Uebertragung aus dem Amerikanischen von Hermynia Zur Mühlen . Copyright by RUtten&, Loening, Frankfurt a. M.
(1. Fortsetzung.) „Auch Harry Widcner?" fragt- Charlie. Sie wurde steif und erwiderte: „Kümmer dich um dein« eigenen Angelegenheiten." Damit ging sie zu ihrem Schreibtisch zurück. Sie begann de» vom Herrn Glymmer diktiarten Brief abzu- schreiben. Tippen ist ander? als stenographieren: nun tonnte sie nachdenken, ihre Augen erteilten unbewußt ihren Fingern die Befehle. „Etwas weiß ich," sagte sie fast laut.„Wenn Harry Widcner mich haben wollte, ich ginge mit ihm, einerlei, ob er tausendmal ver- heiratet ist." Sie erschrak und sah sich um, ob jemand zuhörte. Denn sprach sie ganz laut: „Ja, da? täte ich." Das Telephon klingelte. Noch immer vor sich hin sprechend:„Ich täte es," trat sie an den Apparat. Eine vertraute schwerfällige Stimme klang an ihr Ohr. „Bist du'?. Gerty?" Jim. Wie langweilig. Was will er denn? „Ich habe es eben erfahren," sagte er.„Was wirst du tun?" Sie schwieg. Verglich Harry Widener mit Jim Denby. Er hat schönere Augen, eine besierc Gestalt, ist viel netter. Er... er ist viel netter. „Gerty" hörte sie im Telephon. „Was?" „Ich komme heute abend. Hab dir was zu sagen." Käme er doch nicht: sie konnte ihn heute abend wirklich nicht brauchen. Auch sein Haar ist viel hübscher, glatt und fein, nicht gekräuselt. Und bestimmt sieht er nicht so töricht aus, wenn er ein Mädchen küßt. „Ich bin müde, Jim," entgegnete sie. Und sie dachte: wenn e r mich für heute abend aufforderte, so würde er anders sprechen, etwas anderes sagen. „Gut, Gerty, ich werde nur ganz kurz bleiben." Sic hängte ab. Was will er denn von ihr? Nun kommt er heute abend wieder, wird sie quälen. Wird sie ihn heiraten? Er hat zweitausend erspart. Im Bronx leben. Zwei Zimmer und eine Küche. Das Klosett auf der Treppe. In der Waschschüssel baden. Das ist nichts für sie. Fräulein James, die Telephonistin, kam. Die Mädchen begannen zu reden. Fräulein James sagte Gerty, wo sie eine Stelle finden könnte. „Er hat es mir gestern gesagt, eine Theoterogenwr. Zweiund- zwanzig Dollar die Woche, und man wird nicht zu Tode gehetzt wie hier in der Street." Eine Theateragentur. Vielleicht könnte sie zur Bühne gehen. Schon in der Schule hat sie gut Theater gespielt. Und Jim hat sie ein paarmal ins Theater mitgenommen. Es ist keine Hexerei. Man braucht nur Protektion. Und dann— Harry Widener. Wäre sie Schauspielerin, so wäre olles in Ordnung. Schauspielerinnen können sich so was leisten, man liest es doch immer wieder in der Zeitung. „Ich weiß nicht," erwiderte sie Fräulein James.„Es ist für«in Mädchen doch recht gewagt, in einer Theoteragentur zu arbeiten. Der Chef wird so mancherlei verlangen." „Was liegt daran? Zwciundzwanzig die Woche. Ich bin für Geld. Wenn ich stenographieren könnt«..." Der Nachmittag schlich dahin. Um vier kam Zuckor in Gertrudes Zelle und diktiert« ihr die Mitteilung, daß wegen Liquidierung der Firma das Bureau geschlossen würde. Gertrude schrieb, ohne auch nur ein Wort zu erfassen. Die Firma interessierte sie nicht mehr. Sie geht, und schon jetzt ist das Bureau eine osrgessene Vergangenheit. Hätte dos Verkrachen der Firma nicht gleichzeitig die Trennung von Harry Widener bedeutet, sie würde den Bankerott überhaupt nicht zur Kenntnis genommen haben. In den wenigen Monaten, in denen sie für Glymmer und Read gearbeitet hatte, war der jüngere Kompagnon gewissermaßen zu einem Teil ihrer selbst geworden. Freilich wußte sie, daß im Bureau zwischen ihnen eine Schlucht klasste, ein« unüberbrückbare Schlucht: der Unterschied zwischen Chef und Angestellten. Jeder hatte seine eigenen Rechte, die berücksichtigt werden niußlen. Und wenngleich Gertrude bisweilen den Wunsch empfand, daß der jüngere Kompagnon den Unterschied fortfege, so wußte sie dennoch, daß er, hätte er es getan, nicht mehr Harry Widener und auch sie nicht mehr Gerty Donovan gewesen wäre. Obschon sie einander körperlich näher kämen, würde dennoch ihr Geist einander entfremdet werden. Jetzt hingegen waren sie einander im Geiste nahe, sie wußte, daß er sie beachtete, sie mit staunehden Augen betrachtete, wußte, daß jede Begegnung ihrer Blick««ine geistige Vereinigung war. Und di«se flüchtige Bereinigung hatte sie befriedigt, ja, sogar beglückt. Er war für sie zum Jdealmenschen geworden. An ihm maß sie alle ihre Bekannten. Jim Denby war ihr immer recht gewesen. Sie kannte ihn lange, so lang«, daß der Anfang ihrer Bekanntschast schon völlig vergessen war. Es hatte ihr natürlich geschienen, daß sie ihn eines Tages heiraten würde. Auch die Mutter hatte sie in diesem Vorhaben bestärkt, und alle anderen Bekannten. Sie muß ja einen Mann bekommen. Als sic�jedoch Harry Widener kennen lernte, begann sie zu zweifeln. Sie schien zu erkennen, daß er einem höheren Typus angehörte als ihr künftiger Mann. Und wenngleich st« sein« Ver- feincrung nicht definieren, ja nicht einmal völlig erfassen konnte, wußte sie dennoch, daß sie da war Sie bemerkte auch, daß bei jedem Vergleich mit Widener Jim den Kürzeren zog. Vielleicht wäre sie trotzdem mit Jim zufried«n gewesen, hätte sie den anderen auch weiterhin sehen dürfen. In seiner Nähe sein. War sie niit dem jüngeren Kompagnon zusammen, so fühlte sie sich reiner, verfeinerter, in einer höheren Welt. Si« sah ihn selten. Er kam nicht oft ins Bureau, oerbrachte die Zeit in seinem Klub, von wo aus er neue Kunden sandte. Bisweilen jedoch erschien er, und sie wußte, daß er kvmmen werde. Das genügt- ihr. Er war ein kostbares Rauschgift, dessen sie nur selten bedurfte, ohne das sie aber nicht leben konnte. iind nun war olles aus..Harry Widener existierte für sie nicht inehr. Sie muß helmgehen und bei Jim Denby bleiben. Sie ist für sc in«gleich«» geschaffen. Für Männer mit warme» feuchte» Hand-
I flächen, mit warmen feuchten Gesichtern und warme» feuchten Blicken. Für Männer, die nicht nehmen, sondern betteln. Für sechzig Dollar die Woche, das Heim eines Buchhalters, die Kinder eines Buchhalters und das Leben eines Buchhalters. Teufel! Zerstreut wischte sie die Schreibmaschine ab und wollte eben den Deckel darüber tun, als ihr einfiel, daß es ja einerlei war. Sie ließ den Deckel liegen, wo er tagsüber immer lag, unter dem Schreibtisch. Dann wandte sie sich der Wand zu, wo an einem Haken ihr Mantel und ihr Hut hingen. Nein, sie wird nicht ins Bureau der Ange- stelllen gehen und sich verabschieden. Sic will nicht. Aber vielleicht trifft sie dort Harry Widener. Sie ging ins Bureau. Staunend bemerkte sie, daß im Bureau alles beim alten war. Nichts hotte sich geändert. Man könnte morgen herkommen und von neuem mit der Arbeit beginnen. Vielleicht ist dos ganze ein« Lüge. Oder ein Scherz. Es gibt keinen Bankerott. Alles wird weitergehen, wie zuvor. Und sie wird auch Harry Widcner wiedersehen. Etwas schrie ihr ins Ohr: Harry Widener, Harry Widener, Harry Widener. Schon von der Tür aus sah sie ihn. Er saß rauchend am Schreib- tisch und las die Zeitung. Der blaue Rauch kräuselte sich um seine manikürten Fingernägel. Wenn sie jetzt zu ihm läuft und... was dann? Ihn küßt, selbstverständlich, ihm sogt, daß sie ihn will, daß er mit ihr tun kann, was ihm gefällt. Er kann auf sie treten, sie anspucken. Rasch, sonst ist es zu spät. Rasch. Rasch. Er blickt auf, er sieht sie an. „Nun ist wohl alles vorbei, Fräulein Donovan," sagte er lächelnd. „Ja, Herr Widener." „Es ist wirklich zu arg," meinte er und vertiefte sich abermals in die Zeitung. Mit zitternden Knien ging sie an ihm vorüber. Es war zu spät, zu spät, zu spät. Was soll sie tun? Dar Herrn Zuckors Tisch stand eine kleine Gnippe. Herr Zuckor zahlte aus. Er war blaß und müde. Rief sie: „Fräulein Donovan, Ihr Geholt." Sie trat vor, nahm das Geld und unterschrieb die Empfangs- bestätigung. Zu spät. Sie fuhr mit völlig leerem Kops heim, las nicht einmal die Zeitung, die si« automatisch zusammen mit dem Billett gekauft hott«. Jemand bot ihr seinen Platz an, sie dankte nicht einmal, setzte sich.zerstreut, zog die Handschuhe an, saß unbeweglich.
Menschen pufften sie, preßten sich gegen ihre Knie, traten ihr auf die Füße, sie merkte nichts. Sic konnte nichts wn. Alles war aus. Dos Grübeln log ihr nicht. Sic stieg aus, schritt die Straße entlang und bog bei der Kolonial- Warenhandlung um die Ecke. Dos war ihre Umgebung, hier war sie geboren und aufgezogen worden. Hier war das Lakcwood-Kino, wo sie als kleines Mädchen auf jemanden gewartet hatte, der sie mit- nehmen würde, weil Kindern der Eintritt nur in Begleitung von Erwachsenen gestattet war. Später, als sie die Mittelschule besuchte, ging sie jeden Abend mit einem Knaben ins Kino, sie saßen nebeneinander, knutschten und küßten sich, der Knabe versuchte, ihre noch unentwickelten Brüste z» berühren, sie wehrte es ihm zuerst, gab dann widerstrebend nach. In den Ecken, fem dem blassen Licht, saßen viele solcher Paare, kümmerten sie nicht um die Leinwand, schmiegten sich aneinander. Und hier Gunns Konditorei, mit dem verlockenden Schaufenster und dem kleinen Hinterzimmer mit Tischen. Nach dem Kino kam sie mit den Freunden her, sie überaßen sich an Speiseeis, bestellten die phantastischsten Mischungen, bis sie vor lauter Süßigkeiten einen säuerlichen Geschmack im Munde verspürten. Nun kam sie an der„dunklen Ecke" vorüber, wo sich Harrigans Metallwarenhandlung befand. Hier war er am finstersten in der ganzen Nachbarschaft und hierher wurde sie, noch dem Kino und der Konditorei, von ihrem Gefährten gezogen. Sie standen im Schatten zweier Glaskästen, hielten cinairder in den Armen, suchten nach etwas, das sie nicht recht begriffen, bis sie, erschrocken über die späte Stunde, sich losriß und heimlief. Und hier, knapp vor ihrer Wohnung, war die Borough-News- Druckerei, und im oberen Stockwerk die Lakewood-Handelsschule, die sie nach der Mittelschule besucht hatte. Hier hatte sie Stenographie, Tippen und etwas Buchhaltung gelernt. Fast alle ihre Bekannten hatten diese Schule besucht, die für sie die erste Stufe zur Geschäfts- welt gewesen war. Die Mutter war in der Küche: während Gerty den Mantel aus- zog, fragt« sie sich, wann sie ihr die Nachricht beibringen sollte. Bor dem Essen, oder nach dem Essen? Es wäre ja gut, den peinlichen Augenblick hinter sich zu haben, andererseits würde es dos Essen ver- derben— vielleicht würde es dann überhaupt kein Essen geben. Gerty war nicht hungrig, ober sie fühlte, daß alles, sogar das Essen, erträglicher wäre, als den Jammer der Mutter anzuhören. Sie ging ins Speisezimmer, nahm die Decke ab und legte das Tischtuch auf. Dann begann sie mechanisch den Tisch zu decken. Die Mutter kam, dick, zufrieden, eine weiße Schürze umge- bunden. „Da bist du, Gerty. Jim war vor einer Weile hier. Er konnnt nach dem Essen wieder." Gerty gab keine Antwort. Sie stellte das Salzfaß auf den Tisch, legte die Gabeln und Messer, die einzig wertvollen Gegenstände im ganzen Hause, auf. Sic stammten von den Großeltern' und waren echt Silber. „Stell dir vor," sprach die Mutter weiter,„die Butter kostet jetzt sechzig Cent das Pfund. Und das Dutzend Eier einen Dollar. Ich habe Strinelli ordentlich die Meinung gesagt. Frau Brown bc- hauptet, daß er den Keller voller Eier Hot und sie zurückhält, bis die Preise noch mehr steigen. Er will auf unsere Kosten reich werden. Einen Dollar das Dutzend Eier. Das ist doch unglaublich." (Fortsetzung folgt.)
WAS DER TAG BRINGT. wiiiHiniiiimitiBwmminmnnniiiimHuinmiiimniiimiimiinmniniiBwmiiiiBmmBiiwiiimnniiiinimninrimirainirammmninmmmiininimiiiiimiiiiimimiiimmniiniiiiB zweifeln aber daran, ob diese Frag« wirklich von so ungeheurer Be- deutung ist, daß man in einem Werbeprospekt sein hessisches Herz besonders betonen muß!„>faäe in Bavaria !"„Hessisch und nicht preußisch!" Findet sich denn kein Museum, das derartige Alter- tümer zu unserer und unserer Nachkommen Erheiterung in seine Sammlungen aufnimmt?
Europas größter Postbezirk. Der größte Postbezirk Europas ist der Distrikt von G e l l i- vare im schwedischen Lappland . Er umsaßt ein Gebiet von 30 899 Quadratkilometer. Der Leiter oieses ungeheuren Bezirks ist der Postmeister Bejbom, der neulich einigen Journalisten von den Leiden und Freuden seines Berufs erzählt hat. Zu seinem Postamt in Gellivare gehören 30 kleinere Postagenturen, die über den ganzen Bezirk verstreut sind. Die Arbeft ist allerdings nicht so groß, wie es die Ausdehnung des Bezirks vermuten lassen könnte. Don Gellivare werden insgesamt 110 000 Menschen postalssch versorgt. Der Amtsschimmel vor der Postkutsche. Der Bezirk Solingen unrsoßt die fünf politischen Gemeinden Solingen , Höhscheid, Wald, Gräsrath und Ohligs . Diese fünf politi- schcn Gemeinden gehören jedoch zu 14(vierzehn) Postorten, und zwar zu Fache, Gräfrath , Haan , Hilden , Auf der Höhe, Höhscheid , Kohlfurter Brücke, Landwehr, Merscheid, Ohligs , Solingen , Wald, Weyer und Widdert. Zwischen diesen Postorten muß das Fern- porto gezahlt werden, obwohl dis zu sieben Postorten die Post- bestellung in einer politischen Gemeinde innehaben. Die Briefzu- stellung in der Gemeinde Höhscheid (16 000 Einwohner) erfolgt z. B. durch die Postämter Auf der Höhe, Höhscheid , Landwehr, Merscheid, Ohligs , Solingen und Widdert: in Wald liegen die Ding« ähnlich, Zustellungspostämter sind die der„Postorte" Foche. Gräfrath , Haan , Merscheid, Solingen , Wald und Weyer. Die Postverwaltung hat bisher alle Eingaben zur Aenderung dieser sonderbaren Zustände abgelehnt, obwohl die Reichspost angeblich ein kaufmännisches Unter- nehmen ist, das sich die Zufriedenheit seiner Kunden erwerben will. Wir finden aber, daß sich der Amtsschimmel vor der Postkutsche auch zu einem prächtigen Exemplar entwickelt hat. Man guckt bis in den Magen. Ein Wiener namens Franz Bach hat eine Kamera erfunden, mit der man das Mageninnere des Menschen photographieren kann. Sie besteht aus einem Gummischlauch, an dessen Ende eine winzig kleine Kamera, die mit einer Quarzlampe in Verbindung steht, be- festigt ist. Das Verfahren wurde kürzlich, wie der„Daily News" meldet, bei einem zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilten Ge- fangenen aus Sing-Sing, der sich einer Magcnoperotion unterziehen mußte, zum ersten Mole angewandt, und man stellte verschiedene Ausnahmen vom Mageninnern des Patiekten her. Durch dos neue Verfahren sollen besonde/s Krebskrankheiten in ihren ersten Stadien festgestellt werden können. Dokumente des Partikularismus. Heimatliebe ist gewiß etwas Schönes und Erhabenes: sie darf jedoch nicht dazu ausorten, daß man gerode sein Dörfchen. Städtchen oder Ländchen der Gesamtheit gegenüber besonders und unberechtigt hervorhebt. Eine Nürnberger B l e i st i f t sta b r i k. be- könnt durch ihr Aller und durch die Güte ihrer Fabrikate, versieht die von ihr exportierten Bleistift« mit der Inschrift:„Made in Bavaria"(Hergestellt in Bayern ). Ob auch die in Deutschland ver- triebenen Bleistifte dieser Firma„Made in Bavaria" sind, konnten wir leider nicht feststellen.— Im Werbeprospekt einer Osfenbocher Tageszeitung heißt es mit herzerfrischender Offenheit: „Offenbach am Main ist hessisch und gehört nicht zum preußische» Frankfurt am Main ?" Daran habe» wir noch nicht gezweifelt, mt
Gesprungen pder gefallen? Vor wenigen Wochen erregte«rst der Todessturz zweier Kinder vom Dache eines Wolkenkratzers in Amerika berechtigtes Aufsehen: Die Kinder, Erben eines ungeheuren Vermögens, waren mit ihrer Mutter ollein auf dem Dache gewesen und die hotte— angeblich damit die zwei- und vierjährigen Kinder dos Straßentreiben besser beobachten könnten— sie auf die Brüstung des Daches gesetzt. Dann hatte si« sich„nur einen Augenblick"(!) abgewondt, bis das„Un- glück" gesihehen war. Nun erregt schon wieder ein neuer Fenster- stürz Aufsehen. Irvin H. Heilbronner, der zweite Chef eines der größten Herrenbekleidungshöufer New Porks, stürzte aus seinem im 14. Stockwerk gelegenen Schlaf�mmersenster. Merkwürdig berührt es auch hier, daß die Ehefrau, die noch ihrer Erklärung von dem ganzen Vorfall nichts bemerkt Hot, im Nebenzimmer war und erst durch«inen Zeugen, der den Unfall von unten beobachtete und ein Detektiv darüber unterrichtet werden mußte,„daß sich etwas Widerwärtiges ereignet hätte". Darauf gab sie sogleich die Erklärung ob, daß ihr Mann seit fünf Iahren an Schwindelonfällen und Schlafsucht gelitten habe. Noch den Aussagen des Kriminalbeamten bleibt es unklar, ob der Verstorbene aus dem Fenster, dessen Brüstung immerhin 2% Fuß hoch war,„gesprungen oder gefallen" ist. Da» Rätsel wird auch kaum geklärt werden können, da Irvin H. Heil- bronner sofort tot war. Lebendig begraben. 2Jor kurzem hat in Leningrad ein Schur>o>»r?->rter Frau und Kind getötet, um nicht Unterhaltungskosten zahlen zu müssen. Die Obduktion der L«ich«n ergab, daß beide noch lebendig begraben worden waren. Der Schupobeamte hall« Frau und Kind durch Schläge bloß betäubt, dann eine Grub« gegraben, die Bewußtlose» hineingelegt und mit Sand überschüttet. Dichter und Pair. Daß in Frankreich galante Abenteuer dem Politiker nicht schaden, beweist ein wenig bekanntgewordenes Wort des Konzlers lpasquier, den Louis Philipp 1830 zum Präsidenten der Pairs- kammer ernannt hotte. In diese würdige Versammlung der Alten berief die königliche Laune ein Dutzend Jahr« später den damals schon weltberühmten Dichter Viktor Hugo. Unglücklicherweise fiel dies« Ernennung mit einem Liebesabenteuer zusammen, das der Achter mit einer verheirateten Fr<m angeknüpft hatte. Der be- trogene Gatt« ließ eines schönen Tages das Paar durch die Polizei feststellen und die Sache mochte natürlich das größte Aufsehen. Der Poßzeipröfekt stürzt« zum Kanzler Posquier und redete viel von der Entehrung der Pairskammer durch das neue Mitglied. Aber Pasquier unterbrach seinen Redefluß mit den Worten:„Ich sehe die Sache ganz anders an. Das Abeifteuft» wird das Ansehen der Parrskammar mebnchr erhöhen..» Bedenken El« doch—«in« Verßrmrnbwy von@«8*,. 4*