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Är. 1«0* 46, Jahrgang

2. Beilage des Vorwärts

Gonnabend. 6. April 1929

Arbeiterbanken in Belgien . Llmfangreiche Eigenindustrie der sozialistischen Arbeiierschast.

Borwort d«r Redaktion: Der folgende Aussatz über die belgischen Arbeiterbonken wird unseren Lesern willkommen sein. Die Unterschied« zwischen der deutschen Bank der Arbeiter, Angestellten und Beamten A.-G. und der belgischen Arbeiterbonk sind grotz. Die deutsch « Arbeiterbank gehört nur den freien Gewerk- schaften und ist in erster Linie Gewerkschasts. und nicht Industriebank, an ihr ist kein Privatkapitalist beteiligt, die Aktien kommen nicht an die Börse, auch die übrigen Gewerkschaftsbetriebe sind tooitalisten- rein. Die deutsche Arbeiterbank ist zugleich viel jünger und grotzer. Doch ist zu beachten, daß Deutschland eine mehr als achtmal so große Bevölkerung al» Belgien hat und daß In Belgien Partei, Gewerkschaften und Konsumvereine noch enger verbunden sind als in Deutschland . » In Belgien verfügt« die sozialistisch« Arbeiterbewegung früher als In Deutschland über eigene Arbeiterbanken. Schon ISlZ wurde aus Anregung des belgischen Sozialistenführers Eduard Anseel«, unter Führung des größten belgischen KonsumvereinsVooruit" (Borwärts") in Gent , sowie der Beteiligung von Gewerkschaft», und Parteikreisen dieBanque Belg « du Travail*(Belgische Bant der Arbeit) mst einem Kapital von 1 Million Franken gegründet. Sie wurde der finanzielle Skühpimkk für die zahlreichen sozialistischen Aktiengesell­schaften. die aus ihr« Initiative hin gegründet und besonder» in der Textll- Industrie von Bedeutung sind. Bon insgesamt 1,8 Millionen Spindeln in Belgien besitzt die Gruppe der sozialistischen lextll- gesellschaflen allein etwa ISO 000 Spindeln. Die BBdT. kontrolliert heut« Spinnereien für Wolle, Baumwolle und Leinen, Färbereien und Webereien, sowie eine Strumpswirkerei. Im Jahre 1927 wurde eine Leinenweberei aus Kunstseide umgestellt und End« ver- gangeneu Jahres dl« Produktion noch einem englischen Patent auf- genommen. Die Textilbetrieb« arbeiten teilweise für den offenen Markt, ihr« Produkte werden auch im Ausland durch dieSociäte Textil« Beige pour I'Etranger*(Belgische Textilgesellschast für da» Ausland),(Aktienkapital S Millionen Franken) abgesetzt, die 1928 «inen Umsatz von 19 Millionen Franken erzielt«(1 belg. Franken -- 11.66 Pf.), Die 1921 gemeinsam mit demVooruit* gegründeteSoadte Armement Ostendnis", genannt dieRote Flokle", ist heute der größte Fischereibetrieb Belgiens . DerRoten Flotte' gehört mehr als die Hälft« der Fischereiflotte von Ostend «, während die ander« Hälft« neun privatkapitalistischen Unternehmungen gehört. Sie ist führend an einer Fischoerwertungsgesellschast Bescator' und an der FischabsatzgesellschastLa Manie* beteiligt. dl« durch Filialen frisch« Seesische direktandenBerbroucher verkauft. Eine Zellulosesabrik wurde 192S mit einem Kapital von heut« 12,3 Millionen Franken errichtet, die 1928 einen Brutto- gewinn von 18,3 Millionen Franken erzielt«. Rohbaumwolle au» eigenen Kolouialpflauzuugen. Um die Textilbetriebe mit Rohbaumwolle au» einem eigenen Unternehmen zu versorgen, wurde 1927 von den sozialistischen Textllfabriken gemeinsam mit der Belgischen Bant der Arbeit«in« kolonlalgesellschast, dieCompagnie de la Ruzizi" mit einem Kapstal von 7,5 Millionen Franken gegründet. Es muß abgewartet werden, wie west durch vorbildlich« soziale Leistungen durch diesen ersten Versuch sozialistischer Kolonialarbest«in günstiger Einfluß aus die Lage der Eingeborenen ausgeübt werden kann. Die Gesell- schast hat ein« Baumwollkonzession für 20 000 Hektar Land in Ruanda-Urundi, sowie eine Erztonzession erhalten. 1928

wurde ein« Kapstalerhöhung auf 12,3 Millionen Franken notwendig. da die Compagnie de la Ruzizi als eine Art Holding-Gesellschaft weitere Beteiligungen an kolonialen Gesellsihasten übernahm. Zur Unternehinungsgrupp« der BBdT. gehören noch eine Brauerei, eine Gefrieranstall. eine TNetallhölteAlfa* und mehrere Vaustosfbelrieb«. Das Kapital dieser sozialistischen Aktiengesell- fchosten ist teilweise von privatkapitalistischer Seite ausgebracht worden, ihr« Aktien werden an der Börse notiert. Die Mehr- heit des Kopstals befindet sich jedoch in sozialistischen Händen, außerdem wurde der Gefahr der Ueberfremdung durch die Schaftung von dioidendc- und stimmberechtigten Gründeraktien ohne Nennwert begegnet, die sämtlich in Händen der BBdT. und desVcoruit* blieben. Belgische Bank der Arbeiker betreibt sämtliche Bank­geschäfte. Von Ansang an hat sie besonders Genoflenschafts- und Kom- munalanleihen untergebracht. Seit 1920 ist sie im Konsortium für Staatsanleihen, 1928 beteiligt« sie sich an der Ausländsanleihe für Bulgarien . Nicht nur als Folge der Fronkenentwertung, sondern auch der Ausdehnung der Geschäft« waren mehrer« Erhöhungen des Aktien- kapstals notwendig, so im letzten Jahr« von 10 aus 20 Millionen Franken. Für das Ansehen der belgischen Arbeiterbank ist beachtlich, daß die Aktien der BBdT. zestweise an der Börse mst über 400 Proz. ihres Wertes notiert wurden. Die letzt« Kapitalerhöhung brachte darum auch einen Kursgewinn von 11 Millionen Franken, der mit 9 Millionen Franken der ordentlichen Reserve und 2 Millionen Franken einer Steuerrelerv« zugeführt wurde. Der Umsatz stieg 1928 von 4.6 auf KB Milliarden Franken. Der Bruttogewinn betrug 7,5 Millionen Franken(L 35. 6,3 Millionen Franken), der Rein- gewinn nach Abschreibungen 5 Millionen Franken(i. B. 3,8 Mil­lionen Fronken), von dem 2,6 Millionen Fronken als Dividend« ver- teilt und 2 Millionen Franken den Reserven gutgelchrieben werden. Di« Reserven betrogen nunmehr 20 Millionen Franken(ohne Steuer- reserve), die eigenen Mittel, also Aktienkapital und Reserven 40 Mil- lionen Franken(knapp 4,8 Millionen Mark). Die gesamten Einlagen betrugen 175 Millionen Franken oder rund 21 Millionen Mark (Arbeiterbank Berlin 117 Millionen Mark). Andere belgische Arbeiterbaakeo. Die belgische Arbesterbewegung verfügt seit 1920 noch über«in« zwest« Arbeiterbank(Comptoir de Dfepots et de Prets), die der Belgischen Arbeiterpartei angeschlossen ist Während die BBdT. stärker den Borstoß in die privatkapitalistisch« Wirtschaft unter- nommen hat, dient da» Comptoir der Erfassung der Ar- beiterspargelder bei den Konsuni vereinen und der Verwaltung der Gewerkschoste- und Parteivcrmögen. Es ist die Geldausgleichsstelle der sozialistischen Genossenschaften und verwendet ihre Gelder säst ausschließlich zur Förderung der genossen- schastlichon Gemeinwirts chast. Die BBdT. ist an dieser Lank auch beteiligt. Im Jahr« 1928 wurde das gezeichnete Kapstal von 3 auf 10 Millionen Franken(IL Millionen Mark) erhöht, der Umsatz stieg von 1,33 auf IIS Milliarden Franken. Der Reingewinn betrug 0I Millionen Franken, aus dem(IM Proz. Dividend« gezahlt werden. Die christliche Arbeiterbewegung hat übrigens 1925 verschiedene ihrer Sparorganisotionen und Dolksbanken in der Baugue d'Epargne des Ovriers Cbretiens(Sparbank der christ­lichen Arbeiter) zusammengefaßt. Diese'Bank hat aber, ähnlich wie in Deutschland die christlichen Gewerkschostsbattken, nicht annähernd die Bedeutung der Banken der sozialistischen Gewerkschaften. B. H.

Oer Krach im Mein-Auhr-Synditat. Die»reinen* Zechen bekommen recht. Zwischen denreinen* Zechen des Ruhrbergbaus und den Hüttenzechen mst Selbs»verbrauchsrechten ist ein Rechtsstrest um die Höh« der Syndikatsumiage entbrannt. Die Umlage wird zum Decken von ZZerlustvertäufen in den Konkurrenzgebieten ver- wandt, dl« man im Sprachgebrauch des Syndikats als b« st r i t- t« n e Gebiet« bezeichnet. Der Konkurrenzkampf war im letzten Jahr« außerordentlich heftig: darum wurde die Umlage aus 2,20 M. je Absatztonn« festgesetzt. Der Gesamtobsatz des Ruhibergbaus«in- schließlich der Kohlen, die zu Koks und Briketts v«rarbeitet werden. beträgt über 100 Millionen Tonnen jährlich. Daraus ist zu er- messen, bis zu welcher Höh« sich die G�anitumlage steigern kann. Di« Hüttenzechen wollten nun für die Kohlenmengen, die sie in eigenen Werken verbrauchen, zu einem recht hohen Antest von der Umlage befreit werden. Est, dementsprechender Antrag wurde auch in einer Mstgliederversammlung des Syndikats mit Mehrheit angenommen. Dagegen setzten sich die reinen Zechen zur Wehr; denn wenn der Antrag durchgeführt worden wäre, würde für sie die Umlag« bei Fortbestand des scharfen Konkurrenzkampies noch beträchtlich höher geworden sein. Sie riefen das im Syndikatsvertrag varg�ehen««chiedsgericht und auch da» ordentlich« Gericht zur Entscheidung an. Bor dem Schiedsgericht hat die Auffassung der reinen Zechen gesiegt. Das schriftlich« Urteil ist noch nickst bekannt. Es dürste aber zum Aus- druck bringen, daß der vornehmst« Grundsatz eines Syndikats in« gleichmäßige Behandlung aller Mitglieder sein müsse. Dieser würde oerletzt, wenn die Hüttenzechen nicht auch die Umlag« für jene Kohlenmengen zahlen müßten, die sie in ihren eigenen Werten verbrauchen. Die Hlsttenzecheri erscheinen zwar mit geringeren Mengen ihrer «rennstosiproduttion aus dem froren Absatzmarkt als die reinen Zechen, aber auf der anderen Seste engen sie dadurch, daß sie sich mst Großverbrauchern zusammengeschlossen haben, den Absatz der reinen Zechen im umstrsttenen Gebiet ein. Dieser Tatbestand v«r. Mchtet die Hüstenzechen, daß sie am Ausbringen der Umlag« mst ihrem Sesamtabsatz wie die reinen Zechen zu beteiligen sind. Wintersaat hat wenig gelttien. Da» Preußisch« Statistisch« Londe»amt stellt fest, daß trotz Käst« bis 30 Grad im Westen und bis 42 Grad im Osten die Frost- schöben der Dintersaat geringer find, als befürchtet wurde. Di« gut« Schveebecke hat die Auswinterung soft überall in engen

Grenzen gehallen. 35on großem Vorteil war da» allmähliche Auftauen de» Bodens, wodurch das Zerreißen der Saatwurzeln unterblieb. Wieder große Zemenigewinne. In Oppeln 12'/° Dividende. - Dazu 6 Millionen verbaut. Bon den drei führenden deutschen Zementtonzernen verösfent- licht, wie in den letzten Jahren, auch diesmal wieder die Schlesifche Portland Zementindustrie A.-G. in Oppeln als erstes Unternehmen ihren Abschluß für das letzt« Ge- schästsjahr. Auch 1928 konnte der Absatz, der im Borjahr« eine Zu- nahm« um 20 Prozent erfahren hatte, g« st e i g« r t werden, wenn auch in geringerem Umfange. Die Umsatzzahl selbst gibt der G«- fchäftsbericht nicht bekannt. Trotz der weiteren Steigerung der Pro- duktion tonnten die gesamten Anlagen des Unternehmens n u r Z u 60 Proz. ihrer Leistungsfähigkeit ausgenutzt werden, und es ist für den ungesunden Stand der Zementpreise bezeichnend. daß trotzdem auch in diesem Jahre wieder«ine l2prozentige Dividende zur Zkrtestung gelangt. Wie die B e w> n n z i s s« r n bei der Gesellschtift beweisen, haben sich die Erträge der große» Zementwerk« im letzten Jahr gegenüber der Hochkonjunktur von 1927 sogar noch gesteigert. So erhöht« sich der R o h g« w i n n bei diesem Unternehmen von 9,7 auf 10,5 Millionen, während die U n t o st« n nur unwesentlich aus IL Millionen anwuchsen und noch weit unter den Unkosten- zissern von 1926 mst 1,6 Millionen Mark liegen. Die Abschrei- bungen aus die Werksanlagen, die in den letzten beiden Jahren aus 2B Millionen Mark festgesetzt wurden, sind diesmal auf 3,0 Millionen Mark heraufgesetzt, so daß die geringe Senkung des ausgewiesenen Reingewinns von 4.1 auf 4.0 Millionen nichts mst einer Berringe- rung des tatsächlichen Ertrages zu tun hat. Für den Ab- schluß des Neubauprogramms und neue Maschinen wurden im letzten Jahr nicht wenrger als 6.1 Millionen Mark ausgegeben, di« zum großen Test au» laufenden Einnahmenüber Be- trieb* bezahlt wurden. In den letzten drei Jahren hat das Unternehmen rund 9 Millionen neu in den Anlagen investiert, während der Wert der gesamten Werk« mst Einrichtungen in der Bilanz sich aber nur von 26L aus 27/) Millionen erhöht hat, so daß die g« s a m t« n n e u« n A n l a g e n bis aus den geringen Rest von 800000 M. abgeschrieben wurden. In diesem Posten sind also millionenschwer« Reserven des Unternehmens enthasten. Ueber den Machtzuwachs, den der Konzen, durch sein Ein- dringen in di« instteldeutsch« Zementindustrie gewonnen Hot, gibt der Geschäftsbericht so gut wir gar keine Auskunst.

Lokomotivindustrie in Aufruhr. Kompfansage durch Henschel-Maffet. Di« Einheitsfront im deutschen Lokouwtiobau, die noch vor wenigen Wochen be« der Etnreichung der bekannten Krisendenk- schriften an Reichstag und Regierung sicher schien, ist zerplatzt. Auch das Lokomotmausfuhrkartell, das die 3ZerteUuiig der Export- austräge regelte, sst durch den Austritt der fusionierten und führen- den Henschei-Massei-Betriebe gesprengt worden. Die Ursache zu dieler plötzlichen Äampsansagc Henschels liegl in einem schweren Zusammenstoß mit Schwartzkopss und B n r s i g. Die beide» Berliner Unternehmungen versuchten nämlich, einen großen lugoslawische» Zluftrag über Reparations- konto zu erhalten, um dadurch der Pflicht zur Verteilung der Auf- träge noch den Bestimmungen des Aussuhrlartells zu entgehen. Da die neue Verwaltung von Henschel-Maftei oisenbar den Angriff für die beste Verteidigung Höst, Hot sie do-i Vorgehen von Schwartzkopss und Borsig mit der Sprengung des Aussuhrkartells beantwortet. Zugleich hat sie die vertraglichen Bindungen, die in der d e u t s ch e n Lokomotivbauvereinigung für Lieferungen von Ersatz- tellen und Industrielokomotioen für sie bestanden, gekündigt. Damst ist also im deutschen Lokomotivbau ein verbandsloser Z u st a n d eingetreten, dessen nächste Folge ein erbitterter Kampf um Exportaufträge sein wird. Daß dieser Kampf den Ausleseprozeß im Lokomotivbau be- schleunigen und die fest zwei Monaten ins Stocken geratene Kon.zentrationsbewegung wieder in Fluß bringen wird. ist zu erwarten. Trotz der unzweifelhaften Erfolge der Zu- sammenfchwßbewegung fest dem August vorigen Jahres sind zwölf Werke immer noch zuviel für wlrtichaslliches Arbesten in der Loko- Motivindustrie, 22«nn daher der offene Kampf in dieser Industrie dazu führt, daß in verhältnismäßig kurzer Zeit eine Anzahl wei- terer Werke, und zwar in erster Linie G e m i s ch t b e t r i e b e, die den Lokomotiobau nur in der Nebenproduktion betreiben, aus der Lotomotivsabrikation ausscheiden, so wäre dies volks- wirtschaftlich zweifellos eine erwünschte Wirkung. Auch die Belegschaften dieser gemischten Betriebe würden von der Einstellung des Lokomotivbaues noch am wenigsten be- troffen roerden, west diese Facharbester in den anderen Abteilungen am ehesten Ausnahm« finden könnten. Dagegen hat die deutsche Lokomotivarbeiterschaft, die sich durchweg aus hochqualifizierten Arbeitern zusammensetzt, selbst dos d'rngcnd« Interesse daran, daß der Lokomotiobau endlich auf eine gesunde wirt- schostliche Grundlage gestellt wird, die sie endlich von der Existcnzunsicherhest der letzten Jahre befreit und die Voraussetzung für bessere Arbeitsbedingungen bildet. Oividendenerhohung bei Gebr. Körting. llnwirifchastlichkeit im hannoverschen Maschinenban? Die Gebr. Körting A.-G. in Hannover , die in der Hauptsaih« Heizung»- und Lüftungsanlagen sowie Motoren und Strahlapparate produziert, kann ihre D i v i d e n d e für das Ge- schästsjahr 1928 um 2 auf 6 Prozent heraufsetzen. Da dieses Unternehmen mit seinen fast ckcht Millionen Aktienkapstal und. einer Belegschaft von etwa 4000 Mann nach der Hanomag das stärkste Unternehmen In der hannoverschen Metallindustrie darstellt, ist die Dioidendensteigerung sehr bemerkenswert. Die Hannoveraner Metallindustriellen können nämlich seit Jahr und Tag nach dem Vorbild ihrer mitteldeutschen Kollegen über die Unrenta- bilität ihrer Betriebe nicht genug jammern. Wie der Geschäftsbericht betont, konnten die Umsätze gegen- über dem schon sehr guten Jahr 1927 noch beträchtlicherhöht werden. Für das Nachlassen der Aufträge im Zwesten Halbjahr 1928 konnte durch vermehrten Export ein Ausgleich geschaffen werden. So war auch in der letzten Halste des Betriebsjahres die Beschäftigung so gut, daß der durch die Aussperrung im April entstandene Arbeitsausfall von drei Wochen wieder ourgehost wer- den konnte. Der Geschäftsgewinn stieg entsprechend den erhöhten Umsätzen im Berichtsjahr weiterhin von IL auf 1,7 Mill. M., der Rein- gewinn liegt nach Abzug der gesamten Unkosten. Zinsen und Ab- schreibungen mst 0L8 Mill. M. ummehrals30Proz. über dem Ergebnis von 1927 und übertrifft damit den Gewinn von 1926 f a st um das Dreifache. Die Kosten für neue Maschinen und Mo« belle in Höhe von rund 350 000 M. wurden auch im Berichtsjahr wieder aus lausenden Betriebseinnahmen bezahlt. Die Entwicklung dieses bedeutenden Unternehmens, dos 1926 dividendenlos blieb, 1927 4 Proz. Dividende zahlte und die Aktiv- nürsqewtnne im letzten Jahr auf 6 Proz. heroussetzcy konnte, zeigt also deutlich, daß von einer allgemeinen UnwirtschafUichkeit in der hannoverschen Metallindustrie nicht di« Rede sein kann.

koUabsah im TUärz aus Rekordhöhe. Der Kaliabsatz hat nach dem End« der Frostperiode im Monat März den erwarteten Aufschwung genommen. Der im Februar durch die anhaltende Kälte auf 1,44 Mill. Doppelzentner zurückgegangene Kaliabsatz stieg im Verichtsmonot um fast 900 000 auf 2.33 Mill Doppelzentner und erreichte damit di« bisher hoch st e Verlandziffer. De- merkenswert ist. daß durch die große Steigerung des Kaliabsatzes im letzten Monat die Rückschläge vom Januar und Februar so gut wie ganz aufgeholt werden konnten, denn mst einem Gesamtabsatz von 5,4 Mill. Doppelzentnern in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres liegt der Kaliobsatz um 100 000 Doppelzentner über den Versandzifsern in der entsprechenden Zeit von 1927 und bleibt mit nur 300 000 Doppelzentner hinter dem ersten Vierteljahr des vergangenen Jahres zurück. In den ersten elf Monaten des lausenden Düngejahres(Mai bis Mai) betrug der Gesamtobsatz 13,2 gegen 12,2 Millionen Doppelzentner in der entsprechenden Zeit des Vorjahres, Ist also um 1 Million Doppelzentner ge st legen. was Im Phologeschäst«rdieni wird. Die Dresdener M I m o s a- A.> G., ein Uniernehmen, das speziell phototechnisch» Artikel, Filme und Photochennkolien herstellt, konnte ihre schon im Z5orjahr von 15 aus 17 Proz. erhöhte Dividende für 1928 westerhin auf 18 Proz. heraussetzen. Im letzten Jahre herrschte bei dieser Gesell- jchaft ein derartiger Hochbetrieb, daß säimliche Abteilungen dauernd in D o p p e l s chi ch t e n voll beschäftigt waren. Dreieinhalb Millionen für Domänenpächler. Im Landtag von Mecklenbura Schwerin tonnt« eine Reoienmo-vorloae. en Domänenpächtern dreieinha'b Millionen Betriebs- und Umschul- dtmgskred'te zuführen wollte, nicht mehr vor P:g nn der liesjähri- gen Frühjahrsarbeiten verabschiedet werden. Um die Gefährdung der Frühjahrskampagn« zu verhindern, führt das Siaatsministeriu.n von sich aus die finanzielle Hilfsaktion sofort durch.