Schafft Berufsschulen!

Sozialdemokratische Forderung im Landtag.

Bon den Berufsschullehrern wird besonders viel verlangt; daher unter besonderes Interesse für ihre Ausbildung. Ich greife noch ein mal auf die Frage der Berufsschulverfäumniffe zurüd. Borbildliche Berufsschullehrer, wie ich fie in Hagen fennen gelernt habe, haben mir erklärt, daß bei ihnen Schulverfäumnisse praktisch gar nicht vor­tommmen.( hört, hört!) Wir müssen uns bei der Berufsschullehrer­chaft

vom Berechtigungsfimmel freihalten

rung, ben Turnen eine Chmbe fortzunehmen umb bafür eine Stunde Religion in der Berufsidyule einzuführen. Wir wollen in der Be rufschule feinesmegs Gipfelturner und Sportfere erziehen, aber wir find verpflichtet, den Berufsschäden planmäßig entgegenzu­arbeiten.( Sehr mahr! linfs.) Die Erwartung, mit der einen Reli­Der Bandtag feßte am Freitag bie Behandlung des Handelsgionsstunde etwas Bofitines gegen die„ Berwahrlosung" der Jugend und Gewerbeetats fort beim Rapitel Gewerbliches Unterrichtswesen zu leisten, muter uns fomisch au. Abg. Frau Onentrop( S03.): Bir fondern die Durchführung bes obligatorischen Fortbildungschulunterrichts für die ganze männliche und weibliche Jugend. Das ganze deutsche Bolt, das durch Arbeit fein Brat verdient, foll die Berufsschule durchlaufen. Den Gemeinden, die finanziell nicht in der Lage sind, die Berufsschulpflicht durchzu führen, muß der Staat helfen. Ein Zusammenarbeiten unter den Gemeinde muß auch denen die Herantziehung von vorgebildeten Berufsschullehrern ermöglichen, die aus eigener Kraft dagu nicht in der Lage find. Einstweilen sind noch immer 800 000 Jugendliche, darunter 700 000 meibliche Jugendliche von der Berufsidhulpflicht nicht erfaßt. Das erscheint uns um To bedauerlicher, als der Existenztampf der Frau besonders schwer ist Bir würden wünschen, daß eine reichstechtliche Regelung des Berufschulwetens diesen Zustand beseitigt. An Interfunfts. räumen für die Berufsschulen fehlt es außerordentlich. Die Regie­rung selbst bezeichnet als dringlich 70 Neubauten mit einen zu chub non 9 Millionen Mart. Es wäres jehr erwünscht, wenn auch hier das Reich besser als bisher hülje.( Sehr wahr! bei den So3.) Einige tleinere Mängel der Berufsschule könnten endlich ab­gestellt werden. So laffen einzelne Berufsschulleiter den Unterricht bereits früh um 7 1hr beginnen, ohne Rücksicht auf die weiren Wege. Benn dann ein Berufsschüler nicht rechtzeitig zur Schule kommen fann, bleibt er natürlich ganz weg. Der Kampf gegen Schulver fäumnisse nimmt die merkwürdigsten formen an. Sollte man es für möglich halten, daß jezt noch

Mädchen wegen Fernbleibens von der Berufsschule ins Gefängnis gestedt

werden.( hört, hört! bei den Goz.) Das muß doch ihr Chrgefühl nöllig vernichten und ist geradezu eine Parodie auf die Erziehungs­funft

Ebenso verfehlt ift die gar nicht wenig verbreitete Gitte, Berufs Schüler am Sonning Arreststrofen abfigen zu faffert. Es gibt noch immer eine ganze Anzahl Leiter von Berufsschulen, die fein Verständnis für die große Not in Arbeiterfamilien haben, durch welche die Jugendlichen an der Erfüllung ihrer Berufsschulpflichten gehindert werden. Mit Entschiedenheit bekämpfen wir die Forde­

und den jungen Leuten aus den Betrieben die Ausbildung zum Berufsschullehrer ermöglichen. Sie können sich am leichtesten mit der arbeitenden Jugend verständigen und femen deren foziale Lage am genauefter. Biel weniger geeignet zum Berufsschullehrer erscheinen uns die Diplomingenieure, denen es meist an der nötigen prafrischen Ausbildung fehti. Bei den Volksschullehrern bedauern wir es außerordentlich, daß die neuesten Bestimmungen geeignet er­scheinen, sie von der Ausbildung zum Berufsschullehrer geradezu zurückzuschrecken. Wir möchten, daß die Berufsschule ein Feld wird, das gemeinsam non Brattifern und Bädagogen bestellt wird.( Sehr gut! infs.) Abiturienten zu Berufsschullehrern auszubilden, erscheint uns nur ausnahmsweise zulässig, wenn ihre genügende Berbindung mit der Arbeiterjugend und Arbeiterschaft nachgewiesen ist. Die Ausbildungszeit von drei Jahren für den Be rufsschullehrer erscheint lang. Sie wird manchen Betriebstätigen von vornherein abschrecken. Aber uns scheint es richtiger, hier durch Stipendien zu helfen, als geringere Anforderungen an den Stand ber Berufsschullehrer zu stellen. Für die& ta atsbürgerfunde in der Berufsschule brauchen mir Lehrer und Direktoren, die den Geist des heutigen Staates pflegen fönnen. Die Berufsschule hat die große Aufgabe, unsere Wirtschaft wieder auf dem Weltmarkt zur Geltung zu bringen und unferem Staat als freier Republit neue Sympathien zu erwerben Darum fönnen als Lehrer an ihr nur mirten, die selbst ihre Pflicht gegenüber der Republik fennen. Dann wird die Berufsichute an ihrem Leil dazu beitragen, daß der Art. 1 der Reichsverfaffung in Erfüllung geht: Die Staatsgewalt geht vom Boffe aus!( Lebhafter Beifall! bei den Soz.) Ministerialbirettor Kühne: Auch das Ministerium erstrebt die

füdendofe Durafführung ber Berufsidhute, bie nur einen af faft ein Jahrzehnt verteilten Mehraufmand not 50 Millionen erforbert lins scheint diese Durchführung der Berufsschulpflicht fogar brings licher als das neimte Balksschuljahr. Die Pflichtfortbildungsschule muß nach ihrer vellen Bedeutung ausgebaut werden.( Beifall.) als Ausbildungsstätte der großen Masse der werftätigen Bevölkerung Die Berufsschule braucht auch eigene Gebäude, nicht nur die ab­gelegten Kleider der Bolksschule.

Die Lehrpläne müssen bemeglich sein, entscheidend bleibt immer ber Lehrer. Bir erblicken im Arabemiter nicht den geborenen Gewerbelehrer, sondern stellen die tüchtigen Praftifer in die erste Linie.

Nach einer großen Zahl von Borteirednern wird die Beratung des Handelsetats beendet, In der Einzelberatung begründet b Stipendien zur Ausbildung berufstätiger Männer und Frauen zu geordnete Frau Hanna( Soz.) einen Antrag, die Mittel für die Gewerbeschullehrern um 10 000 m zu erhöhen. Die pädagogischen Institute feien sehr dürftig ausgestattet, felbft Berlin habe noch feine eigenen Werkstätten zu praffischen lebungen, Frankfurt und Kän überhaupt noch fein berufspädagogisches Inſtitut.

Die Abstimmungen finden am Dienstag statt.

Tagesordnung stehen die drei Steuergeseße( Berlängerung der Hierauf vertagt jich das Haus auf Sonnabend 10 Uhr. Auf der Geltungsdauer der Hauszinssteuer, der Grundsteuer und der Be werbesteuer), der gemeinsame Antrag auf Revision der Geschäfts­ordnung und Strafverfolgungsfachen.

Aus der Partei.

Die Sigung des Parteiausschusses.

Der Bartelausschuß beschloß in seiner gestrigen eigung u. a. noch, ab 1. April 1929 den Bertrieb der Frauenbelt, außer durch Berkauf in den Buchhandlungen und Zeitungserpedi tionen, durch die Parteiorganisationen erfolgen zu lassen. Der Bor teivorstand wird quartalsweise den Bezirken eine Uebersicht über den Bertrich der Frauenmelt" geben.

Mit regem Interesse folgten die Parteiausschußmitglieder ferner einem Bericht des Parteivorfizenden Bels über die Lagung der Bierländer- Konferenz.

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BAUS NEUERBURG

SOLIDE BAUEN!

Das Fundament muss sicher sein, denn

darauf steht das Haus Auf solidem Funda­

ment gebaut, wird es noch in Ehren bestehen wenn der Erbauer längst vergangen ist­

UNSERE 4 MARKEN Overstolz 5 Pfg seit 1918 Ravenklau 6 Pfg Lowenbrück 8 Pig seit 1908 Güldenring 10 Pig AUF DEM MARKTE

Haus Neuerbung

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So dachte der ehrbare Kaufmanno OVERSTOLZ über das Bauen und so dachte er auch über sein Geschäft Er erwarb sich durch gute Ware das Vertrau en seiner Kundschaft und schuf seinem Geschäft ein solides Fundament War die Kundschaft auch zunächst klein, das Vertrauen breitete sich aus, und immer neue Kunden kamen hinzu.So fügte er langsam einen Stein auf den anderen und liess sich nicht beirren, wenn man ihm riet schneller zu bauen und sich in gewagte Geschäfte einzulassen Er hatte den Auf und Abstieg mancher Unternehmen ge­sehen und war dafür, solide zu bauen

LECZ da

AS A LA S IKOST LOY

KISSNER

Das Fundament des HAUSES NEUER BURG sind seine vier altbewährten Marken, an diesem Fundament wurde zehn und zwanzig Jahre gebaut. Der Raucher möge einmal darüber nach denken, weshalb wir nicht die Mode mitmachen jedes Jahr etwas Neues zuz bringen. vielmehr unsere ganze Arbeit darauf richten, die alten Marken immer noch zu verbessern. Es ist im Grunde nichts anderes als unser Be­mühen, dem Vorbild des ehrbaren Kauf manns OVERSTOLZ zu folgen:

SOLIDE BAUEN

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