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Är. 21* 46. Zahrgang

2. Beilage des Vorwärts

Souniag. IS. I«mae lS�K

Gegen Wehrmachtbejahung. Gin Beitrag zur Diskussion über das Wehrprogramm. Von Hermann Lempert. Der Absatz 2 der Richtlinien der Wehrpolitik beginnt mit dem Satz:..Der Deutschen Republik ist die historische Mission zugefallen. Borkämpferin der internationalen Abrüstung zu sein"'. Dieser Mission wird sich die Republik nur wirksam unterziehen können, je stärker der Sozialismus sich im neuer« Staate Geltung oerschafft und je klarer wir Sozialisten Deutschlands unsere Grundsätze herausstellen. Es war berechtigt, wenn nach dem Kriege gejagt wurde. daß 1814 trotz internationaler Bindung der Arbeiterklasse die Möglichkeit, den Ausbruch des Krieges durch die Arbeiter- klasie zu oerhindern, sehr schwach war. Zu einem Teil lagen die Ursachen in der zahlenmäßigen, also organisatorischen Schwäche, nicht zuletzt aber in dem nur unvollkommenen. mangelhaften..internationalen Denken" der in der Internationale des Sozialismus zusammengeschlossenen Arbeiter. Als Folge gelobten sich die nach dem Kriege neu verbundenen Sozialisten aller Länder, ihre Masten zu aus- geprägtem internationalen Denken zu erziehen und in jedem Lande dos Schwergewicht auf die geistige Abrüstung der Hirne des Volkes zu legen. Es wurde gefolgert, daß so geistig anders geformte Menschen erstehen würden, die als Derneiner des Militarismus glühende Anhänger und Be- jäher des Weltfriedens sein würden. Es würde von Nicht- teimtnis der Entwicklung des verflossenen Jahrzehnts zeugen. «vollte jemand behaupten, daß nach all den Kundgebungen der Internationale und dem rührigen, emsigen Arbeiten der sozialistischen Länderorganisationen Früchte der Arbeit sich nirgends zeigen würden. In Anbetracht der nach dem Kriege oft recht schwierigen wirtschaftlichen und politischen inter - nationalen Lage kann mit vollem Recht gesagt werden, daß ein merkbares Voranfchreiten auf dem steinigen Wege ein- gesetzt hat. Die weiter« Entwicklung wird meine» Erachtens stark gehemmt, wenn deutsche Sozialisten, und dabei denke ich auch an unsere ftanzosischen Genossen, die notwendige Klarheit in der Wehrfrag« vermissen lassen und die Notwendigkeit einer Wehrmacht, wenn auch mit mancherlei Einschränkungen in bezua auf Form, Stärk«, Verwendung, Dauer usw., be- jähen. Wird damit, so möchte ich ftagen, international ae- sehen, in den eben erst geklärten oder in der Klärung be- arifsenen Kopsen nicht die größte Verwirrung angestiftet? Wird damit nicht die Proletarierjugend, die wir als Hüter des Friedens für die Zukunft ansehen, irre gemacht? Ist derselbe» nicht immer gesagt worden, daß das Wort Wehr- wacht, also Militarismus, mit dem Worte Krieg in engster Verbindung stehe? Fördert man damit nicht die Anschauung derjenigen, und dabei betrachte ich deutsche Verhältnisse, die nach erfolgter Bejahung der Wehl

macht bejah, llwen heißt, dl» im sp Furtwängler in zum Ausdruck I

des Volkes zu garantieren: /daß rliches enoste seinem ArtikelWehrhafter Sozialismus" bickngt. konsequenter. Genosse F. yält eine «irksam« Verteidigung und damit auch einen den ver- fchiedenen Möglichkeiten entsprechenden Wehrapparat für «rstrebeluuvert. Mit solcher Anschauung sieht man sich alsdann vor die Frage gestellt, wie man die Wehrmacht am zweckmäßigsten aufforstet, damit sie jedem außerdeutschen MUitarislnus mindestens das Gleichgewicht hält. Wer aber der Ansicht ist, daß Wehrmacht bejahen der Erstartung des Friedenswillens abträglich ist, der wird mir zur Verneinung des. wenn auch noch so kleinen, deutschen Militarismus kommen. Möglich, daß ein Teil Genossen diese Ausführungen ver- wirst. Meine Anschauung geht jedoch dahin, daß imserer Misston gerecht zu werden vermögen.

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wir nur so

Die KPD. möchte erobern. pietk als OHL.*- Die fünf ersehnten Verbände.

In den ersten Monaten des Jahre» finde» bekannLich« allen glößeren Gewerkschaften hie Reuwahlen der Generalversamw- lungsdelegierten und im Anschluß daran die der Oitsverwallungen statt. Das ist für die kommunistischen Drahtzieher die Gelegenheit. auf Eroberung" der Gewerkschaften auszugehen. So wird auch diesmal wieder kein Mittel unversucht gelassen, um endlich dieses Ziel zu erreichen, da» trotz größter Anstrengungen von Jahr zu Jahr in weitere Fern« rückt. Nachdem vor einigen Tagen bei den Bezirksleitungsnahlen im Metallarbeiterverbaad der versuch fehlgeschlagen ist, stürzen sich jetzt die Kommunisten auf de» Fabrikarbeiter- oerband, wo am nächsten Donneretag die Generalverfammlungs- delegierten und die Bezirketeitungen neu zu wählen find. Wie die KPD . ihren Kampf zur Errichtung Ihrer Diktatur b» de» Gewerkschaft«» aufzieht, beweist am deutlichsten die Jnstruttiousstuud«. die der Hausknecht der KPD . Pieck kurz vor Weihnachten in der SPD .« Gewerkschaftszentral« mit den kommunistischen Organisation»- und politischen Leitern und den Führern der«iruelnen kommunistischen Gewerkschastssrattionen abhielt. Nachdem Pieck lebhaft Klage dar- über gesührt hatte, daß die Dppofition" im Vorjahre in den Gr- werkschaften keine Fortschritte gemocht hat. befohl er seinen Stoßtrupps ührern, olle»«mszubieten. damit«» in diesem Jahr« endlich anders nrird. Es«misse im Jahre 1929 gelingen, in de« fünf maßgebenden Berliner Gewerkschaften, und zwar im Metallatbeiterverband. im Verkehrsbund, im Fabrikarbeiterixrband, im Holzarbeiterve rdorid und im verband der Gemeinde» und Etaatearbeiter mindesten» 60 Prozent der Generaloersammluqg�eleglerleo aus den Reihen der.Opposition" zu stellen und dadurch die Mehr. heit in den Vernwltungskörperschasten zu erringe«. Mindesten» KOProzentI Bescheidenheit war ja nie Piecks größte Schwäch«. Das ist nun aber Befehl der Obersten H«ere«leitlmg der KPD . Rot Front! Es müsse freilich, meint« Pieck,«in« andere Taktik als bisher eingeschlagen iverden. Zunälhst müsse der versuch gemacht werden, die Spv.-Arbeiter gegeneinander aufzuhetzen, vor allem ober gegen ihre eigenen Angestellten. Ferner soll ver- sucht iverden. aus anderen Organisationen rednerisch begabte .Oppositionell«" zu veranlassen, in einem dieser fünf verbände überzutreten, im» da für dieOpposition" tätig zu sein. Auch die Frauen der �Oppositionellen" sollen aufgefordert«Verden , der Organisation beizutreten, um so dl« Stimmen zahl der Opposition" zu erhöhen. Etwaige Veitragsrückslände von SPV�Mttgsiederu sollen evenkuell au de» Frakttonikasseu bezahlt werde». Wozu sammelt man für bie IAH.? Die KPD. -Leute sollen durch einen beson deren-Echutunterr ichi für den Kampf in de» Gewerkschaften ewexerziert iverdeu. Soweit der Fabritarbeiteeverbänd in Frage komm«. loll drei Tag« aar dem Stattfinde« der Bezirtsoersamrnlungen«in« Zusanunenkunft mit denSympathisierenden" stattfinden. um der SPD. die Möglichkeit zu nehmen, geeignete Maßnahrnen zu ergreifen. In den Bezirksversaminlungen selbst soll d u r ch M i t. glieder anderer verbände«in Schlepperdienst ein- gerichtet werden, um die Säumigen heranzuholen. Nicht nur diese Instruktionen, auch die von Lügen strotzenden Artikel derRoten Fahne" vom Freitag und Sonnabend zeigen mit unoerhülller Deutlichkeit, mit welchen schäbigen Mitteln die Kommu- nisten kämpfen. Der Artikelschreiber will seine Unkenntnis über die Berhällnlss« im Fabrilarbeiterverband anscheinend damit verdecken. daß« fast in jedem seiner Sätze so viel« Lügen hineinpreßt, daß man mehrere Spalten füllen müßte, um st« zu widerlegen. E« sei deshalb hier nur folgendes festgestellt: Der von ihm erwähnte Go- noss« Kämmerer sowohl, al» auch der Genosse Reimann sind nicht Angestellte de» Fabrlkarbeiterverbande». Genosse Kämmerer ist

Vetrieb«rats versitzender eine» chemischen Werkes und Genosse Ret- man» schon seitJahren nicht mehr beim Fabrikarbert«rn«rb-'> angestellt. Der Artikelschreiber verfertigt serner ein« Kopie der Znstrukkiouea Pieck» an und gibt da« dann al» einenBericht au» der Fraktionssitzung der SPD. -Fabrikarbeiter" wieder. Ebenso au» den Fingern gesogen ist die Behauptung, daß angeblich gegen einige kommunistische Gewerkschaftsfunktionäre Ausschlüsse eingeleitet werden sollen, um sie von der Wahl fern­zuhalten. Im nächsten Artikel wird, durch Fettdruck besonders her vorgehoben, der.Leidensweg" eine» in die SPD. gepreßten Fabrik> arbeiter» geschildert, der in einer Betriebsversammlung in Erbitte- rung über die Reformisten sein Parteibuch zerrissen habe. Hierzu ist zu bemerken, daß dieser seit ganzen elf Monaten ge- werkschafckich organisierte 2Sj öhrige Arbeiter nicht in bi« SPD.,ge- preßt wurde, sondern sich selbst angebiedert hat, wahrscheinlich weil er von der KPD. dazu den Auftrag bekommen hott«. Im übrigen ist das gesamte Geschreibsel von A bi« Z er- logen und zielt nur daraus hin, in die Reihen der Fabrikarbeiter Verwirrung zu trogen. Da die Kommunisten kein« Argument« haben, d!« st« gegenüber der Amsterdamer Ortsverwaltung in» Feld führen können, müssen sie sich eben auss Lügen verlegen. Es gibt für die Berliner Fabrik- arbeiter auf dies« vom tiefsten Haß gegen die Gewerkschaften diktiert« Hetze keine bessere Antwort, als am nächsten Donnerstag Modo für Manu in die Lezirksversammlungen zu gehen und den Amsterdamer Kandidaten ihre Stimmen zu geben, damit den geschworenen Feinden der fteien Gewerkschaften endlich einmal gründlich da» Handwerk gelegt wird. Der sogenannten Opposition muß am nächsten Donner». tag endlich die la n g v e rdi e n t e Niederlage bereitet werden. daß es sie nicht mehr gelüstet, den Versuch zu machen, fich zu Diktatoren über die Berliner Fabrikarbeiter aufzuschwingen.

prosefforenweisheii. Die»Soziale Praxis" zum Ruhrkampf. Der Herausgeber derSozialen Praxis". Professor H« y de. der auf dem letzten AsA-Kongreß sich für die kommunistisch« Opp»- sttion einsetzte, hat in seinem Organ einen Artikel zum Ruhr- kämpf geschrieben, worin er für die Unternehmer eine Lanze bricht. Zlus Dankbarkeit für diesen Liebesdienst widmei die schwerindustrielleDeutsche Allgemein« Zeitung" diesem Artikel flugs noch einen besonderen Artikel, auf den sie die Osjicnttichkeit mit der großspurigen UeberschriftEine sozial« Reujohrsbetrachtimg" Ueher Arbeitskömpfe. Schlichtungswesen und gesetzgeberisch!!? Flickwerk"' aufmerksam,'macht.. der, perführt Mrch ssie jenfatiftiufl« Ueberschrift» M dem AMel neu« Erkenntnisse vermutet. wird arg enttäuscht.:>?.-jfcC- Professor Heyde hat die Entdeckung gemacht, daß die Schwer« in du st ri« nicht mehr �hortd«r Reaktiv»"ist. Er sagt. «er den Verjüngungsprozeß in ihr offenen Auge» deich- achtet habe, der fei vorsichtig in seinen generellen Behauptungen üb« die heutige Schwerindustrie.Wir halten", sagt Heyde,es nicht für den richtigen Weg der Erhaltung und Erziehung des deutschen Arbeiters im Glauben an den neuen Staat, wenn man jeden Fort- schritt in der Grundhaltung der Arbeiterschaft gegenüber der vor» kriegszeit einfach negiert..." Severing habe mit seiner Ent- scheidung denen Recht gegeben, die sich die Arbeitersorderungen trotz aller Sympathie nicht hätten zu eigen machen können. Man solle aus diesen» Vorgang lernen, die Stellungnahme zu konkreten Forderungen in Arbeitskämpfen nicht allzu leicht als ein« Ge» finnungsfrag« aufzufassen. Die sogenanntesoziale" od«..arbeiterfreundliche" Haftung im Siime einer ethischen Verpflichtung, in den Lohnkämpfe» mit de« Arbeitern durch dick und dünn zu gehen, mochte vor dem Krieg

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