föeila&e Montag 8. April 1929
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Wandernde Leute Zirkusleben von heute
Vor 20 bis 30 Jahren gehörte in den Großstädten und namentlich in der Reichshauptstadt der Zirkusbesuch mit zu den gesellschaftlichen Ereignissen der Wintersaison. Die Zirkusbesucher nahmen das leb- hafteste Interesse an dem einzelnen Artisten und seiner Nummer, ja, sie hatten ein Interesse an einem Pferde und freuten sich, wenn es etwas hinzugelernt hatte. Das Stammpublikum wußte, welche Gänge das beliebte Schulpferd ging, und es entstand womöglich eine erregte Debatte darüber, ob klassische Piaff«(stolzer Schritt) oder Z i r k u s- P i a f f e für die Manege angebrachter wären. Diese Zeiten gehören der Vergangenheit an. Wohl blieben Träger einst weltberühmter Namen dem Zirkus treu, doch spielen sie in ihm keine Rolle von überragender Bedeutung mehr. Sie kämpften um ihre ehemalige Stellung und begannen mit recht wenig Glück und Geschick zu experimentieren. So trug man in einem bekannten Unternehmen unklugerweise die Politik in die Manege, wollte vom geharkten Sande aus die Weltgeschichte revidieren und spielte sich dabei das zahlende Publi- kum zum Zirkus hinaus. Denn der kleine Mann, von dessen Groschen heute der Zirkus lebt, will artistische Leistungen, will auch etwas Schaugepräng«, aber er will sich nie und nimmer sein« poli- tische Erkenntnis aus dem Zirkus holen. Doch selbst die Unternehmen, die nicht wider den Geist der Zeit sündigten, haben während der WiUtersaison in den festen Gebäuden nicht die Größe, die sie auf Reisen annehmen. Ist doch das feste Zirkusgebäude nach wie vor auf das E i n m a n e g e> y st e m ein» gestellt. Darum verleihen im Winter die Unternehmen, die als Dreimanegenzirku» auf Reisen gehen, nach Möglichkeit ihre dressierten Raubtiergruppen mit Dompteur. Trotz der besten per» sönlichen Beziehungen findet man aber nicht immer den richtigen Anschluß, und so müssen im Winter, wenn sie in ihrer.Leimat- ftaM*„übergesehen� sind, oft viele, viele„liegende' Tier« durch» gefüttert werden. Ein guter Abnehmer für dressierte Raubtiergruppen ist zurzeit S o w j« i r u ß l a n d. Es hat 20 stehende Stadtzirkusse, in denen die Vorführung von Raubtiergruppen zu den Höhepunkten der je» weiligen Vorstellungen gehört. So waren nach und nach K r 0 n e s sämtliche Raubtier« von Rußland ausgeliehen, während in der letzten Saison Kapitän Alfred Schneider mit seinen hundert Löwen täglich für die Sowjetmachthaber volle Häufer erzielte. Wenn aber nicht alles täuscht, will Sowjetrußland sich nun- mehr auf dem Gebiete der Raubtierdressur unabhängig machen. weshalb es sich Dompteur« engagierte, die für den Staat Raubtier- gruppen fertig machen. Wie jetzt überhaupt Rußland den Tier- Handel von Staats wegen in die Hand nimmt und tatsächlich als Bärenlieferant usw. auf dem Plan erscheint. Uebernimmt doch bereits(nach eigener Ankündigung) die Zentralverwaltung der Staatszirkusse die Lieferung von Exporttieren aus der Union der Sowjetrepubliken noch jeder beliebigen Stadt der Welt. Wie bedacht die Sowjetmacht, die den Zirkus nicht(wie das neuerdings in Deutschland üblich ist) als niedere Amüsierkunst, son» dern als Erholung für das Volk betrachtet, die zirzensischen Künste pflegt, geht daraus hervor, daß nicht nur«in eigenes Zirkus- f a ch b l a t t gegründet wurde, sondern auch eine eigene Zirkusschul« und ein Zirkusmuseum«ingerichtet worden sind. Dabei verharrt man nicht bei der traditionellen Artistik, im Gegenteil, man macht sogar die Tagesmode mit und spielte deshalb in Leningrad eine Revue, In der 40 russische Girls auftraten. ' llntenn Ehapiteau. Sobald der Frühling kalendermäßig zu erwarten ist. beginnt für den Zirkus die Zelt sai son. Die Artisten werden, wenn möglich, gleich für die ganze Sommersaison engagiert, das Stall- personal wird vermehrt, und namentlich die T e n t l e u t e bekommen alle Hände voll zu tun. Sie, die fast durchweg tschechischer Ratio- iralität sind, betätigen sich als Musiker und Zeltaufbauer zugleich. Ein Zelt, dos nur Manege und Zuschauerplätze überspannt, tostet 30 000 Mark. Natürlich ist es mit diesem Zelt allein nicht getan, stehen doch auch die Stallungen unter der Zeltleinwand. Und dies« luftigen Stallungen haben sich als sehr gesund für Pferde sowohl wie für exotische Tiere erwiesen. Man muß es nur verstehen, seine Pfleglinge vor Zug zu bewahren. Di« Zirtustiere werden von den sachkundigsten Menschen b«- treut. haben doch die großen Unternehmen einen Raubtier, und einen Betriebsinspektor, einen Exoten- und einen Pserde- stallmeister. Alle diese Leute, die in solche Vertrauensstellungen kommen, haben von der Pik« auf gedient und waren anerkannte Meister in ihrem artistischen Fach. Ein Zirkus geht so«ohlvorbereitet auf die Reise, daß weder die Namenstafel für«in Tier, noch eine Ersatzschraub« vergessen ist. Die Tour ist genau ausgerechnet, doch macht die Ausarbeitung einer Zirkustour den ganzen Winter hindurch dem Direktor und dem Geschäftsführer Kopfzerbrechen. Fast alle Unternehmen sind heut«. ganz frei heraus gesprochen, zu groß. Damit der Betrieb sich rentiert, muß man schnell reisen. Drei Tage an einem Ort(Berlin nicht mit eingeschlossen), das ist gegenwärtig der Durchschnitt. Dieses Reisen birgt erhebliche Schwierigkeiten in sich, weil ein Zirkus nicht allzu viele Achsen mitschleppen kann und daher nur «in verhältnismäßig kleiner Teil der Artisten im Wagen wohnt. Infolgedessen beginnt in jeder Stadt die W 0 h n u n g s s u ch e. Die Gasthäuser sind im Nu überfüllt, und das Privatlogis muh meistens für eine Woche bezahlt werden. Das Geld aber wird heutzutage nirgendwo gescheffelt. Die Zeiten, wie sie um 1002 herum waren, wo z. B. Bar. num u. Bailey m einer einzigen Woche in Bordeaux bei täglich zwei Vorstellungen 423 S00 Franken einnahm, find ein für allemal dahin. Platzmieten. Steuern. Transportkosten. Ausgaben für Licht und Reklame, sowie die Schachzüge der„lieben' Konkurrenz sind die unheilvollen sechs Dinge, die das Ehapiteau, selbst wenn es schon abgezahlt sein sollte, zum sorgenschweren Dach werden lassen. Bei dieser Aufzählung ist die Gefahr der Unwetterschäden noch nicht einmal in Betracht gezogen. Sie ch für den Z«4tzirkuz be- denNich groß.
Da wurde beispielsweise im Vorjahr« das Zelt des Zirkus Straßburger, eines Dreimanegenzirkus, im Haag vom Sturm zerrissen. Klugerweise hatte man vorher beim meteorologischen Institut angefragt und, da schwere Stürme zu erwarten waren, die Abend- Vorstellung abgesagt Da der Zirkus in der Nähe einer Kaserne stand, die dienstbereit ihr« Stallräume für die Tiere zur Verfügung stellte, konnten sie mit Hilfe der Soldaten noch rechtzeitig unter Dach und Fach gebracht werden. So blieb es bei einem sehr be- deutenden Sachschaden bewendet. Zirkus Krone , der, als er nach Spanien fuhr, in Bor- deaux nicht mehr und nicht weniger als 240 Wagen umladen mußte, beansprucht« in den spanischen Städten beinahe mehr Platz, als geschaffen werden konnte. Darum war er einmal gezwungen, in einem ausgetrockneten Flußbett sein Quartier aufzuschlagen. Zirkus- leute find bestimmt nicht ängstlichen Gemüts, aber jede dunkle Wolke verursachte damals Beklemmungen. Aber trotz aller Widerwärtigkeiten oder allen Widerwärtigkeiten zum Trotz reisen die Zirkusse durch die Welt. In Amerika legte der Ringling-Barnum-Circus, der in Sarasota in Winter- quartier liegt, im vergangenen Sommer 13 741 englisch« Meilen zurück, und der australische Zirkus Wirth konnte ausrechnen und an Hand seiner Bücher nachweisen, daß er in den 50 Jahren seines Bestehens allein der australlschen Eisenbahn 20 Millionen Mark für Transporte bezahlen mußte. Die Arena. An der Peripherie der Großstadt, auf dem Markt der Kleinstadt oder auf dem Dorfanger baut die Arena auf. Sie schlägt nicht ihr Zelt auf— ein solches besitzt sie nicht—, sie spielt unter freiem
Unter jene„Weltreifenden', die mit einem Kinderwagen, einem Heidelberger Schloß aus Pappmachä oder einem Riesenfaß das Land durchziehen, mischen sich jetzt auch öfters Artisten. Da hatten sich im vorigen Sommer sechs arbeitslose Künstler der Arena zu- sammengetan, um auf einem selbsttonstruierten.Landstraßen- schiff' eine Welttournee zu machen. Di«„Ausreise' vom Stapelplatz Berlin - Lu st garten stand bereits unter einem bösen Stern. Man hatte dem Vehikel zuviel zugemutet: unter der Wucht von 15 Zentner Gesamtgewicht brach eine Speiche nach der anderen und so verwandelte sich das Schiff, das anfänglich durch einmontierte Fahrräder in Bewegung gesetzt wurde, bald in eine Karre mit Handbetrieb. Es war nicht gerade amüsant, das„Landstraßenschiff' samt dem Gepäck über die Landstraßen zu schleifen. Im Zuckeltrab nahm man Branden burg , Genthin und Halle. Wo sich's nur halbwegs machen ließ, gab man Vorstellungen: Musik, Tanz, Akrobatik und allerlei fröhlichen Ulk. Im Saal, auf der Bühne, im Freien, wo man Platz und zahlendes Publikum fand, versuchte man sich. In den größeren Städten war das Interesse mitunter recht rege, aber in den Dörfern lockten selbst Reklamefahrten mit Musik und Handzettel außer neugierigen Kindern keinen Menschen herbei. Gaffen und Feixen und der Fall war erledigt. Do mußte denn der Postkartenverkaus herhalten, denn sechs hungrige Mägen wollten gestillt, sechs müde Häupter gebettet werden. Zwang schlechtes Wetter zu längerem Aufenthalt, dann hieß es. den Hungerriemen enger schnallen, denn mit dem guten Herzen der Menschen sah es nicht immer gut aus. Wo Not ist, ist auch Streit— die Reisegesellschaft verzankte sich und vier von den Sechsen schlugen sich in die Büsche, Richtung Berlin . Was nun? Zwei Mann hoch tonnt« man keine artistischen Monsterprogramm« absolvieren. Dazu kamen noch allerlei Unan- nehmlichkeiten mit den Behörden, die Einreiseschwierigkeiten machten, gewerbliche Ausweise verlangten und den Kartenverkauf nicht ge» statten wollten. In Leipzig , wo man der Messe wegen gerade besondere Hoffnungen aus ein gutes Geschäft gesetzt hatte, gab es den ersten großen Zusammenstoß mit der hohen Obrigkeit.„7 Mark Steuer pro Tag!' fetzte man dem Artistenduo die Pistole auf die Bnist. Da war guter Rat teuer. Soviel war in der ganzen Vereinskasse nicht enthalten. Endlose Lausereien und Bitt- gäng« von einer Stell« zur anderen und endlich Ermäßigung auf 2 Mark. Währenddessen lag die Karre sieben Tage vor den Stadt- toren und schließlich stellte sich heraus, daß das Geschäft all die Mühe und Plage nicht gelohnt hatte. Aber nicht nur bildliche, auch wirkliche Zusammenstöße hatten die Beiden. Bei Fulda fuhr ein Motorrad das Landstraßenschiff in Klump, so daß die Wanderer drei Tage auf der Chaussee liegen mußten, bis der Schaden halbwegs repariert war, und drei Wochen später setzte es bei Hanau eine kräftige Karambolage mit einem Auto. Die Autler dachten. Gott , solche„Kleinigkeiten' übersieht man! Aber da hatten sie sich verrechnet. Wenn die beiden Artisten auch den Wettlauf mit den Autlern nicht aufnehmen konnten, so trugen sie ihre Füße doch mit der Zeit an den richtigen Ort, in dem ihnen Recht wurde und sie eine teilweis« Entschädigung er- hielten. Obgleich sie mit heiler Haut davongekommen waren, konnten sie nach einiger Zeit in einer Hamburger Zeitung ihre Todesanzeige lesen. Die Arbeit eines übereifrigen Publizisten! Weiter ginßs über Frankfurt noch Karlsruhe ins badische Land. Ueberall schlechte Geschäfte, kaum daß es zum Nötigsten reichte. Dafür aber als Trost alle Nasenlang am Wege ein Marterl und der gute Rat:„Sollt's lieber schaffe, als mit dem Dreckzügle da rumziehe!' als Wegzehrung. Weiter und immer weiter die Landstraße entlang, bergauf und
Himmel, der Ungunst der Witterung und der Zaungäste preis- gegeben. Eine Sitzgelegenheit wird zwar für die Zahlenden ge- zimmert, aber Sitzgelegenheit sowohl wie Zahlung sind recht proble- matischer Natur Ohne Kenner artistischer Gepflogenheiten zu sein, weiß man. daß Weltberühmtheiten nicht in der Arena arbeiten. In der Arena wird das Brot nicht gerade auf beneidenswerte Art verdient. Di« Leutchen vegetieren mehr, als daß sie leben, denn bei ungünstigem Wetter kann überhaupt nicht gekpielt werden, und selbst an den sonnigsten Togen wird es mit dem Tarif nicht allzu genau genommen. Darum rät die Internationale Artisten- log« ganz energisch, bei Engagements an Arenen sich eine bestimmte Anzahl von Spieltagen pro Monat garantieren zu lassen, damit die Artisten nicht irgendwo mittellos auf der Landstraße liegen bleiben. Alles in allem haben die meisten Arenen den Anschluß an die Jetztzeit versäumt. Trotzdem gibt es freilich auch heute noch ein paar Arenen mit gutsm und— was vor allen Dingen nützlich ist— zugkräftigem Namen. Bei ihnen sind die Familienmitglieder die Hauptakteure. Die Requisiten und all« anderen Hab- seligkeiten werden mit dem„eisernen Pferd' transportiert, was doch immerhin als Konzession an unser technisiertes Zeitalter an- zusprechen ist. Di« Arenabesitzer sind mit vollem Bewußtsein die letzte Garde der Arenaartisten. Nun, über den Geschmack, sowie über die Lebens- und Berufsauffassung soll man in einem solchen Fall nicht streiten, verließ doch in grauer Vorzeit, als das Wanderzirkusleben «in elendes Dasein garantierte, der berühmte Jurist Leotard seinen Beruf und wurde einer der besten Luftturner aller Zeiten. Ern» Büsing.
bergab, der eine vorn, der andere hinten. Nun, da man zu zweit war, wurde nachts im Wagen geschlafen, bei schönem Wetter im Wald«, bei schlechtem in einem Torweg oder wo sonst sich ein trockenes Plätzchen fand. In stürmischen Nächten im Wald wurde die Karre angeseilt und man mußte darauf achten, daß einem das Dach nicht über dem Kopf weggerissen wurde. Der Sommer war vorüber. Der Herbst zog seine bunten Laub- wimpel auf, man tonnt« der kürzeren Tage wegen nicht mehr so viel marschieren und mußte abends sehen, irgendwo unterzukommen. Am 3. September gab es das erste Eis im Wafferkrug. Das war oben auf der Dachaer Höh«, 571 Meter, mit einer Steigung von 1: 17. Das„Ueber den Berg kommen' war von allen Strapazen die größte. Als es Winter geworden und die Weg« total vereist waren, wurden solche Höhenwanderungen zur Katastrophe. Bei jedem Schritt rutschte man aus, setzte sich hin, und prompt rutschte auch der Wagen zurück. Da tonnt« einen schon mehr als einmatl die Ver- zweiflung packen, aber nein: nicht umkehren, hieß die Devise! Also weiter und keine Müdigkeit vorgeschützt! Land und Leute lernten die beiden kennen und an kleinen Erlebnissen fehlt« es nicht. Die Frau des Bürgermeisters in einer kleinen badischen Stadt, die scheinbar auf dekorative Menschenfreund- lichkeit Wert legte, bewirtet« sie auf offener Straße mit Wein und Brot. In einem anderen Neinen Nest interessierte sich die Oberin lebhaft für sie und ihr Fortkommen und die ganze Einwohnerschaft erstarb darob fast vor ehrfürchtigem Staunen, nachdem noch kurz zuvor die Dorsjugend ihren Spott mit ihnen getrieben hatte. Ein andermal begegneten sie einem Tippelbruder, der mit soviel Glück seines Weges zog, daß er erhamsterte Lebensmittel en gras bei sich führte und für 50 Pf. ein Riesenpaket davon abließ. Ein Zigeuner versucht« ihnen für 30 M. ein Pferd zu verkaufen. So ging Tag um Tag, Woche um Woche und Monat um Monat dahin. Morgens aufstehen, Frühstück kochen, Bude zusammenräumen und lo». Mittagrast und dann gegen Abend Nachtquartier gesucht. An Stiefelsohlen hatten die beiden Artisten einen Riesenverbrauch und Not lehrt« sie zwar nicht beten, aber Selbstbesohlen. Wenn man im Winter genötigt war. im Wagen zu übernachten, so war dos nicht gerade besonders gemütlich. Der Spirituskocher wurde zw>rr ein ganz annehmbarer Ofen, aber Nässe und Feuchtigkeit machten allerhand zu schaffen. Wachte man morgens auf. so hingen die schönsten Eiszapfen vom„Baldachin' und man lag inmitten einer prächtigen Eisgrotte. In Schopfheim (Baden) schneite man«in und konnte nicht weller. Bis Singen führt« der beschwerliche Weg. Dort lagert« das Artistenpaar das schwergeprüfte Landstraßenschiff ein und trat per Bahn die Heimreise an. Im ganzen haben die Beiden 1302 Kilometer zu Fuß zurück- gelegt, an der Hand einen Wa�n im Gesamtgewicht von 15 Zentner. 320 Städte und Dörfer wurden„bereist'. Die Lebenshaltung wurde den Einnahmen angepaßt. Gelang es einmal,«inen Ueberschuß zu erzielen, dann kam prompt eine notwendige Reparatur oder«ine andere dringend« Anschaffung. Das Fazit? Das eine Mitglied der Landstraßenschiff- Expedition, mll dem wir sprachen, zuckte lächelnd die Achseln:„Not haben wir nicht gelllten und die Strapazen sind uns ganz gut be- kommen. Man hat wieder einmal ein Stückchen Well gesehen und die Landstraße ln ihrer wahren Gestalt kennengelernt. Denn Kinder der Landstraße bleiben wir fahrendes Volk nun einmal, ob wir nun den Weg per Essenbahn, im Lufsschiff oder per pect« apostolonnn zurücklegen.' „Und,' er drehte sich noch einmal in der Tür um.„sagen Sie es allen, die es wissen wollen, für unsere künstlerischen Leistungen hat sich kein Teufel interessiert. Nur der Postkartenverkauf hat uns über Wasser gehalten.'
Sechs A rtisten auf der Walze Erlebnisse mit einem Landstraßenschiff