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Um das Dach über dem Kopf. Arbeiter der Stirn

Räumungs- Irrungen und Wirrungen.

Unter allen üblen Folgen des Krieges ist die Wohnungsnot vielleicht mit die schlimmste. Das Wohnungselend wird zur Quelle unerhörter Familientragödien, sensationellster Gerichtsdramen, schau­riger Selbstmorde. Hier zwei Fälle harmloserer Räumungsirrungen und wirrungen, die in Moabit ihren Abschluß fanden. Am 16. Juni vorigen Jahres gab es in einer Straße im Norden großen Menschenauflauf. Vor dem Hause Nr. 18 stand ein Plattenwagen mit Möbeln, Schupobeamte sorgten für Ordnung, Möbelstücke wurde hin- und hergezerrt, eine Kellerwoh­nung, die einer arbeitslosen Familie gehörte, sollte geräumt werden. Der Endeffekt war eine Anklage gegen die Eheleute B. und den Arbeiter R. wegen Hausfriedensbruch , Nötigung, Drohung, Wider­stand gegen die Staatsgewalt. Das ganze hatte aber eine Vor­geschichte. Das Ehepaar B. er ein flappriger Arbeiter, sie eine franke Frau, von deren Kindern drei in einer Nervenheilanstalt und zwei zu Hause lebten, mußten ihre Wohnung räumen. Nach langem Suchen fanden sie eine Kellerwohnung. Der Portier er­

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In diesem Hause,

letzten Woche der Exekulir Ausschuß der Sozialistischen

Arbeiter Internationale.

Stirn und und Faust.."

Bon Hans Bauer.

Ich habe auf der Post einen Schalterbeamten beobachtet. Er trennt von großen Bögen Marken ab und zählt Karten aus. Die geistige Leistung, die er zu verrichten hat, besteht darin, daß er richtig multipliziert und daß er seine Bücher in Ordnung hält.

Ich habe einen Autobuschauffeur beobachtet. Seine Arbeit ist| Blumenkreuzung ersinni, der Elektriker, der einen schwer zu finden= ein stetes Dbachtgeben auf die Ereignisse der Straße, ein stetes Ab- den Leitungsdefekt beseitigt: fie alle arbeiten schöpferisch. Der Ge­schägen vermutlicher Bewegungen fremder Bassanten und Gefährte, schäftsmann hingegen, der Kleiderstoffe verkauft, der Theaterkassierer, ein stetes Auf- der- Lauer- Liegen gegenüber den leberraschungen plög- der Eintrittskarten verkauft, der Geschäftsführer, der im großen Hotel licher Verkehrsschwierigkeiten, ein stetes Kalkulieren, wie dieser oder die Kellner anweist: sie alle arbeiten mechanisch. Das klingt zunächst jener Situation zu begegnen sei. Dazu lastet eine ungeheure Berant- nach bloßer Begriffsklärung, nach bloßer theoretischer Unterscheidung, wortung auf ihm. Er ist im Laufe eines Tages vielhundertfach Hüter aber es knüpfen sich eminent praktische Folgerungen daran und die und Betreuer fremden Lebens. atuteste mündet in den Ruf: Hinweg mit diesem scheußlichen, lächer­lichen, nichtswürdigen Berechtigungsunfug! Die Stegliger Bäder haben kürzlich darüber verhandelt, ob sie nicht von den Lehrlingen die mittlere Reise verlangen sollten. Die Dresdener Schlosser-, die Zwickauer Friseurinnung haben diese Forderung zum Beschluß er­hoben. Ich selbst fenne einen jungen Mann, der Eintrittskarten für ein der Kommune gehörendes Institut verkauft. Das ist eine sehr eintönige und zur Entwicklung geistiger Fähigkeiten wenig geeignete Beschäftigung. Aber der junge Mann hat Ovid und Homer im Original gelesen und versteht sich auf höhere Mathematik. Er hat das Abtjur und hätte er es nicht, so ginge er wohl heute nicht der so furchtbar intellektuellen Kopfarbeit des Einlaßkartenverkaufs nach, sondern der sagen wir einmal: ganz gemeinen Handarbeit des Autobuschauffierens.

Ich habe einen Kabarettisten beobachtet. Er singt seit Jahr und Tag nach Kompositionen, die andere Leute schufen, dumme Texte,

die andere Leute erdachten.

Nun muß man wissen: Der Autobuschauffeur gehört der uns ge­läufigen Klassifizierung nach zur Kategorie der Handarbeiter( und mit Geist hat seine Arbeit demnach nichts zu tun), der Schalterbeamte ge­hört zur Kategorie der Kopfarbeiter( und mit Geist hat seine Arbeit demnach viel zu tun), der Kabarettist gehört zur Kategorie der Künstler( und mit Geist hat seine Arbeit demnach alles zu tun).

Man ist sich heute meithin darüber einig, daß Arbeit Arbeit be: deutet, und daß es für die soziale Eingliederung nichts ausmachen dürfe, ob es sich um Hand- oder Kopfarbeit handelt; beides ist pro­duktiv, beides vonnöten. Das Borurteil von der ökonomischen und gesellschaftlichen Ungleichwertigkeit der Hand- und Kopfarbeit scheint also glücklich besiegt, aber nun gilt es, den nächsten Schritt zu tun und nicht den Maßstab der schmuzigen oder sauberen Hände, sondern den der erforderlichen geistigen Energie an diese und jene Arbeit zu legen. Tausendfach, so stellt sich dann heraus, ist Handarbeit Kopf oder, besser gesagt, schöpferische Arbeit, und tausendfach ist Kopf arbeit Hand- oder, besser gesagt, mechanische Arbeit. Der Tischler, der einen neuen Schranktyp schafft, der Gärtner, der eine neue

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Der lebende Leichnam." Capitol.

zum erstenmal

Tolstois ergreifende Legende von dem verlorenen Menschen, der, von Nächstenliebe und Wahrheitsfanatismus getrieben, feinen anderen Ausweg aus seiner verfehlten Ehe findet, als den lebendigen Leichnam zu spielen, hat die ersten Schauspieler Rußlands und Deutschlands in seinen Dienst gestellt. Auch gefilmt worden ist der Stoff bereits wiederholt. Trotzdem ist der russisch- deutsche Gemein­schaftsfilm feine überflüssige Sache. Im Gegenteil, er ist ein voll­gültiger Beweis, daß ein guter Film sehr wohl neben einem großen Dichtwerf bestehen kann. Zwei der ersten russischen Regisseure haben sich in die Arbeit geteilt: Fedor Orzep, dem wir den Gelben Baß" verdanken, hat Manuskript und Regie besorgt, Pudom tin, dem Hause der Transportarbeiter in London , lagle in der dessen Starm über Afien" eben erst bei uns Triumphe feierte, spielt eine Filmrolle: den Fedka. Wie weit er darüber hinaus an der gesamten Anlage beteiligt ist, kann dahin-| gestellt bleiben, da der russische Film immer eine Rollettivarbeit ist. Was uns an dem russischen Film so start gefangen nimmt, ist der Eindruck der absoluten Echtheit. Das Thema ist schon an sich spezifisch russisch, und nun wird es von echt russischen Menschen durchgeführt. Freilich geben die Russen ihm einen etwas anderen Charakter: fie aktivieren es. Tolstois Drama ist ein Spiegelbiid seelischer Konflikte. Die Bolschewisten machen eine Anklage daraus, gegen die russische Autorität von ehemals, gegen das ganze zaristische gegen die russische Autorität von ehemals, gegen das ganze zaristische System. Sie machen aus Tolstois ethischer Schamade so etwas wie eine Fanfare. Immer wieder erscheinen die bei den Russen beliebten symbolhaften Ausschnitte, die den Staat, die Kirche, das Gesez repräsentieren, den Zuschauer immer wieder daran erinnern, daß sie es sind, die all dies Leid verschulden. Stellenweise wird der Film zum Kampfruf für eine vernünftige Chefcheidung.( Sch fage nicht, daß es ein Fehler sei.) Aber ganz abgesehen von der Tendenz: wie realistisch und lebendig spielt sich das ganze ab. Dieser Budowtin- Fedla ist wirklich dieser russische Mensch, der alles so ungeheuer ernst nimmt und in seiner Paffivität das eigene Leid und den eigenen Untergang auf sich nimmt. Dieses Gesicht mit seinen verinnerlichten Zügen ist von vornherein gekennzeichnet! und melche Fülle interessanter Köpfe um ihn! Maria Jacobini paßt ihrem Aeußeren nach gut in das slawische Milieu, aber ihr Ausdruck ist auf die Dauer zu schwer, zu tragisch. Die russischen Regiffeure verstehen es sonst meisterlich, immer neue Gefichter zu zeigen. Was für schreiend echte Typen haben sie hier aus dem Bolfsleven geholt: diese Chefcheidungszeugen, diese Prostituierte ( Maretzkaja), diese prachtvollen Zigeunerinnen, diese Wirtshaus­besucher! Auch die Vertreter der höheren" Stände sind ausgezeich net charakterisiert: die fatten Repräsentanten von Staat und Kirche, die seelisch verfetteten Bourgeois,

teilte die Erlaubnis zum Einzug. Doch kaum hatten die Eheleute einige Zeit in der Kellerwohnung gehaust, als der Hauswirt die Räumung morderte: er habe seine Einwilligung zum Ber­mieten nicht gegeben und ein Mietskontrakt läge nicht por jagte er. Das Ehepaar meigerte fich zu ziehen, eine Räumungsflage wurde eingereicht, der Gerichtsvollzieher gab eine Räumungsfrist. Am 14. Juni erschien der Gerichtsvollzieher und erreichte es, nach anfänglichem Sträuben, daß das Ehepaar seine Sachen auf den Flir brachte und die Wohnung abschließen und versiegeln ließ Wo sollte nun B. mit seiner Familie bleiben. Er ging ins Polizei­revier, man verwies ihn hier an das Asyl für Obdachloje, er mollie nichts davon hören. Seine Freunde meinien, es sei ein Skandal, daß der Mann obdachlos fei, sie erbrachen die Tür, transportierten die Möbel in die Wohnung zurück und so war das Wohnungsproblem für das Ehepaar B. gelöst. Der Gerichtsvollzieher fand am nächsten Tage zu seinem großen Erstaunen die Eheleute wieder in der Woh nung. Am 16. Juni erschien er mit einem Wagen in Begleitung voit vier Schupos, erhielt keinen Zutritt zur Wohnung, holte einen Schloffer, ließ die Tür aufbrechen; im Zimmer war die Frau mit den Kindern. Sie begann zu schreien, zerschlug die Fensterscheibe und schickte ihr Töchterlein die Rot- Front- Leute holen. Noch ehe fie tamen, mischte sich ein Arbeiter in die Angelegenheit, nahm Bartei für die Frau und schien nun, als die Rot- Front- Leute anlangten, ihr Wortführer zu sein. Er versuchte auch Möbel vom Wagen her­unterzuholen und wurde schließlich zur Polizei gebracht.

Das Gericht erster Instanz verurteilte den Ehemann B. megen Hausfriedensbruch, Bedrohung und Nötigung zu einem Monat Ge­fängnis, Frau B. zu zwei Wochen drei Tagen und den Arbeiter R. wegen Widerstandes zu drei Monaten Gefängnis. In der zweiten Instanz machte R. geltend, daß es wohl noch ein höheres Recht gebe, als das in den Paragraphen; er sei zwar einfacher Arbeiter, bilde sich das aber ein". Das Gericht jah die Sache milder an und er fannte auf einen Monat Gefängnis für R. und eine Woche für B. Beide erhielten Bewährungsfrist. Frau B. war wegen Krankheit nicht erschienen.

Bouillonwürfel gegen die Kälte.

Wie die Reichsbahn ihre Fahrer schüht.

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Der Film erlaubt sich mit Recht vielerlei Freiheit; er er: findet ganze Szenen dazu: die bezeichnende Episode mit dem ver­suchten Ehebruch und seinen klassischen Zeugen. Er malt aus, ver­liebt sich manchmal ins Detail, wo das russische Wirtshaus oder das unverhüllt gezeigte Elend des Obdachlosenasyls gezeichnet wird. Grandios ist die Gerichtsverhandlung mit den satirischen Streif­lichtern auf das elegante Gesindel, das nur Sensation sucht, und die geschäftsmäßige Unintereffiertheit des Gerichts. Wenn Fedja schließ lich ganz allein ist in dem großen leeren Saal, so hat man das Gefühl: der ehrliche, reine Mensch( und Tor) hat in dieser ruffi schen Gesellschaft nichts zu suchen. Er muß sterben, weil er nicht

in sie hineinpaßt.

D.

Die Reichsbahn will auch etwas gegen die Kälte für ihr Fahr­personal tun. Sie ist auf Drängen der Organisationen in Erwä= gungen eingetreten, wie man helfen tann. Stellenweise hilft man bereits dem besonders durch die Kälte leidenden Loko­motioperfonal. So hat z. B. ein Maschinena mt angeordnet, daß jedem Lokomotivbediensteten im Nachtdienst zwei Stüd, im Tages- Vereins bestimmter Ausschuß wählten auf Grund der von der dienst ein Stüd Bouillonwürfel ausgehändigt werden soll,

Die Deffentlichkeit wird mit Recht fragen, mas soll das Loto motinpersonal mit einem trockenen Bouillonwürfel auf der Lokomo­tipe, wo feine Rochgelegenheit vorhanden ist, anfangen. Das Ber jonal selbst empfindet es als einen grausamen Biz der Zeitgeschichte, wenn derartige Hilfsmittel das Ergebnis der wochenlangen Ermä­gungen sind.

Eine Stellung für Coolidge . Eine New- Yorker Schiffahrtsgesell. schaft hatte Bräsident Coolidge für die Zeit nach seinem Amisqustriti einen gut bezahlten Boften angeboten. Coolidge antwortet mit dem lafonischen Telegramm ,,, er fuche feine Stellung".

Dem Außenkommissar Tschiffcherin wird gestattet, seine Kur im Auslande um mehrere Monate zu verlängern Tschitscherin wird wahrigheinlich noch brei Monate in Masianbe bleiben,

Der neue fünstlerische Leiter der Volksbühne. Der Borstand der Volksbühne und ein von der Verwaltung des Theaterleitung geführten Borverhandlungen Karlheinz Mar tin zum tünstlerischen Leiter des Theaters am Bülowplay. Mar­tin wird mit Beginn der neuen Spielzeit in die Direktion Neft eintreten.

Karlheinz Martin gehörte bereits zu den Boltsbühnentandi­daten bei der legten Wahl eines künstlerischen Zeiters, aus der damals Herr Holl hervorging. Der große fünstlerische Ruf, der Karlheinz Martin vorausgeht, wird sich hoffentlich auch in der Boltsbühne bewähren. Als Regiffeur hat Martin bereits mannig­fache Gelegenheit gehabt, sein können in Berlin zu erweisen.

Das Theater im Momiralspalaft fchließt au 15. Februar feine inter­jaijou. Dann bleibt das Theater megen einiger baulicher Veränderungen hurge Beit gefchloffen unb eröffnet feine neue Spielzeit mit einer neuen Senfemierung Sem Soller.

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Der Arzt muß Medizin studiert haben, der Lehrer muß sich auf Pädagogit verstehen: das ist klar. Berufsschulung ist nötig. Aber nicht nötig ist, daß der Angestellie in der Konfektion die Differential­rechnung beherrscht, denn in der Regel dürfte er bei der 2usstellung seiner Bons mit dem großen Einmaleins auskommen. Die Haupt­schlacht gegen die gesellschaftlichen Geltungsbedürfnisse der Steh fragenproletarier ist vor Jahrzehnten schon geschlagen worden. Es galt damals, die soziale Lage derer unter die Lupe zu nehmen, die sich als Kopfarbeiter bezeichneten. Heute gilt es, zur Hauptschlacht gegen die Bildungsprivilegien zu rüsten, und unter die Lupe wird zu nehmen sein, welches Quantum... nein, nicht an zusammenge­ramschter Bildung, sondern an schöpferischer geistiger Fähigkeit für die Ausfüllung dieses und jenes Berufes nötig ist.

,, Der weiße Harem."

Ufa Palaff am 300.

Blutsbrüderschaft" ist einer der Kolonialfilme, die den stärksten Eindruck hinterließen. Daher macht man jetzt eine Propaganda mit dem Autor der Blutsbrüderschaft". Aber bei einem verfilmten Roman kommt es in erster Linie auf den Regisseur und in zweiter Linie auf den Schreiben des Drehbuchs an, während der Autor mur eine ziemlich untergeordnete Rolle spielt. Und wenn man den Inhalt des weißen Harems betrachtet, dann muß Percival Wren früher mur zu einem Zufallserfolg gekommen sein.

Eine unerzogene, reiche Frau, die sich zu ihrem Vergnügen in der Wüste aufhält, will durchaus von einem ihr zusagenden Offi­gier geheiratet werden. Rachdem sie sich in unmögliche Situationen begeben hat, diverse Whale von Arabern geraubt und von dem Offi­zier befreit morden ist, wird die Handlung endlich reif zum guten Ende.

Es ist einfach glatt unmöglich, attelang die Wüstensöhne, gleid) einem Treudeutschen, der um die Weihnachtszeit Gänsebraten riecht, nach weißen Frauen schnüffeln zu lassen. Ja, hunderte von Krie­gern unterbrechen sofort ihre Offensive, wenn einer ruft: Ich zeige euch, wo ihr weiße Frauen findet." Dabei schämt der Orientale sich durchaus nicht der Tönung seiner Haut, im Gegenteil, er ist auf sie eingeschworen. Eine gelegentliche Geschmacksabweichung tommt wohl vor, aber im allgemeinen ist der Orientale nicht auf das abendländische Fehlfarbensortiment eingestellt. Namentlich nicht zu einer Zeit, wo Kamele und Pferde um vieles wertvoller sind als weiße Weiber.

Für den Regisseur John Water ist der Krieg weiter nichts als ein optisches Ereignis, und den Massentod betrachtet er als Volks­beluftigung. Die Wüstenburgen schauen wie Pappe drein, und der Wüstenhimmel sieht aus wie eine buntbepinselte Theaterkulisse. Schauspielerisch bemerkt man auch nicht eine Leistung von Bedeu­tung. Die armen Pferde können einem leid tun, die beim Runter­rutschen von Sandbergen unter schlechten Reitern die Gelegenheit Dieser Film ist ganz be­haben, sich die Knochen zu brechen. stimmt tein Pferdebein wert. Er wurde offenbar nur eingeführt, um die koloniale Sehnsucht und die kriegerischen Instinkte wach­c. b. zuhalten.

Max Hochdorf : Die Herzogin von Lagneais"

Uraufführung am Kottbuffer Stadttheater.

Mar Hochdorfs neues Drama: Die Herzogin von Langeais", das gestern abend am Kottbusser Stadttheater seine Uraufführung erlebte, spielt in einem Pariser Salon in der Mitte des neunzehnten

Jahrhunderts.

Der General Moulriveau, von erfolgreichen afrikanischen Feld­zügen zurückgekehrt, wird von der Herzogin von Langeais in einer Gesellschaft wegen seiner Neigung zu Heines Freundin Jenny Lindt verhöhnt. Er beschließt, auf originelle Weise Rache zu nehmen: Die Herzogin soll ihn begehren, sich in ihn verlieben, und dann wird er sie zurückstoßen. lleber Wirrungen und Berirrungen erreicht der General ſein Ziel. Ursprünglich will er der Herzogin ein Brand­mal auf die Stirn brennen lassen, er begnügt sich aber dann mit feinem Triumph.

besten französischen Beispielen geschulten Dialog behandelt. Nur Dieser anekdotische Stoff wird in einem ausgezeichneten, an fehlt manchmal die notwendige dramatische Spannung. Das Publi­fum bereitete dem anwesenden Autor einen freundlichen Erfolg, der auch der flotten Aufführung unter Scarlas Regie galt. W. Br.

Otto Krille läßt Mitte Februar unter dem Titel Aus engen Gassen" bie meisten seiner sozialen und politischen Gedichte erscheinen. Das Bud) wird im Buchhandel 4 Mt. Toften. Genossen und Interessenten, Bibliotheken usw. fönnen das Buch zu einem Borzugspreis von 2. Mt. beziehen, wenn fie es bis 20. februar 1929 beim Verlag G. Birt& Co., München , Alt­beimered 19, ber Nachnahme beftellen oder ben Betrag bis 20. Februar auf das Botched onto bes Berjaffers Dito Krille, Poftihedamt München 191 92 einzahlen.

Der neue Einaffer Gerhart Hauptmanns . Während der Berliner Geit­woche wird im Deutschen Theater ein besonderer Einafter Abend Gerbart Sauptmanns veranstaltet werben. Bu dem bereits por längerer Zeit ange­fündigten Cinafter Die schwarze Masle hat er fest ein neues Werk ver­faßt, bag ben Titel trägt.Der Herenritt".

Ball der Preffezeichner. Der Verband der Brejsezcichner( Tagespresse und illustrierte Beiti griften) ne: anstaltet am 22. Februar feinen ersten Ball in den Räumen bes 300. Die Besucher werden nmsonst gezeichnet. Starten: Steue Runftbandlung, Tanznenitraße, Kaufhaus des Beftens, Bertheim, Reipsion Clas