Internationale Schoko ladsindustrie
Zur Aestle-Transakiion bei Sarotii.
Wie wir bereits berichteten, ist ein mit der Stimmenmehrheit verbundenes Aktienpaket der Berliner Sarotti A.-lB. an den schweizerischen Ne st U» Konzern übergegangen. Dieser Vorgang ist wert,, näher beachtet zu werden. Wird doch dadurch bewiesen, daß die internationale Durchdringung der Echokoladeindustrie immer größer« Fortschritte macht. Ausländische Unternehmungen waren bereits früher in der deutschen Schokoladeindustrie vertreten. Bekanntlich ist diese Industrie ziem- lich übersetzt, d. h. ihre Leistungsfähigkeit ist zu groh. In Deutsch - land sind in der Kakao- und Schokoladeindustrie 2766 Fabriken vor- Händen. Die meisten davon sind kleinere Werte. 276 Fabriken werden aufgeführt, die mehr als 66 Personen beschästigen. Die größeren Fabrikanten haben sich zu einer Markenkonoention zusammengeschlossen. Von diesen gehören bereits drei in die Jnter- essensphäre ausländischer Konzerne. Und zwar ist dies die Suchord G. m. b. H., die eine Filiale der Schweizer Fabrik gleichen Namens ist, ferner die Otto und Quantz A.-O., die heute Deutsche Aktien- gesellschaft für Nestl6-Erzeugntsse firmiert und die Sarotti A.-G. fSs scheint angebracht. über den IlestlS-Sonzera etwa» zu sageu. Die Nestl« and Anglo-Swiß Condensed Milk Co., die in Zürich ihren Sitz hat und in Cham und Devey ihre hauptsächlichsten Pro- dutttonsanlagen betreibt, ist eines der am weitesten verbreiteten Unternehmungen der Nahrungsmittelbranche. Sie ist in jedem Erd- teil durch Tochtergesellschaften und Agenturen vertreten. Wie bereits der Name sogt, ist e n g li s ch e» K a p it a l tonangebend. Der Kon- zern der Nestlö-Gesellschast umfaßt mehr als 86 Fabriken, 266 Agenturen und Berkaufshäuser und 16 Toch- tergesellschaften. Der größte Teil der Fabriken, ungefähr 66, befindet sich in Amerika . Die Nestl6-Gesellschaft erzeugt Kinder- inehl, sie kondensiert MUch, ist tonangebend in der Schokolade- «rzeugung und sonstigen ähnlichen Produkten der menschlichen Nahrung. Vor dem Kriege war sie hauptsächlich in Europa vertreten. Im Jahre 1917, als die Frischmilcherzeugung in Europa infolge des Kriege» zurückging, und die Organisation der Unternehmungen durch den Krieg mannigfache Störungen erfuhr, faßte die Nesllä- Gesellschaft den Entschluß, zur Ausnützung der günstigen Konjunktur in den Vereinigten Staaten von Nordamerika Fabriken zu erwerben. Die dort bereits bestehende Nestlä Food Co., New D o r k, wurde mit einem Aktienkapital von 16 Mill. Dollar ausgestattet, und zur Kontrollgesellschaft der amerikanischen Besitzungen gemacht. Eine große Ausdehnung nahm in und nach dem Krieg« die NestläandAngloSwißCondensedMilkCo.(Austra- lasia) Ltd., Sydney . Diese Gesellschaft war dazu berufen, in Australien und dem fernen Osten die Geschäfte der Muttergesellschast j zu besorgen. Diese australische Tochtergesellschaft baute gemeinsam mit der New Zealand Milk Products Ltd. in Neu- Seeland eine neue Schokoladefabrik.
Ferner hat sie gemeinsam mit der Muttergesellschast in Japan Fuß gefaßt. Dort wurde in Verbindung mit der japanischen Milch- Produkten A.-G. ein« mit den modernsten Maschinen ausgerüstete Fabrik zur Herstellung von kondensierter Milch in Hokkaido ge- gründet. Die neu« Fabrik wurde einer neugegründeten Gesellschaft, der Dai Nihon Nyuseihin Nestlä Co.. übergeben. Die japanische Unternehmung soll Japan , China und Südchina bearbeiten. Die Hauptverkaufszentrale des Konzerns befindet sich in Paris , wo die S o c i t t 6 N e st l e(France ) die Kontrolle ausübt. In Belgien ist die Finna durch die Sociätä N e st l t(Belgigue), Brüsiel, oertreten. In Frankreich und Belgien befinden sich ebenfalls Fabrikationsunternehmungen. Die A. S. De Norske Melke- fabriker, Oslo , besitzt vier Fabriken, verschiedene Vertaoss- zentralen und soll den nordischen Markt bearbeiten. In Italien arbeitet die Sociäts Nest 16(I t a l i a), Mailand . Auch in Italien wurden Fabrikationsunternehmungen geschaffen. In Deutschland war die Nestlä-Gesellschaft durch die Linda- G. m. b. H. oertreten, nachdem die Frankfurter Firma Otto u. Quantz A.-G. aufgekauft war, wurde der Name ge- ändert in Deutsch « A.-G. f ü r N e st l 6- E rzeu g n i s s«. Der Leiter dieses Unternehmens. Hans Riggenbach, tritt in die Direktion der Sarotti A.-G. ein. Es ist also«in sehr weitverzweigter Konzern, in welchem die Sarotti nunmehr eingeschaltet wird. Die Verbindung ist deshaib noch von Interesse, weil die große schweizerische Echokoladegesell- schaft Peter, Cailler, Kohler Chocolat» Suisses bereits im Besitze der Nestlö-Gesellschost ist. Efoe Fusion zwischen der 7tefil6 nvd Peter Cailler, Sohler steht in kürze bevor. Bereits seit mehreren Iahren hat die Nestl6- Gesellschaft das Derkaufsmonopol der Erzeugnisie vorgenannter Schokolodefabrik in Europa und Amerika ausgeübt. Di« Peter, Cailler, Kohler-Gesellschaft Hot Schokoladefabriken in der Schweiz , Amerika , England. Italien , Frankreich , Deutschland und der Türkei . Die Möglichkeit liegt vor, daß auch Sarotti mit Peter, Cailler, Kohler in ein engeres Verhältnis kommt. Dazu würden noch die Fabriken und Unternehmungen der Nesllä-Gefellschaft in Deutsch land und den übrigen Staaten treten. Es ist nicht ausgeschlosien, daß Sarotti durch dies« weitverzweigten internationalen Verbindungen«ine Stärkung ihrer Position namentlich auf dem Wettmarkt verbuchen kann. E» wäre ober auch denkbar, daß die neuen Ge- bieter der Sarotti im Interesse ihrer sonstigen Unternehmungen ein« Drosselung des Betriebes für notwendig hiellen. Die Sarotti-Transaktton ist immerhin ein sehr lehrreiche« Bei- spiel, wie das international verflochtene Großkapital die Landes- grenzen immer aufs neue überspringt und«ine immer enger« Ver- kettung der maßgebenden Unternehmungen herbeiführt. Da» sollten die Arbeiter bei alledem bedenken. P. U.
Kälte noch Konjunktursaktor? Konjunktururteil unmöglich— Berichte der Arbeitsämter. '. Dtr ungewöhnlich strenge und anhaltende Winter übt nach den Berichten der Landesarbeitsämter für die zweite Februarwoche auf den ohnehin geschwächten Arbeitsmarkt den ungünstigsten E i n sl u ß aus. Er greift nicht nur tiefer in die betroffenen Be- rufsarten ein, sondern erweitert ihren Kreis noch ständig. Die Außenarbeiten liegen fast völlig still; sogar Abraumbetrieb« im Braunkohlenbergbau sind geschlossen. Holz- und Metall- industri« leiden unter der langen Arbeetsnch« im Baugewerbe. Schneeverwehungen behindern Holzschlag und Holzab- fuhr. Durch die Vereisung der Wasserstraßen ruhen nicht nur Schisfahrt und Hafenverkehr, sondern vielfach auch der Transport unentbehrlicher Rohstosfe. So stieg die Arbeitslosigkeit in der zweiten Februarwoch« wieder stärker als in der ersten Woche an. Die Beurteilung der Konjunktur wird durch die furchtbare Kälte und den Frost, die nun seit November fast ununter- drochen andauern, vor ganz neue Problem« gestellt. Die Wissen- schaft und die Statistik sind angesichts einer solchen.saison�- mäßigen Entwicklung ohne jede Erfahrung. Angesichts der Stärke und Dauer des Frostes ist es heute schon gar nicht mehr möglich, von saisonmäßigen Erscheinungen in gewöhnlichem Sinn« zu sprechen. Auch hinsichtlich des Arbeitsmarttes muß man allmäh- lich die Kälte als außerhalb jeder Saison- und Kon- junkturbeurteilung stehende wirtschaftlich« Ka- tastrophe betrachten. Kaum jemals ist es so gewesen, daß Förstereien große Eni- lassungen von Holzarbeitern vornehmen müssen, obwohl gerade die Waldarbeit sehr stark Winterarbeit ist, daß Fischer in Fischerei- betrieben entlassen werden mußten, daß im Steinkohlenbergbau, während durch die Kälte Hochbetrieb herrschen müßte, die Zahl der Feierschichten in einer Woche sich verdoppelt. Man hört weiter. daß Ziegeleien, Steinbrüche und Zementwerke und andere Teile der Industri « der Steine und Erden, die sonst den Winter durch- arbeiten, über die saisonmäßige Einschränkung hinaus zahlreiche Arbeitskräfte freigestellt haben. In den Verkehrsbetrieben zu Land und Wasser ist es ganz ähnlich. Die Kran- und Hebevorrichtungen bei der Verladung von Kohle können nicht mehr funktionieren, well die Kohle durch den Frost— Wasserteile sind vom Waschen immer dazwischen— in Klumpen zusammengefroren ist. Das Holz- und Schnitzstoffgewerbe, das im Winter für Jimenarbeiten immer ganz gute Konjunktur hatte, muß auch sehr weitgehend Arbeitskräfte freistellen, da auch Jimenarbeiten nicht mehr möglich sind. All diese neuen Erscheinungen, die sich nur aus einer so an- dauernden Frostkatastrophe erklären lassen, wirken natürlich in ver- siärktem Maße jetzt auf all« nicht von der Saison abhängigen In- dustrien zurück. Die Schwierigkeiten, das Konjuntturbild richtig zu beurteilen, wachsen so ins Ungemessene.
Russische Genoffenschasten. Eine furcktbare Selbstkritik. Der Sowjetstaat hat die alten Genossenschaften vernichtet, weil sie > on. angeblich überholten Lorstellungen über die Unabhängigkeit der Genossenschaftsbewegung vom Staate, über die Notwendigkeit der Erziehung der Genossenschaftsmitglieder zur eigenen Aktivität ge- tragen waren. Ein neues Genossenschaftswesen, erfüllt vom Sowjet- geiste, müsse, so erklärten die Kommunisten, geschaffen werden. Welches dosErgebnisdiesesneuenAusbausist, darüber berichtet das Zentralorgan der russischen Kommunisten im zwölften
Jahre de» Bestehen» de, Sowjetstaate» O-Pramda* vom 13. Januar): „Alle diese Erhebungen(übe? den Apparat der Genossenschaften. D. Red.) haben die Annahme bestätigt, daß das Genossenlchastswesen bis zum äußersten aufgefüllt ist mit ehemaligen Händlern, mit Groß- dauern und ihren Strohmännern, mit Adligen, die nieetwasmit dem Handelzu tun gehabt haben und jetzt als Fachleute gelten. Diese ganze Schar von Parasiten und Schädlingen ist zu einer ein- heitlichen Sippschaft zusammengewachsen auf der Basis der g e g e n- feitigen Unterstützung. Hehlerei und Korruption und der Einbeziehung der weniger standhaften Vertreter des sozialen Geistes in diese Atmosphäre. Bei der Geringfügigkeit der Kontrolle der Oesfentlichkeit, bei den geringen Erfahrungen der Revisoren und der Lagertommisfionen können die Schädlinge und Taugenichtse jahrelang dos schlimmste Unheil anrichten, was ja die Tat- fachen auch bezeugen... Bei der Ausdehnung, die die Arbeit der Genossenschaften bei uns dank der Unterstützung der Partei und des Staates erfahren hat, hat da» Problem der genössenschaftlichen Kader eine große staatspolitische Bedeutung erlangt.... Die Mängel des Genossenfchastsapparates untergraben des öfteren unsere Arbeil in so wichtigen Wirtschaftszweigen, wie es die Getreidebeschaffung und Versorgung der Arbeiterbevölkerung sind." Dies ist die Beurteilung der tatsächlichen Lage der russischen Genossenschaften durch eine Zeltung, die die Kommunisten keine«. wegs beschuldigen können, die Dinge schlimmer darzustellen, als sie in Wirklichkeit sind. Photokonjunktur. phototrufi verdreifacht seine Gewinne.— Aufnahme ber DiviSenbenzahlung. Der deutsche Phototrust, die Zeiß-Ikon A.-G. in Dresden . hat jetzt den Abschluß für sein zweites vollständiges Geschäftsjahr 1927/28 veröffenllicht. Der neu« Trust, der aus dem Zusammen- schluß der vier bedeutenden phototechnsschen Unternehmen Garz , Ernemann, Ico und Contesse Rettet unter maßgebender Beteiltgung von Zeiß-Iena im Herbst 1926 gebildet wurde, hat in dem vorhergehenden Betriebsjahr 1926/27 seine Organisation erst ein- spielen müssen. Der jetzt oeröftentlichte Geschäftsbericht für das am 36. September abgeschlossen« Geschäftsjahr 1927/28 und die Bilanz zeigen aber, daß die Uebergangszeit abgeschlossen ist urt) der Phototrust sich in kräftiger Entwicklung befindet. Feste Umsatzzisfern gibt die Verwaltung auch diesmal wieder»> ch t bekannt. Da jedoch die Umsätze in den beiden letzten Iahren sich erheblich gesteigert haben und der Umsatz für 1926/26, dem Jahre der Verschmolzung. im Dresdener Börsen- Prospekt mit mnd 22,3 Will. Mark angegeben wurde, dürft« der Umsatz im letzten Jahre 36 Millionen erreicht haben. Die Steige- rung der Gewinne hielt mit dieser Entwicklung Schritt. So stellten sich ü» Betriebsjahr 1925,26 1926/27 1927/28 in Millionen Mark Betriebsgewinn.. S.49 4,67 7,90 General-Unkosten.. 6,36 3,72 5,88 Abschreibungen..— 6,51 1,12 Reingewinn... 6.14 6.31 1.11 Dioidenden....—— 6% Da» Jahr 1925/26 enthält noch die Abschlüsse der vier ein- zelnen Unternehmungen, da di« Berschmelzung erst kurz vor dem Ende des Belriebsjahres erjvlgte. Bereits im folgenden Jahre wirkt sich die Fusion durch s ch a r f e Senkung der Unkosten von 5,36 auf 3,72 Mill. Mark aus, die auch iw letzten Jahr mit 5,88 Mill. Mark nur um 16 Proz. die Ziffern von 1926/26 über- steigen, obwohl die Betriebsgewinne um rund 66 Proz. gestiegen sind
Noch günstiger ist die Entwickkung des Neingewi»»«, der sich mit 1,11 Mill. Mark gegenüber dem Vorjahr verdreifacht hat und den achtfachen Betrag des Gewinnes von 1926/26 aus- macht. Dazu kommt, daß diesmal die Abschreibungen und Rückstellungen mit 1,12 Mill. Mark verdoppelt sind, so daß das Unternehmen einschließlich der Abschreibungen s a st 16 Proz. seines Kapitals von 15 Millionen verdient hat. Wenn nach zwei dioidendenlosen Iahren jetzt ein« Dividende von 6 Proz. gezahll wird, so spricht diese Totsache an sich wohl für den Auf- schwung, den der Phototrust genommen hat, die tatsächlich erzielten Gewinne kommen darin jedoch nicht zum Ausdruck. Zur weiteren Durchführung der Rationalisierung wurden rund 1,8 Mill. Mark neu in die Anlagen und den Ma- schinenpart gesteckt. Der größte Teil dieser Kosten dürfte aus laufenden Gewinnen„über Betrieb" bezahlt worden sein, denn die aus der Kapitalerhöhung geflossenen Mittel erscheinen in einem um 1,1 auf 1/8 Mill. Mark aufgefülllen Bankguthaben, während rund 666 666 Mark langfristiger Schulden ab- gedeckt wurden. Auch die lausenden Schulden senkten sich von 1,7 auf 1,4 Mill. Mark, während die Forderungen von 7,1 auf 7,3 Mill. Mark stiegen. An Geldmangel leidet der Trust also nicht.
Auegezeichneies Auiojahr-1929. 1929 neuer Aufstieg. Die Erzeugung von Personenwogen stieg nach dem Auto-Pressedienst in den ersten drei Monaten 1928 rasch an und erreichte bereits im März einen Höchststand, der rund 50 Proz. über dem Monatsdurchschnitt 1927 lag. Seitdem geht der Absatz zurück. Un- verkennbar ist seit Juli der Einfluß der Zollsenkung. In den späteren Monaten macht sich das Abbröckeln der allgemeinen Konjunktur bemerkbar. Berücksichtigt man indessen, daß der Dezember Oer ruhigste Monat des Jahres zu fein pflegt, so ergibt der Vergleich mit Januar 1928, daß von einer allgemeinen Verschlechte- rung des Marktes bisher nicht gesprochen werden kann. Zudem trat im Januar 1929 eine kräftige Er- h o l u n g«in, derzufolg« die Ablieferungen mit 48 Proz. über denen des Lergleichsmonats 1928 liegen. Das Verhältnis von Produktion und Absatz ist im Berichtsjahr mit 97,3 Proz. günstig, allerdings ist zu berücksichtigen, daß die Werksoblieserungen nicht identisch sind mit PublikumsoerkSufen. Die Entwicklung war bei den Lastkraftwagen 1928 durch di« relattv viel größer« Produttionsst«igerung als bei Perfonenwagen unerwartet günstig. Selbst im Monat Dezember 1928 war die Erzeugung noch höher als im Jahresdurchschnitt 1927. Die Ablieferungen der Werk« erfuhren im Januar 1929 neue Steigerung und lagen um 66 Proz. höher als im Dergleichsmvnat 1928. Geradezu ausgezeichnet war die Marktlage für Motor- räder.'_ Die Maschinenindustrie im Januar. Nach dem Bericht des Vereins Deutscher Maschinen» bauan st alten blieb di« Ansragetätigkett der in- und aus- ländischen Kundschaft im Januar einigermaßen auf dem Dezember- stand; di« Erteilung an Aufträgen blieb aber hinter dem Dezemberergebnis zurück. Der Beschäftigungsgrad, gemessen an ber Gesamtzahl der in den Werkstätten geleisteten Arbeitsstunden, sank im Januar um weiter« 2 Proz. Der Rückgang machte sich mehr in der Verkürzung der Arbeitszeit alz im Abbau von Belegschasten bemerkbar. Gleich wie im vorigen Monat oder leicht gebessert war die Lage im Werkzeugmaschinenbau, dem Bau von Walzwerten und Bergwerksmaschinen, von Kranen, Aufzügen und sonstigen Förder- Mitteln und im Druckmaschinenbau. Eine Verschlechterung oder eine Neigung dazu werden von der Landmaschinenindustrie, dem Kraft- Maschinenbau und den Maschinenwerken für die Nahrung»- und Genußmittelindustrie gemeldet. Der Bericht verwahrt sich gegen ein« wettere Steuerbelastung. RaiionetteZusammenarbeiianderRuhr Die Zechen gründen eine Vergeversahgesellfchafi. Die starke Ausbeutung der unterirdischen Kohl«-an der Ruhr Hot allmählich die Frage, wie man die leer gebauten Stollen wieder ausfällt(Bergeversatz) kritisch werden lassen. Das Lersatzmaterial fehlt bei zahlreichen Zechen, besonders bei solchen, di« nicht Hochösen mit den Zechen oerbunden haben und Schlack« als Bergeversatz infolgedessen nicht verwenden können. Um auf rationelle Weise das entsprechende Material Herbesschaffen zu können, haben jetzt di« Gelsenkirchener Bergwerks A..G„ die Harpener Bergbau A.-G.. Gute Hofsnungshütte, Krupp, die Rheinischen Stahlwerke und noch andere Zechen, jodenjalls fast alle größeren Zechen, sich zu einer Gesellschaft mit einem Grundkapital von 8 Millionen Mark zu- sammengeschlossen. deren Aufgabe die gemeinschaftliche Heranschaffung von Bergroersatzmaterial sein wird. Man wird nördlich der Lippe gelegene Sandlager, di« entweder schon den Zechen gehören oder an- gekaust werden sollen, dazu ausnutzen. Mit der Reichsbohngesell- schaft wird oerhandelt, um für die Sandsrachten gewisse Ermäßi- gungen zu erreichen. Bon der Entscheidung der Reichsbahn wird wahrscheinlich für das endgültige Zustandekommen der Gesellschaft einiges abhängen. Das gemeinsame Borgehen der Zechen ist jeden- falls zu begrüßen. Einige Geschäfkszcchlen der Reichspafk ans dem Kalenderjahr 1928. Im Kalenderjahr 1928 hat die Reichsposr insgesamt rund 27 666 neue Po st schecktonten eröffnet. Der Jahresumsatz be- lief sich auf 762 Millionen Buchungen und 146 Milliarden Mark, von denen 117 Milliarden bargeldloz ausgegeben wurden. Am Jahresschluß betrug dos Postfchcckguthaben 768 Milliarden Mark. im Monatsdurchschnitt 666 Millionen. Di« Zahl der Spreche st e l l e n wuchs um 32 466 auf 2.9 Millionen, die Zahl der R u n d- s u n k t e i l n e h m e r ist auf 2,6 Millionen gestiegen bei einem Zugang von 266 666 Teilnehmern im letzten Vierteljahr 1928. 8 Proz. Dividende der Howaldt-Derfl in Kiel . Die H o wa l d ts- W e r k« A.- G. in Kiel , die das vorhergehende Geschäftsjahr mit einem Verlust von 31 666 M. abschlössen, zahlt für 1927/28 ein« Dividende von 8 Proz Die Werft war im Berichtsjahr mit Neubauten und Reparaturen, die hauptsächlich aus Hainburg und den Ostseehäfen kamen, gut beschäftigt. Außerdem hatte sie mehrere ausländische Schiffsaufträg« in Arbeit, darunter zwei 6666-Toimen. Dampfer für Fvoukreich. Der endgültig« Abschluß liegt zurzott noch nicht vor. An 20 Millionen Dollar Kaugummi 10 Millionen Dollar ver- dient. Für das Jahr 1928 meldet die amerikanische Wrigley - Kaugummige sellschoft einen Reingewinn von 16,27 Millionen Dollar gegen 9 64 Millionen 1927. Der Umsatz ist inn 5 Proz. auf 19,8 Millionen Dollar gestiegen. Mehr als 66 Proz. am Umsatz sst Reingewinn; «in glänzendes Geschäft. Die deuische Wrigiey-Filial« halte Verluste gemeldet, weil die Rellom« teurer war als die Gesinnt cm- nchmen betrugen.