Reichstagsabgeordnete als Zeugen
Wie man mit Geschädigten umsprang.
In der Vormittagssigung des Brozeffes gegen den Farmer|( Entrüstungsrufe im Zuhörerraum; der Borsigende untersagt jebe Laugtopp murde noch auf Wunsch der Verteidiger jener Aufruf Kundgebung des Publikums.) So fam es, daß 90 Broz. der Flüchtnerlesen, den Geheimrat Bach an dem Tattage dem Angeklagten linge von einer großen Erregung erfaßt waren. Die Abgeordneten Langkopp übergeben hatte und in dem unter anderen schweren An hatten alle Mühe, zahllose Flüchtlinge vor einer ähnlichen Tat, wie die Langkopps, zurückzuhalten. Die Leute wollten sich durchaus in fchuldigungen gegen die Regierung dem Entschädigungsamt Untreue, irgendeiner Weise aus ihrer Erbitterung heraus Luft machen. Nach Unterschlagung und Betrug vorgeworfen wird. Das Blatt hatte meiner Ansicht gehört das System hier auf die Anklagebant. Landdie Ueberschrift:„ Gefchädigte, laßt euer Recht nicht gerichtsdirettor 3iegel Derartige Aeußerungen fann ich hier nicht weiter mit Füßen treten." zulaffen. 3euge: Nur gegen drei Personen als die Berantwort ilchen und Schuldigen richtete sich die Erbitterung: gegen den Reidy s finanzminister Röhler, ben Ministerialdirektor Dorn und gegen Dr. Karpinity. RA. Dr. Quetgebrune: Es ist hier so dargestellt worden, als ob durch die Tai Langkopps erst die Luft zu Gewalttätigkeiten bei den Flüchtlingen ermedt worden fei. 3euge: Ich möchte vorsichtig fein und sagen, daß möglicherweise die Stimmung eine Verstärkung erhalten hat; aber schon lange
Es wird dann ausgeführt: Das Deutsche Reich hat von Kolonialund Auslandsdeutschen als Liquidationseriös des Privateigentums 4,6 Milliarden Goldmark vereinnahmt. Es find aber bisher nur 0.8 Milliarden Reichsmart an die Liquidationsberaubten ausgezahit worden. Wir fragen hierdurch die Herren Ministerialdirektor Dorn, Ministerialdirektor Lotholz, Staatssekretär Popi, ReichsfinanzDirektor Dr. Köhler, Reichsaußenminister Dr. Stresemann, ob fie fich der Unterschlagung obengenannter vereinnahmter Beträge weiter
mile bas gleichgültig fein und so mache inan benn turz entschloffen einen eigenen Laden auf. Man will mit, der Messe eine Sonders moche für Körperpflege und Körperbildung zu. fammenfoppeln, in der die Berliner Laban Schule, bie Jutta Klamt Schule, die Mary Wigmanns Schule, die Bode Schule und andere Spizenleistungen bieten sollen. Die Beziehungen dieser Schufen sowie der Körpere fulturverbände zu der rein materiellen Zweden nachgehenden Messe murden nicht flar. Ebensowenig wurde flar, wie man diese tul turellen Borführungen im Sportpalast, dessen Grundfläche doch durch die Aussteller in Anspruch genommen wird, den angeblich möglichen 6000 Zuschauern darbieten will. Dann wird auf der einen Seite fleinlaut mitgeteilt, daß die Stadt Berlin ihren Beamten untersagt habe, sich der Ausstellung zur Verfügung zu stellen und auf der anderen wird frohen Sinnes behauptet, daß auf der Messe auch Ausstellungen von Behörden( Stadt Berlin (?), Bezirksamt Kreuzberg (?), Rettungsamt(?) gezeigt werden. Was ist eigentlich baran?
Ueberschwemmung in Tasmanien. 3wanzig Menschen ertrunken.
schuldig machen wollen. Diese Männer stellen wir Gefchädigten Arbeiterbildungsschule Sonntag, den 7. April, asmanien, gemeldet wird, ist die Jufel von einer Ueber.
treten
hiermit an den Branger, weil sie das deutsche Recht mit Füßen Der Angeklagte Langkopp betonte nochmals in längeren Ausführungen, daß die Erbitterung außerordentlich groß gewefen fei. Go habe ein Auslandsdeutscher geäußert; menn. das nody 14 Tage fo weitergehe, müsse die Erbitterung fich in einer Explosion Luft machen und es könnte dahin kommen, daß man zu Handgranaten greife.
In der Nachmittagssigung des Prozesses murde die Frage erärtert, ob es durch Bernehmung der von der Berteidigung geladenen Beugen noch nötig sei, weitere Fälle von Geschädigten heranzuziehen. Landgerichtsdirektor Ziegel wollte als wahr unterstellen, daß Langlopp sich vor der Zat in großer Erbitterung befunden habe und daß auch in den Kreisen der Geschädigten starte Erregung herrichyte. Die Verteidigung erklärte, daß ihr das nicht genüge, da es hier darauf antomme, den Dolus ber rechtswidrigen Bermögenbeschaffung aus der Welt zu schaffen. Tatsächlich ständen viele Geschädigte auf dem Standpunft, daß sie auch nach der Schlußentscheidung noch einen Rechtsanspruch auf Entschädigung hätten. Es sei ihnen auch oft recht gegeben worden. Als Juustrationsfall nahm die Verteidigung auf den Regierungsoberfefretär a. D. Buchholz Bezug, dessen Vernehmung sie zum Beweise dafür verlangie, daß ihm nach dem Schlußentscheid auf seine Beschwerde das Dreifache bewilligt worden sei. Auf Befragen erklärte Präsident Dr. Karpinsky, daß
eine Ueberschreitung der gefehlichen Grenzen nie vorgekommen jel, wohl aber hätten Geschädigte auf Beschwerde Härtebeihilfen bekommen, auch sei bei Anfechtung des Schadengrundbetrages dieser öffer erheblich erhöht worden.
Die Berteidigung verlangte nunmehr die Bernehmung der von ihr unmittelbar geladenen und gestellten Zeugen, lehnte es aber ab, das Beweisthema anzugeben, da die Zeugen nach der Strafprozeßord= nung vernommen werden müßten. Nach längerer Beratung lehnte das Gericht diefe Beweisanträge der Berteidigung ab, da die unter Zeugnis gestellten Tatsachen feinen Einfluß auf den Willensentschluß des Angeklagten Langtopp gehabt hätten. Das Gericht fönne nicht ohne Kenntnis des Beweisthemas jeden Zeugen, der benannt werde; pernehmen. R.-A. Dr. Frey: Gut, dann werden wir das Bemeisthema angeben und alsdann gelten die von uns geladenen Zeugen als gestellt und müssen vernommen werden. Wir berufen uns darauf, daß Herr Langtopp aus den Afrika - Nachrichten Kennt niş batte pon einer
ganzen Reihe von Selbstmorden und Berzweiflungshandlungen Geschädigter, die nichts erhalten hatten. Die beiden Reichstagsabge ordneten sollen als Mitglieder des Reichstagsausschusses befunden, daß ihnen eine ganze Fülle von ähnlichen Fällen zur Kenntnis ges langt ist. Nach erneuter Beratung beschloß das Gericht, nunmehr die übrigen gestellten 3eugen nicht zu vernehmen, da die in ihr Wissen gestellten Tatsachen vom Gericht als wahr unterstellt werden. Erörtert foll jedoch der Fall Buchholz werden und zwar unter Hinzuziehung der Akten. Außerdem be schloß das Gericht, die Reichstagsabgeordneten Ja. daich( Komm.) und Pfarrer Wolf( Dnat.) als 3eugen zu bernehmen.
Es wurde hierauf Reichstagsabgeordneter Bergmann Anton Jadaich an den Beugentisch vorgerufen. Der Zeuge befundete: Meine Aussagen stützen sich neben ineiner Abgeordnetentätigkeit auf die Bahrnehmung der Intereffen zahlloser Berfolgter und Flücht linge. In der Zeit, als die Berabschiedung des Kriegsschädenschluß gesezes auf der Tagesordnung ftand, fanden unzählige Kundgebun gen und Versammlungen statt. Borhergegangen war, daß die Regierung in zahlreichen Grenzgebieten in den Jahren 1924 und 1925 große Flüchtlingsfundgebungen
Deranstalten ließ, die staatspolitischen Zweden dienten. Es ist angebracht, darauf hinzuweisen, weil durch diese Kundgebungen in den Kreisen der Geschädigten der Gedante des Zusammenschlusses zur Bertretung ihrer Forderungen Blag griff. Bei den Flüchtlingen lag der Gedanke der Entschädigung näher als die staatspoliti schen Ziele der Kundgebungen. In der Flüchtlingsbewegung entstand bann 1927 anfäßlich des Kriegsschädenschlußgesetzes eine start oppo fitionelle Stimmung. Es war die große Erregung, die auch den Fall Longfopp hervorgerujen hat. Die Behandlung der Flüchtlingsan gelegenheiten durch den Reichsfinanzminifter mußte unter den Flüchtlingen und Vertriebenen die größte Erbitterung aufmühlen. Die Reichstagsabgeordneten waren genötigt, in den Bersammlungen die Gründe darzulegen, um die Schuld von sich abzuwätzen. Bei der Behandlung dieses Gefeßes im Ausschuß des Reichstages ver fuhr der Reichsfinanzminister in einer Weise, die gegen jeden parlamentarischen Brauch war. Es war logisch, daß die Erregung in den Flüchtlingsfreisen dodurch um sich griff und daß man mit der Regierung nicht glimpflich verfuhr.
Die Parteien wollten die Verantwortung für die Berzögerung nicht auf sich sitzen laffen. Die Erregung steigerte sich noch als bekannt wurde, daß nur noch 1420 Millionen Mart zur Berfügung ftänden.
Es fanden Waffenversummlungen und erregte Rundgebungen im gunzen Reidje statt. Ich erinnere mich noch des Tages, dn dem Delegationen in Stärfe Don 200 bis 300 Mann in den Gängen des Reichstages auftauchten, so daß die Abgeordneten in die oberen Räume türtnen" mußten. Niemand wollte mit den Flüchtlingen etwas zu tun haben, weil teine Mittel zur Berfügung gestellt worden waren. In diese Situationen fallen eine Menge von Vorfällen, die als Seitenstück zu dem Fall Langkopp, wenn sie sich auch nicht in Taten fundgaben, zu betrachten find. Der Zeuge führte eine ganze Reihe von Einzelbeispielen willkürlicher Entscheidungen in der Entschädigungsfrage an. Ein Uhrmacher: meiſter, ber aus bem polnischen Gebiet, weil er mit dem Leben bedroht worden war, verdrängt wurde, erhielt teine Entschädigung ,,, weil felne Flucht nicht notwendig ge wesen sei." Eine Frau, die 1914 unter Zurüdlassung ihres Mobiliars aus Belgien geflüchtet mar, dann Krankenschwester auf dem Kriegsschauplag gemesen und aus Konstantinopel mieber vertrieben worden mar, erhielt für den Berlust in Konstantinopel eine Entschädigung, aber nicht für den in Belgien .
Es wurde ihr bebeutet, daß fie nach Belgien fahren und fich nach 12 Jahren bort the Mobilier zufammenfuchen follte.
ות
pünktlich,
Eintritt
Gesundheitswesen der Stadt Berlin , Stadtarzt Dr. Käthe Frankenthal. Rathaus, Eingang, Königstraße, Kommunalpolitische Vortragsreihe, frei. Par elbuch legitimiert. Jeder Vortrag ist in sich abgeschlossen. Es wird erwartet, daß die Genossen ihre Pflicht der Flugblattverbreitung schon am Sonnabend erfüllen und am Sonntag zum Vortrag kommen.
vorher herrschte die Stimmung vor, daß etwas geschehen müsse. R.-A. Dr. Frey: Waren die Verhältniffe, die zu der Explosion Langtopps geführt hatten, nicht allgemein vorherrschend? 3euge: Die Explosion wurde vorbereitet durch die allgemeinen Versprechun gen und dann verschärft. als heraustam, daß nur ein minimaler Teil von Entschädigungen gezahlt werden sollten und daß auch nur die Schuldverschreibungen verteit würden, so daß die Leute feine Barmittel erhielten. Dazu kam dann aber auch die Behandlung, deren die Leute durch das Reichsentschädigungsamt ausgesetzt maren. Ich selbst habe einmal stundenlang wegen einer Sache am Telephon gestanden. Dreizehnmal wurde mir die Berbindung abgebrochen und ich hörte immer wieder wie die betreffenden Beamten mit Krach den Hörer aufwarfen. Ich habe dann den Präsidenten Karpinity angerufen und dieser hat meine Beschwerde anerkannt.
Der Angeklagte Langtopp bat darauf, die Berhandlung abzuschließen, da er völlig erschöpft sei. schließen, da er völlig erschöpft fei. Landgerichtsdirettor Biegel legte dem Angeklagten nahe, noch den zweiten Abgeord neten, Pfarrer Bolf, mit anzuhören und ließ zunächst eine turze Pause eintreten, damit sich Langfopp erhole. Nach Wieder aufnahme der Berhandlung erklärte Langfopp jedoch, daß die erschütternden Ausführungen des Zeugen Jadajch ihn fo feelisch mit genommen hätten, daß er den Verhandlungen nicht weiter folgen könne. Der Vorsitzende hob sodann die Sigung auf, deren Fortsetzung am heutigen Sonnabend, 9 Uhr, stattfindet.
Feine Auslandsdeutsche.
In einer Versammlung des Schußverbandes geschå. digter, Auslandsdeutscher, die gestern abend abgehalten wurde, hat der Referent zum Langtopp- Prozeß, Dr. Hansen, Ausführungen gemacht, die dem Gericht unterstehen, es sei mit dem Urteil im Prozeß längst fertig. Diese standalösen Ausfüh rungen wurden vom Borstandstisch von zwei Leuten durch Kopfniden unterstrichen, die heute früh als Sachverständige vere nemmen werden sollen. Es handelt sich um den Major a. D. Schaprizel und um einen Herrn Trapp Herr Major a. D. Schapriezel, ber felbft angab, daß er heute Burudhaltung üben müsse, berhöhnte dann den Sachverständigen Oberregie. rungsrat Lazarus, der am ersten Tage auf der Anflagebant gefeffen habe und sich dort aus Berlegenheit seinen Hosenboden blankrutschte. Am nächsten Tage wäre er dann zur Sachverständigenbant übergewechselt, in Wirklichkeit figt er aber heute noch und während des ganzen Prozesses auf der Anklagebant. Wir halten es für unmög lich, daß in einem Prozeß Leute als Sachverständige vernommen werden sollen, die einen Abend vorher deutlich genug gezeigt haben, daß sie jedes Maß von Objektivität vermissen laffen.
8223 Autoopfer in 4 Jahren.
Eine Statistit der Autounfälle in Frankreich . Der fürzlich veröffentlichten Statistit der Automobil. unfälle zu Ostern reiht sich nunmehr eine vom Touringclub de France herausgegebene Statistik von Autounfällen in den legten vier Jahren an. Diese Statistik verzeichnet 8223 Opfer von Automobilkatastrophen, barunter 2557 Automobilfahrer und 5666 Baffanten und Radfahrer. Die Statistit verfucht ferner eine Feststellung über die Tageszeiten, an denen die Automobilunfälle am häufigsten sind. Es ergibt sich, daß 50 Broz aller Ratastrophen in die einbrechende Dämmerung fallen. Der größte Teil der übrigen ereignete sich vor und nach der Mittagszeit.
Eine Hygiene- Sondermesse.
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Der Verein zur Förderung der Messen der medizinischen und hygienisch, eh Industrie, in der die wichtigsten an der Messe und der Ausstellung interessierten Verbände zusammengeschlossen sein sollen, veranstaltet in der Beit vom 20. bis 28. April d. I. feine vierte Deutsche Hygiene Meffe, und zwar, da ihm die städtischen Meßhallen nicht zur Berfügung stehen, im Sportpalast. Um diesen Umstand zu erklären, hatte man Bertreter der Preffe zu einer Besprechung geladen, in der sich der Syndifus des Bereins, Dr. Moren hoven, zunächst eifrig um den Nachweis bemühte, daß die Messe durchaus feine wilde sei, weil sie angeblich von allen maß. gebenden Verbänden getragen werde. Die Berliner Messehallen hätten ihr nur deswegen nicht zur Verfügung gestanden, weil die Berliner Messeleitung in Rücksicht auf die 1930 in Dresden statts findende große Hygieneausstellung in diesem Jahre in Berlin teine Hygienemesse habe dulden wollen. Der interessierten Industrie aber
Funkwinkel.z
Das Thema Wie erkennt der Arzt eine Strantheit ist zwar schon früher genügend abgehandelt worden, aber Dr. Regler per fügt auch über das Talent, anschaulich zu schildern. Im ersten Teil ber Abendunterhaltung bei den Märschen geht es zu wie in per geffenen Zeiten. Sehr viel, zuviel, Militärisches! Darauf ein Vortrag Dr. Frig Kleins über Briand und Boincaré, der Verfuch einer fachlichen Würdigung, einer objektiven Berteilung von Licht und Schatten. Eine Gebentrede auf Karl Benz folgt. Etwas erschöpft von den vielen Vorträgen hört man dann Mag Buttings Mufit insofern, als es nicht mit dem dynamischen Klang eines großen für Rundfunkorchester in drei Säßen. Geglüdt ist das Bert schon Orchesters rechnet, mit dem Unisono der Instrumente, mit ihrer be fonberen Klangfarbe, jonbern hauptsächlich auf Rhythmus gestellt ist, auf vorwärtsbrängende Attivität. F. G.
Wie aus Hobart , der Hauptstadt der füdauftralischen Insel schwemmung heimgesucht worden. Die Stadt Hobart ist von den Fluten eingeschlossen. Alle Eisenbahn, Telegraphen- und Telephonverbindungen find unterbrochen. Fünf Personen, die mit ihrem Automobil in die Fluten gerieten, find ertrunten. Ein Bergwert wurde infolge eines Dammbruches überschwemmt, wobei 15 Perfonen erfranken.
Gefährliche Einladungen.
Eine ernste Mahnung für junge Mädchen. Sdywer mußten zwei junge Berkäuferinnen für die Unbesonnens heit büßen, mit der sie die Einladung zu einer Autofahrt annahmen.
Die eine, die 28 Jahre zählt, tam abends auf dem Heimmege durch die Königstraße, als plöglich dicht neben ihr eine Auto broichte anhielt. 3wei junge Beute stiegen aus und fragten das Mädchen, ob sie nicht zu einer Taffe Kaffee mittommen wollte. Nach anfänglichem Sträuben milligte sie ein, weil sie der Meinung mar, daß ihr ja nichts passieren fönne. Besorgt wurde sie erst, als der Wagen den Weißenfeer Stadtteil hinter sich ließ und auf die Chauffee tam. Hier hielt der Fahrer plöglich an, mit vereinten Kräften zerrten die drei Männer das Mädchen aus dem Wagen und vergingen fich fchwer an ihm. Die Rüdfahrt ging bis zur Peripherie der Stadt, wo das Mädden rücksichtslos hinaus. gefekt wurde. Der Chauffeur hatte, um eine Berfolgung un möglich zu machen, die Erkennungsnummer mit einem Lappen ummidelt. Während der raschen Fahrt hatte sich der Fezen gelöst, so daß die Bergewaltigte die Nummer doch leſen konnte. Sie erftattete Anzeige, und gestern ermittelten die Beamten der Dienst ftelle E. 4 den Chauffeur und seine verbrecherischen Helfer und nahmen alle drei fest.
Einem zweiten Sittlichkeitsverbrechen fiel ebenfalls eine junge Berkäuferin zum Opfer. Sie hatte auf einem Tanzboden einen jungen Mann tennen gelernt, der nach Schluß des Bergnügens anbot, fie in einer Autodroschte nach Hause zu bringen. Bor dem Lokal hielten Autodroschten, und der Kavalier" fchritt auf eine zu, deren Lenter sein Freund war. Während dieser den Wagen in Bang brachte, rief er seinen beiden Hintermännern zu: Kommt mit, Jungens! Wir machen uns einen Jur!" Außer diesen brei anderen Wagenführern schloß sich noch ein fünfter Mann an der mit einem der Fahrer bekannt war. Die Fahrt ging nach Blogenfee hinaus, und hier fielen die Männer über das Mädchen her, das sich nergeblich verzweifelt wehrte, und vergewaltigten es. Auch sie wurden nach längeren Ermittlungen endlich aufgespürt und gestern dingfest gemacht. Alle Festgenommenen find Leute im Alter von 20 bis 25 Jahren. Sie wurden dem Untersuchungsrichter vorgeführt.
Jungen Mädchen fann nicht bringend genug empfohlen werden, jede Einladung Fremder, mag sie noch so harmlos erscheinen, abzu
lehnen.
Wer wird deutsche Kochkönigin?
Ausscheidungskampf in der Philharmonie.
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Da waren nicht nur alle Sitzpläge, sondern überhaupt jedes freie Bläßchen im großen Saal der Philharmonie belegt. Tausende von Hausfrauenaugenpaare auch männliche Interessenten waren darunter bildeten das Auditorium beim großen Berliner Stadtwetttochen der Städtischen Gaswerte. 2.-G. Je zwei Siegerinnen aus den einzelnen Bezirkswetttochen wurden. hier im Ausscheidungskampf für das Reichswetttochen im Juni d. I. einander gegenübergestellt. Mit der nötigen Ruhe und Siegermiene ergriffen die Kandidatinnen auf das Tempo: Eins, zwei, drei los! ihre Rochrequisiten und bald erfüllten allerlei angenehme Wohls gerüche das Haus. Unter den dreißig Teilnehmerinnen werden die sechs ersten zur engsten Wahl der deutschen Koch's tönigin beim Reichswetttochen auf der Bildfläche erscheinen. Nach kaum einer Stunde war das gegebene Thema" Gou lasch mit Gemüse und Kartoffeln, Rompott, Kaffee und ein auf dem Küchenwunder gebodener ausgearbeitet. Nun wurde durch das Preisrichter Suche n follegium, voran die Gattin des Oberbürgermeisters, Anna Böß, in ihrem Gefolge Bertreterinnen der Hausfrauenvereine und anderer interessierter Verbände, abgeschmeckt. Die Namen der fechs Siegerinnen sind: Elise Geißler, Gasverbrauch 385 Liter, Kochzeit 52 Minuten; Emma Brandenburg, Gasverbrauch 435 Liter, Rochzeit 50 Minuten; Frieda mener, Gasverbrauch 404 Liter, Rochzeit 52 Minuten; Martha Blaug, Gasverbrauch 404 Liter, Rochzeit 52 Minuten; Martha Lemte, Gasperbrauch 445 Liter, Kochzeit 54 Minuten; Rlara Tebbe, Gasperbrauch 458 Liter, Kochzeit 54 Minuten. Die Siegerinnen sowie alle übrigen Teil nehmerinnen erhielten Preise von 20 bis 100 Rubitmeter reigas. Die sechs Ersten erwarben sich die Anwartschaft auf die Teilnahme am Reichswetttochen und den damit verbundenen Preisen von 3000 Mart, 1500, 1000, 750, 500 und 300. Eine von ihnen dann außerdem noch die Allererste.
Ein Zusammenstoß in Berlin R. Gestern mittag tam es im Norden Berlins zu Zusammenstaben zwischen Rom. munisten und der Polizei, bei denen zwei Bolizeibeamte durch Steinwürfe Verlegungen davontrugen und sechs der Angreifer festgenommen und der Abteilung IA des Polizeipräsidiums zugeführt wurden. Es handelte sich um die Beerdigung des vor einigen Tagen von der Polizei in Notwehr erschossenen Reh.
In dem Bericht der Kreisdelegiertenversammlung in Zehlen or muß es heißen: Schriftführer find Genoſſe D's fe und Fleischhauer- Wannsee . Frauenvertreterin iſt Frau ste, Mitglied der Breffekommiſſion Draemert und Beiſizer ziete. mann. Diese Namen waren im Bericht verdruckt.
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