*.6öi*43.3iif$me 2.$0$ Sormarfe
Smfog. 2i Dezember 1926
Konservativer Bankrott in England Wie die englische Regierung die Arbeitslosigkeit bekämpfen will.
Per lJrtnj von Wal«. Sohn und Ihronfolger des evgNschen Rönig». leitet eine WohllSklgksitsakllvn der konservativen englischen Regierung, die für jede« von der Vrtvalen Mildiäliokeil für die arbeitslosen Bergarbeiter anfgebrachle Pfund Sterling au» der Staat»- lasse weitere 20 Mark drauflegen will. Da» ist da» bisher einzige Ergebnis der konservativen Arbeitslosen- und lvirtschaftspolilik. bereu„Pläne' nachfolgend behandelt werden. In England vegetieren 1H Millionen Arbeitslose: was ist zur Ldhilf« getan, wa» soll getan werden? Dos ist die Frage, die die englische Arbeiterpartei setzt im Unterhaus mit aller Schärfe an die Regierung gerichtet hat, an jene konservativ« Regierung, die stch bei ihrem Antritt nicht genug tun konnte mit Anklagen gegen die..ideenlose' Arbeiterpartei, mit Hinweisen auf die Führer- intelligenz der konservativen Schichten, denen es spielend gelingen wurh«. mit der englischen. Äirtschaftsmiser« fertig zu werden. Seit- dem diese Versprechungen so großzügig gegebe» wurden ist geraume Zeit dahingegangen, ohne daß auch nur die leiseste Andeutung einer Besserung zu spüren wäre. Der oerant- wartliche Lord Churchill versucht die peinliche Lage der Negierung dadurch zu retten, daß er sehr breit auf die Ursachen des permanenten Charakters der englischen Dirischastskrise eingeht: die Strntturwandlung der internationalen Abnehmerschast Eng- londs und die revolutionäre Entwicklung der modernen Produk- tlonstechnik. Beide wirken dahin, daß der Absatz für zwei der wichtigsten Produktionszweige— Baumwollindustrir und Kohlenbergbau--- stch zusehends schwieriger gestellet. Nun wird kein vernünftiger Mensch ableugnen, daß die von Churchill so beredt geschiüterten Entwicklungstendenzen die Lage der englischen Industrie recht beschweren. Aber andererseits ist doch bekannt, daß dies« Dinge, die ja mehr oder minder alle alte» Industrieländer betreffen, in England deshalb so besonders unheilvoll Waken, weil die dortige Industrie zum großen Teil in keiner Weife fähig ist, sich der neuen Situation anzupassen. Wenn man sich nun die Ministerrede ansteht, so bekommt man den Eindruck, als ob solch eine innerwirtschaftliche Seite des englischen Krisenproblems übe�ichupt nicht existiert. Denn wa» wäre die Folge, wenn di<> vcrantwortNchsn Instanzen sich zu der Ansicht bekenn:» wüzven, daß die Schuld am gegenwärtigen Zustand nicht bloß am tchidrigen Schicksal liegt. Allerdatg», gäbe Churchill /dl« Mängel der englischen Betrieb« zu, dann wäre natürlich die Re- gierung-gezwungen, au? dieser Einsicht die nötigen Konsequenzen S» ziohcn, und daß das nicht ohne Reibungen mit ihrer klmser- vatiqen Anhängerschaft durchzusetzen wäre, erscheint selbstverständlich. 2!e»scheaexport stakt industrieller Reform. Während Lord Churchill in dieser Beziehung«in« so be» mertenswert» Zurückhaltung übt, geht man da, wo man sich nicht durch-Rücksichten, auf die Unternehmer gebunden fühlt, erheb ljch energischer vor: Da» gilt besonder» bei dem Kernstück de« ganzen Negierüngsplans, das«in« Exportierung der Über» schüssigen Industriearbeiter vorsteht. Di« augenblZcklich htichscheiche Regicrmtg hat nichts geringeres vor, als die bedrohlich «»gehSuften Arbeitslosen systematisch au» England abzuschieben. Man hütet sich natürlich ängstlich davor, diese planmäßige Meistchenverschiebung durch direkte Zwangsmittel in die Wege zu leiten, um nicht in den Lerdacht der Nachahmung bolschewistischer Gewaltmethoden zu geraten. Aber da» ist ja auch gar nicht nötig, da der Druck der Wirtschaftsnot einen genügend starken Impuls zu Auswandsrungswünschen schasst, solange keine Aussicht zu einer grundsätzlichen Defferung der Lage besteht. Und daß das nicht»er Fall sein kann, ist die feste lleberzcugung der Regierung, die von ihrem Standpunkt aus dies« Prognose durchaus mit Recht stellt, da der einzig« Weg zur Besserung über die Ein. Wirkung- güs Industrie und Banken geht— ein Weg. der den Macht Hab«rn von heute politisch verschlossen ist. Wenn nun die Regierung sich so entscheidendes von dem Aus- «anderungsprcgramm verspricht— was hat sie getan. um es zur Ausführung zu bringen? Lord Churchill weist bei der Aiuwort auf dies« Frage mit einem gewissen Stolz daraus hin, daß es gelungen fei. schon einige tausend Arbeitslose in Kanada unter- zubringen, und daß man hofft, im Laus der nächsten Jahr« rund z000 Arbeiter monatlich herauszubrmgen. entweder nach Kanada oder nach Reu-Südwale».
Run ist es natürlich durchaus im Bereich der Möglichkeit, die angegebene Zahl von Menschen aus Cnzlavd zum Auswandern zu oeranlasien, zumal es gelungen ist. mit den Schiffahrtslinien Der. träge auf Fahrpreisermäßigung abzuschließen. Das eigentlich- Problem entsteht ober erst in dem Lugenblick, wo die Leute im neuen Land find und nun ihr Auskommen finden muffen. Mac- d o n a l d weist mit Recht darauf hin. daß man sich m dieser Beziehung keinen Illusionen hingeben dürfe: denn gerade in den Dominions, die als Auswanderungsziele in Betracht kommen. herrscht im Grunde derselbe Mißstand wie im Mutterland: stark« Ueberfüllung aller industriellen, städttsihen Beruf«. Es wird daher kaum möglich sein, auch nur einen bescheidenen Teil der Zu« gewanderten, ihrer früheren Täfizkeit entsprechend, zu defchäftiaen: die Hauptmaste wird entweder über kurz oder long den Stand der toloatale» Brdelklaflgteit vermehren, oder ist gezwungen, mif» Land abzuwandern, wo in der Tat«in Mangel an Arbeitskrästen besteht. Run stnd aber die kolonialen Lebensverbältniffe für Landarbeiter fo wesentlich unter dem ge- wohnten de, englischen Industriearbeiters, daß eine Anpaffunz kaum gelinqen kann. Daher kommt es auch, daß bis jetzt die Aus- wanderungsverjuchc. die von Arbeitern auf eigene Faust unter- nommen wurden, fast immer kläglich gescheitert sind. Man will nun da, schwierige Problem dadurch lösen, daß man die englischen Zuwonderer auf einem der englischen Regiemng zur Verfügung gestellten Terrain geschlossen ansiedelt, um hier— voraussichtlich durch langdanernd« Zuwendungen— den Standard entsprechend zu erhöhen. Run ist es klar, daß diese Art der Kolonisation nur durchführbar ist. wenn ste in engen Grenzen bleibt, so daß schon aus diesem Grund an der Realisierung des ganzen pompösen Auswanderungsprrgramm» zu zweifeln ist.' Aber selbst wenn man annimmt, daß das Mutterland zu größten finan- ziellen Opfern bereit wäre, die natürlich vor allem von der in England verbleibenden Arbe-l-ierschaft zu tragen mänvn, erscheint das Projekt äußerst bedenklich ünd zwar vor allem au» politischen Gründen: denn es ist kaum anzurehnlen, daß die Bevölkerung so selbstbewußter Läicher, wie z. B Konadas, ruhig zusehen wird, daß eine, durch Englands Finanzhilfe privilegierte Einwandererkoste entsteht, deren Niveau über dem allgemeinen Niveau der Klaffe liegt. Daß das auch keineswegs im Interesse der eng- tischen Arbeiterklasse liegen kann, ist so selbstverstänolich, daß es kaum betont zu werden braucht. Daß es nun die jetzig« Regierung ist. die durch ihren Kolonisationsplan neuen Konslikkstoff mit den IschlcrlLndeca schaffen muß, erscheint als besondere Ironie des Schicksals. da gerade sie alle» daran setzen muß, die Beziehungen zwischen Mutterland. U)ch GlüchM deß Imperium«. möglichst reidungsias zu gestalten: den» die. von ihr auch in di«f« Parlament, sitzung de- fürwortete P o l i.t i k des möglichst lück-nlofen Z»ll. schütze» treibt doch da» Mutterlaich auf Gedeih und Verderb zu de» Tochterstaoien, die als Ersatz für alle die alten Handels- bezUhungea dienen wüsten, die der Einführung eines Hochschutzzoll- sysiems zum Opfer fallen. Run allerdings macht es ganz de« Eindruck, als ob die Regierung sich über diese Wirkung, wie über- hmwt�cher die Wirkungen der Schutzzölle, wenig Gadanten gemocht Hut. In den Reden wenigstens hört man immer nur das Ein«— daß die Zölle geeignet seien, die unbequem« Konkurrenz vom Markt auezuschalten. Jetzt ist«« der Eisen- und Stahlzoll, den man erstrebt: dahinter stehen schon andere Wünsch«, denen die Regierung im Prinzip wohlwollend gegenübersteht. Unsere englische Bruderpartei hat die wirtschaftlich« und soziale Kurzsichiigkeit des konservativen„Programms' erkannt. Sie be- sorgt im englischen Parlament und in der englischen Oessentlichkeit Punkt für Punkt und schonungslos die Selbstkritik, vor der sich die konservative englische Regierung scheut. Eine weiter« positiv« Arbeit ist der Labourparty allerdings im Augenblick nicht möglich, da unter der jetzigen Regierung doch alle Vorschläge unter den Tisch sollen, die das Problem an der Wurzel packen: der staatliche Zwang zur Rationalisierung der englischen Industrien. Da di« Reu- wählen aber vor dcr Tür stehen, die der englischen Arbeiterpartn «inen starken Zuwachs bringen werdcn. wird dem wirtschofts- und sozialpolitischen Bankrott der Konservativen auch bald die Verwirk. lichun« vernünftiger Ideen in der englischen Inimstrie folgen können. die auf den Barborisnnig der Verpflanzung englischer Arbeiter in den leeren Weltraum verzichten kann.
Reichsbahn«ach Tariferhöhung. Höhere Fahrpreis«— niedrigere Sianahmea. Die Reichsbahn veröffentlicht soeben di« Betriebsergebniffe für Oktober 1328- Di« Oesamteinnohmen zeigen trotz der am 7. Oktober in Kraft getretenen Ta r> f« rh ö hl' n g'eine Steigerung', sondern hatten sich mit rund 469 Millionen Mark Gesamteinnahmen gerade aus der Septemberhöhe. N der«er» teilung der Einnahmen aus Guterverkehr und Personenverkehr ist jedoch ein« bedeutsam« Verschiebung eingetreten. Wahrend d,e Einnahmen au» dem Güterverkehr von September zu Oktober um »« Millionen steigen, sind di« Einnahmen au« dem Person e n- verkehr Um 21 Millionen zurückgegangen. Der Rückgang der Personenverkehrseinnahmen war von September zu Oktober bedeutend stärker als im Borjahr«, wie der folgend« Der- gleich zeigt:.. tEtsnechnM» am» dem Personenverkehr: lg?7 1928 in Millionen Mark September i?» Oktober 114 Der Rückgang der Personenperkehrseinnohmen im laufenden Jahre geht weit über da- durch die-inzelmonatli�n Schwankungen des Reiseverkehr» bedingte Maß hinaus. Dieser Ruckgang vollzieht «ich glelchzettlq mit einer Tarii-rhöhung. die«rhebiich« Mehr«n° nahmen dringen sollt«, von der Reichstmhnverwaltung ,st erst lungst dl« Erklärung abgegeben worden, daß rmin zwar«in sicheres vrtell Sber die finanzielle Auswietimg der Tattferhöhung noch Nicht mm»mt, ta|*«, tz« mtmurto«***9-*
bes Verkehrs infolg« der höheren Tarife jedenfalls nicht eingetreten sei'. Das Ergebnis des ersten Monats, in dem die Tariferhöhung wirksam war. zeigt, daß jedenfalls für den Personenverkehr im Gegensatz zu den Erklärungen der Reichsbahn im ersten Monat«in Rückgang«ingetreten ist. Da nun di« Reichsbahn mit Befriedigung feststellt, daß di« be- absichtigt« und erwartete Auswanderung in die Polster» k l a s s e eingetreten ist, läßt sich der Ein,, ahmenrück gong nur so er- klären, daß der Reiseverkehr von den früheren Fahrgästen der 4. Klasse«ingeschränkt wurde. Berücksichtigt man, daß im Jahre 1027 nicht weniger al» MK Proz. aller Reisenden auf der Reichsbahn, abgesehen vom Stadt- und Borottoerkehr tn Berlin und Hamburg , die 4. Klasie benutzten, daß di« Fahrpreis» erhöhung für die früher 4..Klaffe Reifenden nicht, wie die Reichs- bahn behauptet, kv bis 12 Proz. betrug, sondern durch di« Ab- schaffung der zuschiagsreien beschleunigten Personenzüge und durch Einführung der Eilzugzuschläge sich vielfach mit Z0 Pro» und mehr auswirkte, so kann man verstehen, daß dieser Berkehrsrückgang -zwangsläufig wurde, well eben einfach die Fahrpreis« der Holz- klasse für die breiten Massen teilweise un«r° s ch w i n g l i ch wurden. Der Uebergang vom unrationellen Bierklaffensqstem zum modev- nen Zweiklassensystem ich auch von uns, nicht nur au» sozialen Gründen, sondern auch wegen der großen Ersparnismöglichkeiten, stets befürwortet worden. Die Reichsbahn ist aber gor nicht zum ZweiNaffensystem übergegangen, sondern hat di« größte Verlust- quell«, den Leerlauf der 1 Klaff«, nicht beseifigt(die überwiegend« Zahl aller Schnellzüge fährt wetterhin mit der 1 Klaff«), und sie hat serner durch die Erhöhung der Fahrpreise der Holzklass« nicht nur jede Verkehrssteigerung unmöglich gemacht, sondern sogar offensichtlich einen Verkehr»rückgang verursacht.
Wir haben wiederholt darauf hingewiesen, daß di« Tarif- erhöhung der Reichsoehn jedenfells weit über das not- wendig« Maß hinausgegangen ist, und«ine Ermäßigung der Personentarife für die Holzklasje ohne rveiteres möglich ist. Das Zweikloffensystem wird erst dann der Reichsbahn be- trächtliche Ersparnisse und Einnahmensteigerungen bringen, wenn e? auch wirtlich ausnahmslos durchgeführt wird und die Fahrpreise sn festgesetzt sind, daß sie nicht w'e bisher verkehrsdrvsselnd. sondern verkehresteigernd wirken. Im übrigen weist der Dertehrsberichi der Reichsbahngesellschafi für November erfreulicherweise einen geringeren Bcrkehrzrück- gang aus, als infolge der Stillegung der westdeutschen Eisenindustrie zu erwarten war. So wurden im November im arbeitt- täglichen Durchschnitt Wagen gegen 162059 im Oktober gestellt, was einen Rückgang von nur&53 Proz. bedeutet- Die Gesamteinnahmen der Reichsbahn inj Monat Oktober entsprechen m-t 469.« Millionen Mark fast genau den Betriebe «rgebnisse» im September. Dagegen erhöht« sich der U« b« r j ch u ß über die Ausgab«, der im?lugust und September 19 bzw. 20 Millionen Mark betrogen hatte, auf 25,5 Millionen Mark, die.zum Ausgleich von Mindereinohmen knsolg« Verkehrs- schwankungen in Reserve gestellt wurden. �eparaiionskommissare berichten. Urteil über Sie WirtschastSlage. Wie alljährlich haben die alliierten Kommissar« bei der Reichs- bank, der Reichsbahn, für die verpfändeten Einnahmen und für die Industneabligalirnien jetzt wieder berichtet. Die Schlußbemcrkungen des Berichtes des Rcichsbankkommiffars enthalten eine Würdigung der Wirtschaftslage und Wirtschaftsentwicklung Deutschlands . Seit vier Iahren habe«ine tiefgreisend« Reorganisation und Rationalisierung des Wirlschastslcbens stattgefunden.- Für«Inen großen Tell der Brbeiterbevölkening'sei das vorkricgsnweau erreicht oder übcrtrosfen. Der vielfach modernisierte Produktionsapparnt verschösse rund vier Millionen Menschen mehr Arbeit als vor dem Kriege und ein« große Anzahl von lange unbefriedigt gebliebeneu öffentlichen Bedürfnissen habe inzwischen befriedigt werden können. Als Preis für die Fortschritte müsse heute ans Ausland eine jährliche Zinslast von weit über einer halben Milliarde gezahlt werden, wobei ohne Zweifel ein Teil dieser Lasten nich: in dem Sinne pro- duktto sei, daß sie ohne neu? Belastung erwirtschaftet werden. Der hohe Zinsfuß und dir durin zum Ausdruck kommende unbefriedigt? Kapitainachsroge, das bestehende Kapttaldesizit, seien trog der zweifellos steigenden Kapitalbildung in Deutschland Schattenseiten in dem Bilde..Für die Landwirtschaft gelte, daß sie den hohen Zins- fuß in den eigenen Betrieben kaum kompensieren und auch kaum auf den Konsumenten abwälzen könne. Ein besonders zu beachtender Faktor sei der demnächst zu er- wartend« Rückgang des Angebots von neuen Ar- b ei tsk rösten als Folge des Geburtenausfallca während des Kriege», der eine Abnahme der gesamten ArbsiterbevAkerung und auch eine Erleichterung au? dem Wohnungsmarkt zur Folge haben werde- Eine glückliche Erscheinung sei es. daß die Position der Reichsbank sich fortwährend habe festigen können und setzt kräftiger sei' als t»'.' tttz�emew ande'tvn Zeitoünkt der ketzie« vier Jehra. r 7-;: J;'-• Lokomoiiv'Henfchsl jetzi AktiengsfeNßHa? 46 Milionen Kapital. Die im Zusammsnhsng mit der Konzentration im Lstomvfiv- bau vielgenannten Lokomottvwerke Henschel u. Sohn in Kossei haben jetzt di« Umwandlung ihres Unternehmens aus einer Fa- Milien-G- m. b. H. in-nne Aktiengesellschaft vollzogen.- Das Unternehmen von Henschel, das wie Borsig und Schwartz- kapff mit di« ersten Lokomotiven in DeutschlaiÄ baute, vereinigte mehr ots 20 Prvz. der gesamten deutschen Lokomotivfabriken auf sein« Betriebe, die«ine jährlich« Leistungsfähigkeit von etwa 1090 Lokomvtioen haben. Wichtige Rebenbetriebe sind der Omnibus- bau, Straßenwalzen und Baumaschinen. Di« Stärk« des Henschek-Kauzerns liegt in seiner breiten Roh- stofibosi«. Er besitzt in den Hochofen-, Stahl- und Walzwerken der Henrichshütt« in Hottinqsn an der Ruhr eine Stahlbasis mit erner jährlichen Leistungssähigkeit von 600000 Tonnen Rohstahl und als Mchrheitsbefftzer der Cffener Steinkohlenbergwerke eine Beteiligung von 27 Millionen nominal bei einem Aktienkapital von 52 Millionen Mark, womit Henschel auch Selbstoerbraucherrcchte für Kohlen hat. Wie bei Opel werden auch die.Henschel -Attien zunächst in Fo- milienbesitz bleiben. Im Zusammenhang mit der Interessetmahme bei der Lokomotivsabrik I. A. M a s s e i in München ist eine Er-- höhung des Kapitals im Januar vorgejehen-
vi« Nomnibervmsätze der konsvmvcreine. Stach der Wochen» mnsatzstatisklk des Zentra'oerbandes Deutscher-Konsumvereine beträgt der Durchschnittsumsotz im Monat Roocmber pro Mitglied und Woche 8,81 M. gegenüber 8,89 M- im Monat Okiober und 8,02 M. im November 1927. Der Rückgang ist ein nußergewöhn- licher und ist in der Hauptsache wohl auf den K o u s k r a f t o u s-- fall durch di« Ruhraussperrung zurückzuführen. Der Wochenumsatz k«s Verband«- rhemisch-westsälischer Konsumvereine ist nämlich geoenüber Oktober von 10.59 R. auf 9,49 M., als» um 1,10 M. pro Mitglied und Woche, gesunken. v>« Teilvnosmasten der preußischen Rentenbanken. Wie die ein- zelnen Hypothekenbanken, so haben jetzi auch die preußischen Renten- banken bekanntgegeben, wie diese ihre Papiermarkschuldoerschreibun- gen im Verhältnis zum Goldwert aufwerten wollen. Nach den« Stand« vom 30. September 1928 betragen di« Auswertungssätze für dt« Rentenbanken in Ost- und Destpreußen 18.84 Pro�., für Bran denburg 26,78 Proz.. für Pommern 26,74 Proz., für Schlesien 27.46 Proz.. süc Sachsen 28,05 Proz., für Schleswig-Holstein 23,64 Proz., für Hannover 29,41 Proz., für Westsalen-Rheinprovinz 29,14 Proz« für Hessen-Nassau 24,22 Proz. und für Lauenburg 2034 Proz. des Goldmarkwertes der Rentenbriese. Di« Gläubiger von Rentenb riefen der preußischen Rentejtbank«« werden aufgefordert, bis spätestens zum 31. März 1929 ihn: Lnforüch« bei der Pri-ußischen Staatsbank fSeehandlung) anzu- melden und ihre Rentenbriefe einzureichen. Die entsprechende aus- führlich« Bekanntmachung befindet sich in der Ausgab« des „Reichsanzeigers' vom 18. Dezember 1928. Die teitung im Scheuer-Sonzecn. Zum Vorsitzenden im Auf- stchtsrät der Getreideindustrie und Konrmissions A.-G. wurde Ban- kier Fritz Andrae vom Bankhaus Hordn». Co.. zum stellvertretenden Barsitzenden der Präsident der Preußenkaffe. Dr. Klepper, ge- wählt. Bei der Deutschen Mühlenvereinigung A-G wurde zum Aufsichtzratsvarsitzenden Direktor Lipp von der Deutschen Rente»- oanktreditanstalt und zum ersten Vorstand Staatssekretär z. D. Hagedan» bestellt->.