Rundfuntforge um Wilhelm.
Was die Berliner nicht hören dürfen.
Donnerstagabend um 12 Uhr fand im Universumfino, Lehniner Blah, eine Gedächtnisfeier für den verstorbenen Schauspieler Erich Kaiser Tiez statt. Die Feier wurde durch Rund funt in Berlin und auf alle deutschen Sender übertragen. Um 2 Uhr trat Paul Graeg auf und brachte ein Chanson von Erich Weinert „ Zehn Jahre Republik ". In der ersten Strophe fam in Bersform der Satz vor:
Missen Sie noch,
wie das alles auf dem Boden der Tatsachen troch? Wilhelm charterte sich die letzten Mitropas
und haute ab mit den heiligsten Gütern Europas .
In diesem Augenblid jezte die Uebertragung aus. Sie wurde erst wieder fortgesetzt, als der Vortrag von Graez beendet war. Während dieser Bause von etwa 10 Minuten tickte der Wecker. Auf telephonische Anfrage beim Universum wurde geantwortet, daß eine technische Störung" vorgelegen habe. Das Fräulein, mit dem ich sprach, hatte schon zahlreiche Rückfragen anderer Rundfunkhörer im gleichen Sinne beantwortet. Die Beranstaltung selbst war als Wohltätigkeitsveranstaltung Die Beranstaltung selbst war als Wohltätigkeitsveranstaltung für die Hinterbliebenen Erich Kaiser- Tiek gedacht. Die Schauspieler und das Univerfum hatten sich unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Der Rundfunk hatte den Hinterbliebenen eine größere Summe garantiert. Das von Graeg vorgetragene Gedicht schilderte die Hungersnot der Inflationszeit, das Anstehen der Mütter und ihrer verhungerten Rinder nach Brot; der Kapp- Butsch, die Fememorde, die Panzerfreuzerdebatte, die Fürstenabfindung, der Stahlhelm usm. wurden darin erwähnt.
Die Parteilichkeit der einseitigen Rundfunkzensur zugunsten des abgedankten monarchistischen Systems ist um so deutlicher, als ohne Anstand vorher von einem befannten Conférencier ungehindert Scherze über die Sozialdemokratie, die Demokratische Partei , Bil
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auch gelegentlich eine ungerechte
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helm Marr als„ Herzog von Afghanistan", Reichsgerichtspräsident Simons usw. gemacht worden waren. Es ist nicht das erstemal, daß die Rundfunkhörer wie Unmündige behandelt werden; aber es ist diesmal ein besonders krasser Fall. Die Deutsche Republit ist fräffig genug, eine Kritif zu bertragen. Daß republiffeindliche Aeußerungen in Borträgen auf keinen Fall durchgehen dürfen, ist selbstverständlich. Wenn aber im Rahmen einer fünstlerischen Veranstaltung eine Darbietung die Grenzen der berechtigten Kritik am früheren Staatssystem überschreitet, so ist das noch kein Grund, fie mundtot zu machen. Kein Maulforbzmang für erwachsene Staatsbürger!
Acht Löschzüge an der Brandstelle.
Heute mittag wurde die Feuerwehr nach der Kaiserin. Augusta Allee 14-24 alarmiert, wo in einer Automobil. fabrit, die innerhalb des umfangreichen Fabriffomplexes in einem dreistöckigen Bau ihre Werkstätten hat, Feuer entstanden war.
Die Flammen griffen vom Parterregeschoß auf den Keller und das erste Stodwett über. Die Feuerwehr fand bei ihrem Eintreffen bereits einen so ausgedehnten Brandherd vor, daß Großfeueralarm" an die Hauptfeuerwache in der Lindenstraße weitergegeben werden mußte. Insgesamt meilten acht Löschzuge an der Brandstätte. Bei Redaktionsschluß ist die Macht des Feuers gebrochen; die Höhe des Schadens ist noch nicht bekannt.
Zahlreiche Angestellte und Arbeiter, die in dem brennenden Gebäude beschäftigt waren, hatten sich rechtzeitig in Sicherheit bringen tönnen.
Die Sprache verloren.
Nach einem Selbstmordversuch in Friedrichshagen . Ein noch unbefannier Mann, dem ein Schupobeamter in Friedrichshagen ziellos durch die Straßen irrend, anhielt, hat durch einen Kopfschuß die Sprache verloren. Die Schußmunde scheint an sich nicht sehr gefährlich zu sein. Der Schuß hatte viel mehr die Wirkung, daß der Mann die Sprache verlor. Durch Zeichen gab er zu verstehen, daß er einen Selbstmordversuch unter nommen hatte. Eine Pistole, die man bei ihm fand, enthielt noch drei scharfe Batronen. Der Unbekannte murde nach dem Krankenhaus in Röpenid gebracht. Er ist etwa 25 Jahre alt, 1,70 bis 1,75 Meter groß und dunkelblond und trug eine Art Sportfleibung: blaugrauen Hut, grauen Ulster, blaues Jackett, braune Strickjacke, Manchesterhose, graue Wadenstrümpfe und schwarze Glacéhandschuhe.
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Der Berdacht eines Verbrechens, das am Schlesischen Bahnhof verübt sein sollte, gab in der vergangenen Nacht Beranlassung, die Mordkommission zu alarmieren. Vor dem Hause Madai straße 2 wurde ein 41 Jahre alter Dreher Emanuel Rub azty aus der Neuen Bahnhofstraße 33 zu Lichtenberg mit blutenden Kopfperlegungen auf dem Bürgersteige liegend aufgefunden. Er gab noch schmache Lebenszeichen von sich und ein Schupobeamter brachte ihn nach der Rettungsstelle 9 in der Cadiner Straße. Hier fonnte der Arzt nur noch den Tod feststellen. Kubazky hatte mehrere Verlegungen an der unteren innseite und an der Unterlippe. Sie schienen von Stichen herzurühren. Die Leichenschau ergab, daß die Verlegungen nicht von Stichen herrühren, sondern typische Fallwunden sind. Kubazky hat ein start vorsprin gendes Kinn und hat sich im Aufschlagen die Unterlippe durchge biffen. Die Kinnverlegungen sind ziemlich breit, aber nur oberfläch lich. Die Todesursache muß durch Obduktion festgestellt werden. Man nimmt an, daß der Mann in der Trunkenheit zu Fall ge tommen ist.
Ein Gotteslästerungsprozeß! Bor dem Schöffengericht Berlin- Tempelhof. Vor dem Schöffengericht Berlin- Tempelhof begann heute die Berhandlung gegen Friedrich Wendel und den Freidenferverlag. Zur Anklage steht das Buch„ Die Kirche in der Raritatur". Die Staatsanwaltschaft hat in einigen Aeußerungen des Buches und in zwei angeführten Sprüchen und mehreren Bildern eine Berächtlichmachung der Kirche und ihrer Institutionen erblickt. Laut Beschluß des Amtsgerichts Tempelhof war das ganze Buch im Dezember 1927 beschlagnahmi. Nach einem späteren Beschluß traf die Beschlagnahme nur einen Teil des Buches. Durch eine Beschwerbe hat diese Beschlagnahme noch eine meitere Einschränkung erlitten. Das Berfahren selbst wurde auf Grund der Amnestie eingestellt. Heute handelt es sich nur um das jogenannte objektive Verfahren, das die Beschlagnahmeverfügung betrifft. Die Intereffen Friedrich Wendels vertritt Rechtsanwalt Landsberg .
Das Mailänder Wochenblatt Il giornale dell'arte"( Runst| das ist die Unverschämtheit des italienischen Blattes, das folche Dinge journal) brachte fürzlich eine fleine Gabe für uns Deutsche : Einen Leitartikel auf der ersten Seite, in dem zur Abwechslung einmal nicht das italienische Bolfstum der Südtiroler bewiesen und auch nicht die Verwerflichkeit der demokratischen Institutionen ins rechte Licht gerückt, sondern nur ein fleiner Beitrag zur Hebung unserer Sitt lichkeit gestiftet wird. Wahrscheinlich haben wir armen Deutschen bisher gar nicht gemußt, wie schlecht wir sind und es war die höchste Zeit, daß uns einmal von oben, d. h. von Mussolini , ein zarter Binf gegeben wurde, daß wir uns zu bessern haben. Denn das deutsche Volk ist dem Untergang geweiht; es besteht nur noch aus Homosexuellen, Sadisten, Blutschändern und Batermördern. Wenn Sie das bisher noch nicht gewußt haben sollten, so lesen Sie es 1928 nach. Der Verfasser, der es vorgezogen hat, anonym zu nur im„, Giornale dell'arte", Weihnachtsnummer vom 23. Dezember bleiben, muß unsere Sitten nach der bekannt gründlichen italienischen Art äußerst sorgfältig studiert haben. Unter der Ueberschrift Das Freudsche Uebel" sollen seine Ausführungen scheinbar die verheerenden Wirkungen dartun, die nach Ansicht des Verfassers durch die Lehren Freuds in Deutschland angerichtet worden sind, in Wirklich feit ist der Artikel jedoch nichts als
Don Deutschland zu behaupten magt. Denn erstens ist dieser Dialog eine niederträchtige Erfindung oder zum mindesten eine böswillige Entstellung, und zmeitens, selbst wenn er auf wahre Grundlage beruhen sollte, war es Pflicht eines anständigen Berichterstatters, zuzugeben, daß es sich hier mur um einen vereinzelten pathologischen Fall, nicht aber um die Antworten eines jungen Menschen handeln konnte, den man als typischen Vertreter des neuen Deutschland betrachten | dürfe.
eine hinter Krokodilstränen schlecht verschleierte gemeine Beschimpfung unseres Boltes.
Zur Begründung seiner dumm- dreisten Behauptungen über die sitt lichen Zustände in Deutschland läßt das italienische Blatt die Er: gebnisse einer Untersuchung auffahren, die ein franzöfifcher Brofessor namens Etienne Garry in der Zeitschrift ,, Comoedia" veröffentlicht haben soll. Leider war es nicht möglich die Nummer zu finden, in
der nach Angabe des„ Giornale " der Franzose seine Weisheit herausgebracht hätte, und so kann ich nicht sagen, ob dieser tatsächlich felbst für die ungeheuerlichen, Behauptungen verantwortlich ist, welche ihm das Faschistenblatt in die Schuhe schiebt, oder ob es alles nach bewährten Vorbildern frei erfunden hat. Jedenfalls berichtet die italienische Zeitschrift erbauliche Dinge aus dem Märchenland Deutsch land. Etienne Garry unterhält sich angeblich mit einem Neunzehnjährigen folgendermaßen:
Mutter?"
Der franzöfifche Professor:„ Und wie stehen Sie zu Ihrer Der Deutsche: ,, Nun, die ist natürlich eine Frau und so dente ich an sie geschlechtlich." Der Profeffor: Und Ihr Bater, Ihre Schwester, Ihr Bruder?" Der Deutsche:„ Meine Schwester gehört zur Kategorie Weib wie meine Mutter. Und meine Brüder, da kommt es drauf an. Someit sie physisch reizvoll sind, stehen wir im Verhältnis der Homosexualität zueinander, soweit sie mich abstoßen, liegt eine fadistische Tendenz Dor. Ebenso geht es mir mit meinem Bater. Aber in diesem Falle herrscht fast immer der Wunsch, ihn zu töten, vor, als logischer Ausfluß des Geschlechtstampfes der Männer."
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Ungeheuerlich! Mit diesem Ausruf bezeigt uns das Faschisten blatt feine Entrüstung über die geschilderten Zustände in Deutschblatt feine Entrüstung über die geschilderten Zustände in Deutsch land, die nach der Enquete des Herrn Profeffor Garry allerdings nicht rofig zu sein scheinen. Was aber noch viel ungeheuerlicher ist,
fur
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geht es mal wieder heiter zu!
Der Bilderraubprozeß.
Die letzten Worte der Angeklagten.
Fürth , 11. Januar. Die gestrige Nachmittagsfizung im Kadolzburger Bilderraubprozeß endete erst gegen Mitternacht. Der Ungetlagte Lippmann verzichtete auf das leßte Bort. Die Ange flagten Mayer, Schmidt und Breitfeld erflärten nur, daß sie ihre Tat bereuen. Dagegen wandte sich Graste in längeren Ausführungen gegen die Auffassung des Staatsanwalts, daß er Lübke nur zu seiner eigenen Entlastung mit hineingezogen habe. ( Lüdke soll nach der Erklärung des Anklagevertreters jezt ebenfalls zur Rechenschaft gezogen werden.) Ich habe noch innerlichen An stand, Herr Staatsanwalt, fo erflärte Braste. 3m mußte Lübke nennen, weil man mir sonst nicht geglaubt hätte. Im übrigen bat Graste, daß man seine Strafe denen der anderen Angeklagten etwas mehr anpassen möge
Gerade das aber tut das italienische Blatt. Nicht rair, daß es sich nicht schämt, durch die ganze zugespizte Art feiner Ausführungen den Anschein zu erweden, als ob es sich bei der trankhaften Serualität des ausgefragten Irren oder Kretins um die symptomatische Einstellung eines großen Volkes zu derartigen Problemen handelte als ob, mit anderen Worten, die ungehemmt widernatürlichen Triebe bei uns das Landläufige, einzig Borkommende wären, nein, es geht so weit, ausdrücklich zu behaupten, daß dies nur ein Fall unter tausenden von Prof. Garry Befragten sei. Wenn man sich fragt, wieso denn das Faschistenblatt dazu kommt, solche aus der Luft gegriffene oder doch unsinnig aufgebauschte und verallgemeinernde Beschimpfungen Deutschlands auszusprechen, so braucht man nur noch einige Zeilen weiter zu lesen. Ich gebe mörtlich den Tert wieder: Der Vergleich ist schmerzlich, aber wir müssen ihn ziehen. Während Deutschland aus der tiefen Umwälzung des Krieges mit solchen unheilbaren Krebsschäden hervorgegangen ist, hat unsere Rasse nachdem sie sich von dem Alp der ersten Mirren vor der Ordnung befreit hatte-
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ihre ganze männliche und gesunde Kraft wiedergefunden und hat aus der fernen Herkunft ihres heldenhaften Ursprungs fw."
Also das ist es und weiter nichts!, Selbstverhimmelung, die man zur stärkeren Hervorhebung mit dem grell gefärbten Schauerbild fremder Schande umgibt! Der Faschismus hat recht. Er hat es nötig, sein Eigenlob dick aufzutragen. Da außer den Schwarzhemden selber schwerlich jemand die bisher vollbrachten großen Zaten der neuen Herrscher Italiens sieht, tut er gut daran, von Zeit zu Zeit der staunenden Welt mitzuteilen, wie ruhmreich und gut und fittlich und von Gott geliebt die politischen Kinder Mussolinis sind. Aber wenn die italienischen Blätter zur eindrucksvollen Selbstverhimme
tung fein anderes Mittel wissen als das der Berleumdung aller Nichtfaschisten, wenn sie, um ihre vermeintliche eigene Sittlichkeit ins rechte Licht zu sehen, erst andere Bölfer mit einer Jaucheflut begießen müssen, dann hört selbst die friedfertigste Geduld auf.
Bielleicht wäre es das Beste, derartige Schmiererei überhaupt nit zu erwähnen, aber im vorliegenden Falle tritt ein erschwerendes Moment hinzu. Es handelt sich nämlich bei dem ,, Giornale dell'arte" nict um eines der politischen Schimpfblätter des Faschismus, sondern um eine Zeitung, deren Titel ins Deutsche überfekt Runstzeitung" be= deutet. Also ein Organ der Literatur und Kunst wagt es, feinen Lesern ungerechtfertigten Berleumdungsfitfch vorzusehen! Mussolin. der sich über Breffeangriffe fso heftig zu beschweren weiß, ist wohl nicht imitande, sein ,, Giornale dell'arte" zu dem Minimum journa listischen Anstandes zu veranlassen. J. J.
Das ging noch gut ab!
Die gefährliche Fahrrinne.
Spree und Havel find zugefroren. Aber in der Mitte haben Schleppdampfer eine Fahrrinne gebrochen, die leider immer wieder von Leuten, die das Eis betreten, zu wenig beachtet wird.
Unmeit Schildhorn brach der 19jährige Mechaniker Hans Müller Müller, Leipziger Plaz 10 in der Fahrrinne ein. murde von dem Werkzeugmacher Erich Neumann unter eigener Lebensgefahr gerettet und durch die Spandauer Feuerwehr nach seiner Wohnung geschafft. Auch der 40 Jahre alte Kaufmann Emil Biemer aus der Lichterfelder Straße 44 zu Marienfelde brach in der Höhe der Stolper Berge in der Dampferfahrrinne auf der Havel ein. Auf seine Hilferufe eilte der Obergärtner Wilhelm Gartenschläger aus Kladom herbei und retiete B. unter eigener Lebensgefahr. 3m nahegelegenen Seglerheim erholte sich W. wieder und fonnte dann in seine Wohnung zurüctehren.
Peterspfennige gebraucht.
Römische Kirchenfeiern angeordnet.
Die Verkündung eines außerordentlichen Heiligen Jahres der fatholischen Kirche anläßlich des Priesterjubiläums des Bapftes wird dessen lebhaften Wunsch zugeschrieben, möglichst viel Katholiken anläßlich der 50jährigen Feier seiner Priesterweihe um sich zu versam mein. Bei dieser Gelegenheit wird durch die großen Bilgerzüge dem Batikan wieder ein ansehnlicher Peterspfennig zufließen, der zur Bestreitung der umfangreichen Neubauten dringend gebraucht wird. Es haben sich bereits zahlreiche Pilgerzüge aus Italien und dem Auslande angekündigt. Der stärkste Besuch wird für Mai und Juni erwartet.
Ein falsche ,, Bomben" nachricht.
Als neueste Sensation bringt heute morgen die Rote Fahne" die Bomben"-Nachricht, daß die Reichsregierung sich mit der Hamburger Phosgenfirma Stolzenberg nach deren Wunsch geeinigt habe und die Ansprüche dieser Firma erfülle. Daraus war der Schluß gezogen worden, daß die Reichsregierung fich für das Giftgas verantwortlich fühlen müßte.
Angelegenheit nichts zu tun habe und fein einziges ReichsDarauf erwidert die Reichsregierung, daß sie mit der ganzen Angelegenheit nichts zu tun habe und fein einziges Reichsministerium mit der Firma Stolzenberg ein derartiges Abkommen getroffen hätte. Die Firma habe den Hamburger Senat auf Entschädigung für die von ihm angeordnete Vernichtung der Phosgenbestände verklagt, diese Sache schwebt noch, und die Reicheregierung
Der Angeflagte 3ahn, der sich selbst verteidigt, bat das Gebat weder Anlaß noch Grund, fich da hineinzumischen. richt, zu berücksichtigen, daß er als Sechzehnjähriger ins Feld gezogen sei und daß er nach seiner Rückkehr in die Heimat den Vater tot aufgefunden habe, weil er infolge der Tragit der Revolution cinen Herzschlag erlitten habe. Er habe den festen Willen, ein neues Leben anzufangen und bitte dal, er um Milde.
Kanada und die Candarbeiter. Die Abwehrmaßnahmen Kanadas gegen die Zuwanderung europaäischer Ansiedler nehmen nunmehr fchärfere Formen an. Die Berwaltung in Alberta hat die Regierung in Ottawa verständigt, daß weitere europäische Ansiedler unerwünsc großem Umfange herangezogen merden sollen.
Das Urteil wird heute nachmittag gegen 4 Uhr verkündet sind, daß dagegen englische landwirtschaftliche Arbeiter in möglichst
werden.