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Rudolf Wiffell 60 Jahre.

Am 8. März vollendet der Reichsarbeitsminister Rudolf Wissell   sein 60. Lebensjahr. Wissell, in Göttingen   geboren, er­lernte in Bremen   das Maschinenbau- und Dreherhandwerk. Er übte es aus in Essen, Kiel   und auf der Torpedowerkstatt in Friedrichsort  . Frühzeitig war er im Fachverein der Maschinen­bauer tätig, dem späteren Metallarbeiterverband. Bon 1901 bis 1908 wirfte Wissell als Arbeiterfekretär in Lübed, wo er( von 1905 bis 1908) auch Mitglied der Bürgerschaft war. Von Lübeck   wurde

er zur Leitung des Zentralarbeiterfefretariats in Berlin   berufen, er zur Leitung des Zentralarbeiterfefretariats in Berlin   berufen, die er bis zur Revolution behielt Seit Februar 1919 war er Bolksbeauftragter, Mitglied der Nationalversammlung   und des Reichstags. Nachdem Wissell vom Herbst 1919 bis Ende 1924 wieder als Sekretär und Vorstandsmitglied im Allgemeinen Deut­ schen Gewerkschaftsbund   tätig war, wurde er Schlichter für Berlin  ,

bis er im Sommer 1928 das Arbeitsministerium übernahm.

In dieser Zeit der Wirtschaftskrise und der Massenarbeitslosig feit werden dem sozialdemokratischen Sozialminister viele herzliche Wünsche zu feinem Sechzigsten entgegengebracht werden, denen wir uns von Herzen anschließen.

Die Rolle der Roßbacher.

Einblicke in die Reichswehrpolitif.

Berliner   Orchesterkonzerte.

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Rück: und Ausblick.

Missa solemnis von Beethoven  : mit einem großen ereignis| schädlichen Dirigentenkonzerte handelt es sich vor allem. I. haften Abend schließt die Reihe der diesjährigen Bruno- Balter Publitum, auf dessen Interesse an der Zurschaustellung des Kapell­Konzerte. Die ersten Fattoren des Berliner   Konzertlebens, das meisters dabei spekuliert wird, ist nicht ohne Schuld daran; aber Philharmonische Orchester und der Bruno Kittelsche Chor, dazu ein das Publikum, das gerade in diesem Winter sich den Besuch solcher ausgezeichnetes Solistenquartett Emmy Land in der Sopran- Ronzerte, an den es mit allzu stürmischem Eifer gewöhnt werden. partie sind beteiligt. Bert und Aufführung wirfen zusammen, sollte, schon abzugewöhnen beginnt, befundet damit schließlich in aller der große Saal der Philharmonie ist überfüllt. Auch wer nicht dabei Unzweideutigkeit, daß es für Berlin   wirklich nicht erheblich ist, zu sein fonnte, mußte und weiß, daß sich hier Großes begibt: daß erfahren, wie die Philharmoniker sich aus der Affäre ziehen, wenn Beethovens leidenschaftlich- religiöses Befenntnismert Gelegenheit der sogenannte Dirigent des Abends sie im Stich läßt, oder wie zum stärfften, innerlichsten Mufiterbetenntnis wird, das Bruno irgendein tüchtiger Provinzkapellmeister eine hundertmal gehörte Walter der Welt zu geben hat. Aber dies Konzert ist also im Symphonie macht". Darum fein Wort eima gegen den Profeffor Zyklus dieser Saison das letzte, das er uns gibt, und wir werden Heinrich Laber  , der in Gera   den Titel Hofkapellmeister führt, und erinnert, daß es nicht zu früh ist, nun an die nächste Saison, an die der in der Fünften von Beethoven   allerdings sehr Achtenswertes zu Zukunft zu denken. Nicht an die Zukunft der Bruno- Walter- Kon- geben hat. Wir verdanken diese nicht überraschende Erkenntnis zerte, denn sie sind und bleiben neben den Philharmonischen unter dem Internationalen Impresariat", dessen Symphoniekonzert­Furtwängler ein höchster Wert der Berliner   Konzertwelt, ein zyklus zehn Konzerte, zehn Dirigenten sich ein bißchen mühsam ständiger Wert, uns durchaus unentbehrlich geworden. Doch daran durch die Saison schleppt. Gleichgültig, wie hoch schließlich das müssen wir nun denken, daß es in der nächsten Saison nicht in gesamte Defizit in die Tausende, ja Zehntausende gestiegen sein wird; allem so meitergehen soll, wie es nun wirklich nicht länger mehr sicher, daß es einmal mie hier der Ehrgeiz einer jungen meitergehen fann und darf. Auf bedrohliche Mißstände aller Art, Konzeridirektion, sich den Markt zu erobern ein andermal der bedrohlich im Ernst für den Bestand der Musikstadt Berlin  , ist an Karriereehrgeiz des Künstlers ist, immer jedenfalls privater Chr dieser Stelle nun Woche für Woche hingewiesen worden, der Leser geiz, der die Mittel aufbringt, um überflüssige und schädliche Kon­weiß Bescheid. Auch alle Verantwortlichen, so wollen wir glauben, zerte zu finanzieren. lleberflüssig, solche Konzerte sind es durchaus, missen Bescheid; aber von wem, wie, wann endlich wird es besser wären sie auch für das Orchester, das nicht zum Teil davon gemacht werden? leben, darauf seine Existenz gründen müßte. Aber die Existenz des Philharmonischen Orchesters ist für die Musikstadt Berlin   eine Existenzfrage erster Ordnung, und es ist ein unhaltbarer Zustand, daß diese Frage nur auf dem Umweg über das ewige Defizit gelöst werden kann, mit dem Ehrgeizige ihre Position, nur eine Schein­position zum Schaden der Deffentlichkeit in den meisten Fällen, z11 bezahlen willig find.

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Bon der versprochenen Sanierung des Philharmonischen Orchesters, deren erste Ankündigung vor etwa einem Bierteljahr die interessierten Gemüter freudig alarmiert hat, ist es ein bißchen still gemorden. Wir nehmen darum gewiß nicht an, daß aus dem schönen, großen Plan nichts werden soll; aber es würde nicht sehr viel daraus merden, wenn mit der finanzwirtschaftlichen nicht eine tunstwirtschaft liche Neuordnung verbunden wird. Gerade heraus gefragt: mas für Konzerte soll es in Zukunft mit dem Philharmonischen Orchester geben? Soll es dabei bleiben, daß das erste Konzertorchefter der Stadt, des Landes, des Reiches jedem in der Tat: jedem einen Abend nietet? Dabei, daß das Orchester auf solche Geschäfte für Stonzertzwede zur Berfügung steht, der es für zwei Broben und angemiesen bleibt, dabei, daß es feinen Abschluß, auch den fünft lerisch unwürdigsten nicht, sich entgehen lassen darf? Es wäre halbe lerisch unwürdigsten nicht, sich entgehen lassen darf? Es wäre halbe Arbeit, ja, schlimmer, es wäre verpfuschte Arbeit, menn mit diesem

System, dessengleichen in feinen anderen Kunstbezirk diskutierbar

erschiene, nicht Schluß gemacht mird.

Um das System der zahllosen, grenzenlos überflüssigen, darum

Geist gegen Zenfur.

Stimmungsvoller Sigungsfaal in der Akademie der Künste. Klassisch ernite Architettur. Auf viel zu eng gerüdten Stuhlreihen ein Bublitum, so sehr aus Individualitäten und Charakterföpfen zusammengefeßt, daß es sich nicht recht zur Masse formen will. Man ertennt führer auf allen Gebieten der Kunst und Literatur, auch das republikanische Breußen ist durch seinen Unterrichtsminister vertreten.

Im Stettiner Fememordprozeß fam es bei der Vernehmung von Roßbach zu einer Auseinanderlegung zwischen Roßbach und dem militärischen Sachverständigen General von Hammerstein über die Stellung Roßbachs und seiner Leute zur Reichswehr  . Roßbach erklärte, seine Leute hätten des festen Glaubens sein müffen, daß sie Soldaten seien. General v. Hammerstein erklärte Roßbach, daß sein Marsch ins Baltikum befehlswidrig gewesen sei. Während des Kapp- Butsches jei die Roßbach- Truppe eingesetzt worden, weil sie selbst am Kapp: Butsch teilgenommen und damit den Kommunistenaufstand mit hervorgerufen habe. Es sei deshalb recht und billig gewesen, daß fie zur Niederwerfung des Aufstandes benutzt worden seien. Danach jei die Truppe aufgelöst worden. General v. Hammerstein redete Roßbach zu: Ich zweifle Ihre Methode in feiner Weise an, Herr Roßbach, aber ich glaube, Sie schaden sich durchaus nicht, wenn Sie zugeben, daß Sie die Militärbehörden gegrüßungsmorte, jchlicht und deshalb um so einprägsamer. Sodann täuscht haben.

Roßbach: Das würde ich auch ohne weiteres zugeben, wenn ich der Ansicht wäre.

Also gut: Die oberen Militärbehörden haben sich etwas anderes gedacht, als die unteren Stellen, und ich habe das Pech gehabt,

an diejen unteren Stellen hängen zu bleiben. Aber ich hatte das absolute Gefühl, daß das alles mit Billen der Reichswehr   geschehen war, obmohl ich wußte, daß der General D. Seedt mich nicht leiden fonnte.

v. Hammerstein: Sie sprechen immer von der Reichs: wehr. Die Reichswehr   wurde repräsentiert durch den Reichswehr  minister Dr. Geßler und durch den damaligen Chef der Heeres: feitung, General v. Seedt, und diese Herren waren ande­rer Ansicht als Gie.

Roßbach: Das habe ich allerdings nicht ge

mußt.

Auf den Hinweis von Rechtsanwalt Bloch, daß die Berteidigung davon durchdrungen sei, daß die Angeklagten Soldaten waren, und daß deshalb auf alle weiteren Beweisanträge verzichtet werde, erklärte General   v. Hammerstein:

Der neue Ansturm des Mudertums gegen die Freiheit der Kunst, die Absicht, eine Theatervorzenjur wiedereinzuführen, foll hier mit den Waffen des Geistes zurückgeschlagen werden. Die Kämpen für die gute Sache sind des Beifalls von vornherein gewiß. Manchmal freilich hat der Kundige den Eindruck, als ob die mude­rischen Borstöße im Landtag, die wie die Schwalben jedes Jahr wiederkehren, hier etwas gar zu tragisch genommen und in ihrer Bedeutung überschätzt werden. Doch innerhin: ein Zuviel soll in diesem Kampf gefegneter fein als ein Zumenig.

Männer verschiedenster Prägung treten an: der Präsident der Akademie, der greise Mar Liebermann, spricht furze Be

der demokratische Studienrat und Abgeordnete Dr. Bohner, Raumannscher Epigone, der Freigeistigkeit mit liberalem Christen­tum verbindet. Er zitiert nicht ohne Geschick einen Wöllner, Minister des, diden Wilhelm", einem Friedrich Wilhelm III. gegen die Schwächen und Fehler der Zenfur. Ihm folgt für die Dichter­sektion der Akademie Balter von Molo, ganz gemitterfdyweres Bathos: mit muchtig geballten Formulierungen trifft er bald ins Zentrum, haut bisweilen auch fürchterlich daneben. Doch immerhin: Es ist von höchster Wirkung, wenn er für das berechtigte Gefühl derer plädiert, die feiner Kirchengemeinde angehören, aber doch im tiefsten Sinne gläubig sind, weil sie ständig die Frage an das Dasein stellen: Warum dies alles? Bebauerlich, daß er die Mitarbeit der fchaffenden Künstler an den fulturellen Aufgaben des Staates fchroff und verlegend ablehnt: Wir haben keine Zeit dazu, mir haben Wichtigeres zu tun.

Alfred Kerr   spricht, als Kritifer und Künstler( bitte fehr!), mie immer pointiert, geiftvoll, sich selbst zitierend, mit leichtem Seitenblick in den Spiegel und einem leider zu matten Organ. Beim nächsten Redner, Prof. Dr. Moser von der Musikersektion der Akademie, tehrt sich die Situation um: Er ruft nicht nach Freiheit, sondern nach Schutz, nach Schutz der flassischen und guten Musik por Berballhornung durch ehrgeizige Dirigenten, durch Dreimädel häuſer", durch Jazzparodien ufm. Man ist leicht erstaunt. Schließ lich sucht Prof. Heller die Gegenfäge zu versöhnen, aber auch feine Formulierung: Reine Zenfur, dafür Selbstbeschränkung der Kunst durch Befeh bleibt unklar.

Daß untere Stellen der Reichswehr   den Roßbachern freundlich) gegenüberstanden und wohl auch mit ihnen mitgemacht haben, fann ich ohne weiteres zugeben, aber die höheren Dienststellen auf keinen Fall. Den Beweis dafür werden Sie nie erbringen. Rechtsanwalt Bloch: Können Sie uns den Nachweis dafür Fazit: Man ist sich in zwei Dingen ziemlich einig: Daß die erbringen, daß die Roßbacher objektiv feine Soldaten waren? 3ensur auf alle Fälle zu verwerfen ist, daß aber auch nicht unfünft. v. Hammerstein: Dazu brauche ich ja nur die Gesek­v. Hammerstein: Dazu brauche ich ja nur die Gefetlerisches Profitintereffe und antige Schmeinerei fich austoben dürfen. bücher aufzuschlagen. Die Auflösung des Reichswehr  - Jäger- Bie dies zu verhindern ift, darüber gab es viele Meinungen, und bataillons 37 mar abfolut ernsthaft befohlen und nach meiner teine ganz befriedigende. Doch eine Anficht mar allgeinein: daß die Kenntnis auch durchgeführt, denn ich war überzeugt, daß der Lösung eine Frage der Erziehung, des Selbstvertrauens Reichswehrkommandeur in Güstrow   pflichtgemäß gehandelt hat. Ich fann ohne weiteres zugeben, daß die Leute sich trotzdem noch auf die guten Instinkte, nicht eine Frage des 3 wanges ist. für Soldaten gehalten haben, aber ich fann mir nicht denten, daß Roßbach felbft das geglaubt hat.

Märzfeler der Freien Gewerkschaftsjugend. Sonnabend, den 9. März, 19 Uhr( Einlaß 18% Uhr), im Sizungsfaal des ehemaligen Herrenhauses, Leipziger Straße   3, Die großen Sprecher der Revo­lution". Mitmirkende: Alfred Beierle  , Schiller   der Staatlichen Hochschule für Musik, Liedertafel Berlin- West, MdASB. Unfoften beitrag 50 Bi. Eintrittstarten sind in den Jugendgruppen, in den Ortsverwaltungen der Berbände, in der Freigemertschaftlichen Jugendzentrale, Engelufer 24/25, eine Treppe, 3immer 7a, und an der Kasse zu haben.

Hindenburg beim Candbund. Der Reichspräsident befugte in Begleitung feines Adjutanten Oberstleutnant von Hindenburg  den Reichslandbund und besichtigte hierbei die im Landbund hause veranstaltete Ausstellung landwirtschaftlicher Selbsthilfe.

,, Palais de Danse."

Ufa Theater Kurfürstendamm  .

E. K- r.

Der wievielte Film dieses Jahres es ist, der die Naturgeschichte des Tanzpalastes zum Gegenstand hat und eine fleine Tänzerin zur Frau eines Mitglieds der Oberflaffe.macht, entzieht sich meiner Kenntnis. Immerhin bringt dieser englische   Film nicht auf fo leichte und humoristische Weise das Paar zusammen, sondern schlägt allerlei Ummege fenfationeller Art ein. Ein lein wenig ist sogar Gesellschaftsfritif drin. Das fleine Mädchen wird gelegentlich eines vornehmen Wohltätigkeitsfestes als Aschenbrödel vermendet. fommt fie dazu, die Liebe des Reginald Ring, eines Sohnes des Oberrichters, zu gewinnen, und durch seine Mutter als Eintänzerin

50.

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Warum werden bei so vielen Orchesterkonzerten die Kosten durch den Kartenverkauf nicht gedect? Entweder ihrer find so viele, dann foll man nicht mehr veranstalten, als der Nachfrage entspricht. Oder die Qualität des Gebotenen genügt nicht den Ansprüchen, die das anstalten, die gut genug sind, daß es den Leuten lohnt, hinzugehen Berliner   Publikum stellt: dann möge man nur solche Konzerte ver­( mit bezahlten Eintrittsfarten). Das Philharmonische Orchester muß so gestellt, so sichergestellt werden, daß es sich auf Konzerte be schränken fann, die sich künstlerisch und wirtschaftlich) rentieren. Das

ist die einzige kunstwirtschaftliche Lösung, die wahrhaft annehmbar

märe. Und das bebeutete für die Pragis: weniger Konzerte, mehr Broben. Klaus Pringsheim  .

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empfohlen zu werden. Konflitte entstehen, als die stolze Mutter von der Irrung" ihres Sohnes erfährt und gleichzeitig der Chef der Eintänzer das Mädel umbuhlt. Da er der Geliebte der Frau King ist allerdings unter falschem Adelsnamen wird die Ge­schichte ziemlich tompliziert. Die Lösung erfolgt, indem das von der Frau King zurüdgestoßene Mädchen ein jene fompromittierendes Bild bei dem erprefferischen Eintänzer stiehlt und Reginald in einem sensationellen Borkampf treppauf, treppab und über die Dächer den Eintänzer in den Gaal mirst, mobei dieser ums Leben tommi. Jegt hat natürlich die Mutter nichts mehr gegen die Wahl ihres Sohnes einzuwenden.

Der Regisseur Maurice Elvey   liebt es sehr, das Leben und Treiben in dem Tanzpalais zu schildern( dabei wird auch die Aus­beutung der Tänzerinnen gezeigt). Das Beste am Film, der ja in seiner ganzen Art einen oftmals wiederholten Kitsch darstellt, ist Mabel Boulton. Das ist einmal ein wirklich frisches, gar nicht puppiges und vernuttetes Gesicht, und das ist einmal ein recht natürliches Spiel. John Longden   macht aus dem angefaulten Eintänzer einen interessanten Typ. Sympathisch ist Robin Ir pine als Reginald, und auch Hilde Moore ist feine alltägliche Mutter.

Kultur von Jahrtausenden.

Chinesische   Kunst im Lichtbild.

T.

China war bis vor menigen Jahrzehnten das große östliche Geheimnis, dessen Symbol für Europa   die Große Mauer" dar­stellte, deren Ueberrefte heute noch eine solche Länge haben, daß man sie zweimal um ganz Deutschtand herumführen könnte. Nun mar diese Mauer zwar als Grenzbefestigung gedacht aber feines­megs schloß sie China   hermetisch von der Welt ab. Im Mittelalter vereinigten sich in der chinesischen Hauptstadt oft genug angesehene Abenteurer, Flüchtlinge, aber auch Gesandte aus den verschiedensten Gegenden der Erde. Doch die schwer zu überwindende Entfernung Chinas   von den europäischen   Staaten, die riesige Ausdehnung dieses Reiches, das primitivstes Leben und höchste Kultur umschloß, verhinderten, daß man sich in Europa   ein richtiges Bild von China  machte. Dazu kam, daß die Kulturanmaßung Europas   in den letzten fünfzig Jahren zu einem teils bemußten, teils unbemußten Ber­kennen der chinesischen Kultur führte.

Heute wissen wir, daß China   zu den hochentwickelten Reichen der vorgeschichtlichen Kultur zählt und daß diese Kulturblüte bis heute auf verschiedenen Gebieten von, feinem modernen Staat erreicht worden ist. Die chinesische Kunst Plastit, Keromit, Baukunst, die unvergleichliche Seidenweberei und stickerei- Don der uns noch Reste erhalten sind, die bis ins 11. Jahrhundert vor der christlichen Zeitrechnung führen, bemeist uns das deutlich. Aber China   ist nicht mit den Reichen der alten Kultur zugrunde gegangen, sondern hat fich weiter entwidelt, wenn auch in den fezten drei Jahrhunderten, nicht zuletzt durch europäische Einflüffe, der tünstlerische Aufstieg zu Ende mar.

Brof. Dr. Otto Kümmel  , der Direktor der Abteilung für Dstasiatische Kunst an den Staatlichen Museen, sprach an einem chinesisch deutschen Abend, der vom Hauptverband Chinesischer Studenten veranstaltet worden war, über Chinesische Kunst" unter Berücksichtigung der Ausstellung chinesischer Kunst in der Akademie der Künste. Diese an Hand Don Lichtbildern megmeifende Führung durch die chinesische   Kunst­entmidlung gab einen guten Einblid auch in die chinesischen Kultur epochen. Tes.

Ueber das Thema Das Bühnenbild, Wesen, Werden, Birtung" bält auf Einladung der Boltsbübne E. B. Gbmarb Suhr zwei Licht­bildervorträge. Die Vorträge finden am 9. und 23. jeweils 20 Uhr, im örfaal des Kunstgewerbemuseums( Brinz- Albrecht- Str. 7a) statt.

Helga Normann veranstaltet einen Tanzabend mit neuen Sängen am

14., 20 Uhr, im Badiaal. Am Flügel: Alexander 2 esitan.

Die Galerie 3. Casper  , Lükowufer 5, eröffnet am 10. eine Ausstellung bon Hermann Croissant Landau, der das pfälzische Land in allen Sahreszeiten geigt.