Gute Wirtschaftslage Frankreichs .
Reine Arbeitslosigkeit.- Sparvermögen wie 1913.- Wieder Kapitalegporteur.
tagarbeiters belief fich nur auf 24,86 Fr. gegen 4.02 Fr. 1913, mas tnapp einer fechsfachen Erhöhung entspricht. Die Lebenshaltungsfosten dagegen haben im Durchschnitt für das ganze Land zur gleichen Zeit mindestens das Sechsfache im Bergleich zu 1913 erreicht. Dabei ist zu berücksichtigen, daß die Bergarbeiter zu den gut bezahlten Arbeitergruppen gehören. Dieser relatio nie. brige Stand der Arbeitslöhne in Frankreich ist, abgesehen von der mangelhaften Organisation der Arbeiter, weiter darauf zurückzuführen, daß die vielen ausländischen Arbeiter( Bolen, höhe ausüben, wenn es auch Grundsay ist, daß die Ausländer nur zu den gleichen landesüblichen Bedingungen eingestellt werden sollen.
60 Millionen Mark
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Der Umfah im Berliner Konfum. 3m Dezember affein über 7 Millionen.
Der vergangene Dezember war tros Arbeitslosigkeit und De preffion für die KGB. wieder ein starter Erfolgsmonat Bisher hatte die RGB, eine weitere Million Mart des Monatsumsatzes mur in folgenden Zeitabständen erreicht:
die 1 Million im Monat Dezember 1911 Oktober
99
2345
5.
1915, faft 4 Jahre später 1925, 10 Jahre später Dezember 1926, 14 Monate später 1927, 12
Die bevorstehenden Berhandlungen über die endgültige| der Lohnhöhe nicht mal gleichfommt, und der Berdienft eines Ueber Regelung der deutschen Reparationsschuld, bei denen Frantreich als größter Gläubiger Deutschlands auftreten wird, läßt einen furzen Ueberblid der gegenwärtigen wirtschaftlichen Cage Frankreichs befonders zeitgemäß erscheinen, Will man fich ein Urteil über die wirtschaftlichen Berhältnisse Frankreichs bilden, so muß man eine furze Schilderung der mirt schaftlichen Struktur des Landes vorausschicken. Frankreich ist auch heute, troß zunehmender Industrialisierung, noch vorwiegend ein Agrarstaat. Dank den glücklichen Mlimatischen Verhältnissen und der Italiener, Spanier usw.) doch einen gewissen Drud auf die Lohn. daß sein Umsatz gegenüber dem Vorjahr einen Sprung von 5 auf großen wäre europäischen Staaten der größte Exporteur landwirtschaftlicher Erzeugnisse zu fein, wenn die Landwirtschaft nicht in technischer Hinficht so rildständig wäre eine Rückständigkeit, die u. a. darin zum Ausdrud tommt, daß der Prohettarertrag 3 B. für Beizen in
Frankreich ) nur 14,5 Doppelzentner gegen 3. B. 18,8 Doppelzentner in Deutschland und 25,5 Doppelzentner in Dänemar! 1927 betrug, woraus erhellt, daß die landwirtschaftlichen Möglichkeiten in Frant
reich noch längst nicht vollständig eusgenuht find.
Die Landwirtschaft ist der einzige franzöfifche Wirtschaftszweig, der den Borkriegsffand noch nicht wieder erreicht hat.
Für Weizen, das michtigste Nahrungsmittel der Franzosen , ift die durchschnittliche Borfriegsernte, trotz Elsaß- Lothringen und des voll. ständigen Biederaufbaues der ehemaligen Kriegszone, noch in teinem einzigen Jahr der Nachkriegszeit erreicht worden. Auch für die Gesamtheit der michtigsten Getreide- und Futtermittel steht das Ergebnis bisher noch erheblich hinter dem Durchschnitt non 1904/13 zurüd. Alles das ist eine Folge der verhältnismäßig geringen wirts schaftlichen Strebsamkeit der französischen Landwirte und der höchst mangelhaften landwirtschaftlichen Exportorganisation.
Benachteiligt wird die Landwirtschaft ferner durch die starke Abwanderung vom Lande, die zum Teil eine Auswirkung der günstigen und bevorzugten Lage ift, in der sich die franzöfifche Industrie zurzeit befindet. Die Industrie zieht Arbeitskräfte durch höhere Löhne an und trägt auf diese Weise sehr start zur Entoölferung des flachen Landes bei. Sowohl der Landwirtschaft wie der Industrie mangelt es an einheimischen Arbeitskräften in einem Um fang, der die Benutzung ausländischer Arbeitskräfte zur ständigen Notwendigkeit macht. Aus diesem Grunde ist die Ein- und Rüd wanderung ausländischer Arbeitsfräfte ein gewisser Gradmesser für die jeweilige wirtschaftliche Konjunktur, und es ist bezeichnend für ihren Berlauf, daß, während im Jahre 1927 die Zahl der in ihre Heimat Zurüdgefehrten die Zahl der nach Frankreich Eingewanderten überftiegen hat, 1928 wieder die Eingewanderten, von Vierteljahr zu Vierteljahr in steigendem Maß, die Heimkehrer über. trafen.
Die längst überwundene Stabilisierungstrife.
In der Tat hat sich seit dem zweiten Bierteljahr 1927 pie industrielle Produktion in Frankreich in aufsteigender Linie bewegt, nachdem sie im Lauf des ersten Bierteljahres 1927, im Zusammen. hang mit der Mitte 1926 crfolgten tatsächlichen Stabilisierung des Franfen, eine gewisse Depression durchgemacht hat. Vergleicht man den gegenwärtigen Stand der industriellen Attivität Frankreichs mit der des Jahres 1913, so ergibt sich im Durchschnitt für sämtliche Industriezweige, dem Jnder nach, eine Steigerung von 100 auf 126, alfo um 26 Proz.( In Deutschland noch nicht 10 Broz.) Diese Steigerung erreichte im September vorigen Jahres bei der mechanischen Industrie( Meschinenbau, elektrotech nische Industrie, Schiffsbau usw.) 41 Broz., in der Automobilbranche fogar 490 Broz, wogegen allerdings B. die Tertiindustrie im Durchschnitt für 1928 nur gerade den Borkriegsftand erreicht hat, trok des Hinzutritts der großen elfäffischen Textilwerke.
Diese sehr günstige Gestaltung in der industriellen Produktion, bie übrigens nicht nur während der Jahre 1927 und 1928 zu beobachten war, sondern im großen und ganzen tennzeichnend ist für die ganze Zeit feit 1921, hatte die günstigsten Auswirkungen auf den französischen Arbeitsmarkt gezeitigt.
Frankreich ist das einzige westeuropäische Land, das eine größere Arbeitslosigkeit in der Nachkriegszeit überhaupt nicht getannt hat.
Selbst während der Zeit starker wirtschaftlicher Depression, z. B. im März 1921, erreichte die Zahl der unterstützten Bollerwerbslofen mir 91 225. Ende Dezember vorigen Jahres zählte man in ganz Frankreich 895 registrierte und unterstügte Bollerwerbslose. Allezdings find hierbei die automatische Arbeitsmarttregelung durch zu und Abzug der ausländischen Arbeiter und die unzureichende Ermerbslosenstatistit Frankreichs zu berücksichtigen.
Die Lohnhöhe der Industriearbeiterschaft ist allerdings nur gerade der Steigerung der Lebenshaltungstoffen gefolgt. So betrug 3. B. der Lohn eines Untertagarbeiters in den Kohlenbergwerfen im Durchschnitt für ganz Frankreich im zweiten Vierteljahr 1923 33,16 r. gegen 5,96 Fr. 1913 pro Tag, was einer Berfechsfachung
Gefittetes Kartell.
Eine Verlängerung des Westdeutschen Zementverbandes. Der Westdeutsche Zementverband, das stärkste der drei deut. schen 3ementsynbitate, hat seinen am 31. Dezember abgelaufenen Kartellvertrag wiederum nur um ein Jahr, also sehr furzriftig verlängert. Man erinnert fid), daß genau vor einem Jahre die Sprengung dieses Berbandes erst in zwölfter Stunde per mieden wurde, wobei festzustellen ist, daß auch diesmal die Ber. fängerung des Vertrages erft in letter Minute zustande tam.
Die Gründe für die inneren Schwierigkeiten in diesem Berbande sind durchfichtig genug. Die starten Werte unter Führung bes Biting Ronzerns haben nicht erst seit gestern gegen die überspannte und starre Brespolitik des Sanditats rebelliert. die den sehr zweifelhaften Erfolg hatte, daß die schlechten Synditats. merte eine autheitsprämie erhielten und auf ber anderen Seite Außenseiter großgezogen wurden, die auch bei starfer Unterbietung der Syndikatspreise ein sorgenloses Dasein führen fonnten.
Da diese Außenseiter im Laufe der letzten zwei Jahre allen Gegenmaßnahmen zum Trotz sich auch in den alten Abfab gebieten der großen Snndikatswerte unongenehm bemerkbar madten und sie meder durch Abdrojjelungsmaßnahmen noch durch die Kampfpreise im letzten halben Jahr erledigt werden konnten, forderten die starten Werte unter Führung des Biting- Ronzerns
Es ging, also in der Bergangenheit schon immer zafdher. Der Monat Dezember 1928 bringt nun die erfreuliche Ueberraschung, 7 Millionen Mark machte. Der Gesamtumsah belief sich auf 7 048 966,26 m. gegenüber 5 389 114,95 m. im Dezember 1927; es ist dies eine Steigerung um 1659 851,31 M= 30,8 Proz. An der Spitze der einzelnen Warenvermittlungsgruppen steht hinfichtich der Unfazerhöhung die Warenhausabteilung, deren Umsatz eine Steigerung von 146,7 Bro& aufmeist famtumfah von 60 595 153,81 M.; im Verhältnis zum Jahre 1927 Die zwölf Monate des Kalenderjahres 1928 zeitigten einen Gefamtumfah von 60 595 153,81 M.; im Berhältnis zum Jahre 1927 mit 44 807 416,11 2. Umfaß ergab sich eine Steigerung von 15 787 737,70= 35,2 Proz
Auch die Rentabilität der franzöfifchen 3ndu- lich strte ist, dem guten Beschäftigungsgrad entsprechend, sehr günstig Darauf deutet der Kursstand der Attien hin, der im Durchschnitt für 1927 287( 1913= 100) betrug und im September 1928 sprung haft den ungewöhnlich hohen Stand von 451 erreicht hat. Unter
Diesen Bapieren wiefen einzelne, wie z. B. Bersicherungswerte, eine Inderzahl von 781 auf, und die Aktien der Bauindustrie zeigten einen Jnder von 592. Dieser hohe Kursstand läßt auf das große Bertrauen in die wirtschaftlichen Aussichten der französischen In dustrie schließen.
Entsprechend dieser günstigen Gestaltung der induftriellen Berhältnisse hat auch die Spartätigtett und die Rapital. bildung in Frankreich in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte
gemadyt.
Die Sparguthaben werden Ende 1928 annähernd den Stand des Jahres 1913 wieder erreicht haben, auch wenn man in Goldfranten rechnet. Dabei beansprucht der immerfranzösische Kapitalmarkt von Jahr zu Jahr steigende Beträge: im Monatsdurchschnitt für 1925 find von franzöfifden Erwerbs gefellschaften für 307,5 mill. Fr., für 1926: 400,5 m Fr. für 1927: 618,8 mil. Fr., im Juli 1928: 1155,0 mill. Fr., in Auguſt 441,7 Mill. Fr. und im September 583,7 MUL Fr. Kapitalanlagen durchgeführt worden. Diese Kapitalaufnahme diente weniger Neu gründungen als der Erweiterung und Rationalisie rung bereits bestehender Unternehmungen. Im übrigen bildet fich allmählich in Frankreich wieder der Bortriegszustand heraus: die starke Kapitalbildung findet im eigenen Lande nicht aus reichend Bermertungsmöglichteiten Es entsteht daher ein Ueberangebot an Stapital, bas zu einer Gentung des Zinsfußes führt. Der Distonifah der Bank von Frankreich fant in der Zeit vom Dezember 1926 bis Anfang Januar dieses Jahres von 7 Proj. auf 3,5 Proz. der niedrigste Sah, der überhaupt inter. national zu verzeichnen ist( mur die Schweiz hat zurzeit den gleichen Disfontfatz). Die geringe Höhe der einheimischen Berzinsung führt dazu, daß franzöfifches Stapital fich wieder in ftärterem Maße dem Austande zuwendet und Frankreich immer mehr in seine
alte Rolle eines Gläubigerflaates
zurüdzuverjeten beginnt. Nun ist allerdings Frankreich durch den Krieg an die Bereinigten Staaten und an England hoch verschuldet, was befanntlich Frankreichs Eifer, aus Deutschland möglichst viel Reparationsgelder herauszuholen, besonders anftachelt. Da die Schuldenablommen mit Amerita und England noch nicht ratifiziert sind, obwohl Frankreich zahlt, fennt noch fein Mensch die bestimmte Höhe dieser Schuld. Aber selbst wenn die endgültige Festsetzung der französischen Schulden den für Ende 1927 errechneten Betrag Don 32,7 Milliarden Goldfranten erreichen würde, was nicht sehr wahrscheinlich ist, so hängt die wirtschaftliche Bedeutung dieser Schuid davon ab, wie sich die endgültige Berzinsung und Tilgung dieser Schuld gestalten werden. Heber all diefen Dingen schwebt einstweilen Untlarheit.
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Diese Ziffern zeigen, wie innerhalb der Berliner Berbraucherschaft fich der Gedante genossenschaftlichen Zusammenschlusses mit Macht durchsetzt; die Erfenntnis des Bertes gemeinschaftlicher Bedarfedeckung auf dem Boden der gemeinwirtschaftlich arbeitenden Genossenschaftsorganisation ergreift immer weitere Schichten mit dem Ergebnis, daß heute die Berliner Konsum- Genossenschaft wohl endlich, wie es fich fängst gehört hätte, die stärkste Aufwärts bewegung in der Reihe der deutschen Konsumvereine aufzumeijen vermag.
Aehnlich mie die Umfahentwidlung verlief die Mitglieder bewegung. 3102 Haushaltungen erflärten im Dezember ihren Eintritt in die Genossenschaft; die Gesamtzahl der Mitglieder hat fich dadurch auf 161 541 gesteigert. Innerhalb der fechs Monate des 30. Geschäftsjahres( Juli- Dezember 1928) haben 15 349 Familien ihren Anschluß vollzogen.
Der Sumás der Spareinlagen stieg- trag der im Dezember naturgemäß fleineren Nettoeinzahlungen faft schneller als Umfah und Mitgliedschaft. Die Sparkasse der KGB. vermochte ihren Einlagenbestand von 29 927 678,72 Dum 488 925,99 m. auf 30 416 604,71 m. zu erhöhen. In eindeutigſter Weise tritt in der Sparkassenbenutzung das starte Vertrauen der Mitglieder zum eigenen Unternehmen und der Wille zutage, die Genossenschaft zu einem starten Arm der Arbeiterschaft in der Wirtschaft der Reichshauptstadt zu machen. Weiter auf
märts!
2,5 Milliarden Spareinlagen.
3 Milliarden Spartaffen- Hypotheken.
Gine Schätzung der Hypothetartrebite ber Spartaffen beziffert den Stand Ende 1928 auf 1800 Mill in Breußen und 3093 Mill. im Reich, für Preußen sind das 40 Praz., für das Reich 40,5 Broz der Spareinlagen. Der größte Teil davon entfällt auf städtischen Grundbefig, und zwar in Breußen 1350 und im Reich 2334 Mill. Die Zunahme der Hypothefartredite im Jahre 1928 be trägt in Preußen nahezu rund 400 mill. und im Reich 776 Mill. Die genauen amtlichen Ziffern werden erst nach einigen Monaten vorliegen.
Der als Norm festgesetzte Saß des Hypothekengeschäftes 40 Broz. der Spareinlagen 40 Proz. der Spareinlagen ist mithin erreicht. Daß der progentuale Anteil der Hypothefenanlage im Reich schneller auf den heute auch in Preußen erreichten Normalfaz getominen ift, erklärt fich einmal daraus, daß die außerpreußischen Länder teilweise infolge des Fehlens von 3wangsanlage. Bestimmungen im Realkredit weitergehen fonnten, dann aber auch daraus, daß die Hypotheken anlage in Süddeutschland und Sachfen von jeher in etwas starterem Umfange als in Breußen gepflegt wurde. Ein Bergleidh her Su zeigt, daß die Hypothekenanlage von 1924 bis 1928 auf das Bierzigface, die Spareinlagen auf das Elffache gestiegen sind.
Die finanziellen Schwierigkeiten Frankreichs liegen auch gar nicht in der auswärtigen Verschuldung, sondern im franzöfi.nahme der Spareinlagen und der Hypothefartredite jeit Ende 1924 fchen Staatshaushalt In diesem Jahr balanciert der französische Staatshaushalt mit rund 45,4 milliarden Franken Davon entfallen allein auf die Ausgaben des Kriegs- und Marine ministeriums rund 9,7 Milliarden, 1,3 Milliarden mehr als im Borjahre. Diese 9,7 Milliarden Franken verschlingen somit ein Biertel bis ein Fünftel aller Einnahmen. Frankreichs wirtschaft liche Nöte sind somit nicht zuletzt durch die riesigen Aufwendungen für Rüstungszwede zu erffären.
Der Stand der Spareinlagen im Deutschen Reich ist für Ende Dezember demnach auf über 7500 mill. zu schäßen. Der Wiederaufbau des Hypothekengeschäftes der deutschen Sparfaffen hat sich stetig vollzogen. Es wird darauf hingewiesen, daß dieje Tätigkeit der Zunahme typisch ist für die von den Sparkassen auf Grund der Spargelder gewährten Hypotheken im Gegensatz 311 dem Hypothekengeschäft, soweit es auf der Ausgabe von Pfandbriefen beruht, das in feiner fortlaufenden Entwidlung wesentlich durch die Lage des Pfandbriefmarktes und die Abfahmöglichkeiten des fejtver inslichen Marktes überhaupt beeinflußt wird. Bei den 3 Milliarden Spartaffenhypotheken Ende 1928 überwiegt bei weitem der
Das Entwicklungsbild der französischen Boltswirtschaft fann man zusammenfassend dahin fennzeichnen, daß Frankreich die großen Schäden überwunden hat, die ihm der Krieg zugefügt hat, daß die Frankenentwertung während der Jahre 1919/1926 für die Wieder- Kleinfredit aufrichtung der französischen Wirtschaft scheinbar günftig gewirkt hat, daß schließlich die tatsächliche Stabilisierung des Franken ( Mitte 1926) nur vorübergehend den günstigen Verlauf der Wirtschaft gehemmt hat, so daß ein Jahr später die gesetzliche Stabilisierung ( 25. Juni 1928) bereits wieder in die Zeit wirtschaftlicher Hoch fonjunktur fiel.
U- St.
erneut eine grundsägliche Aenderung der bisherigen Syndikatspolitik. Die Forderungen gingen dahin, entweder ein neues Syndikat unter Einbeziehungsämtlicher Außen feiter zu gründen oder ohne Rücksichtnahme auf die schlechten Syndikatswerte den Breiskampf mit den außenstehenden Stärenfrieden bis zum Weißbluten aufzunehmen.
Der Wiring- Konzern drang mit seinen Forderungen bisher nicht durch. Wenn jetzt das Kartell notdürftig getittet werden konnte, so ist dies mohl in erster Linie auf die neuen Diffe| renzen der mestdeutschen mit der helgischen Zementindustrie auf deni holländischen Ablogmarkt zurückzuführen. Sicherlich hat der Wiking Konzern diesmal auf Sprengungsverfuche verzichtet, weil auch diese mächtige Sementgruppe bei der neuen bevorstehenden Auseinandersegung auf dem guten holländischen Absatzmarkt die starte Rüdenbedung bes kartells nicht entbehren tann.
Schwere Verlufte in der Erfurter Schuhinduffie. Die Schwie. rigfeiten in der deutschen Schuhindustrie werden durch den jetzt veröffentlichten Abschluß eines der führenden Erfurter Schuhunter. nehmen, der Eduard Lingel Schuhfabrik, gefennzeich net. Die Gesellschaft, die für 1926/27 die erste Dividende nach hat in dem Geschäftsjahr 1927/28 einen Gesamtverlust von rund der Stabilisierung der Mart in Höhe von 4 Proz. auszahlen fonnte,
575 000 Morf erlitten. Der Verwaltungsbericht führt das ungünstige Ergebnis auf den durch die Lagerüberfüllung beim Handel hervorgerufenen Abjagmangel und die heftige tschechoslomafifche Konturren& zurüd.
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Schwere Bedingungen für Kommunalanleihen. Daß die Situation am deutschen Rapitalmartt alles andere als günstig ist, beweisen die Bedingungen, unter denen jetzt zwei Städte eine Anleihe aufnehmen. Wie der Amtliche Preußische Bresse: dienst mitteilt, wird unter Führung der Preußischen Staatsbant eine Achtmillionenanleihe der Stadt Bochum aufgelegt, die bei einem Zeichnungsfurs von nur 93 Broz. mit 8 Proz. verzinst wird. Die Stadt muß also den Anleihezeichnern eine Effettivoergin= fung von rund 8,6 Proz. gewähren. Auch die Sechsmillionenanleihe der Stadt Kaffel, die zum Bau produktiver werbender und fultureller Anlagen aufgenommen werden soll, sind sehr schwer. Hier hat das gleichfalls unter Führung der Breußischen Staatsbank ftehende Konsortium als Auszahlungsfurs der gleichfalls achtprozentigen Anleihe nur 89% Prog. bewilligt, so daß die Stadt auf die Sechsmillionenanieihe nur 5,38 Millionen Mart ausgezahlt erhält. Der Anleihezeichner erhält auch hier einen Auflegungsfurs pon 93 Broz, so daß die tatsächliche Berzinsung fich gleichfalls auf 8,6 Broz. beläuft.
68 Milliarden Tonnen Kohle im Dongebiet. Das russische geologiche Komitee gibt faeben das Ergebnis der von ihm im Laufe der letten zwei Jahre durchgeführten Arbeiten zur Feststellung der im Dontohlengrubengebiet vorhandenen tohle befannt. Danach wird der dort lagernde Borrat an Rohle auf etwa 68 Milliarden Tonnen gefchäßt.
STAATL
Natürliches
Minerahvasser
FACHINGEN