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bem Reichsrat zu unterbreiten. Selbstverständlich, daß auch der bane rische Regierungsvertreter Don Nüßlein davor warnte, daß die Minister unter Umgebung des Reichsrats eine Vorlage an den Reichstag bringen.

Abg. Dr. Rosenfeld( S03.) trat diesem Ansturm auf die Chefcheidungsreform entgegen. Der Ausschuß müsse endlich diese dringend notwendige Reform beraten. Es sebe so aus, als ob die schon im alten Reichstag vom 3entrum geübte Sabotage, im jezigen Reichstag fortgefeßt werden solle. Das würde die Ingialdemokratijoje Frattion under feinen Umständen zulassen. Der Broteft des Zentrums schon gegen die Beratung sei etwas ganz Ingewöhnliches. Dem Minister fönne doch nicht vermehrt werden, Den Entwurf für ein Gesetz dem Ausschuß direkt vorzulegen, wenn her Ausschuß ohnedies sich mit der gleichen Angelegenheit beschäftige. Son in der Regierungserklärung sei die Vorlage eines amtlichen Cnimurfs versprochen worden, und dies Versprechen müsse erfüllt werden.

bg. Wegmann wollte plöglich mißverstanden sein. Er habe nur zum Ausdruck bringen wollen, daß das Zentrum mit einer Beratung der Chefcheidungsreform nicht einverstanden sei. Als ob as jemand bezweifelt hätte!

Mit der Erklärung des Justizministers Koch. daß er die in seinem Ministerium ausgearbeitete Borlage dem Ausschuß under­züglich vorlegen werde, schloß die Sigung. Es bleibt also dabei, daß der Rechtsausschuß in seiner nächsten Sigung die Beratung der Chefcheidungsreform beginnen wird.

Auflehnung gegen Owen Houng. Die Pariser Preffe über Ameritas Schiedsrichterrolle.

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Paris , 21. März.( Eigenbericht.) Die Abreise des Reichsbantpräsidenten Dr. Schacht nach Berlin gibt der Pariser Presse zu der Vermutung Anlaß, daß Schacht sich in Berlin die Leitgedanken für seine Antwort auf die Forderungen der Alliierten werde geben lassen. Der Petit Parisien" stellt fest, die deutsche Delegation habe bisher immer versucht, die alliierten Gläubiger gegeneinander auszuspielen, doch müsse man jetzt von Schacht erfahren, daß er sich in seinen prattischen Vorschlägen klar merde. Die Sachverständigen müßten unbedingt, so erklärt das Blatt weiter, in der nächsten Woche die Diskussion über die Zah­lungen feftfeßen und nicht in privaten Besprechungen, sondern offi­ziell ihre Bollfigung beginnen.

Andere Blätter lehnen sich gegen die Schiedsrichter rolle des amerikanischen Präsidenten der Konfe­renz, Omen Youngs, auf. Das ,, Echo de Paris" erklärt 3. B.: Da Owen Young selbst mit seinen dringlichen Vorstellungen bei Schacht nicht den geringsten Erfolg habe, habe er sich erneut an die Kliierten gewandt und sie zu abermaligen Abftrichen an ihren Fore deungen gedrängt. Das Journal" geht sogar schon so weit, die Schiedsrichterrolle Owen Youngs überhaupt abzulehnen. Amerita habe nicht das Recht, sich zum Schiedsrichter aufzuwerfen, denn gerade Amerika habe bisher feinen Heller in seinen Ansprüchen nach­gelaffer.

Göffnung der Danzig - Ausstellung.

Diese Ausstellung zeugt von der inneren Verbundenheit Danzig mit dem Deutschtum!" Mit diesen Borten eröffnete heute mittag Generalfonful Dr. Wanner, der Vorsitzende des Deutschen Auslandsinstituts Stuttgart die Danzig Ausstellung in der Technischen Hochschule Charlottenburg, eine Aus­stellang, die im Deutschen Reich für Danzigs Interessen werben fol. Vertreter der preußischen und der Reichsregierung, mie auch Bertreter der Stadt Berlin waren zur Eröffnung erschienen. Wie wichtig diese Ausstellung bewertet wird, zeigt unter anderem die lebertragung der Eröffnungsfeier auf fast alle deutschen Sender, ferner die Anwesenheit des Danziger Staatsoberhauptes, des Senatspräsidenten Dr. Sahm, des Bizepräsidenten Julius Gehl und der Senatoren Dr. Strunt und Dr. Rembo d.

Auf wirtschaftliche Verknüpfungen zwischen Berlin und Danzig mies Oberbürgermeister Böß hin. Die Grüße der preußischen Regierung überbrachte der Innenminister Grzesinsti. Danzig mar und ist eine deutsche Stadt. Wie ein Leitmotiv durchzieht dieser Gedanke die Rede Grzesinstis, die historische Reminiszenzen wach­ruft, auf eine glanzvolle, Danzigs Vergangenheit hinweist. Darauf sprach Senatspräsident Dr. S a hm. Er betonte, daß diese Aus­stellung in feiner Beziehung politisch gedacht sei, sondern mir das Gemeinschaftsgefühl der deutschen für die Danziger Bevölkerung meden möchte. Die Danziger sehen ihre vornehmste Aufgabe darin, ihre deutsche Eigenkultur zu erhalten und im Zusammenhang mit der Kultur des deutschen Volkes zu bleiben. Diese Aufgabe, um die die Danziger Bevölkerung fämpft, follte zum Gemeininteresse des deutschen Boltes werden. In Vertretung Severings sprach als letzter Staatssekretär Schweigert für die Reichsregierung. Eine Trennung von Stadt und Reich bedeutet noch keine Trennung von Volk und Bolt. Dieses Gedankens sollten sich Danziger und Deatsche ftets bewußt sein.

Es folgte darauf ein Rundgang durch die gestern bereits im ..Borwärts" geschilderte Ausstellung.

Fünf Choristinnen verbrannt.

In einem Borstadttheater von Havanna .

Bei einer Borstellung lebender Bilder in einem Borstadtlbeater gingen die Kostüme einer Anzahl junger Choriftinnen, die in dünne, leicht brennbare Stoffe gefleidet waren, plötzlich in Flammen auf. Fünf Mädchen verbrannten.

Riesenbrand in Oslo .

Ein Warenhaus völlig niedergebrannt.

Am Mittwochabend gegen acht Uhr, am Vorabend der Dsloer Fürstenhochzeit, brach im Zentrum von Oslo ein Großfeuer aus, das das Warenhaus Steen u. Ström, das faft ein ganzes Straßen­viertel bededt, vollkommen zerstörte. Die Höhe des angerichteten Schadens läßt sich noch nicht genau bestimmen. Die Warenbestände find mit 1,9 millionen Kronen versichert. Der Gesamtschaden beträgt angeblich vier bis fünf Millionen Kronen. Mehrere Feuerwehr Leute erhielten beim Einsturz der Hauptfront des Gebäudes leichte Verlegungen. Auch das in der Nähe befindliche nor­wegische Haupttelegraphenamt wurde durch den Brand in Mitleiden haft gezogen. Nur der Telephonverkehr mit dem Auslande wurde permittelt. Zahlreiche Fenster des Gebäudes sprangen unter der Einwirkung der Hitze. Um zehn Uhr abends war die Feuerwehr des Elementes Herr geworden und die Löscharbeiten waren beendet.

Früchte von Schieles Einheitsfront

Unmögliche Forderungen an die Reichsregierung.- Einheitsfront als Additionsexempel.

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Das merkwürdige Sammelgebilde aus dem Deutschen Land . wirtschaftsrat und den Organisationen des Landbundes, der Bauern­vereine und der Deutschen Bauernschaft, das sich unter Schieles po­litischer Führung fühn Landwirtschaftliche Einheitsfront" genannt hat, hat jezt an die Reichsregierung ein Programm von Nof­forderungen" gerichtet, das von der Reichsregierung durchge­führt werden soll. Wer dieses Programm liest, greift sich erschrocken an den Kopf. Man hätte erwarten müssen, daß, wenn die vier Organisationen sich zusammensetzen, man sich auf ein Kompro miß unumgänglicher und vernünftiger Wünsche einigen würde, das zwar ein Marimalprogramm sein konnte, aber doch wenigstens etmas Berständnis für das praktisch Mögliche beweist. Hier aber hat man einfach eine Addition sämtlicher Forde. rungen von Schiele bis Fehr vorgenommen und die ge­wiß weitgehenden, mit dem Landbundprogramm aber absolut nicht zu vereinbarenden sozialdemokratischen Borschläge mit hineinge manscht.

Da marschiert die ganze Liste der landbündle rischen Zollerhöhungen auf. Für alle Getreidearten und alle Mehle höhere Zölle, die Fleischzölle sollen auf den autonomen Sag von 45 Mark erhöht, die Lebendviehzölle an die so erhöhten Fleischzölle angepaßt werden, die Vorzugszölle für Speck und Schmalz sollen beseitigt werden, für Butter foll je Doppelzeniner ein Vertragszollsatz von 60 Mart gelten, Erhöhung des Frühtartoffel­zolles und Berlängerung seiner Dauer bis 10. September, Er­höhung des inländischen Zuckerhödystpreises auf 23 Mart, verstärkter 3ollschutz für den inländischen Gemüse-, Wein- und Tabafbau, Er­höhung des Eierzolles auf 25 Mark werden gefordert. Das alles joll aber allein durch die autonome 3ollpolitik gemacht werden, feineswegs etwa schon in Verbindung mit der gleichzeitig geforderten Stabilisierung der inländischen Preise.

niffe teine Rüdficht nimmt und die an sich zweckmäßige Preis­anpaffung der landwirtschaftlichen Produkte an die Betriebskosten der Landwirtschaft vollständig vernachlässigt.

Die Stabilisierung der Getreidepreise denkt man sich so, daß man außer der autonomen Erhöhung der Zölle durch ein Reichs­gesetz einen Reichsgetreiderat schafft und mit über­wie gender Vertretung der landwirtschaftlichen Organisationen, einige Verbraucher als Feigenblatt daneben. Dieser Reichsgetreiderat soll eine taufmännische Zentralstelle einrichten, die mit der Deutschen Getreidehandelsgesellschaft zusammenarbeitet, die ihrerseits wiederum vom Reich neue Gelder für die Ein­und Ausfuhrregulierung erhalten soll.

Was sonst noch an Vorschlägen irgendwann diskutiert worden ist für die innere Absatzregelung, die Bevorschussung der Ernte, die Standardisierung von Milch, Butter, Kartoffeln, Obst, alles fehrt in feltfamem Gemisch von Not" forderungen wieder. Das Ergebnis der Vorschläge ist, daß das Bolt als Konsument in uner­hörter Weise bluten, das Bolt als Steuerzahler von neuem unbegrenzte Mittel liefern soll. Das Ganze wird aber Selbst­hilfe der Landwirtschaft genannt.

Was hier an Notforderungen der, Reichsregierung übergeben wonden ist, ist eine glatte und absolute Unmöglichkeit. Wenn die von Herrn Schiele propagierte und zum Rugen des Landbundes organisierte sogenannte landwirtschaftliche Einheitsfront auf diese Beise arbeiten will, dann ist sie nicht die Gründungskosten mert.

Pommersche Bauern gegen Einheitsfront.

Die für die Bauern gefährliche Einheitsfrontdema gogie des Landbundes wird auch in Pommern erkannt. Eine machtvolle Bauerntundgebung in Kolberg hat sich eindeutig gegen ein 3usammengehen mit dem vom Groß grundbesig beherrschten pommerschen Landbund ausgesprochen, da der Größgrundbesiz feines seiner Borrechte ohne Kampf freiwillig aufgeben wird. Die pommerschen Bauern seien pofitio zum heutigen Staate eingestellt und verlangen eine ihrer Bedeutung entsprechende Bertretung in allen Inftitutionen der Landwirtschaft, wo bis heute nur der Großgrundbesitz unter

Diese Stabilisierung der inländischen Preise für Weizen, Roggen und Mehle, Gerste, Hafer und Mais wird außerdem ge­fordert. Was bei Vieh und Fleisch die Zölle noch nicht leisten, das soll durch weitere Verschärfung des Veterinärschutzes sichergestellt werden. Die Stabilisierung der Getreidepreise will man eine pollfommen unlogische und unmögliche Forderung auf der Grund lage des erhöhten Lebenshaltungsinder durchführen; eine sinnlose, rein agitatorische Forderung, die auf die Ernteergeb| völligem Ausschluß der Bauern herrsche.

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Zum Tode von Foch .

Beisehung auf Staatsfoften.

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Paris , 21. März.

In dem heute in der Kammer abgehaltenen Kabinettsrat ist be schlossen worden, Marschall Foch auf Staatstoften beisezen zu lassen. Die notwendigen Kredite wird die Regierung beantragen. Der Zeit­punkt der Beisegung ist noch nicht festgefeßt; jedoch wird sie mahr­scheinlich nicht, vor Sonnabend oder Sonntag stattfinden, um es den aus dem Auslande zu erwartenden Delegationen zu ermöglichen, den Beisetzungsfeierlichkeiten beizuwohnen.

Aufbahrung unter dem Triumphbogen.

Paris , 21. März.( Eigenbericht.)

Der Tod des Marschalls Foch, der in Frankreich eine allgemeine Trauer hervorgerufen hat, bildet das Ereignis für die gesamte Presse. In langen Artikeln wird das Lebenswert Fochs gefeiert. Vor allem kommt darin immer wieder zum Ausdruck, daß Foch in den Augen Frankreichs der große Sieger im Welt­

Marschall Foch, der Oberkommandierende der im Weltkrieg gegen Deutsch­ land kämpfenden allierten Armeen und Diktator der Waffenstillstandsbedingungen, ist nach langer Krank­heit gestorben.

triege gewesen ist. Besonders erfreulich aber ist die Tatsache, daß der Tod des Marschalls in feinem einzigen Blatte zu einer Explosion des Nationalismus oder auch nur zu einem Worte des Hasses und der Anklage gegen Deutschland Anlaß gibt.

Die Beisetzung des Marschalls findet voraussichtlich am Sonntag statt. Voraussichtlich wird die Leiche des Marschalls am Sonnabend abend unter dem Triumphbogen am Grabe des unbekannten Soldaten aufgebahrt werden. Delegationen aller Regimenter der französischen Armee werden die Totenwache halten. Der Trauerzug wird sich am nächsten Morgen zur Notre Dame bewegen, wo die Trauerfeier stattfindet.

Großer Wasserrohrbruch in Oberschöneweide .

Bor dem Hause Wilhelminenhofstraße 76/77 in Oberschöne weide plagte heute früh turz nach 8 1hr das Hauptwafferrohr. Der Fahrdamm wurde meterlang auf geriffen und ein riesiger Wasserstrahl schoß an die Oberfläche. In wenigen Minuten war ein Teil der Wilhelminenhofstraße völlig überflutet. Der Straßenbahn- und Fuhrwerts verkehr mußte umgeleitet werden. Die zu Hilfe gerufene Feuerwehr konnte durch Einschalten der Sicherheitsschieber ein weiteres Ausströmen des Waffers verhindern. Eine Arbeitsfolonne der Wasserwerfe traf alsbald an der Unfallstelle ein, um das ge­borstene Hauptdrudrohr auszuwechseln.

Strafverfahren gegen Moufang

Beschluß des Landtags

Der Preußische Landtag beschloß heute in nament licher Abstimmung mit 261 gegen 7 Stimmen der Deme: fraten, die Regierung aufzufordern, zur Klärung der Vorgänge in der Porzellanmanufaktur gegen den frühe­Direktor Moufang gerichtliche Schritte ein­zuleiten.

Lohnerhöhung im Hamburger Hafen .

Hamburg , 21. März.( Eigenbericht.)

Nach langwierigen Verhandlungen wurde zur Lohnbewegung der Hajenarbeiter heute morgen ein Schiedsspruch gefällt, wonach sich der Lohn für die erste Schicht von 8,80 m. auf 9,20. erhöht. Der Vorarbeiterzuschlag soll von 1 m. auf 1,10 m. herauf­gesetzt werden. Gleichfalls ist eine entsprechende Erhöhung der Attordlöhne vorgesehen.

Die neuen Lohnfäße sollen vom 1. April in Kraft treten und bis 30. September 1930 Geltung haben.

Am Freitag abend wird sich eine Bertreterversammlung der Hamburger Hafenarbeiter mit dem Schiedsspruch befassen, sodann soll am Montag endgültig durch Urabstimmung entschieden merden. Der neue Schiedsspruch bringt gegenüber den bisherigen Löhnen eine Erhöhung von 40 Pf., gefordert wurden 70 Pf. für die erste Schicht.

Ungebetene Infelgäste.

Ausgeraubte Kleinhäuser auf Balentinswerder.

Auf der Insel Balentinsmer der im Tegeler See , die im Sommer durch eine Fähre mit dem Festland verbunden ist, während diefen strengen Winter hindurch die starke Eisdecke die Ver­bindung herstellte, stehen Billen und Sommerhäuschen, die seit dem Eintritt der falten Jahreszeit unbewohnt waren. Manche Be­figer räumen, wenn sie nach Berlin umziehen, ihre Häuschen aus, andere laffen die ganze Einrichtung und Gebrauchssachen darin. Die Eigentümer dreier Kleinhäuser machten nun, als sie wieder nach der Insel hinausgingen, die schmerzliche Entdeckung, daß Einbrecher bei ihnen gehauft und arg gewüstet hatten. Sie mußten sich mehrere, Tage einquartiert haben, hatten von den Eßvorräten gelebt und sich an Wein und Lifören gütlich getan. Wahrscheinlich in der Trunkenheit hatten sie Gemälde und Bilder zerschnitten und zerstört und andere Berwüstungen angerichtet. Gestohlen waren Kleidungs­stüde, Leibwäsche, Hauswäsche, Silberzeug und dergleichen mehr. Altes Zeug hatten die Verbrecher in den Behausungen liegen lassen. Der Verdacht fiel auf fünfjunge Männer von 22 bis 25 Jahren, die schon öfter beobachtet wurden. Diese fünf waren aus Halle, Dortmund und Effen nach Berlin gekommen und trieben sich schon jeit Monaten arbeitslos an den Bahnhöfen umher. Während sie früher ganz mittellos waren, gaben sie jetzt auffallend viel Geld aus. Die Burschen leugneten hartnäckig und gaben die Einbrüche erst zu, als man gestohlene Sachen von Valentinswerder bei ihnen fand. Bon einem anderen Manne, der die Insel und ihre Verhältnisse fannte, hatfen sie den Tip erhalten. Sie fonnten unge ftört draußen hausen und arbeiten, weil die Insel meist nicht be­wacht war. Zur Vorsicht pflegten sie auch gegen Ueberraschungen den Tag über einen Bosten am Ufer auszustellen. Als sie endlich nach Berlin wieder aufbrachen, hatten sich alle betrunken. Sie nahmen vorläufig nur ein großes Batet mit Wäsche und Kleidung mit und gaben es auf dem Stettiner Bahnhof in Berwahrung. Andere Sachen, quch das Silber, verstedten sie in mehreren Bateten im Gebüsch auf der Insel, um sie später abzuholen. Dazu tamen sie jetzt nicht mehr. Die Kriminalbeamten fanden auf Balen­tinsmerder wohl die angegebenen Berstede, aber sie waren leer. Ver­mutlich haben Romplizen der Berhafteten, die Bescheid wußten, hinter deren Rücken die Beute abgeholt und für sich verwendet.

Das finnische Oberlandesgericht in Wiborg hat 14 Kommu­nisten wegen Vorbereitung zum Hochverraf zu Zuchthaus von ein bis sieben. Jahren verurteilt. Die Berurteilten haben Agitationsliteratur verbreitet