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cntfL Aber selbst in Jahren wie dem vorigen, in dem wir lange nicht diese anhaltende und strenge Kälte hatten wie setzt, mußte Verlin zeitweise frieren. Die eigentlichen Ursachen dafür liegen aber nicht in der Ungenügenden Erzeugung. sondern in der ungenügenden B c r c i t h a l t u n g von Brennstoffen. Seit Jahren haben wir eine planmäßige Ver- iorgung der Großstadt Berlin durch eine systematische Brenn- stoffwirtschaft verlangt, immer wieder hatte Berlin Bersor- gungskrisen mit Brennstoffen. Es konnte aber nichts erreicht werden, weil dieselben Kreise, die heute die Panikstimmung er- zeugen, selbst keinerlei Dorschläae zu machen wissen, sch gegen eine planmäßige Brennstoffversorgung auf das schärfste ge- wehrt haben. Die Erzeuger von Panikstimmungen waren noch nie ernste Helfer des Volkes. Sie waren noch immer d i e Schrittmacher des Wuchers, des unvernünftigen Hamster»? und aller derjenigen, die aus der Not des Volkes ein Kapital machen. An eine Lebensmittelnot ist heute nicht zu denken. Es ist die Aufgabe der Polizei, aufs schärfste gegen jeden vorzu- gehen, der die unvorsichtige Panikmache dazu benutzt, die Preise der Lebensmittel heraufzusetzen. Die Gas-, Wasser- und elektrischen Kraftwerke funktionieren und sind ausreichend mit Heizstoffen versorgt, die Eisenbahnen fahren und es kann äußersten Falles eine verspätete Belieferung der Lebensmittel und sonstigen Märkte eintreten, nicht aber eine wirklich empfindliche, zur Not sich steigernde Verknappung. Die Berg - werte und die Braunkohlenindustrie arbeiten, die Stein- kohlenbergwerke unbeschränkt, die Braunkohlenwerke mit etwa zwei Dritteln ihrer Leistungsfähigkeit. Was an Brennstoffen gefördert und erzeugt wird, kann Berlin erreichen. Sicher ist nur, daß im Augenblick und eventuell, wenn die Kälte fort- dauert, auch noch länger eine Verknappung der Brennstoffe eintritt. Hier aber kann keine Aufregung und keine Panik etwas nützen, sondern nur, soweit überhaupt zu helfen ist, die DisziplinderKäufer und die st r e n g e K o n t r o l l e überdieVerkäufer. Darüber hinaus muß von den Be- Hörden alles getan werden, um die Vorräte zu strecken und dafür zu sorgen, daß die Brennstoffe an diejenigen kommen, die sie am allerdriugendsten brauchen. Gegenüber Naturkatastrophen wie der jetzigen, muß not- wendig jede Organisation zunächst versagen, da keine Orga- nifation auf Ereigußse eingerichtet sein kann, die vielleicht alle hundert Jahre einmal wiederkehren. Handelt es sich aber um Katastrophen, dann ist die leichtfertige Züchtung von Panik- stimmungcn, wo Disziplin und Anspannung aller Kräfte not- wendig wäre, ein Verbrechen. Davon unabhängig kann man aber auch aus der heutigen Situation lernen, wie notwendig und wichtig eine voraussehende und planmäßige Versorgung der Milltonenmassen von Weltstädten ist. wie sie die Arbeiter- fchaft schon immer angestrebt hat, und wie ernsthast in der Zu- kunft daran gearbeitet werden muß, daß die organisierte Be- darfsdeckung für die Verbraucher, besonders bei den allernot- wendigsten Lebensbedürfnissen wie Kohlen und Kar- t o f f e l n, für alle Fälle in der Zukunft sichergestellt wird. Kuliurpolitik des Reichsinnenministers. Echulfragen und Lehrerbildung. Der Neichsmimstcr de« Inner» Severins empfing zu einer Besprechung über Schulangelegenhelten Bertreter der deutschen Lehrerschas». Bei dem Empfang wurden die Fragen der Grundschule, des Neichsschulgesetzes, der Lehrerbildung, der Schutpflicht und der .Zuschüsse d«s Neiches zu Einrichtungen aus dem Gebiete des Schul. und Erziehungswesens besprochen. Im Hinblick auf das Retchsschulgesetz wurde von den Aer. tretsrn der Lehrer betont, daß die bisherigen Entwürfe leider lediglich die Schulform hätten nach der tonseistoncllen und weltanschaulichen Seit« festlegen wollen. Der Reichs mini st er de« Innern betonte, daß die Schwierigkeiten des Reichsschulgesetzee eine Folg« der unsicheren politischen Lage sei, und des fortwährenden Wechsels in der Reichsregierung und Im Rcichsinnenministeriuin. Zu einem Reicheschulgesetz, das gegen seine Ueberzeugung sei, werde er(ich nicht drängen lassen. Die Lehrervertreter bedauerten weiter, daß die Regelung der Schulpflicht durch ein Reichsgesetz noch nicht uorangc- kommen sei. Es gäbe heute noch ein deutsches Land(Württemberg ). das die in der Bsrjassung festgelegte achtjährige Schulpflicht nicht durchgeführt habe. Endlich wurde die Notwendigkeit der Durch- sührung der Verfassung im Hinblick auf die Lehrerbildung betont. Der Röichsinnenminister betonte, daß er im Hinblick auf diese Fragen auf dem Verwaltungswege vielleicht einiges erreichen könne.

Herr Adenauer regiert. Jeder Oberbürgermeister sein eigner Außenminister. DieRheinische Zeitung " in Äoln teilt folgendes über die neueste Heldentat des Oberbürgermeisters Adenauer mit: Von der Stadtverwaltung Köln sind inzwischen von der Prella die Herren Dr. S ch« u b l« und Dr. P e t r i alsH i l f s- k»ä f t e für Auslqnbswerbuno" mit einer Vefolbung nach Gruppe 10 übernommen worden. Dr Scheitble wird Süd- ameritaundAsienbefuchen. und zwar zur Anknüpfung persönlicher Beziehungen. Dr. Petri wird zunächst die Kölner Gsichäfte übernehmen, jedoch hat auch er Retsewünsche Nach England sür Köln geäußert. Das städtisch« Verkehrsamt, dem die Herren angegliedert sind hat bereits seit Jahren ein« Koimreß- stelle, die auch bisher die Auslandswerbuna betrieb. Wir sehen hi«r ein« neu« Einrichtung, die mit der Zeit ein größeres Bureau mit ausländischen Korrespondenten notwendig machen wird, obwohl bereit» dos Verkehrsamt über einen ausländischen Korrespondenten(weim wir nicht irren, in Rom ) verfügt." Herr Adenauer hat noch nicht genug mit den deutschen Aus- landsvertretungen. er braucht eigene kurköl irische Botschaster. Jetzt weiß man auch, warum er an Mussolinr' telegraphiert hat: er hat sich als ein eigener Außemvinister gefühlt. Herr Adenauer, so meint dieRheinische Zeitung " hält einen Oberbürgennesttcr, und erst recht einen Oberbürgermeister von KSln. für ein« historische Figur, die an Bedeutung und Wirkungsmöglichkeit mindestens mit den» englischen Außenminister, dem amerikanischen Präsidenten und dem Mikado gleichzustellen ist. Die Emschränkuvg der Einwanderung Reichsdeutscher nach ZlSiC, die der Genatsausschutz beschlossen hat. trifft auch die Skandinavier und Iren. Sie ist aber nur dar Bollzug des Gesetzes von 1924, de» aufzuschieben bisher gelungen war. Ilebrigens hat dsr Beschkuß. eh« er Geletz ipird. noch allerhand Klippen Zu um- ichiffe», so daß es noch nicht sicher ist, ob es dabei bleibt. Rumänien bietet über den Völkerbund oll feinen Mitgstedstaatc» Kriegsächturigsoerträge an.

Krise und Lösung. Eine Mahnung Or. Wirths in derDeutschen Republik"- aber an wen?

In der ZeitschriftDie Deutsche Republik", ursprünglich zur Vertretung aemeinschaftlichcr republikanischer Interessen gsaründet, stößt der Zcntrumsführer Dr. W i r t h einen ver- nehmstchen Krifenjchrei aus. Er selbst bezeichnet seinen Ar- titel als einLamento", und man muß in der Tat sagen, daß Dr. Wirths lebhafte Vorstellungsgabe, fein Vorzug und feine Schwäche, ihn diesmal die Dinge reichlich schwarz in schwarz sehen lassen. Wollte man Dr. Wirth fragen, fo müßte man in der jetzigen Reichskrise fast das End« der Demokratie sehen. Er schreibt nämlich: Diesmal ist die politisch« Lage im ganzen so übel, so ver- giftet, so wenig noch der sachlichen Seit« hin geklärt, daß man oersteheu kann, wenn manche das politisch-parlamentarilch« System als krank und todmüde l-ezeichnen. Es kann wirklich nicht so weiter gehen, wie in den letzten Tagen, sonst endet die zehnsöhrige EMwickliing der Demokratie in Deutschland genau so, wie der L i b e r a l i s:n u s in Italien abgetreten ist. Der ganze Spuk der letzten Wachen und um einen solchen handelt es sich ist der Vorbote des Faschismus. Was ist da noch an An- sehen des parlamentarischen Systems zu ver- l i e r e n? Da zweifellos die Gegner des parlamentarischen Systems diese Sätze noch oft und ausgiebig zitieren werden, wie auch die weiteren Ausführungen Wirths, daßjede* nur noch an seinen eigenen Parteiladen denkt", so soll hier zunächst klar und deutlich betont werden, daß zu derartigem P e s s i- mismus kein Anlaß vorhanden ist und daß wir die jetzige Situation durchaus nicht als so verfahren und gefahr- drohend ansehen. Allerdings darin geben wir Dr. Wirth recht: Einsicht und guter Wille aller Beteiligten tut not. um endlich im Reich zu sachlicher Arbeit zu gelangen. Wenn Dr. Wirth zu Beginn seiner Ausführungen darauf hinweist, daß man sogar, wenn auch nur mit schwersten Mühen, in der Justiz langsam festen Boden unter den Füßsn bekomme, so darf darauf hingeivtesen werden, daß dies eine Frucht des jahrelangen treuen und sachlichen Zusammenarbeitens der drei Weimarer Parteien in Preußen ist. Aber in Preußen soll ja wohl die Wurzel des Reichs- Übels liegen. Dr. Wirths schildert in seinem Artikel die Ent- stehung der Krise und gibt dabei auch eine beachtliche Dar- stellung des so seltsam mißverstandenen Ange- b o t s von zwei preußischen Ministersitzen, das nach der Er- klärung von Dr. Heß das Zentrum der Volkspartei durch Vermittlung Hermann Müllers gemacht habe, und von dem� weder Ueberbringer noch Empfänger etwas wußten. Lassen' wir Dr. Wirth sprechen: Der neu« Parteichef de« Zentrums sprach auch noch davon. daß seine Bereitschaft, die Zentrumssraktinn des Preußischen Land. tages zu bitten, der Deutschen Dolkepartei.zwei Minister Zuzu- gestehe», eine ernste politisch« Realität sei. Ich war selbst Zeuge der Vorgänge, welche diese pollt'sche Realikät schufen. Es war ein außergewöhnlicher Vorgang in der Geschichte der Zentrums- Partei. Zur Besprechung der politischen Lage traten zusammen Mit­glieder des Fraktwnsverbanöe?, des G«sck)äftssüirrrnden Parteioor- stondes, auch solche au» dem Land«, und Mitgfted«r der preußischen ZeMrumsfraktion. Die Beratungen dauerten mehrere Stunden, und

schließlich kam nian im Hinblick aus die politische Loge zum Ent- schluß, die Preußenfrakttrn um ein großes Opfer zu ersuchen. Herr PrälotKaasübernahni es, alsParteivor sitzender dieses Ersuchen an die Preuhensrnktion zu richten. Und die Vertreter der preußischen Fraktion waren bereit, dem Ersuchen des Partei- Vorsitzenden zu entsprechen.. Herr Koos wurde im Hinblick auf die politische Lage sührend. Cr war der Führer in diesem Augenbt-ck. und er führte auch. Uird in dieser Führersdhoft sprach er der Deutschen Volkspartei gegenüber das gewichtige Wort, daß seine Bitte, d-r Deutschen Volkspartei in Preußen zwei Ministersitze zu geben, ein« ernst« politische Realität bärstellc. Das Ergebnis? Herr Dr. Kaas erhielt«jnen Tritt, d. h., wenn man«s in die Fraktio»»- sprach« übersetzt, er wurde mißosrstoiwen. D««tsch und deutlich ge- sprochen. es fehlt in der deutschen Politik izie Voraussetzung, um noch politisch oerhandeltt zu tonnen. Das Vertrauen ist dahin. Hier versagt zunächst der simple Menschenverstand. Wie es handelte sich um ein Persektum, um ein Vollendetes. die preußische Landtagsfraktion hatte bereits chre Bereit- Willigkeit zum Verzicht erklärt? Warum sprach dann Herr K aas im Stile des Futurums, der Zukunft? Er würde bitten... Wer bereits gewährt hat, der braucht doch nicht mehr gebeten zu werden. Warum sagte Herr Koos, statt dunkle Redewendungen oon politischer Realität zu gebrauchen. nicht schlicht: Die preußische Landtagsfraktion des Zentrums hat bereits ihre Bereitwilligkeit erklärt. Hier muß etwas nicht stimmen. Und man erfährt auch im Verkauf des Wirthschen Artikels sehr schnell, was nicht stimmt. Es stimmt nämlich nicht, daß die Einigung zwischen Volkspartei und Zentrum in Preußen eine Ministersrage ist. Das Zentrum, das sich in der Schulfrage von der Volks- partei im Reich düpiert fühlt, verlangt in Preußen Sicher- heiten für das Konkordat. Dr. Wirth schreibt: Zilerst mußte in Preußen, das steht jetzt fest, am Verhandlungs­tisch mit den Liberalen ein Kompromiß in der Kantor- da t s s r a g« gesunden werden. Das kann Tage, das kann Wochen und noch mehr dauern. Auf so lange Sicht die Kabinetts- ergänzung im Reiche hinauszuschieben, war sachlich nicht empfehle»»- wert. Nach Wirth ist im Zentrum vollständige Einmütigkeit darüber vorhanden, daß die Gleichzeitigkeit der Regierung»- bildung im Reich und in Preußen ein Ding der Unmöglichkeit ist. Also ist doch nicht nur das Ganze ein Mißverständnis. sondern eine sachliche Differenz zwischen Zentrum und Volks- partei. Andererseits aber sollte gerade Dr. Wirth nicht ver- gessen, daß unter seiner persönlichen Führung vom Zentrum zum ersten Male die Forderung einer Erweiterung der.Wei-- marer Koalition zur Großen Koalition zu einer Zeit erhoben wurde, als die Weimarer Koalitton noch über eine klare Mehrheit im Reichstag verfügte. Heute, wo diese Mehrheil nicht mehr besteht, findet sich auch die Sozialdemokratie mit der Großen Koalition als einer um das vielzitierte Wort zu gebrauchen--- politischen Realität ab. Sie steht der Lösung des Problems nicht im Wege. Ueber eins ist sich die Sozial- demokratie jedenfalls klar und auch Dr. Wirth sollte das beherzigen: Koalilionsfragen lasten sich weder durch die Stich- mung des Zwanges noch der Panik lösen..

ZmmernochKrachstimmunglmZentrum OerDeutsche " gegen kapita istifchen Geist im Zentrum. Die Krise im Zentrum ist durch den Rückzug aus der Regierung nicht beigelegt, die Angriffe der christlichen Gewerkschaften gegen ZentruMsorgone gehen weiter. DerDeutsch c " und die Kölnische V v l k s z e i t u n g" haben«ine neue Polemik be- gönnen, diesmal über einen Aufsatz derSozialwirtschastlichen Korrespondenz" über die Sozialoersichcnmg. DerDeutsche " sagt derKV.": So lange dieK. D." ihre Spitze geflissentlich gegen die sozialen bzw. die Einrichtungen, die zum Schutze der Armen und Schwachen geschaffen sind, richtet(siehe u. a. auch Mhre Haltung zun: Schlichtungswesen), so lange sie selbst von der Deutschen Bergwerks zeltung", einem Scharfmacher- blast in des Wortes übelster Vedeuiung. wiederholt gegen die sozialwirtschaftlichen Belange der Arbeitnehmer zitiert werden kann, können wir sie als objektiv nicht ansehen Die tansendsältigen Ungerechtigkeiten im Gesellschafteleben, der Macht- mißbrauch der wirtschaftlich Stärkeren(siehe u. a. Aussperrungen in der Textilindustrie) berühren dieK. V." anscheinend nicht so stark wie die Haltung der christlichen Gewerkschaften. Letztere lehnen es aber entschieden ab, der.,K. V." die Rolle eines Zensors über ihr Verhallen einzuräumen." Die inneren Spannunyen, die diese gereizte Polemik verrät, sind eine der Ursachen für die Unsicherheit der Zentrumstaktik'in den letzten Wochen. Sachliche Arbeit in Paris . Durchleuchtung des parker-G lber t-Vertchts. Pari». IS. Februar.(Eigenbericht.) Jeden Morgen warten in der Halle des Hotels Georg V. die Journalisten aller Länder darauf, daß sich die Pforten des Konferenz- saales ösfnen. Wenn Pierpont Morgan aus der Türe trist weiß jeder, daß die Berastmgen wieder einmal zu Ende sind. Dann versammeln dt« Unglücklichen aus den einzelnen Delegationen, die den undankbaren Austrog haben, die P r« s s e z ui n f o r- in i e r e n", ohne das Vcrhandlungogeheimniszu ver- letzen, ihr« Küchlein um sich. Von den Deutschen pflegt sich Äeheimrat Kastl dieser Ausgabe zu entledigen. Wie wir seinen Mitteilungen entnehme», berieten die Sachverständigen am Freitag morgen über die Anwendung und den Nutzen der von Deutschland im Ausland aufgenommenen Kredit«! webn auch nicht alle einem unaufschiebbaren Bedürsnis entsprochen hätten, so hätten sie doch di« deutsch « Wirtschast gefördert. Nach einem ausführlichen Exposä Dr. Schachts über einen ganzen Fragenkomplex sprachen dar Franzose M o r e a u und der Italiener P i r c l l i. Am Noch- mittag wurde die Besprechung der deutschen Zahlungsbilanz wieder aufgenommen. Verschiedene Delegationen haben wieder Klage über S e n s ä> ti o n e m e l d u n g e n in der Presse gejährt. Es wurde betont, daß es sich vorläufig um Besprechungen ganz allgemeiner Natur handelt. die den Sachverständigen die Möglichkeit geben sollten, sich aus-

einander einzuspielen und das Terrain zu sondieren.Wir behau- dein," erklärt« K a st l,die Problem« nicht ol« Politiker, auch nicht als Wissenschaitler, sondern alSGeschäftsleute-die ein« Sache regeln wollen." Von Franzosen konnte man hören, daß das ständige gegeneinander Ausspielen alter längst bekannter Standpunkte, wie es deutsch « und französische Blätter tun, nur dem Ansehen der Goch - verstöndigenkonferenz schaden könne. Von praktischen KonferenzergebnisieN kann selbstverständlich einstweilen nicht gesprochen werden. Es sind lediglich Vorpostengefechte, die sich die Delegierten bisher geliefert haben und in denen es den Deutschen gelungen ist, den französischenAuimarschplan" empfind- (ich zu stören. Di« Franzosen hotten beabsichtigt, ohne weiteres die von den alliierten Gläubigermächten angemeldeten Forderungen zur Dlskussionsbasis für die Festsetzung der deutschen Zahlungspflicht zu machen. Statt desien diskutiert man seit einer Woche über Deutich- land» finanziell« und wirtschaftliche Leistungsfähigkeit. Ein Vorteil ist es, daß durch diese sachlich geführte Auseinandersetzung der übertriebene Optimismus, den der Bericht Parter Gil- b e r t s namentlich in Frankreich ausgelöst hat. bereits einen st a r- ken Dämpfer erfahren Hot. so daß man nunmehr auch in der französischen Oeffentlichkeit ansängt, die durch die deutsche Leistung»- sähigkeii begrenzten lvtöglichkeiten der Endlösung mit etwas mehr Wirtlichkeitssinn zu betrachten.

pie Beratung des Bergetats beendet. Sozialipolitische Verbesserun ien beschlossen. Im Hauptausschuß de» Preußischen Landtag » wurde am Freilog die Aussprache über den Bergbauhaysholt zu Ende geführt. Angenommen wurden Antrag«, in denen gefordert wird: Vermeidung des Bezugs ausländischer Kohle, Verbot d«r Prämienzahlung, Unterstützung der niederschlesischen Knappschatt. Verbot der Kontrolle des Arbei soorgan- ge« durch Stoppuhren, Ausdehnung der Slmtsdouer der Bc- triebsröte auf zwei Jahre, Bereitstellung weiterer Mittel zur ersten .Hilfeleistung bei Unglücksfällen, Kontrolle der lieber- arbeit» zeit. Die Vorarbeiten für den Bau des Hansa- t a n a l« sollen möglichst bald abgeschlossen werden. Ferner wurde die Finanzierung von Tiefbohrungen im oberschlesischen Steinkohlen- randgebiet genehmigt. OieBaterländischen"geben den Ton an !lnd die Münchener Polizei gehorcht. Nünchen, 1A. Februar,(Eigenbericht.) Di«München.Augsburger Abendzeitung" lüftet den Schleier um das Verbot des Auftretens der I o!« f i n« B o k e r. teiIS mit, daß der Präs, dentderVaterländischenVerbänds gegen ihr geplantes Gastspiel protestiert habe. Danach stellt sich die Handlungsweise der Polizei als eine politische Kapitulation oor den sogenanntenVaterländischen Verbänden" dar.