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Brief handelt es sich um einen Eisenbahnfchaffner, der por mehreren Wochen Hand an fich legte, weil er eine Prüfung nicht bestanden hatte. Die Leiche wurde nach der Halle in Borniz ge­bracht.

Kurt Eisner zum Gedächtnis.

Dem Gedenken des vor 10 Jahren meuchlings gemordeten Genossen Kurt Eisner galt eine Feierstunde, die der Ber­ liner Bezirksausichuß für sozialistische Bil­dungsarbeit im Plenarjaal des Reichswirtschaftsrates abhiell.

Unsere Arbeiterfänger leiteten mit Nobels ,, Morgenrot die Kundgebung ein. Genoffin Margarete Merrbach brachte aus Eisners Werken Verse und Sinnsprüche des Mannes, der die Menschen des hart verzadigt steinernen Daseins" von ganzer Seele liebte. ,, Brüder zur Sonne" folgte. Dann sprach Genosse Alexander Stein. Unzählige Opfer," führte er aus, beflagt die Revolution. Eisner zählt zu ihnen. Ein tief ethischer Grundzug tennzeichnete fein Wesen. Aber er lebte in feinem Wolfenfududs: heim, sondern prophetisch sagte er schon zur Zeit der Maroffofrife den Weltkrieg voraus. Als das Unheil eingebrochen war, betrachtete er als höchstes Ziel, die sozialistische Internationale mieder aufzurichten. Berwerfliche Mittel verachtete er, fachlich, edel und rein war sein Kampf. Als die Partei sich spaltete, galt fein Gedanke der zufünftigen Wiedervereinigung. Beim Kriegsende mar fein Hauptziel: Wiederherstellung der internationalen Solidarität der Arbeiterklasse. Er, der in seiner großen Rede vom 18. November 1918 die unblutige, gewaltlose Revolution verfündet hatte, mußte einem Meuchelmörder aus jener Bevölkerungsschicht zum Opfer fallen, die fein Mittel verschmäht, um den politischen Gegner zu vernichten. Tragisch ist, daß den Anlaß zur feigen Tat vom 21. Februar 1919 Eisners Bemühen um die Freilassung der Kriegsgefangenen auf dem Berner Sozialistentongreß gab, ein Bemühen, das durch Lug und Berleumdung verdreht und ins Gegenteil verkehrt wurde. Er starb um einer Sache willen, um die er sich hochverdient gemacht hatte. Folgen wir ihm nach, sehen auch wir im Heute das Morgen. Rehmen wir uns ein Beispiel an seiner vollendeten Bersönlichkeit!" ..Unsterbliche Opfer" von Scher den und der gemeinsame Sang der 3nternationale" schlossen die weihevolle Erinnerungsstunde.

Das Martyrium einer Krankenschwester

Einigung vor dem Arbeitsgericht gescheitert.

Bor einigen Wochen brachten mir einen Artikel über den Fall einer Krankenschwester D., die sich bei der Pflege einer Wöchnerin mit Lues infiziert hatte. Arzt, Oberschwester und Oberin hatten der Schwester die Infektion nicht geglaubt und verlangten von ihr, daß fie froß großer Schmerzen und eitriger Handgeschwüre ständig ihren Pflegedienst weiter versehen sollte. Durch die verweigerte Behand fung veranlaßt, gab die Schwester ihre Stellung auf, die ihr eine lebenslängliche Bersorgung gesichert hätte. Am Entlassungstage murde dann endlich eine Blutuntersuchung gemacht, die denn auch pofitio ausfiel. Die Schwester flagt nun auf Schadensersaz und Feststellung der Fahrlässigtett gegen den Kreis Teltom. Außerdem bestreitet sie die Rechtsgültigkeit der Kündigung.

Das Arbeitsgericht hat inzwischen das Gutachten eines gerichtlichen Sachverständigen eingeholt, weil per Kreis Teltow die Anftedung beim Pflegedienft auf Grund der Gutachten seiner Aerzte bestreitet. Das von Dr. Langer, Leiter der Geschlechtskrantenabteilung im Neuköllner Krankenhaus, ab gegebene Gutachten ist für den Kreis und seine Gutachter vernichtend und beschämend. Der gerichtliche Sachverständige fommt zu dem Schluß, daß nichts gegen die Behauptung der lägerin fpreche, aber doch sehr vieles dafür, monad sie sich bei der fraglichen Pflege infiziert habe. Allerdings behauptet er bann, daß nach so langer Zeit niemand mehr mit mißheit die Ansteckungsquelle feststellen tönne.

Daraus foigert nun der Syndikus des Kreises Teltom, daß nichts bewiesen sei!

Ein Arbeitgeberbeifiger erflärte auf dem fegten Termin der Beklagten , daß abgesehen von einer recht. lichen Berpflichtung auch noch eine gewisse mora­lische Berpflichtung bestände. Seine Behörde habe einen gleichlaufenden Prozeß. Solange der Prozeß schwebe, zahle diese Behörde der Klägerin monatlich 600 Mart, damit sie sich behandeln laffen und leben könne. Nachdem als weitere Sachverständige die Professoren Buschte, Bondet und Stickel als Gutachter bezeichnet morden waren, machte das Gericht von sich aus den Bergleichs Dorschlag, daß der Kreis die lebenslängliche Behandlung der im Dienst zugezogenen Krantheit nebft Krantengeld und 5000 Mart Ab findung übernehmen sollte.

Die Vergleichsverhandlungen im Kreis verliefen mun sehr eigentümlich. Der Syndikus bezeichnete sämtliche Artikel der Presse über diesen Fall als erlogen: Die Presse lügt." Bas gelogen fein soll, fagte er nicht. Diese Artikel verhinderten angeblich den Bergleich. Dann endlich bequemte er sich zu der Er­flärung, daß er dem Kreisausschuß einen Bergleich empfehlen werde. Nachdem die Frist zur Entscheidung verstrichen, und auf weitere acht Tage vertröstet worden mar, da die Klägerin aber bittere Not leidet und sich nicht behandeln lassen fann, fragte der Prozeßvertreter nach bem wahrscheinlichen Resultat. Auf keinen Fall mehr als 3000 Mart Entschädigung: die Behandlung aber lehne der Rreis auf jeden Fall a b." Damit waren die Ber gleichsverhandlungen gescheitert.

Für die geschädigte Schwefter liegt der Kampf um ihr Recht deshalb besonders ungünstig, weil sie als frühere Angehörige eines Mutterhauses" sowohl von dem Schuße der Sozial­gefeßze wie des Betriebsrätegefeßes ausgeschlossen ist.

In den Krankenhäusern des Kreises Teltow werden auch heute noch Diakonissen ( Mutterhausschwestern) beschäftigt, obwohl der Ber band der Gemeinde- und Staatsarbeiter sich wiederholt für die Be­schäftigung freies Kranfenschwestern eingelegt hat.

Tod in der Baugrube.

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Berliner Wohnungshygiene.

Der Schneehaufen für alle auf dem Hof.

Die Frostschäden, die sich in den Miethäusern in Form ein gefrorener Rohrleitungen bemerkbar machen, beginnen sich in fast allen Stadtteilen zur Ratastrophe auszuwirken. In vielen Häusern, wie z. B. im Hause Erdmannstr. 12, können die Parteien feit über 14 Tagen tein Klosett benutzen. Die Bewohner der beiden Hinterhäuser, 60 Perfonen, waren gezwungen, für ihre Be dürfnisse irgendeine andere Ablagerungsstätte ausfindig zu machen. Ein im Hofe befindlicher großer Schneehaufen dient nun als allgemeiner Abtritt. Abgesehen von der wenig ein­ladenden Szenerte dringt auch ein furchtbarer Gesten über die Treppenhäuser in die Wohnungen. Der Hauswirt verhält sich, wie stets in diesen Fällen: Er ist völlig desintereffiert an all den ge­sundheitsschädlichen Vorgängen, es stört ihn nicht weiter, daß die Frauen mit jedem Eimer Schmutzwasser 4 Treppen hoch herunter laufen müssen, um den Inhalt auf besagtem Interimsklosett auszu gießen, daß jeder Topf frischen Wassers vom Straßenbrunnen oder vom Borderhaus geholt werden muß, daß sich fleine Kinder im Hause befinden, deren Pflege und gesundheitliche Entwicklung unter all diesen Umständen natürlich sehr leidet. Die Kellerfenster und Türen, unter denen die Leitungsrohre hindurchgehen. fehlen zum Teil ganz oder sie stehen Tag und Nacht offen; tein Wunder, daß die Leitung einfriert. Nach unzähligen Briefen und Laufereien zum Wirt, nach der Polizei, nach dem Gesundheitsamt usw., wurden nach fast drei Wochen, im Keller einige Kofsöfen aufgestellt.

Die Hausruinen Hebbelstraße 18 und 19.

Der zunehmende Verfall dieser beiden Häuser, der im Ja nuar vorigen Jahres zu bedrohlichen Nachrichten Veranlassung gab, macht den Hausbewohnern jetzt wieder viel zu schaffen. Durch die 3immerbeden, die flaffende Risse zeigen, dringt die Nässe durch, so daß einzelne Parteien, die unter der Waschküche und dem Trockenboden wohnen, Eimer und andere Gefäße aufstellen müssen. Alles sackt ab, so daß sämtliche Türen und Fenster nicht mehr richtig schließen. Die Defen find faft durchweg nicht in Ordnung, fie

Das neue Telephonbuch ist da. Berbefferungen im Berliner Fernsprechbetrieb.

Am 23. Februar werden im Berliner Fernsprechbetrieb mich­tige Neuerungen in Kraft treten. An diesem Tage wird das neue Selbstanschlußamt Pestalozzi mit Anschlüssen vom bisherigen Amit Pankow, das daneben noch bestehen bleibt, den Be trieb aufnehmen. Die Teilnehmer aus Oberschöne weide werden vom Amt Oberschöneweide zum Selbstanschlußamt Oberspree" F3 umgeschaltet; das Handbetriebsamt Oberschöneweide behält einen Teil der Außenteilnehmer, besonders aus Karlshorst . Eine wesentliche Berbesserung tritt für Sch modwig in Kraft, das von diesem Tage ab direkt an das Ortsnez Groß- Berlin angeschlossen und dem Selbst­anschlußamt Oberipree" zugeteilt wird; damit fällt die teure Ver­bindung über das Schnellverkehrsamt fort. Gleichzeitig wird auch mit der Berteilung des neuen Fernfprechbuche's begonnen, und zwar erhalten die Teilnehmer obiger Aemter als erste die neuen Bücher. Anschließend werden auch die übrigen Fernsprechteilnehmer Groß- Berlins damit beliefert werden.

Die Universität provoziert.

An der Berliner Universität ist von dem Staatswissen­schaftlich- Statistischen Institut folgendes eigenartige Preisaus. schreiben für die Studierenden zur Bearbeitung gestellt: Der Gegen des Privateigentums für die Familie und das Bolt. In der Erklärung, mit der die Behandlung dieser Arbeit empfohlen wird, heißt es unter anderem wörtlich:

Wir( etwa die Unternehmerverbände?) wollen dem breiten Einbruch bolichemistisch- sozialistischen Dentens in die heutige Ge dantenwelt einen Wall entgegensezen. Besonderes Gewicht legen wir darauf, den Christen nicht nur ein gutes Gewissen, sondern ihm seine Pflege und seinen Schutz zur Gewissenspflicht zu

machen."

Das Deutsch dieser Anpreisung ist etwas dunfel; sehr flar aber scheint, was mit diesem Preisausschreiben" gemeint und ge­wollt ist. Man will mit der Scheinheiligkeit der missenschaftlichen

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Funkwinkel.

In später Abendstunde geht noch am Mittwoch die Uraufführung fleiner Klaviertompofitionen von Heinz Lieffen in Szene. Mar Osborn spielt gelodert und auch gestraft fünf Stüde von kurzer Zeitdauer, start im Rhythmus und start im musikalischen Aufbau. Manchmal von fast improvisiertem Charakter und stets for. mal vollendet. Darauf singt der Bariton Robert Korst mit gut­fundierter Technit, die niemals ein Lied mit einer Arie verwechselt, drei neue Lieder von Philipp Jarnach . Auch dies find Kompositionen, bei denen der Wille zur geschlossenen musikalischen Form start hervortritt und die wieder Melodie bringen. Am Donnerstag behandelt Dr. Werner Milch in einem Vortrag mit Leseproben die beiden Berliner Schriftsteller Wilhelm Spener und Walter Don Hollander. Verdienstvoll, daß Milch die Aufmerksamkeit der Hörer auf Autoren lenft, die nicht gerade zur großen Literatur rechnen, aber trotzdem Erzähler von hoher Kultur sind, Ezähler, die sich vor allem mit Berlin auseinandersehen. Beide verfügen über die Fähigkeit, Seitprobleme in eine leichte liebenswürdige Form zu fletben, ohne jemals dabei in Platthetten zu verfanden. Bon großem Interesie sind die Ausführungen des Konsuls Dr. Re. sponded vom Deutschen Arbe toeberverband über Löhne und Wohlstand in den Bereinigten Staaten". Die Ausdehnung der ,, Staaten" und damit verbunden die große Ablakmöglichkeit im eigenen Lande einerseits und andererseits das Intereffe der In­

Gestern tourbe der 46jährige Monteur Wilhelm Weber aus der Beusselstraße 17 in einer zwei Meter tiefen Grube in nächster Nähe des Bahnhofs Ausstellung" in Wigleben Ieblos aufgefunden. Der Mann wurde zur nächsten Rettungsdustrie, die Löhne aus Geschäftsrücksichten zu erhöhen, find die beiden ftelle gebradit, wo der Arzt den bereits seit mehreren Stunden ein­getretenen Tod feststellte. Bisher konnte noch nicht ermittelt mer. den, wie Weber, der auf dem Bahnhof mit Montagearbeiten beschäf tigt war, in die Grube geraten ist. Da die Todesurfache vom Arzt nicht festgestellt werden fonnte, wurde die Leiche zur Obbuttion ins Charlottenburger Schauhaus transportiert.

Hauptfaktoren in dem amerikanischen Wirtschaftsrenommee. Nach Respondecks Ansicht fehlen in Amerika die groken Spannungen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Hierfür ist auch ein pinho­logischer Grund zu finden nämlich die befiere Behandlung des Vr. beiters, ein Kapitel das Deutschland noch nicht begriffen hat. Db in den USA . tatsächlich für den Arbeitnehmer alles fo fäftlich ist. mie es Responded schildert, steht auf einem anderen Blott. Glucks Maientonigin" und Blechs Berfiegelt" find bie Sendeopern diefer Woche. Diesmal allo leichte graziöfe Werke von glühenher Melodit, von einem mufifafilchen Meiz, der hauptsächlich in der Singstimme lieat. Und diefe Meloh? fäkt ebenfalls vernoen. bak Blechs Verfiegelt" eine Spieloper ift, bie etnentlich die Bühne braud. Blech fettet die Mufführung. Unter ihm glisert und fumfelt F. G.

Im Keller des Hauses Brunnenstraße 136 waren gestern nachmittag mehrere Gasarbeiter mit dem Abdichten cines fhadhaften Rohres beschäftigt. Hierbei strömten aus noch unbekannter Ursache an einer anderen Stelle größere Gas mengen aus, so daß einer der Arbeiter bewußtlos zu Boden fant. Die alarmierte Feuerwehr, die nur unter großer Vorsicht in ben vergaften Reller eindringen tonnte, holte den Berunglückten ins rele und sorgte für seine leberführung ins Lazarus- Krankenhaus. I das Orchester. Gut die Sänger.

rauchen, geben keine Bärme und vor längerer Zeit ertrantie durch starte Rauchentwicklung ein Kind bedenklich an Rauchvergiftung. Andauernd müssen die Mieter die Möbel umstellen, um sich der Fuß­bodenveränderung anzupassen. Natürlich machen sich auch hier außer dem noch die üblichen Kälteerscheinungen in Form eingefrorener Leitungen unangenehm bemerkbar. Da die beiden Häuser im Sta­dium der 3 wangsversteigerung stehen und die Miete. gelber verpfändet find, ist an eine Bornahme der wirklich notwendigen Reparaturen nicht zu denken. Das Nachrichtenamt des Berliner Magistrats teilt von 3 u= ständiger Seite hierzu folgendes mit:

An dem Zustand der in Frage kommenden Gebäude hat sich in der legten Zeit nichts Wesentliches geändert. Er ist im großen und ganzen für die darin wohnenden Mieter nicht er. freulich, und bei normaler Wohnungswirtschaft hätte er wahrschein. lich schon längst zum vollständigen Leerstehen der Wohnungen ge­führt. Bedenklich waren die Zustände eine Zeitlang im Hause Hebbel­Straße 18/19, wo die Schornsteine mehrfach Risse aufwiesen. Da der Hausbefizer zu der notwendigen Reparatur nicht imstande war, hat es das Bezirksamt durch einen von ihnr gewährten Vorschuß von 20 000 m. ermöglicht, die Gefahr zu beseitigen. Eine weitere Berbefferung soll durch Einziehen non Antern und Dichtung älterer Risse in den Außenwänden gleich nach Aufhören des Frostes in Angriff genommen werden. Die übrigen gefährdeten Gebäude Ueber stehen unter ständiger baupoltzeicher wachung.

Charakteristisch ist übrigens, daß aus diesen Häusern von der geschilderten Panit" unter den Bewohnern weder der Baupolizei. noch dem Wohnungsamt etwas befannt ist, die in ständigem Ver­fehr mit ihnen stehen; gelegentlichen Meldungen über Schäden wird fofort nachgegangen. Zu Räumungsverfügungen haben sie nur in vier Fällen geführt. Trotzdem passende Wohnungen in genügender 3ahl vom Wohnungsamt nachgewiesen wurden, haben indessen mehrere Mieter von der gebotenen Möglichkeit noch teinen Gebrauch gemacht.

Arbeit junge studierende Menschen dazu ködern, zweifelhaften poli­tischen Ausbeuterfreisen Propagandamaterial gegen fozialistisches, wissenschaftliches Denken zusammenzutragen. Die Forderung nach fozialistischen Dozenten und Darstellung der sozialistischen Wiffen schaft von Sozialisten an den Hochschulen wird von der Hochschul­reaktion in den Kreisen um Hugenberg u. a. mit Hohn und als parteipolitische Interessenangelegenheit zurückgewiesen. Das eigene fapitalistisch- egoistische Treiben fleidet man in das Mäntelchen der Wissenschaftlichkeit, und die Hochschulgelehrten find willig genug, dies zu fördern. Die republikanischen Behörden follten diesem Unfng ein schnelles Ende machen.

Zugführers Heimgang.

In der fleinen Friedhofstapelle draußen in Marienbort erweist man dem Zugführer Auguft ab, dem Opfer des D- Bug- Unglüds bei Gräfenhainichen , die legten Ehren. Außer den: Berwandten und Bekannten gaben ihm viele, viele seiner Kollegen das leite Geleit. Aus allen Bezirken waren Abordnungen einge troffen und schwer fenften sich die Fahnen, gebrochenen Schwingen gleich, über den reich mit Blumen geschmückten Sarg. 40 Jahre hatte der pflichttreue Beamte fetuen Dienst getan. jetzt follte es wieder einmal heimgehen zu Frau und Kind und da geschah das Furchtbare. Ganz still ist es in der Sapelle, nur ab und zu fährt da und dort verstohlen ein Taschentuch über die Augen. Draußen, in der flaren Wintersonne, mitten im glizernden Schnee, martet das offene Grab. Der Abschied. Dann ist es wieder ganz still, mie vorher, die Erde schließt sich über einen Toten und noch einmal winken die Fahnen der Abordmungen einen legten Gruß.

Theater am Nollendorfplay plöglich geschlossen.

Gestern abend hat das Theater am Rollendorfplat wieder einmal auf längere Zeit seine Bjorten geschlossen. Die finan­zielle Belastung stand seit langem in feinem Vergleich mehr zu den Raffeneinnahmen, und so war die Direktion gestern abend gezwun gen, turz vor Beginn der Vorstellung auf dem Spielplan stand Jettchen Gebert" den etwa 200 Theaterbefuchern zu erklären, daß die Borstellung aus finanziellen Schwierigtetten nicht stattfinden tönne. Es ist anzunehmen, daß die Schauspieler wegen rückständiger Gagen sich weigerten, aufzutreten und da teint Geld vorhanden war, die Direktion zu der für Eingeweihte nicht überraschend tommenden Schließung des Theaters schreiten mußte. Im Vorraum fam es zu erregten Szenen; die Bogen der Empörung gläftefen sich erst wieder, als dem größten Teil der Theaterbesucher das Eintrittsgeld zurückerstattet wurde.

Stillende

Mütter

sollten keinen anderen Bohnen­kaffee trinken als den unschäd­lichen Kaffee Hag.

Es ist wissenschaftlich fest­gestellt, daß nach Genuß gewöhn­lichen Kaffees Coffein in die Muttermilch übergeht.

Kaffee Hag ist nicht nur cof­feinfrei, sondern bietet auch den gleichen Genuß wie anderer Bohnen­kaffee feinster Qualität.

Viele Ärzte sagen: Er ist ein Segen für die Menschheit.

Das große Paket kostet RM 1.90. das kleine 95 Pfg. Ihr. Kaufmann führt ihn.