die zu ententten. die ihm Mussolini vorfchremt. vhne bsi de» von Mussolini Ernannten mitreden zu können, scheint vom „Becco Giallo", dem jetzt in Paris erscheinenden Witzblatt erfunden zu sein. Es zeigte unlängst einen Affen, der seiner kostbaren Drüsen beraubt war, um Mussolini die Vorono ff- iche Verjüngung zu ermöglichen.„Was tun wir nun mit oem armen Tier?"—„Das kann ja König werden." So ist die Körperschaft beschaffen, die die Abgeordneten ernennt. Jedes ihrer Mitglieder ist von Mussol'ni ernannt worden oder hat seiner Bestätigung bedurft. Die Liste des hohen Rats wird dann von den Snndikatsmitgliedern in Urnen gesteckt. Das nennt man Pebliszit. Die Ausführungs- Bestimmungen darüber fehlen noch. Wenn sich in dem gaiuen System irgend etwas fä-'de. iurch das sich der Wille der Wähler kundtun könnte, so müßt« man sagen, es wäre eine ungeheure Benachteiligung der ar- beitenden Volkes, das mit seiner Millionen umfassenden Kopfzahl nur ebensoviel Vertreter vorschlagen darf wie die paar Tausend Unternehmer und Grundbesitzer. Da es aber überhaupt kein Wahlsystem ist, kann man«2 nicht als solches kritisieren. Das ganze ist nur ein kostspieliger Vorhang. hinter dem Mussoluri und eine Handvoll feiner Kreaturen Privilegien verschenken oder verschachern. Der Minister - Präsident hat ganz offen gesagt, daß die neue„Ständever- tretung" nach dem Umweg über Syndikate und hohen Rat ..die übergroße Mehrheit" der bisherigen Abgeordneten wieder nach Monteeitorio bringen wird. Dafür die Umstände!
Moral und Kunst. Muckeroffeufive im Landtag.
Rücktritt des Reichsgerichtspräsidenten? Eine Komplizienmg des ReichsSahnkonfliklS. Der Präsident des Reichsgericht». Dr. Simon». beabsichtigt fein Rücktritlsgesuch einzureichen, um damit gegen das Vorgehen der Reichsregierung bei der Ernennung der neuen Verwaltungsratsmitglieder der Reichsbahngesell- schaft zu protestieren. Eine solche Demonstration wäre über- uu» bedauerlich, sie müßte den Eindruck hervorrufen, daß Herr Dr. Simons die Reichsregierung eines Rechtsbruches beschuldige. Von einem Rechtsbruch ist keine Rede. Ein solcher Schritt würde ferner den Reichsgerichts- Präsidenten dem Vorwurf der Inkonsequenz aussetzen. Er hat seinerzeit hingenommen, daß die Regierung Marx einem Urteil des Staatsgerichtshofs nicht zur Ausführung »erholfen hat. Damals lag ein Urteil vor— heute handelte es sich um ein nicht abgeschlossenes Verfahren, bis zu dessen Entscheidung die Reichsregierung ihre volle i)and- iungsfreiheit bedielt. Eine Komplizierung des Reichsbahnkouflikts durch ein Rücktrittsgesuch des Reichsgerichtspräsidenten wäre deshalb in jeder Hinsicht zu bedauern. Vayern macht nicht mit! München . IS. Dezember.(Eigenbericht.) Bayern hat sich in der Frag« der Besetzung der Der« »altungsratssttze bei der deutschen Reichsbahn dem Vorgehen Badens nicht angeschlossen. Dies ist noch einer Mit- tellung von zustandiger Leite darauf-zurüchzusühren, daß die äugen« blickliche Situation Bayerns in dieser Frage dem Reich und der Reichsbahn gegenüber eine andere ist als' die der Länder Bade«. WiirUeniberg und Sachsen . Bayern ist im Verwaltungerot der Reichrbahn nach roi « vor durch den früheren Augsburg « Eisenbahn » gäsidenten Dr. Hertel vertreten. Allerding» werden die Interessen njems durch die Feststellungzklage de« Reichs beim Staotsgerichtr- Hof berührt werden. Durch dies« Klag« soll«in« prinzipiell« Ent» schridung darüber herbeigeführt w-rden. daß den Ländern Baden. Württemberg , Sachsen und Boyern überhaupt kein Ber » treter im Verwaltungsrat zusteht. In diesem Zusammenhang intenessiert ein sogenannter Rück« »ersicherungevertrag, den Bayern im Anschluß an dl« Abmachungen de» Frühjahr 192� mit dnn Reich« geschlossen hat. In diesem im Juli de» gleichen Jahre» abgeschlossenen Bartrag, der bisher der Oeffentlichteit nicht bekannt geworden ist. hat sich Bayern nach einer Mitteilung der„Bayerischen Staats« zeitung" seinen Vertreter im Vsrwaltungsrat der Reichsbahn nochmals durch das Reich anerkennen lassen. Die übrige» füd« deutschen Länder erblicken in diesem Geheimvertrag eine Parke Illoyalität Bayerns.
Monarchisch usw.? Eine nicht ganz ungetrübte Jubelfeier. Gestern war e» zehn Jahre her. daß der erst« Vorstand der Deutschnationalen Partei unter Vorsitz des Staatsministers a. D. Hergt gebildet wurde. Herr Hergt hat aus diesem Anlaß«i:« Elegie verfaßt, die er jedoch in keinem der zahlreichen deuisch. nationalen Blätter Berlin » unterbringen konnte. Di«„Pommersch« Tagespost " in Stettin , wo man noch nicht so hugenbergisch ist wie anderwärts, hat sie abgedruckt. H«rr Hergt bekennt, daß«s sich um «keine ganz ungetrübt« Jubelfeier" handele, zumal sich die Deutsch » »otionale Partei„in vorübergehenden Widrigkeiten" befind«, die wiederum auf etwa» Vorübergehende«, nämlich auf ihre einstig« Regierungstätigkeit, zurückzujührcn sind. Denn, so schreibt «r wörtlich: Je größer der Glaube an unseren unverrückbaren Idealismus war, um so stärker mußte die Enttäuschung sein, wenn es in der praktischen Nutzanwendung zu Kompromissen kam, die jedenfalls zunächst wie«ine Einbuße an nationaler, man- orchtscher usw. Einstellung aussahen. Nun soll die nationale, monarchische usw. Einstellung wieder zur vollen Höhe des Prinzips entwickelt werden, und erschüttert fühlt man das«dle Pathos echter Ueb«rz«ugung, das aus diesem »usw."«rdrvhilt.. l Reichswehr , Repubiit, Monarchie... Generalleutnant Wölk worth, Befehlshaber de? Wehr« treisr» IV, hotte in einer Geheimsitzung monarchistischer Ossiziersoerbände angeregt, auf einem Uebungsplatz der Reichswehr bei Dresden ein Denkmal zur Erinnerung an die »königlich sächsische Armee" aus Reichswehrmitteln zu errichten mit dem auedrücklichen Ersuchen, die ganze Angelegen« hcit streng geheim zu halten. SOU M. zu dem Zweck zur Per- fügung gestellt. Rcichrwehrminister(3 r 0 e n e r erfuhr davon und fand d.e Sache noch eingehender Prüfung bestätigt. General Wäll- wvrth wurde darauf die Mißbilligung des Reichsvnhrmim- ster.ums ausgesprochen, da sich sein Verhallen mll den Dienst. pflichten eines auf die Republik vereldigten vffi,;iers nicht ver« »in baren lasse.,,
Die Fraktionen der Deutschnationalen Partei, der Volk»- partei, der Wirtschaftspartei, de» Zentrums und die Deutsch « Fraktion haben im Landtag zwei Uranträpe und eine Große Anfrage eingebracht, deren Zweck es ist. durch Gesetz gebung und Verwaltungsmaßnahmen die K u n st in noch höherem Grade als bisher in ihrer Freiheit zis beengen. In dem einen Urantrag heißt es: „3m Theaterleben, insbesondere der Großstädte, zeigen sich in steigendem Maße Erschelmtngen. hie geeignet sind, die Empiindungen der gesund denkenden Bevölkerung zu verletzen. Wir weisen auf folgende Auswüchse hin: di, immer hemmungsloser« und oft geistlose Darstellung de» Nackten: da» Hineinziehen van Perversitäten und zynischen Zoten in d!« Darstellung: die Derächtllchmachiing von Eh», Familie und Mutterschaft: die Verletzung religiöser Empfindungen und Anschauungen weiter Volkskreise." Das Gtaatsmlnisterlttm wird ersucht, gegen diese„Aus- wüchse" die Gesetzgebungs- und Verwaltungsmaschinerie in Bewegung zu setzen. In dieselbe Kerb« schlägt die Große Anfrage, wenn sie die Staatsgewalt gegen die Angriffe auf die Fürsorgeerziehung in der Literatur und auf der Bühne zu mobilisieren versucht. Der zweite Urantrag wendet sich gegen„erotische Er- Zeugnisse" in Zeitung» st änden. Kiosken. Dahnhofs- buchhondlungen, in Schaufenstern und an Litfaßsäulen. Hält man die beiden Anträge und di« Anfrage neben- einander, so ergibt sich, daß sich die in den letzten Wochen erfolgten Aktionen der evangelischen und katholischen Geist- lichkeit, die Skandale einiger radaulustigcr Nationalisten und die an sich berechtigte Klarstellung des Landesjugendamtes im Fall Lampel zu einer einheitlichen Muckeraktion verdichtet haben, mit der man sich oijselnandersetzen muß. Das Bezeichnende an der von den fünf Parteien nunmehr offiziell sanktionierten Bewegung ist, daß sie sich ohne Ausnahme gegen Kunstwerke richtet, deren sittlicher E r n st auch von der Gegenseite nicht geleugnet wird, nicht aber gegen jene Kunstwerke minderen Grades, die der seichten Unterhaltung jenseits aller Moral dienen wollen. Zum Angriff stehen: Hasenclevers„Ehen werden im Himmel geschlossen". Bruckners„Verbrecher" und L a m- p e l s„Revolte im Erziehungsheim". An dem rcvuemäßi- gen Amüsierbetrieb, der lediglich an Sinncnfreude und Sinn» lichkeit appelliert, an den zahlreichen Lustspielen oft zwei- deutigsten Eharokters. an dem Filmbetried, den näher«t kennzeichnen nicht nötig ist. gehen die Angreifer still- schweigend vorüber, Das kennzeichnet die Situation. Die Offensiv« gilt weniger dem Schutz einer Sittlichkeit, die durch das Theater seiner ganzen Lage nach heute nicht gefährdet werden kann, alz einer Gesinnung, die man fürchtet. Es. ist der. Geist der Rebellton, es ist die„Zuchtrute" im Künstler, wie Georg« Groß es ausdrückte, die man in einer gewissen Schicht des Bürgertums unschädlich machen möchte. So lächerlich es ist, in einer Zeit, in der das Problem des Verbrechers und des Strafvollzugs, das Problem des
Eberechts. de? Ssxualnot. der Umformung althergebrachter Moralanschauungen und religiöser Begriffe Oefsentlichkert und Parlamente auf das Intensivste beschäftigt, die Kunst von einer freien Erörterung dieser Problem« ausschließen zu wollen, scheut man diese Lächerlichkeit nicht, weil es stets die Taktik dieser gewissen Bürgerschicht gewesen ist. Formen auch dann noch als staatserhallend htnzltstcllen. wenn sie längst zerbrochen sind. Die antragstcllenden Parteien des Landtags begeben sich damit auf das Niveau jenes Pfarrers, der in grotesker Ver- kenuung der Tatsachen nach dem Gotteslästerungsparogra- Shen rief, als Iunanickel in durchaus fromwgläubiger bsicht den lieben Gott über die Bühne spazieren ließ. Würde das. was die Bürgerblockparteien fordern, Tatsache, dann müßte der größte Teil der Werke Strindbergs, dann müßte W e d e t i n d von der Bühne verschwinden und was von der klassischen Literatur vergangener Epochen dann noch übrigbliebe, wäre nicht immer das Wert» vollste. Es liegt nun einmal im Wesen des Künstlers, daß fein Werk eine Auseinandersetzung mit den Erscheinungen und Problemen seiner Zeit ist, und daß er die 2 u a l seiner Zeit durch seine Intensität ins Bewußtsein häm » wert. Hier durch Normen und Paragraphen reglementieren zu wollen, wäre ein vergebliches Unterfangen. Schiller nennt das Theater—- und er meinte die gesamte Kunst damit— eine moralisch eLn st a l t. Das ist auch heute nicht anders. Aber cz darf nicht vergessen werden, daß die Moralbegriffe derselben Wandlung unter- warfen sind wie die anderen Erscheinungen des Lebens auch. Einen Hauch davon konnte man bei den Erörterungen über die Todesstrafe und die E h c r« ch t« re f 0 rm in den Reichstagsausschüssen verspüren. Einen Hauch davon ver- spürte auch der Kritiker der„Germania " als er nach der Uraufführung der„Verbrecher" schrieb: Auch diese„Derbrcchcr" sind ein Drama, das seinen Schöpfer ebenso zu Hause zeigt im heutigsten Leben wie aus der gegenwärtigsten Bühne. Aber sie sind darüber hinaus,«in groß gewagter Griff in das im Zeichen der Prozesse und der Ber - breche? täglich hitziger umstrittene Problem von der irdischen e r e ch t l g k c i t. Das fordert mehr als ästhetische Auseinander- setzung: es geht an» Grundsätzliche. Wer Ferdinand Bruckner auch sei, der gestrige Abend osfenborte weit mehr noch al» der im Renaissancc-Theoler den vollgültigen Zeit- dramatiker, der seinen Stoff und sein Thema allseitig zu ent- falten und ein gutes Stück voranzutrogen vermag: aber e? ist nicht zu l«ugn«n— da» beweist die Ideelle und die formal« Lölung daß er sich dabei zuletzt verliert in den üblichen modernen, hilf« losen Ausfassungen. Sein selbst gestecktes Ziel find« er nicht,— fsdenfall» noch nicht dramatisch." Die Anträge der Antragsteller im Landtag richten sich auch gegen Bruckners„Verbrecher". Sie richten sich damit, wie das Beispiel zeigt, p-gcn die ernste Kpisst als solche, und damit t i ch t e n s i« sich selb st. Zum Schutz« der Sittlichkeit gegen böswillige Pseudokünltwerke genüge u die bestehenden Sicherungen vollauf. Der Versuch, darüber hinaus die Kunst zu knebeln, wird mißlingen.
Westarp polemifleri. Oea Sack fch.ägt man. den Esel meint man. Der Vorsitzende dar deutschnationalen Reich siagssarkti an, Graf W e st a r p. polemisiert gegen„ein national«» Blatt", das d«n deutsch - nationulen Reichstagsabgeordneten Treviranue Vorwürfe wegen seiner Paizzerkreuzerred« im Reichstag gemacht hat. Herr T r e- viranus hatte der Haltung Friedrich Eberts zum Wehrprobleo, Anerkennung gezollt Herr W i r t h hatte diesen Satz in der Deutschen Republik" kräftig unt«rstrichen. und Herrn Trevironu» dadurch bei den Patentnotionolen verdächtig gemacht. Graf Westarp stellt sich vor T r s 0 i r a n u» und erklärt inder„DeutschenTag«s- zeitung": „5m übrigen wird man e» nicht als unzulässig de- trachten können, wenn ein verantwortlicher Politiker«in- zelne Leistungen auch anerkennt. Das tut der Schärfe de» politischen Kampfes da. wo er notwendig ist, keinen Abbruch." Wozu diese öffentliche Feststellung«iner politischen Elementar- weishcit? Well Herr Tremranu« feit seiner Panzertreuzerrede Herrn Hugenberg nicht mehr als zuverlässig erscheint. Herr Graf W« st a r p. der Vorsitzende der deutschnationalen Reichsiogssrallion, belehrt also Herrn Hugenberg. den Vorsitzenden der Deutsch . nationalen Partei, aus dem Umweg« einer Polemik gegen«in„natio- nalez Vlatt" über politische Elementarsätze.
Kommunistentheater im Landtag. Ein MiStrauensantrag.derdie Weihnachtsferiea unterbricht Am Schluß der gestrigen Londta�ssitzung brachten die Kommunisten noch einen Mißtrau c'nsantrag gegen da» gesamt« Kabinett wegen der Gehelmhaltung der Konkordotsver- Handlungen«in. Ihr Antrag, darüber schon am Donnerstag, dem 20. Dezember, zu verhandeln, wurde abgelehnt. Da nach den Bestimmungen der Verfassung über ein«ings- bracht«? Mißtrauensvorum die Entscheidung innerhalb vierzehn Tage fallen muß. hat der sofort nach Schluß der Sitzung zu lammende- rufen« Acltestenrat beschlossen, die Aiwsproch« über das Mißtrauens« votum am L5. Dezember, 13 Uhr, und die Abstimmung darüber am 2. Januar 1029, abends 7 Uhr, stattfinden zu lassen. Die Kommunisten wissen natürlich genau, daß ihr Wihtrauens- votum der Ablehnung verfällt. Es kam ihnen also nur darauf an, Theater zu machen. Ietensalls soll diese neuest«.Aktton" ihren Leuten im Land« zeigen, daß auch sie im Parlament„positive Ar- bell" leisten. Wo stehen wir mii polen? Dr. Hermes erstaiiet in Verlin Aericht. Da? deutsch « und das polnische Volk sinb im Verlaus der Hon- delsvertrogsoerhondlungen, die den jetzt dreieinhalb Jahr« währenden deutsch.polnischen Wirtschaftskrieg been.en sollten, von der Handelsvertragsdiplomaiie so oft enttäuscht worden, daß die allgemein« Skepsis gegenüber dem«eiteren Derlauf der Verhandlungen berechtigt erscheint.
In der letzten Aussprache der beiden Delegallonsführ« am Sanntag scheint nun aber«in« Anzahl wichtiger Verhandlung»- punkte so weit geklärt worden zu sein, daß endlich di» Grund- lag« für«inen Dertragsabschluß auf breiter Basis ge- geben ist. So wurden die beiderseitigen Ansichten über dl» Aus- fuhr von polnischem Vieh und von Diehprodukten so weit festgestellt. daß auf der nächsten Perhandlung die Frage des Schweineexports und der Durchfuhr polnischer Schweine durch deutsches Geb et zur Sprache kommen kann. In ter noch nicht geklärten Frage de» Holzabkommen» fordert Polen «lne völlig getrennt« Bshand- lung von den übrigen Handelsvertrogefrogen, so daß sich Dr. Herme» neue Instruktionen von der Reichsregierung«inholen muß. Da Polen dle Einzelheiten de» vorliegenden deutschen An- gebot? als gegebene Grundloge für«inen Lertra-'-abschluß ansieht, kann Deutschland erwarten, daß die polnische Delegation setzt posit'v« Vorschläge zu den wichtigen deutschen Forde- r u n g e n der Beseitigung bestimmter Einfuhrverbot« und der Er- Mäßigung verschiedener besonders Industrieller Zolltarifposten machen wird. Auch die Frage der Anpassung der polnischen Frachtsätze an die Sonderfrachttarife nach Donzig und dem polnischen Hofen Gdingen, dle Deutschland in, Interesse von Stettm und Königsberg fordert, muß noch geklärt werden. Die nächst« Zusammenkunft der Derhandlungssühree ist aus den 9. Z a n u a r 1929 festgesetzt worden. Ohne übertrieben« Erwartungen zu hegen, laßt sich doch feststellen, daß die nach dem Abbruch im Oktober gänzlich»erfahrenen Derhandlun» gen«rsreukicherweise wieder In Fluß gekommen sind, so daß der Abschluß eine? umfassenden deutsch.polnischen Handelevcrtroges wieder wenigstens in den Bereich der Möglichkeiten gerückt ist. Die kassierte Protestwahl. Slufregong in Velglen. Brüssel. 19. Dezember.(Eigenbericht.) Die Kommer hat die Wahl des Flamenführers Norm» in Antwerpen für u n g ü I t I g und den unterlegen«, Liberalen Ba e l d 1 für gewählt erklärt. Dieses Verfahren hat in den flämischen Londesteilen Entrüstung verursacht. Demonstrationen für und wider die Entsche'dung der Kammer sind in ganz Belgien an der Tagesordnung. In Löwen sind mehrere Studenten wegen Teilrcchn» an«iner flämisch-oktivistlschcn Demonstrarirn von der Univirsität ausgeschlossen worden. Am Donnerstag soll ein« gtoße nationalistische Studentendemonstration in Brüssel vor sich gehen. Der Senat wird das A m n e st ie gesetz wider Erwarten nicht schon In dieser Woche, sondern erst im Januar 1929 bchandeln. Es ist unMtimmt. ob dadurch auch die Freilassung des Bonn » bis dahin verzögert wird. D elleicht setzt ihn die Regierung noch vor Weihnachten von sich aus auf freien Fuß.
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