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Ein Jahr Deutfiber Studentenverband. 191 Musik und Film.

Erfolgreicher Kampf gegen die völkischen Studentenschaften.

Der Deutsche   Studentenverband, die Spißenorganisation der linten Studierenden an den Hochschulen des deutschen Sprachgebietes,

hatte anläßlich seines einjährigen erfolgreichen Wirkens zu einem Sinfoniekonzert ohne Sinfonie

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Empfang zu Kroll geladen. Der Einladung waren unter anderen zahlreiche Vertreter der Behörden, eine Anzahl Professoren unter ihnen der Rettor der Technischen Hochschule zu Berlin   und viele Abgeordnete der Sozialdemokratischen und Demokratischen Partei gefolgt. Ferner waren der Präsident der studentischen Liga für den Bölferbund, ein Bertreter der sozialistischen   Studenten Desterreichs und ein Führer der schwedischen Studentenschaften als Gast erschienen. Besonders herzlich begrüßt wurde der Ber: treter der staatlich anerkannten Wirtschaftshilfe Deutscher  

Studenten".

Der Deutsche   Studentenverband, so konnte der Vorsitzende Ollendorff in feinen Begrüßungsworten berichten, war vor Jahresfrist nach Zerfall der staatlichen Studentenschaften in fast allen Reichsländern, den die völkische Mehrheit der Studenten herbei geführt hatte, zur Abwehr der Reaktion an den Hochschulen gegründet worden. Das Schwergewicht seines Kampfes lag zunächst darin, der sog. Deutschen Studentenschaft, die seit jeher ein parteivölkischer

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Streng historisch.

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Bei Klemperer in der Republifoper.

Es sind wunderliche Wege, auf denen die junge Komponisten generation sich vorwärtstaftet. Das Stadium artistischer Explosivität scheint überwunden. Vor furzem noch hat man sich um Anschluß bei den alten Niederländern bemüht; mun sucht man ihn beim großen Bublifum" bei jenem Bublitum, das aus der Dede des absterbenden Operettentheaters flüchtet und so für neue Formen der musikalischen Unterhaltung frei wird. Ernst Krenef gerät auf diesen Beg; bewußt beschreitet ihn Kurt Weilt. Mit der Drei­groschenoper" ist ihm in der Tat und wie der Erfolg bestätigt, ein Wurf gelungen, der die alte Operette tödlich, den Ton des Tages um so lebendiger trifft. Die besten Nummern, leider noch immer nicht alle gleichwertig, hat der Komponist zu einer Suite zusammen gefaßt, für vergrößertes Orchester nun und zum Teil ein bißchen fonzertmäßig aufgemacht: Kleine Dreigrofchenmufit" nennt es sich, es ist gehobene Unterhaltungsmusif. höher eben läßt sie sich nicht, als es gestern im Vierten Sinfoniekonzert der Republikoper durch Klemperer und seine Musiker geschah. Die sind, wie bei Jazzkapellen üblich, in einer gangen Reihe, in geftredtem Halbfreis, um den Dirigenten postiert. ., Jazz" es wäre freilich an der Zeit, das Wort aus der Fach­sprache verschwinden zu lassen; was anfangs als Besonderes unter

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gesellschaftliche Konvention, die dem Film zugrunde liegt spielt in der besseren englischen Geselsaft lämt ihn zum. Ein Angeklagter, der unter dem schweren Verdad; fiest, et vu er­schossen zu haben, wird nur dadurch vor der ihm drehenden Ber­urteilung zum Lode bewahrt, daß seine Verlobte im legten Zugen­blick den Mann der Toten auffindet und veranlaßt, dem Gericht den Selbstmord seiner Frau glaubhaft nachzuweisen. Da wir jer Szene selbst beigewohnt haben, verschwindet für uns jeder Reiz der Span­nung. Barum aber schwieg der Angeklagte? Weil er aus edit englischer Konvention die Ehre des Ehemannes schonen wollie. Nach­dem Vivian Danys, die Verlobte ihres Jugendfreundes, Baratrie, ihren Bräutigam gerettet hat, fährt sie zu ihrem Tennisturnier und erringt bort ihren zweiten Sieg! Bildlich bietet der Film Ausschnitte aus dem englischen Gesellschaftsleben, Gartenfeste, ein Tennisturnier und dergleichen. Die Gerichtsverhandlung ist nicht sonderlich auf­gezogen. Einige Gerichtsfiguren sind direkt farifaturmäßig besetzt. So bleibt außer dem immer gleichmäßig ausschauenden Warwick Bard, der von seinen seelischen Vorgängen nichts merfen läßt ( jeder 3oll ein Gentleman), nur Diga Liche chowa selbst hervor zuheben. Sie ist, wie immer, glänzend in der Erscheinung, und wenn fie auch mehr Ausdrud hat, jo läßt sie uns doch innerlich ganz falt. Eine ganz mysteriöse Figur ift der Ehemann der Toten, der zudem in einer höchst seltsamen Maste auftritt.

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dem Namen verstanden war, ist längst im allgemeinen Gebrauch auf Fünfundzwanzig Jahre Marcell Salzer  

gegangen, soweit es nicht untergegangen ist. Auf die Saxophone und die paar Ertrainstrumente tommt es wirklich nicht an. Ent­scheidend wird, daß Kurt Weill   in den heute üblichen Tanzformen und rhythmen ein paar starte, zündende Einfälle hat und dazu ein weit überdurchschnittlich beherrschtes Handwerk; die Moritat von Mackie Messer" und der Kanonensong" schlagen ein und reißen mit, das Ganze, obgleich durch die Wirkung des Finale be­denklich geschwächt, wird ein unbestreitbarer Erfolg.

Borher und nachher: Bach, Hindemith  , Strawinity; im ganzen gewiß ein ungewöhnliches, ein wenig abenteuerliches Programm. Vier Werke, sehr verschieden an innerem Wert, in Haltung und Stil; aber zufammengehalten durch ihren noch oder wieder un sinfonischen Suitencharakter, sozusagen durch eine Tendenz zum Spielerisch- Unterhaltsamen, und durch die allen gemeinsame Barole ,, Kammerorchester". Das sechste Brandenburgische   Konzert, von einem erlesenen Solistenensemble unvergleichlich gespielt- Riem Klem­perer am Cembalo, am Bratschenpult führend Paul Hindemith  macht den Anfang; und in der Bach- Zeit führt die legte Nummer zurück, die Bulcinella- Suite"; vor ein paar Jahren hat Klemperer sie in Berlin   zum ersten Male gebracht, ein kleines Meisterwerk, dessengleichen wir nicht viele befizen, und in wörtlichstem Sinn tonangebend für die heutige Zeit, dieje glückliche Kreuzung aus 18. und 20. Jahrhundert, aus dem Genie Pergolejes und Strawinsky  , des wahrhaft, schöpferischen Bearbeiters.

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Und endlich: Violinkonzert von Hindemith  : Kammermusit Nr. 4." Der Hörer ist, bei den ersten Taften solcher Mufit immer von neuem überrascht durch die grelle Härte des Orchesterklangs und Und wie soll die Ausweisung Trogfis ausgeführt werden, dem rücksichtslojen Uebellaut des polytonalen Sazes. Aber das Ohr der Zeit hat sich schneller als vor wenigen Jahren mancher für Bäterchen?" möglich hielt auf den neuen Ton eingestellt, und man gerät mehr und mehr in den Bann der sprudelnden Vitalität, die sich in diesem Wert, steigernd bis zum Schluß, zwingend äußert; obendrein spielt Joseph Wolfsthal den Solopart mit einer nicht nur technischen Virtuosität, die bis zur letzten Note verblüfft.

Laßt euch aus dem Lenin  - Museum den historischen plom bierten Eisenbahnwagen geben, mit dem die Bolschewiften 1917 eingereift sind!"

Zujantmenschluß war, das Gesamtvertretungsrecht der Studierenden auf den Hochschulen und in der Deffentlichkeit streitig zu machen. Grundlage seiner Arbeit bildete für den Deutschen   Studentenverband, in dem die Sozialistischen Stubenten als stärkste Organisation eine führende Rolle spielten, ein flares Bekennt­nis zur Republif, ein Bekämpfen des auch an den Hochschulen vor­herrschenden Föderalismus   und die Bereitschaft zu einer ehrlichen Berständigungspolitit mit den ausländischen Studentenverbänden. Der Deutsche   Studentenverband hat auch in der kurzen Zeit seines Wirtens für eine wahre, nicht durch Korruptions: und andere politische Standale getrübte studentische Selbstverwaltung die offene Unterstügung weitester Kreise der Studentenschaften und der staatlichen Behörden gefunden. Bis auf Bayern   und Württemberg  haben sämtliche Staatsbehörden der völkischen Deutschen Studentenschaft das Bertretungsrecht gesamtstudentischer Intereffen unzweideuig aberkannt. Der Deutsche   Studentenverband dagegen fann heute an 40 Hochschulen des deutschen Sprachgebietes Studen tenschaften und Mitgliedsgruppen vertreten.

Den Ausführungen des Borsigenden folgten zwei Referate der beiden anderen Vorstandsmitglieder; besonders die Darlegungen von cand. jur. Berlowig( S03.) über Grundsägliches zur deutschen und internationalen Hochschulreform zeugten von tiefem Ernst und Berständnis, mit dem hier eine neue, junge Studentengeneration um die Neugestaltung der Hochschule ringt: Beseitigung des Bildungs privilegs der Befigenden, Deffnung aller akademischen Berufe für alle Begabten aus den Schichten der werftätigen Massen und grundlegende Umgestaltung von Form und Inhalt des Wesens der Hochschule selbst durch Befreiung der Vormachtstellung des Kapitalis mus. Es bleibt nur zu hoffen, daß dem Deutschen   Studentenverband weiterhin der gleiche Erfolg beschieden sein möge. Sein Wirken dient mit der Ausgestaltung der Hochschulen zu wahren Boltshoch schulen. H. K.

Ausländischer Papst gefordert. Frankreichs   Ansprüche nach dem Vatikanvertrag.

Paris  , 8. Februar.( Eigenbericht.) Die Pariser Presse würdigt die Einigung zwischen dem Vatikan  und der italienischen Regierung als ein historisches Ereignis und als den größten Erfolg, den Mussolini   bisher hatte. ,, Duevre" meint, der Batikan müsse nun zwangsweise in den Verdacht der Hörigkeit gegenüber der italienischen Regierung geraten, wenn er nicht das Rardinalstollegium, bas augenblicklich in seiner Mehrzahl aus 3talienern bestehe, entschlossen internationalifiere. Das Echo de Paris", das Hauptorgan des franzöfifchen Ratholizismus, das dem Erzbischof von Paris   als offiziöses Sprachrohr dient, glaubt jogar schon anfündigen zu tönnen, daß der Papst in einem der nächsten Konzilien eine Reihe neuer Kardinale ernennen werde. Der Zustand, daß das Kardinalsfollegium in seiner Mehrheit aus Italienern bestehe, sei schon nach der Einigung Italiens   ein hiftori­scher Anachronismus gewesen, und er sei heute nach dem Friebensvertrag mit der italienischen Regierung nöllig unhaltbar. Man müffe fogar poraussehen, schreibt das Blatt, daß bei der nächsten Bapstwahl sie die Frage stellen werden, ob man jetzt nicht endlich einen ausländischen" Bapst wählen solle.

Ein Abend voll Spannung und Aktualität, dieses Sinfonie­tonzert durchaus ohne Sinfonie. Klemperer, dessen heutigkeit" überzeugt, weil sie nicht vorsätzlich wirkt, durfte es wagen. Darum fein Wort gegen Beethoven   auch wenn die Sinfonie von den Komponisten der Gegenwart gemieden wird; es sind die besten unter ihnen, die wissen, warum. Klaus Pringsheim  ,

Somnambul."

Zauenhien- Palast.

Dr. Thoma, der Experimentalpsychologe, ist seit 20 Jahren auf der Jagd nach dem Bunder. Daher tam es auch, daß er auf Grund seiner Erfahrungen und feiner Ausdauer der Sachverständige im Insterburger Prozeß wurde, in dem die Helseherin Frau Günther Gefires eine bedeutende Rolle spielte. Dr. Thoma möchte neue Momente in den Kampf gegen die Berbrecher bringen. Dabei macht er den Bersuch, Kräfte heranzuziehen, die mit normalen Dingen und mit dem Berstand nicht in Einklang zu bringen find. Bon seiner Sache mag er sehr viel verstehen, für den Film aber ist er nicht zuständig, sonst hätte er sich nicht dazu hergegeben, für ein solch mißglücktes Werf den Vorspruch zu halten.

Das Manuskript ist nämlich fehlerhaft durch und durch. Ohne jede Begründung wird man vor Tatsachen gestellt. Ein brutaler Fabritherr hat seinen Sohn aus dem Hause getrieben. Der Sprößling vertreibt sich die Zeit in sehr anrüchiger Gesellschaft. Als der Bater gutwillig kein Geld herausrückt, verschafft der Junge es sich einfach durch einen Einbruchsdiebstahl. In derselben Nacht jedoch wird der Vater ermordet und der Verdacht fällt auf den Sohn. Er wird zum Tode verurteilt, doch nicht er war der Täter, sondern die mondsüchtige Mutter, die ohne ihr Wissen den Mord beging. Sie endet durch Selbstmord und der Sohn geht Arm in Arm mit seiner Braut ins neue Leben hinein.

Der Filminhalt weicht völlig vom Thema Hellsehen ab. Er macht ungewollt Propaganda für die Einjeßung von Polizeihunden ( der man sich unverständlicherweise nicht bedient), oder für die Ein­reihung ehemaliger Schwerverbrecher in die Kriminalpolizei. Für die Hellseherin Frau Günther- Geffres sind in diefem telepathisch kriminalistischen Film ein paar Szenen reserviert, die mit dem Film selbst nichts zu tun haben. Diese Zurschaustellung der Frau im Trancezustand hätte für eine Wochenschau vollauf genügt. Einzig ansprechend sind der gut frisierte Bubikopf und die eleganten Kleider der Erna Morena  . Aber um eine elegante Schau­spielerin zu zeigen, braucht man nicht unter dem Deckmantel der Wissenschaft oder immerhin ernster Forschung zu marschieren.

Die Giegerin."

Capitol.

e. b.

Olga Tschechowa   hat sich eine eigene Filmgesellschaft zugelegt, deren erster Film( oder ist es schon der zweite?) uns in deutscher Bearbeitung vorgeführt wird. Leider ist sie wieder mit einem nicht besonders gelungenen Manuskript und ebenso mit einer mur durch­schnittlichen Regie( Henrif Galeen) belastet. Es rächt sich toch, wenn der Film sich von bloßen Unterhaltungsromanen führen läßt und die Handlung des Buches schlecht und recht ins Filmische überseßt. Die

Bortragsabend im Schiller- Gaal.

Vor einem Vierteljahrhundert wurde Marcel Salzer   dem Bodium geboren. Darum zierte eine feierliche Fünfundzwanzig, von einem holdselig spießigen Lorbeerkranz umrahmt, diesmal die Ein­trittstarten zu seinem Bortragsabend im Schillersaal. Hätte er es uns nicht selber verraten, wir hätten ihm sein Vortragsalter einfach nicht geglaubt! Er stand wieder vor uns, rosig, lächelnd, fädfisch( vielleicht ist er gar nicht aus Sachsen  , aber er hat in seiner Saltung unbedingt eine fächsische Grazie).

Und dann packte er aus: den weltmännisch spottenden Aubur= tin, Bolgars wienerisch geschmalzte Ironie, Ludwig Thomas bajuvarijche Hofbräu- Kraft, Buschs heiter blinzelnde Menschen­tenntnis. Noch manches liebe Bekannte, aber auch manches sehr

Aktuelle, sehr heutige tam zum Vorschein. Salzer servierte alles hingeturichten, rajch wieder weggewischten mimischen Akzenten, be­meglich wie ein Jüngling und heiter wie ein Weijer. Glück auf zum fünfzigjährigen Jubiläum!

sozusagen im Stil des Ursprungslandes, mit immer neuen, sanft

Tes.

Der Reichsfanzler an Gabriele Reuter  . Der Reichskanzler richtete an Frau Gabriele Reuter   das nach­stehende Glückwunschtelegramm: 3ur heutigen Bollendung des fiebzigsten Lebensjahres sende ich herzliche Glückwünsche. Mein Gruß gilt der geistvollen Schöpferin so vieler Romane und Novellen, der besonders die deutschen Frauen heute in Dankbarkeit gedenken werden."

Murillo auf dem Kehrichthaufen.

In Rußland   find durch den Umsturz, besonders auf dem Kunst­gebiete, die seltsamsten Verhältnisse gezeitigt worden. Alte Kirchen wurden enteignet und zu Bersammlungslokalen umgewandelt, wobei Bilder und andere Schmuckgegenstände achtlos beiseite getan wurden. Es handelt sich meist um Gemälde, die durch das hohe Alter und durch die wenig sachgemäße Pflege vollkommen dunkel geworden maren, so daß sie einen unscheinbaren Eindruck machten. Oft genug wird es sich auch um ziemlich wertlose Gegenstände gehandelt haben; in viellen Fällen aber wurden sicher Bilder pon hohem Kunstwerte auf diese Weise vernichtet, da besonders in den kleinen Provinz­städten die Sowjetkommissare, die die in Betracht kommenden Ver­fügungen trafen, faum genügend große Kunsttenner maren, um Miß­griffe zu vermeiden.

Alle

Stirche von Achtyrka in der Nähe von Charfom bem Berderben ent­Durch einen Zufall wurden einige hervorragende Bilder in der riffen. Auch diese Kirche war für fommunistische Zwede beschlag. nahmt und die Bilder daraus entfernt worden. Es handelte sich um sehr alte Kunstwerke, deren Leinewand schon brüchig war diese früheren Gegenstände, die den Sd mud des fleinen Gotteshauses bildeten, wurden als völlige Nichtigkeiten bei dem inneren Umbau der Kirche auf einen Kehrrichthausen geworden, der sich im Hof befand. Hier lagen sie schon viele Tage, als durch Zufall ein Kunst­profeffor aus Chartom hierher fam, um einen Freund zu besuchen. Bei einem Spaziergang fam er auch an dem Piazz porbei, auf dem das alte Gerümpel zusammengetragen worden war und er sah hier aus einem alten Bilde einige wunderbare Gesichter leuchten, die ihm als sehr wertvoll erschienen. Er beschäftigte sich näher mit dem Funde und erklärte seinem Freunde, daß er die Bilder für echte Murillos halten würde, wenn die Möglichkeit vorliegen fönnte, daß sich hier Kunstwerke so hohen Ranges befänden. Er stellte Nachforschungen an und es wurde dem Ursprung dieser Kunstwerte nachgegangen. Der Erfolg war über Erwarten groß, denn es zeigte sich, daß drei dieser Bilder von einer Gräfin Tschernischefs vor mehreren Jahr­zehnten der Kirche geschenkt worden waren. Diese Gräfin hatte in ihrem Palast eine Anzahl echter Murillos, so daß an dem hohen Kunstwert dieser Bilder um so weniger gezweifelt werden konnte, als sich in den Archiven der Kirche Schenkungsbriefe der Gräfin befanden, in denen ausdrücklich die Bilder als Murillos bezeichnet worden maren. So ereignete sich der einzigartige Fall, daß drei echte Mu­rillos auf dem Kehrichthoufen ihr Ende gefunden hätten, wenn nicht der Zufall feine Hand im Spiele gehabt hätte. Auf Grund dieses Bor­tommiffes wurde verfügt, daß alle Bilder vor ihrer Bernichtung erst einer fünstlerischen Kommission zur Prüfung übersandt werden müssen,

Jslands Taujendjahrseier. Schon jest rüstet sich Island   zu der im nächsten Sommer stattfindenden Tausendjahrseier. Man er­martet einen ungeheuren Fremdenzuftrom zu dieser Festlichkeit, der das entlegene Island   in ein modernes Touristenland verwandeln soll. Einer der besten isländischen   Architekten, Gudjon Samuelson, hat von der Regierung den Auftrag erhalten, einen modernen Hotel­tomplex in Reykjamit zu bauen. Außerdem merden in der Haupt­ftabt der alten Sageninfel zahlreiche moderne Bauten erstehen, unter anderem ein neues Nationaltheater. Zwischen Rentjawit und Ting­pellir, mo die eigentlichen Festlichkeiten stattfinden werden, soll en regelmäßiger Autobusverkehr eingerichtet werden.

Kinder film Die Sonntagsveranstaltungen interessanter Sonderme im Marmorbaus werden fortgeführt. Diesen Sonntag, 11,30 1, neben dem Dr. Dolittle- Film noch Aschenputtel Reiniger gezeigt.

von Rotte