Schlußfolgerung des Ruhrkampfes
Die
Die Eisenindustrie muß unter die öffentliche Kontrolle.
Gewerffchafts- Beitung", dos Organ bes Allgemeinen Deutschen Gewerficheitsbundes, befpricht in ihrer Nummer vom 29. Dezember eingehend die Ausiperrung in der nordwestlichen Eisenindustrie und Tommt zu folgender bemerkenswerten Schluß folgerung :
Jebenfalls hat der Ausgang der Bewegung den Unternehmern feinen materiellen Borteil gebracht. Es ist, wie wir sagten: duró die Unterordnung unter den verbindlich erklärten Schiedssprud) hätten sie einen billigeren Frieden haben fönnen.
Sie denten nun Rache zu üben durch Breiserhöhungen. Die Erklärung der Elsenindustriellen, daß Breiserhöhungen erfor herlich feien, folgte der Berkündung des Schiedsspruches auf dem Fuße. Bir erwarten jeand, daß die Regierung diesen ganzen Borgang und insbesondere die Forderung nach einer Er höhung der Breise zum Anlaß für gefegliche Maßz= nahmen nehmen wird, durch die das gesamte Getriebe der Eisen induftrie, vor allem die Preisbildung,
unter die Kontrolle und Entscheidung gemeinwirtschaftlicher Organe gestellt wird.
Auch einige Fefiftellungen in der Begründung, die Severing fetnem Schiedsjprud) mitgab, lassen solche Maßnahmen dringlich erscheinen. Severing flagte darüber, daß bie tariflichen 3- machungen in der Eisenindustrieter erheblichen tonstitutiven Mängein leiden, hie in der Hauptfache in der Unübersichtlichkeit und in der Systemlosigkeit bestehen". Es wäre nicht unerwünscht gemefen, jegt schon eine vollfomumene Reuordnung zu treffen. Diese
feit ist im Falle der großen Eisenindustrie um so bringlicher, weil wir es hier auf der Arbeitgeberselie mit einer Gruppe zu tun haben, von deren gutem Willen zu einem verständigen Zusammen. wirken mit den Gewerkschaften wir uns trotz ihrer„ freiwilligen" Unterorbung unter Severings Richterspruch noch nicht haben überzeugen fönnen.
Der Werftschiedsspruch abgelehnt.
Hamburg, 28. Dezember.( Eigenbericht.)
Bei ben Angestellten geht es auch vorwärts. Bon 800 Ange ftellten gingen 553: 69 Prcz. zur Wahl, während es im vergange nen Jahr nur 58,2 Broz. waren. Auch hier ein Rüdgang der gelben Stimmen, während die AfA- Liste ihre Stimmen Don 123 auf 166 erhöhen fonnte. Wenn es hier nicht zu einer besseren Beteiligung an der Bahl gekommen ist und damit zum besseren Erfolg der freigemerfschaftlichen Richtung, so liegt es daran, daß es unferen Angestellten, Kaufleuten sowohl wie Wertmeistern und technischen Angestellten am Bewußtsein der Zusammengehörig feit mangelt. Möge auch hier der Ausgang der Wahl aufrüttelnd wirken. Der Ausgang der Bahl in der„ Knorr- Bremse läßt die Hoffnung zu, daß es im nächsten Jahr mit der Organisation vor wärts geht. Daran zu arbeiten, rufen wir unsere freigewert schaftlichen Funktionäre und Freunde auf.
Die tommunistische Bergarbeiterorganisation hat im Loirebedent Die Hamburger Werftarbeiter haben am Freitag durch ein Beniraffrankreich, wo sie noch über einen erheblichen Einfluß ver abstimmung zu dem neuen Schiedsspruch Stellung genommen. Der Spruch wurde mit weit über 90 Proz. der Abilimmenden abge- Bergarbeitern sind bisher noch nicht die Hälfte der Streikparole fügt, einen Streit ausgerufen. Von den etwa 23 000 beschäftigten lehnt. Inzwischen ist auch das Gesamtergebnis der Abgefolgt. Immung aus allen Werftorten zusammengestellt worden. Es ergibt sich daraus, daß eine sehr qualifizierte Mehrheit für Ablehnung des Spruches vorhanden ist, die weit über dle fahungsgemäß erforderliche Mehrheit hinausgeht.
Auch die Unternehmer lehnen ab.
Hamburg, 28. Dezember. Rach Mitteilung der Gruppe Seeschiffswerften des Verbandes der Eisenindustrie ist der Schiedsspruch im Berftarbeiterfireit auch von den Unternehmern abgelehnt worden.
Angestellte und Arbeiter. Bandlungen in Wirischaft und Ge sellschaft. Drei Vorträge von Albert Thomas, Professor Dr. Emil Lederer und Dr. Otto Suhr, herausgegeben vom Allgemeinen freien Angestelltenbund, Berlin 1928. Freier Volksverlag, G. m. b. H Berlin NW 40, Werftstr. 7. 83 Seiten, Preis 1,50 M. Diese drei Vorträge bieten einen außerordentlich interessanten Einblick in die veränderte Struktur der erwerbstätigen Bevölkerung. Sie beleuch ten die besondere Stellung, die die Angestellten heute in wachsendem Maße in Wirtschaft und Gesellschaft einnehmen und lassen die Be ziehungen von Angestellten und Arbeitern in neuem Licht erscheinen. Den Borträgen sind instruktive Tabellen über die Entwicklung der Angestelltenfchaft in den kapitalistischen Ländern der Welt zugefügt. Außerdem werden die Ergebnisse einer besonderen Erhebung des 1925/28 mitgeteilt.
Reuordnung müsse einer späteren Bereinbarung der Parteien im Betriebsratswahl in der Knorr- Bremse.-Bundes zur Entwicklung der Angestelltenschaft in Deutschland
Zeifraum oder nach Ablauf der Geltungsbauer der vorliegenden Entscheidung überlassen bleiben. Es darf aber die Erwartung. ausgesprochen werden, daß die Barteien den schon einmal unter: nemmenen Versuch einer derartigen Regelung ernsthaft aufnehmen und durchführen."
Dicies wünschenswerte Ziel würde leichter erreicht werden, wern mit einer solchen Reuordnung der Regelung der Arbeitsbedingungen eine fyftematische Auflichtung des inneren Getriebes und der wirtschaftlichen Lebensbedingungen der Etsenindustrie, mie sie
nur durch fyftematische Arbeit in einer gemeinwirtschaftlichen Organisation
hes Birischaftszweiges möglich ist, parallel ginge. Das von Severing geforderte Zusammenwerfen der Rollettinparteien des Arbeitsverhältniffes ergibt sich am besten aus der Erfüllung gemeinsamer Aufgaben im Rahmen gemeinwirt hafifider Körperschaften auf gefeßlicher Grundlage. Ein gefeßlicher 3 wang zu gemeinsamer Berantwortlich
Die Gelben haben die Schwindsucht
Am 21. Dezember vollzog sich in der Knorr- Bremise die Wahl des Arbeiter und Angestelltenrats. Während in früheren Jahren bei der Arbeiterraismahl z to et Listen der„ vaterländischen" Richtung eingereicht wurden, präsentierte sich in diesem Jahr nur eine, dem Reichsbund deutscher Arbeiter gehörig, eine Gesellschaft, die fich der unermüdlichen Protektion der Direktion und Betriebsleitung erfreut.
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Bon 2373 eingetragenen Wählern machten 2210 93,1 Proz. von ihrem Stimmredt Gebrauch. An dem Resultat waren die freien Gewerffchaften mit 70,5 roz., die Gelben mit 22,3 Broz. beteiligt. Im Vorjahr erhielten die freien Gemertschaf ten 65,8 Proz., die Gelben 28,3 Proz. der abgegebenen Stimmen. Wenn auch die Abstimmung für die freien Gemertschaften einen erfreulichen Fortschritt bedeutet, so muß doch gelagt werden, daß entlich mal unsere Mitläufer aus ihrer Abstimmung den Schluß ziehen müssen, den freien Gewerkschaften beizutreten, damit dem gelben Streifbrechergesindel der Boden entzogen wird.
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Die Spartaffe der Bank der Arbeiter. Angestellten und Beamtes Berlin. Wallife. 65. ift täglich init Ausnahme von Sonnabend von 9-3 Uhr und 4-6 Uhr, Sonnabends von 9-1 Uhr geöffnet
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Seute Eonnabend. folgende Beranstaltung: Frankfurter Allee: Silvester faher. Die Jugendberatungsstelle bleibt am Mittwoch, 2. Januar 1929, gefchloffen.
Jugendaruppe des Zentralverbandes der Angestellten Heute Connabend, findet die Jahresendfeier in den Rauenschen. Bergen statt. Beginn pünktlich 23 Uhr. Im Anschluß an die Feier, Conntag 30. Dezember, Wanderung durch die Sauenfchen Berge bis Scharmützeljec
Berantwortlich für Politik: Dr. Curt Geŋez; Birtschaft: 6. Alingelhöfer Gewerkschaftsbewegung: 3. Steiner; Feuilleton: K. S. Döscher; totales and Sonftiges: Fris Rarstädt: Anzeigen: Th. Glocke, fämtlich in Berlin. Drud: Borwarts- Budbruderel Berlag: Borwärts- Berlag Gm b S.. Berlin. und Berlagsonfalt Baul Ginger u 60 Berlin GW 68 Lindenstraße& Sierzu 2 Beilagen und Unterhaltung und Billen".
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