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ächst hundert Jahren geschaffenen belgischen Staates ge- 1 richtet und soll seine Politit als eine Gefährdung des Frie­dens kennzeichnen.

Der Inhalt des Vertrages, wie ihn die holländische Zeitung veröffentlicht, macht nicht den Eindrud einer Fäl schung. Die Wahrscheinlichkeit, daß der Wortlaut echt ist, ist um so größer, als das Bestehen einer belgisch - fran­zösischen Militärfonpention seit vielen Jahren befannt und ihr Abschluß seinerzeit auch beim Bölker­bund registriert worden ist. Obgleich es einmal ein von Wilson verkündetes Ideal gewesen ist. daß Geheimperträge nicht mehr existieren sollen, hat die internationale Pragis der Nachkriegszeit die Gültigkeit von Berträgen nicht von ihrer vollen Registrierung in Genf abhängig gemacht; dem Einwand der Nichtgültigkeit sind beide Regierungen ja noch dadurch ausgewichen, daß sie die Tatsache des Vertrags­abschlusses in Genf anmeldeten. Im übrigen gelten nach den heute noch herrschenden Auffassungen Militärtonventionen, menn sie nicht ausdrücklich Angriffszwed en dienen und außer den Balkanbündnissen von 1912 haben das in neuerer Zeit keine Bündnisse mehr getan nicht als friedensgefährdend, sondern im Gegenteil als Friedens sicherung.(!)

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Der Bertrag stammt aus dem Jahre 1920, d. h. aus der Beit, als Frankreich mit seinen heutigen Verbündeten, Tschechoslowakei und Polen , seine Bündnisse abschloß und mit England und den Bereinigten Staaten Bündnisse gegen einen deutschen Revanchetrieg abzuschließen fuchte. Das politisch verwerfliche an diesem Militärbündnis be­steht darin, daß es auch noch jest in Kraft ist, trotzdem be­reits 1925 in Locarno Frankreich und Belgien durch den Rheinpatt und die Schiedsverträge ganz andere und weitaus bessere Garantien für die Aufrechterhaltung des Friedens erhielten, als fenes Militärbündnis sie darstellte. Und es läßt die Ehrlichkeit der französischen und belgi­schen Friedenspolitik in einem trüben Lichte erscheinen, daß nody im Juni 1927 die belgischen und französischen Militärs. Ausführungsbestimmungen zu dem Vertrage von 1920 mit einander vereinbart haben sollen. Der Hinweis auf belgisch­englische Militärbesprechungen ist dabei besonders inter­effant; die englische Arbeiterpartei wird sicher nicht ruhen, bis sie durch Anfragen im Unterhaus der fonservativen Regierung die volle Wahrheit über diese Besprechungen ent­riffen haben wird.

Was auch immer das Motiv der Enthüllung über das belgisch - französische Militärbündnis sein mag: das Verhält nis Deutschlands zu seinen westlichen Nachbarn ist seit 1925 auf die Zusammenarbeit im Bölkerbunde und auf dem Nie­wieder- Krieg- Vertrag von Locarno gestellt. Es tann un­möglich so weitergehen, daß Frankreich und Belgien mit der einen Hand Deutschland freundschaftlich die Hand schütteln, mit den anderen Händen aber sich gegen dasselbe Deutsch land die Revolver eines Kriegsbündnisses zureichen. Mag die Angst vor dem deutschen Nationalismus früher noch so groß gewesen sein, die politische Macht der deutschen Arbeiter klasse und der Friedenswille der Mehrheit des deutschen Boltes rechtfertigt es, daß dies Bündnis der belgischen und französischen Militärs endlich dahin getan wird, wohin es feit Jahren gehört: in die Rumpelfammer einer Gefchichtsperiode, die den Bölkerfrieden auf die Spige von Bajonetten stellte. Die Aufhebung des belgisch französischen Kriegsbündnisses gegen Deutschland ist eine Konsequenz aus der Politik von Locarno , die endlich gezogen werden muß.

Der Ruhreinbruch als Beispiel.

Fememord vor Gericht.

Sind Kommunisten als Geschworene befangen?

Steffin, 25. Febreuar.

Unter außerordentlich starkem Andrang des Publitums begann heute vormittag vor dem Stettiner Schwurgericht unter Vorsitz des Landgerichtsdirektors Hoffmann der zweite Prozeß eines und Genossen wegen Mordes bzm. Beihilfe zum Mord an dem ehemaligen Roßbacher Bill Schmidt im Sommer 1920. Von den acht Angeklagten sind nur noch Leutnant a. D. Heines, der zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt worden war, und Fräubel, der drei Jahre Zuchthaus erhalten hatte, in Haft, während die übrigen sich auf freiem Fuße befinden, und zwar nicht nur die freigesprochenen Roßbacher Bär, Bandemer, Bogt, Krüger, sowie der Administrator Bergfeld, sondern auch der frühere Feld­webel Ditow, der im ersten Prozeß zu pier Jahren 3ucht haus verurteilt worden war. Die Anklage wird wieder von Ober­staatsanwalt Saß und Staatsanwaltschaftsrat Dr. Franzfi vertreten. Die Berteidigung liegt in den Händen der Rechtsanwälte Bloch- Berlin, Prof. Grimm- Effen, Graf v. d. Golz- Stettin. und einer Reihe weiterer Stettiner Berteidiger. Als Sachverständige des Reichs: wehrministeriums ist General v. Hammerstein erschienen. Nach Ber­eidigung der Geschworenen, unter denen sich diesmal auch eine Frau befindet, mußte die faum eröffnete Sigung für eine Stunde unter­brochen werden, weil einer der Stettiner Berteidiger noch nicht zur Stelle war.

Erst nach 11 Uhr begann in Anwesenheit des Landgerichtspräfi­denten und des Generalstaatsanwalts die eigentliche Berhandlung, jedoch wider Erwarten nicht mit der Bernehmung der Angeflagten, ( ondern mit einem Borstoß des Rechtsanwalts Graf v. d. Golz.

Er lehnte nämlich die Geschworenen Neukamp und Heinrich wegen der Besorgnis der Befangenheit ab, weil sie langjährige Angehörige der Kommunistischen Partei seien.

Der Mord im D- Zug vor Gericht.

Prozeß in Berden an der Aller.

Heute morgen begann in dem hannoverschen Städtchen Berden a d. Aller die Verhandlung gegen den Mörder Emil Hopp. Er wird beschuldigt, am 10. September 1928 den Direktor der Delmenhorster Margarinefabrik Nord. mann im Eisenbahnzug vorfäßlich und mit Ueberlegung ge­föfet und beraubt zu haben.

Es war am 11. September an einem trüben Herbsttage als man eine Leiche neben dem Bahndamm in der Nähe von Rothenburg auf der Strede Hamburg- Bremen fand. Tote hatte eine Rugel im Kopf; Wertsachen fand man nicht. Sofort wurde Raub morb vermutet; man identifizierte den Toten als den Delmenhorster Direktor Nordmann. Bald war man dem Täter auf der Spur, der Mitreisende, der allein mit Nordmann im Abteil gefeffen hatte, war gesehen worden. Nach der Beschreibung ver mutete man bel der Landeskriminalpolizei in Harburg , baß der wiederholt vorbestrafte Maler opp der Täter fet. Er war nach der Tat aus Harburg verschwunden, hatte aber vorher seinem Bogis wirt eine 3'garrentasche geschentt, bie später als das Eigen tum des Ermordeten festgestellt wurde. 5000 Mart Belohnung wurden auf die Ergreifung Hopps ausgesetzt. In Meinz­Castell erkannte ihn im Café, 3u den drei Königen" die Wirtin, Die mit ihrer Schwester in illustrierten Zeitungen blätterte und dabei ein Bild des gesuchten Raubmörders sah. Die Frauen ließen den Berbächtigen festnehmen, durch eine Zahnlüce im Oberfiefer, die als besonderes Kennzeichen angegeben war, wurde er überführt. Hopp behauptet, er habe den schlafenden Direktor nur be.. stehlen wollen. Dabei sei dieser aufgewacht und habe einen Re volver gezogen. Bei dem Ringen sei die Waffe losgegangen. Die

schließen, daß der Schuß nicht von Nordmanns Hand abgefeuert sein kann.

Wir werden über den Ausgang des Prozesses berichten.

Amsterdam , 25. Februar. In der Auslegung, der die Generalstäbe dem Abkommen bei ihrer Zusammenkunft im Jahre 1927 gaben und die eine Anpassung an die geänderte Lage war, heißt es: Durch das englisch - belgische Uebereinkommen vom 7. Juli 1927 feien die Gegner von Belgien auf 2, nämlich Deutschland und Holland , die Frankreich auf 3, Deutsch - ärztliche Obduktion der Leiche läßt indessen mit Bestimmtheit darauf land, Italien und eventuell Spanien , beschränkt worden. Das Prinzip der gemeinsamen Front von Frankreich und Belgien bleibe unangetaftet. Da aber die Verteidigung des eigenen Bodens den Kernpunkt bildet, werde Frankreich bei einem niederländisch­belgischen Streit sich auf die Enfsendung der im Jahre 1922 fest­gelegten Expedition von 2 Armeetorps befchränken, während Belgien bei einem italienisch- franzöfifchen Streif zwei Infanterie­divisionen zur Verfügung des französischen Generalfiabes ftellen wird. Hinsichtlich Hollands wird darauf hingewiesen, daß man unter Unterstützung von Deutschland sowohl eine Unterstüßung militäri­icher als diplomatischer Natur zu verstehen habe und daß ferner die jeit 8 Jahren zwischen Belgien und Holland geführten Vertrags­verhandlungen von holländischer Seite Handlungen herbeigeführt hätten, die unter Umständen als Angriff zu bezeichnen wären.

Artikel 3 enthält Angaben über die strategische Berstärkung und den Ausbau der belgischen Eisenbahnlinien. Die fran­zöfifche Heeresmacht in Belgien würde nach den Angaben des französischen Generalstabes vom Jahre 1927 über 2100 Feld­gefchühe, 2880 schwere Geschüße von jedem Kaliber, 10 650 ma­schinengewehre und 1800 Tanks verfügen. Das belgische Heer über 576 Feldgeschühe, 1848 Maschinengewehre und 108 schwere Geschüße, die in Antwerpen zusammengezogen würden, ferner 76 Flugzeuge und 49 Tanks. Für einen Angriff nach der Ruhr, der nach dem belgisch - englischen Uebereinkommen einem neuen Studium unterworfen wurde, wurde vorgeschlagen, daß die fran­zöfifch- belgischen Truppen nur durch die Eisenbahnlinien Midheroug -Plombieres und Battice- Verviers unter französischem Befehl auf demselben Wege wie im Jahre 1923 in die Ruhr einrüden follten, während eine zweite belgisch - englische Gruppe unter belgi. schem Befehl durch Holländisch- Limburg gegen Geilenkirchen und Heinsberg anrüden soll. Die englischen Truppen würden dabei einen Angriff auf die Eisenbahnlinie Weert- Dalheim er­möglichen, zumal der niederländische Generalstab auf diesem Punkt jenseits der Wasserlinie nur eine geringe Truppenmacht halten würde.

Großfeuer in Köpenic

In der Sonntagnacht brach in den Deutschen Linoleum werf.: in der Wendenschloßstraße in Köpenid Feuer aus, das in furzer Zeit großen Umfang annahm. Ein maffipes Gebäude, das als Trockenraum diente, brannte nieber. 18 000 Quadratmeter Binoleum fielen den Flammen zum Opfer. Die Feuerwehr, die mit fünf Löschzügen zur Stelle mer, mußte 10 Schlauchleitungen starten Ralibers in Tätigkeit fegen, um die angrenzenden Gebäude zu schützen. Erst gegen 4 Uhr früh war die Hauptgejahr beseitigt. Ein Feuerwehrmann wurde bei den Löscharbeiten erheblich verlegt. Die Entstehungs urfache fonnte noch nicht ermittelt merden.

Das gefährliche Gas.

Bieder eine Reihe von Gasunfällen.

In der Nacht zum Sonntag und Montag haben fich wieder eine ungewöhnlich große Zahl von Gasunfällen ereignet. Allein in der Sonntagnacht gerieten zehn Per. jonen in ernste Lebensgefahr. Jn einein Falle fam die Hilfe der alarmierten Feuerwehr bereits zu spät.

Es müsse berücksichtigt werden, daß Schmidt getötet worden sei, well man ihn verdächtige, Waffen der Roßbacher an die Kommunisten verraten zu haben. Hinzu komme die ganze Stellung der Kon munistischen Partei zum Staate, ferner die Tatsache, daß der An geflagte Ottom nach seiner Rückkehr in seine Heimatstadt Kottbus von ben Kommunisten als Schweinehund von Fememörder" beschimpft und feine Ausweisung aus der Stadt gefordert worden sei. Außera dem habe Neukamp fürzlich geäußert, daß dieser Prozeß wie das Hornberger Schießen ausgehen würde, da die bürgerliche Regierung ja die Fememörder schüße. Aus allen diesen Gründen müsse bei diefen Geschworenen die Besorgnis der Befangenheit bestehen.

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Oberstaatsanwalt Saß widersprach diesm Antrag. Das Gericht fegte die Verhandlung zur Stellungnahme auf eine halbe Stunde aus.

Nach mehr als 1½stündiger Beratung fehrte der Vorsitzende mit den Beisigern, aber ohne die Geschworenen, in den Saal zurüd. Landgerichtsdirektor Hoffmann verkündete den Gerichtsbeschluß, daß der gegen die beiden kommunistischen Geschworenen gerichtete Ab­lehnungsantrag als unbegründet zurüdgewiesen

werde.

Der eine der beiden Geschworenen, Heinrich, gehöre der Kom­munistischen Partei seit Ottober 1928 gar nicht mehr an. Der andere bestreite, daß er die von dem Berteidiger angeführte Aeußerung in dieser Form getan habe. Eine Besorgnis der Be­fangenheit fei bei beiden Geschworenen nicht vorhanden, zumal sie beide ausdrücklich betont hätten, daß sie sich für nicht befangen. hielten.

Nach der Verfündung dieses Gerichtsbeschlusses erschienen die Geschworenen wieder im Saal und die Verhandlung nahm nun um 1 Uhr mittags endgültig ihren Anfang.

Die Kohlenabfuhr am Sonntag. In Charlottenburg 200 von 260 Waggons entladen.

Der geftrige Sonntag ist vom Berliner Kohlenhandel doch dazu benutzt worden, die Abfuhr der auf den Güterbahnhöfen stehenden Waggons in sehr energischer Weise durchzuführen. Die Erhöhung der Standgelder durch die Reichsbahn hat wohl start dazu beigetragen, den Handel zu veranlassen, alle Kräfte einzulegen. So fah man por ben frühen Morgenstunden an auf den Bahnhöfen nicht nur die Fuhrwerte der großen Rohlenfirmen, fondern alle möglichen Fahrzeuge, mit denen die Entladung vor: genommen wurde. Im allgemeinen fann man sagen, daß ein großer Teil des Brennmaterials abgefahren worden ist, und daß die Läger auch des Kleinhandels wieder einiger maßen gefüllt wurden, da man sich am gestrigen Sonntag nur darauf beschränkte, die Kohlenfirmen, nicht aber Private zu beliefern. Auf dem Bahnhof Charlottenburg sind nach Angaben des Kohlen handels von 260 standgeldpflichtigen Waggons rund 200 entleert und abgefahren worden. Auch auf anderen Güterbahnhöfen tam man zu sehr günstigen Resultaten, so daß die Reichsbahn am heutigen man zu fehr günstigen Resultaten, Montag wieder in einer feit Bochen nicht gewohnten Weise über ihre Rangiergleise verfügen fonnte. Da die Anfuhr von Brennmaterial aus den Kohlengebieten nach wie vor anhält, sich zum Teil sogar noch gesteigert hat, dürfte die Kohlennot in Berlin nunmehr ihrem Ende entgegen gehen.

Neues Eisenbahnunglück bei Dortmund .

Ein Zugführer schwer verletzt.

Ein zweites in feinen Folgen nicht so schweres Eisenbahnunglüc ereignete sich bei Dortmund auf dem Bahnhof Dvereping. Bon einem mit Erz beladenen Zug entgleiste turz vor dem Prellbock der lezte Wagen des rüdwärts fahrenden Zuges, permutlich, meil der zur Erhöhung der Bremswirkung um die Schienen auf­gehäufte Sand gefroren war. Die beiden nächsten mit Erz beladenen Wagen wurden von dem zuerst entgleisten Backwagen mit von ben Schienen geriffen und eine ungefähr acht Meter hohe Böschung herabgetrieben. Dem Zugperfonal war es inzwischen gelungen. den Zug zum Stehen zu bringen und die Luft­drudbremse in Tätigkeit zu feßen. Bei dieser Gelegenheit fam der Zugführer zu Fall und wurde schmer verlegt.

Karl May macht Schule.

und am Reden verhindert.

In ihrer Wohnung Beteranenstr. 9 fand man die 66jährige Der Borsitzende der franzöfifchen Radikalen ins Auto gelockt Witwe Luife Geisler im Bett ihres völlig mit Gas an gefüllten Schlafzimmers feblos auf. Die Wiederbelebungs­versuche hatten feinen Erfolg.- Im Hause Oranienstr. 21 wurde ein schweres Gas un glud im legten Augenblick verhütet. Hausbewohner bemerkten auf den Treppen Gasgerud), der aus der Wohnung der 53jährigen Witwe Martha W. drang. Da auf Klopfen niemand öffnete, wurde die Feuerwehr gerufen, die sich gewaltsam Ginlaß verschaffte. Die eindringenden Beamten fanden in der vergasten Wohnung die Frau, ihren 16jährigen Sohn Rurt und ihre 14jährige Tochter 23ally bewußtlos auf. Alle drei Personen mußten in das Krankenhaus am Friedrichshain ge­bracht werden. Außerdem wurden in der Brandenburg straße 43 das Ehepaar B., und in der Prinzenstr. 107 gleichfalls zwei Personen durch ausströmende Gase betäubt, so daß fich ihre Ueberführung ins Krantenhaus als notwendig erwies.

Flammentod einer Greifin.

Ein schweres Brandunglüd ereignete sich heute früh um 49 Uhr in der Gasteiner Straße 29 in Wilmersdorf . Beim Feueranmachen fielen aus dem Ofen glühende Kohlenstückchen her aus und feßten bie Rleiber ber 88jährigen Witwe Hedwig Jacob in Brand. Mit schweren Berbrennungen brach die alte Frau im 3inumer zusammen. Auf die Hilferufe waren Hous bewohner hinzugeeilt, die das Feuer erstickten und die bewußilole Greifin zur nächsten Rettungsstelle bradyen. Der I ob war aber bereits eingetreten.

Auf tragische Weise tam die 24jährige Frau Alice Adrian in ihrer Wohnung Buhlheibe 34 in Oberschönewebe ums Leben. Die junge Frau nahm abends ein Bad und fam maht wieder zum Vorschein. Als der Mann im Badezimmer nachfah, fand er seine Frau in der Wanne tot vor Ein hinzugerufener Arzt stellte feft, daß Grau 2. einen Ohnmachtsanfall erlitten hatte und da bei ertrunten ist. Die Leiche wurde nach dem Waldfriedhof gebracht.

Paris , 25. Februar.( Eigenbericht.) Der Vorsitzende der Radikal- sozialen Partei Daladier follte am Sonntag in Straßburg eine Rede halfen. Er war gerade im Begriff in Paris vom Offbahnhof abjureifen, als man ihm ein Tele­Begriff in Paris vom Ostbahnhof abzureifen, als man ihm ein Tele­gramm überreichte, in dem es hieß, daß man beabsichtige, ihm in 3abern einen fefflichen Empfang zu bereiten. Tatsächlich verließ frühmorgens Daladler den Zug in Jabern, wo er von zwei Herren empfangen wurde. Sie fliegen mit ihm in einen kraftwagen und fuhren ihn den ganzen Bormittag trotz seiner lebhaften Profefte in der Umgegend spazieren. Erst am Nachmittag ließ man ihn in der Umgebung von Jabern aus steigen. Salbtot vor Hunger und vollkommen durchfroren ging Daladier dann zu Fuß nach der nächsten Ortschaft, wo er einen Wagen fand, der ihn nach Straßburg trachte. Die Täter ließen Daladler im Verlauf der Spazierfahrt verstehen, daß sie zu feinen politischen Gegnern gehören und ihn am Reden in Straßburg verhindern wollten. Es handelt sich um Jafdiffen.

Zurückgezogene Kündigung.

Die Mindeffgage der Schauspieler fon Bleiben.

Der Verband Berliner Bühnenleiter hat in seiner geftrigen Mitgliederversammlung nach eingehender Brüfung und inter Berüdftdhtigung aller, aud neuer Gefidispuutte" feinen Be­folus vom 9. Februar, mit dem die Mindeftgage ber Bertier Schauspielerschaft getunbigt oben fi, ieber aufgegeben.

Die Mindeftgage bleibt juntaft aufrechterhalten. Das ist wie die Herren mitteilen in der Erwartung geschehen, daß über die ganzen ichreberden Fragen, die die Berliner Bühnen als joldje betreffen, in neue Verhandlungen eingetreten wird. Eine Kommiffion des Berbanbes Berliner Bühnenleiter steht zu diefer neuen Beratung bezelts zur Berfügung.