anwalt beantragte 9 Monate Gefängnis eben aus dem Grunde, meil es fich um einen vorzüglichen Beamten gehandelt habe. Eine eigenartige Argumentation. Das Gericht erfannie auf 5 Monate Gefängnis und stellte dem Berurteilten eine Bewährungsfrist in Aussicht.

Dienstag, 18. Dezember 1928

Die Arbeiterwohlfahrtslotterie. Biehung hat begonnen. Bisher 4500 Gewinne

Die von drei Millionen Losinhabern mit großer Spannung er wartete Ziehung der Weihnachtslotterie der Arbeiter. wohlfahrt begann am Montag im Berliner   Gewerte haftshaus. Die Ziehung mußte nach dem Gewerkschaftshaus verlegt werden, weil diesmal eine Riesentrommel für die Lose benützt wird, die in anderen Sälen nicht Platz findet Sie murde extra für diese Ziehung in der stattlichen Größe von 2 Meter Höhe und 6 3entner Eigengewicht gebaut, um die 1,5 Millionen Lose aufnehmen zu fannen. In diesem Jahre wird mur in zwei Gruppen- in den früheren Jahren waren es fünf gezogen. Und da 3 Millionen Lose verkauft wurden, mußte also die Hälfte davon in die Bostrommel eingeschüttet werden. Pünktlich 8 Uhr stellten sich die Ziehungsmannschaft, der Bertreter des Polizei­präsidiums und der Notar Rechtsanwalt Oborniker ein und be: gannen sofort die reihenmäßig geordneten Gewinnröllchen zu kon­trollieren und einzuschütten. Die großen Gewinne wurden alle einzeln in die Gewinntrommel geworfen. Der gleiche Vorgang wiederholte sich beim Füllen der Lostrommel, dort wurde mit Stic proben festgestellt, ob auch alle Losröllchen in das Rad wandern. Nach der Einschüttung der sechs Zentner Losröllchen be­gann die Ziehung. Nummer für Nummer wurde aufgeriffen, dazu der entsprechende Geminn verlesen. Die Ziehungsmannschaft mußte wohl, daß die Losinhaber gespannt auf das Ergebnis der Ziehung warten und war redyt fleißig.

Am ersten Tage wurden 4500 Gewinne gezogen, darunter eine Reihe größerer. Ein 5000- Mart- Gewinn fiel auf die Nummer 880 316, je ein 2500- Mart- Geminn auf die Nummern 1143 888 mb 133 574. Die Nummern 1 351 455, 1110 185 unb 489 514 erhielten je ein 1000- Mart- Gewinn. Bon den 500- Mart­Gewinnen fief je einer auf die Nummern 198 120, 1306 409, 397 002, 428 612, 883 321, 519 363, 280 579, 126 885, 1447 804, 586 402 nd

546 923.

Die Ziehung wird am Dienstag fortgefeßt und beendet. Im Gewinnrade befinden sich noch einige Hauptgeminne.

Zwei Opfer des Spieltriebs. Unterschlagungen beim Strausberger Rennverein.

Bor dem Schöffengericht Berlin- Mitte wurde das frau­rige und jähe Ende einer Beamtenlaufbahn besiegelt, durch ein Gerichtsurfeil von fünf Monaten Gefängnis wegen Diebstahls und schwerer Urfundenfälschung. Gestohlen waren 3 wet Briefbogen mit Kopfaufdruck des Rultusminifteriums; gefälscht mar die Unterschrift des Staatsjefretārs v. Achenbach und eines nicht existierenden Ministe rialfefretärs Hartwig; der versuchte Betrug bestand darin, daß der Ministeriallanzleiaffiftent I. aus dem Arbeitsministerium eines Tages in der Staatsoper erschien und auf Grund der gefälschten Ministerialverfügung beim Rechnungsrat. 1000 Marf erhalten wollte. Die Berfügung hatte folgenden Inhalt: An die Staats­Wie wäre es, wenn auch das Arbeitsministerium diesem Be oper. Der Küster Dietrich aus Schneidemühl   ist Flüchtling und beamten, der einmal aus Rot   gefehlt hat, eine solche Bewährungsbrüdlichen Berbots mettete er am Totalisator verschiedener Berliner  Nat findet sich wegen Strantheit seiner Familie in großer materieller Not. frift gewähren und ihn feines Antes nicht entheben würde?

Er hat deshalb von Auftusministerium eine linteritühung in Höhe non 1000 Barf erhalten. Begen Revision der Kaise im Stultus ministerium. wird die Staatsoper gebeten, die 1000 Mart auszu

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Bei dem Strausberger Rennberein e. V. find sor einiger Zeit Beruntreumgen aufgedeckt worden, die sich der Sekretär 4. Heutmann hat zuschulden kommen fassen. Die Aufdeckung dieser Unterschlagungen, die eine Höhe von etwa 60 000 bis 80 000 Mart erreicht haben, hatte zur Folge, daß der ungetreue Sekretä in der Aufregung Berlin   verließ und in einem Dortmunder   Hotel einen Selbstmordversuch durch Bergiften unternahm. Zur Stunde tagt in den Räumen des Strausberger Rennvereins in der Schadon straße die Finanzkommission, die mit Hilfe von Bücherrevisoren bie genaue Summe der Gelder festzustellen sucht. Nach den bisherigen Ermittlungen ist Heutmann, ein Junggeselle von 48 Jahren, ein Opfer der Wettleidenschaft geworden, denn trotz des aus Rennbahnen erhebliche Beträge. Die Hauptschulb on seinen Berfehlungen ist aber darauf zurückzuführen, daß er einem Be fannten Rennstallbefizer, der selbst sehr große Beduste dem

zahlen. Rüdzahlung erfolgt auf Grund eines befonderen Ministerial: Todesurteil im Brandenburger- Prozeß.uf ben grünen Rasen hatte, mit den Geldern des Bereins

eriaffes. Unterschrift: v. Achenbach, Staatssekretär; Harimig, Mi­nifterialsekretär." Dem Rechnungsrat fam der Tert der Verfügung eigentümlich vor, er schöpfte Berdacht und stellte durch telephonischen Anzuj jest, daß es einen Ministerialjekretär Hartwig nicht gibt. Als er den Küster Dietrich zur Rede stellen wollte, war er be: reits nerfchmunden. Am selben Tage fuhr der Ministerialtanzlei offistent I. auf Urlaub nach Frankfurt   und telephonierte pon dori das Arbeitsministerium on: er bot um Borschuß. de er feine Brieftasche mit seinem Gelde verloren habe. Den Borschuß erhielt er nicht. Es war ein leichtes, herauszubekommen, daß niemand anders als er den Betrugsversuch an der Staatsoper begangen

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Soldat Suhren  .

Roman von Georg von der Vring  . Copyright 1927 by J. M. Spaeth Verlag, Berlin  .

Eisen sagt: Bist du es, Suhren? Feine Unterstände find das, trocken, nicht zu flein und mit gutem Stroh. ,, Eben lief da ein Strohhalm aus der Tür," sagt Albe­ring vom Bostenstand, die Backe neben dem Gewehrlauf. Aber Eisen entgegnet: Bag lieber nach vorn auf, Profeffor! Also und der Graben, ebenfalls troden. Vor allen Dingen: außerordentlich egal abgestochen, wie am Lineal, fage ich. Das haben Fachmänner gebaut, ganz Frankreich   hat keinen folchen Graben."

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Dann fennen Sie die Schampachne nicht," widerspricht ihm" Söfel, der vorbeigeht. Lurtjebam äfft ihn nach und näfelt: Das find ja ganz gewöhnliche Scheißhaufen!- Aber im Ernst, Kameraden: Die Latrine ist erster Klasse, ganz nahe, gleich hinterm linfen Flügel und mit allem Komfort ich habe fie foeben benutzt. Wafferspülung, wenn's ein Gewitter gibt."

So wird die neue Wohnung von allen gelobt.

Boraussichtlich Umwandlung in Freiheitsstrafe.

Nach fünftägiger Verhandlung wurde gestern nachmittag das Urteil gegen den Mörder Wifi Schmidt, deffen Komplize Erich Schmidt sich bekanntlich im Irrenhaus befindet, gefällt. Der Angeflagte wird wegen Mordes und Raubes zum Tode und zum Das dauernden Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte verurteilt. Gericht beschloß, mit Rücksicht auf die Jugend und die Verhältnisse, unter denen der Angeklagte aufgewachsen ist, sich dafür zu ver­wenden, daß die Todesstrofe auf dem Gnadenwege in eine Freiheitsstrafe umgewandelt wird.

aushalf und ihm auf ungedeckte Scheds erhebliche Gelder lieh, die dann nicht wieder eingingen. Die Kasse des Strausberger Renn­vereins wird insofern nicht direkt geschädigt, als sich der Borfizende, Freiherr v. Reizenſtein, bereit erklärt hat, mit seinem Bermögen für die Verfehlungen des Sekretärs einzuspringen.

Gefängnis für Rechtsanwalt Dr. Julius Meyer II.

Bor dent Großen Schöffengericht Charlotten­burg unter Borfiz von Landgerichtsdirettor Tölte hat sich wegen Unterschlagung und Untreue der Rechtsanwalt und Notar Dr. Julius Meyer II, dessen Flucht und Berhaftung im Spätsommer d. J.

Baumast.

fingen hin, irgendwo unter den Sternen entlang, sehr hoch. 1 fagt unsäglich verachtungsvoll: ,, Das war doch ein ganz Stille, dann wieder die blaffenden Töne des Dorfföters weit gewöhnlicher in der Nacht. Unsere Herzen schlagen vor Bollust. Hinter uns find doch mächtige Münder, die auch mitreden.

Seht ihr," ruft Eisen, der Schwertfeger hat bereits wieder seine Strippe geflict, der gibt's ihnen!" Er fegt mit dem Schwert der Rache einher," jongliert Lurtjebam.

Habt euch nur nicht jo," spricht Sergeant Söfel herüber und zieht die Worte wie Gummibänder, das war nichts als ein gewöhnlicher Feuerüberfall, der alte Soldat nennt es Bergeltungsfeuer."

brennt."

Albering meldet vom Bostenstand: Eine Mühle Wo? Alle wollen es sehen, reden die Hälse und nehmen den Namen Schwertfeger wie Zuder zwischen die Lippen. Eine Leuchttugel fährt auf und erhellt die Gefichter und die hinterwand des Grabens. Eine irre Begeisterung ist in allen Augen. Lurtjebams Brille flammt! Das ist seine Devise!" Ich habe den wirren Gedanken, daß es geistreich ist von Schwertfeger. Ift er nicht ein Mann, der Bauernmalerei liebt?-

Halt, es ist jemand da. der die Haden zusammenschlägt und mit Sötel spricht. Wir erkennen Meyer, den Bödlin Wir werden ein Herrenleben führen," sagt Eisen verehrer, jetzt Ordonnanz bei Leutnant Brause. Er bringt die Barole.

Boraus.

Hier gibt's fein Ererzieren," flüstert Klees.

Hier gibt's nur den Wachtdienst," versichert Lurtjebam,

,, babei läßt man die Gedanken reisen, bisweilen jogar an

moralischen Abgründen entlang, wie einft im Mai.

hr   vergeßt die Patrouillen," werfe ich ein. ,, Schon gut, die Patrouillen," brummt jemand. Sodann tann ich Ihnen mitteilen, daß der Graben burch einen Kartoffelader geht," verkündet Eisen wie aus Der Biftole..

..Lögst du nich?" fragi Mar aus einer Ede, wo er troj Berbot Schlafstellung bezogen hat.

Kartoffeln?" haucht Lurtjebam. Wir wollen­

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Horch! Granaten, fie fingen über uns. Diesmal find es die unfrigen, bie einen Feuerüberfall machen. Sie gleiten hin und verftummen. Gleich darauf hört man fte mit leisem Rnallen weit drüben im Gelände plazen. Es flingt wie das ferne Gebell eines Dorflöters. Wieder eine Salve! Sie

Sonst Neues?" fragt der Sergeant freundlich, denn eine Offiziersordonnanz ist beinahe ein rohes Ei

Der Meyer meldet, daß der Leutnant Schwertfeger ge­fallen ist.

"

Der das Goldwaffer- permutet Sötel. Alle schweigen Eisen berichtigt sich und sagt:, Dann hat eben ein anderer das Feuer geleitet. ,, Ganz bestimmt," pflichten wir bei. ,, Denn getroffen war gut," jetzt er hinzu. War gut." wiederholen wir. Blöglich fahren alle zusammen. Ein Schuß ist gefallen. Albering hat geschossen.

,, Sind Sie verrüdt!" schreit der Sergeant. 3u schießen, wenn eine Patrouille im Borgelände ift!"

Albering antwortet ruhig: Ich schoß nach oben, da schwebte was," und lädt wieder.

Die Patronenhülfe flingelt zwischen unsere Füße. Götel

Der Hummelesser.

Heiter ist mir zumute, ich strede meine Glieder, habe gut und traumlos geschlafen in diesem neuen Unterstand. Eine saubere Wohnung haben wir drei Kannibalen, und eigenhändig gebaut. Zwei Nächte wurde daran gearbeitet und foeben der Probejchlaf beendigt. Mit Hahn war es nämlich unmöglich zu hausen- einmal wollte er an der Wand liegen, wiel er dort seine Sachen beffer aufhängen tönne, das andere Mal begehrt er wieder auf den Mittelplatz zurüd, weil ihm Sand in fein Speckpatet gefallen sei, endlich schien ihm irgendein Gestirn ins Gesicht, so daß seine Füße neben unferen Nafen liegen mußten. So räumten wir das Feld.

Drei Mann faßt unser neuer Unterstand, Albering, Klees und mich; wir machten ihn absichtlich nicht größer, weil wir allein bleiben wollten. allein bleiben wollten. Ein schönes viereckiges Kriechloch hat er, durch das man ein Stück der jenseitigen Grabenwand beobachten fann, ein Stück der russischen Erde, über die wir marschiert sind, eine Wunde, die man ihr gestochen hat, ein fauberer Querschnitt von ihr. Unten über den Boden läuft eine weißliche Schicht Kalf, über dieser ein Sandstreifen, gelb­lich glitzernd in der Sonne und mit Steinchen vermengt. Man versucht, in dieser hellen Fläche Figuren zu sehen- aber umsonst, sie dehnt sich gleichmäßig in der Sonne, von ihr überflimmert und in ihren Schichten fortwährend verwischt und verändert. Albering ist wach, er hat bereits gefrühstückt und räumt Brot und Marmelabentopf in die finstere Ede. Ich frage: Hast du gut geschlafen?"

Ja," macht er fauenb.

,, Und geträumi?"

,, Auch das."

,, So geht es in Erfüllung."

Ich

Das verhüte der Himmel!" lacht mein Ramerab. träumte von Talette. Das ist an sich nicht schlecht, ich fann mir fogar nichts Besseres wünschen. Aber in Erfüllung tann das nicht gehen, Suhren. Sie war nämlich mit mir auf dem Kahn meines Baters. Sie ist ja ichlant. verstehst du, die Talette. Aber plöglich träume ich, daß fie fich in den Mast verwandelt, schön tund wie ein einziges Weiber­bein und hell wie Haut. 3d träume mitunter fo, manchmal ist sie auch eine Tulpe, riesengroß, manchmal ein Fisch."

( Fortsetzung folgt.)