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Aber noch eine andere Betrachtung mehr kultur­historischer Aut drängt sich angesichts des herrschenden Eifers Majestätsbeleidigungen zu verfolgen auf.

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Politische Uebersicht. Schließungs- Prozesses Auer und Genossen bei dem Reichss tage zu beautragen. Sie werden, um eine richterliche Berlin  , 11. Januar. Entscheidung möglichst rasch herbeizuführen, der neuen Trotz der zu Gebote stehenden Auswahl zwischen Ge- Jm Reichstage ist heut die erste Berathung der gerichtlichen Vorladung unter Wahrung ihrer Rechte als fängniß und Feftungshaft wird in fast konstanter Praxis Börsenreform zu Ende geführt worden. Nachdem Herr Abgeordnete Folge leisten. Die Vorladungen lauten auf gegen Sozialdemokraten nur Gefängnißstrafe verhängt. Dr. Diedrich Hahn der bekannte Bismarck- Hahn Montag den 13. und Mittwoch den 15. Januar. Auer ist Zwar ist bei der Wahl zwischen diesen beiden nicht dreimal aber doch einmal dafür aber recht laut augenblicklich nicht in Berlin   anwesend. Strafarten das Gericht nicht an eine feste Regel gekräht, wurde der Entwurf einer Kommission von 21 Mit- Das Kammergericht hat in der Sache Auer und Ge­gebunden, wie bei der Wahl zwischen Zuchthaus gliedern überantwortet. Dieses Mal wird's ernst und die nossen   wegen Vergehens gegen das Vereinsgesetz auf die und Festung, bei welcher die Ehrlosigkeit der Gesinnung Börsenspieler aller Art, ob Arier oder Semiten, ob durch den Rechtsanwalt Dr. Herzfeld eingelegte Beschwerde einzig den Ausschlag giebt. Man halte nun nebeneinander die adeliger oder bürgerlicher Abkunft müssen sich darauf entschieden, daß die Strafkammer und nicht das Schöffen­beiden fast gleichzeitig wegen des nämlichen Delikts gefällten vorbereiten, etwas genauer als bisher angesehen gericht zuständig und die Bestätigung der vorläufigen Urtheile, einerseits gegen Liebknecht, der mit vier Monaten zu werden. Von der Börse zur Margarine, ebenfalls Schließung der betreffenden Vereine" und Organisationen Gefängniß, andererseits gegen den Redakteur des natürlich im Interesse der armen Agrarier. Ein sehr durch die Strafkammer gerechtfertigt ist. antisemitischen Deutschen Michel  ", der mit zwei Monaten erbauliches Schauspiel bot der Vertreter des Seidenweber­der ehrenvollen tavaliermäßigen Herr Oberstaatsanwalt Drescher hat der National Festungshaft bezirks Crefeld, Herr Bachem, als er die agrarische Müße Beitung" auf die Erklärung des Grafen Findenstein ( custodia honesta) bedacht wurde. Wo liegt die aufsetzend, dem Reichstag flar machte, daß es zum folgende Erwiderung zugehen lassen: größere Ehrenhaftigkeit der Gesinnung? Aber der besten der Landjunker nothwendig sei, sofort eine Gegenüber der neue Thatsachen nicht enthaltenden Sozialdemokrat als solcher gilt für sagen wir Margarineftener einzuführen. Die katholischen Arbeiter Erklärung des Grafen von Finckenstein in der Streng- Zeitung" minder ehrenhaft, zwar nicht als infam, ehrlos, mögen's fich merken, wie ihre Vertreter bemüht vom 9. Januar 1896 und gegenüber dem an diese Erklärung f aber als anrüchig im Sinne des alten römischen und ger sind, ihnen das durch die scheußlichen Erwerbsverhältnisse der Presse zum Ausdruck gebrachten Verlangen einer Gegens manischen Rechts. nothwendig gewordene Buttersurrogat, die Margarine, zu äußerung meinerseits habe ich zu erklären, daß es nicht meine Freilich sind wir nicht wenigstens jetzt noch nicht, vertheuern und zu verekeln. Die Lorbeeren des ver Aufgabe sein kann, mich in eine öffentliche Polemik einzulassen. was mancher bedauern mag- so weit wie das römische Reich floffenen Gehlert, der bekanntlich die Margarine blau Ich beschränke mich darauf, Berwahrung einzulegen gegen zur Zeit der chriftlichen" Cäsaren Arcadius   und Honorius  , färben wollte, scheinen dem Zentrumsredner keine Ruhe zu bie bringliche Angelegenheit vom 1. August bis zum 9. Sep­die thatsächlich unrichtige Darstellung, als habe welche nicht nur den Hochverräther selbst mit Strafe be- laffen. Herr Bachem, der mit seinem Schmiedegeschäft tember geruht. Ich fann lediglich nur bezug nehmen auf drohten, sondern auch die Söhne ehrlos, alle Kinder erb- nicht mehr genug hat und auch Färberei treiben meine ausführliche Beugenaussage und die in derselben akten­unfähig machten, den Mitwisser, der das Denunzianten- Hand- will, forderte mit der ihm eigenen Lebhaftigkeit mäßig belegten Thatsachen, durch welche die Ausführungen wert verabscheute, zum Mitschuldigen stempelten und Ehr eine Färbung der Margarine. Rosa, gelb, blau, des Grafen von Finckenstein widerlegt werden. Auf grund losigkeit über den verhängten, der sich für einen Hochver grün, ganz gleich, nur färben soll man

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dieser Thatsachen ist denn auch der Gerichtshof,

des Grafen von Findenstein vom 1. August 1895 unterbreitet worden ist, zu der mit den Erkenntniß­

räther auch nur verwandte. Zwar haben unsere Byzantiner am liebsten schwarz, worauf er sich am besten versteht. Herr welchem insbesondere auch der Wortlaut der Eingabe das Reich noch nicht auf den Gipfel der Cäsarenkultur Bachem schwelgte so sehr in Farben, daß er die Margarine gehoben, daß, wie nach jener berüchtigten lex quisquis fteuer auch nach mehr oder minder kräftigen Farben ab­des Jahres 397 n. Chr., Straflosigkeit und eine be- stufen will.

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gründen veröffentlichten e st stellung gelangt:

daß wohl selten ein Fall vorgekommen ist, in welchem der angetretene Wahrheitsbeweis so zerschellt ist an den klaren und durchsichtigen Thatsachen wie im vorliegenden Falle, und

daß das Vorgehen der Staatsanwaltschaft von Anfang an pflichttreu und unantastbar gewesen ist: vorsichtig, nicht vorschnell, aber sicher und zwar- wie bes sonders hervorgehoben wurde nicht blos in der Zeit bis zum Antritt meines Ferienurlaubes und in der Zeit nach dessen Beendigung, sondern auch in der Zwischenzeit vom 15. Juli bis Ende Auguft."

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sondere Prämie für solche Theilnehmer an einer Nach dem Zentrum ritt der streitbare Podbielski ins Verschwörung ausgesetzt wäre, welche die doppelte Feld, um den oftelbischen Junkern die Margarine aus dem Schurkerei eines Verraths an ihren Genossen be- Wege zu räumen. Der General schien mit seiner Phantasie gchen; daß zwar die Erhebung aller sonstigen peinlichen in Rußland   zu weilen, denn er sprach von Stearinkerzen, Anklagen gegen Eltern und Kinder, nicht aber die Anzeige die angeblich mit der Margarine verzehrt werden. derselben wegen Majestätsbeleidigung als Enterbungsgrund Im übrigen wollen die Konservativen den Entwurf gilt, wie nach Justineanischem und damit allerdings nur ausbauen, d. h. in agrarisch- konservatives Deutsch übersetzt, traditionell nach gemeinem Rechte; daß Kronzeugen ge- die Herren wollen den Entwurf verschärfen und aus dem züchtet und Eltern und Kinder als Denunzianten gegen selben für die nothleidenden Junker einige Millionen einander gehegt werden. herausschlagen. Der Zorn macht den Redner- sagten Diese auf attenmäßige Thatsachen gestützte Aber den Begriff der Majestätsbelei digung in unserem die alten Römer; der Arbeitergroschen macht den richterliche Feststellung ist für mich dergestalt maß= heutigen Sinne kannte Rom   selbst in den Zeiten des Reduer, sagen wir. Denn nur die Arbeitergroschen, die gebend, daß ich in eine weitere Erörterung der Angelegenheit Byzantinismus nicht; er ist allermodernstes Produkt. durch Verekelung oder Vertheuerung der Margarine mich nicht einzulaffen habe. Vor Augustus   konnte ein Majestätsverbrechen zu den butterverkaufenden Junkern in die Tasche ge- Berlin  , den 11. Januar 1896. dem auch der Hochverrath gerechnet wurde nur durch lootst werden sollen, find die Ursachen dieser Drescher, Oberstaatsanwalt. Handlungen nicht aber durch bloße- mündliche oder Margarinberedsamkeit. Noch mehr oder weniger lange schriftliche Daß Herrn Drescher das Hannöver'sche Erkenntniß Worte verübt we. den. Erst Augustus erhob Reden des nationalliberalen Krüger, antisemitischen vollkommen zum Abschluß der in Hannover   erörterten auch die gegen den Kaiser gerichteten Schmähschriften( Wind-) Müller und polnischen Krzyminski zu Majestätsverbrechen  . Schmähre den wurden wurden nur das Haus vertagte sich bis Montag. Unserseits wird dann Frage genügt, glauben wir gern. Andere Leute indeß find vorübergehend unter den despotischsten Tyrannen fin gleicher Horn reden. nicht so genügsam. Es giebt nun einmal eine Deffentlich Weise bedroht: aber selbst unter Theodosius  , Arkadius   und Nachträglich sei noch erwähnt, daß sich vorgestern ganz Aber was Herr Drescher vorgebracht hat, um die erstaun feit, die die Sache bis auf den Grund geprüft haben will. Honorius   war die Strafverfolgung in diesem Falle von der unbemerkt von dem Schreiber dieses ein großes Ereigniß liche Verzögerung der Verhaftung Hammerstein's zu er besonderen Genehmigung des Beleidigten in den heiligen Reichstags( nicht Reichs-) Hallen vollzogen erklären, reicht bisher nicht hin, um volle Befriedigung mit abhängig. hat. Wie in nationalen" Blättern zu lesen, hat nämlich Was das Recht des Mittelalters anlangt, so der Reichstag   während der Stebe des Grafen Kaniz ben dem Walten der Staatsanwaltschaft zu erwecken. Nede Einen weiteren Beitrag bringt zur Erläuterung dieser sträubte sich selbst der blutige Hexenverbrenner Carpzow, einstimmigen Willen Deutschlands   in der Transvaalfrage" Angelegenheit der Rechtsanwalt Jonas in der Nation. Schmähungen gegen den Herrscher als crimen laesae feierlich und imposant bekundet. Die Thatsache ist: Herr Er spricht sein Bedauern aus, daß die Staatsanwaltschaft majestatis( Berbrechen der verletzten Majestät) zu verfolgen. v. Kanit murmelte mit noch tonloſerer Stinime als sonst die Aften des in Frankfurt   a. M. von Herrn v. Hammer. Noch bis auf Feuerbach  , den größten Kriminalisten der etwas von deutschen   Interessen irgendwo, und von dem stein angestrengten Privatklageprozesses so spät eingefordert neueren Beit( 1775-1883), unterschied man zwischen der Dutzend( nicht einmal Bäcker duzend) Zuhörer stieß wohl habe. Hätte sie das Anfang Juli gethan, sie würde dann Beleidigung des Landesherrn als Herrscher und als die Hälfte irgend einen Laut hervor, den wir für einen in einem Schriftfah vom 20. Juni 1895 das ge Privatman n. War das Staatsoberhaupt nur als unterdrückten Hustenanfall gehalten hatten. Es war aber, sammte Beweismaterial in Beziehung auf Privatmann beleidigt, so wurde dies als eine schwere, wie wir nun wissen, kein unterdrückter Hustenanfall, son die des Vergebungen aber gewöhnliche Beleidigung oder aber als Ehrfurchts- dern ein Ausbruch nationaler Begeisterung" und" die mit Ausnahme der damals noch nicht bekannten Urkunden­Freiherrn von Hammerstein verlegung gefühnt, nicht als Majestätsbeleidigung. Stimme des deutschen Volkes". Die arme Germania fälschungen, unter ausgiebiger Beugenbenennung zusammen. Und in dem gesammten älteren deutschen Strafrecht, muß arg verschnupft sein, was allerdings nicht zu ver getragen gefunden haben. Am 20. Juni und Anfang insbesondere auch in der württembergischen Kodifikation wundern. Montag: Margarine und Gerichtsverfassungs- Juli befand sich Herr v. Hammerstein noch in Berlin  . von 1839, der braunschweigischen von 1849, der badischen Gesetz.- Man sollte meinen, die Frankfurter   Behörde hätte von 1845, der sächsischen von 1855 bezw. 1868 ist die Zum Verfahren gegen Auer und Genoffen. jenes ihr zugegangene Beweismaterial alsbald der Majestätsbeleidigung noch als Antragsdelikt behandelt. Die Abgeordneten Auer, Bebel, Gerisch, Berliner   Staatsanwaltschaft zur weiteren Veranlassung Wie haben wir es doch so herrlich weit gebracht!" Liebknecht und Singer haben darauf verzichtet, übermitteln dürfen. Ferner theilt Herr Jonas mit, Einstellung des Verfahrens in Sachen des Vereins- daß die von dem Staatsanwalt als zweideutig und räthsel­ihren Rundgang begonnen, kam jetzt auch hier vorüber Georginen's Stand längere Zeit verweilte, ihre Grüße gnädig und ließ sich Clotilde und deren Mutter vorstellen. erwiderte, da war das Aufsehen ein gewaltiges.

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Clotilde.( Nachdruck verboten.) Roman aus der Gegenwart von

H. W. M. von Walthausen. Clotilde erhielt noch eine besondere Einladung. Sie war vornehm, aber einfach gekleidet, ihre zarte Jugend­frische gab ihr einen seltenen Schmuck.

Bur bestimmten Stunde brachte der Wagen die beiden neugierig Erwartenden nach dem Bazar.

Georgine wußte mit Würde und feinem Anstand den sie mit Scheu austaunenden Blicken zu begegnen. Sie wurde zur Gräfin Klary geführt.

Von dieser wurden Georgine und Clotilde, nicht ohne prüfende Blicke, gnädig empfangen und einigen Damen vor­gestellt. Die Toiletten der Damen waren alle wegen des zu er wartenden föniglichen Besuches sehr gewählt und kostbar, aber Georgine überstrahlte sie, ihr neues Pariser Kleid, das rothe Cammtkostüm erregte allseitig Bewunderung, aber auch neidisches Flüstern.

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Gräfin Klary, ihre Begleiterin eröffnete ihr, daß diese beiden Neulinge dem Liebeswerke die größten Einnahmen, an 600 Thaler, zugeführt.

Frau von Bergkuhn brachte ihnen darauf einen aus­führlichen Dank dar im Namen des Cäcilien- Vereins.

Der König unterhielt sich sogar in sichtlichem Wohl gefallen mit Clotilde, indem er viele Gegenstände auß­suchte.

War auch Clotilde hocherröthet, so antwortete sie doch mit ihrer glockenhellen Stimme in findlich naiver Un befangenheit.

Auch Kurt von Bergkuhn, ihr Mann, war anwesend. Er schien sich von seiner Krankheit wieder erholt zu haben. Der König gab ihr darauf für die gekauften Waaren Er fah Clotilde und es durchzuckte ihn. Die alte brei Hundertthaler- Scheine und ließ Clotilde eine weiße, Lüfternheit entflammte wieder den faum genesenen Roué. goldgestickte Schärpe, die er am Nachbarstande gekauft, über­Die weltmännische Sicherheit und Artigkeit, mit der er sich reichen. Georginen näherte, bewies, daß er einen Plan gefaßt hatte. Während seine Frau der Suite, welche die Königin umgab, folgte, verweilte er bei Georgine und begann: ,, Gnädige Frau, endlich wird mir die Ehre zu theil, die Dame tennen zu lernen, an deren Adresse ich einft Briefe richten durfte, damit sie in die Hände Ihrer Kousine gelangten." So sind Sie Herr von Bergkuhn?"

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Mein Name, zu dienen. Immer hoffte ich Ihre Ver­Gräfin Klary führte nun Georgine mit ihrer Tochter wandte einmal sprechen zu fönnen, vergebens, fie weicht mir an den Verkaufsstand und übergab ihr allerhand kostbare aus und versagt mir selbst brieflichen Verkehr. Und doch Waaren. Es bestanden diese aus vielen mit Stickereien möchte ich sie nur noch einmal sprechen, damit sie ein gutes versehenen Etuis, japanischen Rästchen und indischen Nipp- Wert vollbringe." fachen, höchst geschmackvoll in drei Abtheilungen zu ein- drei und fünf Thalern aufgestellt. Die Gegenstände waren den Besuchern anzupreisen, es wurde Geld entgegen genommen, aber nichts herausgegeben.

Die Nachbarin Georginen's bot gehäkelte Rissen, Decken und gestickte seidene Schärpen, während die Nach­barin zur Linken lebende Blumengebinde, Bouquets und Sträußchen feil hielt.

, D, das wird sie schon thun. Lassen Sie auch mich an einer guten That theilnehmen, indem Sie mich zur Ver­mittlerin außersehen."

Georgine hing sogleich ihrer freudestrahlenden Tochter diesen blendenden, sich vortheilhaft vom blauen Kleide abhebenden Schmuck um die Schulter.

Als die also Deforirte freudigen Auges ihren Dank stammelte, nickte der König und ging mit einem zufriedenen Lächeln weiter. Nun drängte sich das Gefolge ebenfalls heran, das junge, schöne Mädchen zu sehen.

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Bergkuhn fühlte sich beobachtet. Er faßte nach einen verwaist dastehenden, mit Mosait ausgelegten Hand­schuh Rasten, und indem er seine Geldbörse 30g, zählte er sehr umständlich fünf Thaler in Kleingeld auf. Dabei sprach er weiter: Fräulein v. Boheimb hatte in Fräulein Mary Segler eine Pensionsfreundin gefunden, mit der sie wohl noch korrespondirt. Der Verlobte der selben, der Lieutenant v. Scheven, wartete vergebens auf Das ist es, worum ich Sie bitten möchte." Avancement und trat deshalb in italienische Dienste. Dort Der Saal füllte sich allmälig mit Besuchern, und bestieg er bis zum Hauptmann, wurde aber im Kriege sonders fanden Georgine und Clotilde Zuspruch und Räufer. schwer verwundet. Bor seinem Sterben vermachte er, wie Unter den Herren war nur von Clotilde Brambach ich hörte, dem Fräulein Segler sein ansehnliches Landgut. die Rede. Keiner wußte bis jetzt, daß in der Stadt eine Diese seine einstige Verlobte ist aber wie spurlos ver­solche duftige Blume im Ersprießen stand. Jeder bewunderte schwunden. Sie soll zur Bühne gegangen sein, hat dort die zarte, hohe Gestalt, die so frische Jugend und doch so nicht gefallen und darum ihren Aufenthalt verheimlicht. feine Manieren zeigte. Ich möchte nichts unversucht lassen, um der vielleicht in Not lebenden Schauspielerin die Sonne des Glückes auf­gehen zu lassen, um ihr die edle That treuer Liebe zu ver­künden, die für ihre Zukunft sorgte. Fräulein Blanka von Boheimb ist die einzige, die vielleicht Nachrichten von ihr besitzt." O, da gilt fein Säumen," sagte Georgine, noch heute will ich zu Blanka hin, sie muß das schöne Wert voll­bringen, wenn irgend möglich."

Der große, runde Ausstellungssaal war festlich erleuchtet. Eine Militärkapelle spielte prächtige Konzertstücke. In der Mitte des Saales war ein großer Springbrunnen, um diesen rothe Sammetbänke. In weinlaubumrankten Nischen wurden Ihr niedliches Gesicht und das blonde Lockenköpfchen Erfrischungen dargereicht. ließen erkennen, daß sie noch ein halbes Kind war, ihre Georgine wie Clotilde benutzten diesen Andrang und Größe, das lange himmelblaue Kleid und die blendend hatten bald ihr Waarenlager fast ausverkauft. weißen Handschuh sagten, daß fie schon eine Ein eleganter Herr, Baron von Rürdorf, wie er sich große Dame sei. Ihre außergewöhnliche, neue Georginen vorstellte, bat diese, ein Bouquet von ihm ent- scheinung fand daher viele Verehrer und Clotilde machte gegen zu nehmen. Aus diesem Bouquet nahm Clotilde eine gute Einnahmen. Viele Herren schenkten ihr Blumen Nose und steckte sie an ihren Busen, was sehr auffiel. fträußchen, sie nahm indeß keines, wenn der Geber ihr zu­Rannte sie diesen Herrn? vor nicht etwas abgekauft.

Die Königin, welche an der anderen Seite des Saales

Als nun gar der König tam und bei Clotilden's und

Darf ich dann morgen nach dem Resultat Ihrer freundlichen Bemühungen in Ihrer Wohnung fragen?" ( Fortsegung folgt.)