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Das Für und Wider der Biersteuer

Erhöhung der Biersteuer oder der Umsatzsteuer: was ist erträglicher?

Die Steuererhöhungen, die den Reichshaushalt des Wirtschafts­fahres 1929/30 ins Gleichgewicht bringen sollen, haben nirgends Freude hervorgerufen. Selbstverständlich läuft die befizende Klaffe gegen die geplante Erhöhung der Bermögens- und Erbschaftssteuer Sturm, aber auch gegen die Erhöhung der Branntwein und der Biersteuer find nicht mur flammende Proteste der Brauereien, der Landwirtschaft und des Schantgewerbes fauitgemorden, sondern auch Teile der Arbeiterschaft haben gegen diese Steuererhöhungen Be denten erhoben. Es sei daher speziell für die Biersteuer einmal untersucht, ob die Gründe, die gegen die Erhöhung der Biersteuer sprechen, gewichtiger find als die Gründe, die für die Erhöhung dieser Steuer sprechen, nachdem muun einmal mehrere hundert Mil lionen neuer Steuern hereinkommen müssen. Ist es wahr, daß fich die Erhöhung der Biersteuer

.

auf die Lage der Landwirtschaft wirklich so fatastrophal auswirken

mürde, mie es teilweise von Landwirtschaftsvertretern, mehr aber noch und bezeichnenderweise. vom Deutschen Brauerbund, immer wieder behauptet wird? In einer Denkschrift gegen die Bier­fteuererhöhung führt der Deutsche Brauerbund aus, daß die Er höhung der Biersteuer unbedingt einen Rückgang des Bierverbrauchs zur Folge haben müsse, und daß bereits eine zehnprozentige Abfaz minderung den landwirtschaftlichen Gersteabsaz an die Brauereien um 25 Millionen Zentner, ben Hopfenabfaz um 25 000 3entner vermindern müsse. Zusammen würde das einen Einnahmeausfall der Landwirtschaft von etma 500 Millionen Mart bedeuten. Mit diesen billigen Hinweisen versucht das Braugewerbe in der Land wirtschaft Stimmung gegen die Biersteuererhöhung zu machen, und menige Landwirte werden bemerken, daß die Schlußfolgerungen des Brauerbundes auf ganz falfchen Grundlagen aufgebaut find.

Allein der Einfuhrüberschuß an Gerste, die nicht für Bieh­fütterung vermendet wird, betrug nämlich im letzten Jahr 4,5 Mit lionen Zentner, der an Hopfen 60 000 Zentner. Da die ganze Hopfeneinfuhr und von der Gersteeinfuhr der größte Teil zur Bier. herstellung, verwendet wird, zeigen bereits diese beiden Zahlen, daß felbst ein zwanzigprozentiger Rudgang des Bierver. brauchs fich in feiner Weise nachteilig auf den Hopfen und Gerste.

absatz der deutschen Landwirtschaft auswirken, sondern lediglich den Einfuhrüberschuß von Gerste und Hopfen per mindern würde. Der nach Meinung des Brauerbundes zu er wartende Berbrauchsrüdgang, der aus agitatorischen Gründen als Berlust der Landwirtschaft hingestellt wird, berührt also die 2 and mirtschaft nicht im geringsten.

Das Herz der Frauen und Mütter

fucht der Brauerbund zu rühren, menn er es als besonderes Ber / dienst des Braugewerbes hinftellt, daß aus ihm jährlich ofs Abfall des Brauprozesses größere Mengen nom Erebern zur Biebfütterung erzeugt merden, und daß der deutschen Ernährungswirtschaft aus diesen Ireberu heraus mehr als 7 Millionen Setto liter milch im Jahre zur Verfügung gestellt werden. Es ist ja jehr nett vom Deutschen Brauerbund, daß er Bropaganda fiir bie Milch, die in den Fabriken und auf den Sportplägen, aber auch m zahlreichen Haushaltungen des Arbeiters in zunehmendem Maße hen Bierberbrauch verbrängt oder zum mindesten ein scharfer on Purrent des Biers geworden ist, zu machen bemüht ist. Gerade einer Interessenorganisation, die sonst aufs brutalfte die berechtigten und unberechtigten Interessen ihrer Auftraggeber verficht, ohne sich um die polfswirtschaftlichen Folgen zu fümmern, steht es sehr mohl an, auch gelegentlich chriftliche Nächstenliebe zu zeigen!:

Leider find nur die Zahlen nicht ganz richtig Erstens eininal können aus der deutschen Trocentreber- Erzeugung nicht mehr als ungefähr 4 bis 5 Millionen Hefioliter Milch, das find 2 bis 3 Brnz der deutschen Milchproduktion, erzeugt werden. Wenn man außerden bedenkt, daß für jeden Liter Milch aus Bier trebern erst 8 Liter Bier getrunten werden müffen, dann erscheint die valkswirtschaftliche Großtat der durch Bier ge fteigerten Milcherzeugung doo) in einem mesentlich anderen Lichte, als es der Brauerbund wünscht. Daß die Treber leicht durch andere Futtermittel ersetzt werden können, ist selbstverständlich. Die Argu mente des deutschen Braugewerbes, daß die Landwirtschaft unter der Steuererhöhung leiden werde, oder daß die deutsche Mitch erzeugung bebroht sei, fönnen also nur als plumper Bauern fang bezeichnet werden.

Geht der Bierabjah zurück?

Dabei rechnet das Braugemerbe zum mindesten in seinen Agitationsschriften damit, daß die Erhöhung der. Biersteuer einen Rüdgang des Bierabfazes zur Folge haben werde. Wir sind nicht der Meinung, daß der Bierabsatz zurückgehen wird. Auch bei der lezten. Biersteuererhöhung im Jahre 1925 murde ein Rückgang des Biernerbrauchs vom Braugewerbe prophezeit. Dieser Rüdgang ist nicht nur nicht eingetreten, sondern der Bierverbrauch hat sich meiter gesteigert. Bei der jetzt geplanten Biersteuererhöhung wird es nicht anders sein; im allerschlimmsten Falle ist eine Berlang famung des Lempos in der meiteren Steigerung des Bierverbrauchs ober für norübergehende Zeit auch ein Gleichbleiben des Bierver. brauchs, feinesfalls aber ein Rüdgang zu ermarten. Das mird einem sehr deutlich, mem man einmal die Biersteuer­erhöhung pro Glas Bier umrechnet.

Bei einer durchschnittlichen Steuererhöhung von 3. M. je Hefta liter entfällt auf-Liter- Glas eine Verteuerung von Pf. Bei einem Preisaufschlag von 1% Bf. pro ½ Liter oder von% 4 Pf. für ein fleines Glas Bier fann ein Rückgang des Berbrauchs nicht ermartet methen. Es muß übrigens doch darauf hingewiesen merben, daß die letzte Biersteuererhöhung vom Brauereigeinerbe bazu benut murde, um die Bierpreise nicht mur um den Steuerbetrag felbft, sondern un nahezu den doppelten Be trag zu erhöhen. Trogdem damals fein Berbrauchsridgang!

Bei den ausgezeichneten Refitabilitätsverhältniffen des deutschen Braugemerbes müßte als selbstverständlich angenommen werden, bag das Braugewerbe die neue Biersteuererhöhung feinesfalls zu einer über diese hinausgehenden Preiserhöhung benußen wird. Tußerdem möchten wir den Brauereien doch sehr empfehlen,-fich mit den meist von den Brauereien abhängigen Gaffmirten und Schardt Stättenbefizern in Berbindung zu fegen und mit ihnen ein Ab tommen zu treffen, daß die durch Steuern verursachte Preis erhöhung nicht vom Gastwirtsgewerbe zu einer Erhöhung des Gastwirts aufschlegs nom 60 auf 80 Broz bemußt mirh Braugewerbe hatte es also selbst. weitgehend in, der Hand, einen von ihm befürchteten Verbrauchsrudgang an Bier zu verhindern. Es märe ein unmöglicher Zustand, wenn die Erhöhung der Biersteiner, hne einen reparationspolitischen Rotjahr eine Mehreinnahme non

Das

165 Millionen Marf bringen soll, dem Gastwirtsgewerbe einen durch nichts gerechtfertigten Extraprofit von über 100 Millionen Mart zuschieben würde.

Die wirklich ernsten Bedenten der Berbraucherbelastung.

Am schwersten zu überwinden find die ernsten Bedenken, die vom Verbraucherstandpunkt gegen die Erhöhung der Biersteuer ein­gewandt murden. Denn legten Endes belastet die Biersteuer ja voll und ganz die Verbraucherschaft. Daß diese neue Belastung von feinem Arbeiter mit Freude begrüßt wird, ist selbstverständlich. Es fragt sich nur, nb eine Ablehnung der Biersteuer, da das Defizit im Staatshaushalt auf jeden Fall gedeckt werden muß, nicht andere Steuererhöhungspläne zur Folge haben würde, die vom Verbraucherstandpunkt aus noch viel meniger er wünscht sind als eine erhöhte Besteuerung des Bierkonsums.

In bürgerlichen Kreisen wird an Stelle der Biersteuererhöhung und der anderen zu erhöhenden Steuern immer wieder eine Er höhung der Umsatzsteuer vorgeschlagen. Dabei wird voll ständig verkannt, daß eine Erhöhung der Umsatzsteuer, die in den letzten Jahren von bis auf% Proz herabgedrückt werden fonnte, men fie auch vom einzelnen Berbraucher nicht immer bemerkt wird, sich für die gesamte Verbraucherschaft piel drüden der auswirken muß als die Erhöhung der Bier steuer. Um diefelben steuerlichen Mehreinnahmen zu erzielen, wie fie die Steuererhöhungsvorschläge der Regierung bringen sollen, müßte die Umsatzsteuer um ungefähr ¼ Broz, erhöht werden. Das bedeutet aber feineswegs eine Berteuerung der Waren lediglich um ¼ Broz., sondern um mindestens 1 bis 2 Broz, da die Umfag steuer bei der Barenerzeugung nicht mir einmal, sondern bei jedem Umschlag während des Produktionsprozesses erhoben mird, wie fol

Die goldene, lse ".

Refordförderung und Leistungssteigerung bei 3lse", Bergbau. 30 Millionen Gelbftfinanzierung.

Die Monatsberichte über die Bage im ostelbischen und mittel.

deutschen Brauntohlenbergbau zeigten bereits, daß 1928 ein neues Jahr anhaltender Hochtonjunktur war, die an Stärke die der beiden vorhergehenden Jahre noch meit übertraf. Der jetzt ver offentlichte Abschluß der Jlse Bergbau-G., bes stärksten Unternehmens im ostelbischen Renier, zeigt num, welchen bedeutenden Aufschwung die einzelnen großen Konzerne im Braunfohlen bergbau genommen haben.

3

genbes Beispiel aus ber Schuhindustrie zeigt: Die Felle werbes vom Landwirt, bis sie als Schuhe in die Hände des Verbrauchers gelangen, ungefähr zehnmal, ungefeßt, zehnmal wird also auch Umfagsteuer erhoben.

2.

Wie die Umsatzsteuer sich fortwätzt und erhöht.

1. Intfchlag: Bich ab Landmirt, davon Fellmerf 800 m. Biehhändler

2-9

3.

Felle ab Schlachtbaus

900 1000

2.25

L 14

IT

14%

2.50

4.

M

Fellfammler

1100

"

5.

PF

häutehändler

1200

316

2.75 8-

6.

1650

7.

Lederhändler

1750

M

P

8.

-Schuhe" ab Schubfabrik

2900

9.

20

Großbändler Kleinhandler

3200

9

4300

"

9

10.

Reber ab Gerber.

116

4.13

4.38

99

7.25 9

8.­10.75

n

Summe der Umsatzsteuer zus. 47.01

Selbst wenn man annimmt, daß lediglich die Umsatzsteuer ohne Aufrundung nach oben den Breisen zugerechnet wird, fommen wir bei einem Massenverbrauchsartifel mie bei Schuhen auf eine Umsatzsteuerbelastung von 1,1 Broz, bei der vielfach üblichen Aufrundung dagegen in Wirklichkeit mohl auf bis 2 Proz. Um dem Reich eine Mehreinnahme in Höhe von beispiels weise 100 Millionen zu bringen, würde die Umsagsteuer die Verbraucherschaft also um mindestens 150 bis 200 millionen mehr belasten

Noch ein weiteres gewichtiges Moment spricht für die Biersteuer und gegen die Umsatzsteuer. Während einer Erhöhung der letzteren fein Berbraucher, auch nicht der ärmste ausweichen fann, sondern in den verteuerten Massentonsumartikeln zur erhöhten Steuer zahlung zwangsweise herangezogen wird, besteht bei der Biersteuer gerade für die ärmsten Verbraucherschichten, doch eine gemisse Mög lichkeit, dieser erhöhten Steuerleistung durch eine geringe Ein schränkung des Verbrauchs auszuweichen.

Nach alledem bürfte es fein 3weifel sein, daß die Biersteuer erhöhung, die die Landwirtschaft und das Braugewerbe durchaus nicht schädigt, mich für die Verbraucherschaft erträglicher wäre als eine Erhöhung der Umsatzsteuer.

Lloyd wieder 8 Prozent Dividende. Reingewinn von 11,7 auf 14,1 Mill. gestiegen.

Im Gegensatz zur Hapag in Hamburg, die fürzlich ihre Dividers denfenfung von 8 auf 7 Broz. bekanntgab,.hält der zweite deutsche

Reedereiriese, der Norddeutsche Lloyd in Bremen an seiner

legten Dividende von 8 Proz. feft.

Die gleiche Dividende fezt aber weit höhere Gewinne poraus, da für 1928 das erhöhte Kapital von 162,5 gegen 127,3 mile lionen Marf zu verzinsen ist. So ist auch der Rohgeminn von 40,1 auf 46,5 mill. Me gestiegen und der ausgewiesene Rein. geminn non 11,7 auf 14,1 Mill. Mr. Hiervon fließen ben tionären 12,8 Millionen als Dividende zu. Der Geschäftsbericht des Unternehmens liegt noch nicht vor, doch zeigt der jegt heraus­

Das entscheidende Merimal in der Entwicklung der deutschen Braumfohlenindustrie sind die steigenden Leistungen der elegida ft je Sopf und Schicht infolge der Rationalisierung bergegebene turze Bericht der Verwaltung, daß ber Lond. auch int Betriebe und die entsprechende Sentung ber. Rosten legten Jahr sein Schiffahrtsgeschäft erheblich ausdehnen tonite Die Gesamttonnage der in Fahrt befindlichen Flotte hat sich von Die Bermaltung ber fe" Bergbau- 21-6. hat im Gegenfag i 649 000 auf fast 780 000 Brotto- Register- Tonnen erhöht. früheren Jahren es diesmas zwar vorgezogen, die Umfaz- und Lohn­ziffern vorsichtshalber zu verschmeigen, doch spiegelt sich die außer ordentlich günstige Geschäftsentwidlung des Unternehmens auch in den anderen Ziffern deutlich genug wider. Es betrug:

Betfett produktion Sonnen

Meries

Belegschaft

Roblen förderung

Tonnen

1924

6942

8,6 Min.

2,6 mill

1925

6126

9,2

2,9

1926

5194

9,1

2,9

1927

4815

9,5

3,0

1928

5287

10,8

3,2

34,0 Min. 37,7 38,5 10 40,7 e 2

Während also im ersten Jahr der Stabilisierung eine Belegschaft non fast 7000 Mann 8,6 Millionen Tonnen Rohtohle förderte imb 2,6 Millionen Tonnen Briketts produzierte, hat im fegten Betriebs­jahr eine demgegenüber um fast 1700 Mann verringerte Belegschaft eine um mehr als 20 Broz. erhöhte ärderung und um rund 15 Bro3. gestiegene Britettptobuftion durchgeführt

Der guten Betriebslage entsprechend wuchs der ausgewiesene Rohgeminn von 17,1 quf 20,3 Millionen Mart, während die allgemeinen Unkosten trog der starken Produktionssteigerung mit 0,76 Mill. Mr. noch unter den Ziffern von 1926 liegen. Die feit 1924 Jahr für Jahr erhöhten Abschreibungen auf die Werksanlagen sind auch diesmal wieder erheblich von 5,3 auf 6,0. Mill Mr. gesteigert. Trotzdem übersteigt der( a u s gemiesene) Reingeminn mit 7,19 Millionen den des Borjahres um fast 20 Broz, so daß die Gesellschaft ihre seit 1924 mit 8 Broz. sta bili fierte Dividende auf 10. Broz herauffezt

Die Arbeit im Maschinenbau.

Das Berhältnis der Angestellten und Facharbeiter zur Gesamtbelegschaft.

Der Berein Deutscher Maschinenbauaustalten, der Spizenverband der deutschen Maschinenindustrie, hat eine Statistit veröffentlicht, die bemerkenswerte Ziffern über die 3u sammenfeßung der Belegschaften in der Maschinen industrie enthält.

Im Juli 1914 entfiefen auf 1000 Beschäftigte 163 Ange stellte und 837 Arbeitet. Dieses Verhältnis, das sich bis 1925 nicht mesentlich verschob, anderte fich dann aufs fallend bis zum Juli 1926. Hier entfiden auf 1000 Beschäftigte 208 Angestellte und nur 792 Arbeiter. Diese starte Berschiebung. dürfte darauf zurückzuführen sein, daß die damals herrschende

Krise und die Aufnahme der Rationalisierung im Maschinenban, sich früher und zunächst scharfer bei der Ar­beiterschaft als bei den Angestellten auswirkte. So wird erfahrungs gemäß bei Nachlassen des Auftragseingangs und Beginn von Ar beiterentlassungen im Maschinenbau der größte Teil der Angestellten zunächst noch zur Erledigung von Anfragen und zur Ausarbeitung von Projekten beschäftigt, bis auch die Anfragen ausbleiben und die Entlassungen auf die Angestellten übergreifen. Die Abbaumaß nahmen bei den Angestellten mirken sich sodann zusammen mit ver besserter Beschäftigung der Betriebe darin aus, daß bis zum Sommer 1928 auf 1000 Beschäftigte wieder 821 Arbeiter und nur 179 An gestellte entfielen, womit sich das Verhältnis wieder normalisiert..

Als günstiges Zeichen der Betriebsentmidlung ist die Tatsache anzusehen, daß der Anteil der Facharbeiter

In welchem Maß dieses Internehmen die Selbstfinanzierung für bie Rationalisierung durchführen tomte, geht daraus hervor, daß ein­schließlich der 8,6 Mill M., die im letzten Jahr in die Betriebe gestedt wurden, feit 1925 rund 30 Millionen zum Ausschaft, auf die vor dem Kriege non 1000 Arbeitern 509 entfielen, bau der Anlagen verwandt wurden, ohne daß eine Rapitalerhöhung erforderlich war. Diese enormen Summen wurden also sämtlich aus laufenden Mitteln über Betrieb" bezahlt.

So verdienen die ostelbischen Brauntohlenwerte, deren Syndikat im Dezember eine Preiserhöhung für Hausbrand­brifetts um 60 Pf. je Tonne durchsetzen konnte, ohne auf den Widerstand des Reichswirtschaftsministers zu stoßen. So haben sich führende Werke einer Industrie entwickelt, die ihre Beleg. schaften jahrelang mit Elendslöhnen obspeisten und nach erfolgreicher Durchführung des Braunfohlenarbeiterstreits nicht genug über Bedrohung ihrer Wirtschaftlichte it fchreien fonnten. Die glänzende Entwicklung der lse"-Berg­bau-- G. ift teine Ausnahme. Die Abschlüsse der anderen großen und mittleren Unternehmen werden zeigen, daß von wenigen Aus­nahmen abgesehen, der gesamte afteTbische und mittel. deutsche Brauntoblenbergbau von diefer Ronjunktur bemegung profitiert hat.

Mehr als 5000 deutsche Kinotheater.

Anfang 1929 wurden in Deutschland mehr als 5000 Ainotheater gezählt. In einem Jahre hat sich die Zahl der deutschen Lichtspiel theater von 4460 auf 5013 erhöht. Die Zahl der: Sigpläge ist in der gleichen Zeit von 1688 485 auf 1874518 gestiegen. Um 12 Broz. hat also in einem Jahre das Privatfapital die der Filmindustrie dienenden Theateranlagen erhöht

-Weber nichts wird so fehr gejammert mie über die Unrentabilitat der Filmindustrie und auch der Filmtheater. Soll man glauben, daß diefen Slagen gegenüber die Filmtheater nur- deshalb fo fchnell ver mehrt mesben, um das in fe geftedte Gelb ger verlieren?

im legten Jahr den Borkriegsanteil überholt hat, jo daß jezt 524 Facharbeiter auf 1000 Arbeiter entfallen. Während der Anteil der angelernten Arbeiter in dieser Zeit nur von 202 auf 194 v. 2. zurüdging, verringerte sich der Anteil der Un gelernten weit stärfer, von 147 auf 110 D. 2.

Cokomotiven- Henschel befommt neue große Aufträge. Die füid­afrikanische Eisenbahn hat für 5,4 Millionen Mark Lotomonvent aufträge vergeben. Davon fommen an Hensel in Kassel Aufträge im Werte von 1,74 millionen, an eine eng fische Firma Aufträge im Berte non 2 Millionen und an eine ameri fanische Firma Aufträge im Werte von 1,64 millionen Mart. Süd afrifa erflärt, daß zur rechtzeitigen Befriedigung bes aber an, daß das geschehen ist, um die Englander- wegen ber Mitbeteiligung Deutschlands imd Ameritas. nicht wieder zu orgern Henschel. Sohn hat qußerdem für die hollän. bischen Eisenbahnen 22 heißdampf- Sanellzug. fotomotiven in Auftrag erhalten, bie wenigstens 3% Mi lionen Mart ausmachen.

Bedarfs diese Verteilung auf drei Länder erfolaf. fet. Wir nehmen

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Einfuhrbeschränkung für Gerste aus Amerita verlängert. Nach etner amtlichen Bekanntmachung ist die Galtungsdauer der Berord nung über die Einfuhr von Gerste aus den Bereinigten Staaten von Amerita vom 27. September 1928 bis zum 31. Dani 1929 verlängert worden.

Bei Frostschäden

beuge man fofort vor, ehe te fich für die Dauer festlegen. Froit beulen, Röte und Judreiz vertreibt frofitonballam M. Auf gebrochene Wunden heilt Froſtitonfalbe. Bo in Dronerien nicht erhältlich, bei Otto Reichel, Berlin GD Glenbahnstraße 4