Erholungsheim ehelben, bos burch seine gute Sage, fetze ge. diegene Einrichtung und fein modernes Badehaus beste Sturgelegen heit bietet. Den Kriegshlinden steht zu Winterfuren auch das Ers hofungsheim in Göding am Starnberger See zur Verfügung, den Friedensblinden die Heime in Mernigerode und auf dem Kniebis. in Meschede und Marquardstein.
Fasching auf dem Lande.
Bom Münchener wird behauptet, baß er von Beihnachten bis zum Aschermittmoch für nichts Ernstes zu haben sei, da ihn in dieser Zeit der Fasching völlig in Anspruch nimmt. Der hayerische Bauer hraucht dagegen nur wenige Tage, an denen er feinem llebermut die Zügel schießen läßt und sich nach Herzenslust amisiert. In dieser furzen Zeit but er dies aber auch dafür um so fräftiger. Mauch alter Faschingsbrauch ist zwar im Laufe der Zeiten verschwunden, aber während der letzten Jahre ist viel Altes neu heleht morden und der derbe Humor fommt wieder kräftig zum
Ausdrud.
Bor dem Fasching beansprucht zunächst noch die hatholische Geistlichkeit einige Tage. So Lichtmeß oder Maria Kerzenweih, an dem das Wachs für die Kirche und die Gemeinde geweiht wird. Früher spielte dieser Tag im Leben des bayerischen und Allgäuer Bauern eine große Rolle. An ihm erhielten die Dienstboten ihren jährlichen Lohn und die nicht passenden wurden„ außig'fekt". Meift schlenferten sie noch einige Tage herum, ehe sie ihren neuen Dienst ontraten, daher heißt die Zeit auch die Schlenferweil". Die eigentlichen Faschingsfreuden beginnen auf dem Lande am legten Donnerstag nor fastnacht, dem gumpeten"( gumpeten springen, fröhlich fein). Un Niesem Lage muß man effen, fonicl man nur tann, sonst wird man das ganze Jahr hindurch nimmer fatt". An dem nachfolgenden Lage, dem„ russischen Freitag, malen sich die Kinder gegenseitig mit gerußtem finger einen schwarzen Schmarren ins Gesicht. Am Sonnabend werden wahre Türme von Schmalz nudeln, Kücheln und Krapfen gebaden, ebenso am Fastnachtsdiens tag. Diese Festspeise erwähnt schon Hans Sachs , der in seinem Fast nachtsspiel Das Krapfenholen" einen Bürger fagen läßt:
Ich hab zur Racht euch hergeladen, baß ihr euch Krapfen hoft und Fladen, and heut mit mir wollt Fastnacht halten, dem Brauche nach, dem guten alten."
Et Hauptvergnügen ist natürlich has Mastengehen" oder Narrenrennen. Früher wurde am meisten Fastnachtsult im Zug fpigland, Garmisch und Bartenkirchen getrieben. Die Burschen mugen hölzerne Larsen, bei denen der Unterficfer durch Drahtbin den beweglich gemacht mar, aber sie bemalten ihre Gesichter mit Mehl und Ruß.
Der Krieg hat viele der alten Gebräuche in Bergessenheit ge raten laffen. doch seit einigen Jahren bemüht man sich, fie nen zu heleben. So metben nor allem die Mastenumzüge mieder auf dem Bande veranstaltet. Aber mährend man früher rein Scherzhaftes barftellte, wie& B. die meibermühle, bei der hinten alte Weiber hineingeschoben wurden und vorn hübsche junge Mädchen herans famen, oder bas Eggaspiel, bei dem alle Berrichtungen der Früh jahrsbestellung verfehrt ausgeführt murden, haben die einzelnen Gruppen heute meist einen satirischen Beigeschmad. Man nimmt Bezug auf wirtschaftliche und politische Ereignisse oder tritisiert und nerullt mtsschimmel. Am Aschermittmoch mäscht man gemähn lich den Geldbeutel, à. b. man toll die legten Pfennige heraus, fo Daß er jo leer und rein ist wie gewaschen. Bormittags wird oft noch die Fastnacyt begraben. Gewöhnlich eine Strohpuppe, die man mit aroßem Gefolge und allerlei Seremonien in einem Dunghaufen beerbigt
In diesem Jahre fand in Billingen zum ersten Male das historische Rarrentreffen ftatt. 27 Narrenzunfte trafen fich in historischer Tracht und führten in der Festhalle ihre altherPömmlichen Sitten und Gebräuche vor. Besonders interessant sind Die originellen Bertleidungen, bie von der Billinger Narrozunft vom heidnischen Osterfest der alten Germanen übernommen wurden. Das Billinger Karrentreffen ist teine eigentliche Karnevalsveranstaltung, fonbern erklärt sich aus der Liebe des Boltes zu den alten Gebräuchen, für deren Erhaltung es sich aus Heimatliebe und Heimatstolz cinfetzt.
Ausstellung: Krieg and Frieden.
Bie in Bürzburg und Dresden und anderen Städten, so hat man jetzt auch im Graffi- Museum in Leipzig eine Ausstel lung eröffnet, die geeignet ist, einer sachlichen Diskussion über den Krieg im weitesten Maße zu dienen. Es ist ein psychologisches Gefes, daß die Erinnerung an Geschehnisse, die einem Unbehagen nerschafft haben, immer tiefer zurüdgedrängt wird. Eine solche Ausstellung bebeutet tein unnötiges Wühlen in Bergangenem, fie hat hen Sinn, der allzuschnell vergessenden Umwelt zu zeigen, was der legte Krieg war, imd mie der tommende sein wird. Barnen und
Massenmeineidsprozeß Ohlerich.
Die Anträge des Staatsanwalts.
auf ihren Geisteszustand untersuchen zu lassen. Fron Ohlerich, die schon zu 4½ Johren Zuchthaus verurteilt morden sei, sei noch niemals untersucht morden. Ihre Schilderungen seien so widerspruchsnoll und aus der Luft gegriffen, daß man mirkliche Zweifel an ihrer zurechnungsfähigteit haben müsse. Frau Ohlerich befinde sich im Zustand des Klimakteriums. Bekanntlich sei die Frau in den Wechseljahren großen seelischen und körperlichen Störungen untermorfen, die nicht selten zur Geistesverwirrung führen. Bedenklich müsse doch erscheinen, mas diese Frau angerichtet habe, um geringfügige Gegenstände im Werte von 10 bis 20 m. sich zu sichern. Das Gericht lehnte den Antrag ab, eine gewiffe Minderwertigteit
murde anerkannt.
Die Bemeisaufnahme im Maffenmeineidsprozeß gegen Frau Berta Ohlerich als Unftifterin der übrigen neun Angeflagfen zu 15 Meineiden und zahlreichen falschen eides ffaftlichen Versicherungen ist gestern zu Ende geführt worden. Das Urteil wird am Montag gefällt merden. Als erster Zeuge murde gestern 2andgerichtsdirettor Bombe, der frühere Schwurgerichtsvorsitzende des Landgerichts I , das zum ersten Male Frau Ohlerich wegen Meineidsanstiftung ver urteilt hatte, nernommen. Dem erkennenden Gericht fam es bei der Bernehmung dieses Zeugen darauf auf, festzustellen, welche Rolle die einzelnen Angeklagten, die als Entlastungszeugen der Frau Ohlerich damals auftraten, gespielt haben. Der Zeuge erklärte, daß die Aussagen damals dem Gericht schon sehr verdächtig portamen, daß Nach Vernehnung einiger Zeugen wurde die Beweisaufnahme man aber auf große Schwierigteiten stieß, meil zu jener Zeit die 3u im Prozeß Ohlerich geschlossen. Staatsanwaltschaftsrat Nußmann sammenhänge der Zeugen mit Frau Ohlerich noch nicht erkennbar beantragte gegen Frau Dhlerich unter Einbeziehung ihrer früheren maren. Die Zeugen machten ihre Aussagen so pofitio, obmohl fie Strafen sechs Jahre sechs Monate Zuchthaus . Gegen mit den Tatsachen nicht übereinstimmten, daß man zunächst vor einem die übrigen Angeklagten außer dem Chemam Kiebach, Rosch Rätsel stand. Erst später hat sich ergeben, daß Frau Ohlerich mig und Aft beantragte er grundsäglich die Mindestihren Schmurzeugen die Rollen einstudiert hatte. ftrafe wegen meineid, zog aber den Milderungsparagraphen Weiterhin wurde auf Antrag der Verteidiger Medizinalrat Dr. 157 in Betracht. Im einzelnen lauteten die Anträge auf GesamtStormer pernommen. Für fast alle Angeklagten mird von der strafen gegen die Angeklagten Manitomsti uno Wilczna Berteidigung der Einwand gemacht, daß fie minderwertige uno politi je neun Monate Gefängnis, gegen die Ehemillensschmache Menschen seien, die den lleberrebungsfrau tiebach ein Jahr vier Monate Gefängnis, gegen Chartünsten der Frau Ohlerich erlegen mären. Bis zu einem gewissen otte Riebach zehn Monate Gefängnis, gegen Frau MittenGrade bestätigte das der Gerichtsarzt, insbesondere bezeichnete er dorf unter Einbeziehung der früheren Strafe ein Jahr drei Mo den Möbeltutscher Ast, der auch heute noch behauptet, daß nate Gefängnis, gegen narr zwei Monate Gefängnis und wegen alles das, was er zweimal beschworen hat, der Wahrheit entspreche, meines gegen den Ehemann Kiebach ein Jahr Zuchthaus als einen ausgesprochenen Mitrocephalen. Der Verteidiger der Frau und gegen Rosch mit und Aft je ein Jahr zwei Monate Gefängnis Ohlerich stellte sodann plötzlich den überraschenden Antrag: und drei Jahre Chrverlust. das Berfahren gegen fie abzutrennen mb fie durch einen Psychiater
abfchreden foll die Abteilung Der Strieg der Sutumft". Befonberes Intereffe verdient auch die schon auf der Breffa gezeigte Anti faschistische Abteilung der italienischen rrebenta in Paris . Die Beranstalter, der Kriegsgegnerbund und die Internationale Frauen figa für Frieden und Freiheit fönnen mit der Ausstellung in Leipzig durchaus zufrieden sein. Anlaßlich der Eröffnung ergriffen 11. a. Oberbürgermeister Dr. Rothe und der Nobelpreisträger Quidde das Wort. das Wort. Die Reden erregten anscheinend das Mißfallen der Mirag( Mitteldeutsche Rundfunt-.- G.). Obgleich die Mirag schon ungefähr 20 Tage vorher non der llebertragung der Reden informiert mar, hielt fie es nicht für ratsam, fie im Programm anzuzeigen.| Die fehr schlechte llebertragung fegte erst in der Mitte der Rebe des Bürgermeisters ein. Fräulein Baer, die Setretärin ber Frauenliga, schien nicht als rundfuntfähig zu gelten, am Schluß ihrer Rede ertönte das Bausenzeichen. Quidde war fatisfattionsfähig. scheint fo, als ob die Mirag gern eine Parallele zum Fall Graeg in Berlin schaffen mollte.
Tanz und Satire.
Es
Der bunte Abend im Roswitha- Saat bes Deutschen 29zeum- Klubs, Am Lützowplag, unter der Denise Ernstes und Heiteres in Wort und Tanz", brachte eine Reihe wirklich guter Darbietungen, Refi Langer, die Routinierte, Allbeliebte, die nerulfen fann, brillierte vor allem in ihrem ureigensten Element, nicht nur gut vortragen, sondern auch so liebenswürdig die Leute der Groteske. Aus dem Haarbeutel" von Wilhelm Busch gab fie mit launigem Humor den Betrunkenen zum Besten, dann die Moritat vom Stift, der in die grüne Seife fiel, Grotesfen non Morgenstern, darunter den Einsamen Schaufelstuhl",„ Das Huhn"
Freitag, den 25. Januar 1929, 192 Uhr
In den Residenz- Festsälen, Berlin NO 18, Landsberger Str. 31 ( Nähe Alexanderplatz )
Funktionärinnen- Versammlung
Tagesordnung:
1. Das Wehrprogramm( Referent Genosse Franz Künstler , M. d. R.) 2. Diskussion. 8. Wahlvorschläge für die zum Relchsparteitag am 10. März zu delegierenden Genossinnen. EINTRITT nur gegen Vorzelgung der blauen Funktionärkarte und des Mitgliedsbuches oder gegen Abgeordnetenausweis und Mitgliedsbuch gestattet. Türkontrolle 1. Kreis Mitte.
Das Frauensekretariat.
Das Urteil wird am Montag ermartet.
irm. Der Schauberose Ferdinand und noch eine ganze Rethe solch lustiger Sächelchen entfesselten Beifallsstürme. Dr. Stefan Meisel untermalte in humoriger Weise die Borträge am Flügel. Swei Gertenrande, Ueberschlante, bie Tänzerinnen Annemarie Korjf und Thea von Uni, tanzten mit Grazie und prächtigen Kostümen Altes, Neues und Allerlegtes. Sehr originell und gut durchdacht die Kinderlieder", dann ein Walzer von Brahms , der eigentlich meniger durch das Tänzerische, als die Eigenart der Kostüme inter effierte. Liebliche Wiener Balzer und Baltas, ein überraffinierter Tango und zum Schluß ein fesser Black- bottom mit Hornbrille und Butterblume. Angenehm fiel bei beiden die Natürlichkeit der Be megung auf; durch die Bielseitigkeit der Darbietungen wurde viel Starres, Bertrampftes vermieden.
Die Delegierten bes Kreises Wilmersdorf mählten in einer Bersammlung, die am Donnerstag in der Wil helmsaue stattfand, ihren Delegierten zum Parteitag. Genosse Dr. Kurt Rosenfeld beantragte bei der Kandidaten aufstellung, daß jeder aufgestellte Genoffe eine Erklärung abgibt, mie er zu den Behrfragen steht, insbesondere, ob er dem Ent murf der Programmkommission zustimme oder dem, der im Klaffentampf veröffentlicht murde. Genosse Stein, höfel erklärte darauf, daß er in einer noch einzuberufenden Mit gliederversammlung seinen Standpunkt zur Wehrfrage vertreten merde. Ist die Versammlung der gleichen leberzeugung, dann werde er die Meinung der Genossen auf dem Parteitag vertreten. Hat die Bersammlung eine andere Meinung, dann werde er auf cine Delegation verzichten und dem Bertreter die Delegation über. tragen. Nach dieser Erklärung wurde der Genosse Stein höfel gewählt und als Bertreter der Genosse Hahn bestimmt. Angenommen wurde dann noch ein Antrag, der verlangt, daß die Offiziere der Intendantur bei Beschlüssen von erheb licher finanzieller Bedeutung die volle Berantwortung übernehmen müssen. Dieser Antrag soll erreichen, daß die Offiziere für ihre Geschäfte mit Privatfirmen zur Verantwortung gezogen werden tönnen.
Berantwortlich file Bolitik: Dr. Curt Gener; Wirtschaft:. Alingelhöfer; Gemertschaftsbewegung: 3. Steiner; Feuilleton : K. S. Döscher; Lotales and Gonftiges: Frig Karstadt: Anzeigen: Eh. Glode: fämtlich in Berlin . Berlag: Borwärts- Berlag 6. m. b. S., Berlin . Drud: Borwärts- Buchdruderel und Berlagsanstalt Baul Ginger u Co Berlin SW 68. Lindenstrake& Sierzu 3 Beilagen, Unterhaltung und Wissen" and„ Blick in die Bücherwelt.
WHI
AUCH SIE HABEN NIE GEGLAUBT
dass die Technik das Ausschlaggebende bei der Herstellung eines Genussuillels ist.
Wohl haben die Fortschrille im Bau von Gigarelleranaschinen und der Sonstigen technischen Einrichtungen eines modernen Ggarellenbetriebes in Sen letzten Jahren die Produktion stark gefördert.
Aber DAS WESENTLICHE ist doch die durch Generationen kinSurch vom Vater auf den Sohn ÜBERLIEFERTE ERFAHRUNG der Facharbeiter geblieben.
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Es gibt kein Palent, das nicht in Kürze Surch neue Verbesserungen überholt rare. Dagegen aber lässt sich die in jahrzehntelanger liebevoller Beschäftigung mit dem Grundstoff gesammelle Erfahrung kaum einholen
Das ist DAS GEWISSE ETWAS, das erst die restlose Befriedi. gung des Rauchers bringt, wie findet in der Gigarelle
er
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KURMARK
SPEZIAL MAZEDONEN- MISCHUNG
GARBAT
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