VON RA VI RAV/ENDRO*
(3ö. Fortsetzung� Sie antwortete nicht und wartete, bis er das Zimmer verlassen haste. Die Tür war nicht verschließbar, sie tonnte nur einen S.uhl unter die Türklinke stellen. Schnell entkleidete sie sich und benutzte das Bettuch, um sich trocken zu reiben. Die Fenster waren m t Gittern versehen. Die Einrichtung des Zimmers bestand nur aus einer Bettstelle und einem Stuhl. Die Tapete hing in Fetzen von den keuchten Wänden, der Kamin war «.st Asche gefüllt und ein stickiger Geruch verursachte Eunice bei» nahe Uebelkeit. Sie untersuchte schnell, ob sie irgendwie von hier entkommen konnte. Aber d e Gitter des Fensters waren sv stark und so eng, daß es unmöglich war, sich durchzuzwängen Sie glaubte bestimmt, daß der Eingang zu ihrem Zimmer bewacht wurde, aber sie mußte wenigsten» den Versuch machen und wartete, bis das Haus ganz ruhig dalag. Als sie aber auf den dunklen Flur hinausging, trat sie auf Dillos Hand, der dort schlief. Er war sofort wach- „Brauchen Sie etwas, mein Fräulein?� fragt« er. „Nein, nichts,* antwortet« si« und ging in ihr Zimmer zurück. Es war hoffnungslos, dachte sie bitter. Sie mutzte warten, was ihr der Morgen bringen würde. Sie»niste auf ihre— Mutter. Wie schwer sie sich an dieses Wort gewöhnen konnte! Sie legte sich nieder und hatte nicht die Absicht, einzuschlafen. Aber die Wörme in dem Zimmer und ihr« Müdigkeit übermannten si«. Sie glaubte kaum einige Minuten geschlafen zu haben, als sie aufwachte und Villa mit einer grohen Tasse Kakao vor dem Bett stehen sah. .Es tut mir leid, daß ich Sie fetzt schon stören muß und daß ich Ihnen keinen Tee geben kann, mein Fräulein.* .Wiev el Uhr ist es denn?* fragte sie erstaunt. »Fünf Uhr. Es hat aufgehört zu regnen, und wir haben gutes Flugrpetter.* .Flugwetter?* .Wir werden ein« kleine Fahrt mit dem Flugzeug machen,* logte Villa und frtut« sich üb«r d«n Eindruck» den s«in« Worte auf sie machten. 39. Jim Steele war dem Tod« mit genauer Not entgangen. Er war nicht in einen Bach oder Fluß, sondern In ein tiefes Wo ff er» loch gefallen, dessen Boden so morastig war. daß er stecken blieb. Er muhte sich oergeöl'ch ab. wieder loszukommen und war nahe daran, das Bewußtfein zu verliere», als er plötzlich an die Wurzeln«ine» Baume« faßt«, der am Ufer stand. Mit der Kraft der Verzweiflung zog er sich nach oben und lag nun an dem Rand de» Wasserloches, unbekümmert um den Regen und rang nach Atem. Während des Krieges hallen sein« Flugkameraden einmal auf einer Karte einzeze chnel, wie oft er eigentlich schon sein Leben häti« .verlieren müssen. Danach Hölle er schon neunmal gestorben sein muffen, als der Krieg und damit alle weitere Gefahr endete. Zwei andere müssen auch hier in der Näh« sein, dachte er und richtete sich mühsam in kniende Stellung auf. Plötzlich hört« er. kaum zehn Meter entsenu, Digby Croat» Stimm«. »Bleiben Si« d cht an meiner Seite!* .Dos will ich tun,* murmelte Jim und ging vorsichtig der Rich» tung nach, in der er die Stimme gehört hall«, obwohl er niemand sehen konnte. Der Zug, der angehalten hatte, fuhr wieder an und der Lärm übertönte jedes andere Geräusch. Jim eist« weiter, sah gleich darauf dos Schlußlicht des Wagens auf der Strohe und hörte Schrille. Er begann zu laufen, um die beiden womöglich noch zu überholen, bevor sie den Wagen er, reichten. Aber als er aus HI« offene Straße kam. fuhr da» Auto eben an. Er griff nach seinem Revolver. Wenn es ihm gelang, bi« Gummireifen der Hinterräder durch einen Schuh zu verletzen, konnte er den Wagen anhalten. Jim war ein sicherer Schütze. Er zielte und drückte ab. aber die Pistole ging nicht los, sie war durch den Sturz in den Teich verschlammt. Der Wagen entfernt, sich immer weiter, er konnte ihn nicht erreichen. Er fühlte Schmerzen in ayen Gliedern, aber er lieh sich durchaus nicht abschrecken. Schnell steckte er die Waffe in die Tasche und lief in der Richtung weiter, pi« der Wagen genommen hatte. Er war gut trainiert und das Laufen machte ihm keine grohen Schwierigkeiten. Im Gegenteil, durch die Bewegung wurde er warm, der Krampf feiner Glieder löst» sich und er konnte ruhiger nochdenken. Er eilte immer in gleichmähiger Geschwindigkeit weiter, nicht zu schnell, um sich nicht zu verausgaben. Nach einer halben Stunde sah er den Wagen wieder. Sv war seine Zlnstrenßung also doch von Erfolg gekrönt gewe'en. Aber kaum hatte er dos rote Schluhlicht gesehen, als das Lutp sich wieüer in Bewegung fetzte. Warum hatte es angehalten? Jim ging lang. som- vielleicht hatten si, eine Panne, nielleicht hatte her Wagen auch vor einem Haufe gehalten. Digby Srvat unterhielt ja viele Stationen im ganzen Land Jim sah das Hau» und ging vorsichtig näher, als er hörte, wie jemand näch der Zeit fragte. Er konill« aber weder Villa noch Bronfon erkennen und überlegte sich, was er machen sollte. Dem Haus hätte er sich ja leicht nähern können, aber mit einer versagenden Pistole konnte er nicht den Versuch machen, hineinzu. gehen. Da» würde weder ihm noch Eunice geholfen haben. Wenn er doch nicht in den Teich gefallen wäre! Plötzl'ch wuchte ein Mann vor ihm aus und er blieb stehen. Der Fremde wandte ihm den Rückcn zu, rauchte und schien vor dem Haufe aus und ab zu gehen. Es hatte aufgehört zu regnen. Als er wieder zurückkam, ging er so nahe an Jim vorbei, daß er ihn von seinem Versteck an» hätte erreichen können. Nach einer Weile rief jemand: ..Bronfon!* Jim dacht«»ach. Der Name kam ihm bekannt vor
Der Mann drehte sich um nnd g'ng schnell ins Haus. Jim hörte ein« leise Unterhaltung, aber er konnte nichts verstehen. Aber selbst wenn er entdeckt werden sollte, er mutzte mehr hören und schlich sich näher an das Haus heran. Ein kleiner Dar» bau wölbte sich über der Haustür und hier standen die beiden Männer. .Ich werde im Gang schlafen.* sagte Dilla mit seiner tiefen Stimme..Wenn Sie wollen, können Si« im anderen Zimmer schlafen.* .New, danke schön,* erwiderte der Größere, der auf den Namen Bronson hört«..Ich will lieber die ganz« Rocht bei der Moschine bleiben, ich brauch« nicht zu schlafen.* Was meinte er mit der Malchin «? Hatten si««och ein an» deres Auto hier? .Wird Groat in der Nacht noch ankommen?* fragte Villa. .Das kann ich Ihnen.ni<Ä sagen. Wenn er keinen Aufenthalt hat und ihm sonst nicht» passiert, wird er morgen früh in Kennett Hall sein. Die Straße dorthin ist allerdings sehr schlecht.* Kennett Hall! Da» war doch die Besttzung, von der Mrs. Weatherwal« gesprochen hotte. Sie hatte ihm erzählt, datz c» da» Stammgut der Dontons war. Was für ein Narr war er doch gewesen, daß er nicht gleich daran gedacht hatte, als sie die Frage besprachen, wohin Digby Groat sich gewandt hott«! Dilla und Bronson rauchten beide und Jim beneidet« sie des» halb. Werden wir Schwstrigkeiten mit ihr haben. Mr. Dilla?* Der andere lachte. .O nein, die ist so toderschrocken. Ich glaube nicht, daß sie schon einmal in einem Flugzeug gesessen hat.* Die Maschine, die er eben erwähnt hatte, war also ein Flug» zeug. Wo mochte e« stehen? Er strengte seine Augen an, ober es war zu dunkel und«r konnte nicht» unterscheiden. .Wird der Regen nicht schaden?* .Nein.* sagte Bronson.„Ich habe den Motor zugedeckt, ich habe die Moschine schon oft die ganze Nacht draußen im Freien gehabt.' Da» ist.nicht die richtig« Behandlung, dacht« Jim, dem eick Flugzeug soviel wie«in. lebendiges Wesen war. Eunice war also hier und sie wollten si» in dem Flugzeug irgendwohin bringen.
Was könnt« et- fall*? Er kömst« noch Rugby Mrückgehen und diö Polizei informieren, aber— .Wo ist Fuemeo?* fragte Bronfon...Mr. Groat sagt« doch. daß er auch hier sein würde.* Er ist unterwegs aus der Straße nach Rugby- Er hat ein« Leuchtpistole bei sich und soll un» benachrichtigen, wenn ein Po» lizeiwagcn hinter un» her ist. Aber wenn Si« sich nicht hinlegen wollen. Bronson. so werde ich es wenigstens tun. Sie tönnen dann ja hier aufpassen.* Fuentcs war auch an der Sache beteiligt. Es war gut. das»u wissen, sonst wäre Jim ihm eventuell in die Arme gelaufen. Jim überlegte, daß Fuentes wahrscheinlich mehr in der Nähe von Rugby Posten oefoßl hätte. Wer konnte wiffen, welche Befehle D gby Groat gegeben hotte und was für Vorbereitungen getrofsen waren für den Fall eines Bcsreiungsversuches? Jim entschloß sich, hier zu warten, und hoffte gegen sein befferes Wisien, daß eine Polizei- Patrouille hier vorbeikommen könnte. Villa steckte sich eine neue Zigarre an und Jim konnte in dem Lichtschein die beiden Leute einen Augenblick sehen. Bronson trug Fliegerkkeidung, Lederrock, Lederhose und hshe Stiesel. Plötzlich kam Jim ein Gedanke, als er die Größe des Mannes betracht-r-. Welch ein Ende des ganzen Abenteucrs wäre das! Jim wurde(o aufgeregt, w'e er noch nie in seinem Leben gewesen war. Villa gähnte. .Ich lege mich jetzt In den Gang und wenn sie versuchen sollte. das Haus zu verlassen, wird sie einen bösen Schrecken bekommen! Gute Nacht, wecken Sie mich um halb süns!* Bronson brummte etwas und nahm dann seinen Spaziergang wieder aus. So verstrichen zehn Minuten, eine Viertelstunde, ein« halbe Stunde. Man konnte nur die Regentropfen von den Bäumen fallen hören und dos ferne Rattern der Züge, die durch Rugby fuhren. e Im Norden waren die weißl'chen Lichter der Eisenbahnstation und der Werkstätten zu sehen. Im Westen konnte man an um helleren Schein des Himmel» die Lage von London erkennen. Jim nahm die Pistole auf der Tasche und ging gebückt vorwärts, so daß Bronson glaubte, er sei au» dem Boden geschosien. als er sich plöZ- lich erhob. Er fühlte den kalten Laus einer Pistole i» seinem He» ficht. .Wenn Sie irgendw« ein Geräusch machen. Sie niederträchtiger Kerl, dann knalle ich Sie einfach nieder. Haben Si« mich verstanden?* La.* sagte der Mann, zitternd vor Furcht. Jim packte ihn mit dcr linken Hand am Kragen. Felix Bron- fon war im Grunde ein surchtsamer Mann, nur die Luft halt« für ihn te nc Schrecken. .Wo ist der Kasten?* fragte Jim leise. .Auf dem Feld hinter dem Haus,* antwortete Bronson ebenso leise..Was wollen Sie von mir? Wer sind Sie? Wie sind Sie aus die Spur gekommen?' „Fragen Sie nicht so viel auf einmal. Gehen Sie vorwärts— nicht diesen Weg.* jagte er. als Bronjoi, aus das Haus zugehen wollte. „W'r muffen über den Zaun Netten,, wenn mir nicht hie» entlanogehen,* erwiderte Broujon mürrisch „Dann klettern Sie eben über den Zaun, da» wird Ihnen gut tun. Sie fauler Teufel!* Sie gingen querfeldein und Jim sah plötzlich die llmeißlinien des Flugzeuges sich vom Himmel abheben.< Fortsetzung tolgi.»
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Silbenrätsel.
Senkrecht:!. Ankündigung: 2. italienischer Dichter: Z.. Himmelsrichtung: 4. sumpfiges Gelände: 6. röm. Gott : 7 chem. Verbindung: 12. Harzflüßchen; 13. kaufm. Ausdruck; 14. Baum (Mehrzahl): 15. Teil des Auges: lk. Bogel: 17. Blume; 22. Kelchen: 23. Prophet: 25. Wäldchen: 28. Getränk.— Wager«cht:Si Hafen in Ebile: 8. Ostseebad: 9. Physika! Begriff: 10. Fstrwort: 11. Gelehrter der Gegenwart; 18. Erdteil: 19. gärtnerische Anlage: 20. Rauchfang: 21. Bordedeutung: 24. Fürwort; 28 Ertart; Zahlenrätsel.
zeugung musikalischer Tön« Stadt in Italien Deutscher Dichter Nachkomme Schuppen Kartenspiel Männlicher Borna»« Hgusgeräs Nuvtter« Weihlicher Borna»«
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Au« den©üben au berg bi bris da di dl«<«n key kl» gen in in is la lam lent lo mi« nau now an(aar sas s« st les st to uf um vi vL> wel za sind 13 Wörter zu bilden, deren An» '-mos» und Endbuchstaben, beide von oben noch unten geiessn ein Zitat von Giillparzer ergeben.— Die Wörter bedeuten: j. Deullck»:» Dynastengeschlecht: 2. Einzelwesen: 8. Stob« in Ostpreußen : 4. Untere Wandbekloidung: 5 Stadt im Saargebiet: 6. Begabung: ' 7. Poletiker: 8. Insel im Züricher S«; 9. Früherer russischer Staats- ! mann: 10. Krankheit: 11. Stadt in Thüringen ; 12. Ziegeiiaxt; 13. Ansstndung. E. K-, Ergänzungsrätsel. 1. Dom— Ei: 2. Purpur— Haut: 3. Schwein,— Wurm- 4. Flug— Berg: 5. Halb— Reich: 6. Alpen— Sperr«: 7. Ball— TBöchter; 8. Kunst— Schrank: 9. Taschen— Kapsel: 10. Hosen— Schein; 11. Zank— Baum; 12. Kinder— Arbeit; 13. Kohlen— Land.— An Stelle der Striche ist je ein Haupt, wart zu setzen, das sowohl mit dem vorangehenden, al« auch mit dem nachsolgenden ein neues Wort bildet. Die Änsangsbuchstaben der Ergonzungswürler. von oben nach unten gelesen, ergehen einen Gruß an da» Jahr 1929.—ab. Schlechte Zeiten. „So einszweidreivierfünf, mein Lieber?* „Mir ist das Dasein wirklich über. Denn alles ist auch dreisünf mich. Ich muh mich oiersllns durch dos Leben Das Schicksal hält mich einszwei eben: Ich komm' ein» hoch: s ist fürchterlich! Wer"» he' te will zu e'wa« bringen, Muß als Dreiein» sein Glück erzwingen.* ep. SeogrophlscheS.
Zianet Baum Alpenhirtln Naturtrieb Milchprodukt. Di« erste senkrechte Linie lautet wie der erst« wagerechte.— ab. Versrätsel. Die Insel sollst du nennen, Die darum Insel ist, Weil ihre» Ramens Erst«, Das Aweit« rings umschließt.
S.
L— Ilm: 2.— Wurm: 3.— Pletß«: 1 — Gera ; 6.— Saale ; 7.— Oder: 8. 9.— Rhein . 10.— Ober.— An Stelle de» Striches vor jedem Fluß ist der Name einer Stadt zu setzen, die an dem betressenden Fluff« liegt. Di« Ansangsbuchstaben der S'ädte- nomen, von oben nach unten gelesen, ergeben«ine gegenwärtig viel genannte Stäb, in Schlesien.—et». ,(Ayslpsung der Rqtstl nächsten Mittwoch.)
Auflösungen der Rätsel aus voriger Nummer. Kreuzworträtsel. Wagerechr: 1. Malheur. 8. Pan. 7. sad. 9. Fmk. 11. Bern . 12. Anker. 14. A». 15. Aal. 18, rc, 17. Alpen , iß. Zahl, 21 Gast, 23. ein, 2S. Sir, 26. Neurose.— Senkrecht: 1. Mai. 2. Anna, 3. he. 4. User. 5. rar, 6. Pflanze, 8 Dnikstr, 10. Knall. 11. Beleg. 13. Kap. 17. Ahne. 18. naß. 20. Ain, 22. sie. 24. er. S'ibenrötsel: L E> sabeth: 2. Corall; 3. Epinal : 4. tagerios: 5. Scharlachberger, 6. Eiderente: 7. Zrawadi: 8. Dolch: 9. Emu: 10 Reklamation: 11. Rlardonald. 12. Ligersburq: 13. Rand«: 14. Schütteltrost,-r- Ebel sei der Mensch, hitsreich gut. M ag!sch«? Sitterrötsel: 1. Hamburg ; 2. Abgunst, 3. vrestea...—■