vonnersiag 4. April 1929
Unterhaltung unö �Vissen
Seilage des Vorwärts
�IUjUS iUtl? SrstähJung von Otto Slake
Ein Gtudent namens Arne kehrte gegen Mitternacht nach Berlin zurück. Cr ging eilends zum Potsdamer Bahnhof, um den letzten Vorortzug zu erreichen. Aber lassen wir ihn selbst erzählen: Es schlug dreiviertel Eins, als ich in Nikolassee ausstieg, und Eins, als ich in di« Straße einbog, die zum See hinunter sührt. In den Villen war kein Licht mehr. In der Straße, die, ungepflostert, eher ein Weg war, brannte eine einzige Laterne. Sie erhellt« von unten die Krone einer Kastanie, die Blätter waren glasgrün. Der Baum stand im Vorgarten der Villa, in der ich damals Unterschlupf gefunden hatte. Als ich die Tür öffnen wollt«, ließ sich der Schlüssel nicht um- drehen, die Tür war nicht verschlossen. Ich trat ein, drückte die Tür zu, bückt« mich etwas, um das Schloß zu finden, und fuhr zurück. Neben mir. auf dem Kies, lag ein Mensch. Ich faßte mich und leuchtete ihm mit einem Streichholz ins Gesicht. Der Wind löschte die Flamme aus, aber sie hotte mir genügt, um den alten cherrn zu erkennen, der das Erdgeschoß allein bewohnt«. Was tun? Die Psörtnerin wohnt« hinten im Gärtnerhaus mit ihrer Tochter. Sie konnte mir nicht viel Helsen, sie tonnte nur ausgeregt reden— ich beugte mich abermals über den Rentner und überzeugte mich, daß der Körper warm war. Ich ergriff ihn unter den Armen und wollte ihn aufstellen. Er war wie ein Sack, der wieder zur Erde glitt. In der Meinung, einen Ohnmächtigen zu halten, legte ich einen Arm unter die Beine, den anderen unter den Rücken und zog die Gestalt, die klein, mager und nicht schwer war, die zehn Schritte bis zur Haustür und die drei Stufen hinauf, legte sie nieder, um aufzuschließen, schloß auf und stand ratlos vor der Wohnung des Alten. Ich ging zum Tor zurück, tastete nach den Schlüsieln, fand sie und konnte die Wohnung öffnen. Ich fand auch das Licht, drückte eine Tür auf, es war gleich die zum Schlafzimmer, trug ihn aufs Lager, wobei ich mit Grauen zu bemerken glaubte, daß die Hände kälter geworden waren, schloß Haustür und Wohnungstür und nahm dann den Mann auf dem Bett in Augenschein. Eine widerliche Flüssigkest lief ihm aus dem Mund, Ich drückte ein Handtuch daraus, prüfte die schlaffe Hand, spritzte Wasser in das Gesicht und kam allmählich zur Ueberzeugung, daß ich einen Tot«, vor mir hatte. Wederum. was tun? Ich schaute mich um. ob eine Klinge! da war. und sah die Flaschen w der Ecke, dar Mann war ein Trinker gewesen. Dann blieb mein Blick an einem Kastenschrank bangen, dessen eisern« Tür offen stand. Auf dem Tisch, der mit Papieren bedeckt war. lag die Feder, als fei sie noch eben gebraucht worden— wahrhaftig, sie war noch naß. Nun fiel mir ein. daß der Tote in der verkrampften Hand Briefe hielt. Ich sah, daß die Marken nicht gestempelt waren: der alte Herr hatte die Briefe in den Kasten tragen wollen und sich nicht die Mühe gegeben, den Geldschrank zu schließen. Ein« Kassette M Schrank stand ihrerseits offen, mit aufgerichtetem Deckel. Als ich naher trat, sah üh fremde Banknoten, ein Bündel Scheine, locker aufeinander geschichtet. Ich blätterte sie mit der Hand auf. noch erst über die Summe staunend, di« da lag, sin Lerwögsn damals, es war kurz noch der Inflation. Ich warf«neu Blick auf den Mann auf dem Bett, ging hin. faßte ihn an: das Fleisch war nach kälte? geworden, die Farbe gelb, der Ausdruck so fern, daß ich nicht mehr zweifeln konnte: dieser da war tot. Ich wurde nüchtern, was hatte ich hier zu suchen— nichts. Am besten, ich ging behutsam fort, sagte niemand etwas, um nicht in Lästiges oerwickelt zu werden. Ich brauchte nur die Tür �zuzuziehen und hinauf in mein Zimmer zu gehen. Im Begriff, das Licht auszudrehen, �überlegte ich. daß ich es bester brennen ließ, es sah natürlicher aus. die Polizei würde sich die Dorgänge reimen, wie ich es getan hatte. Schon hatte ich die Klinke in der Hand, da kam die Versuchung. Niemand kennt sich, bevor di« Versuchung kommt. Ein Griff in die Kassette, und«in Student, der in dieser Zeit der Entblößung zweimal nicht wußte, wie er seine Zahlungen leisten sollte, war des Kampfes, des Nebenerwerbs und der Notstandstüche ledig. Meine Hand hob sich, griff zu und blieb mit den Banknoten starr in der Schweb«: die Tür hatte sich geöffnet, und im Nacht- gswand, über das ein Mantel geworfen war, die Hand auss Herz gepreßt, stand ein Mädchen, dos mir zugleich bekannt und un- bekannt war. Ich hatte sie im Vorortzug gesehen, auf der Fahrt nach der Stadt, und versucht, ein paar Worte mit ihr zu tauschen, obwohl st« nicht schön war. Sie hatte freundlich, aber wie mir schien schwermütig abgelehnt, in ein Gespräch gezogen zu werden. Nun stand ich als Dieb vor ihr, ich sah an ihrem Ausdruck, daß sie begriffen hatte. Aber was sie nicht begriff, war der Tod dort, ihr« Zlugendeckel flatterten wie die Flügel eines verwirrten Tieres, das zum Flug ansetzt. �lr ist tot." sagte ich.„er lag auf dem Gartenpfad, Ich trug ihn herein und... tat dies"— wobei ich auf di« Scheine zeigt« und si« in die Kaffette zurücklegte.„©«• aber sind Sie?" fragte ich.„Wohnen Sie hier? Es kann nicht fest langem sein, der alte Herr haust« allein." „Seit zwei Tagen, es ist mein Dater." Sie sagte es so merkwürdig unerregt, daß ich si« ausmerksamer ansah. Si« bückte zu dem Toten hinüber, scheu, mit einem Wider- willen, wie mich dünkt«, und sich« ohne Lieb«. Das war um so seltsamer, als ich sie auf ein zwar verschlostenes, aber sanftes Herz taxierte. Eben das hatte mich gestern in der Bahn ergriffen, wohl gerade weil ich mir mit einem gewisten Schuldgefühl bewußt war. jotist b« Frauen mehr auf Naturell und Reizung Wert zu legen. Zum drittenmal: was tun? Ich war überzeugt, daß sie mir keine Schwierigkeiten mochte, wenn ich mich einfach entfernte und über mein Bergehen nicht sprach. Wie war solche geheime Der- abredung möglich? Geheime Sympathie? Eher ein unmittelbarer Eindruck ihres Wesens, dem das Böse, wenn ich meine Tat so nennen wollt«, verständlich war. Wer das Böse»erstand, verstand das Leiden, und wer das Leiden verstand, litt selbst— sie mußt« wohl gelitten haben, viel, lange, und war doch jung. Für mich war die Sache hier erledigt, soweit ich mir einen Zu- soll hatte zunutze machen wollen: es war nicht gelungen, auch gut. ich trat, wieder in meinen Kreis zurück, ich bin von Natur stoisch. Aber da war nun das Gefühl, daß ich diesem Fräulein helfen konnte, »och sah ich nicht klar. Uich glaube» wir sollten miteinander spreche«,' sogt« ich.
Sie blickt« hilflos im Zimmer umher, ich verstand, der Tote war im Weg. Ich öffnet« die Tür zum Nebenzimmer, es war«in« Bibliothek Mit einer türkischen Eck«. „Gehen wir hinein," flüsterte ich, halb war es Rücksicht auf den. der schweigend da lag, halb Berechnung, daß man die Leute im Haufe nicht aufmerksam machen durfte. Niemand kannte sich, seit einer halben Stund« handelte ich mit dem Instinkt eines Ein- brechers oder eines, der eine schwierige Lage meistert. Wie hätte ich sonst auf der Schwelle des Nebenzimmers sehen können, daß auch hier die schweren Vorhäng« zugezogen waren, kein Licht nach außen drang? „Warten Sie aus mich," sagte si«. Ich gehorcht«, sah noch, daß sie am Bett kniete, und schloß die Tür hinter mir. Di« Zeit verging, ich begann in Ungeduld di« Titel auf dem Rücken der Bücher zu lesen. Es waren Kunstzeitschristen, Werk« über Architektur und Reiseführer. Ich erinnert« mich, der Alte war Baumeister, es stand auf dem Schild an der Tür. Ich bekam heftiges Der- langen nach einer Zigarette, fand es unangebracht zu rauchen, zuckte dt« Achsel, fand, möglich sei, was man tat, und rauchte. Nach einer Wil « trat sie durch ein« ander« Tür ein, an- gezogen, di« Haare aufgesteckt, sehr bloß und beinahe schön, von dieser unscheinbaren Schönheit, di« mir nicht ganz sahbar war. Sie richtete die Augen auf mich und lehnte sich an die Tür zum Zimmer des Toten, als vertrete si« mir den Zugang. Es gefiel mir. weil es zeigt«, daß sie nicht willenlos war. daß Recht und Unrecht sich in ihr schieden. Ich ging auf sie zu und sagte: „Ich bin kein schlechter Mensch, vergessen Sie das, was Sie gesehen haben, oder stellen Sie es zurück, bis ich Ihr Vertrauen gewonnen habe." „Ich vergesse es," antwortete sie ruhig,„ich weiß nicht, vb Ich nicht ahne Sie morgen früh, beim Eintritt ins Zimmer, dasselbe getan hätte." „Sie, die Tochter, der alles zufallen wird? Aber wie, ich bin gewiß, von meiner Wrtin gehört zu haben, daß der alte Herr Junggeselle war?" „Ich bin seine natürliche Tochter. Nichts wird mir gehören, er hat mir erst heute gesagt, jene erbt alles, das Haus, die Möbel und das Geld." „Wer ist jene?" „Iii«... die Kokotte." „Und doch wohnten Sie bei Ihrem Bater. Man sollt« denken, «s beweiss, daß er Sie anerkamü hat. Verzeihen Sie. daß ich das sage."(Forts, folgt.)
Sin Volk, das erfrier! Im Osten Sibiriens hausen die Jakuten, ein halbwildes Volk, das durch die mörderisch« Gegend, in der es lebt, dem Unter- gange geweiht ist. Vor hundert Zehren zählte' di« Bevölkerung noch au 800 000 Menschen, heute sind es nur noch ungefähr 100 000. und die Zeit scheint nicht mehr fern zu sein, da die ungeheure Kalle und die fünhterlichen Schneestürme dort alles menschliche Leben hin- gemordet haben werden. Gegen die Källe, die besonders in der sich bis an das Eismeer erstreckenden Wjerchojansker Gegend oft bis zu 80 Grad Eelfvis erreicht, weiß sich der Jakute zwar durch Pelz- kleidung und warme Hüllen zu schützen: aber wenn er seine Hütte einmal oerläßt und unterwegs von der Purga überfallen wird, ist er binnen kürzester Zell zu Eis erstarrt. Di« Purga ist«in vom Nordpol kommender Schneewirbelsturm, der Menschen und Tiere tötet und die Hütten tief unter Schnee begräbt, so tief und so dicht, daß die Bewohner sich oft nicht mehr auszugraben vermögen und entweder verhungern oder erfrieren müssen. Um möglichst gegen Kalle, Sturm und Schnee geschützt zu sein, baut der Jakute sein Haus tief in die Erde hinein, so daß«n ver- schneites Iakutendorf eigentlich nur den Anblick einer Anzahl Schornsteine bietet, aber dieser an sich wirksame Schutz setzt ihn der- Gefahr aus, samt seinem Haus lebendig begraben zu werden. Wenn dann im Frühjahr die Jakuten aus ihren Hütten kriechen und ihre Nachbarn begrüßen, ist es oft ein trauriges Wiedersehen, oft sind ganze Familien der Kälte oder dem Schnee zum Opfer gefallen. Die zahlreichen Raubtiere liesern den Jakuten, die gute Jäger sind, reichlich Felle, so daß si« sich über und über mtt Fellen be- kleiden können. Wäsche ist dem Jakuten ein unbekannter Begrifft dafür trägt er zarte Cichhornfelle, darüber einen Wolfspelz und darüber wiederum die„Docha",«inen weiten mantelartigen Ueber» wurf aus Hirschfell, der auch in der Innenseite pelzgefüttert ist. Ebenso sind Schuhe und Mütze aus Fellen. Diese mit schwerein Schrill daherkommenden Menschen sind den Bären nicht unähnlich. Das Holz für die Heizung liefert di«„Taiga ", der Urwald, der sich unendlich weit hinzieht und unendliche Mengen von Holz birgt, so daß die wenigen Einwohner dieser riesigen Landstraßen— die „Hauptstadt" Iakutsk hat sechseinhalbtausend Einwohner, die Dörfer sind winzig— Brenn» und Baumaterial im Ueberfluh haben. Den» die Häuser oder richtiger Hütten sind hier alle aus Holz, nur in Iakutsk , der Hauptstadt, gibt es«in steinernes Haus. Die Taiga liefert den Bewohnern aber auch weniger Angenehmes: die Raub- tiere. Wölfe ziehen in der kalten Jahreszeit(sie dauert hier sieben' bis acht Monate bei wechselnder Strenge) rudelweis« nach den menschlichen Siedlungen, und wiederHoll ist es vorgekommen, daß ein ganzes Dorf den hungrigen Tieren zum. Opfer fiel.
SBahlen anstatt Städtenamen
Der Ausschuß für wirtschaftliche Verwaltung beim„Seichs- kuratorium für Wirtschaftlichkeit" hat soeben nach jahrelanger wissen- schaftlicher Arbeit«in Werk fertiggestellt, dys für die Entwicklung Deutschlands und zugleich der anderen Länder von größter Trog- welle ist. denn Deutschland ging allen anderen Ländern in der DunH sührung des Bestrebens voran, eine einhellliche und allgemeine Ortsnumerierung zur Ergänzung der deutschen Ortsnamen durchzu- führen. Natürlich werden die Ortsnamen der Städte und Dörfer dadurch nicht ausgelöscht, sondern die Zahlen, die für sie nunmehr gewählt sind, sollen in erster Reihe zur Vereinheitlichung des Verkehrs und zur Erleichterung der Arbell auf den verschiedensten Gebieten der öffentlichen und privatwirtschasllichen Arbell führen und aus diesem Grunde haben sich auch Vertreter der Reichsbahn, der Reichspost, der Großbanken und anderer amtlichen Stellen an der Herstellung dieses Werkes beteiligt, das zum erstenmal ein ganzes Reich erfaßt. 00000 deutsche Städte haben nunmehr ihre nach einheitlichen Grundsätzen gewählte Bezeichnung erfahren, di« in systematischer Form ganze Bezirke oon Städten ersaßt. Während di« Namen der einzelnen Ortschaften keine Möglichkell gewähren, aus ihnen gemeinsame wirtschaftlich« oder politische Grenzen zu er- kennen, stnd die Zahlen für die einzelnen Plötze so gewähll worden. daß sich daraus mit Lxichtigkell auf den ersten Blick der Zusammen- hang bestimmter Ortsgruppen ergibt. Ein kurzer Hinweis auf das System der Zahlenbezeichmrng für die Städte wird sofort klar werden lassen, worin der große Fortschritt besteht. Für die Zwecke der Ortsnumerierung wurde zunächst das Gebist des Deutschen Reiches in neun Hauptbezirke geleilt, die gewissermaßen einzelne große Wirtschoftsprovinzen darstellen, da die Gruppierung der Städte nach wirtschaftsgeographischen Gesichts- punkten erfolgte. Deutschland zerfällt nunmehr in folgende neun Wirtschoftsprovinzen, von denen jede einzelne eine besondere Nummer hat, die zugleich die Ortsnumnier des wirtschaftlich bedeutendsten Ortes des Houptbezllks ist: Berlin mll der Ortsnummer 1, Ham- bürg S. Köln 3, Frankfurt a. M. 4, Stuttgart 5, München 6. Leip- zig 7, Breslau 8, Königsberg 0. Jeder Hauptbezirk gliedert sich wieder in neun Unterbezirks mll zweistelligen Bezirksnummern. Di« erst« Zahl jedes Unterbezirkes und jedes Ortes, der in der de- treffenden Hauptprovinz liegt, sst immer die Zahl der Hauptprovinz. so daß man sofort erkemren kann, in welchem großen Wirts chosts- bezirk ein Ort gelegen ist. So sst zum Beispiel Königsberg di« Haupt- stodt der 0. Wirtschastsprovinz und führt die Zahl 0. Zu den Unter- bezirken gehört zum Beispiel Tilsll, dos die Zahl 01 hat. Das b«. deutet, daß Tilsll Unterbezirk Nr. 1 des Hauptbezirks 0 sst. Elbiitz hat die Bezirksuummer 9«, liegt also im Hauptbezirk 0 Unterbezirk 6. Preußisch-Holland zeigt mll serner Zahl 983. daß es zum Hauptbezirk 9 und zum Unterbezirk 8— also Elbing — gehört Aehnliches gilt für andere Provinzen. Liegmtz hat die Zah' 83, gehört also zum Bezirk Breslau mit 8 und ist dor« driller Unterbezirk. Bremen hat die Zahl 21. gehört zum Bezirk Hamburg 2. ebenso wie Kiel mll der Zahl 23, Hannover Mll der Zahl 27. Die Wirtschastsprovinz Nr. 1 sst Berlin . Magdeburg , das die Zahl 17 hat. ist schon durch diese Kennzeichnung zur Wirsschaftsprovinz Berlin zugehörig und ist hier der 7.. Unter- bezirk, öhnlicherweise wie Kollbus mit der Zahl 19. Der Fresstaat Sachsen hat die Zahl 7, die für die Stadt Leipzig gilt. Dresden hat die Zahl 73, ist also der 3. Unterbezirk in dieser Hauptprovinz, und Chemnitz sst der 7. Unterbezirk, da Chemnitz die Zahl 77 hat. Plauen hat die Zahl 79 usw. Für den 6. Bezirk ist München die Hauptstadt mtt der Zahl 8. Würzburg hat die Zahl 81 als erst« Unteibezirk,
Bamberg 82 als zweiter, Nürnberg 84 als vierter, Augsburg 68 als achter. Stullgart sst hie Hauptstadt des 5. Wirsschastsbezrrks mit der Zahl S. Aus der Zahl 32, über die Mannheim verfügt, geht. hervor, daß diese Stadt zweit« Unterbezirk ist. und aus der Zahl 534. hinter der sich die Stadt Pforzheim verbirgt, erkennt man. daß diese Stadt zum Hauptbezirk Stullgart und zum Unterbezirk Karlsruhe mll der Zahl 53 gehört. Der Bezirk 4 ist Frankfurt a. M. Koblenz hat die Zahl 44 und Bann 442, also gehören alle diese Städte innerlich zusammen Das gleiche gill für den Bezirk 3 Köln , und man weiß mmmehr, wohin man Münster mtt der Zahl 31 zu versetzen hat. ebenso wie Dortmund mit der Zahl 34. Düsseldorf mll der Zahl 36. Barmen mll der Zahl 38, Elberfeld mll der Zahl 37. Sie gehören alle zum Hauptbezirk Köln, wie überhaupt sämtliche Städte. zahlen, die mtt einer 3 beginnen. N-rnmehr ist es klar, weiche Bedeutung diese wichtige Neuerung für das deutsche Wirtschaftsleben hat. Man kann dre Städte in der Karthothek nunmehr einfach nach Zahlen ordnen, und der Ge- schäftsreisende. der einen bestimmten Bezirk zu versorgen hat, er- bält den Auftrog, die Städte Nr. 31 bis 319 zu versehen. Cr nimmt dann das Verzeichnis heraus und braucht sich nicht mehr um Land- karten zu kümmern Auch für den Postbetrieh wird in Zukunfr die Numerierung d« Städte von groß» Bedeutung sein, besonders wenn es sich um Namen Handell, die vielfach vorkommen, wie z. B. Neustadt und ähnliche. Man wird nunmehr vor die Namen einfach die Numm» setzen, so daß ein Irrtum ausgeschlossen sst. Auch im Telegrammverkehr wird diese neue Methode voraussichtlich in Zukunft sehr fruchtbar werden, denn sie wird eine bedeutsame Er- Mäßigung der Ausgaben«möglichen. Das große Werk, da- mehr als 1290 Sesten umfaßt, sst sin Verlag Paul Rüth, Leipzig , erschie- neu und bringt sämtlich« Orte und ihre Zahlen. Uebrigens ist darauf Hinzumeifen, daß auch die Länder bereits Zahlen haben. denn das.Irsstillll International de Bibliographie" im Brüssel hat auch die Numerierung der Staaten und Provinzen vorgesehen und dadurch die Grundzüge für den Aufbau der Ortsnumeriemng innerhalb der Länder aufgestellt. So hat z. B. England die Staaten- numm« 42. Deutschland 43, Oesterreich 438, Tschechoslowakei 437, Frankreich 44. Italien 45. Spanien 48, Portugal 489, Rußland 47. Schweiz 494. Japan 52, Aegypten 82, die Vereinigten Staaten 73 usml Die Staaten nummern werden«ngek'ammert, so daß eine Adresse(43) 8.642 in kürzester Form die Stadt Neustadt in der Näh« von Nürnberg in Boyern in Deutschland bedeutet. 3m IbUergeebooi sum Hordpol Di« Mitteilung des bekannten Polarreisenden Sir Hubert Wilkins . daß et beabsichtig«, im Iull dieses Jahres im Unterseeboot bis zum Nordpol vorzudringen, erregt großes Aufsehen. Wilkins sst der Ansicht, daß die Fahrt mll dem Unterseeboot sicherer sei als mll dem Flugzeug, daß man außerdem die Gewösser des Polar- Meeres genau erforschen könne. Eine ameritanssche Gesellschaft für Unterseeboote hat ihm auch bereits ein Fahrzeug zur Verfügung ge- stellt. Sachverständige glauben ab«, daß Wilkins besser noch die neuesten Verbesserungen d« U-Boot« abwarten sollt«, die 1930 voll- endet sein werden Seine Fahrt werde dadurch sicherer vonstallen gehen. Ein Unterseeboot, das in einer Ties« von 150 Fuß fährt. dürft« nach der bishuigen Kenntnis des Palarmeeres durch keine Cismassen gehindert werden: durch die Verwendung von Spreng- stoffen ist es ab« möglich, große Löcher in den Eismassen hervor» zurufen, durch die man an die Oberfläche emportauche« kann.