Rach einer Meldung aus Ranting hat die Regie. rung beim Zentralrat den Austritt Chinas aus dem Bölferbund mit der Begründung beantragt, baß alle Berhandlungen über den ständigen Ratsiin Chinas ergebnislos geblieben seien. Die Regierung habe dem Barteikongres diesen Beschluß zur Entscheidung unter
breitet.
Der Staatsrat unter dem Vorfis des Marschalls Borjik Tschiangtaischet hat den Kelloggbatt ratifiziert.
Holland glaubt an die Echtheit. Das belgische Dementi des Geheimpattes wird abgelehnt. Amfterdam, 28. Februar.
Mit bemerkenswerter Schärfe nimmt der Amsterdamer Telegraaf gegen die Erklärungen des belgischen Ministers des Aeußern graaj" gegen die Erklärungen des belgischen Ministers des Aeußern Hymans in Sachen der Enthüllungen des Utrechtsch Dagblad" Stellung. Das Blatt sagt, daß sie nichts anderes als„ latsch darstellten. Hymans habe etwas dementiert, was niemand
behauptet habe.
Auch„ ,, Algemeen Handelsblad" betont, daß es nicht in der Lage fei, aus den bisherigen Ableugmungsversuchen den Schluß zu ziehen, daß die Veröffentlichung des„ ,, Utrechtsch Dagblad" unwahr fei. Benn man sie als gefälscht hingestellt ansehen wolle, merde von den interessierten Regierungen viel mehr geschehen müssen als bisher. In der Annahme, daß sich gegen die Veröffentlichung des vollen offiziellen Wortlauts der in Frage stehenden Dokumente, die natürlich in erster Linie erwünscht sei, ernsthafte Bedenken geltend gemacht werden, schlägt das Blatt vor, durch den Bölfer= bund eine Untersuchungstommission ernennen zu laffen.
Debatte in der holländischen Kammer.
Haag, 28. Februar.
In der Zweiten Ramuner stellte ein Mitglied der römisch tatholischen Staatspartei por Eintritt in die Debatte über den Gesezenhouri zur Ratifitation des Beitritts zum Rellogg Baft den Antrag, im Hinblick auf die in den letzten Tagen gänglich veränderten Umstände die Beratung über den Gesezentmuri bis auf weiteres auszusetzen. Der Kommerpräsident schloß sich diesem Antrag an und machte der Kammer den Vorschlag, den Gesetzentwurf pon der Tagesordnung abzufezen. Berschiedene Abgeordnete wider sprodjen jedoch dem Antrag mit der Begründung, daß zwischen Hollands friedlicher Gesinnung und den Ereignissen, die sich um Holland herum abspielen, tein innerer Zusammenhang bestehe. In
MIJA
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Das ganze Reich steht jetzt wieder unter dem Einfluß| bahnbrüde. In hollqnb find an der Rüfte der Rhein - und Weal eines Kaltluftgebietes, das überall einen scharfen Mündung holländische Eisbrecher in Tätigkeit getreten. Auch non Rückgang der Temperaturen mit sich gebracht hat. Berlin hatte in der Nacht und morgens um 8 Uhr 10 Grad Kälte. Unter der Einwirkung der Sonne, die sich schon recht wärmespendend bemerkbar macht, ging die Quecksilbersäule auf minus 5 Grad herauf. Für die nächsten Tage ist, beeinflußt durch ein verbreitetes Hochdruckgebiet, mit heiterem Frostwetter rechnen. Während tagsüber die Temperaturen einige Grabe unter Null liegen werden, ist nachts noch immer mit starker Rälte, eine Folge der Ausstrahlung, zu
rechnen.
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Besonders in Süddeutschland herrscht wieder trenge Kälte. München hatte gestern früh 2 Grad Wärme mit starken Regenfällen. Nachmittags schlug das 12 Grad und es sekte heftiges Schneetreiben ein. Am Wetter plötzlich um. Das Thermometer sank auf minus kältesten ist es wieder in Ostpreußen , wo die Temberaturen zwischen 22 und 26 Grad schwanken.
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Seit Sonntag abend wird durch die Erft- Genossenschaft ununterbrochen an den Großflutschleusen in der Erfiniederung das Eis gesprengt, um den dort aufgeftauten Wassermassen, die die Umgebung verschiedentlich bis zu einem halben Meter Höhe überidhwemmt haben, Abfluß zu verschaffen. Bis jetzt haben die Sprengungen noch nicht den erwarteten Erfolg gehabt, und man macht sich bereits auf verheerende Auswirkungen gefaßt. Aus Straelen im Rheinland wird berichtet, daß der außerordentlich lange und starke Frost dem Gemüsebau großen Schaden zugefügt hat. Die in Tausenden von Frühbeeten gemachten Vorwinterungsjaaten in Mohrrüben, Salaten usw. find erfroren. Auch die gesamte Pflanzenanzucht in Raltbeeten wird als verloren betrachtet. Große Teile des Landkreises Köln sind vollkommen überschwemmt und der Berkehr ist lahmgelegt. Der Boden fann die Wassermassen nicht auf nehmen, weil er durch den Frost bis zu 1½ Metern undurchlässig ist.
Deutschland treffen Eisbrecher ein, die gemeinsam mit den holländern arbeiten. Die Meerestüfte ist bereits freigelegt. Aus Rommegen wird ferner gemeldet, daß die Eisbrecher das Eis weiterhin bis Beefedam aufgebrochen haben, und die Arbeit wird rheinaufwärts nach Deutschland fortgesetzt. Es gilt in der Hauptsache, die starten Eismaffen in der Rheinbiegung bei Wesel zu beseitigen und die beiden Rheinbrüden, eine Fußgänger. und eine Eisenbahnbrüde, por den anstürmenden Eismaffen zu schüßen. Die Borarbeiten dazu find bereits im Gang. Sprengungen werden vorgenommen bei Bejel und in der Hauptsache bei Emmerich.
3m 3ugverfehr sind durch den Frost erhebliche Ber. spätungen eingetreten. Die Hamburger und Berliner Züge haben Verspätungen von 50 bis 112 Minuten.
Bauerndörfer bis zum Dach im Schnee.
Mie Breslauer Blätter melden, sieht es nach dem heftigen Schneesturm der letzten Tage und dem erneuten starten Schneefall in den Ortschaften am Fuß des Eulengebirges geradezu troft los aus. Bon dem Schneeunwetter ist das Gebiet am Eingang des Beiftrißtales, die Gegend um Ohmsdorf, Esdorf und Ludwigsdorf und weiterhin Leutmannsdorf am schlimmsten betroffen. Dort sind die Straßen derart verweht, daß von den Kirschbäumen nur noch die Spitzen aus dem Schnee tagen. Bielfach sind auch Fuhrwerte Dom Schnee vollständig begraben worden, so daß sie im. Stich gelaffen werden mußten, nachdem man die Pferde abgesträngt hatte. In den Stuben der Häuser herrscht Dunkelheit, da alle Fenster vollftändig zugeweht find. Die Bewohner müssen sich regelrechte Gänge schaufeln, um aus den Gebäuden herauszukommen. Wie der Landrat des Kreises Nimptsch bekannt gibt, find infolge der ungeheuren Schneeperwehungen eine ganze Anzahl von Chauffeen im Kreise für jeden Berfehr gesperrt worden, da es unmöglich ist, in Gefahr geratenen Fuhrwerfen Hilfe zu bringen.
Ende der Kälteferien.
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Die Berliner Kälteferien sind heute beendet. In allen Schulen Auf dem Rhein steht das Eis von Wesel bis Rheinberg ( 302 ist der Unterricht wieder aufgenommen worden. Die Kilometer) noch vollständig. Auf der Strecke Befel- Rees- Schulzimmer waren durchweg gut geheizt, und die norhandenen Emmerich sind zwei 2üden von 100 bis 150 Meter Breite im Rohlenbestände laffen hoffen, daß es nicht wieder zu einer neuen Rhein entstanden, eine davon bis dicht unterhalb der Weseler Eisen. Schließung der Schulen tommen wird.
der Debatte über den Antrag gab der Borsitzende der römisch- fatho Vom Mikrophon zum Lautsprecher
lischen Rammerfraktion die Erklärung ab, daß er sich im Sinne des Antrages ausfprechen müsse, da die Atmosphäre des Ber trauens, welches zur Behandlung des Antrages notwendig sei, im Augenblid nicht vorhanden zu sein scheine. In der Abstimmung wurde der Antrag mit 41 gegen 26 Stimmen abgelehnt. Für den Antrag stimmte die gesamte römisch- katholische Fraktion, die meisten Mitglieder der christlich- historischen Partei sowie die drei vechtsrabifalen christlichen Dissidenten. Dagegen stimmten die So zialdemokraten, die freifinnigen Demokraten, Liberale und brei christlich- historische Abgeordnete sowie die nationalrevolutionäre Fraktion, welch letztere ebenso mie die Christlich- Historischen der rechten Seite des Hauses angehören.
Ohrfeigen in der Lehrlingsquetsche.
Gehirnerschütterung infolge der Mißhandlung
Die Firma H. Windler A.-G., Fabrit chirurgischer und orthopädischer Artikel, beschäftigt vier Gesellen und mehr als zwanzig Lehrlinge. Zwei Meister haben neben ihren sonstigen Funktionen die Ausbildung der Lehrlinge" zu besorgen. Hier wird also die Lehrlingsausbildung im großen betrieben, und dabei werden Methoden angemandt, wie sie beim Refrutendrill in der„ Glanzzeit" des Militarismus üblich waren.
Besonders der Meister Bettzu dhe tut sich in dieser Hinsicht herpor. Qhrfeigen, Fauftschläge, Fußstöße sind die Mittel, mit denen er den jungen Leuten die Fähigkeiten eines Handwerkers beizubringen fucht. Ein Lehrling, der feit adt Monaten unter der Fuchtel des Meisters Bettzuche ausgebildet" wird, hatte das Mißgeschick, daß er bei der Arbeit einen zwei Millimeter starfer Bohrer zerbrach.
Als Meister Bettzuche das jah, perfegte er dem Lehrling zwei Ohrfeigen mit solcher Wucht, daß der junge Manu befinnungslos zusammenbrach und als Echwertranfer aus dem Betriebe gefchafft murde. Er hat eine Gehirnerschütterung erlitten, lag wochenlang auf dem Krantenbett und ist auch jezt noch nicht mieder hergestellt.
Auf die Klage des Vaters hat das Arbeitsgericht das Lehrverhältnis für aufgelöst erflärt und die Firma perurteilt, für den Schaden, den der Lehrling durch die rohe Mißhandlung erlitten hat, in vollem Umfange Erfag zu leisten.
Gegen ben Meister Bettzu dhe fdymebt ein Strafverfahren megen Rörpernerlegung. Geht die Lehrlingszüchterei bei diefer Firma ungehindert weiter?
Limburger Schloß niedergebrannt.
Das hiftorische Museum mitvernichtet.
Das alte hiftorische Limburger Schloß ist heute nacht zum größten Zeil durch Feuer zerstört morden. Der Brand enffland gegen 2.30 Uhr morgens. Die zahlreich erschienenen Feuermehren waren machtlos
Die Löscharbeiten murden ned dadurch erschwert, daß die Sobranten schon seit Wochen zugefroren maren; so daß das Maffer aus der Bahn herbatgeholt merben mußte. Alle Bemühungen der Feuermehren maren aber pergeblich, ha fie erst nach eineinhalb. ftündigem Brand in Tätigkeit treten fonnten. Das ganze alte Schloß mit Ausnahme eines glügels fiel den Flammen zum Opfer. Durch die Fimtengarben war ein ganzes Häuserviertel aufs äußerste ge fährdet. Erst gegen 7 1hr morgens gelang es, die Flammen zu erstiden. Eine im Schloß wohnende Familie fonnte noch recht eitig in Sicherheit gebracht merden. Menschenleben sind bei dem Barde nicht zu beflagen. Außer wertvollen Kunstgegenständen ist ein ganzes Museumt, das in dem Schloß untergebracht war, vernichtet worden. Der Schaden ist sehr groß.
Der Erfinder des mikrophons, Emil Berliner mit seiner Enkelin, feiert ein Jubiläum. Während er den Tönen des modernen Leutsprechers lauscht, sieht er auf seine vor 50 Jahren patentierte Erfindung, die er in der rechten Hand hält,
stündiger angestrengtester Arbeit war das Großfeuer im Limburger Schloß gegen Mittag im großen und ganzen gelöscht. Das ganze Schloß bildet außer dem unversehrt gebliebenen nach der Lahn zu gelegenen Nordflügel nur noch eine Ruine, nur die massiven Steinmauern sind stehengeblieben. Benn auch die brennenden Gebäude nicht mehr zu retten waren, gelang es body unter den größten Anstrengungen, das Webergreifen des Feuers auf den im Dsten gelegenen Renaissancebau zu verhindern.
In den abgebrannten, etwa Dreiviertel des Schlosses ausmachen den Flügel war u. a. die Städtische Gewerbeschule untergebracht. Auch die durch eine ftarfe Gewölbedece umfaßte, geschützte Bibliothef des St. Borromäusvereins, die 4500 Bände umfaßte, ist dem Feuer zum Opfer gefallen. Die Ursache des Brandes ist noch nicht festgestellt. Das Schloß mit dem Dam, das Bohrzeichen Limburgs , ist zum Teil im 13. Jahrhundert erbaut und dann mehrfach er meitert worden.
Lindbergh bei Flugzeugunfall verletzt.
Als Lindbergh mit seiner Braut Mig Anne Morrow von einem Flug nach der Stadt Megito zurüctehrie, schlug das Flugzeug nach der Bandung um. Lindbergh erlitt eine Verrentung des rechten Schultergelentes. Nachdem die Schulter mieder eingerentt war, murde Lindbergh vom Arzt Bettruhe perordnet. Die Braut Lindberghs, Miß Morrow, ist dagegen phne Berlegung danongekommen. Der Unfall- übrigens der erste, den Lindbergh erlitten hat ift darauf zurüdzuführen, daß das Flugzeug bie Bandung ohne das rechte Rad bewerkstelligen mußte. Das Rab mar bei einer Gin meiteres Zelegraman aus Limburg mebet; a jede früheren Sandung an einem unbefannien Drie verloren gegangen,
Trokki- unbekannt!
Ein zurückgesandtes Telegramm.
Der non der fommunistischen Opposition in Brünn gegründete Ausschuß zur Rettung Trogfis, der beftreht ist, Trogli einen Suraufenthalt in der Tschechoslowafei zu ermöglichen, hat nor acht Tagen ein in deutscher Sprache abgefaßtes Telegramm für Troßfi an die Sowjetgefandtschaft in Angora gesandt und Trogli um Mitteilung darüber gebeten, ob er in der Tschechoslomakei zur Kur tommen walle. Dieses Telegramm ist mit dem Bermert 2breffat unbefannt" zurüdgefommen. Am 25. d. M. murde ein meiteres Telegramm für Trofi an das russische Konsulat in Ronstantinopel mit französischer Adresse und deutschem Tegt abgesandt; darauf ist die Antwort eingegangen, daß Trogli die deutsche Entscheidung über sein Einreisegesuch ermarte.
Die Harzer Gaffwirte ziffern.
Ganz besondere Angst vor der Einreise Trogtis fcheinen die Harzer Gastwirte zu haben. Bor uns liegt folgender
,, Nachtrag zum Rundschreiben Nr. 159 pom 23. Februar 1929: Es geht das Gerücht, in Berlin be. abfichtige man, Trogti einen Kurort als Aufenthalt anzuweisen. Zunächst ist bekanntlich die Einreiseerlaubnis noch nicht erteilt. Sollte sie erteilt werden, jo dürfte fich empfehlen, auf Berlauf oder Anmietung von Billen zu achten, damit eine Schädigung des Fremdenverkehrs vermieden mird. Wernigerode , 25. Februar 1929.
Harzer Berkehrs- Verband." Der Harz lebt nicht vom Fremdenverkehr allein. Man züchtet dort auch Kanariennögel Das erflärt piel....
Rauch: und Gasvergiftungen.
Zwei Familien bewußtlos aufgefunden.
Durch die Aufmerksamkeit von Hausbewohnern wurde in der och str. 37 ein schweres Unglück verhütet. Aus der Wohnung des Kaufmanns N. brangen plöglich dichte Rauch schwaben. Die Leute alarmierten die Feuerwehr, die sich gewaltsam Einlaß perschaffte. Der Fußboden der Küche brannte und es gelang, bas Feuer schnell zu löschen. Als mehrere Beamte gleichzeitig in das anliegende Zimmer eindrangen, fanden sie die brei Kinder des Wohnungsinhabers, im Alter von 1 bis 3 Jahren, be= wubilas auf. Wiederbelebungsversuche hatten bei allen Kindern nach längeren Bemühungen Erfolg. Das Kleinste mar jedoch so ichwer mitgenommen, daß es ins Urbanfrankenhaus gebracht mer den mußte. Wie festgestellt wurde, waren aus dem Herb in der Rüche glimmende Sphlenteilchen gefallen, die den Fußboden in Brand gelegt hatten. Die sich hierbei entwickelnden Rauchgase nahmen ihren Weg in das Zimmer, in dem sich die Kinder befanden, die. dann unter der Einwirkung der Gase das Bemußtsein verloren.
In ihrer Wohnung in der Grenadierstr. 33 fond man in der vergangenen Nacht gegen 2 Uhr, burch Gasgeruch aufmertfam gemacht, den 36 Jahre aften 21fred Salomon, feine 32jährige befray, den 12jähr gen Sohn Norbert und die 10 Jahre alte Iopter Ruth bewustlos auf. Die ganze Familie war durch ausströmendes Bas betäubt worden. Es gelang, alle vier mieder ins Leben zurüdzurufen. Bie die Ermittlungen ergaben, hatte Salomon Die Gasleitung aufgetaut. Sierbei ist ein Defeft entstanden, madurch das Gas ungehindert ausströmen tonnte.
Die Untersuchung über die Groener- Deufschrift. Wie die Telegraphen Union von zuständiger Seite aus Beipzig erfährt, mird die ftrafrechtliche Internaung regen der Auslieferung der Groenerichen Denischrift( Panzerfreuzer A) an ein ausländisches Blatt den Weg weiter gehen, hen die Gelege porschreiben. Die Untersuchung ruht nicht. Heber ihre bisherigen Ergebnisse tann naturgemäß Austunit nicht erteils merbes,