Rioniere im Westen
Aus den Aufzeichnuiger
des Fischtergesellen Willibald Seemann
Aber bald ents
( 1. Fortsetzung.) Nach Hooge zu lag ein Dorf, das auferbaut war von extra abfommandierten Soldaten. Die Häuser waren vor dem Kriege fleine Bauerntaten. Nun waren sie zerschossen. standen aus den Ruinen elegante Offiziersvillen. Unzählige Bauarten zeigten diese schmucken Häuser, hunderte fleißiger Hände hatten bie Arbeit vollbracht. Man zog aus Werwief Gas- und Wasser leitung her, und in jedem Hause war eine Badeeinrichtung. Die Küchen waren mit Kacheln belegt und mit noch vielen anderen schönen Dingen ausgestattet. Während so die Offiziere wohnten, hausten die Soldaten in schlechten Baraden abseits vom Dorfe, damit das Bild der Siedlung nicht gestört wurde. Man nannte das Dorf" Amerika ". Es war eine schöne Gartenstadt aus der einstigen Trümmerstätte entstanden.
Aber die Engländer freuten sich noch mehr. Kaum war die Siedlung fertig und bezogen, bombardierten im Oktobermonat die Engländer die Geschichte und zerstörten in zwei Stunden, was hun derte von Händen in einem dreiviertel Jahr aufbauten. Es blieb teine Mauer gang, feine Spur einer Offiziersfiedlung. Wir Soldaten freuten uns über das gelungene Stüd der Tommys.
Jm Dorfe Tenbrielen baute man im Herbst ein Kino in schönem Stil. Es fah wie ein Pavillon aus und war ringsherum mit Nebenräumen versehen. Wir Bioniere staunten, als wir einmal in das Dorf tamen und den stolzen Bau sahen. Man arbeitete eifrig am Turmaufbau, bis etliche Wochen vor der Vollendung eine Granate den ganzen Bau zusammenriß. Die Engländer wußten immer den richtigen Punkt zu treffen. Es war erstaunlich, mit welcher Sicherheit dieser Rinobau niedergeschossen wurde. Trotz einer Entfernung von etwa fünfundzwanzig Kilometern saß die erste Granate mitten auf dem Damm, wo das Kino stand, und die zweite traf mitten in den Bau hinein, Waren von der ersten Granate brei Belgier getötet worden, so machte die zweite weiter keinen Schaden.
Der Tod.
Ein herrlicher Junitag. Wir arbeiten im zweiten Graben, der sogenannten Reservelinie. Lange spitze Pfähle werden in die Erde. gerammt und daran Draht befestigt. Es ist heiß, Schweiß befeuchtet unsere Körper, da wir diese Arbeiten nicht gewohnt sind. Der Der Truppführer ist ein Unteroffizier, der mit uns aus der Garnison getommen war.
Daher arbeiten wir in gutem fameradschaftlichen
Berhältnis. Um dem Körper frische Luft zuzuführen, haben wir die Röcke aufgeknöpft. So arbeiten wir schon etliche Stunden. Die Arbeit geht uns schnell von der Hand, denn die Front liegt an diesem schönen Sonnentage so ruhig, als wäre das ganze nur ein Manöver wie in Friedenszeiten.
Aber am Mittag haben uns die Engländer bemerkt. Einzelne Schüsse segeln über uns hinweg in das Gehölz. Wir achten der Gefahr nicht eher, bis Maschinengewehrfeuer einsetzt. Da lassen wir die Arbeit ruhen und springen in den Graben. Etliche erfahrene Rameraden sagen, daß es heute unmöglich sei, auf diesem Blaze weiterzuarbeiten. Der Unteroffizier will davon nichts wissen, er ist ehrgeizig und„ Befehl ist Befehl".
Nach einer Stunde schießen die Engländer nicht mehr. Wir gehen wieder an die Arbeit. Borsichtiger geworden, haben wir die Röde zugeknöpft. Nur ein Kamerad, unser Beitbogmeister, lacht über unsere übergroße Vorsicht. Er läßt den Rock auf. Unser 3u reden schüttelt er lachend ab. Nach einer halben Stunde fallen wieder einige Schüsse, wir achten ihrer nicht, aber da, ein Aufschrei: Ich bin getroffen!" Unser Freund läuft die drei Schritt zum Graben zurüd, springt hinein, geht fünfzehn Schritt bis an eine Schulterwehr und fällt einem nachspringenden Kameraden in die Arme. Wir stehen um ihn und können nicht helfen. Ein kleiner Blutstrahl quillt stoßweise aus seiner Brust und rinnt zur Erde. Er ist tot. Herzschuß!" spricht ein Kamerad. Eine Zeltbahn wird geholt, wir wideln den Toten ein und erhalten die Erlaubnis von dem Unteroffizier, ihn nach dem Dorf Tenbrielen zu schaffen. Wir tragen den Leichnam bis an den Kanal und legen ihn dort auf den Karren, mit dem die Toten fortgeschafft werden. Und dann bemegt sich der traurige Zug bis Tenbrielen, wo wir den Toten nieberlegen.
Auf dem Wege dorthin zanken und streiten sich die jüngeren Kameraden um des Toten Stiefel, die noch neu sind. Ein jeder will sie besigen, man will sein neues Gewehr haben und sogar die Uniform ihm ausziehen. Ich protestiere und werde heftig. Das Ges spräch dieser Menschen widert mich an. Für sie ist die Laft, die auf dem Karren liegt, nichts Neues. Sie haben schon viele her untergebracht, die lachenden Auges in den Graben zogen. Sie halten Tote nicht mehr in Ehren, sind abgeftumpft und raubgierig geworden.
Im Abendschein des bunten Lichtes der Kapelle haben wir den Toten vor den Altar gelegt und sind wieder mit dem Karren in den Graben gezogen.
Als wir anderen Tags im Lager waren, aßen wir Mittagbrot und traten auf dem Hofe unter Gewehr. So sind wir auf den Kirch hof marschiert, um den Kameraden zu begraben. Wir, die wir ihm näher standen, schaufelten seine Grube. Stumm, in schweren Ge danken! Auf allen laftete das Gefühl: wann wird man auch dein Grab schaufeln?
wühlend, warum erinnerte er an die Familie des Toten, sprach von Sehnsucht des Wiedersehens in der Heimat? War das der Trost?
Der Pfarrer sprach:" Wenn auch ihr eines Tages in die Grube gelegt werdet, so teilt ihr das Schicksal dieses Kameraden hier. Das ist im Kriege der Lauf der Dinge. Aber tröstet euch! Ihr werdet eure Lieben wiedersehen, dort oben im Himmel. Denn Gott der Allmächtige, der es bestimmt hat, daß ihr hier den Heldentod erleidet für eure Pflicht, dem Vaterlande und unserem treuen Kaifer und König zu helfen in der großen Not, ist barmherzig zu euch. Er verzeiht alle eure Sünden, denn ihr opfert euch. Und wenn auch durch den Tod euch die Last des Erdenlebens genommen ist, so lebt ihr doch und schaut vom Himmel auf eure Frauen und Kinder herab. Darum seid nicht betrübt um diesen teuren Toten, den wir in die Grube sentten. Er ist nur unseren Augen und der fündigen Welt entrückt! Weinet nicht, denn er geht dem Himmel entgegen. Und wenn auch euch einmal der Tod in seine Krallen nimmt, so tenkt an meine Worte, geht als Manner, die den Todes fampf nicht fürchten, in den Tob! Bleibt Männer, so wie ihr's im Rampfe waret...!"
Der Prediger machte eine Pause. Dann beteten wir das Baterunser. Unser Leutnant legte einen großen Blumenkranz auf das Grab, den wir gestiftet, die ersten und die letzten Blumen für den Toten! Dann schossen wir drei Salven über das Grab. Die Schüsse verhallten schluchzend in den schönen Abend.
Die Plage.
Die Tage find heiß, es ist Mitte Juli, seit Wochen ist fein Regen gefallen. Wohin das Auge blidt, Staub, Staub und Ungeziefer. Fliegen trollen in der Luft und stürzen sich auf alle Dinge. Nirgends finden Mensch und Tier Ruhe vor dieser Plage. Die
dicken Fliegen stechen schmerzhaft und verursachen Entzündungen. Und alle diese Fliegen und Käfer werden genährt von den Speiseresten, dem Brot. dem Käse und anderem, das von den Kameraden achtlos liegen bleibt auf den Tischen, auf den Pritschen, in den Eden. Seit Monaten erhalten wir troden Brot und Käse zu essen. Nun will fein Kamerad mehr davon genießen. Jeder hat Sucht nach Fett, Schokolade und Süßigkeiten. Es ist eine Erschlaffung in jedermanns Körper, die zur Uebelkeit wird.
Die Kameraden haben von den Fliegenstichen Geschwüre an den Gegen die Plage des Ungeziefers gibt es fein Abwehrmittel. Händen, im Gesicht, am Körper. Wenn wir aus der Stellung in das Lager kommen, find wir in Schweiß gebadet. Der Schweiß judt am Körper. Die Läuse fressen sich in die Haut. Alle Luft
tanilchen der Haut find vom Staub verstopft. Nach dem Mittagessen ziehen wir uns aus und suchen die Läuse vom Körper, aus den Hemden, aus den Strümpfen. Es ist ein sonderbares Bild, wenn wir fast nadend im Sonnenschein stehen und uns laufen. Wir suchen uns gegenseitig den nadten Körper ab. Die Quälgeister fizen in den Achselhöhlen, auf dem Rüden, zwischen dem Kreuz bein. Von der Straße fliegen uns höhnische Blicke zu. Soldaten ulfen, Offiziere lachen und manche Frau geht schnell vorüber. Doch wir schämen uns nicht, denn das Schamgefühl ist uns abhanden gekommen.
Die Mittel, die unsere Angehörigen senden, helfen nicht. Das Ablaufen ist das beste Mittel. Wir bedauern die Infanteristen, dis fünfzehn Tage im Graben stehen, ehe sie im Ruhequartier sich reinigen dürfen. Sie leiden mehr als wir Pioniere unter der Plage. Mancher Kamerad erzählte mir von seiner blutigen, zerfragten, eitrigen Brust. Ich selbst sah Geschwürleiden, gegen die die Aerzte machtlos anfämpften. Um diese Zeit war auch ein Hautaussch ag in unferer Kompagnie. Das Revier lag voll Kranker, deren Beine starte Entzündungen hatten, die vom Krazen mit den schmutzigen Fingern herrührten.
Nur peinliche Sauberfeit fonnte helfen. Aber die fehlte vollständig. Es gab Kameraden, die seit einem Monat fein Wasser mehr an ihrem Körper sahen. Hier war das Wort Sauberkeit in das Niemandland gezogen.
Wir hatten auch große Mengen anderer Haustiere im Lager. Jeder Mann sah mit Abscheu diese frechen Tiere. Es waren die Ratten, die unaustilgbaren und efelerregenden Tiere der Front, von denen wir wußten, daß sie Leichen fraßen.
Unter den Baraden zwischen Fußboden und der Erde nisteten fie. Eines Tages, als ich bei meiner Lagerwache auf und ab patroullierte, sah ich im Morgengrauen die alten Ratten mit den Jungen auf dem Hofe spazieren gehen. Sie spielten drei Schritte von mir entfernt und sonnten sich. Auch aus den Baraden tamen fie gelaufen, wenn es ringsherum still war. Die Rattenplage war so groß, daß jeder Kamerad sich mit einem Knüttel oder Wurfgeschoß bewaffnet des Abends zum Schlafen niederlegen mußte. Denn wenn des Nachts alles still war, liefen die Biester über Fußboden, Bänke und Tische. Sie frochen über die Schläfer hinweg, balancier ten auf den schmalen Gerätebrettern und quiekten fröhlich oder zanften sich um Papierfezzen und Ausrüstungsgegenstände, die aus Wolle waren.
Wir wachten von dem Getöse auf und sahen, wie sie sich lär mend und polternd um die Nahrungsreste balgten.
Eines Tages erhielt ich ein lang herbeigefehntes Batet von meinen Lieben. Es tam zerrissen bei mir an, da es vier Wochen unterwegs war. In Schokolade und Tabat saßen Maden, alle Gegenstände rochen nach Rognat. Es blieb mir nichts weiter als eine Ringelwurst übrig. Ich freute mich riesig, die Wurst gerettet zu haben, denn eine solche war hier eine Rostbarkeit. Also hängte ich sie über Nacht an einer Stange frei schwebend an einem Bett. pfosten auf in dem Gedanken, am anderen Tage wenigstens diese Gottesgabe zu essen. Mit diesem selgen Gefühl schlief ich ein. Leider kam es anders. Bergeblich suchte ich am Morgen meine Wurst. Ich fluchte und schimpfte, da ich glaubte, die Kameraden spielten mir einen Schabernad, wie sie es untereinander gern taten. Als am Vormittag die Baracke gereinigt wurde, fand man on den
Tischfüßen die fast verzehrte Wurst. Einige Kameraden fagten
mir, daß in dieser Nacht die Ratten besonders gewütet hätten. Die Affäre brachte mir Spott. Es war ein gelungenes Rattenstüd. ( Forthegung folgt.)
WAS DER TAG DER TAG BRINGT.
Der Kuckuck- die neue Illustrierte.
Mit dem Frühling, der endlich einzuziehen sich anschickt, wird bald auch der ebenso geheimnisvolle wie anheimelnde Ruf des unsichtbaren Bogels in einsamen Wäldern ertönen. Darum wohl ist die neue illustrierte Zeitung„ Der Kudud" genannt. Die Wiener sozialdemokratische Druckerei Borwärts" gibt sie heraus. Freund Julius Braunthal leitet sie. Auf 16 großen Seiten glattglänzenden Papiers, im Kupfertiefbrudt prachtvoll hergestellt, die Menschen so groß, daß man in ihren Gefichtern lesen fann, die sonst Interessantes aus aller Welt: Arbeiter- und Bauernvoll gegen Bilder in modernster Art gestellt, sehen wir da das Neueste und viel Reaktionsaufstand in Merito, die legten Könige Europas , Wiener Bauten, Alpenfrühling, des darbenden Rußlands Hoffnung auf den verheißenen Segen der Industrialisierung und vieles andere mehr, Juustrierte foftet dabei nur 20 Pf., vierteljährlich 2,60 m. Dieser Sportaufnahmen, anziehenden Lesestoff, Preisrätsel usw. Diese neue Rudud wird bald in sehr vielen Bolkswohnungen hausen, soweit
die deutsche Zunge flingt.
Trockenes Eis.
In Amerika geht man dazu über, feste Kohlensäure, die betanntlich die gleichen Kälteeigenschaften besitzt wie das Kunſteis, für die Eistonservierung zu benußen. Das neue Stunfteis hat gegenüber die Eiskonservierung zu benußen. Das neue Stunfteis hat gegenüber dem alten den Vorteil, daß es gewissermaßen trocken ist, denn es hinterläßt beim Schmelzen feine Feuchtigkeit. Um dieses neue Brobutt auszuprobieren, versandte ein Eishändler in Illinois an einen Freund in Florida Banilleeis, das in einem Behälter mit 2 Kilo
FUNK RUND
AM ABEND
Donnerstag, 11. April.
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16.00 Dr. Arno Schirokauer , Leipzig : Das Problem des Kunstbesitzes. 16.30,, Der kleine Vagabund" von Albert Daudistel ( gelesen vom Verfasser). 17.00 Konzert. 1. Beethoven: Sonate op. 79( Erwin Joh. Bach, Flügel). 2. Corelli : La Folia ( Bronislaw Gimpel ). 3. Bach: Präludium, Fuge und Allegro in Es- Dur( Erwin Joh. Bach). 4. Händel : Sonate D- Dur( Bro nislaw Gimpel und Erwin Joh. Bach).
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Hier lag schon mancher Kamerad, der auch einftmals für feinen Bruder das Grab schaufelte. Ein Wald von Kreuzen zeugte davon. Und wir wußten, daß alle die Männer, die hier ruhten, nicht den Feind sahen, nie ihm gegenüberstanden. Sie alle waren auf diese tüdische Weise, wie sie der Grabentrieg mit sich bringt, gemordet worden. Dieser Grabenfrieg war tein Krieg mehr, er war Rampf Anschließend: Teemusik Excelsior( Kapelle Efim Schachmeister ). der Bosheit, die man nie sah, die man nur fühlen konnte. Das war ein Krieg, der die Nerven bis zum Wahnsinn zermürbte!
Während wir dem Toten das Grab schaufeln, haben die anderen schon sein Eigentum durchsucht und alle Gegenstände in Besitz genommen. Streit entsteht, bis ein einfichtiger Unteroffizier die Herausgabe der geraubten Gegenstände verlangt, um sie in die Heimat zu senden.
Der Tote wurde verfentt. Schnelle Hände schaufelten das Grab zu einem Hügel. Ein dider Feldprediger hielt eine Predigt. Aber wie er sprach, weinte ich. Er machte das Begräbnis schwerer, als des Kameraden Tod es war. Warum sprach dieser Mann, der nie einen Schüßengraben sah, eindringlich in den Tiefen der Seele
18.10 Zivil- Ing. Ernst Zander: ,, Motorisierung in der Landwirtschaft". 18.35 Reg.- Rat Dr. Theodor Wiegand: ,, Die großen Ausgrabungen in Pergamon ". 19.00 Oberstleutnant a. D. Boelcke: Welche Vorteile bieten Wanderkarten?" 19.30 Karl Siegle: Der Arbeitsnachweis einst und jetzt". 20.00,, Acis and Galathéa", Pastoral von Georg Friedrich Händel für Soli, Chor und Orchester. Der zufriedengestellte Aeolus", Kantate von Joh. Seb. Bach für Soli, Cor und Orchester.
Nach den Abendmeldungen bis 00.30: Tanzmusik( Kapelle Otto Kermbach ). Königswusterhausen.
13.45-14.15 Bildfunkversuche.
16.00 Martha Friedländer : Sprachentwicklung und Erziehungsschwierigkeiten. 16.30 Dr. Paul Fechter und Dr. Heinrich Michaelis: Richard Dehmel , 18.00' Dr. Karl Luesse: Autorecht.
18.30 Spanisch für Fortgeschrittene.
18.55' Prof. Dr. Zorn: Wirtschaftlichere Methoden des Weidebetriebes.
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Trockeneis verpadt war. Die Sendung tam in einwandfreiem Zustand an, obwohl die Entfernung 1500 Rilometer betrug. Bon dem Trockeneis waren nur 625 Gramm geschmolzen. Man verspricht sich von der neuen Erfindung viel Nußen, speziell beim Transport über
seeischer Lebensmittel.
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direktor und Verfasser unzähliger Possen und Sprüche, deren wertwird errichtet, für den unvergessenen Wiener Schauspieler, Theaterdie hunderttausend Berliner Boltsbühnenmitglieder sich jüngst über voller Geist erst spät hinter der Wizigkeit entdeckt worden ist und dessen Stücke heute neubelebt über die Bretter gehen. So haben den Pfaidler( Wäschehändler) im Mädel aus der Vorstadt" gefreut oder was! Theater auf der Praterstraße stehen, dessen Direktor, Autor und Das Denkmal wird gegenüber dem alten Carldiesem Stadtbezirt II, der Leopoldstadt, hat eine Häusersammlung Star Johann Nestroy gewesen ist, als sie noch Jägerzeile hieß. In fist die ganzen Denkmalstoften aufgebracht, den Grund und noch mehr gibt die Gemeinde. Die Rathausmargisten" tun das gern, denn Nestroy war auch ein Revolutionär gegen den Vormärz . Er hat die Zensur mit einem Krokodil verglichen, daß die im Strom abbeißt. Daß er aber auch ein Urwiener war, zeigt folgende Gedes Geistes schwimmenden Literaten belauert und ihnen die Köpfe schichte: Nestroy stürzt eines Tages an seinen Stammtisch und fchreit ganz aufgeregt: A halberts Backhandl, a Kompott an Strudel alls 3'samm um 60 Kreuzer!" W000???" ,, Ja, dös möcht i selber gern wiff'n!" fragen alle begeistert. Freisprechung auf Grund eines Druckfehlers. Wie im Deuvre" mitgeteilt wird, hatte sich vor einigen Tagen ein junger Franzose vor dem Polizeigericht in Lille zu verantworten, weil er aus der Eisenbahn auf den Bahnsteig gesprungen war, be= vor der Zug völlig hielt. Sein Verteidiger berief sich auf ein Poli zeidekret von 1911, in dem wirklich steht, daß es verboten ist, aus dem Zuge zu steigen, wenn der Zug vollständig hält. In einem gleichen Fall hatte vor furzem ein anderes Polizeigericht einen Angetlagten daraufhin freigesprochen. Der Minister für öffentliche Arbeiten erließ deshalb einige Tage später eine Verordnung, die den Druckfehler berichtigte. Trotzdem sprach das angerufene Gericht bei der Revision den. Angeklagten frei und bestätigte das erste Urteil des Polizeigerichts.
und a Biertl Wein
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Blonde Zwerge in Innerafrika?
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Der amerikanische Naturforscher Martin Johnson, der eine ausgedehnte Studienreise durch Zentralafrita unternommen hat, berichtet, daß er in der Nähe des Jturagebirges im belgischen Kongo ein blondhaariges Zwergvolt entdeckt hat. Rassenmäßig gehören diese blonden Pygmäen zwar zu den Negern, aber sie hören mit dem fiebenten Lebensjahre auf zu wachsen.
Der erste Schultag.
Das war einmal in Wien am ersten Schultag. Der fleine Franzl fizt tadellos artig da und hört zu. Auf einmal
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steht er
auf und geht mortlos zur Klassentür. Hallo, Franzl, was ist denn?" fragt der Herr Lehrer. Offen und freimütig schallt's zurüd: geh haam zu meina Muatta!" Sein Bedarf war gedeckt.