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2. Beilage zum Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 11.

Bum Poffefat.

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Aber

Dienstag, den 14. Jaunar 1896.

13. Jahrg.

bekannt gemacht, auf anderen Aemtern wurde gesagt: nur alle die| Die Herren haben's eben nicht so nöthig, sich um ihre sozialen die über 10, 12, 8 oder 5 Jahre der Post dienen, haben Anspruch Pflichten zu bekümmern.

auf Urlaub; auf diesem Amt bekommen nur etatsmäßig Angestellte, Städtische Arbeitsordnungen. Von den Arbeit Was es mit dem Wohlwollender Reichs Postverwaltung ihren auf jenem auch die älteren Posthilfsboten Urlaub. Hier nehmer Beisigern des Gewerbegerichts zu Frankfurt  Unterbeamten gegenüber auf sich hat, das haben die letzteren gab es 7, dort 6, dort 5 Tage Urlaub! Auf allen den Aemtern a. Main   war der Antrag gestellt, den Magistrat zu ersuchen, sür im vergangenen Jahre wieder einmal besonders deutlich zu aber, wo es Urlaub gab, mußten die Unterbeamten eben so lange alle städtischen Arbeiter Arbeitsordnungen zu ers spüren bekommen! mehr Dienſt thun, da doch der Dienst der auf Urlaub befindlichen lassen, den Arbeitern die gefeßlichen Feier­Nachdem mit vieler Mühe der Reichstag der Postverwaltung Kollegen mitgemacht werden mußte!- Gine solche Neuerung tage, welche auf einen Werttag fallen, au die Einführung des Dienstaltersstufen- Systems abgerungen, schien fann den Unterbeamten aber ebenso wenig nützen, wie das bezahlen und in Krankheitsfällen auch die es für den beschränkten Unterthanenverstand selbstverständlich, Altersstufen- System, wie es die Herren Bosträthe ausgeflügelt Differenz zwischen Lohn und Krankengeld­taß diese Neuerung nicht dazu eingeführt werden solle, haben! 11111 Ersparnisse machen und so den jähr- Aber noch eine andere schreiende ungerechtigkeit haben die bezug. Dieser Antrag fand auch bei den Arbeitgebern lich nach Millionen zählenden Ueberschuß der Reichspoft Rechenfünftler vom grünen Tisch der Bostverwaltung nach heißem die lebhafteste Interstüßung und wurde schließlich mit erheblicher Majorität angenommen. 1: 0ch zu vermehren! der Mensch denkt, und Bemühen für das Wohl" der Unterbeamten zu tage gefördert. tas Reichs Postamt lenkt und rechnet! Und so ist denn auch Nämlich, daß bei denjenigen Post- Hilfeboten, die vor Ableistung Bom Submissionswesen. Der Magistrat von Frankfurt  glücklich dank der geheimräthlichen Rechenkunst für die Unter ihrer Militärdienstzeit sich schon im Schweiße ihres Angesichts a. M. hat das dortige Gewerbegericht aufgefordert, ein beamten der Post anstatt, wie der Reichstag   offenbar wollte, einer für die Post und ihren- Ueberschuß gequält haben, diejenige Gutachten über das Submissionswesen abzugeben. Verbesserung, eine Verschlechterung, und zwar eine erhebliche, Postdienstzeit, die vor dem vollendeten 18. Lebensjahre zurückgelegt Das Gewerbegericht hat, um diesem Wunsche zu entsprechen, eine tabei herausgekommen! Bei der letzten Berathung des Poft worden ist, mit einem Male als garnicht vorhanden zu betrachten, Kommission von 6 Arbeitern und 6 Arbeitgebern gewählt, die etats sagte u. a. Herr v. Posadowsky- Wehner  , daß es gelte, und wenn ihre Anstellung als Postschaffner oder Briefträger in Frage sich eingehend mit der Frage beschäftigen soll. durch diese Neuerung die Angehörigen der Reichspost denen der kann, einfach nicht anzurechnen ist! Man muß sich unwillkürlich ibrigen Behörden gleich zustellen! Die Bostunterbeamten fragen: was können denn jene Leute dafür, die zum theil schon mußten nun glauben, daß, nach dieser Rede zu schließen,( weil es der Behörde damals recht war) nach vollendetem sechs 112 eine Verbesserung ihrer petuniären Lage eintreten zehnten Lebensjahr zur Post gegangen sind nota bene, wenn könne! Denn, das ist doch nicht nur dem großen Publikum, sie von dem vorher untersuchenden Post- Bertrauensarzt für sondern vor allen den Bostunterbeamten selbst klar, daß sie von fräftig genug erachtet wurden. den Unterbeamten aller Behörden die am schlechtesten bezahlten

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find! Man vergleiche nur z. B. das Anfangsgehalt eines Ber­ liner  

Schuhmanns mit dem eines Berliner   Briefträgers oder

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" Sprich' Du an unseres Slephan's Ohr!"

Soziale Mebersicht.

sitzende Dr. Willmar Schwabe   bei der Einweihung des neuen, Ueber die Leipziger Orte- Krankenkasse gab der Vor­Gellertstr. 7/9 gelegenen Heims diefer Staffe einige interessante Früher bestanden in Seipzig 18 Berufs- und 1 Gemeinde- Krankenkasse; wegen der Taten, denen wir folgendes entnehmen. hohen Verwaltungskosten und wegen des schwerfälligen Ver durch aber nur unwesentliche Verbesserungen eintraten. Das

waltungsapparats bildeten diese Kaffen 1885 einen Verband, wo­

F

Also warum sollen denn diese Leute so hart dafür büßen, daß es in späterer Zeit der Bofibehörde gefallen hat, nur noch Leute nach dem vollendeten achtzehnten Jahre zur Beschäftigung anzunehmen? Aber da c3 die und erreicht derselbe sein Höchstgehalt von 1500 Mart durch Bostweisen in ihrem unerforschlichen Rathschluß für gut befunden einzige Drts- Krankenkasse, die am 1. Januar 1887 in trast trat und fünf in je brei Jahren aufeinander folgenden Zulagen à 80 M. haben, barum warten die von dieser Bestimmung betroffenen eben um deren Organisation sich besonders die Herren Alb. Brockhaus also in sünfzehn Jahren. Das Gehalt eines Briefträgers da soviel länger auf ihre definitive Anstellung, als sie es sonst ge- zahl der Orts- Strankenkasse ist von 20 800 auf fast 100.000, die und Ehmig ein Verdienst erworben haben. Die Mitglieder gegen beträgt im Anfang 800 M. und da die Zulagen à 100 M. braucht hätten, unter Umständen zwei Jahre! auch nur alle drei Jahre eintreten, so erreicht er sein Höchstgehalt, das bei 17 400 Arbeitgebern beschäftigt waren, gestiegen, und die Da nun einerseits den Unterbeamten 1111= Kaffe ist jetzt die größte Deutschlands  . Die Verwaltungskosten allerdings dem eines Schuhmanns gleich ist, erst in 18--21 Jahren. möglich ist, den Herrschenden im Reiche Stephan's ihre Klagen haben sich von 4,23 M. auf 1,75 m. pro Mitglied verringert. Hierbei ist nicht zu vergessen, daß es seit einiger Zeit, um und Wünsche direkt zum Gehör zu bringen und sie andererseits Die Zahl der Aerzte, die für die Kaffe thätig waren, hat sich Schuhmann zu werden genügt- Unteroffizier gewesen zu sein, dies auch nicht bis in ewige Zeiten zu gunsten des heiligen" Ueber- von 122 auf 209, darunter 71 Spezialisten, erhöht. Seit ihrem hohe Biel   aber kann man in 3 oder auch 4 Jahren erreicht haben! schusses darben wollen, so wenden sie sich auf diesem nicht mehr Bestehen hat die Orts- Kranfenfasse 12 000 000 M. Unterstützung Ganz anders bei einem Post- Unterbeamten. Denn um letzteres ungewöhnlichen Wege an die nun einmal existirende Deffent: gezahlt, darunter baare Unterstützung 6 832 000 m., für ärztliche zu werden, muß man entweder den Zivilversorgungsscheinlichkeit und rufen dem dieser Tage zusammengetretenen Dieichstag Behandlung 2 630 000 M., für Arznei und Heilmittel 1 600 000 besitzen, also 12 Jahre beim Militär gewesen sein, fein, oder mindestens 8 Jahre Postdienst als Hilfebote geleistet baben, frei nach Ubland hiermit zu: Mart, an Verpflegungskosten in Krankenhäusern 946 000. wobei ja allerdings die Militärzeit( aber nicht mehr als 3 Jahr) An Mitgliederbeiträgen gingen ein 14 350 000 M., darunter angerechnet wird! 612 000. freiwillige und 13 738 000. versicherungspflichtige Also: um Schutzmann mit 1100 M. Beiträge. Anfangsgehalt in Berlin   zu werden, genügt es dem Staate Von den Arbeitgebern wurden zu den Mitglieds 4 Jahr zu dienen; um aber Postschaffner mit 800 M. zu beiträgen 4 579 000 M. gezahlt. Das Vermögen der Kasse betrug werden, bedarf es 8-12 Jahr Dienstzeit! Freilich die Bürgerliche Sozialpolitik. Als eine wichtige Aufgabe der am 31. Dezember 1894: 1440 643. polizeiliche Staatsretterei" steht ja jetzt wieder hoch im Kurse, großstädtischen Verwaltungen wird von jedem Sozialpolitiker Als nächstes Ziel sei die Honorarverbesserung der Aerzte und so braucht man sich nicht zu wundern, wenn es besser bezahlt die Abhilfe des Wohnungselends der lohnarbeitenden Klasse ins Auge zu fassen. Für die von der Kasse ausgesteuerten Mit­wird, sozialdemokratische Redakteure aus dem Bett zu holen, als angesehen. Das gedrängte Zusammenwohnen großer Massen glieder habe sich im vorigen Jahre ein Verein zur Fürsorge tranter dem Weltverkehr zu dienen! Wenn man sich an die Worte des Herrn bringt so viele Mißstände, namentlich i11 fittlicher Arbeiter gebildet, dem ein Kapital von 22 000 9. und cine v. Posadowsly hält, dann muß man fragen: Was haben denn die und gesundheitlicher Beziehung mit sich, daß einzelne jährlich verfügbare Summe von 5933 M. zu Gebote stehen. Herren Post- Geheimräthe eigentlich zusammengerechnet, wenn die bürgerliche Sozialpolitifer es als ihre besondere Lebensaufgabe um die Sicherung der Kaffe habe sich die Stadt insofern vers Gehaltsverhältnisse, wie sie auf grund der seit vorigem April betrachten, für die Beschaffung besserer Arbeiterwohnungen zu bient gemacht, als sie der Stasse bei ihrer Gründung 65 000 m. eingeführten Altersstufen herrschen, denen der übrigen Unter- wirfen. Diesem Streben danken mancherlei Pläne ihren Ursprung, schenkte, die Verpflegung der franken Mitglieder pro Tag auf beamten gleichstehen sollen? Die Herren vom grünen Tisch von dem abscheulichen Kottagesystem an, bei dem der Besitzer 1 m, später auf 1,50 M. festsetzte und für die Verwaltung. hätten sich doch alles Ropfzerbrechen und Rechnen sparen können. industrieller Werke Wohnungen für die von ihm beschäftigten der Altersversorgungs- und Invaliditätskaffe 20 000 m. ver Die Zahl der Beamten der Rasse beträgt zur Zeit Denn entweder man wollte die Lage der Post- Unterbeamten Arbeiter bauen läßt, welche dieselben dann in doppelte Abhängig- gütete. nicht verbessern und dann hätte man es bei den alten Verhält- feit von ihm bringen bis zur Ausführung städtischer Wobnungs- 161 Maun. nissen lassen sollen; oder man wollte auf den Wunsch des Reichs- bauten. Lösen tanu unsere Gesellschaft die Wohnungs­tages etwas für sie thun und dann hätte man sie doch den frage freilich nicht. Immerhin könnte manches geschehen, wenn gewiß nicht allzu glänzend bezahlten Polizeibeamten gleichstellen nicht der starke Widerstand der Hausagrarier zu über­Soziale Rechtspflege. Sollen. Denn in legterem Falle hätten die Post- Unterbeamten winden wäre. Das Hausagrarierthum hat letthin seine An­Gewerbegericht. Das Muster eines Arbeits­ein erheblich besseres Anfangsgehalt, worauf es aus schauungen in unverhülltester Weise durch seine Vertreter in der vertrages beschäftigte dieser Tage die Kammer 8. Ter ehe. folgenden Gründen doch hauptsächlich ankommt! Dresdener   Stadtverordneten- Bersammlung enthüllen lassen, wo Die Jahre der ersten Gehaltsstufen sind für die meisten diese gegen den Bau einer Vorotbahn stimmen mußten, malige Schraubendreher M. trat vor etwa drei Jahren in die Postschaffner zc. auch die ersten Jahre des Chelebens! Es wird weil sonst die Arbeiter aufs Land ziehen würden. Glas- und Spiegel Manufaktur von D. Stender u. Comp., nun jedem einleuchten, daß es besser ist, wenn man in Das heißt mit anderen Worten, daß die Arbeiter gerade gut Görlitzerstr. 52, ein und erlernte dort das einfache Glasschleifen den ersten Jahren der Ehe( von der bei einem Unterbeamten und genug sind, auf Kosten ihrer und ihrer Kinder Gesundheit in den und Poliren. Er verdiente schließlich 20 bis 24 M. wöchentlich. besonders bei Hilfsboten die Herren Postgewaltigen nicht elendesten großstädtischen Löchern zu hausen und zu vegetiren, Anfangs August des verflossenen Jahres wurde ihm der Antrag viel wissen wollen) nicht so dürftig dasteht wie jetzt, als blos um den Hauspaschas durch unverhältniß gemacht, das Facettenschleifen zu lernen und zugleich als Vor­wenn man erst in denjenigen Jahren zu besseren mäßig hohe Miethen die Grundrente zu erarbeiter zu fungiren. Er ging darauf ein und erhielt nunmehr einen Wochenlohn von 24 M.; jedoch mußte er einen Vertrag unterschreiben, Gehaltsverhältnissen kommt, wenn die Kinder schon groß geworden böhen! Auch eine Sozialpolitik. in dem folgendes bestimmt war: Er verpflichte sich, eine Raution find! Beide, Postschaffner wie Schuhleute beziehen außer dem Ueber das Arbeiterelend in der Konfektionsbranche von 200 M. zu zahlen, und zwar in wöchentlichen Raten von Gehalt noch jährlich 240 Mark Wohnungsgeldzuschuß. Dieses wird uns geschrieben: Durch die allerorts eingeleitete, wirffame 3 M., welche vom Lohn abzuziehen seien. Er verpflichte sich hohe" Wohnungsgeld wird aber nur in Berliner Poſt- und Agitation unter den Konfektionsschneidern und Näherinnen ferner, nach seinem Austritt aus der Fabrik innerhalb der Bolizei- Aemtern gezahlt! Für außerhalb, also auch schon für werden frasse Fälle kapitalistischer Ausbeutung bekannt. In nächsten drei Jahre in feinem Konkurrenzgeschäft Deutsch  = die Vororte, in denen die Wohnungen doch meistens ebenso einer start besuchten öffentlichen Versammlung der Konfektions- lands, Handlung oder Fabrit, als Gehilfe oder Volonteur theuer sind als in Berlin  , gelten wesentlich niedrigere Säße! schneider und Schneiderinnen von Hamburg  - Altong und Stellung 811 nehmen, und fich auch nicht in der Schon lange wurde nun darüber geklagt, daß es den Unter- Umgegend, wo verschiedene Redner über die gegenwärtig bezahlten Branche während dieser Frist selbständig 821 machen. beamten doch nicht möglich sei, für dics Geld eine, für Preise berichteten, wurde mitgetheilt, daß Hausarbeiter für Die Kaution bleibe nach Auflösung des Arbeitsverhält= eine Familie ausreichende Wohnung zu befommen, be= Jaquets 1,65 bis 2,80 0. bezahlt bekommen, wofür nisses drei Jahre lang stehen, derart, daß sie bei der sonders wenn der Unterbeamte im Zentrum der Stadt beschäftigt wird! Diesen Klagen wurde bisher stets ent- och elegante Façon und alles mögliche verlangt wird. Sparkasse niedergelegt und das Sparkassenbuch von der Firma Bei einer Firma haben die Arbeiterinnen mit einem während der Zeit aufbewahrt werde. Im Falle des Kontrakt­gegengehalten, erstens: daß die Servissäße nun doch einmal och en Verdienst von 1-3 M. zu Hause gehen müssen. In bruches seitens des Unterzeichneten gehe er der Kaution verlustig. bis April 1897 festgesetzt wären, da sie immer auf 10 Jahr und einem Falle behielt ein Mädchen nach Abzug der Beiträge zur M. wurde ferner im Vertrage verpflichtet, auf die anderen anlegt April 1887 festgestellt wären, und zweitens: daß ja von Alters, Invaliditäts- und Krankenversicherung nur 18 Pr., fage Arbeiter aufzupassen und jeden Versuch zur Aufwiegelung" der­Unzulänglichkeit feine Rede sein tönne, da dieses Geld doch nur und schreibe achtzehn Pfennige übrig. Für eine Negligeejacte felben dem Chef isofort anzuzeigen. Die Kündigungsfrist wurde ein Zuschuß sein solle! Ja, wenn es aber nur ein Zuschuß mit Verschnürung erhalten die Mädchen 1 M., für Belerinen auf 14 Tage festgesetzt. Als es nun vor mehreren Wochen zur Auf­fein soll, dann muß es für die über den Unterbeamten mäntel aus Winterstoff 1,50 M., für solche aus Sommerstoff 1 M. lösung des Arbeitsverhältnisses fam, wurden M. nicht nur die 42 M. ftehenden Angehörigen einer Verwaltung auch nur ein solcher sein! bis 1,15 W. Die anwesenden Maßschneider waren über die in Kaution einbehalten, welche er bisher geleistet hatte, sondern auch noch Nun ist es aber notorisch, daß, während die Unterbeamten der Konfektionsbranche gezahlten Stücklöhne ganz erstaunt; so 10 M. Lohn, und zwar zum Erfaß eines von ihm angerichteten von ihrem ohnehin färglichen Gehalt noch etwas zu der niedrig hatten sie sich diese denn doch nicht vorgestellt. Materialschadens bezw. zur Ergänzung der Kaution. M. Klagte beim Wohnungsmiethe zunehmen müssen, z. B. bei Postassistenten Eine Versammlung in Weimar   befchloß, mit aller Energie Gewerbegericht auf Herausgabe der ganzen Summe, worauf die 1: n Sekretären bei besseren Gehältern von dem Zuschuß für die Einführung von Betriebswerkstätten und für einen ge- beklagte Firma mit dem Antrage Widerklage erhob, ihr die meistens noch etwas übrig bleibt, da bei diesen Kategorien dieser regelten Lohntarif einzutreten. Die zahlreich erschienen en 52 Mart als Schadenersatz und deshalb zuzubilligen, weil Kläger Zuschuß" mehr beträgt, als von den Angehörigen der Scheidermeister, vor allem der Obermeister den Kontrakt gebrochen habe. Dieser hatte nämlich mittlerweile felben durchschnittlich für Wohnungsmiethe ausgegeben wird! Der dortigen Schneiderinnung, ertlärten, in einem anderen Geschäft als Glasschleifer Arbeit genommen, Denn fte bekommen einen jährlichen Wohnungsgeld= nach besten Kräften für diese wohlberechtigten wenn auch nur zum Schleifen glatter Flächen, also nicht von Zuschuß von 540 Mart und sie brauchen auch nicht, Forderungen wirken zu wollen. In derselben Ber- Facetten. Auf Befragen erklärte der Vertreter der Beklagten   aus­felast wenn fie im Zentrum oder Westen der Stadt ſammlung tam ein Gutachten des Kreis physikus brücklich, daß dieselbe den Vertrag dahin verstanden wissen wolle, beschäftigt find, in solchen Gegenden zu wohnen, wo die Miethen Dr. Knopf in Weimar  , Kaffenarztes der dortigen Schneider  - daß M. innerhalb der drei Jahre überhaupt nicht bei theurer sind, da sie weniger und besseren Dienst haben als die fasse, zur Verlesung, das die Berechtigung der Forderung nach einem Konkurrenten arbeiten dürfe, ganz gleich, ob auf Facetten Unterbeamten und es ihnen auf die Länge des Weges zum Dienst Einführung von Betriebswerkstätten ins allerhellste Licht fett. oder glatte Arbeit. Das Gericht nahm auf grund der Ver­Total nicht anzukommen braucht. Man fagt wohl also nicht Das Gutachten lautet: handlung an, daß der Kläger   im Facettenschleifen bei Anrichtung zu viel, wenn man behauptet, daß der zweite Gegengrund gegen Auf Ihre Anfrage, betr. die Uebertragung bcs fraglichen Schadens noch sehr wenig Uebung besaß, und er die auf der Hand liegende Unzulänglichkeit des Servis nicht von Krankheiten durch Kleiber, möchte ich erkannte auf Herauszahlung des rückständigen Lohnes von 10 M., slichhaltig ist. daß solche viel häufiger geschieht, welchen die Beklagte gegen den Schaden aufrechnen wollte. Den Ver­Ebenso, wie oben gefchildert mit der Gehaltsverbesserung a 13 gewöhnlich angenommen wird. Instrag erkannte es als rechtsgiltig an, war aber der Meinung, er sei da­ist es den Unterbeamten der Post mit dem Urlaub gegangen! besondere möchte ich nicht bezweifeln, daß eine hin auszulegen, daß dem Kläger nur das Facetten­Nachdem Jahr für Jahr geklagt worden war, daß trob Weiterverbreitung v011 ansteckenden Krantschleifen in feinem Konkurrenzbetriebe gestattet sei. Dem des vielen und anstrengenden Dienstes den Unterbeamten heiten, z. B. Diphtherie  , Scharlach, Schwind gemäß wurde der Beklagten   und Widerklägerin das Recht zu­nicht einmal ein paar Tage Urlaub im Jahr gewährt ucht, Maseru   u. s. w. Ieicht aus den Stuben erkannt, das Sparkassenbuch über 42 M. drei Jahre lang, vom werden, wurde vergangenes Jahr in Berlin   ein Versuch folcher Schneider, die zugleich als Arbeits-, Tage der Lösung des Arbeitsverhältnisses ab gerechnet, zu bes damit gemacht. Wer aber glaubt, daß nun ohne weiteres die wohn, Schlaf, Krankenzimmer und Koch halten und für den Fall definitiv mit Beschlag zu belegen, daß Unterbeamten ein paar Tage frei" bekommen hätten, der irrt raum dienen müssen, stattfindet." der Kläger   in der fraglichen Zeit anderwärts die Facetten. gewaltig! Sozialer Pflichteifer. Der Vorsitzende des Frankfurter   Dic Rammer weiter aus, dafür erst gerichtlich den Nachweis zn Allerdings, Urlaub sollten die Genannten ja haben, aber Der Vorsitzende des Frankfurter   schleiferei ausübe. Die Beklagte hätte dann natürlich, so sprach erstens sollte es nichts kosten, d. h. es wurden feine stell- Gewerbegerichts war beauftragt, Mittel und Wege zu suchen, um Man sieht hieraus, daß es auch ohne die von vertretenden Kräfte nach den Bostämtern gegeben, und zweitens der Saumfeligkeit und Unpünktlichkeit der Bei den organisirten Wertmeistern bekämpften§§ 9 und 10 des vor= wurde die Ausführung dieses Versuchs dem Ermessen" der siger entgegentreten zu können. Er referirte hierüber und Wenn es" also von dem kam zu dem Resultat, daß das Gewerbegericht das Recht habe, bewerbes möglich ist, Beute auf Jahre in ihrem Fortkommen zu geschlagenen Gesetzes zur Bekämpfung des unlauteren Wett­Postamte Vorsteher überlassen!- Belieben der Amtsvorsteher abhing, aus dem Urlaubs- gemäߧ 21 des Statuts Strafen bis zu 300 M. auch bei un­Es wurde beschränken. gesuch zu machen, was sie für erfprießlich hielten, dann pünktlichem Kommen der Beisitzer zu verhängen. Der Arbeiter A., welcher bei der Gesellschaft Meteor" kann man sich doch denken, wie verschieden es in der Beziehung sodann die Präsenzliste verlesen und die unentschuldigt fehlenden bei den Vertiner Bostämtern zuging. Auf diesem Amt wurde Mitglieder in eine Strafe von je 1 M. genommen, es betraf in Arbeit stand, verlor eines Tages 43 M. Er einigte sich mit die diesvezügliche Verfügung der Oberpoftdirektion überhaupt nicht dies 13 Arbeitgeber und blos 2 Arbeitnehmer. dem Kaffixer, mit dem er zu thun hatte, zunächst 3 M. und

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erbringen.

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