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Das Schicksal der LAG. Wird die internationale Rohstahlgemeinschast erneuert?
Insgesamt 1V28.... USl< Ouartalsquote bei der IR. Z 161
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Dies« Aufstellung ist sehr cilsschlusjreich� veuischland hatte im Jahr« 1927 ein« wesentlich« Produktions st«igerung, vornehmlich infolg« der günstigen Inlondskonsunttur, zu v«r. zeichnen. Im Jahre 1928 hat diese Entwicklung nur im ersten Quartal angehalten. Im verflossenen Jahr« ist die Produktion wesentlich zurückgeblieben. Dogegen haben die drei übrigen Länder «in« stark« Aufwärtsentwicklung zu verzeichnen gehabt, chatte in früheren Jahren nur Deutschland   die vorgesehene Quote wesentlich überschritten, so zeichnet sich da» Jahr 1928 darin au«, daß auch die übrigen Länder wert über die vertragsmäßig« Quote hinaus produziert haben. Namentlich das letzte Vierteljahr 1928 zeigt«ine starke Quotenüberschreitung von Frankreich   und Belgien  , während Deutschland   infolge des Streiks den zugebilligten Anteil nicht er- reicht«. Folgeich« Jusaminenstellung macht dies deutlich klar kQuotenüberschrertung(+). Quolenunterschreitung(1:
I.Quartal 1928 2. 1928 3.. 1928 i. 1928
ideutschland 4-1056 + 547 -f 676 405
Frankretch f 14 4- 44 + 20 + 117
Stlglnt + 78 -- 86 -- 119 -- 154
Lurembarg + 30 + 24 --33 --52
Seit Bestehen der IR. hat Deutschland   rund 46 Mtl- lionen Mark Straf« für die Quotenüberschreitun. gen bezahlen müssen. Diese bedeutungsvolle Summe ist den übrigen Lärchern zugute gekommen. Die Konkurreizzfähigkeit, namentlich Frankreichs  , ist durch die deutschen   Strofsmnmen g«> stärkt worden. Man hat die Zwangslage Deutschlands  , fein« Quote infolge einer günstigen JiÄandskonsunttur zu überschreiten, teilweise
In diesem Jahre läuft der Vertrag de« ersten großen inter. nationalen Stahlkortells ab. Bis zum L Mai 1929 ist den einzelnen Landesgruppen die Möglichkeit gegeben, die Kündigung zum 31. Ok- tober diese» Jahres auezusprechen. Am 14. März findet die über das künftige Schicksal der IR. entscheidende Sitzung statt. Die gegenwärtig geführten Debatten um die Erneuerung de« Kartells zeigen, wie dieses Ereignis in allen Ländern beurteilt wird. Aus den Erörterungen geht aber auch hervor, daß keineswegs überoll eitel Freud« über die IR. herrscht, sondern weil- gehende Ansprüche von den einzelnen Gruppen geltend gemocht werden. Bei der deutschen   Gruppe zeigt sich ein« tiefgehend« Kartellmüdigkeit. Dies ist besonder« zu beachten, weil die Gründung dieses ersten internationalen Kartell» für Rohstahl von Deutschland   hauptsächlich betrieben würbe. Nur hier bestanden die genügenden Erfahrungen und letzten Endes auch die Beispiele für den Aufbau derartiger Kartellgedilde. Daher kommt die deutsche Sartellmüdlgkeil? Als die IR. am 30. September 1926 ins Leben trat, hatte Deutschland  «ine schwere Krise zu oerzeichnen. Nicht zuletzt deshalb kam Deutschland   in der Quotenbemessung schlecht weg. Die Geschichte der IR. ist ausgefüllt von heftigen Kämpfen um die Erweiterung der Quote. Es ist das Schicksal einer jeden kartellartigen Bindung, daß der vordem auf offenem Feld« aus- getragene Konkurrenzkampf in den Auseinandersetzungen über die Quote am grünen Tisch seinen Fortgang findet. Wenn dies bereit« bei nationalen Kartellen der Fall ist. so nicht minder in Überstaat. lichen Kartellen. Das heftige Reißen an der Quotendecke hat in der IR. zu mannigfachen Erschütterungen geführt. Dennoch kann schon heute behaupter werben, daß ernsthaft aus keiner Seste«ine Be- seitigung derselben gewünscht wird. Paßt« sich die im Jahre 1926 festgesetzt« Quote der IR. der deutschen   Produktion einigermaßen an, so sind die Produktionsergebnisse in den nachfolgenben Jahren weit darüber Hinausgegongen. Die in der IR. zusammengeschlossenen houptländer hatten folgend« Prodoktionsentwicklung in den letzten Iahren zu verzeichnen: »eutschl-«» ffrentult telglep eu[rmtmte (In IOOOZ«nn<a) 1925........ 12 195 7 446 2 373 2 080 1926........ 12341 8430 3 289 2 261 1927........ 16 311 8 275 3 605 2 471 1. Quartal 1928.... 4217 2 297 924 638 2.. 1928.... 3 708 2 327 932 632 3.. 1928.... 3837 2 303 965«41 4.. 1928.... 2 75« 2460 1 000 660 IM
anerkannt, was in der Staffelung der Strafzohlungen zum Ausdruck gekommen ist. 72 Proz. der Ueberschuhquot« gelten als Inlands» antell und 28 Proz. als Auslandsantell. Für den Inlandsanteil muß 1 Dollar und'für den Auslandsanteil 4 Dollar Straf« gezahlt werden. Doch mußte dafür eine Beschränkung der Ausfuhr auf«in Kontingent von 300 000 Tonnen monatlich in Kauf genommen werden. Es ist noch nicht sicher, wie hoch die Abgeltung ist, die Deutschland   für die Minderproduktion im letzten Bierteljahr erhalten soll. Dertragsmäßig hätte Deutschland   nur für 10 Proz. der Quote, also für 316 000 Tonnen, eine Abgeltung von je 2 Dollar zu fordern. Di« deutsche Gruppe wird weniger darauf Gewicht legen, diese Zubußen zu erhalten: vielmehr wirb man bestrebt sein, einen Teil der Quotenunterschrestung in dem jetzt lausenden Vierteljahr nachzuholen. Deiche Aussichken Hai die Erneuerung des vertrage»? Es wurde bereits«inleitend bemerkt, daß wohl von keiner Seite eine direkte Kündigung zu erwarten ist. Deutschland   wird versuchen, ein« Erhöhung seiner Quote durchzusetzen. Inwieweit dies gelingt, steht jetzt noch nicht fest. In Frankreich   soll ; die Neigung bestehen: den deutschen   Wünschen etwa» entgegen. zukommen. Daneben besteht aber die Möglichkeit, daß ander« Länder, namentlich Belgien   und die mitteleuropäisch« Gruppe j(Tschechoslowakei  , Oesterreich und Ungarn  ) dann ebenfalls höher« ' Ansprüche stellen werden. Der Kamps in den nächsten Wochen wird sich also darum drehen, die Wünsche Deutschlands   auf Erhöhung der Exportquote auf ein Mindestmaß herabzuschrauben. Inwiewest sich Deutschland   mit diesen Bestrebungen einverstanden zu erklären vermag, wird die Zukunft lehren Bei den zukünftigen Verhandlungen wird auch die Frage der Bildung internationaler Berkaufsverbänd« eine ' Rolle spielen. Bekanntlich gelang es nur für Schienen. Röhren und Walzdraht international« Verbände zu errichten. Der Inter  - ! national« Drahwerband besteht nur noch aus dem Papier. Die deutsche Gruppe hatte bei der Gründung der IR. die sichere Hoffnung, daß die Bildung von internationalen Berkaussverbänden sich bald verwirklichen ließe. Das ist ein Trugschluß gewesen. Auch für absehbore Zeit besteht kaum die Möglichkeit, die BMdung von Spezialverdänden über das bisherige Resultat hinauszutreiben. So wird es auly in dieser Seit« der deutschen   Gruppe nicht leicht ge­macht, einer Verlängerung des Vertrages der IR. ohne weiteres zuzustimmen. Die Gegensähe Innerhalb der deukscheo Gruppe. Eine nicht unwesentliche Tatsache sind ober die verschieder»- arfigsten Auffassungen in der deutschen   Gruppe über die Kartet- lierung und ihre Wirkungen überhaupt. Eine extreme Gruppe unter Führung der Gutehofsnungshütt«(ihre Anlogen sind sehr niedrig dewertet) verneint eine günstig« Wirkung der inter  - nationalen Kartellierung. Auch geht von dieser Seit« das Bestreben, die deutschen   Ei s e n ka r t« l l e lockerer zu gestalte»» Man ist der Meinung, daß die straffe in- und ausländisch« Kartel- lierung nicht der Weisheit letzter Schluß ist. Man würde«« ganz gern sehen, einmal in vflener Feldschlacht den großen Konzernen etwas mehr Luft zu verschaffen. Bekanntlich laufen die deutschen  Eisenkartell«, wie auch das internationale Röhren- und Schienen- kartell, im Jahre 1930 ab. Die Jahre 1929 und 1936 sind also gekennzeichnet durch eine Erneuerung de« Verband« wesens auf nationaler und international« Basis. Man darf gespannt sein, wie die Gegensätze gemildert werden können, bannt die einheitlich« Stoß- traft wieder hergestellt wird. Zweifelo» hat die internationale Stahlkartell* nrng zu einer Annäherung der westeuropäischen Elsenländer geführt. Sie war nicht nur wirtschaftlich, sondern auch politisch von großer Bedeutung. Auch aus rein politischen Orürtden wird eine Auflösung der IR. möglichst vermieden werden. Aber die Verhältnisse sind doch in mancher Beziehung ander» geworden. Stand die Bildung der IR. in enger Beziehung mit dem deutsch  - französischen Handelsvertrag, so ist dies fördernde Moment heute nicht mehr vorhanden. Wie dem aber auch sei, es wird ein scharfes Geplänkel um die Erneuerung der IR. geben. Trotzdem wird nach sicherer Voraussicht das Schicksal derselben auch fiir die fernere Zeit gesichert sein. Paul Ufermann.
Die Nöte der britischen Schwerindustrie. 2.60 Millionen Mark Verlust bei Armstrong Withworih. D« englische Montan- und früher« Rüftungskonzern Arm- sträng Withworth steht setzt vor einer finanziellen Sänke- rungsaktion, deren Programm in allernächster Zeit veröffentlicht wird. Bereits zu Beginn de« vorigen Jahres wurde bekannt, daß die Verluste dieses Montantonzern» fast da« gesamte Aktien- kapital von rund 200 Mill. Mark erreichen würden. Noch den letzten Mitteilungen beläust sich der G e s a m t v« r I u st bei diesem Unternehmen auf weit mehr als 250 Mill. Mark, so daß also die Verluste das Gesamtkapital noch um ein Viertel übersteigen. Die Schwierigkeiten in der englischen Montanindustrie hatten schon in den letzten Monaten zu mehreren bedeutenden Zusammen- schlüssen geführt. So hat die A r m st r o n g- Gruppe ihr« sämt- lichen Riistungsbet riebe mit dem zweiten großen britischen Rüstungskonzern von Dickers zusammengelegt und die neu« Rüswngsgrupp« Bickers-Armstrong gegründet. Kurze Zeit darauf erfolgte der nächste und wichtigst« Schritt in der Neugrup- pierung der britischen Stahlindustrie durch die Gründung eines englischen Stahltrusts, der English   Steel Corporation. Dieser Trust, der mit einem Kapital von 700 Mill. Mark aus- gestattet werden soll, umsaßt sämtliche Stahlbetrlebe der alten Vickers-Gesellschaft, der kürzlich zusammengeschlossenen Bickers- Armstrong-Gruppe und die Stahl- und Eisenbetriebe des dritten großen englischen Montankonzerns von Cammel Leard u. Co. Die letztere Gruppe, die auch über bedeutende Waggon Werkstätten verfügt, verschmolz zu gleicher Zeit ihre Waggonbetneb« mit den führenden englischen Wagenbauunternehmungen Die britische Stahlindustrie führt also jetzt, durch dl« Verlust- Wirtschaft gezwungen, eine großzügige Rotionalisie» r u n g durch, die die englische Stahlproduktion auf eine ganz neue Basis stellt. Cs ist bekannt, daß die englischen Stahlmagnaten seit einem Jahr einen heftigen Kampf für Eisenzölle führen. Wie derEconomist  ", die führende Wirtschaitszeitung in England, aber nachwies, ist das Sinken der englischen Stahlproduktion nicht aus erhöhte Einsuhr zurückzuführen, sondern zugleich mit
dem Rückgang d« Stahlwertsproduktion in England hat sich die Einfuhr von Stahl im letzten Jahr um 130 000 Tonnen gegen 1927 verringert. Die Behauptung der englischen Schutzzöllner. daß die britisch« Produktion durch die Einfuhr von Stahl gehemmt würbe, und daß eine Drosselung der Einfuhr die Lage der Stahl- werke in England oerbessern würde, ist also unzutreffend.
Oer Kaliabsah im Januar. Der Absatz des Deutschen Kalisynditats im Monat Januar be- trug 1,64 Mill. Doppelzentner. Reinkali gegen 2.01 Mill. Doppel- zentrier im Januar vorigen Jahres. In den e r st« n neun Monaten des laufenden Düngejahres, also von Mai bis Januar, wurden insgesamt 9,46 gegen 8,52 Mill. Doppelzentner in der ent- sprechenden Zeit des letzten Düngejahres abgesetzt. Der ziemlich erhebliche Rückgang im letzten Monat gegenüber dem Januar 1928 dürfte vorübergehender Natur sein: der Mehrabsatz des lausen- den Düngesahres von 1 Million Doppelzentnern bleibt immer noch sehr groß.
Große Lteverschüsse der Neichspost. Die Elendslöhne der Reichspostarbeiter. In der Sitzung des D-rwaltiingsrats der Reichspost teilte Reichspostminister Dr. Schätze! mit, daß trotz der schlechten all- gemeinen Konjunktur das verflossene Jahr für die Reichspost sehr befriedigend verlaufen sei. Es sei ein« Mehreimrahm« von 20 Mill. Mark erzielt worden, dre zum Teil dazu verwendet wer- den könne, weiter für Beschaffung von Fernsprechapparaten, für weitere Automatisierung des Fernsprechwssens, für die Beschaffung von Bahnpostwagen und für andere Berkehrsverbesserungen zu sorgen. An das Reich könnten 10 Mill. mehr abge- liefert werden. In der lebhaften Aussprache wurde die Frage erörtert, ob nicht«ine Gebührenermäßigung vorgenommen werden könnte. Von der Reichspostverwalturrg wurde dazu erklärt, dieser Gedanke könne erst in» Auge gefaßt werden, wenn sich die Finanz- lag« der Post weiter so günstig entwickele wie im letzten Jahr.
ReichStagsobgeordneter Genosse Steinkopf stellte fest,»->. richtig der Widerstond gegen die zu weitgehende Gebührenerhöhunq gewesen sei. Mo» hätte damit vorsichtiger sein sollen. Gegenwärtig sei aber eine Korrektur nicht angängig, man müsse abwarten, ob die Einnahmen stabil bleiben. Staatssekretär S a u tt« r erklärte. wenn dt« günstige Entwick ung anhalte, dann werde man d i e Frag« einer Gebührenermäßigung ins Augs fassen müssen. Genosse Bender fordert«, daß weitere Uebar- schüsse zur Verbesserung der Ardeiterlöhn« oerwe�n werden müßten. Jetzt seien die Löhne zu niedrig. Ein verheir-rt,-- ter Arbeiter mit einem Sind könne von einem Retiowochenlohn von 2840 M. nicht leben. Diese Löhne lägen noch lieser als in, hongerbezlrk Waldenburg  . Er beantragte die Borloge einer Denk- schrift über die Ardeiterlöhne bei der Reichepost und verlangt Ent­gegenkommen bei den kommenden Lohnverhandlungen.
S Milliarden imporiierie Eier zu sparen? Sin ZeichenfchuhOeulscheS Frischei". Die Frage, wie man der deutschen   Agrarkrise Herr werden kann, auch durch eine eventuelle Umstellung der Produktion, i-r wichtig und ernst. Die Aussossung ist heute ziemlich allgemein, daß man von einer extensiven Rohstoff» zu einer intensiven Biehpro- duttenwirtschast kommen muß und daß nur aus diesein Wege, nicht aber durch die rohen Mittel des Zollschutzes und der Subventionen auch die Einsuhr von Nahrungsmitteln eingeschränkt werden und damit«ine Entlastung der Handelsbilanz erfolgen kann. Summen- mäßig nicht entscheidend, aber doch sehr wichtig ist dabei die Mo- lichieit, durch die Einführung besserer Hühnerzuchten, durch die Der- mehrung der Legehühner, durch eine rationell« Hühnerwirtschaft und durch Standardisierung der Eier, soweit als möglich die rund 300 Millionen Mark Einsuhr für ausländische Eier überflüssig zn machen. In dieser Richtung hat der Deutsche   Landwirtschaftsrat setzt einen wichtigen Schritt getan. Um die deutschen   Eier in großen Meng«. in einwandfreier Qualität, einheitlicher Sortierung und Verpackung auf den Markt bringen zu können, hat er beim Reichspatentamt d>.- Eintragung eines EinheitsverbandszeichensDeutsches Frischei' durchführen lassen. Für die Verwendung diese» Verbandszeichen durch Landwirtschaftskammern und die verschiedenen Eierabsatz- und Eioerwertungsorganisationen kamen nach«ingehenden Berhandlun gen Rohmenbestimmungen zustande, so daß die Abstempc- lung der durch die Absatzorganisationen erfaßten deutschen   Eier mir dem neuen Cinheitsstempel nunmehr erfolgen kann. Bei jeder Land wirtschaftskammer und unter deren Leitung ist«ine amtliche Kontrollstelle für das deutsche Frischei zu schaffen, die zugleich den Verbrauchern von Eiern als Beschwerde st«lle angezeigt wird. Weiter ist vorgeschrieben, daß die Eier nur nach erfolgter Durchleuchtung und Sortierung abgestempelt werden dürfen, und zwar nur solch« Eier, die nicht länger al» sieben Tage beim ersten Ablieferer gelagert haben. Dieser Schritt ist sehr zu begrüßen: es wird aber noch anße ordentlich viel zu tun fein, um durch bessere Hühnerzucht und ratin neller« Hühnerwirtschast die drei Milliarden Stück ausländisch« El«" wirklich überflüssig zu inachen, die 1928 noch«ingeführt werden mußten. Zur Lage der Landwirischast. Kurzbeinige Qigen derGrünen Woche". Räch«in« Erhebung des Deutschen Landwirtschafts rate be­fanden sich am 15. Januar 1329 noch 45 Proz. de» geernte t»n Winterweizin» in der Hand der Produzenten gegenüber 46,6 Proz. am 15. Januar 1928. Beim Sammerwei-en waren es 66.1 Proz.(77,1 Proz. im Vorjahr), beim Wrnterrozxen 46,2 Proz.(39,8 Proz.), bei Wintergerste 25 Proz.(224 Proz.i. bei Sommergerste 414 Proz.(36,4 Proz.), bei Hafer 62,9 Proz. (61.1 Proz.), und bei Kartoffeln 54,4 Proz.(50,8 Proz.). Da die Ernte 1928 viel größer war als die Ernte 1927, verfürt die Landwirtschast gegenwärtig ohne Zweifel über größere Mengen, besonders über größere Weizen, und Roggen bestände al» im vorigen Jahr. Das ist für die Entwicklung der Einnahmen der Landwirts chast von großer Bedeutung, weil die Preis« für Brat­getreide in den letzten Wochen ansteigende Tendenz zeigen. Die während der.Grünen Woche" vielfach in Umlauf gesetzte Behaup­tung, die Landwirtschaft habe schon ausverkauft und profitiere kaum noch an den höheren Brotgetreidepreisen, trifft also nicht zu. Reue öffentliche Inlandsanleihen. Die deutschen   Länder und Kommunen scheinen zur Ergiebigkeit des deutschen Kapitalmarltes «in ziemlich groß.-» Bertrauen zu haben. Di« Stadt Bonn   ner- sucht in diesen Tagen die Auflegung einer Anleihe von 7 Millionen Mark, die mit 8 Proz verzinslich ist und mit einem Kurs von 93,25 Prot, erworben werden kann. Die Anleih« ist für die Er­weiterung der Gas-, Wasser- und Elektrizitätswerk« und für den Aus- bau von Straßenbahnen bestimmt. Dem braunschweigifchen Land- tag hat ferner der dortig« Finarrjminister einen Antrag vorgelegt. durch den«in«-Millionen-Anleihe, ebenfalls mit 8prozentiger Ver­zinsung, für den Staat Vraunschrreig sobald als möglich beschafft werden soll. Der Erlös soll Ausgaben für den Wohnungsbau, neue Strahendauten und die Fortführung de» Mittellandkanals decken. Für beide Anleihen hat die Preußische Staatsbank  (Seehandlung) die Führung des Bankkonfortiurn« übernommen. Guier Pekrlebsfland in Damvfkessclwerken. Im Gegensatz zu der Dauerkrise im Dampslokomotivbau, die sich mit zunehmender Elektrifizierung der Bahnlinien noch verschärfen wird, ist die Be- triebelage für die D a m p f k e s s« l w e r k e noch recht g ü n st i g. So konnte die dentsck-e Gesellschaft der«abcock». Wilkox«-G. Kesselwerke in Berlin   für dos letzte Geschäftsjahr nicht nur eine Dividende von 9 Proz. zahlen, sondern außerdem noch vom Reingewinn eine halb« Million i n R e s e r v e st e l l e n. Der Aus- tragseingang in den ersten vi« Monaten des nouen Geschäftsjahres stani». wie die Dermeltunq auf der Generalnei+mnllung er'lärt, vollkommen auf der Höhe des Borjahres, so daß bei der pegenwörtrg guten B e s ch ä ftlgungslaqe mit dem gleichen hoben Ge- wimiergebnis für das lausende Jahr gerechnet werden kann. Van den Bergh kaufte da» Gebäude der Vlilleldevtschen Kredit. dank(wird mit Commerz- und Privatbant vereinigt) mit den dazu- gehörigen Grundstücken in der Burgstroße für zehn Millionen Mark, um die Verwaltung seiner deutsck-en Interessen(drei Viertel der deutschen   Margarineindustrie) in Berlin   zusammenzusosien.
Für die Gesundheit! Ftchlnger Tersindslelie, Berlin  «1 II ScdeaeOener Str. 16a. Tel, LOuair OW-N